1840 / 278 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

sie den Prinzen der Berbannung wieder das st das Seden, molches sie som gemalht baben. Jede andere BVerurtheilrng würde im Ange chte der Erinnerungen Ibres Lebens etwas Unmeralisches haben. Es giebt eine unvermeidliche und urchtbare Logik in der Inteelli enz und n den Institten der Völter. Jeder, der ein einziges moralisches Ge- ez verlczt bat, muß auf den Tag gefaßt seyn, wo die Zertrümmerung aller moralischen Gesetze ihn selbst irifft. (Lebhafte Bewegung.)

Paris, 1. Okt. Durch eine Königliche Ordonnanz vom 21. September, welche der heutige Moniteur parisien publizirt, wird dem Kriegs ⸗Minister ein neuer außerordentlicher Kredit von Il, 671, 000 Fr. eroͤffnet, um die durch Vermehrung des Effektiv⸗ Bestandes und des Materials der Armee veranlaßten dringenden Ausgaben zu bestreiten.

Der Courrier frangais meldet heute, daß die Kammern spaäͤtestens am 1. Dezember erdͤffnet werden wurden.

In einem hiesigen Blatte liest man: „Das Resultat des Minister⸗Conseils im Foreign ⸗Ofsfice ist bis jetzt nicht bekannt. Die gestrigen Gerüchte haben sich nicht bestätigt. Die Pariser Journale behaupten, man habe die Entscheidung ausgesetzt, da dier Mitglieder des Ministeriums nicht in London anwesend ge⸗ wesen wären, und die zu fassende Entscheidung Allen und Jeden interessire. Es ist wahr, daß ein neues Kabinets-Conseil auf den J. Ottober angesetzt ist, wenn indeß jenes um 31! m Uhr begonnen, und sich bis 7 Uhr ausgedehnt hat, so darf man gerade nicht voraussetzen, daß binnen einer solchen Frist kein Beschluß gefaßt worden sey. Dagegen behaupten Londoner Briefe, die Verwer⸗ fung der Vorschlage Mehmed Ali's habe kein Kabinets-Conseil veranlaßt, da alle Minister über die Vollziehung des Quadrupel— Vertrages einig seyen; der Zweck des Conseils sey der gewesen, u entscheiden, ob die Russische Flotte in dem Mittellaͤndischen Meer zugelassen werden, oder ob man das Parlament, Behufs eines neuen Kredites, um den Eventualitäten der Orientalischen Frage gegenüber zu treten, und, sich der Russischen Flotte Uͤber— 4 zu neuen Bewaffnungen zu schreiten, zusammen berufen solle. Die ministeriellen Journale behaupten, Herr ü habe eine Replik auf das Memorandum . verfaßt und die Franzoͤsische Regierung werde diese Note des Herrn Thlers ver— offentlichen.

Das Memorial de Rouen vom 30. September enthält folgende Londoner Mittheilung vom 2osten desselben Monats: „Das Conseil, welches heute stattfinden sollte, wird in Folge einer sehr lebhaften Opposition, die Lord Palmerston in dem am Sonn⸗ abend stattgefundenen Conseil erfuhr, nicht abgehalten werden. Lord Palmerston begehrte namlich die Durchfahrt der Russischen Flotte durch die Meerenge von Gibraltar, und erhielt die Majo⸗ rität von nur einer Stimme; deshalb könnte er sich in einem zweiten Conseil Chancen aussetzen, die sich endlich gegen ihn wen— den durften. Herr Guizot, dessen eifrige Intervention mächtig auf die Meinung der Gpposition eingewirkt hat, ist uͤber das schlechte Resultat, welches er erhalten, niedergeschlagen. Er soll ausgerufen haben: „da sie denn durchaus den Krieg haben wol— len, so sollen sie ihn haben.“

Im Kriegs⸗Ministerium und im Ministerium des Innern herrscht seit einigen Tagen große Thätigkeit. Unverzuͤglich werden mehrere Maßregeln von großer Wichtigkeit ergriffen werden. Man schaͤtzt die Totalsumme der Kredite, die den verschiedenen Ministerien werden bewilligt werden, auf 140 bis 180 Millionen Fr. Die Ordonnanz wegen Mobilisirung der National ⸗Garde ist unterzeichnet. Der Effektiv⸗Bestand des ersten Aufgebots beläuft sich auf 5 bis 700, 000 Mann. Man spricht vor der Ernennung

weier Marschälle von Frankreich, die einige Tage von der Zu—

—— der Kammern stattfinden wird. Die Ordonnan⸗ zen wegen der Reorganisation der ganzen National, Garde des Königreichs werden erst vorbereitet.

Börse vom 1. Oktober. Anhaltende kriegerische Geruͤchte wirkten heute nachtheilig auf die Course der Rente. Ein großes Banquierhaus ließ bedeutende Summen verkaufen, und unter⸗ stuͤtzte dadurch das Geruͤcht, daß es im Begriff stehe, eine neue Anleihe von 500 Millionen Fr. Zproc. Rente mit der Franzoͤsi— schen Regierung abzuschließen. Die 3proc. Rente ging heute bis auf 70. 50 zurück und schloß zu 70. 809. Der letzte Cours der Zproc. Rente war 104.

Großbritanien und Irland.

London, 30. Sept. Mit Hinsicht auf die Geruͤchte, zu denen der vorgestern gehaltene Kabinets- Rath den Franzoͤsischen und auch einigen hiesigen Blättern Anlaß gegeben hat, bemerkt der Obferver, ein ministerielles Blatt, es sey unbegreiflich, wie man uͤber die Absichten der Pforte und ihrer Verbuͤndeten mit Bezug auf die Vorschlaͤge Mehmed Ali's noch den geringsten Zweifel hegen konne, nachdem der Pascha von Aegypten schon durch die Ulema's in Bann gethan und die verschiedenen von ihm verwalteten Paschaliks bereits anders besetzt worden. Bei dieser Gelegenheit erklart dasselbe Blatt auch das Geruͤcht, daß eine Russische Flotte bei North Foreland gesehen worden sey, fuͤr durchaus unwahr und bloß auf einem Irrthume des dortigen Telegraphisten beruhend; man habe nie daran gedacht, fuͤgt der „Observer“ hinzu, eine Russische Flotte in diese Breiten zu be— rufen, und wenn Rußland auch bei der Vollziehung des Juli— Traktats wesentlich mitzuwirken habe, so werde doch England den H zukommenden Theil der Aufgabe schon allein auszuführen

issen. Es wird wieder ein Aktenstück zu den Verhandlungen Über ie orientalische Frage mitgetheilt, nämlich eine sehr 2. Note d Palmerston z vom Ji. August, welche der Engli che Ge⸗ schäftsträger in Paris im Namen 2 Regierung dem Franzoͤ⸗ en Kabinet, als Antwort auf das Memorandum des Herrn uizot, uͤberreicht haben soll. Da dieselbe keine neue Thatsa⸗ en enthalt, sondern nur den Gang der diplomatischen Unterhand— lungen rekapitulirt, so wird es hinreichen, einen Auszug von ih— rem r zu geben. Es heißt darin: 6

