Regierung ließ noch kürzlich durch ihre Journale sagen, daß die 2 ——— An. nicht annehmbar waͤren, d. h. daß die Mächte kein anderes Arrangement, als das in dem Traktat auf⸗ gestellte wollen. Indem man es sich jetzt se außerordentlich an⸗ gelegen seyn läßt, uns über die Folgen desselben zu beruhigen, scheint man also keinen anderen Zweck zu haben, als uns aufzu— fordern, die Ausführung des Traktates zu dulden. Jene Note und jenes Protokoll andern also nichts an der Lage der Dinge.“ — In einem leidenschaftlicheren Tone spricht sich das Sirele über denselben Gegenstand aus: „Wenn Frankreich geneigt ware, sich durch bloße Worte einschläfern zu lassen, wenn es sich, um die Stimmung Englands zu beurtheilen, nicht an Thatsachen, sondern an Betheuerungen hielte, so wurde es sich einbilden kön— nen, daß England noch immer ein Verbundeter wäre, dessen Red— lichkeit und Beharrlichkeit sich in jeder Prufung bewahrte. Das be⸗ rühmte Memorandum des Lord Palmerston, welches ganz Honig, ganz Heuchelei ist, seine ausweichende Rede im Unterhause, und viele andere schoͤne Erklärungen in den Englischen Journalen, wurden ohne Zweifel geeignet seyn, uns zufrieden zu stellen, wenn wir un— sere Augen vor den Thatsachen verschlössen. Wir sagen dem Lord Pal merston, daß die Englische Negierung, möge sie nun aus Thorheit od aus Treulosigkeit gehandelt haben, sich taͤuscht, wenn sie glau daß Frankreich, im Verlaß auf ihre mehr als zweifelhaften Ver sprechungen, ihr mit den Händen in den Schoß zusehen wird.“ — Das Journal des Dehbats theilt jene Attenstücke mit, ohne ihnen für heut einen Kommentar hinzuzufügen. — Die Presse dagegen sag:: „So ist es also feierlich und im Angesichte der Welt erklärt, daß der Londoner Traktat fuͤr keine der Mächte eine Gelegenheit seyn wird, sich zu vergrößern, oder ausschließliche Vorthetle zu erlangen; das Europäische Gleichgewicht wird nicht gestoͤrt werden. Nun hat sich aber unser Kabinet nur geruͤstet, und mit dem Krieg gedroht, weil es in dem Loudoner Traktat einen ganz anderen Zweck erblicken wollte. Was wird jetzt aus seinen Rastungen und aus seinen Drohungen werden? ir wissen es nicht, oder vielmehr, wir wissen es sehr wohl; und deshalb wie⸗ derholen wir heute, was wir gleich zu Anfang sagten: Man hätte sich gegen die Mächte aussprechen müssen, bevor man zu jenen lärmenden Demonstrationen seine Zuflucht nahm, die noch jetzt fortdauern, und deren geringster Schaden darin besteht, daß das Land schon jetzt unnuͤtzer Weise eine halbe Milliarde veraus— gabt hat.“
Auf die Bemerkung des „Courrier francais“, daß in dem Londoner Traktat vom Jahre 1S2s dieselben Verpflichtungen ein⸗ gegangen wären, wie in dem neuesten Schlußprotokolle, und daß Rußland dennoch drei Jahre spaͤter ein Stuͤck von der Tuͤrkei abgerissen habe, erwiedert heute die Presse: „Der „Coureier francais“ vergißt einen wichtigen Umstand, daß namlich Frank— reich an dem Traktat von Adrianopel mitschuldig war, daß ohne seine Mitschuld der Frieden von Adrianopel wahrscheinlich nicht die verderblichen Folgen gehabt haben würde, die sie fuͤr die Türkei hatte. Wird nun aber die jetzige Regierung wohl einen ahnlichen Fehler begehen? Wird sie, vorkommenden Falls, Ruß— land helfen, der Pforte neue Provinzen zu entreißen? Das ist die Frage; und sie aufstellen, heißt sie lösen. Es kann sich un— möglich jetzt in Frankreich ein Ministerium finden, welches die Hand zu dergleichen Versuchen hergäbe. Eben so , . England, Preußen und Oesterreich dergleichen Pläne Rußlands unterstuͤtzen, denn sie stehen im Widerspruch mit ihren Interessen.
Rußland selbst kann nicht mehr die Zerstuͤckelung der Tuͤrkei
wollen, eben weil ein Traktat von Adrianopel existirt, der ihr all' das Uebergewicht uber die orientalischen Angelegenheiten giebt, welche es nur wünschen konnte. Wenn es jetzt noch etwas mehr zu erlangen suchte, so mußte es zu gleicher Zeit seinen drei Ver— bändeten ihren Theil auweisen, d. h. es mußte einige der Vor— theile aufgeben, die es schon erlangt hat, und die es jetzt ausschließ⸗ lich besitzt. Eben deshalb ist Rußland jetzt mehr als irgend eine andere Macht dagegen, daß der Londoner Traktat fuͤr irgend Je⸗ mand die Quelle einer Gebiets -Vergroͤßerung werde. Diese Maä— ßigung ist aufrichtig von seiner Seite; denn sie ist im Grunde nur ein rafinirter Egoismus.“
Die Sentinelle de Armee sagt, es sey eine Taͤuschung des Fortisications-Comite's, wenn es die Kosten der projektirten Besestigungs⸗Werke um Paris auf 101 Millionen Fr. veranschlagt habe; die Mauer allein, ohne die Forts, wuͤrde uͤber zweih un— dert Millionen Fr. kosten.
