1840 / 278 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ficht auf der Börse zu Galata bereit mebrere Zusammenkůuͤnfte. Man wollte den . Vorstellungen darüber machen; allein die Mitglieder der Gilde vermochten sich nicht zu vereinen. Wo ehrliche Feute unvermeidlichen Berlust vor Augen sehen, erblicken minder redliche nur Gewinn. Von der Turkischen Gränze, 22. Sert. (Schles. 3.) ie neuesten Nachrichten aus Konstantinopel (s. oben) werden uf verschiedene Weise beurtheilt, die wenigsten Briefe sprechen jedoch uber das schnelle Verfahren der Pforte guͤnstig aus. dan findet Uebermuth und Hohn gegen Frankreich darin, da dech Mehmed Ali, nach den neuesten Berichten aus Alexandrien, gegen das Französische Ministerium die Verpflichtung eingegan— en war, Adana, Arabien und Kandien zu räumen, die Groß zerrliche Flotte augenblicklich zurückzugeben und uͤberdies nicht undeutlich zu verstehen gegeben hat, daß er auch hinsichtlich Sy⸗ riens zu Einschränkung seiner Wuͤnsche geneigt sey. Allein Lord onsonby bestüͤrmte die Pforte so dringend, daß sie nicht zum Tachdenken kommen konnte. Im Divan sprach sich große Süm— men Mehrheit zu Gunsten eines neuen friedlichen Ver⸗ gleichs mit Mehmed All aus; Ponsonby erklärte aber, daß, wenn von den Stipulationen des Traktates vom 18. Juli nur ein Haar breit abgewichen werden wollte, er sich in der unangenehmen Lage sehen würde Konstantinopel verlassen zu muͤssen. So erstickte der Englische Boischafter jeden Widerspruch, der von ihm am Gaäͤngelbande geleiteten Tuͤrkischen Regierung, und sieht sich nun am Ziele seines langen Strebens, den ihm personlich verhaßten Mehmed Ali ganz zu verderben. Allein es fragt sich, ob die vier Mächte dieses Verfahren billigen werden. Nach der Ansicht mehrerer Diplomaten in Konstanti—⸗ nopel ist dies kaum zu erwarten. Man weiß recht gut, daß Ponsondy durch sein Eifern gegen Mehmed Ali die Schlacht von Nisib, den Anfang der neuesten Wirren veranlaßt hat, und schwerlich wird sich Europa allen Wechselfaͤllen bloßstellen, um nur Lord Ponsonby's Neigungen zu frohnen. Es durfte viel⸗ mehr leicht geschehen, daß die Pforte die ausgesprochene Absetzung des Vice Königs wieder zuruͤcklunehmen in den Fall kame, so daß sie durch Befolgung von Ponsonby's Rath wie durch die Schlacht von Nisib, so neuerdings, nur Schaden und Unehre gewonnen hatte. Aegypten.

Der gestern erwahnten Korrespondenz der Morning Chreniele aus Alexandrien vom 6. September uber die lekz— ten Verhandlungen der vier Kensuln mit Mehmed Ali, welche zum Theil schon in dem ebenfalls gestern mitgetheilten Artikel des genannten Englischen Blattes kommentirt worden, entnehmen wir zunächst folgende Bemerkungen uber die letzte, am 5. Septem⸗ ber gepflogene Konferenz, in welcher der Pascha seine Schluß— Antwert auf das Ultimatum der vier Machte gab:

Es ist schwierig, den Eindruck zu beschreiben, den die Art, wie die Konsuln die Antwort des Pascha's aufgenommen, hier hervorgebracht hat. Zurörderst muß man sich erinnern, daß man seit dem Tage, wo wir zuerst von der Unterzeichnung des Traktat hörten, wiederbolt ver⸗ sichert bat, daß, wenn der Pascha nicht nachgebe, dir Konsuln augen⸗ blicklich ibre Flaggen streichen und Alexandrien verlassen würden. Al⸗ lerdings is eine solche Ansicht auch ven denjenigen, welche am besten in dieser 3 unterrichtet seyn kennten, verbreitet werden. Aber eine halbe Stunde nach idrer Rüdkebr wurden die Flaggen einiger Konsulate wieder aufgezogen, und seitdem wehen sie desiändjg auf den

laggenstangen aller Kensulate. Als der, Bell erer hon. zuerst vor

lerandrien vor Anker ging, wurde das Gerilcht verbreitet, daß dies Schiff aktiv einschreiten sellte, wenn der Pascha sich weigere, die Bor⸗ schläge der vier Mächte anzunehmen. Bei der bald darauf erfolgten Ankunft des Adulirals Stor ford mit rier Linienschiffen wurde dasselbe Gerilcht verbreitet, indirette Winte und direlte Warnungen wurden bingewenr fen die ankommenden Schiffe ven drehenden Gefahren in Kenntniß gesetz.8 die Kaufleute aufgefordert, ihre Handels ⸗Unternebmungen zu beschrän ken, es wurde, mit einem Worte. Alles gethan, um im Publifum die Meinung zu erzeugen, daß man strenge Maßregeln ergreifen werde salls der Pascha die Borschläge dir vier Mächte verwerfe. Die Konsuln sind jedech bier, ihre Flaggen sind aufgezogen, aber der Admiral und die Flette sind fari! Es mag indeß sehr angemessen seyn und ist (s auch ebue ohne Zweifel, daß die Konsuln noch hier sind, daß ihre Wappen noch im mer ihre Thüren schmücten und daß der Admiral Sir Robert Stopferd sich auf dem Wege nach Beirut befindet; aber es war sehr unangemessen, sehr nachtheilig und von der möglig st schlechtesten moralischen Wirkung, daß dies Alles in direttem Widerspruche mit dem steht, was Jedermann erwartete, da es fast offiziell verkündet werden war. So viel ist gewiß, daß nach dep Vorgängen der letzten drei Wechen die vier Mächte durch Drohungen ven dem Pascha niemals die Abtreinng eines nech so lleinen Landsirichs erlangen werden. Er sieht und weiß sehr webl, daß hier nichts gegen ihn beabsichtigt wurde und erst beut sagie er lächelnd: „Der Englische Admiral wird es vor Beirut eben so machen, wie hier, er wird sich zeigen und wieder abziehen.“— Ich bin weit eniferut, zu behaupten. daß die Seemacht, welche bier war, irgend eine Operatisn hätte ausführen sollen Ohne die Landung einer bedeutenden Militair⸗ macht bätte feine nützliche Operation unternommen werden önnen. Man hätte aber entweder eine hinreichende Militairmacht mitbringen oder die Temonstration als unnütz ganz unterlassen sellen. Das Ver⸗ trauen, mit weichem die Masse des hiesigen Belkes auf die Englische Flagge blickt, hätte man nicht dadurch erschürtchn sellen, daß man sie, offenbar eines bestimmten Zweckes wegen, an ber Küste erscheinen und, ohne diesen Zweck erreicht zu haben, wieder verschwinden läßt. Tau⸗ sende unter dem Bolke glauben, daß wir durch die furchtbaren Rüstun⸗ gen des Pascha's einge chilchtert worden sind. Aber das ist noch nicht Uiles. Ran hat bier auf eine Autorität von ziem lichem Gewicht er⸗ zählt, daß der Adiniral gesagt habe, er gehe nicht nach Sprien, um hort handeind aufzutreten, da dies nicht möglich sch, wenn ihm nicht 1 = 15 0 Mann Europäischer Landungs⸗Truppen zu Gebete staͤnden. In vollem Vertrauen auf dieses Bersprechen der ünthätigkeit hat der Pa⸗ scha den Besebl nach Syrien gesandt, nicht nachzu geben und alle Soffnung auf Zugestãndnisse ist somit verschwunden. Die nsiructionen des Admirals mögen die zweämäßigssen seyn, allein es ist zu beklagen, daß sie von Anfang an wicht 2 gehalten wurden. Die Politik, zu drohen, wenn man nicht die Macht oder die Absicht hat, die führen, i Schwäche und gewöhnlich ohne Erfolg. tigen Falle m chte die, wenn auch ungearündete Besergniß vor unmit⸗ telbaren Folgen eine gute Wirkung gehabt haben, wenn nicht der ilch euttäuscht werden wäre, noch che er einen Entschluß gefaßt.