Mit großer Genugthnung haben wir die friedliche Sprache des Franzẽsischen Memorandums bemerkt, so wie, daß Frankreich in Ein⸗ slang mit den anderen Mächten zur Srhaltung des Friedens arbeiten will. Die Gesinnungen der Englischen Regierung stimmen damit ganz überein, denn sie hat immer gewänscht, daß alle fünf Mächte in dieser

rage gemeinschaftlich handeln möchten, das Interesse Englands geht ü der Erhaltung der Integrität der Pforte Band in Hand mit den Auteressen von gan Cüropa. Die Französische Regierung hat diese Pein blen zu unterstützen versprochen; namentlich in einer Dey esche

des Marschalls Soult vom 17. und in r eren wel. des K . Marschall Soult erllärte, er werde durch alle aktiven Mittel sich jeder Combination widersetzen, welche jene Integrität verhindern könnte. Im Prinzip kommen also keide Regierüngen überein der Meinunge⸗Unterschied beirifft nur die an⸗ r, nl. eine Berschledenheit, die immer größer wurde, . icht. die Re gen shre ib sschten gussprachen. Die Snglis gierura hat immer erklart. die lich, wern man Mehmed Ali Syrien ließe,

uli 1839 in einer Note vom 27. Julf⸗

Re⸗ Unabhängigkeit der Pforte sey unmög⸗ i. da er von da aus siets die immer in Furcht vor ein⸗

1120

beifübren müßten, was eine den siören würde. Der Pa

den Mächten es noch mehr erschweren w deln. Die Englische Regierung war daher der müßten die Rückgabe Spriens an

von Aegypten und Syrien, so würde Mehmed habe keinen weiteren Ehrgeih, trotz der Erblichleit, Alles an der Pascha Syrien nicht freiwillig berausgeben: bn nicht zwingen, zu Lande sey es gefährlich, rung antwertete, die Versicherungen des werih, sein Ehrgeiz sev unersattlich, Ibrabim Armee und fönne sich seine Erbschaft sichern, und

und nach seinem

Trotzdem beharrie Frankreich bei

reich keine positire Borschläge gemacht, au können, und der Traftat sev demnach nicht in Folge entstanden, da keine solche stattgefunden. Als der Unterbandlungen auscinandergesetzt werden. Im In die Englische Regierung den vier sey nur zu sichern, wenn man ͤ wischen ihn und den Sultan die Syrische ĩ eder, schlug die Englische Regierung vor, daß man erblichen Besi

schlug Frankreich selbst keinen anderen

eine Linie von Beirüt nach Damaskus Land dem Pascha lassen. Wenn die M

Ich erwiederte, die Ausführung dieses

ßen. ; wegen deren Frankreich sich

Schwierigkeit, wie die, allen

machte den Grafen Sebastiani auf diese J beruhten auf inneren Verbältnissen, und sie schwinden, sobald die Französische Regierung der Nation und den Kammern ju beweisen

Annahme verweigere. Da die

Sie fügte nicht einmal hinzu, ob sie

regeln anschließen werde. Einen solchen Plan

Regierung nicht gutheißen, da er schlimmer war, stand. Um sich aber dennoch mit Franfreich zu eini lische Regierung ein, Mehmed den südlichen Tbei

men, die nicht die Einwilligung des Pascha's erbhielte. fand eine Privat⸗Unterhandlung mit Rußland siatt,

reich wurde zu Anfang des terbrochen. 9 M

Namen unserer Regierungen, Frankreichs Beitritt zu erhalten, und schl gierung einen neuen Plan vor. Wir bewilli ̃ durch die er St. Jean d'Aere erbielt, bemerkten jedoch, haupt diesen TheisSprieng nur auf Lebenszeit bekäme. geit Herrn Guizot, daß wir nicht

ies unser letzter Vorschla

und Rußlands theilten mir mit, sie glaubten,

einen letzten Versuch zu

Frankreich sondern dem von dem Zeitverlust, nicht wollten. . .*. 6 .

chuld. Erst am 27. Juni theilte mir 6 Thiers mit, wersn es posstiv hieß: Mehmed. Ali Theilung Sprlens willigen, Frankreich wolle an keinen

85 eschäfte seven an

illlsien. Die fünf Mächte hatten nun die Integrität der nur erhalten werden fönnke, wenn

a Frankreich weigerte sich,

man Mehmed in

Alles von 2 Ali's Willen abhängig zu machen

ur Annahme der billigen Berschläge der unsch der Mächte, Frankreichs t nug bewährt, sie fühlten, von welchem Werih ste für

das Gute, nicht um das Böse zu bewirken.

1deln. Dieser

schien, so beschlossen sie, allein zu har rankreich nicht verheblt worden. 39 en Gefandten erflärt, wir wüns—

g zusehen, ürden wir

nn n

jeder direkten Unterhandlung lauben, da

ang icht i

en, da über die

Regierung das Vertrauen, da . ufig 9. Dauer seyn wird. Den sobald

Türkel barrhe, der Sultan und der Pascha

ander leben. große Armeen unterhalten und dadurch eine Kollisson her⸗

schen der Pforte und dem Pasch

ntervention veranlassen und also den Frie⸗ a könnte sogar sich unabhan

ĩ : Reiches herbei e in Gemeinschaft ie.

Meinung, alle die Pforte wünschen. Die Fran

i erfenne ian Mehmed Lili als Besttzer * 4 26 er die beste Stültze des Sultans,

den Sullan zurückfallen. Umeberdies werde ur See könne man le Englische Regie⸗ aschh's seven nichts ascha habe eine starke es schickte sich nicht für die Mächte, dem Sultan die Annahme dieser Bedingnng anzu⸗ ratben, mit der geheimen Libsicht, sie bei Crster Gelegenheit seiner Meinung Das

Memorandum behauptet nun: England habe in der letzten Zeit Frank⸗ auf die es hätte antworten

einer Weigerung Antwort muß der Gang uni 1838 zeigte Mächten an, der Friede in Orient Mehmed Aeqvpten allein ließe und üste lege.

egoptens unter der Dberherrlichteit des Sultans garantire. Die Fran jẽ sische Regierung antwortete darauf, diese Ausgleichung se aller⸗ dings die beste, wenn man qe nur , 2 66 6 aber widersetzen und jede Zwangs⸗Mußregel sey gefäbrlich,. Jrotdt.

