e An wernheit der Truppen der verbündeten Mächte in Kon⸗ '. antinopel 5 nicht etwa bloß fuͤr den Fall feindlicher De⸗ nonstrationen Mehmed Ali's, sondern schon in Folge eines blo— ßen Ersuchens des Sultans, der allein uber die Nethwendigkeit eines solchen Schrittes entscheiden solle; daß die Zahl der Trup⸗ pen nicht festgesetzt sey, und daß es wieder nur der Sultan und nicht etwa ein gemeinsamer Beschluß der Mächte seyn solle, der das Aufhören der Maßregel zu verfugen hätte. Das Franzoͤsische Kabinet glaube dadurch dem aber wiegenden Rus⸗ sischen Einflusse Thuͤr und Thor geoͤffnet 2) Daß, wenn⸗ gleich der Bosporus und die Dardanellen fuͤr jetzt den Kriegs“ schiffen aller fremden Nationen verschlossen seyen, doch der Sultan ermächtigt ware, dieselben herbeizurufen. Auch gegen diesen Punkt wende das Franzoöͤsische Kabinet ein, daß der Zweck nur der sey, die Russische Flotte nach Konstantinopel zu fuͤhren und Rußland die Herrschaft im Mittelmeere zu sichern, da es seines Einflusses auf den Divan so gewiß sey, daß es das Be⸗— aehren des Sultans um Huͤlfe zur See bei jeder passenden Ge— legenheit hervorrufen könne. 3) Endlich, daß Oesterreich, Preu⸗ ben, England und die Turkei durch den Traktat verpflichtet wuͤr⸗ den, dessen Bestimmungen selbst vor der Auswechselung der Ra— tificatienen zur Ausfuhrung zu bringen, wenn Rußland sie dazu auffordere. Das Französische Kabinet nehme an dieser Bestim—⸗ mung ganz besonderen Anstoß und behaupte, sie stelle die ande⸗ ren Mächte zur Verfügung Rußlands und setze die aktiv Auftretenden den Wechselfaäͤllen einer Kollision aus, die durch keine Unterhandlungen Frankreichs verhindert werden könne. Der Korrespondent des „Globe“ schließt seinen Bericht indeß mit der Warnung, daß derselbe, wenn auch aus einer sehr guten, doch immer aus einer Franzoͤsischen Quelle herruͤhre und daher mit Behutsamkeit aufgenommen werden muͤsse. Bei Ver—⸗ gleichung obiger Puntte mit dem Traktat wird man in der That auch finden, daß die Angaben theilweise ganz falsch sind. So ist nirgends davon die Rede, daß eine Aufforderung Rußlands die anderen Mächte zur sofortigen Ausfuhrung des Traktats verpflich⸗ ten solle; die unverzuͤglich zu ergreifenden Maßregeln beziehen sich überhaupt nur auf die Unterstuͤtzung des Sultans lin der Verhinderung des militairischen Verkehrs zwischen Aegypten und Syrien, und zu dieser Unterstuͤtzung verpflichten sich nur England und Oesterreich, und nicht fuͤr den Fall einer Aufforderung von Seiten Rußlands, sondern auf das schon erfolgte Gesuch des Sultans. In einem Briefe vom 16ten äußert derselbe Korre⸗ vondent die Ansicht, daß es hauptsächlich die Vorstellungen der 1 und Kaufleute gewesen seyen, welche das Franzoͤsische dinisterium zu der friedlichen Tendenz gestimmt hätten, die sich unverkennbar in den letzten Manifestationen der Börse abspiegele. Auch erwähnt er, daß zwei fremde Gesandte, welche noch vor wenigen Tagen den Krieg fuͤr wahrscheinlich gehalten, nach meh⸗ reren Konferenzen, die sie mit Herrn Thiers gehabt, sich auf ganz andere Weise äußerten.
Der Courier bemerkt, indem er sich ebenfalls auf die Mei⸗ nung eines Pariser Korrespondenten beruft, daß die einmal auf⸗ geregte Franzoͤsische Eroberungslust sich nach dem Bruche der Englischen leicht nach einer anderen Allianz umsehen möchte. Eine volitisch hochstehende Person habe kuͤ rzlich gesagt: „Herr Guizot hat Recht, es wird wegen der orientalischen Frage kein Krieg entstehen, aber das wird den Krieg nicht verhůten, wenn Frankreich einmal kampflustig ist und eine gute Gelegenheit sich bietet.“ Dann fuͤhrt das genannte Blatt folgende angebliche Aeu— ßerung des Herrn Thiers an: „England und Rußland heißt es jetzt; nach und nach wird es Frankreich und Rußland heißen.“
Aus Portsmouth wird jetzt mit Bestimmtheit gemeldet, daß!