Durch Koͤnigliche Ordonnanz vom gestrigen Tage wird dem See Minister 1) ein Kredit von 931,000 Fr. zur Vermehrung der See⸗Artillerie⸗ Truppen und 2) ein Kredit von 3, 251,000 Fr. zur Verwendung fuͤr Material und zur Bestreitung des Soldes der neuangeworbenen Truppen bewilligt. — J
Man spricht von einem bedeutenden Avancement, welches in Folge der Errichtung von 9 Tirailleur⸗Bataillonen, 12 Infante⸗ rie⸗ und 6 Kavallerie⸗Regimentern stattfinden wird. Es werden, wie es heißt, 2000 Offiziere aller Grade an diesem Avancement
Theil nehmen. Das Journal des Deabats behauptet, es werde täglich
augenscheinlicher, daß die letzte insurrectionelle Bewegung in Spa⸗
nien gegen Frankreich gerichtet sey. Die Exaltirten stellen sich als Vertheidiger der National ⸗ Unabhängigkeit dar, die vermuthlich durch den Einfluß des jungen und unerfahrenen Botschafters, Herrn Matthieu de la Redorte, bedroht werde. Die Madrider Hefzeitung fordere Frankreich auf, sich nicht mehr in die Spa— nischen Augelegenheiten zu mischen. „In der That“, sagt das Journal des Deébats, „das ist lustig. Ist es unsere Schuld, daß wir die Nachbarn Spaniens sind? Ist es unsere Schuld, daß der so eben beendete Burgerkrig uns 30,000 Flüchtlinge zu⸗ gefuͤhrt hat, die wir zu ernähren genöthigt sind? Verlangt etwa Spanien, daß wir sie ihm zurückschicken sollen? Ist es unsere Schuld, daß wir als getreue Verbündete 6 Jahre lang eine kost— spielige Observations⸗- Armer an den Pyrenäen unterhalten muß— ten, um dem Don Carlos die Ziffuhren abzuschneiden. Möge doch England, dieser so uneigennützige Freund Spaniens, sich der Bewachung des Don Carlos unterziehen. Es hat ihn ja schon einmal so gut bewacht. Möge es doch auch die Bekleidung und Eenährung jener 66000 Karlistischen Soldaten übernehmen, mit denen wir nicht wissen, was wir anfangen sollen. Wir bewun— dern den Stolz jener Spanischen Exaltirten und ihren Abscheu vor fremdem Einfluß; aber wenn sie entschlossen sind, sich von Frankreich zu trennen, so mögen sie doch wenigstens vorher ihre . mit uns saldiren. Die Leute beleidigen, und sie nicht bezah⸗ len, das ist doch um die Hälfte zuvtel. Allerdings scheinen unsere mini⸗
sterlellen Journale schon ganz geneigt, sich auf ein Arrangement mit den
Exaltirten einzulassen. Der „Constitutionnel/ schmeichelt dem General Espartero; er tadelt die Junten ganz leise, er will sich mit Nie—⸗ mandem überwerfen. Espartero hat reussirt; er ist Minister; was liegt daran, durch welches Mittel er zur Gewalt gelangt ist. Der Erfolg rechtfertigt ja Alles, man 6 nur unseren Conseils / Praͤ⸗ siöenten. Die Constitution ist mit Füßen getreten, das Königthum in Barcelona beschimpft und in encia gefangen gehalten wor⸗
bestehend, den Befehl erhalten habe, sich nach der Syrischen
klagte, die Tharme einer Kirche gestohlen und in die Tasche ge—
mich nachher zu rechtfertigen suchen.· .
1100
auszulbsen, Dekrete unter n . von Todesstrafen zu erlas⸗ sen, das Gesetz ist durch die Insurrectlon verdraͤngt worden, — das ist ein Unglück. Das Journal des Herrn Thiers hatte es lieber gesehen, daß sich die Dinge auf eine andere eise jugetra⸗ gen hätten, aber die Starke hat entschieden, und was Recht und Gerechtigkeit der Starke gegenuber. Espartero ist der Herr, es lebe Espartero! Es leben die Junten! Es lebe die militairische Diktatur! Wir für unser Theil zweifeln sehr, daß es Espartero gelingen werde, Alles zu beendigen, und die Ruhe wiederherzu⸗, stellen. Die militairische Gewalt wird fruͤher oder später mit den Junten in Konflikt gerathen. Ein Ministerium, welches durch: die Insurrection beginnt, läuft große Gefahr, durch sie zu en— digen. . g Allen in Paris garnisonitenden Truppen ist ein Tages- Ve fehl vorgelesen worden, worin bestimmt wird, daß die Urlaube, welche gewöhnlich am J. Oktober und am 1. Januar sedes Jah⸗ res ertheilt werden, in diesem Jahre keinem Soldaten und kei- nem Offizier bewilligt werden köͤnteh. J
Der Semaphore de Marseille behauptet, daß die Fran, zöͤsische Flotte Unter dem Admiral Hugon, aus 12 Linienschiffen
Kuͤste zu begeben.
Der Courrier frangais sagt in Bezug auf das von den Tuller Assifen gegen Madame Lafarge gefällte Uetheil, daß der, jenige wohl Recht habe, der gesagt hätte: „Wenn man mich an—
steckt zu haben, so wurde ich vor allen Dingen davon laufen und
Aus Straßbütg wird gemeldet, daß, dort eingegangenen Privatbriefen zufelge, die Regierungen Deuischlands die Ausfuhr von Pferden verboten? höireeg. —
Herr von Cormenin, der gefuͤrchtete Pamphletist, wird, wie es heißt, in diesen Tagen eine neue Broschuͤre uber die Befestigung der Hauptstadt publiziren. 6 ͤ
Bor fe vom 25. September. Das Gerücht, daß das
Englische Kabinet gewillt sey, das Absegeln einer Russischen Flotte nach dem Mittellaͤndischen Meere zu gestatten, — ein Gerücht, welches der ministerielle „Globe“ bereits widerlegt hat, — wirkte heute nachtheilig auf die Course der Franzoͤsischen Renten. Die zproc., welche gestern zu 106. 80 geschlossen hatte, eröffnete heute u 1065. 30 und schloß zu 105. 65. Die 3proc. hatte gestern zu 3. 59 geschlossen; sie eroͤffnete heute zu 73 10 und ging bis auf 72. 48 zuruͤck. Nach der Boöͤrse war sie zu 72. 30 aus— geboten. . Oran, 6. Sept. In unserer Stadt geht es jetzt eben so lebhaft zu, wie im Jahre 1835, als die Expedition nach Mas, cara vorbereitet wurde. Alle Anstalten zu der bevorstehenden Ex= pedition sind mit großem Eifer betrieben worden, und setzt bei⸗ nahe beendigt. Die Generale Geheneüe und Parchappe haben die Provinz verlassen, welche jetzt ganz unter den Befehlen des Generals Lamoricieres steht. Alle Truppen sind von dem besten Geiste beseelt; aber auch der Emir bereitet sich zu einem hart— näckigen Kampfe vor und wir sehen ernsten Ereignissen entgegen. Der Marschall Valse wird täglich hier erwartet, und man hofft allgemein, daß dieses Mal das Schicksal unserer Besitzungen de— finitiv entschieden werden wird.
Großbritanien und Irland.