2 e lan vor. Im September 1 bemerkte jedoch der Französische Gesandte, Graf Scbastigni, man solle 265 6 ichen und das südlich gelegene chte dies annehmen wellten, so

würde Frankreich sich sogar den Zwang s⸗Maßregeln anschlie⸗ lanes erleide dieselbe

nen widersetzt habe, und deshalb könne England nicht beitreten, nkonsequenz Frankreichs aus⸗

merksam und der Gesandte erwiederte, die Einwendungen

im Stande wäre, daß man für Mehmed Alt die bestmöglichen Bedingungen erhalten habe, und daß dieser ihre un e Regierung diese Andeutungen

nicht annehmen konnte, so thellte die Französische Regierung au 2. September offiziell ihren Plan mit, wonach Mehmed Ali nichts mwei— ter als Adana, Kandien und die beiligen Städte herausgeben sollte. überzeugt sey, daß Mehmed Diese Bedinglingen annehmen werde, und ob sie senst sich den Zwangs- Maß. kennte die

als der jetzige Zu⸗ en, willigie die Eng⸗ Spriens zu lassen.

Diesen Antrag verwarf die Fran zöslsche Regierung und erklärte sie könne jetzt

. einer Anordnung Theil neh⸗ nicht mehr an Zwangsmaßregeln, noch an 1 i e af.

ker. n, Detalls Fraͤntreich miigeiheilt wurden. Die Unierhandlung mit Frant= 5 ö ; abres, wegen des Ministerwechsels ai beschloffen wir, Herr von Neumann und ich,

chlugen der Französischen Re⸗ ien Mehmed eine Gränze,

weiter gehen könnten, ! sey. Die Gesandten Oesterreichs Preußens Frankreich habe diese Er⸗

ung Mehmed All zugeschickt, die Mächte würden demnach nich: 6 ; , . gegenüber gesiellt, was diese, abgeseben uizet batte mir gleichwohl

Derr Gujzet einen Brief des

aber erklärt, sie wollten

. Theil nehmen, könne also die vorgeschlagene Anordnung nicht forte; vier Mächte waren überzeugt, daß diese

ihrem Ultimatum beizutreten; es lieb alse den vier Mächten nur 12 entweder, wie Frankreich wollie,

ächte zu zwingen. itwirkung zu erhalten,

e 1 Fr ef Europa's sey. Allein sie wollten diese , nur, um Da nun die Polit

reichs ihnen ungerecht und mit den guten Prinzipien unverträglich

hatte wiederholt dem Franzö— ten mit Frankreich vereinigt zu orwärts gehen; wenn es aber zu⸗ 36 entschließen. dles, er wisse aber auch,

Zwangsmittel würden

rankreich wenden, das dann

ig erklären, Üühren, was

ächte che

Tode würde,

n brechen. ranzösische

Als Ent⸗ Mehmed den

anderen Plä⸗ ch

Frankreichs würden ver⸗

nglische

un⸗ im machen, um

daß er über⸗ Ich erklärte und daß

dem Aufschub

wolle in keine Zwangsmaßre⸗

engere Gränze

oder Mehmed Der hatte sich die allgemeinen ik Frank⸗

Entschluß war

Graf und nach ei⸗ einsehen, daß

chaftlich auszu⸗ chluß Englands

Grund mehr zu elner Spaltung gwischen Frankreich und den Verbündeten, und nichts kann dasselbe mehr abhalten. mit den vier Mächten zusammen an denjenigen künftigen Anord⸗ nungen Theil zu neben, welche nötbig scheinen möchten, um der Wirkung der Intervention der vier Mächte zu Gunsten des Sultang und der Bewährung des Ottomanischen Reiches vor jeder rückkehrenden Gefahr eine gehörige Stabilität zu geben. Die Eiglische Regierung erwartet mit Üngeduld den Augenblick, wo Frankreich in der Lage sepn wird, wieder seinen Platz in dem Staatenbunde einzunehmen un hofft, daß dieser Augenblick durch die moralische Entwickelung rantreichs be⸗ schleunigt werden wird. Wenn auch die Französische Regierung nicht an den Zwangs⸗Maßregeln Theil nehmen wollte, so wird sie doch nicht anstehen, den Pascha zur Nachgiebigkeit zu überreden, und Frankreich als neutrale Macht wird Gründe genug dafür anführen können. Wie dem auch sey, die Regierung der Königin vertraut darauf, daß Europa die Moralität des Planes der vier Mächte anerkennen werde, denn ihr Zweck ist uneigennützig und gerecht; sie trachten nicht nach Privat⸗Ber— Feilen. Sie wellen keinen ausschließlichen Einfluß, noch eins Gebiet Vergrößerung, und das Ziel, wonach sie sireben, ist Frankreich eben so nützlich, als ihnen selhst. weil Franfreich, wie sie, bei der Erdaltung de Gleichgewichts der Mächte uns des allgemeinen Friedens betheiligt ist.

(Unter.) Palm erston.“ Nieder lande.

Aus dem Haag, 1. Ort. Das hier erscheinende Dag blad meldet in Uebereinstimmung mit der gestern vom Handels blad gegebenen Nachricht: „Gestern verbreitete sich hier das Geruͤcht, daß Se. Masestat der König die Absicht habe, die Regierung niederzulegen und dieselbe Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen von Oranun zu aͤbertragen. Dieses Gerücht erhält sich heute und in Verbindung damit bringt man ein Minister⸗Conseil, so wie die Deng , Staats- Raths, die heut Mittag statt⸗ nden. re Königl. , , zu * Majestat dem Könige nach dem Sclesse Loo abgegangen, wo spaͤter auch die Prinzessin Albrecht von Preu⸗ ßen erwartet wird. Kurz vor der Abreise des Königs nach dem beo war der General- Lieutenant, Baron von Fagel, hier ange kommen, der sich jetzt ebenfalls im Loo besindet, und auch die Anwesenheit dieses Staatemannes soll sich auf den wichtigen Ent⸗ schluß Sr. Majestät beziehen. Ferner will man wissen, daß die Minister und Mitglieder des Staats Rathes zum nachsten Mitt woch nach dem Loo entboten sind, wo dann die feierliche Abr tung des Thrones an den Prinzen von Oranien y sol Der Staats- Secretair, Baron van Doorn van est / Capelle, wird am Sonnabend mit vielen Reichsbeamten nach dem Loo abgehen und am Montage begeben sich die übrigen Minister

dorthin.