der Contre⸗-Admiral, Sir John Ommanney, als zweiter Befehls— haber der Flotte des Admiral Stopford nach dem Mittellaäͤndi⸗ schen Meere abgehen und seine Flagge auf der „Britannia“ von 1290 Kanonen aufziehen wird. An den Linienschiffen, zehn an der Zahl, welche zur Verstärkung der Flotte bestimmt sind oder we—⸗ nigstens segelfertig gemacht werden sollen, wird mit dem größten Eifer gearbeitet. Ueber die neuesten Vorfälle in Spanien äußert sich der mi⸗ nisterielle Globe folgendermaßen: Die Angelegenheiten Spaniens haben den Wortkrieg unserer Pa⸗ riser Kollegen theilweise von der orientalischen Frage abgelenkt. I der That ist etwas Merkwürdiges in der Stellung, welche die Englische und die Französische Diplomatie hinsichtlich dieses Landes einander h genüber einzunehmen scheinen? Die Englische kann rücksichtlich der in⸗ neren volitischen Bewegungen in Madrid, allem Anschein nach, als das System des Geschebenlassens beseichnet werden. Die Französische Diplomatie hingegen wirft ihr Gewicht in die Schaale derjenigen Par— tei, gegen welche die letzten Bewegungen in Madrid und an anderen Orten gerichtet waren. Die „Revue des deur Mondes“ und das Jonrnal des Debats, haben künsilich ausgearbeitete Artikel zum Besten gegeben, deren Zweck es ist, zu jeigen, daß die Königliche Autorität, nach dem Grundsatze der Polftif der richtigen Mitte ünd einer admi⸗ nistrativen Centralisation ausgeübt, am Ende über das Militair und die Munizipalitäten triumphiren müsse, deren Unzufriedenheit mit dem neuen Gesetze der Avuntamiento's eine Hauptquelle der Bewegung in der Hauptstadt und in den Provinzen ist. Wir machen keine Ansprüche darauf, eine Meinung über den Werth der Veränderung, die dieses Gesetz in der Munizipal⸗Verwaltung herbeifüh⸗ ren soll, indem es die Ernennung der Alkalden von den Lokalbehörden auf die Regierung überteägt, zu äußern. Alle derartige Maßregeln sind relatis, und die Ann . an das Fran zösische Einheits und⸗ Centralisations⸗System, welche jenes Gesetz bewirken soll, kann nur nach seiner Anpaffung an Nationalgefühle beurtheilt werden, welche sich indessen gegen die Entziehung von National⸗Privilegien stark erho⸗ ben zu haben scheinen. Das Journal des Debais“ behauptet, der ge⸗ genwärtige Kampf sey ein Kampf zwischen der Freiheit neuerer Zeiten und den Freiheiten des Mittelalters: dies ist möglich, aber man muß einem jedem Belle die Freiheit in derjenigen Gestalt lassen, wie dieses sie versteht. Mit Veit e ef bir begründet auf alte Gewohnheiten und Privi⸗ legien, ist nicht zu rechten. Man kann ste niedertreten, wenn eine dies vermö⸗ gende Central- Gewalt vorhanden ist; wenn aber bei früheren Veran⸗ lassungen die Militairmächt dieser Gewalt sich eher bereit gezeigt hat, mit dem Bolkswillen gemeinschaftliche Sache zu machen, als ihn zu unterdrücken, so erscheint es noch als eine größere Ünvorsichtigkeit, dem Belke die Losung zum Aufstande zu geben. Ein anderes Element der Unordnung in Spanien, und nicht das geringste, ist die große Anzahl von Leuten, die nach Anstellung und Aemtern haschen. Es alebt ganze Derden dieser gierigen Menschen die bereit sind, alle und jede Maßre⸗ gein und Bewegungen zu befördern, um sich im Amte zu erhalten, der um sich hineinzudrängen. Was für eine Ordnung der Dfnge daraus ä, . wird, ist nicht abzusehen, doch kann . Sache nicht auf einmal durch Papier und Pergament ausgemacht werden. Dies ist
der JIrrttzum der meisien Reformer und Anti Reformer. Das
„Journal des Debats“ spricht von dem Einflusse Engli . tere auf den Siegesherzog, und der „ Nattenal“ billigt ,, onglands binsichtlich Spaniens; beide Blätter siimmen aber in einer Behauptung lberein, die vollkommen wahr ist, nämlich darin, daß Eng⸗ land keine platenische Neigung für besondere Medisszirungen fremder Institutionen oder Privilegien hegt und sich wenig därum betümmert, Delche politische Thesrteen am poöpulgirsten unter seinen Nachbarn sind' Verwundern muß es uns indeß, daß es einigen unserer Partser Kolle= gen, die geneigt find, uns unter Anderem mit Eriegen der Propaganda zu drohen, nicht einfällt, daß, wenn es eine Macht in Europa giebt, bie auf diese Drohungen weniger achtet als jede andere, Rußland viel.
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leicht ausgenommen, diese Macht England ist. Wir passen unsere In⸗ — unseren nn — Bedürfnissen an, wie es uns am besten dünkt, und wünschen durchaus, daß andere Nationen dasselbe Vorrecht austlben. Es ist möglich, daß Spanien es mißbraucht; aber wir möchten dies nicht durch Borschriften von außen her verbessern.“
Die Bank von England hat gestern eine Generalversamm⸗ lung ihrer Aetionaire gehalten, in welcher eine Dividende von 3!“ pCt fuͤr das verflossene halbe Jahr angezeigt und genehmigt wurde. Der Reserve⸗Fonds der Bank wurde bei dieser Gelegen⸗ heit auf 2,832, 0350 Pfd. angegeben, nachdem davon 13, 2805 Pfd. abgezogen waren, um die fuͤr die Dividende nöͤthige Summe zu ergänzen. Im Jahre 1838 im Oktober betrug der Reserve⸗Fonds nur 3,773 F302 Pfd., jetzt also, obgleich zwei Jahre lang eine jährliche Dividende von? pCt. bezahlt worden ist, 77, 000 Pfd. mehr. Der vortragende Direktor zog daraus den Schluß, eine Verminderung der Dividende in der nächsten Folgezeit nicht wahr“ cheinlich sey. Ein Herr Thompson machte den Versuch, eine
erminderung des Salairs der Direktoren der Bank herbeizu— fuͤhren, fand aber mit seinem Antrage keinen Anklang.
Die Nachricht von dem Steigen der Rente in Paris hat auch auf der hiesigen Boöͤrse guͤnstig gewirkt, an welcher alle Fonds in die Hohe gegangen sind.
Die heutige Times enthalt wieder einen Artikel über die Mangelhaftigkeit der Englischen Marine und der jetzigen Ruͤstun⸗ gen. „Das erschreckte Admiralitaͤts⸗ Amt“, sagt dies Blatt, „be— muͤht sich eifrigst, die Flotte auf einem erbärmlichen Friedensfuß zu erhalten, um den Anforderungen zweier wahrscheinlich bevor— stehenden Kriege zu genuͤgen. Die ernstliche Gefahr liegt darin, daß inmitten all dieser plötzlichen Thäthigkeit sich kein Anzeichen von einer wirklichen Würdigung der Gefahr und von einer wirk— lichen Anschaffung der Mittel zu diesem Zwecke kundgiebt. Man sindet, daß die = vollzählig bemannt werden muͤßten. Allein man hat jetzt drei Wachtschiffe statt der fruheren zwoͤlf, und die drei Schiffe haben die Bemannung Eines Schiffes. Der „Donegal“ kommt von Lissabon, und seine Mannschaft geht auf die nach der Levante bestimmte,Britania“ uber, während Eng— lische Schiffe noͤöthiger als je im Tajo wären. Es ist keine leichte Arbeit, zweicausend geschickte Seeleute, die man braucht, zu fin⸗ den, und es gehört mehr dazu, als einige Plakate, die man an= schlägt, und das Pfeifen des Bootsmannes. Die Franzosen werden England nicht aus bloßer Erinnerung an die Siege vor vierzig Jahren den Vorrang zur See zugestehen.“
Nach Angaben der Morning Post wird sehr viel baares Geld nach den Vereinigten Staaten ausgefuhrt, und es hat un— ter anderen der „Great Western“ bei seiner letzten Abfahrt 100,900 Pfd. St. in Sovereigns dorthin mitgenommen; man berechnet bei diesen Geldsendungen den Gewinn auf 3 pCt.