London, 25. Sept. Die Prinzessin Auguste hat die Kinder des Königs von Hannover und des erzogs von Cambridge zu Erben ihres Vermögens eingesetzt. . Indem der Globe die neuen zu dem Londoner Traktat ge— hörigen Dokumente mittheilt, bemerkt er zugleich, sie zeigten auf eine befriedigende Weise, daß weder die vier Mächte ausschlie hende Absichten, noch Frankreich gerechte Gruͤnde zur Klage oder Erbitterung habe. Auch mösse er glauben, daß der besonnenere Theil der Franzosen die Unhaltbarkeit der Gruͤnde, welche vor, gebracht wurden, um sie der ,, setzen, einsehen werde. Die wiederholte Behauptung des Merning Herald, daß in dem Traktat nichts sey, was Rußland abhalten könnte, seine Truppen von den Ufern des Schwarzen Meeres in Schiffen, die keine Kriegsschiffe wären, nach Konstantinopel zu schicken, sucht der Globe durch Verweisung auf einen Artikel des Trak— tats zu widerlegen, in welchem die vier Mächte, im Fall Meh⸗ med Ali seine Land und Seemacht gegen Konstantinopel wenden sollte, sich zu einer Cooperaridn zur Vertheidigung des Sultans, falls derselbe ihre Huͤlfe anriefe, anheischig machen. Dabei be— merkt das genannte ministerielle Blart, der „Herald“ glaube oder gebe vor, zu glauben, daß England durch die Convention, auch dann noch gebunden bleiben warde, wenn Rußland sie verletzt hätte. Was diese Meinung anbetreffe, so konne man dem „He⸗ rald“ nur rathen, sich neue Führer und neue Brillen anzuschaffen. Falls durch eine Blokade des Hafens von Alexandrien dir Verbindung zwischen England und Ostindien uͤber Aegypten un— terbrochen werden sollte, so wird vorgeschlagen, die Ostindische Vel den Weg uͤber Trapezunt und Bagdad nehmen zu lassen. on Trapezunt könnten die Briefposten sehr bequem in Lechs bis sieben Tagen nach Malta expedirt werden, und die Differenz zwischen diesem und dem früheren Wege wurde, wie man glaubt, gicht mehr als zehn bis vierzehn Tage betragen. In einem der Haupt st die Times die Mäßigung, welche die Englische Presse im Allge⸗ meinen den Schmaͤhungen und Fanfaronaden der Pariser Presse gegenuber bewiesen habe! „Aber eine Regierung“, faͤhrt die „Times“ fort, „hat nicht das Recht, ruhig zuzusehen, wenn der Nation Trotz geboten werd, oder ihre eigenen Schutz waffen ver—⸗ borgen zu halten, wenn die Angriff swassen eines erzurnten Ne⸗ benbuhlers mit Prahlerei vor ihren Augen geschwungen werden. Eine Regierung braucht nicht Schmähreden auszustoßen, aber sie darf nicht anstehen, sich zu waffnen, wenn feindlehe Machte schon bei ihrem Geschuͤtz stehen und nur auf den Kommando⸗Ruf: Feuer! warten“ Das genannte Blatt setzt nun auseinander, daß in den Beziehungen zwischen Frankreich und England die orientalische Frage an sich ganz in den Hintergrund getre— ten sey, und daß es sich jetzt nur um die von Frankreich aufgeworfene Frage der verletzten Etikette bei Abschluß des Traktats handle. Bei dieser Frage aber habe sich Frankreich offenbar ins Unrecht versetzt, indem es Lord Palmerston und die Britische Regierung allein zur Zielscheibe seiner Vorwuͤrfe aus— erwählt, während doch Rußland, Preußen und Oesterreich ganz eben so sehr bei der angeblichen Verletzung der Etikette betheiligt seyen. Wenn nichtsdestoweniger nur England ausgewählt worden sey, um der Französischen Negierung zur Zielscheibe zu dienen. wenn die Franzoͤsischen Rustungen alle darauf hindeuteten, daß man den guͤnstigen enblick benutzen wolle, das Uebergewicht zur See sich zu sichern, wenn man von neuem das alt; Aufrei⸗ zungsmittel bel dem Fran oͤsischen Volle. Haß gegen England, ins Spiel bringe, so müsse es selbst dem Verblendetsten klar wer⸗
äpt⸗Artiket ihres gestrigen Blatte belobt
Franzosen der letzten Generation. „Wir behaupten nicht“, so schließt die Times ihren Artikel, „wir glauben nicht, daß es Krieg geben muͤsse. Wir rufen mit allen unseren Nachbarn aus: Goit verhuͤte es! Aber nichtsdestoweniger, nach den Schlußsolgerungen menschlicher Erfahrung und Vernunft, wäaͤnschten wir doch wenigstens eine vernunftgemäße Vermuthung uͤber das, Warum“ der ungeheuern Ruͤstungen Frankreichs zu hoöͤren, — Ruͤstungen von nicht defensivem Charakter, noch auch zu bloß defensiven Zwecken, denn noch hat kein Franzose sich so lächerlich gemacht, daß er sich auch nur so gestellt halte, als glaube, er, irgend eine Europaische Macht, am allerwenigsten England, beabsichtige ohne dazu gereizt zu seyn, einen kriegerischen Angriff zur See oder zu Lande gegen die Franzoͤsische Regierung oder die Fran— zoͤsische Nation; jedenfalls können die Ruͤstungen Frankreichs im Mittelmeere einen friedlichen Zweck nicht haben. Doch vielleicht traͤunt das Volk die ganze Zeit uber; vielleicht luͤgen die Zeitungen; vielleicht sind die Franzssischen Ordonnanzen und offiziellen Berichte aus allen ihren Marine /Depats nur erdichtet. Daruͤber mogen unsere Leser selbst urtheilen. Wenn aber die Ordonnanzen und Berichte authentisch sind, wenn Re— kruten zu Tausenden ausgehoben, wenn Leute angeworben wer— den, wo man sie findet, wenn Linienschiffe zu zehnen ausgeruͤstet werden, und wenn die Flotte Sir Robert Stopford's von gerade nur 9 Linienschiffen, worunter einige von nur 72 Kanonen, in diesem Augenblicke sowohl in der Zahl der Schisse als der Mann schaft weit unter den Franzsͤsischen Geschwadern steht, dann kann es wahrlich kein Hochverraih seyn, zu behaupten, daß diejenigen, welche den plötzlichen Ausbruch eines Kriegs erwarten, klar sehen, und daß diejenlgen, welche sich noch mit Hoffnung auf dauern den Frieden schmeicheln, Träumer sind.“
Im Hull Adverttser liest man Folgendes in Bezug auf
den Sund⸗Zoll: „Der Handels Kammer von Neweastle liegt die⸗
sen Augenblick ein wichtiger Gegenstand zur Berathung vor, und zwar die Angemessenheit oder vielmehr Nothwendigkeit, eine drin⸗ gende Vorstellung und Bitte an die Regierung Ihrer Majestät zu richten, um Maßregeln zu ergreifen, damit der Sund Zoll in seiner Höhe und Erhebungsweise bedeutend modisizirt werde. Bekanntlich war es eine Art von Einverstäaͤndniß, daß während Lebzeiten des juͤngst verstorbenen Königs von Danemark die Sache unangerührt bliebe; dies hat sich aber seit der Thronbesteigung des jetzigen Königs geändert, so daß nun bereits mehrere Machte, namentlich Schweden, mit kräftigen Vorstellungen eingeschritten sind. Auch ist kaum zu bezweifeln, daß, wenn in Vereinigung damit, der Brisische Handelsstand bei der eigenen Regierung sich angemessen verwendet, man es bald erreichen wird, den, ver haß⸗ ten Sund⸗Zoll, wenn er auch nicht gänzlich aufhört, doch in seiner Höhe und Echebungsweise eine stark. Modification erhalten zu schen. Die Handels, Kammer von Hull hat die Initiative in dieser wichtigen Angelegenheit ergriffen und das Versprechen von dem Parlaments / Repraͤsentanten dieses Orts, Herrn Hutt, erhal⸗ ten, daß er seiner seits die Forderung derselben im Parlament aufs eifrigste betreiben werde.“ .