er wußte, daß man nichts gegen ihn beabsichtige, so faßte er seinen Satschluß und iheilte denselben auf eine etwas unhäfliche Weise mit. Der Dbersi Hodges hat, wie ich glaube, die Absicht, sich morgen auf dem Dampfboeie Eoclepé, nach Beirut einzuschiffen. Natürlich wird man dieser Reise einen pelitischen Grund unierlegen, indeß hat er wohl nur die Absscht, einen alten Freund und Kameraden, der sich gegen⸗ wärtig dert aufhält, ju besuchen.“

Brasilien.

Rio Janeiro, 25. Juli. Gestern wurde in der Deputir, ten⸗Kammer beantragt, die Civil-Liste des Kaisers auf 50h Contos festzusetzen; ein Amendement aber verlangte eine Erhöhung auf ih Contos; zugleich wurde die Motion gemacht, einen Staats“ Rath von zehn Mitgliedern zu ernennen, der dem Kaiser zur Seite stehen solle. Beide Anträge sind noch nicht erledigt.

Persien. Teheran, 22. Juli. (A. 3) Der König von Persien hat Zspahan vor einigen Wochen verlassen, und befindet sich gegen⸗

Drohung aus zu⸗ n dem gegenwär⸗

1118

er im Lager bei Ispahan hatte, eine er mit einem Einfall ins und wir hören, daß der

wärtig mit der Armee, die von Kirmanschah, von wo Gediet des Pascha von Bagdad droht, Pascha seine Truppen von der um den Persern zu widerstehen. den Persischen Finanzen, die Demoralisation der Armee, welche im Ruͤckstand seit mehr als einem Jahre ist, und den ganzen Zustand von Persien kennt, so begreift man kaum die Kriegslust des Königs. Aber Personen, welche wohl unterrichtet sind, sa⸗ gen, daß der Konig trotz aller dieser Umstände durch verschiedene wichtige Gründe zu dieser Demonstration gedrängt sey. Sein Oheim Zilli Sultan, der nach dem Tode von 1 Ali Schach sich der Regierung bemächtigte und 20 Tage in Teheran regierte, und wahrscheinlich ohne den damaligen General ⸗Major der Eng⸗ lischen Armee, Sir Henry Bethune, noch regieren wurde, hat sich kurzlich der Persischen Graͤnze wieder genähert; er war in Aegypten gewesen, hatte von da im nd e' die Wallfahrt nach Metla gemacht, war nach Damaskus gegangen, spaͤter nach Mardin und soll gegenwärtig in Bagdad seyn. Die zahllosen übrigen Präͤtendentem auf den Persischen Thron erkennen ihn setzt als ihren Chef an, da ihre gemeinschaftliche Feindschaft = . Neffen und Vetter Mohammed Schach sie ver— einigt hat.

Reer o To). ĩ

Der Kreis der Männer, die vor dreißig Jahren in schöner Be—⸗ geisterung sich die Hände reichten um in iresßetreintem Streben die geistige Wiedergeburt des theuern Vaterlandes und mit ibr sein Wie⸗ derausblüben zu Kraft und Herrlichleit dem schweren drückenden Ge⸗ schick abjuringen, er tritt immer euger zusammen; immer kleiner wird die Zabl derjenigen, denen es nech vergennt bleibt, der Früchte ibrer Müden sich in der Danfbarkeit der jüngeren Generatien zu ersrenen! Wo des BVerdienstes so viel war, wie es in den Männern aus jener Zeit auf uns gekommen ist, kann es nicht überraschen, daß nicht jedes auch seine hervertretende, laute Anerkennung gefunden; der leichtere, von schweren Prüfungen noch rerschente Sinn der Gegenwart nimmt gar Bieles als willfomnmene Ordnung der Dinge bin, ohne sich der Anstrengungen zu erinnern, die es einst lestete, einer gan anders ge stalteten Kergangenheit das freundliche Bild der jetzigen Zustände ab— zugewinnen. Zu den großen Verdiensien aus jener Zeit, die sich an weniger genannte Namen knüpfen rechnen wir auch das des Wirklichen Geheimen Ober⸗Regierungs, Naihs Bethe, dessen unerwartet früher Ted uns die Pflicht auferlegt, seiner in diesen, dem Berdienste um das Vaterland gewidmeten Blättern ju gedenken.