Lord Beougham, der auf seinem Landsitze Calehill in Kent sehr krank gewesen ist, so daß man selbst fuͤr sein Leben gefuͤrch⸗ tet haben soll, befindet sich nach einer Mittheilung in der Liver— pool Times wieder in der Besserung, wird sich aber längere Zeit anstrengender Arbeit enthalten mussen, zumal da seine Krank— heit eine Folge übermäßiger Arbeit ist.
Graf Cardigan ist — seines Duells mit einem der fruͤ⸗ heren Offiziere seines Regiments vor das Polizei⸗Tribunal zu Wandsworth gefordert worden, und hat fuͤr sich selbst 1000 Pfd. und fuͤr seine Sekundanten 500 Pfd. Caution dafuͤr stellen müs⸗— sen, daß er weiteren Vorladungen jederzeit Folge leisten wolle. Wegen seines Benehmens gegen seiner seiner Rittmeister, der bei dem Ober⸗ Befehlshaber über ihn Beschwerde geführt hat, ist ein Kriegsgericht eingesetzt worden, und die oͤffentlichen Blatter sind jetzt schon angefüllt mit Korrespondenzen und anderen auf diese Sache bezuͤglichen Dokumenten, welche diesem Gericht werden vorge⸗ legt werden. Die Veranlassung des Streits ist eine Beschimpfung, die Graf Cardigan dem Rittmeister an der Regiments⸗Tafel an⸗ gethan hat, und man hält es fur möglich, daß die Untersuchung der Sache die Folge haben könne, ihn auch des Kommando's des jetzt von ihm befehligten Regiments zu berauben. Graf Car— digan ist ein Hoch⸗Tory und genießt des besondern Schutzes des Militair⸗Departements, in welchem die Tories durch den Ober Befehlshaber Lord Hill uͤberwiegenden Einfluß ausüben. Die liberalen Blatter benutzen natuͤrlich diese Gelegenheit, um aber— mals gegen den Tory⸗Einfluß auf die Armee unter einem Whig—⸗ Ministerium ihre Stimme zu erheben.
Aus Dover wird vom 16ten d. gemeldet, daß dort an die⸗ sem Tage ein starker Sturm gewuͤthet habe. Am folgenden Tage fand von dort aus eine Wetifahrt von Schiffen statt.
Der Praͤsident der legislativen Versammlung der Jonischen Inseln, Ritter Calichiopuli, hat von der Königin zum Beweise ihrer Zufriedenheit mit seinem Benehmen das Commandeur⸗-Kreuz des St. Michael⸗ und St. Georgs⸗Ordens erhalten.
Die Preise von Waizen behaupten sich bei mäßiger Zufuhr aus dem Innern, und man glaubt, daß der Zoll von 10 Sh. 8 Pce. auf ankommende Ladungen willig bezahlt werden wird.
Nach einem von der Times mitgetheilten Schreiben aus . ware Tarawaddi, der jetzige König von Birma, kein
yrann und hegte keinesweges feindliche Absichten gegen die Englisch⸗Ostindische Regierung, welche letztere ihn aber durch die ansehnlichen Streitkräfte, die sie an seinen Graͤnzen versammele, allerdings zum Mißtrauen und Abbrechen der diplomatischen Verbindungen mit England veranlaßt habe, worin nun Einige einen Bruch des Friedens von Jandabu und einen Grund zum Kriege erblicken wollten. us St. Thomas sind Berichte bis zum 12. August ein⸗ gegangen. Die Bevolkeruug hatte erwartet, daß der Gouverneur bei seiner Anwesenheit in Dänemark von dem Könige den Be— fehl zur Emancipation der Neger erhalten haben wurde, und em⸗ pfing ihn daher sehr freudig. Aber die Regierung verlangte, daß die Eigner den Sklaven den Sonnabend uͤberlassen sollten, um sich Geld zur Loskaufung verdienen zu können. Das woll— ten die Pflanzer nicht, und daruber empörten sich die Neger, worauf der Gouverneur den Raäͤdelsfuͤhrer mit 6 Peitschenhieben und Gefängniß bestrafen ließ.
Die in den Vereinigten Staaten verbreitet gewesene Nach richt von einem beabsichtigten oder bereits ausgeführten Einfall der Mexikaner in Texas erweist sich als ganz unbegruͤndet.
Nach Berichten von der Kanadischen Gränze sollen dort zahlreiche Versammlungen von geflüchteten Kanadischen Insur⸗
enten stattgefunden haben, und wie es scheint, befuͤrchtet man Xn if. auf die Besitzungen einzelner Loyalisten in Kanada.
Niederlande.
9 — aag, 1 21. = . Ge⸗ träger des Papstes beim Niederläͤndischen Hofe von Sr. Heiligkeit zum Bischof von Montefeltri in der Republit San Marino ernannt worden. Im nächsten Konsistorium wird diese Ernennung praͤkonisirt werden. ᷣ
Selg ien. Brüssel, 19. Sept. Der ministerielle Ob servate ur ent⸗ halt heute n. r, e n m d n, „Err a⸗
Universitaͤt, Hofrath Dc. Koch und Dr.
tum. In unserer gestrigen Nummer heißt es am Schlusse der Mittheilung eines Geruͤchts über eine mit Herrn von Rothschild abgeschlossene neue Anleihe: „„Wir glauben es““; dies muß heißen: „„Wir glauben, es (das Geruͤcht) sey falsch.““ — Man will hieraus abnehmen, die dereits zum Schlusse gediehenen Un terhandlungen unserer Regierung mit jenem Banquierhause seyen wieder ruͤckgaͤngig geworden.
Deutsche Bundesstaaten.
Erlangen, 16. Sept. (A. 3.) Bereits ist eine namhafte Anzahl von auswaͤrtigen Theilnehmern zur achtzehnten Versamm— lung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Aerzte aus
allen Gegenden Deutschlands, namentlich aus Oesterreich und .