Aus dem Haag, 21. Sept. gewissen Seite her Alles geschieht, die Franzoͤsische Sprache muͤsse als die weit ausgebildetere und als die der vornehmen Welt und einer großen Zahl von Ad vola⸗ ten und Journalisten, nothwendigerweise zur National⸗ Gerichtt⸗ und Parlaments / Sprache erhoben, das Flamische aber als ein bauerssches und ungehobeltes Idiom in den Hintergrund gedraͤngt, j oder höchstens als eine Antiquität noch einigermaßen weiter kulti⸗ virt werden, gewahrt man in Holland mit Vergnügen, wie trotz dieser in einem eigentlichst anti- Belgischen und rein Franz osischen Interesse stattfindenden Umtriebe und Anstrengungen, die Flaäͤmt⸗ sche, der Holländischen so eng verschwisterte Sprache mit jedem Tage neue Fortschritte in ihrer Restauration gewinnt; eben so knuͤpft sich auch immer inniger und sester das neue freundschas liche Verhaͤltniß zwischen den Gelehrten, Literatoren und Kun s⸗ lern beider Staaten, insbesondere aber, was die eigentlichen Fla⸗ maänder betrifft. Man sieht sich an, erstaunt, so lange sich ver⸗ kannt zu haben, und verklagt die fatalen Zwischenträger und Hetzer, welche den Bruch herbeigeführt, gleich Don Manuel und Don Cesar in der Braut von Messina, und die 272 beider Bruͤder treten jetzt jedem, dem anderen gegenuͤber, in helles Licht. Zeugen des sind die vielen Zusammenkuͤnfte, Zuschriften, Wid⸗ mungen, Toaste u. s. w., welche in letzter Zeu statigefunden; auch die lebhafte Theilnahme der Holländer am Rubensfeste zu Ant werpen und die fruͤheren Reunionen, in welchen Immerzeel⸗ und die Petronella Mons Dichtungen so

gefunden.

(A. 3) Wahrend von elner um die Belgier zu uͤberreden,

und neidlose Anerkennung. schoͤne Bild h, . Herrn Falck vorstellt, jenen vie ewandten Diplomaten, in dessen siog che Weise Feinheit und Schlauheit mit Guͤte und achter nität gemischt sich ausdruͤcken, nicht minder die Leistungen von Eeckhout, Schelfhout, Koekoek, Schmidt, Waldorp, Bosboom, Rooseboom, Offermans, Vanhove, Immerzeele, van Os.

Amsterdam, 2. Okt. in n, und die Course der inlaͤndischen Fonds sin d z wiewohl zu den niedrigen Preisen viel ge⸗

wichen, ch z ür. . i Das Geruͤcht war verbreitet, daß der neue Fi⸗ nanz⸗Minister, Herr Nochussen, darauf bestehe, daß den General⸗ staaien in ihrer nächsten Session die vollständige Finanz Lage des Landes mitgetheilt werde, und daß dies hauptsächlich die gegen⸗

wärtigen Konflikte veranlaßt habe.

Belgien. 30. Sept. Der in Belgien lebende zweite Sohn

De fern hat an den Observateur folgendes Schrei

Lucian Bonaparte s,

ichtet: a. e a . Herr, ich würde Ihnen sehr dankhar seyn, wenn Sie in Ihr Blatt folgende Reclamation gütiast einrücken wollten: Biele Per⸗ sonen haben indem sie einen Artifel einer (übrigens sehr unbekannten) Römischen Zeitung unrichtig auslegten, geglaubt, daß durch den Ted meines Vaters, des Prinjen Lucian Bonapärte, mein ilterer Brudn nebst dem Titel eines Fürsten von Canino, das große Besitzthum dieses Namens geerbt habe. Wenn es wahr ist,

der in den Besitz des Titels eines Fürsten von ) nes Titels, von dem im Testamend meines Vaters feine Eiwähnumt

geschseht, so ist es dagegen ganz falsch, daß dieser irgend einen Vermẽ⸗ gens⸗ oder anderen Unterschied zwischen einen Kindern gemacht habt Fhatsacht is, daß er, nach einein gieichen Pflichttheil für jedes dig letzteren, meine Mutter, die Fürslin von Canino, zu seiner Universal⸗ Erbin eingesetz: hat. Ihr ganz ergebensiter Abonnent, Peter Napo— leon Bonaparte. Mohimont, 26. Scptember 1810.“

Deutsche Bundesstaaten.

Augsburg, 1. Okt. (A. 3) ganze Eisenbahn von Muͤnchen herüber zum erstenmal befahren worben. Die Lokomotive wälzs sich majestätisch heran, uud wurde von der an der Lechbrücke versainmelten Menge mit einem Ho begruͤßt. Die Strecke wurde in 124 Stunden zuruͤckgelegt, der Ingenieur versichert aber, daß man kuͤnftig nicht aber A8 Minuten drauchen werde. Die Muͤnchener Comité Miiglieder, die heruͤber kamen, haben gleich einen Tarif mitgebracht: erste Klasse 3 Fly

weite Klasse 2 Fl. 24 Kr., dritte Klasse ] Fl. 48 Kr., vierte erf 1 FJ1. Auch haben sie die Zeit der Abfahrt in Munchen

Hoheiten der Prinz und der 8 ö ö

begeisterte Aufnahmt Bei der öffentlichen Kunst-Ausstellung in Antwerpen

d mehr als Einem Gemalde Holländischer Meister warme . ; So priesen Belgische Journale das

. ö .

Physiognomie auf charakterist Huma

Die hiesige Boͤrse war heute wieder

Audelka und Gra

falls klüger gewesen seyn und sich mehr in stellt haben. Im Ganzen sind es 25 bis .

senden Gerechtigkeit in die Hände gefallen

daß der Papsf meinen rn Canino gesetzt hat, ei.

Heute Nachmittag ist du

4 sz Uhr Morgens, und Nachmittags 2 Uhr, und in Augsburg a ist

11 Uhr * und Nachmittags 5 Uhr sestgesetzt. Hier man mit diesen Bestimmungen nicht ganz einverstanden: die Ansatze scheinen zu hoch und die Stunden-Eintheilung unbequem. Dieses Nichteinverstandenseyn der hiesigen und der Münchener

Comité Mitglieder hat auch die Feierlichkeit verhindert, von Das Publikum wird

welcher die Eröffnung y seyn sollte also ohne eine förmliche Einweihung in den Besitz der Bahn ge— setzt werden, und zwar werden übermorgen die regelmäßigen

ahrten ihren Anfang nehmen. Die Actionaire warteten längst ehnsuchtsvoll auf diesen Augenblick, der nun durch keinen Pri⸗

vatzwist verzoͤgert wird.