Karl Bethe ward im Jahte 778 in Dramburg geberen. Sein Vater war daselbst Bürgermeister die äußere Lage der Familie nicht alänzend; die greße Anzahl der Kinder erlaubte nicht, der Erjiehung ein zelner von ihnen bedeutende Opfer zu bringen. Nur mit Anstren⸗ gung ward es dem Bater möglich, für die letzten Jahre der Schul— bildung den begabten Knaben dem Gomnasium zu Sieitin zuzuführen. Im Jahre 1795 beg Bethe die Universitãt age en, und ein drei⸗ y. sleißiges Studium daselbst bildeie den Jüngling zum wackeren Juristen. Im Jahre 1798 ward er, nach einem rühmlichen Eramen, Wuckuliator basd nachher Referendar bel der damaligen Regictung in Stettin, und noch deror er die drite Staatsprüsung urücklegie, be⸗ rief den jungen Mann besonderes Vertrauen zum Assesser bei dem Stadtgericht und Senator bei dem Magistrat daselbs. Nach adge⸗ legtem Staats⸗Eramen im Jabre 1893 trat er als Assessor bei der Regierung und gleich darauf zugleich als Assistenz⸗Raih bei der Kammer⸗-Fustiz Deputation ein. Diese letztere Stellung gab ein Jahr swäter Beraniassung, daß er den Justij⸗Dienst gänglich verließ und a6 Assesser E Kriegs und Demainch⸗Kammer in Siettin überging. Bei dieser lesstete er in den n, 1806 und 1807 der Provinz, und namentiich auch der Siadt Steinin, mit feiner außcrorentlichen ju=

endlichen Arbeiiekrast und unermüdlichen Thätigleit die ersprießlichsten

ienste. In elnerkennung derselben ward er bei der allgemeinen Re⸗ organisatich der Prerin zial Serwallungs-Kellegien im Jahre 180 um Mit gliede und Justitiarius der Regierung zu Stargard ernannt. as ihn später einem se bedeutungsvollen Wirkungsfreise zuführen sellte, sein seltenes Talent für die Aufgaben der landmwirihschaftlichen Polisei, entwickelte sich schen hier. Das Studium der Thaerschen Schrifien begeisterte ihn für die Veredlung eines Gewerbes, das mehr als jedes andere bis dahin in dem Altherkämmlichen zurückgeblieben war, dem die Zessein des Frohndienstes, der n= Treifelderwirthschaft und unabläslicher Servituten jeden Aufschwung fast versagten. Die Demainen Verläufe machten es ibm möglich, einen Erunddesitz in der Nähe von Stargard anzukausen, den er von dort aus, zwar unter viel⸗ faͤltigen Ansirengungen aber auch mit dem günstigsten ünd lohnendsien Erfolge. selbst bewirtbschastete. Er erdat einen einjährigen Urlaub, um auf eigene Kosten unter Thaecr's Leitung seine Auebildung auf einem Gebiete zu vollenden, für das er seine Bestimmung eben so erfannt hatte, wie er vorbersah, daß auf demselben die ersten und entscheidend— sten Schritte für die neue Ordnung der Dinge geschehen müßlen. An⸗ statt den Urlaub zu bewilligen, berief ihn der verewigte Staatskanzler ven Hardenberg im Jahre 1811 nach Berlin, um ihn bei der Beardei⸗ tung der agrarischen Gesetze vom Jahre 1811 zu beschästigen. Hier machte Bethe die Befanntschaft des genialen Staatsraibs Scharn⸗ weder. Tie innige Freundschaft beider Mäuner verdeppelie ibren Eiser und ihrr Anstrengung für die Verwirllichung legislativer Schöpfungen, die für die öänftige Ordnung der Dinge die . Grundlage werden sellten. Der Begeisterung einer nach schweren Prüfungen sich wiedererbebenden Zeit kennten greße Srfer, abgewonnen werden; die Hingebung Aller überwog die Bedenken und den Wider spruch Einzelner; Pflich: der Dankbarleit ist es, daran zu erin— nern, daß diejenigen, denen die neuen Gesetze die schwersten Opfer auferlegten damals am geneigtesten waren, sich ihnen u we e, . Ter freie Bauernständ ward, geschaffen. Nach Scharnwe er's frübzeitigen Tode b es Beihe fast allein, dem die ganze Last der Leitung der Ausführung der Agrargesetze zussel. Er warb jetzt (1818 zum Geheimen Regierungs Rath im Ministerium des Innern ernannt, nachdem er seit zwei . in demselben schon kommissarise beschäftigt werden war. Zwei Jahre später ernannte ihn die Allerböchste Kabineis- Ordre vem JJ. Nereimber 1817 zum Gehei⸗ men Ober-Regierungs⸗-⸗Ratihe. In dieser Stellung war er 17 Jahre lang fast allein das Organ für alle vraktischen und legislativen Arbei⸗ ten auf dem Gebiete der lgndwirthschaftlichen Pelißei. Tie Vorgrbel= ten für die Gemeinheit siheilungsHrdnung, für die verschiedenen Ablö⸗ ir egen für die Gesetze Über die guigherrlich-⸗bäuenlichen Ver— älinisfe im Greßherzogthum Posen und in den reerkupirten oder neuer⸗ wordenen Landegiheilen: sie sind. wie die Ausëführung der nachher sancijonsrten Gesetze, im Wesenitlichen das Verdienst seines nie erkal- ienden Eisers, seiner unermüdlichen Ausdauer. Bethe verkannte die vielfach schimerjlichen Wirkungen nicht, die die Umgestaltung fast aller Gruündverhältniffe mit sich führte; aber er läuschte sich auch nicht dar⸗ über; die nächssen Folgen waren ihm nicht die letzten; er hatte den Muth und die Zuversicht des Arztes, der bei der Aussicht auf gewisse er den vorübergehenden Schmerz des kühnen Schnitts nicht in nschlag bringt. Als i833 das Minssserium des Innern geibetlt. für den Staatt⸗Minisler Freiherrn ren Brenn ein besonderes Ministerium des Mnnern für Gewerbe 4ezweigt wurde, ward Bethe versitzender Rai dieses Departement. hier blieb er an der Spitze der agra— rischen Parthie und des landschastlichen Kreditwesens. ehrere be⸗ dentende Gesetze für diese Angeiegenbeiten aus der Zeit des Bestehens des von Brennschen Minisierinms wurden duch ihn verbereitet. An der gläckichen Durchführung der ersten Zins-Reductienen der land— schafilichen Kredit⸗Sysieme, einer Operatien, die für die Lage der gre— * Grunt besitzer ven so heilsamen Rückwirkungen gewesen ff. gebührt hm ein wesentsicher Autäbeis' Sich dem Ziele vollständiger Ausfüh=⸗