Böhmen, aus den meisten Preußischen Universitätsstädten, aus Muͤnchen und aus den mittlern und westlichen Deutschen Staa— ten zu Erlangen, als dem diesjährigen Versammlungsort dersel= ben, eingetroffen. Die Stadt gewinnt schon ein lebhafteres An—
sehen, alte Bekanntschaften werden erneuert und in den Gesell⸗
schafts Lokalen beginnen wissenschaftliche Vorgespräche. UʒeWbermorga, am 18ten, wird die erste allgemeine Versammlung, deren außer dem noch zwei andere am 22. und 28. Sept. gehalten werden,
in der großen Aula im Haupt-Universitäts- Gebäude stattfinden ;!
die Versammlungen der einzelnen Sectionen, deren sich wahr— scheinlich nach bisheriger Observanz sieben bilden werden — nämlich: 1) Physik, Mathematik und Astronomie; 2) Chemie und Pharmacie; 3) Mineralogie, Geognosie und
pologie und Heilkunde; 7) Landwirthschaft und Technologie — werden gleich nach der ersten allgemeinen Versammlung im neu restaurirten Museums⸗Gebäude der Königlichen Universität ihren
Anfang nehmen. Auf der vorjährigen Versammlung zu Pyrmont
wurden für die diesjährige die Herren n nnr der .
eupoldt, zu Geschaäfis, führern gewählt; jedoch ist an die Stelle des erstern, der aus Gesundheits⸗Rucksichten das Amt niederlegte, Professor Dr. Stro⸗; meyer auf vielseitigen Wunsch in die Geschaͤftsfuͤhrung mit ein— getreten. Heute ist die erste Nummer eines von den Herren Geschaäftsfuüͤhrern redigirten ephemeren „Tagblatts der achtjehn⸗ ten Versammlung der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Aerzte“ ausgegeben worden, dessen Zweck ist, spezielle Anord nungen und Bekanntmachungen im Interesse der Versammlung und die Liste der Theilnehmer an derselben moglich schnell zur allgemeinen Kenntniß, zunaͤchst der Theilnehmer, dann aber auch Aller, welche Interesse an der Versammlung nehmen, zu brin— gen, so wie in fluͤchtigen Skizzen Nuͤckblicke auf das von der Gesellschaft theils in den allgemeinen, theils in den Sections Versammlungen so eben Verhandelte und Vorandeutungen von erst noch bevorstehenden Verhandlungen zu gewähren. Diese Anordnung ist fehr zweckmäßig und ganz geeignet, saämmtliche Theilnehmer sowohl auf das Vorkommende vorzubereiten als auch sie stets im Laufe der allgemeinen und besondern Verhandlungen u erhalten. Alle zur Universität gehörigen Anstalten und Samm⸗ ungen sind während der Dauer der Versammlung entweder zu seder Tageszeit oder in bestimmten Stunden geöffnet. Von dem hiesigen Professor Mr. Martius, dem Bruder des berühmten Rei—
senden, der sich auch bereits zur Versammlung von Munchen aus
hier anwesend befindet, ist schon seit langerer Zeit auf eigene Han— mit bedeutenden Kosten und großen persönlichen Anstrengungen
lediglich im Interesse der Herren Naturforscher und Aerzte eine —
pharmakognostisch ⸗ oharmaceutische Sammlung hergerichtet worden von einer uͤberraschenden, ruhmeswerthen Vollstandigkeit, der ge⸗ wiß alle Sachkundigen ihren vollen Beifall nicht versagen duͤrf—⸗ ten (vergl. den Artikel aus Erlangen unter Wissensch. K. u. L.)
Nürnberg, 21. Sept. oͤchster Verfugung darf die in Hildburghausen erscheinende, Dorf⸗ eitung“ von den Königl. Bayerischen Posten nicht mehr ver
sendet werden.
Bereits sind viele Fremde, selbst aus der Moldau, llachei, Rußland und Tiflis bei uns einge— troffen, obgleich nach der gesetzlichen Bestimmung der Michaelis ⸗ Messe erst mit dem 28sten d. M. beginnt. Im Allgemeinen aber erwartet man kein vorzuͤgliches Resultat derselben. An Ver— kaͤufern und Waaren wird es nicht fehlen.
Wie es heißt, wird die Hof-Altenburg⸗Leipziger⸗Eisenbahn von hier ab uͤber Borna links der fruͤher dahin fuͤhrenden Chaussa nach Altenburg zugeführt und der Bau selbst im kommenden Frühjahr angefangen worden. Unsere Regierung wird mit einer bedeutenden Summe das ganze Unternehmen unterstuͤtzen.
Die letzte Einnahme der Leipzig⸗Dresdner⸗Eisenbahn vom 13. bis 19. September betragt im Ganzen 9953 Rihlr. 13 Gre, indem S558 Personen wahrend dieser 9 von den Dampfwa— genfahrten Gebrauch gemacht, dadurch 7503 Rihlr. 20 Gr., und der Gütertransport 2619 Rthlr. 19 Gr. eingetragen haben. Die Actien der Gesellschaft stehen 1011, pCt., die der Magdeburger Eisenbahn 1071 pCt. im Courszeitel.
Sinsheim, 15. Sept. Gestern endigte der erste Ab— schnitt der am 12ten d. M. bei Heilbronn begonnenen Uebungen des Sten Deutschen Armee, Corps. Welchen Antheil dies erste Zusammentreten eines gemischten Deutschen Bundes, Corps zu dem Zwecke gemeinschaftlicher Uebungen erregt hat, beweist die große Zahl von Zuschauern, die sich von allen Seiten dazu ein⸗ gefunden hat, und noch täglich mehrt. Neben den hohen Sou— verainen von Württemberg und Baden und andern Fuͤrstlichen Personen, sowohl des zum Sten Deutschen Bundes⸗Corps gehöoͤ—⸗ rigen, als vieler andern Staaten, sind in der Zahl dieser mili— tairischen Gaͤste alle großere Staaten und Kontingente der Deut⸗ schen Bundes Armee — Daͤnemark und die Niederlande nicht ausgeschlossen — repraäsentirt. Offenbar ist es das wieder zu einem höͤhern Leben erwachte Gefühl des gemeinsamen Deutschen Vaterlandes, welches hierzu die hauptsaͤchlichste Anregung gege— ben. Der wahrhaft kameradliche Geist, in welchem die If ziere aller verschiedenen Deutschen Lander sich hier vereint= gen, bestäͤtigt dies auf eine sehr erfreuliche eise. Aber auch die Ausführung dieser Kriegs- Uebungen ist geeignet, dem militairischen Beobachter ein vielseitiges e . 6 gewähren. Unter dem Zusammenwirken der drei betheiligten Staaten sind die Vorbereitungen zu denselben mit großer Umsicht getroffen wor⸗ den. Das wohlgewählte Terrain bietet eben sowohl guͤnstige Ab— schnitte als Gelegenheit zum Gebrauche aller Waffen dar. Die in den vergangenen drei Tagen dargestellten Gefechte wurden mit einer großen Ruhe und Uebereinstimmung ausgefuͤhrt. Dies ver—⸗ dient um so mehr eine auszeichnende Anerkennung, als beide ge⸗ g einander mandverirende Eorps aus den Truppen der drei
undesstaaten Württemberg, Baden und Großherzogthum Hessen mit verschiedenartiger Organisation und verschiedenen Reglements zusammengesetzt, und selbst die Hauptquartiere der beiden Kom—⸗ mandirenden in sich aus Offizieren der verschiedenen Staaten ge—
— — Leipzig, 22. Sept. .