Dresden, 28. Sent. (Leipz. 3) Se. Masestaͤt der Köͤ⸗ haben Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen von Preußen den Königl. Hausorden der Rautenkrone verliehen.

Hannover, 3. Okt. (Hannov. 3.) Se. Masestäͤt der Koͤnig geruhten, zu Rotenkirchen die nachstehende Adresse des all⸗ gemeinen Magistrats und der Burger ⸗Vorsteher der Stadt Goͤt⸗ tingen von einer Deputaꝛion anzunehmen:

„Die ehrerbietigst unterzeichneten Mitglieder des allgemeinen Ma⸗ istrats und die Bürger-Versteber der Stadt Göttingen fühlen sich in dren Herjen gedrungen, Ew. Königl. Majestät ihren innigsten und

tiefgefil lten Dank für das dem Lande von Allerhöchstdenenselben ver⸗ liebene Verfassungs⸗Gesetz damit allersubmissest darzubringen. Mögen die landes väterlichen Absichten, welche Ew. Königl. Majestät zu der Erlassung desselben in Gnaden bewegen haben, zum Wohl des Landes in Erfüllung gehen, und möge die Versehung damit ihre besten Seg⸗ nungen verbinden und Ew. Königl. Majestät landesväterliche Regie⸗ ruug uns noch recht lange erhalten. Diesen herzlichen Wünschen fü⸗ en die Unterzeichneten, in Uebereinstimmung mit der gesammten hie⸗— igen Bürgerschaft, die innige Bitte allersubmissest binzu, daß es Ew. Königl. Majestät in Gnaden gefallen möge, unsere Stadt recht hald mit Allerhöchsidero Gegenwart zu beglücken, und dadurch ihren Be⸗ wohnern Gelegenheit zu geben, Allerböchstdenenselben die tiefe Vereh⸗ rung, Liebe und Ergebenheit zu bethätigen. womit sie für Ew. Königl. Maßjestät stets beseelt sind. Indem die Unterzeichneten die Hoffnung ans jusprechen wagen, daß Aerhöchstdieselben diese ihre allerunterthä⸗ nigste Bitte zu erfüllen huldvoll geruhen werden, ersterben sie in tief⸗ ster Unterthãnigkeit.“

Se. Königliche Majestaͤt haben darauf das Nachstehende Allergnädigst erwiedert:

Mit besonderem Vergnügen haben Wir die Adresse entgegenge⸗ nommen, worin der Magistrat und die Bürger⸗Vorsteher der Stadt Göttingen den tiefgefühlten Dank für das dem Lande von Uns verlie⸗ hene BVerfassungs⸗Gesetz aussprechen. Je eifriger Unser Bestreden stets auf die Förderung des wahren Wohls Unserer geliebten Unterthanen gerichtet gewesen ist, desto erfreulicher wird es Uns seyn, Unsere lan— desväterlichen Absichten nicht verkannt zu sehen. Zwar hegen Wir die . Erwartung, daß auch da, wo Unsere Besirebungen durch revelhafte Umtriebe in ein völlig falsches Licht gestellt worden sind, der besonnene, ruhige Sinn Unserer Unterthanen das Wahre vom Fal—⸗ schen bald zu sondern wissen, und daß nach völlig erledigtem Verfas⸗ sungswerke die Saat der Zwietracht und des Mißtrauens, welche ei⸗ nige Uebelwollende ausjzustreuen emsig bemüht gewesen sind, nicht fer— ner wird aufeimen können. Demnach bleibt die Wahrnehmung erfreu— lich, daß die Stadt Göttingen offen die Bahn betreten hat, welche für Ergebenheit der Gesinnung und richtige Einsicht in die öffentlichen Verhältnisse des Vaterlandes bürgt. Gern würden Wir, dem Uns be— zeugten Wunsche nachgebend, nach Göttingen Uns wenden, wenn nicht unvorhergesehene Ereignisse der Ausführung dieses Unseres Wunsches für jetzt ssörend in den Weg getreten wären. Dagegen gereicht es Uns * ö 3 e,, 1 und die Bürger⸗Vor⸗ eher zu beauftragen, die Bewohner der Stadt Götti Huld und Gnade zu versichern.“ Płhttin gen umarmt

Mannheim, 2. Okt. Gestern Abend um 5, Uhr sind

hre e e. Hoheit die verwittwete Großherzogin .

3 22 e 5 r 2 Konigl. Hoheit haben dem ernehmen nach auf die Reise⸗Anstrengung ei iemlich ruhi

. 426 strengung eine ziemlich ruhige

Weimar, 3. Okt. Die hiesige Zeitung enthält unter den amtlichen Nachrichten die Annahme des i,, des bisherigen Gesandten bei dem Deutschen Bundestage, Gra— sen von Beust, so wie die Ernennung des Freiherrn v. Fritsch fuͤr jenen Posten und zum Staatsrath.

O estpterreich.

Lemberg. Die Allg. Ztg. theilt folzende Notizen mit über die von anderen Deutschen Hathen 6 = . Ent⸗ e mg, einer sogenannten Militair⸗Verschwörung in Galizien: „Im Regiment Mazzuchelli das seinen Werb-⸗Bezirk in Galtzien hat und gegen den weisen Brauch des Verlegungs⸗Systems un- unterbrochen in denjenigen Gegenden stationirt ist, die seit dem Ausbruch der Polnischen Revolution durch politische Umtriebe aufgeregt worden sind, gab es Lin Paar Lieutenants, die un, ufrieden mit dem langsamen Vorruͤcken in Friedenzeiten den

ockungen der Emissaire, die uns von der 11 . 2 , , williges r liehen, und sich mit ihnen zu dem derherstellung des alten Koͤnigreichs Benn oder . 3 * nischen Republik, verbanden, auch noch sechs bis acht Lieutenants,

einige Unteroffiziere und Kadetten von dem Regiment Mazzuchellt, 4

dann ein Paar 1 und Unteroffiziere von den Regimentern Baron

denten und verarmte Gursbesitzer in ihr Netz zogen.

daß noch einige Andere affilirt waren; diese mögen Jedoch seden

intergrund ge⸗

der Theilnahme an der geheimen Verbindung schuldig, der stra⸗ sind, und wehe d ädelsführern, wenn sie die ganze Strenge der Melchede den trifft. Sie sehen uͤbrigens ae n, daß Re ö tair⸗Verschwoͤrung dieser im Keim erstickten tollen Verb , f 3 uneigentlich beigelegt wird, und so ist eg auch mit der Feen dä; trn demagogischen Umtrieben, die in Wien unter engen . denten der Medizin und Technik entdeckt worden seyn sollen, Und woruͤber eine sehr unfruchtbare Untersuchung gefuͤhrt worden ĩ Parturiunt montes, nascetur ridiculus mus.“ ist.