* en zu, in denen er ein Bedürfniß der Gegenwart besriedigen,

rung der ölgrar- Geseße vielleich näher glaänbend, als die. Wirklichkeit

Arabischen Graäͤnze an sich zieht, Wenn man die Unordnung in

die Bearbeitung eines vollstandigen Ruval⸗Koder und die Gründung eines landwiribschafilichen anpt⸗Vereins, als Ceutralsielle für die jabirei= chen, aber in ihrer Wirlsamteit * sehr verein gelten, kräftigen Zu⸗ sammenwirkens ganz entbehrenden Lokal. und Prövin sial⸗Kereinec. Als nach der Auflösung des Minisseriumg des Junern für Gewerbe die landwirthschaftlichen Angelegenbeiten dem Ninisterium des Inner und der Polisej überwiesen wurden, blieb Bethe an der Spiße der dafür gebildeten Abtheilung des Ministerlumz und ward im 2

sung versprach, nicht lange erfreuen. Uebermäßige Linstrengungen ha ten seine fräflige Gesundhent ver der Zeit untergraben. Er begann i tränteln und sah sich im Frübjahr 1830 genötbigt, seine Entlassung ju erbitten. Sie mard ibi in hüldrell anertennenden Weise ertheilt; des Königs Majestat bebielt Sich rer, in vorkemmenen Fällen, so welt a sesne Gesundbeit nech gestatten würde, ven seinen Tiensten und Erfahrungen ferner Nutzen zu ziehen. Weder der rubigen Erholung, noch dem Gebrauch einer Badetur gelang indessen die Wiederdefessl. gung der schwankenden Gesundbeit. Beih en Leiden nabmen Ju, und nacbem er von einem mehrmonatlichen gastrischen Fieber anscheinend enesen war, täuschte ein heftiger Nerrensieber⸗Anfall die Hoffuungen einer Familie durch einen unerwarteien schnellen Ted am 2. Juli d. J Das Bedauern seiner Freunde und Verehrer über seinen Auf— stitt auß dem Staatdienst ist durch die Trauer um den Verlust de⸗ Menschen schmerzlich vermehrt. Aber ictät filr wahres Berdienst win sn ibrer Erinnerung das Bild eines Mannes fortleben lassen, der an Empfaunglichteit für Hebes und Edles, an unermüdlichem Streben für seine Verwirklichung, an begeisterter treuer Hingebung für König und Vaterland, Keinem den Verrang jugesiand!

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 4. Oktober.

Adgang Zeildauer Abgang von E ron

Ber ltun. St. Pet c dam. Ubdr Morgens. Um 6 Uhr Mergene.

n Mitiags. ! Nachmitt. Abende ..

*. ——

Zeitdauer

——

St. M.

0 0 0 3 87 77 57

RKermlit. ; Nachmitt.

Abende..

1 1

Metcorologische Beobachtungen. Morgen Nach auiagꝰ ne end Nasr einmallger 6 Ubr. Uhr. 10 Uhr Beobachtung.

1810. A Oftober.

Outhwarm. 8!“ X.

JJiußwarmt 1072 A.

Dedenwarme 1145 X

A1utdanstung ,x A iruds. niedere lag G sI 3. en, Marmi ed iel - 10 WE )ß. ***.

238 2 var 70 1. 4 827 * 79 . WD E IB.

BE erIliner Brac. Den 8. October 1890 mt licher Hon de- e ν ν Se d. Cour Tee- IJ. 5 d * d * riet. Geld. 2

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992. 951.

rau. Ben. d. 8. -- Rarmk. Behaldv. 1. Nek. Behuldv. a1 ner. Stra. oui. Cllinger do. 2 ivann. 0. In v. Weaep. Ffaudbr a Grosah. Por. d0. atpr. Ptaudpr. 1 Form., do. 11 Xar. a. Nam. de. 7] & Hie ie - ns. 11

A us var i ige i. s ra d u. mere rdan.,. 1. Qetober

Niederl. wirkl. Schuld A9. 30,, do. vol! l'. Kann Till. 21. zo, Spaun 1892. Hansivs. Aung. TZiuei.! Hr usa. rh. Sch. MI. —. Oentecr. Met. -

Aut neroen, 20 September

Liunl. 6. Neue Aul. 199,6.

Frankfurt a. M., 2 Oetober.

OQeaterr. ,, Mei. 192 Er. 0 , 9za,, Rr. 21.” M, 36* /. Bt. 10, 235, Er. Bauk- Actien 13 Er lrartial - bl. 188 Kt. LGcse zu M HI. I, Br. Loose zu 106 FI. Hreunæ. I'riim. Feh. 76 G. da. A ui. luz kr. H'olu. Lause Col a. G0! do, Span. Aul. 22/6. 205. 2.3 */ Hloll. a7. 107,

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Magd. L. pa. RIsculi. o. qu Prior. et.

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1021.

Ha mbarg, 3 OQetober. Baak Act. 10660. Kugl. Rur. 9M, Parise 30 September. Sof, Rente ia cur. 103. 80. 4, Keule du eodr. 71. 35. 37 2 ju eour. v6. 25. 37, Span Rente 231), Haszive I.. “6 0 ar ,. Wien 30. September. dose Met. 1022, A, 991 . 2 77. 2“ .*, S* /. Kank-Acti-n 1602 Anl. de 18k 132 de 1839 118.

König (iche Sch auspiele Dienstag, 6. Okt. Im Schauspielhause: Zum erstenmale: Capitain Firnewald, Lustsptel in 4 Abth., vom Verfasser ven Cäge und Wahrheit. Hierauf: Der Verstorbene, Pesse in 1 Akt, von Tenelli. Mittwoch, J. Okt. derholt?! Der Bravo, große Oper dem Italiäͤnischen des G. Rossi, von Granbaum. Mercadante.