g Die hiesigen Blatter theilen zwei vom 21. Mal d. J. da⸗ tirte Proclamationen des Capitain Hobson, Vice Geuverneurs von Reu⸗Seeland, mit, durch welche er dieses Land fuͤr England in Besitz nimmt. Die erste dieser Proclamationen besagt, daß, da zufolge eines am 5. Februar d. J. abgeschlossenen Traktats wischen dem Gouverneur einerseits und den Häuptlingen des
undes der vereinigten Stamme so wie auch der unabhängigen und fur sich bestehenden Stämme Neu / Seelands andererseits, der Theil des Landes, welcher gewöhnlich die Nördliche Insel genannt wird, der Königin von Großbritanien abgetreten sey, der Gou⸗ verneur die Souverainität der Königin über diesen Theil des Lan—⸗ des feierlichst erkläre und proklamire. Die zweite Proclamation lautet vollstandig also: 6
„Ju Namen Ihrer Majestät Victeria. Königin ven Greßbrita⸗ nien lä. . w. Da mir von Jbrer Majestät der Königin Victoria durch ibren Ober-Staats-Secretait für die Kolonieen defehlen ist, die son= verainen Rechte Ihrer Majestät üker die sädltchen Inseln von Neu— Seeland, gewöhnlich die Mittlere Insel und Stewaris-Jnsel genannt, sc wie auch über die gewöhnlich dse Nördliche genannte Jusel zu be⸗ haupten, insofern dieselbe Ihrer Majestät zu souxverainen Rechten ab⸗ getreten ist, so proklamire ünd erfläre daher ich, William Hobson, Bice⸗ Gouverncur von Neu⸗Seeland, hierdurch Jedermann, daß von und nach dem Tage der gegenwärtigen Proclamation die volle Souverai⸗ netät der Infeln von NReu⸗Seeland, von zas 30 N. Br. bis zu Mo 10. S. Bf. und zwischen 1667 R' und 1790 O. L., in Ihrer Majestäͤt der Königin Victoria, ihren Erben und Nachfolgern fuͤr ewige . berubt. Gegeben in dem Regierungshanse zu Russell in der Insel⸗ Bai am 21. Mai im Jabre des Herrn 1820. Unters. W. Ho bfon.“
Aus einem Berichte der statistischen Gesellschaft ergiebt sich folgender bedeutender Unterschied der Sterblichkeit in den ver—⸗ schiedenen Theilen des Britischen Reichs: Die Sterblichkeit der Europäͤischen Truppen beträgt jährlich unter 1000 Mann zu Sierra Leone 383, zu Jamaika 121, auf den Windward und Leewardinseln 78, in der Präsidentschaft Madras 418, auf den Bermudas⸗Inseln 28, auf St. Mauritius 27, auf St. Helena 25, auf den Jonischen Inseln 25, zu Gibraltar 21, auf Malta 16, in Kanada 16, in Rr a nend und Neu⸗Braunschweig 14, in Großbritannien und Irland ebenfalls 13, in dem West⸗ theile des Vorgebirges der guten Hoffnung 13, in dem Ottheile desselben Gebiets 9.
Nach Berichten aus Rio Janeiro hat die legislative Ver⸗ sammlung in ihrer Sitzung vom 23. Juli den Kaiser Dom Pe⸗ dro II. fuͤr volljährig erklärt (er ist am 2. Dezember 1825 gebo— ren), worauf derselbe den vom Gesetze vorgeschriebenen Eid ab⸗ legte und ein neues Ministerium ernannte. Die bisherige Re— gentschaft hat demnach aufgehört.
Nieder land e.
Am sterdam, 21. Sept. (Handels blad.) mit vielem Vergnügen vernommen,
Wir haben daß er, , 6 der Republik Texas ein Handels-Vertrag abgeschlossen, und d
. l8ten d. M. durch die respektiven Vevollmachti ten, Baron Verstolk van Soelen und General Hamilton, im Haag
unterzeichnet worden ist. Obgleich wir uns enthalten muͤssen, die Details dieser Uebereinkunft mitzutheilen, da dieselbe noch der Notification bedarf, so haben wir doch die vollkommene Zuver— sicht, daß das Prinzip wahrer Reziprozitaͤt adoptirt und die För⸗ derung unbeschränkter Handelssceiheit nicht uͤbersehen, und daß in Betreff der Schifffahrt das liberale Prinzip befolgt worden ist, welches wir allgemein beachtet zu sehen hoffen, und durch dessen Ausbreitung und Aufrechthaltung die Regierung der Niederlande sich ein neues Anrecht auf die Dankbarkeit aller handeltreibenden Voͤlker der Welt erwerben wird. Wir erblicken einen neuen Be⸗ weis einer vernuͤnftigen Handels-Politik in diesem Traktate mit einem Staate, welcher durch sein ungeheueres Laͤndergebiet, seine schnell wachsende Bevölkerung und den unternehmenden Geist sei⸗ ner Bewohner (die der Angel⸗Sächsischen Race angehren) dazu bestimmt ist, eine bedeutende Stellung im Welthandel einzu⸗
den, daß das junge Frankeich es darauf abgesehen habe, an dem
den; eine Munizipalitat hat sich das Recht angemaßt, die Cortes
alten England Rache zu nehmen wegen einer Siege uͤber die
nehmen.
diesen Tag dargeboten hatten, besorgte. ein stattlicher nern vom Schuͤtzenhofe aus in Bewegung und nahm uͤnter dem
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 18. Sept. Die Abstinunung im verstaͤrkten Ln Ausschuß aber achtzig und einige Punkte des Ausgabe⸗ udgets, nachdem zwei Stande gegen . stehen geblieben wa⸗ ren, e. dieser Tage stattfinden, als pl inderniß eintrat, welches die Sache auf eine fast unauflssliche eise zu verwickeln scheint. Der Burger und der Bauernstand hatten naͤmlich mehrere Etatssätze nur bewilligt unter der Bedin⸗ gung, daß die Regierung die von diesen Ständen gewunschten Refotmen genehm halte. Als nun die Abstimmungs , Fragen nach der gern des Finanz Ausschusses den Reichsstanden vorgelegt wurden, fanden der Adel und der Priesterstand die Ve— dingungen der beiden anderen Stande darin aufgenommen, und da das Grundgesetz von solchen Bedingungen nichts weiß, wurde die Nedaction des Finanz ⸗Ausschusses vom Ritter und Priester— stande verworfen und der Finanz⸗Ausschuß aufgefordert, eine an⸗ dere Redaction der Propositionen, uͤber welche im verstärkten Auctschuß abgestimmt werden soll, zu entwerfen, mit Beseitigung aller willkürlichen Zusaͤze. Dies geschah in der vorgestrigen Siz— e. es aber kaum wahrscheinlich ist, daß der Buͤrger⸗ und der Bauernstand sich damit zufrieden geben, so entsteht eine neue Kollision, zu deren Losung das Grund gesetz keinen Ausweg an⸗ weiset. Man ist sehr begierig auf den Ausgang. w . Professor Karl Ritter aus Berlin befand sich vor eini⸗ en Tagen in Upsala, wo ihm bei seinen gelehrten Freunden eine eine sehr freundliche Aufnahme zu Theil wurde.
— D 4 ne m a E. . .
tel, 28. Sept. (Alt. M. Heute haben die Allerhösch— sten Herrschaften unsere Stadt verlassen, um sich auf dem König—⸗ lichen Dampfboote „Kiel“ zunaͤchst nach Svendborg zu begeben. Gleichwie die lebhafteste Freude der Kieler Ihre Masestäten hier empfangen hatte, so begleitete Sie auch bei Ihrer Heimreise der begeisterte Ausdruck wahrer Anhänglichkeit Ihrer getreuen hiesi= 69 Unterthanen, und die huldvolle Weise, in welcher der König eim BVesteigen des Dampsschiffes Seinen Dank fuͤr die Ihm und Seiner Königl. Geinahlin hier gewordene Aufnahme gegeñ dle Organe der versammelten Buͤrgerschaft aussprach, hat bei dieser einen eben so starken als bleibenden Eindruck hervorbringen muͤssen. Einer der groͤßten Dichter neuerer Zeit, der Schwedische Bischof Tegner, welcher durch seine Frithsofs⸗Sage einen Euro— päischen Ruhm erworben hat, wird leider als Geisteskranker in der Mrren⸗ Anstalt von Schleswig erwartet. Möchte es dieser —— 2 . ae. auch im ber, . wohlbegruͤnde⸗ e erfreut, gelingen, den ungluͤcklichen Sanger von sein Krankheit wiederherzustellen! ; ö e .
Deutsche Bundes staaten.
München, 26. Sept. (A. 3.) Der Herzog von Bor— deaur besucht mit Eifer die Merkwürdigkeiten , . er ist ein wohlgebildeter junger Mann, und sein Benehmen zeugt von seiner Sitte und einer sorgfaͤltigen Erziehung. Auf den vol len Wangen des Prinzen malt sich Gesundheit und heitere Ge— muͤthsstimmung, wahrend in seinen Gesichtszuͤgen eine Aehnlich— keit mit den Familienbildern des älteren Zweiges der Bourbons, namentlich mit seinem Großonkel Ludwig XVI., nicht zu verken⸗ nen ist. Man sagt, der Herzog werde noch einige Zeit hier ver⸗
weilen.
.
Gotha, 29. Sept. (G oth. 3.) Die dritte gersammisung
Deurscher Philologen und Schulmanner wurde heute um S Uhr Wormittags unter der Leitung des stell vertretenden Präasidenten,
. sessor r. Rost, konstituirt. Es hatten sich zu derfelben 5 itglieder versammelt, wie das gedruckte Verzeichniß ausweist, in welchem die Namen der bedeutendsten Philologen zu lesen sind'
Hauptzweck dieser vorbereitenden . war, die versam⸗ melten Mitglieder bekannt zu machen mit allen fuͤr die diesjah⸗ rige Versammlung angekündigten Vorträgen, so wie mit den an den Verein gerichteten Eingaben, und mit Beruͤcksichtigung bei⸗
der die Geschäftsordnung fur die drei offentlichen Sitzungen fest—
zustellen. Bevor jedoch diese Geschaͤfte begannen, sprach der stell⸗ vertretende Präsident mit lebendiger Ueberzeugung den feurigen Dank aus, zu welchem der Verein durch die Gnade des Durchlauchtigsten Herzogs, durch das freundliche Ent— . nkommen der Einwohner der Stadt und der staäͤdti⸗
en Behörden, namentlich auch durch die unverdrossenen Be— mühungen des städtischen Comitas verpflichtet worden ist. Alle Glieder des Vereins stimmten in diese Aeußerungen des Dankes freudig ein und in den Mienen Aller sprach sich die unzweideu⸗ tigste lle hen aus. Es ist aber auch in der That Großes geschehen und mehr als die kuͤhnsten Wuͤnsche erwarten konnten.
er Durchlauchtigste Herzog bewahrte die den Fuͤrsten des Ernestinischen Sachsenhauses von ihrem großen Ahnherrn ange— stammte Großmuth in Beförderung alles wissenschaftlichen Stre⸗ ben auf eine ausgezeichnete Weise. Nicht bloß daß Er die höchste Genehmigung zum Zusammentritt des Vereins in hiesi, ger Stadt freudlg gewährte, sondern Er forderte auch die Zwecke desselben durch die liberalste Darbietung aller möglichen Mittel und ließ dadurch, daß Er beim Beginn des Vereins in Vegleltung des Durchlauchtigen Erbprinzen Seine Re— sidenz in einhardsbrunn nahm, um die Mitglieder der BVersammlung sich vorstellen zu lassen, diesen eine Auszeich nung angedeihen, die wahrhaft fuͤrstlich und uͤberraschend war. Mach dieser großartigen Schöpfung seines unuͤbertrefflichen Na— lursinnes und Kunstgeschmackes war der Verein fuͤr den heutigen Tag zur fuͤrstlichen Tafel eingeladen, und die Stadt, welche durch freundliche Anerbietungen und guͤtige Leistungen den fremden Bästen schon so viele Beweise des herzlichen Wohlwollens gege¶ ben hatte, übernahm die Geleitung derselben nach Reinhard,
3. * unn, welche sie aus Mitteln des Aerariums und zum großen
heil mit stattlichen Privat- Equipagen, welche die Besitzer far Gegen 11 Uhr setzte 33
agenzug von 4 Vierspännern und 13 Zweispän— Vorritt von acht blasenden Postillons seine Richtung mitten durch
die Stadt vor dem Palais der verwittweten Frau Herzogin Ho⸗
keit vorbei. Die Fahrt begann bei dem heitersten Weiter, das at gestern nach langer unfreundlicher Witterung zur großen Ude der Fremden und der Einheimischen eingetreten ist. Die ilderung des Festes in Reinhardsbrunn werden wir morgen
Oesterteich.