Brünn, 26. Sept. Die dieses Jahr hier abgeha sammlung der Deutschen Land- und Forstwirthe en . ; beschlossen, dem verstorbenen Albrecht Thaer ein plastisches Denk, mal zu setzen. Alle Deutschen Landwirthe sollen zu Beiträgen auf, gefordert werden, und die sofort in der Sitzung eroͤffnete Untel⸗ : g hatte einen glaͤnzenden Erfolg. Die Versammlung

t große Lebhaftigkeit in unsere Stadt gebracht. Aus Maͤh⸗ ren, aus Böhmen und Oesterreich, auch aus benachbarten Staa— ten, sind , . Theilnehmer erschienen. Fast saämmiliche Fand⸗ e hic. ts-Gesellschaften der Monarchie haben Abgeordnete ge⸗ sendet. Die hlesigen Behörden lassen der Versammlung alle Auf,

der Polnischen Emigration dutzendweise zugesendet werden, ein

1121

nicht, durch Gastfreundlichkeit den Fremden ihren Aufenthalt an⸗ genehm zu machen.

Spannen.

Madrid, 23. Sept. Die „Hofszeitung“ enthaͤlt ei

gen Artikel, worin sie die Ansicht, daß die U * im Geheimen von England unterstuͤtzt werde, zu widerlegen

t.

Der Deuische Korrespondent der „Augsburger All ̃ eitung“, Herr von L., hat von der ron for e. 9 unta den Befehl erhalten, Madrid in 25 Stunden zu verlassen an hat ihn im Verdacht, daß er ein Agent Frankreichs und

Oesterreichs sey. Er ist heute früh nach Bayonne abgereist.

Man erwartet hier den Herzog von Vitoria am J. oder 2. Oktober.

Die von der Junta von Salamanca abgesandten Truppen haben sich der Stadt Ciudad Rodrigo bemaͤchtigt und den Ge, neral Latre gefangen genommen.

Valencia, 22. Sept. Es herrscht hier eine große Erbitte— rung gegen die Franzosen und namentlich gegen den Franzoͤsischen Gesandten, den man beschuldigt, er sey die Ursache, daß die Kö— nigin bei ihrem Widerstands⸗System beharre. Vor einigen Ta— gen wollte man sogar dem Gesandten ein Charivari bringen, das nur durch das Einschreiten des Ayuntamiento und der angefehen— sten Exaltirten verhindert wurde. Viele Personen treffen Anstal— ten, um Valencia zu verlassen. Herr Castillo, interimistisch mit dem Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten beauftragt, ist bereits nach Frankreich abgeresst, und der General O'Donnell wartet nur noch auf die Abreise der Königin, um sich ebenfalls nach Frankreich zu begeben. Auch die Generale Urbina und Pavia wollen den Spanischen Dienst verlassen.

Portugal.

Lissabon, 21. Sept. Seit der Conventlon vo Evora Monte habe ich zum erstenmal in einer Krisis ein . sterium im Einklange handeln sehen. Die zu große Maͤßigung die man wahrscheinlich gegen die Verschworenen und gegen die Empoͤrer zeigen wird, ist nicht sowohl dem Sektengeiste zuzu— schreiben, als vielmehr ein Versuch, sich, wie immer in solchen Faͤllen, auf Kosten der Minister populair zu machen, indem man allen Haß auf sie wirft, und wenn selbst eine fuͤr die Gesellschaft gefahrliche Straflosigkeit daraus folgen sollte. Auch die revolu— tionairen Klubs der Septembristen handelten diesmal in Ueber— einstimmung und wurden von den entsprechenden Klubs des Nachbarlandes unterstuͤtzt, obgleich der geheime Antrieb hier ein anderer war. Ein gluͤcklicher Erfolg war indeß nur zu erwarten wenn der revolutionaire Versuch in Lissabon oder Porto Anklang fand; da aber das Unternehmen durch die Bemühungen der Mi— nister hier scheiterte und in Porto von den Einwohnern zuruͤck⸗ gewiesen wurde, so waren die anderweitigen Verzwei⸗ gungen im Lande von keiner Bedeutung, denn in Por— tugal entscheiden in solchen Fällen jene beiden Städte Alles. Die Empörung des sechsten Infanterie Regiments mußte daher scheitern, und die langere oder kuͤrzere Dauer derselben hing davon ab, ob mehrere Anführer sich dafuͤr aussprechen wur den. Dies geschah nicht. Die Klubs machten, um die Auf— merksamkeit der Regierung zu beschaͤftigen, zwei Diversionen, eine in Aveirs, die andere in Portalegre; die erstere erlosch aus Mangel an Lebenskraft, die letztere wurde mit Gewalt unter- druckt. Das sechste Reglmment marschirte von Castello Branco nach Ober⸗ Beira und durchzog dle ganze Provinz, ohne Unter⸗ stuͤtzung zu finden; die Bewohner kehrten ihm den Rücken, und die Anfuͤhrer hatten ihre Stellen zu lieb, um sich zu erklaren. Langsam von einer Operations-Kolonne verfolgt, kamen die Em— pörer in Gugrda an, wo die Führer nach Spanien zu fliehen beschlossen. Allein die Unteroffiziere und Soldaten waren nicht dieser Meinung, sie ermordeten ihren Obersten Souza, den Ur— heber der Revolution von Castello Branco, und ergaben sich, nebst einigen Offizieren, der sie verfolgenden, von dem General Costa kommandirten Operations-Kolonne. So endigte diese An— gelegenheit, die den deutlichsten Beweis liefert von der Zucht— losigkeit der ehemals durch Lord Beresford so vollkommen orga— nisirten Portugiesischen Armee.

Aeg ppten.

In der Korrespondenz der Morning Chrontele aus Alexandrien vom 6. September befindet sich, außer dem be— reits Mitgetheilten, noch ein mit Betrachtungen des Korrespon— denten verwebter Bericht uͤber die Konferenz vom 28. August, in welcher Mehmed Ali den Konsuln zuerst seinen Entschluß mittheilte, den Sultan um den lebenslaäͤnglichen Besitz Syriens bitten zu wollen. Aus diesem ebenfalls interessanten Theil je— . Schreibens heben wir in Folgendem das Wesentlichste ervor:

Es giebt keine diplomatische Geheimnisse in Alexandrlen. Am reitag A bend, den 28sten v. M., ehe noch die Konsuln, einer Ein— dung des Pascha's folgend, den Palast erreicht batten, wußte Jeder— hann schon den Zweck sbres Besuchs. Ueberall, bei Franfen, Fürken

Nugent, sodann einige, zum Theil relegirte Stu

ilitairs, die als

nd Arabern bieß es, Mehmed Ali wolle endlich die Vorschläge der

er Mächte annthmen. Nach den Bersicherungen, die ich bereits er— lten hatte, daß er enlschlossen sev, nickt nachzugeben, konnte ich an— Angs diesem allgemeinen 1 Gerücht nur wenig Glau⸗

en schenken. Bei näherer Nachfrage erfuhr ich daß der Britische Vonsul, Herr Larking, dem Pascha am Freitag Rachmittag seine

ufwartung gemacht hatte, vermuthsich um zu hören, ob er wohl in Mlexandrien bleiben und seine amtlichen Functionen, wie gewöhnlich, bdürde ausüben können, und daß der Pascha auf diese Er—

mndigung mit sehr heiterem Antlitz geantwortet: „O, die Sache Wird bald ins Reine gebracht seyn; ich habe nach den Konsuln Feschickt, um die nöthigen Dokumente entwerfen zu lassen.“ Wäre eine volle Ladung von der Flotte prasselnd auf die Stadt geflogen, das Erstaunen hätte kaum größer seyn können, als über diese unerwartete Nachricht. Was konnte ihn, der noch vor zwei Tagen fast hehnisch das voriheilbaftere Anerbieten der Verbündeten surückwies, jetzt wobl mit einem Male zur Nachgiebigkeit bewegen! Einige sagten, und man glaubt dies auch jetzt noch, es sey ein Tartar mit cinem Schreiben Ibrabim Pascha's angekommen, worin dieser dringend die Annahme des erblichen Besitzes des Paschalits Aegypten anempfehle, womtt er seinerseits ganz zufrieden seyn würde. Andere meinten, der Pascha habe nun endlich um die zwölfte Stunde eingesehen, daß er von Seiten Franlreichs in der That nichts zu er— warten bätie. Die verbreitete Meinung aber war, daß das Anerbieten des Pascha's nur eine List sey. Die Konsuln hatten nach einer ziemlich langen Unterredung laum den Palast verlassen, als die ganze Stadt im Besig der von Seiten des Pascha's in Umlauf gesetz⸗ ten Bersion von dem̃ Vorgefallenen war. Und diese Version wird zweifelsohne in Europa veröffentlicht und dort, so wie bier als Mit— tel benutzt werden, um die Meinung zu erjeugen, als ob in den An⸗ sichten der Konsuln eine Differenz stattgefun den, und als ob ein Theil derselben, die das Anerbieten des Pascha's zurückgewir= sen, höchst unvernünftig gehandelt. Ehe 3 den Eil Ber⸗ . berichte, will ich die Bersson des Palastes mitiheilen. Danach

rte, als die Konsuln eingetreten, der Pascha gesagt, er habe sor Er—

munterung und Ehre angedeihen, und der hohe Adel unterläßt

scheinen deshalb gewünscht, um ihnen auzuzeigen, daß er, nachdem er

den ersten Vorschlag verworfen, nunmehr den jweiten annebme, indem er sich zugleich an die Gnade des Sultans wenden und demselben vorstellen welle, daß es ihm gelungen ser Syrien zu organissren, und daß er sich daher die Erlaubniß, dasselbe für seine Lebseinen behalten zu dürfen, als eine Gunsibewilligung erbitte. Der Pascha behauptet in seiner Bersien, da ß die Konsuln die sem Vorschlage sogleich ihre Zustim mung gegeben, daß sie sich darguf, um die Sachen definitiv anzuordnen in Sami Bei's Zimmer zurückgejogen, und daß hier erst der Graf Ned em und Herr von Wagner, der Russische und der Preußtiche Kensul, das Anerbieten zurückgewsiesen hätten, so daß in Folge davon die Dinge ganz in ihrer alten Lage geblieben seven. In Wahr⸗ . e. wie ich glaube, der Hergang in der Kenferen felgender: . ie Konsuln und der Türkische Gesandte eingeführt waren, zeigte der Pascha ihnen an, daß er ihre Anwesenhest deshalb gewünscht babe, um ihnen mitzutheilen, daß er sich entschlossen, das zweite Anerbieten bon Seiten des Sultans und der von den Konsusn repräsentirten Mächte aujzuncbmen. Die Kensuin gaben ihre Zufriedenbeit mit die⸗ ser Mittheilung nur durch eine liefe Verbeugung zu erkennen. Aber“, setzte der Pascha hinzu, „ich werde schreiben und mich an die Gnade meines Souverams wenden. Ich werde ibm sagen, daß ich Skrien erganisirt babe, und bitten, daß es mir vergönnt scvn möge außer dem erblichen Besitz des Paschaliks von Aegvpten' Syrien auf de⸗ benszeit ju behalten. Das heißt“, bemerkte ciner der Konsuln, Erw. Féeheit wollen Acgppten und alles Uebrige annebmen.“ Als bin dies übersetzt wurde, erwiederte er schnell und im ärgerl hem Tone: 2g Der Türlische Gesandte wilnschte diese Anzclegenbeit auf irgend eine Weise beigelegt zu seben und mit dem Anerbitten des Pascha's nach Koustantinopel zurückzukehren. Der Graf von Medem stellie dem Pascha vor, daß ein solches Verfahren völls, unnütz seyn werde Sir bemerfte er, „„ist der Vertrag, durch den unfser Verfahren und da des esandten genau vorgeschrieben wird. Ew. Seheit fönnen nur Ein Berfahren beobachten, nämiich die Flotte ausliefern, die Insel Randien abtreten und Ihren Generalen in Sprien befehlen das Land n räu⸗ e Dies verweigerte der Pascha. Die Konsuln zogen sich daher zurüc und egaden sich zu Sami Bei, wo, wie ich höre, der Türkische Gesandte abermalg den Wunsch aussprach, das Anerbieten des Pascha's sofort nach Konstantino⸗ pel zu überbringen. Man setzte ihm das Unnütze diefes Schrittes aus einan⸗ der und machte ihn aufmerksam darauf, daß der Traftat keinem der in Aleran⸗ drien befindlichen Repräsentanten das Recht, zu unterhandeln, gestaite. Sami Bei erwiederte hierauf mil Wärme: „, Dan jst der Tirtische Gesandte In Freier Agent bier, sondern sieht unter der Diftatur der Konfuln.“ mer, me, . daß eiue o beleidigende Bemerlung augen zurückgtnommen werde,. Sami Bei that das und fügte bin zu: Wenn der Türtisch- Gesaudte das Anerbieten nach Konstan— linopel überbringen loll, wird dann der Oberst Hodges einwilligen, ein Damtfbeot mit demselben abjusenden““ Die Antwort war daß der Oberst Bodges wegen der Absendung eines solchen Anerbietens nicht einen Scheffel Kohlen verbrennen werde. Herr Cechelet ist höflicher dewesen, denn das Dampfboot „Papin“ fuhr am Sonnabend von hier ab, angeblich mit Depeschen fär die Flotte, in der That aber, um dem Sultan das Anerbieten des Pascha's zu überbringen. So endigie dieser Versuch, eine Ausgleichung zu Stande zu bringen. Man bat bier absichtisch das Gerücht verbrertet, und es wird ohne Zweifel seinen Wes nach Paris und London finden, daß die Konsuln znerst das An erbieten des Pascha's angenommen und erst nach der Berathung dasselbe verworfen hätten Dies ist nicht der Fall. Sie ver warf das Anerbieten von Anfang an. Es bedurfte keiner Beraibuug um ihnen zu sagen, daß sie nicht die Vollmacht hätten, dasselbe anzu⸗= nehmen; auch bedurfte es bei Männern, die in Folge ihres offiziellen Verkehrs mit Mehmed Ali, wohl mit seinem Charakter einizer⸗ maßen bekannt sevn dürften, keiner langen Ueberlegung, um nch für die Verwerfung eines Anerbietens zu entscheiden, denen Doppelsinn auch dem schwächsten Bersiande einleuchten nin z. Ich babe segar sagen hören, daß das Anerbieten des Pascha's auftiw—⸗ tig gemeint gewesen sey, und daß, selbst wenn der Sultan seine Rute um deu lebenslänglichen Besitz von Syrien verweigert bätte, de Vice-König sein Wort gehalten und Ibrahim Pascha die Räumung Spriens anbefeblen haben würde. Er würde sein Wort ebenso gebal— ten haben, wie damals, als er sich zu der unbedingten Zurückgabe der Türkischen Flette verpflichtete. Aber die Wahrhen ist, daß der Paschs niemals eine Weigerung vom Sultan vermuthete. Bor einigen Tagen sprach ich cinen Mann, der mit Mehmed Ali's Lage und selgem Sin- flusse in Konstantinepet sehr wehl bekannt ist. Er bedauerte gleich allen hiesigen Anhängern des Pascha's, daß man sich in die Sendung Samt Beis eingemischt und es nicht dem Sultan und dem Pascha überlassen habe, ihre Streitigkeiten sesbst auszumachen. Sind Sie aber auch versichert“, fragte ich, daß Beide ihren Streit beigelegt haben würden“? „Ja, denn neun Sehn. tel von denen, die den Sultan umgeben, die Mehrzahl seiner atb⸗ geber, sind für Mehmed Ali. „Glauben Sie, daß nicht jede Stimme die sich im Divan für Mehmed Ali ausspricht, mit Golde erkan.ft wurden! „Das gebe ich zu“. Ich glaube fest versichern zu können. wenn man diese Frage irgend einem gut unterrichteten und ebrenwer— then Manne vorlegt, 3. B. einem der hiesigen Britischen Kaufleute, fe eifrige Freunde Mehmed Ali's und so heftige Gegner der Politik ihrer Re gierung sie auch sind, so wird man die Antwort erhalten, das Mehmed Ali nicht einen Freund im Divan des Sultans habe, der nicht mit Golde erkauft worden sey. So fkann er also freilich sehr gut vorschlagen er wolle fich der Gnade des Sultans unterwerfen und ditte um den lebens— länglichen Besitz von Sprien. Sollten jedoch die Rathschläge der wah- ren Freunde die Oberhand behalten, und der Sultan sich weigern sei⸗ ner Bitte Gehör zu geben, wie sehr würde sich dann seine Stellung verbessert haben, wenn die Konsuln auf sein Anerbieten eingegangen wären Erstens würde es ihm gelungen seyn, sie uber die GSränjen ihrer Befugnisse binauszulocken und so vielleicht dem Tadel ibrer Re⸗ ierungen, gewiß aber der Gefahr eines Zerwürfnisses unter einander elbst auszusetzen. Ferner hätte er dadurch Zeit gewonnen, und gerade setzt ist jede Stunde für ihn von der böchsten Wichtigkeit. Ware der Londoner Traftat in Einem Falle und zwar in einem bedeutenden überschtit⸗ ten worden warum häͤtteer dann nicht auch in anderen üderschritten werden

. die Konsuln sich verhindert aeseben hätten, ehne neue * von daheim zu handeln? Ein anderer Grund, wenn T nech euez bedürfte, um zu glauben, daß das Anerbieten vom 28. August, war es selbst zulässig, nicht bona file gemacht werden, ist folgender Seitdem der Enischluß der vier Mächte dier allgemein detaun— geworden, hatte der hartnäckige und, wie man mit ede de merkte, hoffnungslose Widerstand des Pascha's großes und 2. gemeines Mirvergnügen erregt Die verstärkien Krieger istu. gen lasieten schwer auf allen Velks - Klassen, und die Maße derselben betrachtete das Benehmen des Wascha's als enen neurn Beweis von der grausamen Selbstsucht eines Cbarafterd. Dies war zu füblbar, als daß es selbst von den Palast⸗Sykordanten eder von den Ministern des Pascha's unbeachtet dleiben kennte. Es war dab er ein anscheinendes Zurückweichen ven seinem Enischluß, wo nicht nothwendig, so dech klug. Es kennte dazu dienen Sompathie zu Gun sten des Pascha's ju erzeugen, wenn das Belk nur dabin zu dringen war, zu glauben, daß er nicht so ganz unbeugsam sey wie er geschmldert worden. Und diese Wirkung bat man einigermaßen erreicht. Der Ber

wurf des Starrsinns wird nun ven Leuten, die er wenigen Tagen noch bloß den Pascha tadelten gegen die Eurepãischen Wãchte eder zegen re Reypräsentanten gerichtet. Dies sind die Gründe wendald ich glaude dan man

nicht im entferntesten seldst das dedingte Anerbieten dem ooertgen rei-

tag als bona de gemacht anzusehen hat, wenn auch der üärtuche

Gesandte und die Keusuln darauf dätten eingeden können Ce en.

aber jetzt gar keine Rede mehr davon seyn ed es 2 Sdrien

und ec von Aegypten zu trennen. Die rier * dagen . schlessen Mehmed Ali auf den erblichen Beng des alf

ten zurückjuweijen und die Nückgade der Lare ,,, , n,,

en. Wan wird dies unfedlbar erreichen. err me, = 86 ö aßregeln crareift. Widrigenfalk aer. darm n 14 aue e

sen, wird Syrien zum mindenlen für den M den wen, W een

weiß wie lauge in den Bäaden de⸗ Va scha d d(0