Rente schloß zu 73. 10. und die proc. zu 108. 28. Man
proc. * naächsten Liquidation mit großer Besorgniß entgegen.
sieht der Großbritanien uns Irland.
London, 23. Sept. Die Prinzessin Auguste, Tante der Königin, ist gestern Abend um 9 Uhr, nach langen Leiden, die
Ihre Königl. Hoheit mit großer Geduld ertrug, zu Clarence— 1 2. sanft entschlafen. Alle in der Hauptstadt anw'senden Mit⸗/
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glieder der Königlichen Familie waren bei ihrem Tode zugegen. Der Herzog von Susser fertigte gleich darauf einen seiner Stall— meister nach Windsor ab, um Ihrer Majestäͤt die Nachricht von diesem schmerzlichen Ereigniß zu überbringen. .
Die Hofzeitung hat nun den Londoner Traktat und die dazu gehörigen Aktenstucke auch in offizieller Form veroffentlicht.
Der Marquis von Miraflores und die Marquise von Santa Cruz sind nach Spanien gereist, wie es heißt, um die Einschiffung der verwitweten Königin und ihrer beiden Tochter von Valencia nach Frankreich zu erleichtern.
Am 11. September starb zu Ringwood, in Hamshire, Ad⸗ miral Edwards, einer der ältesten Admirale der Flotte, in seinem Wsten Jahre. Er nahm thaätigen Antheil an dem ersten Ameri— kanischen Kriege, in welchem (781) die von ihm befehligte Brigg „Atalante“ von 14 Kanonen von der Amerikanischen Fregatte „Alliance“ von 10 Kanonen, nach langem und tapferem Wider⸗ stande genommen wurde. Im Jahre 1793 trug er, als Kom⸗ mandant der „Terpsichore“, wesentlich zur Eroberung der Fran— zoͤsischen Westindischen Inseln bei. ;
Die Aeußerung des „Journal des Debats“, daß der Lon doner Traktat zwar an sich nichts enthalte, was Frankreich zu kriegerischen Schritten veranlassen konnte, daß aber die fuͤr alle Falle getroffenen Vorkehrungen doch durch ein gewisses Etwas gerechtfertigt wurden, welches sich allerdings in dem Traktat nicht vorfinde und nicht in einen bestimmten Ausdruck formulirt sey, sedoch eben deshalb, weil ein solches Dunkel daruber schwebe, Frankreich in die Nothwendigkeit versetze, die von ihm eingenom⸗ mene Stellung nicht aufzugeben, wird von der Morning Chro— nicle in folgender Weise besprochen:
„Wenn dies die Ansichten der Franzesen sind wenn dies der Grund ihres Aergers ist, dann verzweifeln wir daran, sie jemals zu beschwich⸗ tigen, oder jemals auf freundschaftlichem Fuße mit ihnen zu siehen. Nun sind es schon drei Monate, daß sie, dieses Traktates wegen, Or⸗ donnanzen und Angtheme gegen uns schleudern. Es ergiebt sich jetzt, daß der Traktat nichts für sie Beleidigendes enthält; dennoch erklären sie, gereizt und bewaffnet bleiben zu wollen, nicht wegen desjenigen, was in dem Traktate liegt, sondern um deswillen, was nicht darin liegt. Auf diese Weise sind sie im Stande, sich Alles zu denken, was ihnen gefällt. Sie können 600900 Mann ausheben, jeden Borwand ergrei⸗ fen, um den Krieg — und sich dann an ihre Voraussetzun⸗ gen halte, um einen Grund dafür anzugeben, indem sie uns sagen, daß der Grund im Traktate nicht liege. Das wäre dann viel eher die Sprache eines trunkenen Windbeutels, als eines Staatsmannes oder Politikers.“
Was die Nachgiebigkeit Mehmed Ali's betrifft, so giebt die Morning Chrontele nach Berichten, die ihr aus Alexandrien zugekommen sind, dem dortigen Franzoͤsischen Agenten Schuld, daß seine Erklärung eine nur qualifizirte sey, und erzaͤhlt Folgen- des als den eigentlichen Hergang der Sache:
Der Pascha hatte bisher daran gezweifelt, daß man die Feindse⸗ ligkeiten ernstlich beginnen werde; die vom Commodore Napier ausge⸗ gangene Aufforderung an die Behörde in Syrien erweckte ihn indeß Tiöstlich zu dem Bewnßtseyn seines bevorstehenden Verderbens. Dem⸗ gemäß ließ er die Konsuln und Rifaat Bev zu sich kommen und machte se ausgedehnte und genügende Zugeständnisse, daß der Britische Ad—⸗ miral, als er daven benachrichtigt wurde, den Streit für beendigt hielt und durch Geschütz-Salven die Wiederherstellung der befreundeten Berhältnisse zwischen England und Aegvpten begrüßte. Dem Pa⸗ scha wurde indeß nicht gestattet, bei seinem friedlichen Entschlusse zu beharren. Der nf: Konsul und der außerordentliche Ab= geordnete, Graf Walewski, traten dazwischen, und auf ihre Veranlas⸗ sung erklärte der Pascha, daß seine Nachgiebigkeit sich darauf beschränke, daß er Aegvpten erblich und Sprien auf Lebenszeit annehmen wolle. Feankreich ist daher für den ven Mehmed Ali noch ferner zu leistenden Widerstand verantwortlich.“
Darin sind die hiesigen Blaͤtter ziemlich einig, daß die mo⸗ difizirten Zugeständnisse Mehmed Altus von den Maͤchten nicht angenommen werden koͤnnten, und daß daher selbst eine mögliche Bereitwilligkeit der Pforte, ein solches Abkommen zu genehmigen, auf welche die Franzoͤsischen Blätter theilweise zu rechnen schie⸗ nen, von keiner Bedeutung seyn könne. Der Courier ist fast das einzige Blatt, welches sich durch das Guizotsche Memoran—⸗ dum in Bezug auf die orientalische Frage zufriedengestellt fuͤhlt. Der Globe belobt nur den gemäßigten Ton und die Korrektheit del Ausdruckes, die sich in dem Memorandum fänden, die Ar⸗ gumentation aber findet dieses Blatt sehr schwach und erklärt dies dadurch, daß sie sich uͤber zu viele Punkte verbreitet habe, welche die Schwierigkeit und angebliche Unmöglichkeit Ser Ausführung des Traktats betrafen, wahrend sie sich auf die Bekaͤmpfung der Jatentionen dieses Traktats selbst hätte beschränken sollen. Das genannte ministerielle Blatt sagt in dieser Hinsicht:
„Sind die Zwecke des Traktats verderblich, so fömmt wenig darauf
an, ob die Miitel zur Ausführung genügend oder ungenügend sind, denn in beiden Fällen würde Frankreich, als große Macht im Mittel⸗ ländischen Meere, berechtigt und gezwungen gewesen seyn, sein Veto ge⸗ zen die Ausführung überhaupt einzulegen; auch würde es vermuthsich den Präliminar-Verhandlungen, aus denen der gegenwärtige Traktat entstanden ist, nicht detgetreien seyn. Sind aber die Zwecke des Trak⸗ tats gut, so ist es leere Wortklauberei, über die Mittel der Ausfüh⸗ tüng zu streiten; denn es ist keinen Zweifel unterworfen, daß nichts als der Nichtbeitritt Frankreichs zu den Maßnahmen der anderen Mächte Mehmed Ali den Muth geben konnte, den Forderungen Europas sich ju widersetzen. Dat Mehmed Ait seine Eroberungszüge mit Recht un⸗ lernommmen, dann hätte Frankreich offen seine Partei nehmen sollen; ist er in Unrecht, so nf Frankreich selbst die einzigen Schwierigkei⸗ ten, welche sich den gegen ihn ergriffenen Zwangsmaßregeln entgegen⸗ stellen, dadurch, daß es scheinbar feine Panei nimmt.“
Noch viel entschiedener spricht sich der Toryistische Stan— dard gegen das Memorandum aus das er als diplomatischen Schnickschack bezeichnet, während er mit dem „Globe“ darin äbereinstimmt, daß nur der geheime Vorschub, welchen Frank— reich dem Pascha geleistet, 2 veranlaßt habe, die Forderungen der vier Mächte zurüctzuweisen. Außerdem macht der „Stan— Bard, noch auf den Widerspeäch aufmertsam, der zwischen dem Memorandum und der gleichzeitig mit demfselben) überreichten Note des Herrn von Bourgueney stattfinde, insofern letztere die ganz bestimmte Erklarung abgebe, daß fran ge chs Politik nur auf Erhaltung der Integritaͤt und Unabhängigkeit der Turkei un— ter ihrer jetzigen Dynastie gerichtet sey.
In der Naval and Military Gazette wird des Ge— ruͤchtes erwähnt, daß der Contre⸗Admiral, Graf von Dundonald Lord Cochrane), der Admixalitaͤt einen Plan zur Vernichtung
der Aegyptischen Flotte im Hafen von Alexandrien vorgelegt habe Eben derselbe war auch der Urheber der theilweisen Zerstörung der Franzoͤsischen Flotte in den Basque Roads an der Franzoö—⸗ sischen Küste im Jahre 1809.
Dle Times behauptet, daß die Whigs als solche ganzlich
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erloschen seyen, da sie, wenn auch im Parlament, doch in der — . 213 Partei mehr repraͤsentirten, weshalb sie also nur durch die Gunst der Umstände am Ruder gehalten wuͤr⸗ den. Als Partei erkennt die, Times“ nur die Radikalen, denen sich die Whigs anschließen mußten, wenn sie als Partei auftreten wollten, und die Konservativen an, und nur unter diesen, meint sie, finde eigentlich der Kampf um die Negierungs ewalt att. Nun behaupte man freilich, die Prinzipien der Tory⸗Partei seyen nicht der Art, daß sie dem Lande schmackhaft gemacht wer⸗ den könnten, wenn ein Tory⸗Ministerium ans Ruder traͤte, man werfe den Tories besonders vor, daß 1 allen organischen Verän— derungen entgegen seyen, daß sie dem Nepotismus huldigten und der Kirche ein Uebermaß von Rechten einräumten; man vergesse aber, daß die Whigs selbst durch den Mund Lord John Russell s sich wiederholt ferneren organischen Veranderungen abhold erklart hätten; was den Nepotismus betreffe, so seyen die Konservativen unbezweifelt durch ihr Mißgeschick besonnener gemacht und ge— bessert, schon laͤngst davon zurückgekommen, ihr persoͤnliches In— teresse vorzugsweise zu berücksichtigen, und verlangten keine Vor⸗ theile, als durch und für das Volk und als ein Theil desselben. Was end⸗ lich die Kirche betreffe, so wollten die Konservativen dieselbe nur schuͤtzen weil sie zur Forderung der Wohlfahrt des Volkes beitrage; gegen die Mißbräuche, die in der Kirche herrschten, hätten sich die 8 * der Konservativen zu wiederholten Malen erklärt; zum eweise legt die Times“ ein Schreiben Sir Robert Peel s an den Bischof von Durham vor, welches der Erstere im Jahre 1835 während der Dauer seines Ministeriums geschrieben, und aus dem erhelle, daß er schon damals die Grnndsätze vertheidigt habe, die in der letzten Session durch die Bill, welche die Sine⸗ kuren an den Kathedral-Kirchen verminderte und theilweise ganz aufhob, ins Leben gerufen worden . Die „Times“ schließt . Artikel unter Hindeutung auf Sir Robert Peel mit den orten: „Er wartet seine Zeit ab und weiß, daß sie herannaht.“ In Glasgow hat am 17ten die Britische naturforschende Gesellschaft ihre diesjährigen Versammlungen eröffnet.
Niederlande.
Aus dem Haag, 23. Sept. Gestern Mittag ist Se. Ma— jestat der König von Wärttemberg hier eingetroffen und im Hotel des Erbprinzen von Oranien abgestiegen. Unser König stattete dem hohen Hier en bald nach dessen Ankunst einen Besuch ab.
. Belgien.
Bruͤssel, 21. Sept. Gestern, um 8 Uhr Morgens, ver— kuͤndigte eine Kanonen Salve den Anfang der diesjährigen Sep⸗ tember⸗Feste. In der St. Gudula⸗Kirche fand der uͤbliche Trauer, Gottesdienst zum Gedächtnisse der Gefallenen statt. Um 1 Uhr begann ein Pferderennen und um 5 Uhr ward im Parke von der philharmonischen Gesellschaft ein großes Konzert gegeben.
Deutsche Bundesstaaten.
Muͤ6nchen, 22. Sept. (A. 3.) Ein so eben angelangter Brief des Königl. Bayerischen Gesandten, Baron von Lerchen feld, meldet einen neuen Verlust fuͤr die wissenschaftliche Welt. Othmar Frank, Professor der Persischen und der Sanstrit= Sprache an der Universität zu Muͤnchen, verschied am 16ten d. in Wien, wohin er im ö Se. Majestät des Königs von Vayern, um den Ankauf einer Sammlung Indischer Antiquitä, ten zu besorgen, gereist war. Sein Ende war herbeigefuͤhrt durch die Erschuͤtterung, welche der Tod einer bejahrten Verwandten veranlaßte, indem die Pflege derselben während einer plötzlichen und tödtlichen Krankheit seine ohnehin nicht mehr ruͤstigen Krafte erschopfte und ihn selbst endlich aufs Krankenlager warf. Baron Lerchenfeld erwies dem fuͤr die Wissenschast zu fruͤh Geschiedenen sede mogliche Erleichterung und den gastfreundlichsten Beistand, ließ ihn durch den Arzt der Koͤniglich Bayerischen Gesandtschaft behandeln. Der Verlust von Othmar Frank wird nicht allein in Deutschland betrauert werden. Seit seinem Aufenthalte im Seminar zu Haileybury stand er in naher Berührung mit den ausgezeichnetsten Englischen Gelehrten feines Faches, Wilson, Prinsep, Sir. A. Johnston und Andere. Auch bewiesen ihm die Gesellschaften zu London und Kalkutta ihre Achtung, indem sie ihm jederzeit ein Exemplar, nicht allein ihrer Journale, sondern auch der Werke in der Sanskrit / Sprache, welche sie drucken ließen, uͤbersandten. .
Heute Abends 11 Uhr ist der Herzog von Bordeaux unter dem Namen eines Grafen von Chambord hier angekommen, und wird, wie man sagt, mehrere Tage hier verweilen.
Stuttgart, 23. Sept. Schw. M.) Die schon mehrmals erwähnte Nachricht, daß für Frankreich auffallend große Pferde⸗ Aufkäufe in Deutschland gemacht werden sollen, bestaͤtigt sich voll⸗ kommen, indem bereits auch in Wuͤrttemberg Franzoͤsische Pferde⸗ haͤndler, mit sehr bedeutenden Krediten zu diesem Zwecke verse— hen, angekommen sind. ;
— — Frankfurt a. M. 25. Sept. Ihre Durchlaucht der Herzog und die Herzogin von SGachsen· Weiningen haben nach mehr⸗ taͤgigem Aufenthalt vorgestern die Ruͤckreise nach Meiningen an⸗ getreten und Ihre Königl. Hoheit die Frau Kurfürstin von Hes— sen wollte in diesen Tagen Wilhelmsbad bei Hanau wieder ver— lassen. Die Anwesenheit dieser allverehrten Fürstin erregt bei den Bewohnern Hanau's stets die freudigste Sensation und man wuͤnscht dort nichts sehnlicher, als daß die Frau Kurfüuͤrstin einen langeren Aufenthalt oder Höchstihre zeitweilige Residenz in Hanau nehmen möchte. Ihre Königl. Hoheit war am verflossenen Montag hier anwesend und stattete Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen von Preußen auf Höchstdessen Ruͤckreise nach Berlin einen Besuch ab.
Vorgestern kam Se. Hoheit der Herzog Bernhard von Sach⸗ sen⸗ Weimar von Weimar her, hat aber bereits unsere Stadt wie⸗ der veriassen. .
Es bestätigt sich das Geruͤcht, daß der langjährige Kaiserl. Oesterreichische Minister⸗Resident bei hiesiger freien Stadt und dem Herzogl. Nassauischen Hofe, Freiherr von Han del, we— gen vorgerückten Alters und Kränklichkeit pensionirt und er durch den Kaiserl. Oesterreichischen Geschäftsträger am Großherzogl. Hessischen Hofe, Freiherr von Menshengen, ersetzt worden.
Die Sitzungen der Bundes⸗Versammlung finden fast ohne Unterbrechung gewohnterweise statt. Von dem Eintritt der Herbst⸗ Ferien der hohen Versammlung ist noch nichts bekannt und wenn diesmal solche stattfinden, duͤrften sie später als sonst eintreten. Eben so ist es noch gan unbestimmt, ob und wann der Herr Graf von Muͤnch⸗Bellinghausen nach Wien abreisen werde. O1
Unsere Böorse hielt sich in dieser Woche zem chf e . Hoffnung, daß Mehmed Ali sich den Wanschen der er 3 gen werde, gewinnt mehr und mehr Eingang, so i . 2 heute auf außerordentlichem Wege aus Wien eingetr ᷣ ene * niedrigere Notirung der Bank- Actien hier ohne nachtheiligen Ein, druck bib, An Stzrung des Europäischen Friedens glaubt vollends Niemand, obgleich Frankreich immer noch in militairi⸗
schen Anordnungen voranschreitet. Man wird aber wenig oder gar nicht dadurch eingeschüchtert. Die proc. Met. blieben heute lozs,,, Bank ⸗Actien 1981, Integrale 8, und Ardoins 20 pCt. In den Taunus -⸗Eisenbahn⸗Actien zeigte sich in dieser Woche gar keine Nachfrage und sie sind deshalb bis auf 301 Fi. gewichen. Die Frequenz der Bahn ist aber immer noch so stark, daß sie die Speculation in den Actien unterstuͤtzen könnte. Das Geld bleibt hier ziemlich abondant und der Disconto steht kaum höher als 4 pCt. — Unsere Herbstmesse ist stille zu Ende gegan⸗ gen und gab auch den Detaillisten keine Ursache zur besonderen . — Die Wollpreise sind, trotz des unbedeutenden Meß⸗Verkaufs, etwas in die Hohe gegangen. Schweiz. Bern. Der Regierungs- Rath ven Bern hat in seiner
Sitzung vom 16. September den Beschluß der Kantons Ver wesfung, welcher 1836 gegen Dr. Snell in Zurich gefaßt wurde,
aufgehoben. Veranlassung dazu gab das Gesuch des Herrn Snell, ö in Familien⸗Angelegenheiten auf 8 Tage nach Bern kommen zu
duͤrfen.
3 91 nn Rom, 15. Sept. Am Iten d. M. hat der Papst von Kastell Gandolfo aus der verwittweten Königin von Sardinien in-ihrer Villa Rufinella einen Besuch abgestattet.
Spanien.
Madrid, 17. Sept. Die sortdauernde Ruhe der Haupt stadt verdankt man hauptsächlich der Wachsamkeit der provisori=
schen Junta, die es indeß nicht ungern sehen wurde, wenn die Angelegenheiten wieder ihren gewöhnlichen Gang nähmen. Die
Bewohner der Hauptstadt fangen bereits an, die Folgen des ge— genwärtigen Zustandes der Dinge zu empsinden, indem durch die Anwesenheit so vieler Truppen die Lebensmittel ungewöhnlich theuer geworden sind. Heute ist nech ein Bataillon Marine Truppen, welches bisher in Manxanares stand, hier eingerückt. Trotz aller dieser Truppen versieht jedoch die Nauional⸗Garde fortwährend den außerordentlichen und sehr angreifenden Dienst, was auch um so nothwendiger ist, als unzweideutige Zeichen unter den Trup⸗ pen deutlich zu erkennen gaben, daß sie nur auf eine passende Ge⸗ legenheit warten, um den Zwang der Disziplin abzuschuͤtteln.
Die Königin hat sämmtliche an ihrem Hofe beglaubigte Di⸗ plomaten zu sich nach Valencia eingeladen, da, wie sie in ihrem Schreiben sagt, über die Dauer ihres Aufenthalts in Valencia sich noch nichts bestimmen lasse. ;
Die exaltirte Partei hat sich jetzt in drei steeng geschiedene Theile gesondert: 1) Die neuen Moderados, an deren Spitze parlamentarische Notabilitäten, wie die Herren Sancho, Infante und Andeee, stehen. Ein Theil der provisorischen Regierungs— Junta wurde sich diesen Mannern mit dem Programm des Herrn Gonzalez gern ansqchließen. 2) Die Exaltades von reinem Blut wollen eine Central-Junta. Ihr Organ, das „Eco del Comercio“, verlangt jeden Tag die Absetzung der Koͤnigin-⸗Regen— tin oder wenigstens die Ernennung eines oder mehrerer Mitre⸗ genten. 3) Die Republikaner, deren Doktrinen, welche das Jour⸗ nal „el Huracan“ verbreitet, vor der Junta keine Gnade gefun— den haben. Die beiden letzten Fractionen follen sehr eifrig be— schaͤftigt seyn, die gegenwärtig in der Hauptstadt befindlichen Frei⸗Corps zu gewinnen.
Cadix ist in Belagerungs⸗Zustand erklärt worden.
Barcelona, 15. Sept. Gestern Abend wurde dem Her— zog von Vitoria eine glanzende Serenade gebracht. Er erschien auf dem Balkon, und nachdem die Musik aufgehört hatte, hielt er folgende kurze Anrede an die Versammlung: „Bewohner von Barcelona! Sieben Jahre hindurch haben wir fem ot; um den Thron Isabella's I., die Constitution von 1837 und die Unabhängigkeit der Nation zu sichern. Sollte es . seyn, so werden wir auch ferner für diese theuren Guter kämpfen bis in den Tod!“ Bei diesen Worten rief das Volk: „Ja, ja, bis in den Tod! Das ist der Wunsch aller guten Spanier! Das sind Worte eines Soldaten, der seine Versprechungen zu erfuͤl⸗ len versteht!“ J ĩ
Die hiesigen Blaͤtter sind mit Gluͤckwuͤnschungs⸗AUdressen der verschiedenen Tatalonischen Ayuntamtentos an den Herzog von Vitoria angefuͤllt.
Portugal.
Lissab on, 14. Sept. Was dle Geruͤchte von einem bevor— stehenden Ministerwechsel betrifft, so soll zum Conseils⸗Präsiden⸗ ten, statt des Grafen von Bomsim, der Herzog von Palmella bestimmt seyn, der auch das auswärtige Departement Überneh— men wurde; fuͤr die Marine Herr J. A. de Aguiar, fur die Finanzen . Gomez de Castro, für das Kriegs ⸗Departement
aron de Leiria. Herr Rodrigo de Fonseca Magalhaes soll das Innere, Herr Costa Cabral die Justiz behalten.
Der Vorschlag wegen fernerer Suspendirung der Gesctze aber die Freiheit der Personen und der Presse, bis zum 15. No— vember, wurde von sechs Chartisten in der Deputirten, Kammer aufs heftigste bekämpft, welche sogar die Minister aufforderten, ihre Poriefeuilles aufzugeben und das Land vor dem Abgrund zu reiten, in welchen sie dasselbe durch ihre Unbeugsamteit stůr⸗ zen wurden. Der Gesetzentwurf wurde jedoch mit starker Ma— soritaͤt durchgebracht und soll heute im Senate vorkommen. Dle Deputirten⸗Kammer hat auch 21,0090 Mann fuͤr die Armee und 2880 Mann fuͤr die Marine bewilligt. .
Am Iten d. besetzten die Insurgenten Manaualde, zwei Stun⸗ den von Vizeu, an welchem letzteren Orte der Kommandant Souza mit dem ien Regiment sein Hauptquartier hatte, welches letztere nur eine Gelegenheit abwarten soll, um zu den Empoͤrern zu stoßen. In Betracht dieses Umstandes hat die Regierung dem— selben Befehl ertheilt, sich nach Laäamego zuruͤckzuziehen. Das te Regiment, nebst einem Theile des 13ten Bataillons haben die Richtung von Guarda eingeschlagen. In der Begleitung dieser empörten Truppen befindet sich der Baron d Oleiros, ein reicher Grund. Eigenthuͤmer, den man fruͤher fuͤr einen Chartisten hielt, und ein Miguelist, Namens Matta, der sich eine Zeit lang bei Dom Miguel in Rom befunden. Zwei Kriegsschiffe sollen das Ste Linien Regiment und das Ite Bataillon Cacadores, denen man nicht traut, nach Algarbien bringen.
wo sie sich vermuthlich nach Algarbien begeben werden.
Turkei.
Ein Korrespondent der Leipziger Allgemeinen 3 meldet aus Konstantinopel vom 9. September, in dem Feiwa des
Sultans, das gegen den Pascha von Aegypten in allen Moscheen verlesen worden, werde Mehmed Ali nicht bloß, was bereits sruͤ⸗
her zweimal geschehen war, in die Acht gethan, sondern auch file
rectlon des Oesterr. 7 nachstehende wichtige Nachrichten mit.
Herren Cochelet und Walewskl wurden die vier Konsuln und Ri—
—̃. neg. erklären habe, ob er die ihm gestellten Bedingungen annehmen wolle oder nicht, und durchaus keine Modification statthaben kEkeönne;“ so blieb auch die zweite Konferenz fruchtlos, und waͤh⸗
rend in Aegypten scheinen, benutzte Vice ⸗Königs, um ihn seiner Rechte auf St. Jean d Acre fuͤr
Das Franzoͤsische Kriegs⸗ schiff „Coquette“ ist am 11Iten d. nach Tanger abgesegelt, um die Raͤdelsfuͤhrer der Emeute vom 11Iten d. dahin zu bringen, von
senheit, wieder hier eingetroffen.
vogelfrei erklärt, und ein Preis von einer Million Piaster auf seinen Koyf gesetzt.
Aegypten.
Alexandrien, J. Sept. (L. A. 3.) Mehmed Alt hat am 5. September die Anträge des Sultans, so wie sie der Lon⸗ doner Vertrag vom 15. Juli festsetzt, nicht angenommen. Er werde die Flotte zuruͤckschicken, sobald der Sultan ihm die Kon zessions⸗Akte äber Syrien zustellen lasse. Die Admirale Stopford üund Bandiera sind nach Syrien abgesegelt.
Ueber die Verhandlungen in Alexandrien enthaͤlt ein Schreiben aus Triest (in der A. Z.) folgendes Nähere: „Herr Marassi, Capitain des Dampfboots „Mahmudie“ theilte der Di⸗
Als der erste von den Konsuln der vier Machte angesetzte Termin abgelaufen war, gab der Pascha in Betreff der Londoner Note eine negative Antwort. Es scheint aber, daß die Ankunft des Franzoͤssschen Dampfboots „Papin“ die Gesinnung des Vice-Koͤ— nuigs geändert habe, denn nach abgehaltener Konserenz mit den
faat Bey am 28sten v. M. nach dem Palaste eingeladen, und Mehmed Ali erklaͤrte ihnen, daß, Aegypten anlangend, er die in der Note ausgesprochenen Bedingungen annehme; Syrien be— treffend, vertraue er sich ganz der Großmuth des Sultans, mit welchem er sich in direkte Unterhandlung setzen werde. Rifaat Dey schien mit diesem Vorbehalte nicht unzufrieden zu seyn; allein die vier Konsuln meinten, daß ihre Instruction bestimmt und ausdrücklich dahin laute, „daß der Vice⸗König sich bloß zu
ö
rend man in Alexandrien zwischen Furcht und Hoffnung schwebte, nahte der Ste d. M. als der verhäͤngnißvolle Tag, an welchem man eine letzte definitive Antwort des Vice⸗Koͤnigs erwartete. Mehmed Ali berief die Konsuln und Rifaat Bei neuerdings zu sich, und erklaͤtte, daß er bei dem Ausspruche vom 28sten be⸗ harre, nämlich die Bestimmung in Betreff Syriens ganz der Großmuth des Sultans anheimzustellen. Man sieht in dieser Antwort jedenfalls eine entschiedene Nachgiebigkeit von Seiten des Vice⸗Königs, und Alle geben sich der Hoffnung hin, daß es zur friedlichen Loͤsung kommen werde. Am 3ten (. M. Abends trat Rifaat Bei seine Nuͤckreise nach Konstantinopel an, und bereits am Sten befand er sich nach Aussage des Capi— tains des „Metternich“ in den Gewaͤssern von Scio. Vor der Hand ist es jedem Schiffe gestartet, in Alexandrien frei ein⸗
und auszulaufen, und nur Kriegs- Fahrzeugen ist der Eingang
in den Hafen untersagt. Die Freiheit der Schifffahrt und des Handels ist jedoch nur auf den Hafen von Alexandrien be— schraͤnkt, Syriens Kuͤste bleibt fortwährend von der Division des Commodore Napier blokirt, von welchem (wie bereits be—⸗ kannt) sieben Transyportschiffe als Prise genommen wurden Ad— miral Stopford mit zwei Linienschiffen Und der Contre-Admiral Bandiera verließen am 6ten das uͤbrige vor Alexandrien kreuzende Geschwader, um sich ebenfalls nach Syrien zu begeben. Wäh— die Dinge eine guͤnstige Wendung zu nehmen der Sultan die erste weigernde Antwort des verlustig zu erklären, und zur Ernennung neuer Gouverneure von Acre. Damaskus, Aleppo u s. w. zu schreiten. Noch mehr, die im Divan versammelten Ulema's sprachen die Acht über Mehmed Ali aus und erklärten ihn als Rebellen dem Gesetze verfallen. Der darauf bezuͤgliche Ferman wurde feierlich in den Haupt⸗ Moscheen von Konstantinopel und Smyrna verlesen.
Gre n.
Nachrichten aus Beirut zufolge (die uber Alexandrien ein⸗ gegangen sind), hat Soliman Pascha die ganze Syrische Kuste in Belagerungs⸗Zustand erklart.
Eine große Gährung herrscht im Libanon, und Alles ist be— reit, von neuem die Waffen gegen Mehmed Ali zu ergreifen. Die Aegyptischen Behörden bemühen sich, dadurch den Aufstand , ,, daß sie die Nachricht verbreiten lassen: ganz Klein—
sien sey im Aufruhr gegen die Tuͤrkei, der Vertrag vom 15. Juli sey nicht ratifizirt, und Frankreich unterstuͤtze Mehmed Ali.
— Die Breslauer Zeitung theilt nach einem bereits vor einigen Wochen in Glogau eingegangenen Schreiben des Deut— schen Orientalisten Munk, der die Herren Montefiore und Cre— mieux nach Alexandrien begleitet hat, Folgendes mit: „I) Meh— med Ali hat die Revision des Prozesses der Juden in Damas. kus weder gestattet, noch abgeschlagen; 2) sind unmittelbar in
olge der eingetroffenen Gesandtschaft die verhafteten Juden in
amaskus mild behandelt worden; 3) hat man schon damals in Alexandrien der Freilassung der Verhafteten entgegengesehen, um einer Revision des Prozesses Üüberhoben zu seyn. Der Inhalt des Munkschen Briefes deutet darauf hin, daß lediglich Furcht die Zeugen abhaͤlt, die Wahrheit auszusagen, um die Scheußlich⸗ keit des ganzen Komplotts zu enthuͤllen. Sollten sich die politi= schen Verhaͤltnisse so gestalten, daß die Besorgniß vor einem ge⸗ wissen Einflusse schwindet, so dürfte die Wahrheit und die Unschuüld bald an den Tag kommen. Die Freilassung der verhafteten Ju⸗ den kann und darf nicht genuͤgen. Die Anklage muß vor ganz Europa in Nichts zerfallen, damit nie mehr niedriger Eigennutz sich hinter solche scheußliche Anklage verberge, wie vor kurzem auch
in Rhodus.“ n fan d
lebender Gebaͤudes vom
entnehmen r Akademie Friedrich r, der Land⸗
und Ge⸗ die eben⸗
— enthielten uskau, 241. Sept. Am Iten d. Abends ist Se. Du kaucht der Färst von Puckle. Nustau, nach mehrsshriger 2
1089
Berichtigung. Im gestrigen Blatte der St. Ztg., S. 1086 Sp. 3, 3. 1, ist statt: „lautender“, zu lesen i , r
Zur neuesten Geschichte des Königlich Wärtem ⸗ schen Münzwesens. 262 . Schluß.) . Die sammtliche alte Scheidemünze in Billon, welche theils in If., Isas und s, die im ganzen Staate Ümlauf hatten, theils in verschiedenen, kleinen Provinzialmuͤnzen bestand, und nach den vorstehenden Angaben im vollen Nennwerthe uberhaupt betrug.. 43, 117, 0207, Thal. wurde unterm 6. Mai 1808 auf *,, ihres NVennwerthes, und noch weiter unterm 13ten Dezember 1811 bis auf *, ihres Nenn⸗ werthes herabgesetzt. In letzterem Werthe wurde dieselbe, wenn sie damals noch ganz vorhanden gewesen ware, betragen haben . 21,5638, 2971, Thal. Sie war hierdurch sogar noch etwas . unter ihren wirklichen Metallwerth herabge— setzt worden, um das gänzliche Einziehen und Einschmelzen zu befördern. Dieses ging jedoch in den unruhigen Zeiten und bei der Kostbarkeit des damals noch ublichen Schei— dungsverfahrens nur langsam fort. Erst nachdem der sichere Frieden eingetreten, und die Scheidung des Silbers und Kupsers im Großen wohlfeiler geworden war, wurde es moglich, diese Scheidemuͤnze völlig einzu⸗ ziehen, und so gänzlich außer Umlauf zu setzen, daß seit 1829 nichts mehr davon im gemeinen Verkehs des Preußischen Staats vorkommt. Fuͤr Rechnung theils der Muͤnze, theils der Geld-Institute des Staats sind im re— ducirten Werthe uͤberhaupt eingezogen worden 18,180,507 Thal.
Von den uͤbrigen 6. 157,790! /, Thal.
kann nicht bestimmt nachgewiesen werden, wo diefe sßen geblieben sind. Nur ist äußerlich soviel bekannt, daß in den Feldzuͤgen am Rheine zu Anfange des Revolutionskrieges ein Theil dieser Muͤn— zen, worin die Loͤhnung der Preußischen Truppen ausgezahlt wor⸗ den war, nach dem Abzuge derselben zurückgeblieben, von Speku— lanten aufgekauft, und als Metall zum Auspräͤgen von 6 und 3 Kreuzerstuͤcken in den suͤddeutschen Muͤnzstätten verbraucht wor— den ist: daß nach dem Frieden zu Tilsit ein anderer Theil dieser Scheidemuͤnzen von der damals 1. Koͤniglich Westfaͤlischen Muͤnze zu Kassel und Königlich Sächsischen Münze zu Warschau in neue Westfaͤlische und Polnische Scheidemuͤnze Uumgeprägt wor⸗ den ist: endlich, daß auch Privatleute in Nord-Deutschland be— trächtlich Summen dieser Scheidemünze nach deren Reduction fuͤr ihre Rechnung in Hamburg und Leipzig haben einschmelzen und scheiden lassen. Außerdem ist nicht zu uͤbersehen, daß in dem langen Zeitraume von 1761 bis 1822 durch Brandschäden und andere Zufaͤlle wahrscheinlich eine nicht ganz unerhebliche Summe von Riesen Scheidemuͤnzen vernichtet worden sein wird. Aus die— ser Darstellung geht hervor, daß bei weitem der größte Theil des Verlustes, weicher durch die. Reduction dieser Scheidemuͤnze
bergeld ist dagegen in den Umlauf,
entstand, die Bewohner des Preußischen Staats getroffen hat: in; dem allein fast drei Viertheile . durch 1 6 schen Regierung eingezogen und umgeschmolzen wurden. Zugleich ergiebt sich, daß im Preußischen Staate jetzt nicht mehr Scheide⸗ münze in Billon im ÜUmlaufe. ist, als die neugeprägten ganzen und halben Silbergroschen, welche zusammengenommen nur wenig über 3,000,000 Thaler betragen. An kupferner Scheidemuͤnze kann auch auch kaum mehr als 650, 000 Thaler Nennwerth im Umlauf sein; da die Ausprägung von neuer Kupfermuͤnze nur sehr wenig über die se Summe beträgt; da ferner die altere Kupfermuͤnze, welche auch immer nur nothduͤrftig zum Ausgleichen uͤber kleine Werthe hin⸗ reichte, jetzt nur noch selten in einzelnen Stücken vorkommt; und da von diesen Muͤnzen jahrlich vieles zufallig verloren wird, weil r, . ihres geringen Werthes wenig auf solche Verluste achtet. Wie viel von den seit 1761 bis zu Ende des Jahres 1837 im Preußischen Staate nach en,, n. Angaben . 0, 077,875 Thalern 6 ganzen, halben und doppelten Friedrichs⸗ oren lz, i077 in Thalerstuͤcken oz, 222, 157 in g, .; und / Stuͤcken WGs Thalern in Golde und Kurantgelde uͤuberhaupt
noch am Ende des Jahres 1837 innerhalb des Preu⸗ ßischen Staates im Umlaufe war, ist nicht mit eini— ger Sicherheit anzugeben. Die Regierung hatte da—⸗ mals davon nur eingezogen 130, 759 Thaler in halben und viertel Thalerstuͤcken, welche sich unter der Ausmuͤnzung in Thalern waͤhrend der . ahre 17656 bis 1766 befanden, 231,117 Thaler in Stuͤcken, welche uͤberhaupt allmaͤhlig . ganz eingeschmolzen werden sollen. ,193, 180 Thaler in /. Stuͤcken, wovon die altern, umgeraͤn derten, bereits sehr abgeschliffenen zur Umprägung be— stimmt sind,
L55656 Thaler überhaupt. Was vot Privatleuten innerhalb
Landes eingeschmolzen sein moͤgte, kann nur in Thalerstuͤcken von einiger Erheblichkeit sein, indem es den Silberarbeitern zuweilen bequem sein konnte, dieselben als Zusatz bei ihren Arbeiten zu brauchen: indessen war in der Regel Bruchsilber und fremdes Geld wohl wohlfeiler zu kaufen. Dagegen ist allerdings der bei weitem größte Theil des Goldes, ein großer Theil der Thaler stuͤcke und ein auch nicht unbeträͤchtlicher Theil der M und e Stuͤcke in das Auslano, und namentlich in andere deusche Staaten uͤbergegangen. Das ausgegangene Goldgeld ist wohl groͤßtentheils eingeschmolzen, und zur Auspraͤgung leichterer 5 Thalerstuͤcke von anderen Regierungen e worden: das Sil⸗ ; wbesonders der benachbarten Saͤchsischen, een gr ise. und Hessischen Länder bis r furt am Main hinaus, gekommen. Indessen ist auch noch so viel Silbergeld, namentlich auch an T alerstücken, im Lande ge⸗ 3 daß die Zahlungen darin mit Leichtigkeit geleistet werden nnen. Die in den Jahren 1761 bis 786 geprägten 19,668,293 Thaler in M . Stuͤcken und 677, 85S33 * in 10, Stuͤcken
2046, 166 Thaler uberhaupt sind wohl noch so welt im Lande
vorhanden, als die Regierung sie nicht bereits wieder
— — — *
Maaße geschehen. Es waren nämlich bis zu End des Jahres 1837 eingezogen 2,770,504 Thaler in / . Stuͤcken und
443,106 Thaler in ,, Stuͤcken
„213,619 Thaler uberhaupt
ꝛ Es sind demnach von diesen beiden Geldsorten 17,132, 5356 Thaler in soweit noch vorhanden, als nicht einiges davon seit 1763 durch Zufall verloren gegangen ist. Die ,,, Stücke sind zwar ursprünglich auch zu vierzehn Thalern aus der Mark feinen Silbers ausgepraͤgt, aber die Masse besteht aus ei⸗ ner Mischung, worin nur drei Achttheile Silber und fünf Acht⸗ theile Kupfer sind. Die 1. Stücke sind also in der That Billon, und uͤberdies durch den langsaͤhrigen Umlauf sehr abge⸗ nutzt. Noch mehr ist beides der Fall mit den auch schon nicht vollhaltig ausgeprägten! ; Stuͤcken, welche jedoch ganz zur Ein⸗ ziehung bestimmt sind. Die ungefaͤhr siebenzehn Millionen Tha⸗ ler, welche in diesen beiden Geldsorten im Preußischen Staate noch hoͤchstens im Umlaufe sein können, vertreten jetzt daselbst die Stelle der groͤßern Scheidemuͤnze, waͤhrend die kleinere durch die vorhandenen drei Millionen Char in ganzen und halben Silbergroschen, und das nur zum unentbehrlichsten Bedarf für die Auseinandersetzung im kleinen Verkehr vorhandene Kupfergeld dargestellt wird.
K Vergleichung dieses Zustandes des umlaufenden Geldes im Preußischen Staate mit dem, welcher nach den Ausmüͤnzun— gen in Suͤd⸗Deutschland, soweit dieselben bekannt geworden sind, wahrscheinlich vorkommen durfte, kann einigermaßen dienen, diejenigen Opfer nach ihrem ganzen Umfange zu wuͤrdigen, welche sich die zum deutschen Zollvereine gehoͤrigen Staaten auflegten, als sie nach dem vorläufig im Jahre 1857 geschlossenen Verein die allgemeine Muͤnz⸗ Convention vom 30. Jul 1838 abschlossen. Das Verhältniß der umlaufenden Scheidemuͤnze zu deni voll⸗ haltigen Silbergelde ist in Süd- Deutschland wahrscheinlich noch unguͤnstiger, als es im Preußischen Staate vor dem Ausbruche des Krieges im Jahre 1806 war. Die von den dort bestehenden Regierungen selbst vollzognen Ausprägungen von großen Silbermuͤnzen sind verhältnißmaͤßig gegen das gleich zeitig ausgepragte kleine Silbergeld so wenig betrachtlich, daß nothwendig fremde Muͤnzen — erst franzoͤsische Laubthaler, spater Brabanter Kronenthaler, auch Preußische Thalerstücke — zu Hulfe
enommen werden mußten, um den Bedarf einigermaßen zu decken.
Wenn diese Geldstuͤcke sich im Umlaufe erhalten sollten, mußten ihnen, gegenuͤber der großen Masse geringhaltiger Mün en, welche neben ihnen im gemeinen Verkehr waren, ein hoͤherer Werth bei⸗ gelegt werden, als ihnen gegen die sehr wenigen vollhaltigen in⸗ laͤndischen großen Silbermünzen zukam. So war es das Ver— fahren der Negierungen selbst, und nicht ein durch äußere Ber— hältnisse entstandner Mißbrauch, was jene große Zerruͤttung des Geldwesens erzeugte. Je weniger dieser Zusammenhang der Be— gebenheiten auch jetzt noch vollstaͤndig anerkannt wird: und je mehr noch immer auch in der oben angefuhrten Schrift der jetzt bestehende Zustand nur als ein von Außen her eingedrungenes Uebel bezeichnet wird: um so mehr muß den Bemühungen, die⸗ sen Zustand zu verbessern, eine ruͤhmliche Anerkennung gewidmet werden, wenn auch wahrscheinlich die bis jetzt bekannt geworden. Anordnungen noch nicht hinreichen duͤrften ihnen den ersehnten Erfolg zu sichern. r
Wissenschaft, Kunst und Litetatur.
daris. Sitzung der Afademie der Wissenschaf ten am
21. Sertem ber. Herr Breschet las eine Abhandlung über seine Ber— uche in Bezug auf die Mittheilung der Hund gwuth. — Herr Jules Gu erin las lber eine allgemeine Theorie der Mißbtidungen bes Kno— cen⸗Sysiem s bei n,, . dem Focus und dem Kinde. — Herr Christo! las eins Abhandlung über verschiedene fossile Knochen, die von Cuvier zwei Phoken, dem Lamantin und zwet Fipropotamen zuge⸗ schrteken wurden. Herr Christol hat sich überzeugt, daß die HSälfte ei⸗ nes Humerus, welcher nach Cuvier von einer Phoca herstammen sollte die 21/amal so groß gewesen sey, wie Pphoca vitulina, vielmehr einem räuterfressenden Cetaceum aus der Familie der Dügongs angehört habe, das zwischen den Dügongs und dem Lamantin steht, und das er Metaxysheriui nennt. — „Herr A. Cauchv überreichte der Akademie zwei neue Abhandlungen über die Mechanik des Himmels.
September. Zeitdauer St.
Dauer der Eisenbahn-Fahrrten am 27.
Abgang Abgang von . von
Ber 11 n. Pots d am.
Um 6] Uhr Morgens. Um 64 Uhr Morgens. y 2 . 9 w 12 3 Mittags .. Nachmitt. Abends ..
w ——
Zeitdauer St. M.
Bormitt. Nachmitt.
ibends..
Meteorologische Beobachtungen. Morgens. Nachmittags Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Udr. 10 Uhr Beodachtung.
180. 27. Sept.
j ; . vufedruct.= 337 16 par. 23721 Sαα. 37 2 -. Queuwarnme 8 oo a duftmwarnterr = 637 R. KI8,10 R. 4 S,20 R. Fluß arme 110 . Thaupunttt — 27 R. 4 S2 R. 4 620 R. Bedenwar me 121 R. Dunstfattizung S0 v6ñ. 69 p6t. I78 ot. Ans ding ung 0,07 nh. Wetter. hHalbheiter. dezogen. trübt. Niederschleg 0 Win d= W. . 26. Warmew ech sel = 13 30 Welten u... — ö W. . 22 46760.
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Den 28. September 1810. w ric äer Kondos- e d & .rtc gectæl.
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