Brünn, 27. Seyt. Am 23sten d. M. wurde das Färsten Liechtenstein gehörige herrliche Eis grub von einem n, wählten Theile der jetzt in Bruͤnn befindlichen Versammlung der
orst⸗ und Landwirthe, an welche von Sr. Durchlaucht eine Cin, ladung hierzu ergangen war, besucht und die Mitglieder auf frei⸗ giebige Art bewirthet. Ein Train von neun agen brachte
hlich ein unvorgesehenes
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dieselben auf der Eisenbahn von Brünn nach Lundenburg, wo in demselben Augenblicke auch der Wagenzug von Birnbaum anlangte, welcher die Probefahrt auf der weiteren Strecke gegen Ollmütz von Lundenbürg aus, 116, Meile lang, machte, und dieselbe hin in dem Zeitraume von 10 und her in 12 Minuten , . t , en 2 . Gelegenheit fest⸗ ich geschmuckt, und das Urtheil der Anwesenden sprach sich für die Ein nn des Baues aus. 92
3talten.
Rom, 17. Sept. . ist Professor Schadow, Direktor der Akademie in Duͤsseldorf, von hier nach Deutschland zuruͤck⸗ gekehrt. — Nie Fremdenbesuche haben bereits wieder begonnen; die Aussicht auf die herannahende Wintersaison ist aber durch die kriegerischen Aussichten ziemlich getruͤbt. Die Italiaäner scheinen den Krieg eher zu wünschen als zu fuͤrchten. In Neapel ist dies ganz entschieden der Fall.
Spanien.
Madrid, 18. Sept. Die provisorische Regierungs⸗Junta hat die Nachricht erhalten, daß in Aleira sich eine Regierunge⸗ Junta fuͤr die Provinz Valencig gebildet und der hiesigen ange— schlossen hat. Es standen derselben 4000 Mann Soldaten zu Gebote. . .
, , n
Konstantinopel, 4 Sept. (Franz. Bl) Als die Pforte die Nachricht erhielt von ver ersten Weigerung Mehmed Alis, die Bedingungen des Londoner, Trdktats anzunehmen, sand bei dein Scheich ul Islam ein großes Conseil statt, in Folge deffen Meh— med Ali seiner Anspruͤche auf Syrien fuͤr perlustig erklärt und sämmiliche dortige Stat thalterschaften neu besetzt würden. (Siehe Nr. 269 der St. 3). Das. Fefwa, welches diese Erklrung ent⸗ halt und zum Kriege . . ermächtigt, ist vom Scheich ul Islam erlassen und in allen Moscheen verlesen worden. Es wer⸗ den in diesem Dokumente die Gründe, welche den Sultan zu diesem . Schritt gegen den Vice⸗König von Aegypten he— wogen haben, weitlaäͤuftig entwickelt und die Verlesung desselben hat uberall einen tiefen Eindruck gemacht. .
Der Kaiserl. Oesterreichtsche Internunttus, Baron von. Stuͤr⸗ mer, hat mehrere der angesehensten Oesterreichischen Kaufleute zu sich kommen lassen und sie aufgefordert, ihre Waaren⸗Sendungen nach Aegypten und Syrien ng.
Ein bei der , Russischen Gesandtschaft angekommener Courier hat die Nachricht uͤberbracht, daß das Franzoͤsische Ge— schwader den Befehl erhalten habe, Alles zu vermeiden, was eine Kollision mit der Englischen Flotte , könne.
Es geht das Geruͤcht, der Legations⸗Secretair Rifaat Bei habe sich in Alexandrien fuͤr die Sache Mehmed Ali's erklart.
Der Griechische Geschäftsträger hat bei dem Divan nichts ausgerichtet, da der Sultan an dem mit Herrn Zographas abge⸗ schlossenen Handels ⸗Vertrage nichts aͤndern will.
. ; Aeg y p t e n.
Alexandrien, 6. Sept. (g. A. 3.) Die letzten Nach⸗ richten aus Syrien lassen baldige kräftige und entscheidende De— wegungen in diesem Lande erwarten. auf der Rhede vor Beirut, wo bei Abgang des Englischen Paket⸗ bootes am 28. August noch kein A 2 lische Linienschiffe, namlich F ub“, „Thunderer“, „Ben, bow“, „Ganges“, „Edinburgh“ und „Revenge“, die Dampf—
kreuzte langs der Küste. * Hie 9 wird nun in einigen Tagen das von hier absegelnde vereintgte Geschwader der Admirale Stopford und Bandtera stoßen. Ibrahim Pascha befindet sich 30 Engli⸗
hat sich nach St. Jean d Acte begeben, um die Befestigungs— Arbeiten zu beschleunigen. Die Garnison von Beirut unter Abbas Pascha besteht meistens aus Arnauten und Turkischen Truppen. — Herr Wood, Dragemon der Englischen Gesandt— schaft in Konstantinopel, auf dessen Kopf das Aegyptische Gou⸗ vernement wegen angeblicher Theilnahme an der Syrischen In⸗ surrektion einen hohen Preis gesetzt, befindet sich am Bord des „Powerful“ — Da die Englische Eskadre alle Zuführen nach Syrien abgeschnitten und schon viele Aegyptische Schiffe mit Mu— nition, Kleidungsstuͤcken und Mundvotrath fuͤr die Armee in Beschlag genommen, und nunmehr Noth und Mangel unter den Truppen einen hohen Grad erreicht haben, wie aus Ibrahim Pascha's Depeschen, deren hier alle zwölf Stunden durch Eou— riere, die auf Dromedaren reiten, eine anlangt, hervorgeht, so hatte der Pascha die Absicht, das Noöthigste auf 2609 Kameelen von Kahira aus zu Lande zu befördern, welchen Plan er aber wieder aufgegeben, weil diese Karavane auf dem gewohnlichen Wege laͤngs der Meereskuͤste den Angriffen der Englaͤnder aus— gesetzt waäͤre, auf dem anderen Wege durch das Gebirge aber we⸗ nigstens drei Monate zur Reise noͤthig seyn wuͤrden. )
Alexandrien, . Sept. (Portafoglio dt Malta.) Die Nachricht, daß Mehmed Ali sich mit dem lebenslänglichen Besitz von Syrien begnuͤgen wosle, bestätigt sich. Nachdem er Rifaat Bei und den Konsuln seihen Entschluß mitgetheilt, soll er ein sehr ehrfurchtsvolles Schrziben an den Sultan gerichtet und, wie man versichert, zu gleicher Zeit srmlich die Vermitte⸗ lung Frankreichs in Anspruch genommen haben. Die Kriegs— Rastungen werden indeß hier mit unglaublicher Thätigkeit fort—⸗ gesetzt, und es befinden sich jetzt fast smmtliche Truppen aus dem Hebschas in Alexandrien. , i .
Berlin, i. Okt. Heute um 1 ühr wurde das Thor der Anhaltschen Straße dem Publikum ersffnet, während es bis⸗ her nur fuͤr den Gebrauch der Eisenbahn. Arbeiten benutzt wurde.
Koblenz, 27. eyt. (Rh. u. M. 3. Der Ober⸗Praͤsi⸗ dent der Rhein- Provinz, Herr von Bodelschwingh, ist heute über Koͤln, und Duͤsseldorf nach Berlin abgereist.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Berlin. Nachdem die in den oberen Sälen des hiesigen Univer— sitãig⸗ Gebäudes geöffnete g gr bien Ausstellung . wir 3 meldet haben, mit so hohem Besuch geehrt fah, hat sie sich in den le ten Tagen e g re nn Beschauer zu erfreuen gehabt. Dieselde batte in vier Sälen statt. Der erste reyräsentirt die Officinen der Schriftgießerei Und der Druckerei. Zwel große Werfstärlem unserer Siadt hatien daun ihr Maschlnen kid Arbeiter bergegeben, die Serren Lehmann und. Mobr Alles, was sich au n und Schrift⸗
Gra cca Planudea,
Gegenwärtig befinden sich stattgefunden, sechs Eng⸗
Fregatte „Gorgone!, die Brigg „Wasp“; die Fregatte „LCaster/
. durch die Arbeit, welche sie lieserte, anjeg. Es wurde ein schönes Blatt, das Bildniß Sr. Majesdt darstellend, im Relieferuck, so daß der Grund mit violetter gert gebeckt ist, die Zeichnung sich aber weiß und erhaben darauf abhebt, durch diese Peesse geliefert. Eine Schnell⸗ presse druckte am ersten Tage ein Blait von dem Magazin des Aus⸗ landes wesches durch ein besonderes Fest-Gedicht eingeleitet ist; sraäier ist ein schönes Blatt, das Testament Sr. Majestät des Hochseligen Kö⸗ nigs enthaltend ein gehoben werden. Ein Durchgangsraum zů der eigentlichen d Aussiellung zeigte die Fahnen erstlich die große Hauptfahne, auf schwerem weißen Seidenzeuge von dem Maler Helbien in Del gemalt; auf der einen Seite mit dem Berliner Bären, auf der anderen mit dem Buchdruckerwappen, einem Adler geziert. Daneben standen die Paniere der drei vereinigten Corporationen. Wir gehen jetzt zu dem eigentlichen Inbalt der typographischen Augstellung Über, wesche unter besonderer Vegünstigung der hiefigen Königlichen Bibliothek, so wit durch die freundliche Beisteuer verschiedener Privaipersonen ven den Ferren Besser und Röse angeerdnet ist. Tolographische Arbelten, welche die Bor- und Mitläufer des beweglichen Letterdrucks sind, machen den Anfang; wir nennen nur den Kalender des Joh. von Gamundia, die . vom kranken Löwen, die Bihsia pauperum und das Speculum mmange salratignis, echte Ausgabe. An der Spitze des eigent- lichen Tvpendruckes steht Guttenbergs Mezeilige lateinische Bibel auf Pergament, welche auf keine Weise den Satz bestätigt, daß aller Anfang unvollkemmen sst, vielmehr gleich ein Meisterstuck ist, welches die nachfolgenden Bestrebungen weit übertrifft und nur erst von den Bemühungen der neuesten Zeit Übertroffen wird. Aufgeschlagen war der Anfang des neuen Testamentes, welcher mit gemalten Initialen und Randverzierungen geschmückt ist. Daneben sah man ein aus dem Berlag der Herren Eichler und Comp. hervorgegangene sehr wohlgeluugenes Faesimile dieses Blattes, welches, für einen geringen reis fänsflich gewiß ein besonders geeignetes Andenken an die schöne Festlichkeit bildet. Es folgt das Catholicon von Guttenberg mit der Jabresjahl 60, sodann die Vulgata auf Pergament von Schkffer und Fust, 1462, ferner Schöffer's Institutiones auf Pergament 1168. Wir heben noch hervor: S. Hieronymi epistolae Rom. 1168, Srwweyn- heym & Fannarts, Petrarca, Venedig 1170, von Vindelin ven Speier, Aemilihs Erabes (Corn. Nepos) Venedig 1371, Jensen. Hiermit sins denn die ersten wichtigsten Drücke religiösen und rechtlichen Juhalts, so wie die ersten Abdrucke altflassischer Autoren vertreten. Die neuere Literatur wird mit der Editis Brinccho, des Dante eröffnet, Foligno Lä72, von Johann Numeister. Der Zeit nach folgt Steinhövcss Ehra= nik, Ulm 173, Jobann Zeiner. Wit reihem noch folgende Titel als das vor üglich teressanle an: Volumen bei Schöffer, 1977; die oldene Bulle, Nürnberg 171; Geschichte der schönen Melusine Dentsch, 80; Passionael, Utrecht 1130; Kenzilium zu Konstanz, Augsburg 1153; Dante cum Tommentaris e . 181 m. 20 if re, 1 des . Floren 1488; die Historia septem sapientium, Köln ei J. Koelheff 1196 . psSalterium Linna 1992; Anthologia Florenz jan; Taler's Predigten, 1198; Aristateies, All. 11935; Schedel s Chronik, Augsburg jh9gtz; Tristrant und Walde, inn, 1198; Kölner Chronik 199, ein Buch, welches besonders noch dadurch merkwürdig ist, daß es die bestimmte Nachricht von der Erfindung der Buchdruckerkunst in Mainz enthält, welche Stadt des. halb hoch gepriesen wird. Unter vielem Anderen verdient noch genannt zu werden: Brand's Narrenschiff, 1506; Pingdar cum schaliis, Rom 1815, Laliergus; Plutareh, Florenz is 17, Junt.; Livius, Main 18 is, Schöffer; koccaz Decameron, Deuntsch, Straßburg 1819; Theuerdank 1817, aut Pergament. Acht Ausgaben der neun ersten Deutschen Bibeln, die erste, zweite, dritte, vierte und fünfte, die siebente, achte, neunte, von lä66 — sz gedruckt, schließen würdig die große Reihe der In. kunabeln. Wir gehen in das zweite Zimmer über, und hier sritt uns sogleich die Reformation entgegen, welche einen so überaus wich tigen Abschnitt in der Geschichte der Erfindung bildet, und sie eigentlich erst zu der Macht erhoben hat, die sie jetzt behauptet. Zuerst sehen wir die editio r, der Augsburger Konfession, 1830; sodann Luther'z großen Katechismus, Wittenberg 1829; die Deutsche Bibel, mit Lateinischen Lettern, Zürich 1830, Froschauer; die Niederländische Bi⸗ bel, Lübeck 1833 und hierauf Luther's erste vollständige Deut- sche Bibel, Wittenberg 1534, bei Hans Lufft. Daneben sehen wir die Deutsche Blbel in der letzten Ausgabe von Luther's Hand, Witten⸗ berg 1545, und als erstes in Berlin gedrucktes Büch: die Kit.