Im Schauspielhause: Pour l'ouerture du ihre frangais, et

la pren ire representation de abonnement: 1] La premiere repri- sentation de: La grand' mere, ou: Les trois amours, eomèédie non. relle en 3 acter ei en prose, par Seribe. 2 La repiise de: Re. naudin de Caen, vaudeville en 2 actes. Die eingegangenen Meldungen um bestimmte Plätze zu den Französischen Vorstellungen sind möglichst berücksichtigt worden, ö 2 ersucht, die Billets im Billet Verkaufs⸗Buͤreau abholen zu lassen.

Im Opernhause: Zum erstenmale wie⸗ in 3 Abth., mit Tanz, na Musik vo

Königs st Aàdeisches Theater. Dienstag, 6. Okt. Der Raitenfänger ven Hameln. Roman⸗ tisch · lemische Oper in 3 Akten. V. usi vom Kapellm Fran Glaͤser. Mittwoch, J. Okt. Zum eistenmale: Fuͤrst und Bauer. RVomantisches Schauspiel in 8 Akten, srei nach Malle sille, von

Isi.

es , want ie sich sein ihätiger Geist jept der Lösung zweier eime einer segeng reichen Saat sür die Zulnnst auslegen wollte. Es war *

Berantworilicher Redacteur Arnold. Gedruckt bei A. W. Hayn.

1818 zum Wirklichen Geheimen ODber⸗Regierungs⸗ Rathe rnnant, Leider sellte er sich der erhöhten Wirksamkeit, die er sich in die ser Sti

25. sah

2

Amtl. Nachr.

RNusl. n. Pol. Schreiben aus St. Petergb. milie wird sich nach Moskau begeben.)

Frankr. Palrsbos. Rede des General. Prokuraters und Verrver's. Paris. Kredit dem Kriegs- Ministerium eröff net. Gegenstand der Verhandl. des Engl. Minister⸗ Conseile. Börse.

Greüßbr. u. Iri. London. Erklär. in Bezug auf den Kabinets= Rath und das Gerücht von einer Russ. Flotte. Note Lord Pal⸗ merston s an das Franz. Kabinet.

Riederl. Haag. Der König im Loo. Flamändisches Element in Belgien. Am sterd. Hollands Finanz⸗Zustand.

Geig. Reclamation des zweiten Sohnes Lucian Bonapartes.

Deulsche Gundesst. Augsburg. Eisenbahn nach München be— sahren. Hannover. Adresse Göttingens und Antwort des Königs.

Oesterr. vemberg. lijien. - Brünn.

Syn. Madrid. verwiesen.

Port. Briefe über die letzte Militair-Revolte.

Aeg. Nachträgliches in Bejug auf Mehmed Ali's Konferenzen mit den Konsuln.

(Die Kaiserl. Fa⸗

Die sogenannte Militait⸗BVerschwörung in Ga— Versammlung der Landwirthe. Der Korrespondent der Augsb. Alla. Zeitung“

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Von des Hochseligen Königs Majestaͤt sind noch folgende Ordens / Verleihungen Allergnaädigst bewilligt worden:

Dem Ober Landesgerichts⸗Salarien⸗KassenRendanten, Hof⸗ rath Wälfingh zu Hamm der Rothe Adler- Orden drüter Klasse mit der Schleife; dem Prediger Blindow zu Weg un bei Boitzenburg, und dem vormaligen Run Oer flu Dr. ültentamp zu Gesecke der Rothe Adler-Orden vierter Klasse; so wie dem Kantor und Organisten Hartung zu Treuen brirtzen das Allgemeine Ehrenzeichen.

Angekommen: Der General⸗Major und Commandeur der 12ten Dlwision, von Pfuel, von Neiße.

Abgereist: Se. Excellenz der Kaiserlich Russische General⸗ Lieutenant, Fretherr vou Offenderg, nach Dresden.

r , .

im gestrigen Blatte der St. Zig, ist in einigen Exempla— ren S. 'r Er, 2, 3. 36 Kart. E. Septembers, 7. Sep tember, S. 1116, Sp. 1, Z. G66 statt: Instruction⸗, Inst⸗ tut on und ebend. 3. I5 statt: „das“ ein zu lesen.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Ruß land umd Polen.

. = St. Petersburg, 29. Sept. Die Kaiserliche Fa— milie, gegenwartig in Zarskose⸗Selo, wird sich in den naͤchsten Tagen ß einige Wochen nach Moskau begeben, und dort mit dem hohen Brautpagre einen àhnlichen feierlichen Einzug halten, wie er hier und in Warschau stattgefunden.

Mit dem letzten Lubecker Dampschiff traf am 24sten d. M. der an unserm Hofe akkreditirte Königlich Niederländische Ge⸗ sandte Graf Schimmelpfennig, und mit dem Finnlandischen Dampf⸗ schiffe „Storfursten“ der Königlich Neapolitanische Gesandte, Fuͤrst Butera, hier ein. Letzterer verläßt uns in einigen Tagen und begiebt sich auf laͤngern Urlaub nach Neapel.

Seit einigen Tagen sieht man bei uns neue Depositen / Bil⸗ lets ö Silber⸗Rubel coursiren. Sie sind vorläufig in 2200 Exemplaren vom Reichsschatz Amte ausgegeben worden.

Die Central Direction der Russisch⸗Amerikanischen Handels, Compagnie bringt heute zur Kunde ihrer Actionaire, daß die ihr

ehörende Brigg „Ochotst“, befehligt vom Lieutenant der vierten , d,. Maschin, die am 20. Mai d. J. den Neu— Archangelschen Hafen verließ, am 3. Juli glücklich mit einer La- dung Pelzwaaren in Ochotsk einlief, deren Werth sie auf 1,340,060 Rubel in Papier angiebt. ö

Am 18ten und 23sten d. hatten wir hier aberaus heftige Stuͤrme, in Folge welcher die Newa dergestalt stieg, daß sie in einigen Vorstadten, aus ihren Ufern tretend, die Gaͤrten, Umzaͤu⸗ nungen und Landhäuser unter Wasser setzte und bedeutenden Schaden verursachte. .