8 Geographie; ö ) Botanik; 3) Zoblogie, Anatomie und Physiologie; 6) Anthro⸗
(Nürnb. Korr.) Zufolge Aller⸗
— um Kohlen einzunehmen.
bildet sind. Die Truppen sind schon und zeigen eine Stufe der Ausbildung, die in Ruͤcksicht auf die groößtentheils kurze Dienstzeit der Leute jede Erwartung übertrifft. Die icheren Grundlagen, welche die wohlbearbeiteten Dienst⸗
orschriften aller drei genannten Staaten dafuͤr gewaͤhren, und die Einwirkung dienstkundiger und erfahrener Offiziere und Unteroffiziere ist dabei nicht zu verkennen. Vor allem aber zeich- net sammtliche Truppen ein unuͤbertrefflicher Wille aus, der sich in der puͤnktlichsten Folgsamkeit gegen die Vorgesetzten, in der willigsten Ertragung der Beschwerden und in dem allgemein herr— schenden Sinn der Eintracht kundgiebt. In so trefflichen Ele— menten ist die feste Burgschaft gegeben, daß das te Deutsche Bundes Corps allen Anforderungen genuͤgen wird, welche in ei— nem kuͤnftigen Kriege an dasselbe gestellt werden koͤnnten In der ganzen Gegend, welche bisher von den Uebungen betroffen wurde, zeigte sich die lebhafteste Theilnahme der Einwohner an denselben, und alle Fremde haben sich der freundlichsten Aufnahme zu rühmen. — Heute Abend wird des Prinzen von Preußen Hoheit hier erwartet, der, von Königsberg in Pr. kommend, noch der Fortsetzung der Uebungen beizuwohnen beabsichtigt. Unter den außerordentlichen Theilnehmern derselben besinden sich Offiziere aus Frankreich, Sardinien, der Schweiz und Rußland.
Schweiz.
Schweizer Blätter schreiben:, „In Schwyz wurde der Plan zu einem neuen Jesuiten⸗Pensionat ausgelegt. — In Zuͤ— rich macht nicht geringes Aufsehen unter den Kunstfreunden eine Ausstellung von Daguerrebildern, unter denen sich viele Portraite lebender Personen befinden. Der Verfertiger derselben, Maler Isenring von St. Gallen, hat in der Kunst, menschliche Figuren nachzubilden. wieder einen Schritt vorwaͤrts gethan, indem er durch viele Versuche dahin gelangt ist, vermittelst selbsterfundener Apparate Portraits von beliebiger Große, und was noch mehr sagen will, Portraits mit ganz geöffneten Augen hervorzubringen. Diese Isenringschen Genmiaͤlde besitzen wirklich eine Wahrheit in Umriß und Schattirung, die, wie sich denken läßt, die geschickteste Kuͤnstlerhandnicht zu erreichen vermag. — Von Interlaken bestieg ein Engländer, Oberst Rowley, Sohn des Admirals Sir J. Rowley, mit zwei Töchtern und einem jungen Knaben, ohne
üͤhrer den Harder. Eine der Tochter, ein Madchen. von 16
ahren, glitschte und rollte den Berg hinter. Die Schwester und der Knabe, wahrscheinlich aus Schreck, rollten nach, wurden aber von einem Wildheuer aufgehalten. Die erste der Schwe— stern aber war in den Abgrund gestuͤrzt und wurde zerschmeitert aufgehoben.“
k
Rom, 12. Sept. (A. 3.) Der in päpstlichen Diensten ste⸗ e Major Stuard ist mit drei anderen Offizieren des Genie— orps nach Civita Vecchia abgereist, um die n, Festungs⸗ werke der Stadt und Citadelle herzustellen, wozu vorlaufig ein Kostenanschlag von 13,000 Scudi berechnet seyn soll. . Der Kaiserl. Oesterreichische Rath, Herr von Jarcke, hat, nachdem er sich hier einige Tage aufgehalten, seinen Weg nach Neapel fort; gesetzt. — Gestern hat der Papst von Castel Gandolfo aus eine Tour durch das Albanergebirge unternommen und bei dieser Ge— legenheit dem Sommer⸗Kollegium der Propaganda in Montalto die Ehre eines Besuchs erwiesen. In diesem berühmten Institut wurden ihm die verschiedenen Zöglinge aus allen Welttheilsen vor, gestellt, worunter besonders zwei Chinesen in ihrer Landestracht eine Aufmerksamkeit erregten. In Frascati wurde er von dem wuͤrdigen Kardinal ⸗Bischof Micara, welcher dort feine ganze Ein⸗ nahme zu frommen Stiftungen verwendet, empfangen. Nachdem der Papst diese Anstalten besichtigt und die Königin Wittwe von Sardinien in ihrer Villa Rufinella mit einem Besuch erfreut hatte, fuhr er nach dem so herrlich gelegenen Kloster von Camal— doli, wo er das Mittagsessen einnahm. In allen Orten, die der 8 auf seinem Hin⸗ und Ruͤckweg beruͤhrte, wurde er von den ewohnern mit wahrem Enthusiasmus empfangen, und auf den Knieen erbat man sich seinen apostolischen Segen.
Spanien.
Barcelona, 10. Sept. Das Manifest des Herzogs von Vitoria hat hier den großten Enthusiasmus erregt. Am Morgen des Sten wurden alle Exemplare sogleich verkauft, als sie aus der Druckerei kamen. Die Civil⸗Behsrden der Stadt erließen eine Proclamation, worin sie dem Lande Gluͤck dazu wunschen, daß die Constitution in dem Herzoge einen so entschlossenen Verthei— diger gefunden habe. Die Militair⸗Behoͤrden machten dem Her— oge am Sten Morgens ihre Aufwartung und statteten ihm ihren
lüͤckwunsch daruber ab, daß er einen so entscheidenden Schritt gethan habe. Am Abend brachte ihm die Armee eine Serenade; das Volk versammelte sich in großer Menge unter seinen Fenstern und uͤberall hoͤrte man den Ruf: „Es lebe die Constitution! Es lebe der Herzog!“ Die Stadt war erleuchtet und vor dem Hotel des Ayuntamiento waren die Bildnisse der Koͤnigin Isabella jj. und des Herzogs von Vitoria aufgestellt.
Aegypten.