sche Meilen von Befrut mit ginem Armee⸗Corps. Soliman Pascha
dem ihnen gebülhrendem Lobe an.
d Fi das in der Theilnahme und dem
Gewiß ist die dem
6 ö Deich und Ferr Fapn die Pressen. ber den Uugen Her . nor sich gehende Arbeit r des Leiterngusses war den Vefuchern ein besonders interessanter Anblick; wogegen eine eiserne Faudpreffe
chenerdnung der Mark Brandenburg, Berlin 1810, bei Hanns Wejß. Unter der weltlichen Literatur sinden wir die seltene Ausgabe des Till Eulenspiegel, Augsburg 1540, und Rerneke Fuchs, Nieder deutsch, 1517. Wir nennen nur noch die Radzivilssche Bibel den Weißfunig, und und gehen fort zu den ausgezeichneten Drucken späterer Jahrhunderte. von denen das Bedeutendsie und Prachtrollste in großer Fülle den Beschauern dargeboten ist. Von augländischen Werken gehören hier. her: der Sallnst, bei Ibarra in Madrid, eine Reihe Bodonischer Drucke zum Theil mit Kapitalen gedruckt; Voltaire's Henriade Paris 1790, Hidot; Virgil. Pari-. 1798, in acdibus Palatini; als hei. misches Er zeugniß schließen sich ihnen an: Les poeësies i. rerses de Hreèderic II. Berlin 1769, Ato.; dann aus Gö⸗ schen' Offijin in Leipzig die Pracht ⸗ Ausgabe des Wolsischen a das Testamentum novum Graece. ed. Griesbach; ferner die e . des Klopstockschen Messigs; endlich aus der Tauchniz—⸗ schen Werkstatt die Prachtausgabe des Tryphioior. Bon den neueren Prachterjeugnissen der Deutschen Presse bel n en wit uns, folgende zu nennen: die Geschichte der neueren Deutschen Kunst von Herrn Grafen Athanasius Racjvngki; die Minnesänger in der neuen Ausgabe von von der Pagen; obenan aber steht das Lied der Nibelungen, herang gegeben von Karl Lachmann, gedruckt in der Ossizin des Herrn Gebesmen Doer⸗ Sofbuchdruckers Decker. Endlich dürfen wir noch eine reiche Samm— lung prächtiger Englischer Drucke, denen sich sogat Cbinesssches an= schließt, nicht unerwähnt lassen. Auch fehlten schöne und seltene Sa— chen im Notendruck nicht, sowohl alte als neue, unter jenen heben wir die alte Ausgabe des grlando di Lasso hervor. Wir reihen hier die neueren, besonders von Wien ausgehenden, sehr gelun⸗ genen Bestrebungen, Karten mit em m er Druck zu liefern, mit aneben sah man Holjschnitte, Schriftproben, Congrevische Drucke; besonders bildete aus * 23 des Herrn Hänel sehr Verzügliches, reich und geschmackvoll in großen Glasrahmen arrangirt, einen zierlichen Schmuck der Wände. Endlich war dafür gesorgt, daß die Beschauer hier auch die verschiedenen Sä⸗ kularschriften, das Album von Meyer, von Falkenstein u. s. w. aus ge⸗ legt fanden. Hiermit beschließen wir . rn über das schöne nteresse des Publikums reich⸗ ichen Lohn gefunden hat für die edle Aufopferung, * alle Den, ligten an Mitteln, z und 3 84 die Wette gezeigt haben. este zugestandene Oeffentlichkei gerechtfertigt worden. 26 o,, . , e.
otsdam, 23. Seyt. Die heutige General⸗Versammlung der Märkischen öͤkonemischen Gesellschaft eröffnete der Direfter, 23 Ge⸗ heime Regierungs⸗ und Medizinal-Rath Hr. Au gustin, mittelst Vor⸗ trages über den neuesten Zustand der Dekonomie und die Forischrit te in der Ausbildung und Lsseratur derselben. Demnächst gab der Se— cretair eine Uebersicht der Leistungen des Vereins im verflossenen Jahre, so wie der demselben zugekoimmenen Mittheilungen und Ge⸗ schenke, wobei zweier sehr werthvoller Geschenfe des Hochseligen König⸗ Friedrich Wilhelm III. Majestät, mit ebrfurchts voller Dankbarkeit er= wähnt, — eines schätzbaren Bermächtniffes des zu Potsdam versiorbe— nen 2 Herrn 144 gedacht, und bemerkt ward, daß die Bi⸗ bliothek wieder mit As Vanden und Ma Heften bereichert, die ihr von Mitgliedern und Freunden der Gesellschaft und von anderen Vereinen verehrt werden. An Prämijen aus dem von Seydlitzschen Fend wurden resp. 20 und 19 Thaler zur Ermunterung in der en. dem Lehrer Froh ner zu Potsdam und dem Bauergn siger Ackermann zu Dederstädt zuerkannt, uind darauf ibn , neuem ausgesetzt, iheils versängert? 1) Zur Ermunterung in 223 tungs- Bienen zucht für 1811 resp. 29. is und 19 Rhe, 9 = auf die Beaniwertung der Frage. wie verbalt sich die M ,, , , ,
als Tra en) Nn 21 er d
re ede m, ) iG geihir. auf die benle Abbandiuns