Mit dem naͤchsten Monate wird eine nelle Diligence zwischen hiesiger Residenz, Dorpat und Riga zur schnellen, sicheren und bequemen Beförderung der Reisenden und Waaren zwischen die— sen Orten eingerichtet. Sie wird an sedem Mittwoch von bei— den Endpunkten ber Reise ausgehen, vorläusig in verdeckten Stuhl— wagen auf Federn fuͤr acht Personen, von denen jede fuͤr die Fahrt 29 Silber, Rubel zahlt? Im nächsten Fruühsahre aber wer, den geschloffene Kutschen' dazu dienen. Nächstdem werden regel— mäßige Waaren / Transporte zwischen beiden Hauptorten gehen. Das Unternehmen geht von Privatleuten aus.

Die Universität zu Dorpat zählt im gegenwaͤrtigen Semester 573 Studirende, unter weichen i8 aus den Deutschen Provin,

en, 144 aus den ubrigen Gouvernements und 1 vem Auslande ind. Man zahlt unter ihnen: G67 Theologen, 121 Juristen, 192 Mediziner und 190 Philosophen. Reurezipirt wurden beim Be— ginn des Semesters S4. Nach einem Handels- Schreiben aus Warschau vom 18ten man, mit Ausnahme weniger Bezirke, im ganzen König reiche Polen einer sehr reichen Aerndte entgegen. Der Weizen

Allgemeine

tenßischt Staats Zeitung.

Berlin, Mittwoch den 7 Oktober

soll von Guͤte besser denn der 9 seyn, vornehmlich in den Gouvernements Lublin, Krakau und asowien. Für die Kar toffel Aerndte ist man besorgt. Die letzten Wochen regnete es in Warschau und seinen Umgegenden bestandig. .

Vom Beginn der diesjährigen Navigation bis zur Mitte die⸗ ses Monats sind im hiesigen Hafen eingeführt worden: 121,33 Flaschen Champagner und 17, 9h65 Anker anderer Weine, 1371,23 Pud Zucker, 128.336 Pud Kaffe, 296,153 Pud Satz, 162, 715 Pud koher und 9,2 Pud gesponnener Baumwolle, 281,331 Pud Baumöl, 31,530 Pud Taback, 38, 501 Tonnen Heringe, 95, a 5 Tschetwert Roggen. ar,, . wurde: 378,2 77 Pud Eisen, 1, 165,792 Pud Hanf, 1,921, 376 Pud Talg, 219, 191 Tschetwert Leinsamen, z2, 826 Tschetwert Getraide o, 322 Pud Tan, und Strickwerk, 97, 399 Pud rohes und 8559 Pud fabri zirtes Leder, 196,827 Pud Flachs, , 636 Stuck Segeltuch, 6,308 Stuck flämischer und 8, 15 Stuͤck Raventuch. Schiffe waren bls dahin in Kronstadt angekommen 1989, abgegangen Soz. Unter den letzteren 93 und unter den ersteren 700 mit

Getraide.

Unsere Seehäfen am Kaspischen Meere, Astrachan und Baku, treiben den stärksten und bedeutendsten Handel uber Rjaͤschta mit der Persischen Graͤnz-Provinz Ghilan, einer der reichsten und fruchtbarsten Provinzen Persiens. Von dort heziehen wir die bei uns so bekannte Ghllansche Seide. Ein Handels⸗Schreiben aus Rjäschta vom Ausgang dieses Juli meldet: Die Seiden ⸗Aerndte in Ghilan war dieses Jahr sehr ergiebig. Ran glaubt, ihr Er⸗ trag werde sich auf 100,000 Menischagis (gegen 37,509 Pud) belaufen. Schon ist ein ansehnlicher Theil davon zum Verkauf auf den Basaren von Rjäschta ausgestellt. Nach Maßgabe ihrer Gate wird zwischen 12 bis JI Toman fuͤr den Batman (lo bis 25 Silber⸗Rubel fuͤrs Pud) bezahlt.

Warschau, 2. Ott. Se. Majestaͤt der Kaiser bat durch Reskript vom 2isten v. M., in Warschau erlassen, dem General⸗ Adsutanten und General der Kavallerie, Grafen Krasinski, in Anerkennung seiner eifrigen und treuen Dienste, den St. An, dreas-Orden verliehen. Graf Krasinski ist vorgestern von hier

nach Podolien abgereist. ö. Kaiserl. Russische Minister des offent—⸗

Vorgestern traf der lichen Unterrichts, Wirkliche Geheime Rath Uwaroff, von Dres—

den, und gestern der fuͤr Warschau bestimmte Franzoͤsische Kon⸗ sul, Baron von Theis, hier ein.

Frankreich.

Pairshof. Sitzung vom 20 Sept. Der General- Prolura— tor, Ferr Frank Carré ging in seinem Requisitorium das Benehmen der einzelnen Angeklagten durch, und resumirte seiner Ansicht etwa in folgender Weise; Sammtliche Angeklagte haben sich eingebildet, daß die Große des Kaiser Steiches und der Nuhm des Kaisers Rleichsam ein Cigenthum der Napoleonischen Familie wären. Die Verehrung der Nation für jene unsterblichen Erinnerungen. verwandelt sich für sie in einen National⸗Wunsch, der jene 6 auf den Thron beriefe. Es sind indessen 28 Jahre verflossen, seitdem der durch die Macht eines Genies errichtete Thron zusammengestürzt ist, und jene 25 Jahre sind, durch die Anstrengungen und die Fortschritte eines großen Volkes be⸗