Alexandrien, 30. Aug. (Franz. Bl.) Am 2o6sten tra das Dampfboot „Papin“ welches Toulon ö. 15ten a hatte, hier ein. Da der Pascha den Befehl gegeben hat, daß keinem Kriegsschiffe das Einlaufen in den Hafen gestattet werden solle, so bedurfte es in den Augen der anderen Nationen eines Ausnahme⸗Grundes zu Gunsten des „Papin“. Als daher das Dampfboot nach dem neuen Hafen fuhr, fand es dort den Drog.⸗ man Mehmed Ali's, der ihm ae nn, in den alten Hafen ein—
l in. Es lagen zu dieser Zeit zwei
nglische Linlenschiffe, die „Prinzessin hm en, . . des Admirals Stopferd, und der Dellerophon“, so wie zwei Desterreichische Fregatten und eine Oesterreichtsche Korvette dem . des Pascha's gegenuber in zwei See ntfernung vor Anker. Zwei Englische Kriegs, Dampf⸗ böte, die in dem Hafen ankerten, hatten einige Tage zuvor die Weisung erhalten, den easen zu verlassen. Sie gin⸗ gen daher ebenfalls außerhalb desselben vor Anker. Am 28sten kam noch ein Englisches Linienschiff an, das einen Theil des Ta— es unter Segel blieb und am Abend sich wieder enifernte., Am ölgenden Tage erschienen zwei andere Englische Linienschiffe, von denen das eine bei dem Geschwader ankerte, das andere aber nachdem es mit dem Admiral kommunizirt hatte, nach Norden unter Segel ging. Beide kamen von Malta; das eine hatte Flinten am Bord fuͤr die in Albanien ausgehobenen Sol— daten. Alle diese Fahrzeuge befanden sich bei der Ankunft des „Papin“ in Quarantaine, die am 27sten zu Ende ging; es ist jedoch kein Englaͤnder in die Stadt gekommen, wo ssie uͤbrigens auch nicht gern gesehen sind. Da die Englaͤnder fuͤnf dem Pascha gehsrende Fahrzeuge in Beschlag genommen haben, so wollte der Pascha Repressalien gebrauchen, um sich einiger Briti⸗ schen Kauffahrteischiffe und namentlich zweier Damp Ste, die
Meilen
giment zu 59
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noch im Hafen waren, bemächtigen, unterließ dies aber auf den Rath der Konsuln. Man versteh das Benehmen dieser Agenten nicht; es ist dies eine völlig unbegreifliche Politik, die von Allem, was man unter dem 6ffentlichen Recht begreift, abweicht. Dem Vice⸗König, der an Niemand den Krieg ertlaͤrt, der sich in einer klugen Defensive haͤlt, werden seine Schiffe weggenommen und die Repräͤfentanten der fremden Nationen, worunter auch der Neypräsentant Frankreichs, rathen ihm, wie sie sagen, in seinem Interesse, er möge dies nur ruhig geschehen lassen! Es haben daher bereits viele Handelsschiffe aller Flaggen den Hafen von Alexandrien verlassen und andere folgen ihnen noch täglich.
Am 27sten begaben sich die Konsuln der drei Mächte zum Vice⸗König, um ihn zum zweitenmale aufzufordern, dem Traktat beizutreten. Sie wurden sehr kalt empfangen und obgleich sie mehrmals den Versuch machten, sich ihres Auftrages zu erledigen, so weigerte sich doch Mehmed Ali, irgend etwas daruber zu hö— ren und wiederholte nur mehrmals, daß er sogleich bei dem Be— ginnen der Feindseligkeiten nach Konstantinopel marschiren werde. Am 28sten soll der Pascha, in Folge heftiger körperlicher Schmer⸗ zen, erklärt habe, daß er bereit sey, Konzessionen zu machen am Abend kehrte er jedoch zu seinen kriegerischen Planen zu⸗ ruck. Er erließ eine sehr energische Protestation gegen Alles, was er eta im Laufe des Tages gesagt oder unterzeichnet ha— ben mochte, und erklärte, daß er in jedem Falle zum Wider⸗ stande entschlosseß sey, Frankreich moͤge gegen ihn' gesinnt seyn, wie es wolle. ni zweiten Tage nach diesen Vorfällen ist der „Papin“ mit Depeschen von der größten Wichtigkeit von hier abgegangen.
Hier wird Alles zur kräftigsten Vertheidigung vorbereitet. Achtzehn Fregatten sind abgetakelt worden, um mit der Mann— schaft derselben die der Linienschiffe zu erglnzen. Die Tuͤtkischen Matrosen sind auf alle Linienschiffe so vertheilt worden, daß sie nur ein Drittel der Mannschaft eines jeden bilden. Sechs Tur, kische Schiffs-Capitaine, die sich dies nicht gefallen lassen wollten und dem Vice⸗König ihre Entlassung einreichten, wurden sofort als Gefangene nach dem Fort Abukir geschickt. Einer dieser Ea— pitaine, dem es gelang, zu entkommen, floh zum Admiral Stop⸗ ford, fiel aber, da er von diesem nicht angenommen wurde, dem Pascha wieder in die Hände, der sogleich den Befehl gab; ihn zu erschießen, auf die Verwendung der Konsuln aber ihm das eben schenkte. Die Linienschifft liegen quer vor den Einfahrten in den Hafen und die Landforts sind mit Kriegs⸗ Material und Lebensmitteln versehen. Zwei Pontons sind bereit, um in den Einfahrten versenkt zu werden. Alle Kriegs⸗Schalup⸗ pen machen, vollstaͤndig bewaffnet, vornehmlich in der Nacht am Eingange des Hafens die Runde. Der Enkel des Pascha's, wel— cher eine Korvette kommandirte, wird heute auf ein Linienschiff versetzt. Alle Kanonen und Haubitzen sind auf die Linienschiffe gebracht worden. Die noch im Hafen befindlichen Handels⸗Fahr⸗ zeuge werden streng durchsucht; eben so machen es die Englaͤnder mit den Schiffen, die ihnen verdächtig erscheinen, und man ist sehr gespannt, ob sie ein dreimastiges Franzoͤsisches Kauffahrtei— Schiff, welches Kanonen und Munition fuͤr den Pascha am Bord hat, und dessen Ankunft man täglich entgegensieht, ebenfalls an— halten werden, da es doch unter Franzoͤsischer Flagge. fährt, und bekanntlich die Flagge die Ladung deckt.
Ibrahim Pascha befindet sich seit einigen Tagen in Syrien. Emir Beschir, der Fuͤrst des ganzen Syriens hat dem Pascha von Aegypten, als ein Zeichen seiner Treüÿe und Ergeben heit, die Vorschlaͤge des Commodore Napier abersandt. Fünf oder sechs Emirs, die an der Empörung Theil genommen, sind als Gefan⸗ gene nach St. Jean d' Acre gebracht worden: Einige derselben Und entflohen und haben sich nach Cypern begeben, wo, dem Vernehmen nach, die vereinigten Streitkräfte der vier Maͤchte sich versammeln werden. —
Syrien.
Die Herren Cremleux und Sir Moses Montefiore haben folgenden Ferman ausgewirkt:
„Mehmed Ali au Scherif Pascha. Man hat Uns eine Dar— stellung der Herren Moses Montefiore und Cremieur vorgeleg', worin sich ihre Bitien und ihre Hoffnung befindet. Sie sind an Uns abge⸗ ordnet von der ganzen Bevölkerung Europa's, welche die mofaische Re⸗ ligion bekennt. Sie bitten Uns, zu befehlen, daß diejenigen . Glau⸗ bensgenossen, die in Folge der Untersuchung in Betreff des Verschwin⸗ dens von Pater Thomas und dessen Diener im Monat Fzö'l Idg⸗? 12828 im Gefängnisse sind, in Freiheit gesetzt werden, und daß man denen, die sich auf der Flucht befinden, Ruhe zusichere. Wir sind der Meinung, daß es Unserer würdig sey, den Wünschen und Hoffnungen der Deputirten von einer so zahlreichen Bevölkerung zu willfahren. Demgemäß befehlen Wir, daß allen denjenigen Juden die sich im Ge— fängnisse befinden, die Freiheit gegeben werde. Bag diejenigen betrifft die ihre 6 haben, will Ich, daß die größte Sicherheit ihnen dahin zurückzukehren verstaite. Alle mögen idr Gewerbe oder ihren . von neuem beginnen, und sich wie früber ibren gewöhn— lichen Arbeiten widmen. Wir befehlen, daß Ibr alle Maßregeln er= greift, damit Keiner von ihnen für irgend Jemand Gegenstand einer schlechten Behandlung werde. Ich will, daß sie gegen jedes Sreigniß, was es auch sey, in vollständiger und gänzlicher Sicherheit sind, ganz so, wie vor jenem Vorfalle. Das ist Unser Wille
Jnland.
Berlin, 24. Sept. Se. Königl. Hoheit der Prinz Jo, hann von Sachsen ist gestern von Stralsund kommend hier durch nach Potsdam gereist.
Berlin, 24. Sept. Nachstehendes sind die Bestimmungen über die Herbst, Uebungen des Garde Corps: Am 21. September Feld⸗Mansver von Berlin und Potsdam aus nach der unten fol— genden General- Idee; am 25sten desgleichen, und Einmarsch in Berlin; am 26sten Mansver mit markirtem Feind, nach der bei⸗ liegenden General⸗Idee; am 27sten Ruhetag; am 28sten Parade nach der beifolgenden rn, , am 29sten Abmarsch der Truppen in ihren Garnisonen.
General⸗-Idee zu den Feld Wan vern am 23. und 25. September. Eine Süd⸗Arinee ist in zwei Kelennen von Wirt tenberg über Potsdam nnd Trebbin im Anmarsch gegen Berlin. Die Kolennen der Nord-⸗Armee dirigiren sich von Ruppin und Prenslan gegen Spandau und Berlin, um die bedredte Raupistadt zu entsetzen. Die Avant-Garde der Süd-⸗Armee ist am 28. September gegen Abend bei Friedrich ⸗Wilbelme⸗Brück auf den Feind gestoßen, welchen idre Ver. truppen bis Neu⸗Jeblendorff zurückgedrängt daben.
Eintbeilung der Truppen. de Corp. General. Siente- nant von Brauchiisch. General-Majer ven Prittwitz. General- Wansr von Below. General- Major von Tümpling. 6 Bai ies Garde Ne. Wat. Garde ⸗Reserve. Jnsanterie Negsment. 2 Ban. vom Kaiser Franz-Grenadier-Regiment. 2 Bat. Ledr- Infanterte Da Céladr. Negiment Garde du Card. 2 Grkadr. Garde Ra. saren⸗Regiment. à Galadr. Istes Garde Llanen-Megiment. 12 uk. 233 reitende Geschütze. Zusammen 18 Bat. 12 CGetadr 1e Geschülh'e. — Nerd Corp. General- Lieutenant von öder. Geng. ral⸗Majer von Wulffen. General. Wajser ven Knodeladerß Deren Graf von Waldersee. Bat. Ates Garde⸗Meniment zu Faß. e Wai.
taillen.
Kaiser Alexander⸗Grenadier⸗Regiment. 2 Bat. Füsiller⸗Bataillen Kai⸗
ser Franj⸗Grenadier⸗Regiments. 6 Bat. 2tes Garde⸗Landwehr⸗Regi⸗
ment. 2 Bat. Garde⸗Schützen⸗Bataillen. A Eskadr. Garde⸗Kürassier⸗
Regiment. A Esfadr. Garde⸗Dragoner⸗Regiment. 4 Eskfadr. Ates
Garde⸗Uwlanen⸗Regiment. 12 Fuß⸗Geschütze. 8 reitende Geschütze. Zu⸗
sammen 22 Bat. 12 Eskadr., 20 Geschütze.
Anmerf. 1) Alles was von Berlin, Charlottenburg und Spandan zum Süd⸗Cerps siößt, muß um s!s, Uhr Neu⸗Zehlenderff und resp. den Unterförster am Schlachten⸗See passien haben. 2) Am 24. September Abends gehen die Füsilier⸗Bataillone des Kaiser Alerander⸗ und Kaiser Franz⸗Grenadier⸗Regiments und Fuß ⸗ Geschütze zum Süd⸗Corps lber.
General⸗Idee zum Manöver mit marfkirtem Feind am 26sten September. In Felge des nachtheiligen Gefechts vom 25. September hat sich das Nord-Corps bis Berlin jurücgejegen und am Kreuzberg und in der Hasenhaide bivuakirt, wo es sich mit den mittlerweile ange⸗ langten Verstärkungen seiner Armee vereinigt hat, und beschließt: mit der nun erlangten Uebermacht von neuem die Offensive zu ergreifen. Der Feind hat nach den errungenen Vortheilen des gesirigen Tages eine Eiellung auf den rauhen Bergen genemmen und Tempelhef be⸗ 22 Ihn in dieser Position anzugreifen, ist die Aufgabe des Nerd=
orps.
Der Feind, femmandirt durch den General⸗Majer von Belew, wird markirt durch: das Lehr-Infanterie-Bataillen, und jwei Cem- pagnieen des fombinirten Garde⸗Reserve⸗Bataillens; die Lebr⸗Eskadron, und Kommandos von 1 Offijier, 2 Unter-Offizieren, 16 Pferden ven jedem Garde⸗Kavallerie⸗ Regiment; à Fuß- und 2 reitende Geschütze.
Die Infanterie formirt 14A Bataillone, jedes durch einen Tiraillenr⸗ zug markirt, unter welche die 3 Füsilir⸗Züze des Lehr-Infanterie⸗Ba⸗ taillons als Tirailleurs vertheilt werden.
Die Kavallerie, in einem Gliede formirt, markirt vier Regimenter, nämlich: I die Kommandes der Garde⸗-du⸗Corps des Garde⸗Küras- sier Regiments, und der Kürassierjzug der Lehr-Eskadron, — ein Rü⸗ rassier⸗ Regiment à A Eskadrons; 2) die Kommandos der beiden Garde⸗ Ulanen⸗Regimenter und die Ulanen der Lehr⸗-Eskadron, — ein Ulanen⸗ Regiment 4 Eskadrons; 3 das Kemmande Garde- Dragoner und die Dragoner und reitenden Artilleristen der Lehr-Eskadran, — ein Dragener⸗Regiment * 3 Eskadrons; 3) das Kemmandeo Sarde SHusa⸗ ren und die Husaren der Lehr-Eskadron, — ein Susaren⸗Regiment à 3 Eskadrons.
Jedes Geschütz markirt eine Batterie.
— — Schwedt, 21. Sept. Gestern hatten wir einen herrlichen Freudentag, denn Ihre Majestäten der König und die Koͤnigin fuhren nach drei Uhr in einem effenen Wagen in unsere zum Empfange festlich geschmuͤckte Stadt ein. Am Schloß ⸗Perral durch eine Ehren⸗Garde begruͤßt, nahmen Ihre Majestäten den Empfangs⸗Gruß von 24 jungen Mädchen an. Drei von ihnen sprachen ein Begruͤßungs⸗Lied und überreichten noch zwei andere Festlieder, von denen das eine den Titel, Vaterlands⸗ Harmonie“ und das andere „Volks⸗Gruß“ fuhrte. Nachdem Ihre König Majestaͤten dies auf das huldreichste aufgenommen hatten, geruh⸗ ten Allerhöchstdieselben eine Deputation der Kurmarkischen Stunde, die. Geistlich leit Schwedts, so wie den Magistrat und eine Der n⸗ tation der StadverordnetenVersammlung vor sich zu lassen, und sich darauf aüch mit dem Schulzen der ehemaligen Herrschaft Schwedt zu unterhalten. Die Allerhöchsten Herrschaften begaben sich sodann zur Tafel. Der Landrath, der Buͤrgermerster und mehrere Personen aus den obengenannten Devutationen hatten die Ehre, zu derselben hinzugezogen zu werden. Am Abend war die Stadt glaͤnzend erleuchtet. Ein von den Buͤrgern recht greß— artig vorbereiteter Fackelzug wurde auf das freundlichste abgelehnt Heute fruͤh um g Uhr verließen Ihre Königl. Majestären unsere Stadt. Die Segenswuͤnsche des hocherfreuten Volkes degleiteten die Allerhoͤchsten Gäste, und werden Allerhöchstdieselben mer
umgeben. In Angermuͤnde, Neustadt, Arensfelde, Beißenser waren uͤberall Ehrenpforten aufgerichtet, und mehr als diese zeig⸗ ten die erfreuten Blicke der Bewohner die Theilnahme, den wqh cher jeder Einzelne sich berührt fühlte.
Der heutigen Nummer der Staats Zeitung ist ere De kanntmachung der Königlichen Haupt Verwaltung der Staats. Schulden in Betreff der gerichtlichen Niederlegung der ven je- Verwaltung im Jahre 1839 für den Amortisatie nz Fend einge, loͤsten Staats- Schuld⸗Verschreibungen beigefügt. Uaseren as wärtigen Lesern wird diese Bekanntmachung mit der Fadezen nachgeschickt werden.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
1 1 w * — . Irnen und Schmuckachen rer.
tel det Medea andert Srrrzeee aer nen der Arbeit der Acginetiicken Sxale rereandt. Am nm een. sien aber ist es wodl, Darsteldungen ant dem FeTdtazee der Scrchen so naturgetreu, gleichsam als Senredild een Srieckakeet Rien -der in der Krim zu sinden. Der Präñdent der Akademee e St Derr. burg. Herr von Alenin, dat sich nm die Teaserrenas der rer r der Kunstgeschichte wie für die dildende Knnst feld zien Termen er Gegenstände ein großes Berdienst erwerden. Nicht minder erfreulich waren die Mittdeilnnaen der Peer ars über die Fortschritte, welche die Galvand - Plastik in St. Ter- dae gemacht hat. Er legte der Gesellschaft mebrere Statuetten Ueren nr Reliefs vor, welche der Bildbauer Fasenderger und der Meer er, Hamburger gemacht haben. Ben dewundernswertder Zaren ar eine auf einem Blatt sich sonnende, üder das Tdier en eme Eidechse; man durfte sagen, daß dier die Natur ne dd Re-. fen habe.
Herr Kunsibäundler Schröder datte die erde Serre ren, Dae n Sketches, Belgium and Germanx ad der erden Derne ren, , een Hefner's Trachten des dristliden Werren leer, ene, erer, wdr. wirkung medrerer namdafter Künstier nad GSelkedenen, em, anne en. nete Werk zu werden dersoriedt ein ze emden
Ben der Hand der Vref. Brandt Reden wer eme, ear, Der, dea Königs ven Rannerer zeädamrtege Derek Meder e min dem nee. treffenen Bilde dernelden — 7 —
Erlangen 18 Seri. Deere Meeder d me Ran de e, nanng der Ren Nerd nne, Der rde ernennen, mn, Werne, hen att. Der Würd ren Tre den der kae, Den, ear, mam, dm, Da. nuter Wawen ro grebe, Wee, e, Meeren, dan, mm,, Ommen aus Ranrecer Qartez 2a Rm, Wed me n, e, Dre, , wm, tag ane Werde, ee, a, De, a, Were, e, emen Vorte aud oc ders Treten mae, , Wera, Der, e, nm. Vor old ren Rae 2c Deren, Seen eee, ron, enn, r, Gra Je Warder e Re deen, Dee der, Ode, me, me, , Der ern Seeed, nde, Dr, n, Taue, do, n=, . nad kae e Reer de, nee, Weed, ea, dae Wem K*
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