eichnet werden, welches mit der Ruhe, der Kraft und mit der Weis— . der Erfahrung der Freiheit zustrebte. An dem Tage, wo eine Charte, die das Vom stillschweigend genebmigt hatte, durch die Hand der Regierung zertrümmert wurde, trat die Natien wieder in den Besitz aller ibrer Rechte; sie verschaffte denselben den Sieg durch die Waffen. Die Welt weiß, welchen Gebrauch sie von dem Siege machte, und wie im Angesichte des ganzen bewaffneten Volkes ein feierlich an⸗ genommener und beschworener Kontrakt die unerschütterliche Grundlage einer neuen Dynastie geworden ist. Hat sich in jenem Augenblicke, wo alle Stimmen frei waren, auch nur eine einzige zu Gunsten der An— sprüche erheben, die man heute geltend zu machen sucht? Berschaffte der große Name des Helden seinem Sohne auch nur eine einzige Stimme rl Und jetzt, m. S., 10 Jahre nach jener großen Revolution, will Louis Bonaparte, ohne durch die beflagenswerthe Entwickelung weier unsinnigen BVersuche entmuthigt zu seyn, selbst vor Ihnen das echt vertheidigen, wusere Institutionen durch seine Dekrete umstirjen und einen National Kongreß zusammenberufen zu fönnen. Aber in der That, wer seyd Ihr denn, um Euch mit so lächerlichen Ansprüchen auszuputzen! Wer seyd Ihr denn, um Euch zum Repräsentanten der Volks-Sonverainetät in einem Lande aufzu⸗ werfen, wo ein Fürsi herrscht, den die Nation gewählt, und dem sie seibst das Scepter und das Schwert übergeben hat? Wer sevd Ihr denn, um Euch in Frankreich für einen Reypräsfentanten des Kaiserrei⸗ ches auszugeben Ihr, die Ihr Euch in Euren Unternehmungen so jämmerlich zeigt und durch Eure Handlungen den gesunden Menschen. Verstand Lügen siraft? Der Kaiser hat Niemand das seiner Hand entsunkene Scepter vermachen können; Frankreich allein ist der Erbe seines Ruhmes, und die wahrhaften Repräsentanten des Kaiserreiches seyd nicht Ihr, sondern es sind das Genie des Kaisers welches noch in unseren HWesetzen lebt, es sind die Männer, die er gebildet hat, und bie sich an der Spitze unserer Armeen und unseeer Berwaltung besin⸗ den! Wir sind strenge gegen Sie gewesen, Prin Louis; unsere Stel⸗ lung und Ihr Verbrechen machten es uns zur Pflicht. Wir werden indeß nicht vergessen, daß Sse in der Nähe eines Thrones der natis nal war, geboren worden sind, daß Sie an einem jener Höfe der Ver⸗ bannnng erzogen wurden, wo man es der Hoff nung nicht verbieten fann, das Unglück zu trösten, und wo die Schmerzen der Vergangen⸗ eit durch die Illusionen der ukunft gemildert werden. Vlelleicht baben Sie b jetzt das Unglück gehabt, sich vertrauens voll einigen Männern hinzuge⸗ bn lee dis Traum ibr er dinb änglichteit fi, Wir lichkeit nahmen, sernen Sie endiich jenes Frantreich kennen, welches Ihr Vaterland war, und aus dem Sie ein Gescetz verbannt hat, dessen Vorsicht Sie nur zu sehr gerecht. fertigt haben.. Zweimal strafbar gegen das Land haben Sie es in die Rothwendigkeit versetzt, die Gesetze, welche seine Ruhe und seine Sicher⸗ heit beschützten, gegen Sie anzurufen, Vor den höchsten seiner Ge— richtsböfe gestellt gejiemt es Ihnen nicht, zu sagen, daß Sie als Be⸗ siegter vor die . des Sieges geschlept werden. Möchten Sie im Gegentheil einsehen, daß Frankreich Nechenschaft von Ihnen ver— langen muß, wegen seines verletzten Gebietes und wegen des durch Ihre Hand vergossenen Franzẽsischen Blutes; und möchten Sie sich innern, daß die Reue alle Fehler mildert, und daß sie sich in jeder Lage ziemt.— Das ganze Interesse des Prozesses schien sich hauptsächlich üm die erte gn ren: des Herrn Berrver zu dre⸗

2.

hen. Man war begierig zu bören wie er, der Anhänger eines ande⸗ ren Prätendenten, i. gꝛ eld nische Sache vertheidigen würde. Er

gußerte sich unter der tiefen Stille der Versammlung im Wesentlichen

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folgendermaßen: M. HS. ich habe den General⸗Prokurater versiand en. als er ausrlef, daß dies ein trauriger und beflagengwerther Pre jeß sey. Auch ich habe diesen ernsteu Debatten nicht beiwohnen fönnen obne schmerzliche Betrachtungen anzusitellen. Wie unglücklich ist nieht ein Land, wo in einem so kurzen Zeitraum so viel auf einander? folgte heftige Revolutionen, die eben erst proklamirten und beschwwere⸗ nen Rechte umgestürzt und eine se tiefe und betrübende Unge wins in den Gemüthern zurückgelassen haben. Wir sind in einem Menschein⸗ alter der Republik, dem Kaiserreiche, der Resiauration, wire bem Kaiserreiche und wieder der Restauratien unt. idle dem Königthum vom 7. August unterworfen gewesen. Wie bätten diese großen Veränderungen, diese schuelle Aufeinant er felge 10 vieler verschiedenen Regierungen nicht nachtheilig auf die GeTtsen, auf die Menschenwürde und sogar auf die Majestät der Gesetze wir en sollen? Sollte es denn wahr seyn, daß bei einem Volke, no derne! Hen Ereiguisse so rasch aufeinander gefolgt sind, gerade die Männe, die ei meiste Energie, das erhabensie Pfüchtgefübl, die liefsie Anchtun 1 der de Geschworenen Treue haben, daß, sage ich, gerade dese Männer 11 melsten der Gefahr ausgesetzt sind, für Empoörer und für schled te ** ger gebalten zu werden, Schmerzliche Betrachtung! Aber man man sagen, daß bei der Aufeinanderfolge von Regierungen und engen!) gesetzten Grundsätzen man noch immer diejenigen unter die Zobn? . reinsten und tugendhaftesten Bürger zählt, welche am Ende doch Tie Schwächsten gewesen, und abwechselnd aufgeserdert worden sind 2 jenige als Verbrechen zu bestrafen, was sie noch kurz vorher als * licht Erfüllung gepriesen. In (iner solchen Lage können sich die Staat?“ männer, die Moralisten berrüben uns beunruhigen; aber dit Männer der Justiz. Richter sowehl als Advokaten, wenn sie in U* jener velitischen Projesse verwickelt werden. we Menschen ie ken auf dem Spiele stehen, mit Wahrheit und Muth waffuen, und sich vor allen Dingen fragen, welchen Antheil auch sie an den Handlungen, an den Unternehmungen, an den Entschlüssen haben zu deren Bestra⸗ fung sie aufgefordert werden. Diese Pflicht, welche mir heute aufen les: wird, habe ich schon vor 28 Jahren zu Anfang meiner Laufbahn An lopale Weise erfüllt. Damals als die Minister des Königs den Geist der Charte verkennend, die Männer vor Gericht siellten, die der c1n derlage bei Waterloo entgangen waren, damals, in. S. nahm ich dle polstischen Grundsätze an, die ich seitdem beständig bewahrt und vert zei digt habe. Als Rovalist vertheidigte ich die Männer welche dem Ra! ser treu geblieben waren; ich schrieb den Ereignissen, den vertan und selbst den Fehlern der Regierung ihren Aniheil zu, und die Ri ter des Königs sprachen Cambronne frei. Auch heute wird der And? klagte, der meiner Unabhängigkeit und meiner Aufrichtigkeit die erwiesen hat, mich zu seiner Bertheidigung in einer don der einigen verschiedenen Partei aufzusuchen, nicht darüber zu klagen baben ich sein Vertrauen verriethe.— Am 535. August reiste der Prinz Loud Rapoleon in Begleitung einiger Männer, auf deren vingebunz er z len konnte, von London ab, obne irgend Jemand seine Plane und Entschlüsse mitzutheilen. Er schiffte sich mil ibnen ein, und im Ange sichte der Franzosischen Küste ließ er sie sich bewaffuen. Sr bern. mit ihnen den Frauzößsischen Boden; er erigente Proclamatienen. mn ein Dekret, welches besagt, daß das Saus Qrleans aufgehört babe,; regieren, daß die Kammern aufgelöst wären daß enn National. on r 5 zusammenberufen sev n. s. w. Alle diese Thatfachen sind eingestand= feine ist bestritten. Sie sind verfammest, um zu richten, aber ich frag ob Sie, in Betracht der persönlichen Stellung des Prinzen, nach den großen Ereignissen, die sich in Frankreich erfüllt baben, und die Ibr Werk sind., im Angesscht der Grundsätze, aus denen S öas Gesetz des Landes 1usammengestellt haken, ob Si⸗ sage ich, in dieser Sache auf gerichtlichem Wege strafen können? Handelt es sich denn bloß darum, die Bestimmun⸗ gen des Strafgesetzbuches auf einen aufrübrerischen Unterthan anzuwenden? Nein, m. 8 Der Prinz hat etwas Anderes, er hat mehr gethan, als sich der zerletzung des Gebietes schuldig zu machen. Er ist gekommen, die Souverainetät des Hauses Orleans zu bestreiten. Er ist gekommen, um für seine Familie das Recht jener Scuvergine⸗ än in Änspruch zu nehmen. Er bat dies kraft desselben politischen Grundsatzes gethan, auf, dem Sie das neue Königthum errichtet ha⸗ ben.! Der Redner ließ sich nun auf eine Erörterung des Wortes Legitimität ein und suchte darzuthun, daß sich die jetztregierende Dyna—⸗ die Volks-Souverainetät gründen könne, obgleich sie An⸗ Der Prinz seinerseits habe geglaubt, mit eben solchem Rechte, wie das Haus Orleans. auf die Volks⸗Souverainetät, die man im Jahre 1830 proklamit habe, sich berufen zu können. Er erklärte alsdann, daß er die Pairs von Frankreich nicht für unpar⸗ teiische Richter halte, da sie eine der drei Staats⸗Gewalten wären, und jede Revolution ihre Existenz bedrohe. Um zu erklären, was den Prin- jen veranlaßt habe, gerade in diesem Augenblicke seine Rechte geltend zu machen, erinnerte er an das Gesetz wegen der Asche Napoleon s. „Sie begreifen nicht“, sagte er, was eine solche Manifestation auf den Prinzen für einen Eindruck gemacht hat. Brauche ich hier, wo so viele Männer dem Namen, welchen sie bei ihrer, Gebnrt erhielten, Alles ver— danken, auseinander zu setzen, was der Erbe des größten Namens der Welt bei Bekanntmachung jenes Gesetzes empfinden mußte? Welche Gedanken mußten sich ihm aufdrängen, als einer der Minister des Königs auf der Rednerbühne sagte: Napoleon war der legitime Souverain des Landes.““ Wenn er ein Verbrechen begangen hat, so sind Sie, so ist die Regierung mit daran schuld. Und Sie wol⸗ len ihn richten? Und als Entschuldigung dafür fübren Sie an, daß seine Pläne unsinnig gewesen wären? Sollte denn der Erfolg die Grundlage des moralischen Gesetzes und des Rechtes geworden seyn! Welche Schwäche, welche Täuschung auch bei einem Unternehmen vor— gewaltet haben mögen, es ist nicht die Zahl der Soldaten, oder der Waffen, die man zählen muß, es ist das Recht, es sind die Grund sütze. ÜUnd über dieses Recht, über diese Grundsätze können Sie nicht Mchter seyn. Hören Sie mich, m. S.; Sie sind die Ersten im Staate Sie bilden den größten volitischen Körper; aber es ziebt einen ewigen Schiedsrichter zwischen dem Angeklagten und dem Richter. Und kön— nen Sie vor diesem Schiedsrichter, die Dand auf das Gewissen im Angesichte des Landes erklären, daß Sie das Recht Louis Napoleen's abgeleugnet, daß Sie ihn zurückgestoßen und sich von ibm getrennt haben würden, wenn sein Unternehmen gelungen wäre? Derjenige von Ihnen, der sich vor seinem Gewissen sagen kann, daß er im Fall des Delingens eben so gehandelt haben würde wie jetzt, der möge ibn ver⸗ urtbeilen! Wenn Sie einen Gerichtsbof fonstituiten, wenn das Straf⸗ esetzbuch anwendbar ist, welche Strafe sinden Sie in demselben? den * Aber diese Strafe wollen Sie nicht, Sie wellen nicht an dem selben Tage, denselben Namen auf ein Grabmal des Ruhmes und auf ein Schaffot einschreiben. Was wellen Sig aber denn thun? Wellen Sie eine entehrende Strafe aussprechen! Das kann une Franz osische Kammer nicht, wenn von einem solchen Namen die Rede ist 16 verlangt ven Ihnen, daß Sie Richter seyn daß Sie . gegen den Neffen Napoleons aussprechen sollen. Wer Ind —— „f Wenn ich auf den Urspraug ibrer Eristenzen zurg aa ge, een, arschälle, Minister, Grafen. Barone wen 5 2 4— Ihre Titel, Ihre Größe! Brauche ich den Namen ? neden

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stie nicht auf spruch darauf mache.

Bie des dle verdanfen. Die Frage ist politisch. rein Polit: