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wurde, weil er die Spanier aufforderte, der Kanigin Christine die Regentschaft zu nehmen und sie in *
seben, ist wieder erschtenn und führt eine noch weit hestigere
— e als fraäͤher, indem sogar das Prwatleden der Königin angegriffen wird. Das Blatt ist abermals verboten worden. Die am hiesigen Hose accreditirten Gesandten Englands, Frankreichs, der Miederlande, Belgiens und Portugals haben dem Herzoge von Vitoria in einer Note angezeigt, daß sie Lon
ihren respettiven Regierungen den Befehl erhalten hätten, ihre
Passe zu fordern und das Land zu verlassen, sobald das Min⸗ deste gigen die Regentschaft der Königin Christine unternommen wer de.
Türkei.
Konstantinopel, 23. Sept. (Oest. B.) Gestern mit Tagesanbruch wurde den Bewohnern dieser Hauptstadt durch Kanonensalven sammilicher Batterien die Geburt eines Sohnes des regierenden Sultans Abdul⸗Medschid verkundigt, welchem der Name Murad beigelegt wurde. Der Kitlar Agassi (Odberste der Verschnittenen) überbrachte diese erfreuliche Nachricht der hohen Pforte, wo daruber ein Hattischerif feierlich verlesen wurde, und eine halbe Stunde darauf ward sie durch oͤffentliche Ausru— fer (Dallals) zur Kenntniß des Publikums gebracht. Samni!⸗ liche Pascha's uns Großwürdenträger verfügten sich hierauf in das Serail, um Sr. Hoheit ihre Glückwünsche darzubringen. Zur Feier dieses glücklichen Exeignisses sind oͤffentliche Belusti⸗ zungen angeordnet, welche 7 Tage hindurch dauern sollen, und wöhrend dieser Zeit werden Abends die Hauptstadt und der Bespor beleuchtet.
Die Pferte hat, in Folge der uͤber die diesjährige Aerndte eingelaufenen unguͤnstigen Berichte die Ausfuhr des Getraides aus den Turkischen Provinzen fuͤr drei Monate verboten, und diese Verfügung den hier residirenden fremden Gesandschasten durch eine eigene Cirkular⸗Note bekannt gemacht.
Die Oesterreichische Brigg „ Montecucqcoli“, welche bestimmt wurde, die bereits abgegangene Brigg „Ussaro“ hier zu ersetzen, ist am 19ren d. M in den Boepor eingelaufen, und hat gestern in der Bal von Bujukdere, dem Oesterreichischen Internuntia—⸗ turs Hotel gegensiber, Anker geworfen.
Am 2ssten d. M. ist die Englische Fregatte Talbot“, wel⸗
che bisher vor Therapia stationirt war, nach der Syrischen Kuͤste
abgesegelt.
Syrien.
— Folgendes sind noch einige Details aus den Korrespon— denzen der Morning Chroniese uͤber die Einnahme von Vei— rut und die damit in Verbindung stehenden Ereignisse vom 9. bis 20. September:
Am 9. September frübmergens langte Admiral Stepserd ver Beirut an und brachte die Nachricht aus Alcrandrien, daß der Pascha die Borschloge des Sultans und der rier Mächte desinitiv verwerfen babe. Um 9 Uhr traf die Nachricht ein, daß der Centre⸗-Admiral Wal- fer mit der Türkischen Fletse, mit dn Mann Truppen am Berd, im Anzüge seo. und als sie bald darauf in den Hafen rinlief, begaben sich der Tärkische Admir il, der Befeblebaber der Tüttischen Truppen, Se⸗ lim Pascha, und Cemmodore Napier, der bis dahin den Befehl der Schiffe ver Beirut geführt hatte, an Berd der Princeß Charlette“, des Britischen Admiralichiffs um mit Admira! Siepford den Orera— tiens⸗-Plan ju verabreden. Man beschloß die Landung der Türlischen Truppen, welche zu dem Behuse noch in der Racht an Berd dreier Enaglischer Dampfschiffe, des Cycleps“, des „Phönix“ und der Hydra“ veribeilt wurden, wäbcend das Dampfschiff Gergen“ die edenfalls zur Landung bestimmten Britischen Marine ⸗Seldaten nebst Anil⸗ lerie an Berd nabm. Die Landung sollie am 19ten Mer⸗
ens siatfinden. Der Hafen ren Beirut wird durch eine steile Berg⸗ ente eingeschlessen; es ist der Ami⸗-Libanen, der in dem Abstande ven ungesadr einer Enzlischen Meile vom Ufer sich erheht und sich in hale⸗ mondförm ger Gestalt ven Nerd⸗Osten nach Westen hinzicht. Die Fläche ven der Küste bis zur Basis der Berge ist mit reiaren Pflan⸗ jen von Orangen, Citronen, Maulbteren. Oel- und Palmbäumen be⸗ keck und sieht aus wie ein großer wehlangebauter Garten, reich besert mit Landbäusern und Dörfern, unter denen sich bier und da ein Klo⸗ sier mit seinen weißen Thurmmanern eder eines der einsam stehenden it Menarets gezierten Gräber der Scheilks besinden, welche der Sce⸗ nerie des Orients ein so düstercs Auscben geben. Die Stadt seibst liegt an dem südlichen Ende dieses Hasenplatzes und bietet, aus einer gewissen Enifernung betrachtet, durch ihre in buschigem Erün versieckte Lage eincn sehr putoresken Anblick dar. Zur Bertheidigung aber ist sie gar nicht geeignet, selbst nicht gegen ein einziges Linienschiff: indeß hat sie ein sebr slarkes Feit, das sich halten kann, selbst wenn die ganze Stadt in Trümmern liegt. Die Stadt ist, wie so viele Städte in der Levante, eine Anhäéhe binaufgebaut, deren Gipfel freigelassen ist. Die Hünel⸗ reibe liegt zu entfeint, um zur Bertheidigung der Stadt benutzt zu werden. so daß dieselbe volllemmen bloßgestellt ist. Bei Tagesanbruch am aten war die gesammie Flotte der Allüirten in dem Hafen versam⸗ melt. Sie bestand aus dem Flaggenschiff des Admiral Stopferd, Princeß Charloite“, ren 119 Kanenen dem Powerful“ von 8a K. unter der Eommodore's-⸗Flagae des Commodore Napier, den Linienschif⸗ fen Ganges“ von 8a K.. „Bellerephen ven S K. Thunderer von si K.. „Benbow“ ven 76 K.,. „Edinburgh“ von 76 K., Revenge. ven ö K. und „Hasiings“ von 71 K., den Fregatten Castor. und P aquen von 36 K., der Keorvette Carvsfort. ven 26. K. und der lep „Zebra“ von 16 Kanonen. An Kriegs Dampfböten waren Nie obenzenannten vier zugegen. Unter dem Befehle des Tür⸗ kfischen Contre⸗AUdmirals. Britischen Caritains Walker, sianden ein Linienschiff, drei Freaatten von 0 Kauenen, wei Kerretten ven 29 Kanonen und eine Beigg von 16 Kanonen. e; Oesterreichischen Schiffe waren jwei Fregatten ven 20 Kanenen und eine Kerveite ven 8 Kanonen. Die Zaul simmtlicher Transporischiffe betrug 23. Kur nach Tagegaubruch wurde den Damosschiffen das Signal gegeben, sich in Bewrgung ju fetzen. Sie nahmen das Türkische Admiralschiff und eine große Anzahl Böte ins Schlerptau und näherten sich dem User, das ich segleich mit einer großen Menge Aegyptischer Truppen füllte, unter die das Linienschiff Beubewe mit Bemben feuerte Während dieses Feurrns setzte sich das Linienschiff Pewerfuln“ in nerdẽstlicher Richtung in Bewegung, und die Dampsböte erhielten Befehl, demsel⸗ ben zu selgen, Diese Schisfe gingen fine Stunde nachher acht Engli⸗ sche Meilen nördlich von Beirut vor Anker und setzten dert bei Dichuni in dem sogenannten Hundeslusse innerhalb fünsviertel Stunden etwa 3 60 Mann Truppen, worunter 1560 Brinische Marine-Soldaten und Artilleri⸗ sten, ungestört ans Land. Ein von Beirui deiaschirtes Aegvptisches Truppen⸗ Corps hatte jwar die Absicht gezeigt, die Landung zu hindern. was aber durch das zum Theil auf die Stadt gerichtete Feuer des bei Beirut gebliebe⸗ nen „Zebra« und der Princeß Cbarleite zurlctgewicsen wurde. c⸗ gleich nach der Landung besetzten die Truppen rie deminirenden Häöben in der Rähe. Commodore Napier landete selbst, um die nötbigen Ver⸗ sehrungen gegen einen möglichen Ucberfall zu machen, und Abends wärde auch ein kleiner Ariillerie⸗ Park zum Schutz des lemperaigen ö ausgeschifft; das Kemmando der Truppen führte der rtiilerie⸗ODberst Aldrid ze. man des Britischen Boischafiers in Kenstantinepel, Herr Weed, in Be⸗ gleitung eines Scheik, gelandet, und es wan diesen Beiden genngen,
eine Anjahl Bergbewohner in ihrer Nähe zu ziehen, die sich sehr erfreut
fiber die Ankunft der Britischen Truppen äußerten und in die lauteten
Klazen über den Druck der Aegpptischen Herrschaft auserachen, Ihre Iten um
Zahl mehrte sich in zwei Tagen bis zu 9. Am Mittag fandten die beiden Admirale, welche vor Beirut zurückgeblieben
waren, das schon bekannte Schreiben an den Aezyptischen Befehlshaber.
nilage. sen end in er, un ü Uhr wurde nachträglich ren Sꝑiten des Geure neurs der Stadt
1118
Auf dieses Schreiben erfolgte juerst als Antwert, daß Soliman Vascha— der Obder⸗Befeblehaber der Aeavpter, sich nicht in Beirut besinde, und
gemeldet, daß er, der Geuvcrneur, jetzt anderweitig beschãastigt sey und ine Zeit babe, das Schreiben der Abmirale zu berüdsichtigen, Dem⸗ gemäß wurde um di Uhr das Signal . anf die Stadt zu feuern. und wäbrend inet Stunde und zehn Minuten, nach Anderen zwei Stunden lang, beschessen darauf die Linienschiffe Ganges“, Bellerepben', Et inburgb und Benbew. so wie das Testerreiãh sche äidmiralschiff, die Stadt' mit Kugeln und Bomben, webei beienders die Desserreicher ihre Congrevischen Ramceten mit besenderer Präcisien warfen. Die Siadi wurde durch dieses Bombardement in einen Haufen von Trümmern verwandelt. Nun erst antwortete Se⸗ ssman Pascha. Sein Schreiben ist chenfalls schen bekannt. Nach dein Bombardement vem 11. September deschräukte sich der Dienst der vor Beirut besindlichen Schiffe im Wesentlichen auf eine BDiekade der Stadt und dis Hafeng. Es wurde zwar nech bis zum aten gelegentlich mit Kugeln und Bomben auf die Stadt geschessen, und es sollen im Ganzen durch das Feuer und die eingesiürsten Häu⸗ ser gegen lin Menschen umgekemmen seyn indeß wurde doch in der Regel nur auf die Truppen gefeuert, wenn sie sich in der Stadt wie⸗ der zu sammeln ansingen, und seit dem 16ten. an welchem die Aegpp⸗ tischen Trupren die Siadt ganz erlicßen, hörte auch das Feuern gäuj⸗ lich auf. Ven der Stadi aus geschaben nur zwei Schüsse auf die Schiff welche feinen Schaden anrichteten. Die Flaggen des Ameri⸗ finischen, des Dänischen, des Spanischen und des Griechischen Keu— suls wehten nech am 2ussen, als man von der Stadt Besitz nahm, auf den Trümmern ihrer respeltiven Wehnungen, obgleich die Kon⸗ suln selbst die Stadt verlassen hatten. Das Amerikanische Ken⸗ sulat hat am meisten gelitten, sewobl durch das Bombar⸗ kement, als durch eie nachfolgende Plünderung der Aegyptischen Truppen. Auch die Magazine der Briüschen Kaufleute sind geplün⸗ dert worden. Schen am I9. September befanden sich nur nech die Englischen Linienschiffe Edinburgh. und HSastings“ vor Beirut, haupt⸗ sächlich u dem Zwecke, die Verbindung mit Alerandrien zur See ab⸗ zuschneiden. Alle übrigen Schiffe, deren größter Tbeil schon früher Beirut verließ, lagen ver der Dschuni- eder Anurata- Dat ver Auler, dem Lager von Dschuni gegenüber, in welchem sich leit dem 11ten das Saupt⸗Juteresse der Operalienen kenzenirirte. Die Ausstellung, die man dor genommen hatte, bezweckte die Beförderung der Insurrec⸗ tion unter den Bergbewehnern, ven denen gleich anfangs eine Anzahl sich den Türfischen Truppen angeschlessen hatte. Eines der Haupt⸗ Sindernisse einer freien Verbindung mit dem Innern war indeß ein kon z. 0 Arnauten besetzes Fort, zehn Enalische Meilen weiter nerd⸗ wärts an der Küsie, Namens Dschibel, angeblich das alte Gebal, man kennte auf Ausbreitung des Aufstandes unter den Bergbeweh⸗ nern nicht rechnen, bever nscht dieses Fert im Besitz der AÄAl⸗ lirten war. Es warde daher am 121en eine Exrxeditien gegen dasselbe
angeordnet und die Fregaiten Carvsfert., und Dido“ nebst dem Dampfschiffe Cocleps* dertbin abgesandt. Letzteres hatte 200 Marine⸗ Seldaten und 200 nen bewaffnete Svrier am Berd welche sur Er—
strmung des Feris verwendet werden sellten. Als man ver Tschibel
anlam, fand sich, daß die Arnauten sich in die Cuadelle zurüchagzegen und den Ort selbst geräumt hatten. Die beiden Fregatten eröffneten sogleich ibr Feuer auf das Fort, wodurch in zwei Siunden der ebere
Theil desselben zerstört wurde; dagegen brachte das Feuer auf die Basis des Feriz keinen Eindruck berver. Nach Beendigung der Kanenade wurden die Britischen Marinc⸗Seldaten gelandet, ünd Capitain Aufi wvem „Cyeleps. übernahm selbst den Oberbefehl bei dem auf das Fer zu machenden Angriff. Die Syrier, die ebenfalls gelandet waren, rück⸗ ien zwar mit den Marinc⸗Seldaten ver, aber ebne rechte Drdnung, und waren daher ven geringem Nutzen. Tie Marine⸗Seldaten durchzogen ein fieines Gehälj, welches zwischen der Küste und dem Fert liegt, obne .
beunruhigt zu werden; als sie aber auf Pistelenschußweite ven letzte—⸗ rem angefemmen waren, wurden sie mit heftigem Feuer einpfangen,
chne dasselbe mit Erfelg erwiedern zu können, da leine Feinde zu se⸗ ben waren und das Feuer aus Schießscharten ganz an der Basis des Feris kam. Die Seldaien wurden daher zurückgejegen, und, nachdem nech eine verachlicihe Rekegnoezscirung gemacht werden war, um einen Punkt zum Angrisse aus zumitieln, gegen Sennen-Untergang wieder eingeschifft. Am anderen Tage erfubr man, daß die Arnauten in der Nacht abgezogen seyen, und daß die Türkische Flagge auf Leim Fort wehe, Le die Engländer dasselbe in Besitz nahmen, zeigte sich, daß es so sia F befestigt sey, daß an cinen Hand sireich gegen dasselbe gar nicht hätte gedacht werden sellen. Tas Unternehmen kosteie den Eng⸗ ländern fünf Tedie und 13 Verwundete, unter Letzteren zwei Ofsigiere. Tie Besitznabute des Forts eröffueie die Verbindung mit dem Junern, und aieich am 13ten wurden in wenigen Stunden 20n' Flinten an die in greßer Menge berbeieitenden Berg⸗ Bewohner veriheilt. Am 11en veribeilte mau nech hg Flinten, die minilerweile von der Flone her⸗ beigeschafft worden waren, und (6 fanden sich mindestens nech 1000 Srier cin, um bewaffnet zu werden. Nech lebbaster war der Zu sammensluß der Berg- ewe hner in dem Lager von Dschuni, das mittlerweile so aut befestigt und erweitert war, daß es Fön Mann fassen kennte. Hier hatten sich bis zum 16. September — DM Bergbewehner eingefunden, die alle bewaffnet worden waren, ein Zuwachs zu der bewaffneten Mannschaft, die durch die am 15ten mittélst Beschießung durch den „Coclers“ und die Fregatte Carrsfort erfelgte Vernichtung des Forts Batrun, welches wie Dschibel die Ven⸗ bindung mit dem Innern hemmie, sebr befördert werden war. Wich⸗ tig ist in dieser Hlusicht besenders, daß am aten wie schen geme det, der zr efft des Emir Beschir sich einfand und dem Sultan huld igte. Das Lager bei Dschuni, das am 16ten eine Versiärkung von 390 Oesterreichern und am 191en ven 809 auf Desterreichischen Transportschisfen herbeigebrach⸗ ten Türten erhielt, unter welchen Letzteren sich auch Izzet Pascha, der neue Pascha ven Syrien, befand, in sen dem 191en jo gut defestigt, daß ein Angriff Ibrahim Pajscha's auf. dasselbe nicht Kesürch⸗ iet wird. Das Lager steht unier dem Beseh! des Capitains Napier, der seine Kemmodzres- Flagge in demselben aufgezegen hat, und es zäbite im Gauzeu am 13 .
ze, Desterreichische Marine⸗Soldaten, 3001 bewaffnete Bergbewohner und eine Abtheilung ill rs un en zusammen beinahe 12,106 Mann. Sie sind in drei befestigten Linien Fürfen, im Centrum 2601 Türken und in der inuersten Verschanzung der Rest der regulairen Truppen nebst den Bergbewohnern.
Pascha hält J . des Lagers der Alliirten besetzt, von wo aus man häunsige Scharmützel
den sieht. Ibrahim und Soliman Pascha sellen auf schlechtem Fuße
in der Nähe von Beirn steht. gesteht die Unzuverlässigleit der Aecgvptischen Truppen ein, ven denen
nischen Major. Diese Deserteure schildern die Aegvptischen Truppen Rur auf die Ailbaneser kann fich Jbrabim verlassen, abe auch sie mür⸗ den zu den Alliirten übergehen, wenn diese ihnen, wie Ibrahim, allae⸗ meine Plünderung freisiellien. Bis zum 20sten sellen 8 = 12000 Svrier bewaffüet worden seyn. Die Operätienen an der Küste erstrecken sich ren Siden bis Tripolis, eine Entfernung ven 33 Englischen Meilen. Die Linienschiffe Bellerephon“ und Revenge. liegen ver dem Nahr⸗ el kelp, dem Hunde⸗Flusse, zwischen dem Lager und Beirut, um jedes Ünterneß men der Acgbpter gegen die Küstenplätze im Keime zu ersticken.“
Mit den Truppen zugleich war der Traac⸗
O st ind ien.
Kaltutta, 15. Juli. Die Zahl und die Namen der Schiffe, welche an der Britischen Expedition gegen China Theil nehmen, sind schon früher angegeben worden; an Truppen sind eingeschifft: Europäer aus 3 Präsidentschaften Und Ceilon 6666, eigeborene
Soldaten und Matrosen A3, Troß 1080, zusainmen 9021.
15. Stptember 6500 Türken, 159 Britische und
jwischen Ibrabim s Truppen und den neu bewaffnelen Syriern statsin⸗
Diese mit den aus England kommenden Truppen werden sich zu⸗
sammen auf etwa 15, 909 Mann belaufen.
Die In urgenten in Nepal, S000 an der Zahl, haben den Indigo ·
Distrikt Tschamparun in Besitz genommen, nachdem die
.
Britischer Artilleristen, Sapeurs und Mineurs,
aufgesiellt; in der ersten, dem Feinde am nächsten liegenden siehen 1300
Ibrahim mit 13060 Mann den Bergrücken unmittelbar oberhalb
mit einander sichen; sie sehen einander nicht, ebgleich der Letzer noch inmer Ein aufgesangener Brief ven Emir Beschir
auch bereitz zyn auf die Türtischen Kriegsschiffe desertirt sind, unter
anderen ein ganzer Borpesten von 8o Mann, angeführt von einem Pel⸗ z X
. r g. Fr. Hopp.
als sehr un jufrieden wegen schlechler Behandlung und Sold Rückstände. zr. Sn
statt
Iflanzer,
net die Mitwissenschaft um diesen Handstreich.
Die Hollander fuͤhren einen erbitterten Krieg mit den Atschinesen sch sie schon Sinkel in Besitz ge— tschinesen doch noch einen so er— bitterten Widerstand, daß der Ausgang des Kampses mehr als
im nördlichen Sumatra. Obgle nommen haben, so leisteten die
zweifelhaft ist.
Die Vesatzung von Karak im Persi Krankheiten im trübseligsten Zustande, so daß nur 2 Offiziere dienstfähig und nur Regiments - Arzt nicht krank war.
Europäer und Eingeborene die Flucht ergriffen hatten. arauf rückten sie vor die Hauptstadt und blokirten den schen Residenten Hodson und lein Gefolge. Der Radschah leu,
schen Meerbusen ist durch Subaltern⸗
Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 11. Oktober.
Brit
Abgang von ö
eit dauer St. M.
Abgang von Votsgd a
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m. St.
Um G) Uhr Morgens ö 1 8 Kö dormitt... 32
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Abends... 2
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Merteorolegische Beobachtungen. ac nuttags Abende
1820. 11. Oftober.
Me trgent
6 Uhr. 2 Utz.
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Aber
7 8 0
Um 6] Uhr Morgens.
3 Ni — Nachmitt.
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19 Uhr.
Reach einmaliger Beobachtung.
Luttdrua. 220 ou Cat. 239 1M. . I, Tas, Gr mt ', 'r.
Luftw arme . = 5 0 R. w— 126 R. 4 5. Theupunkt .. vo“ R. — 7,1“ R * vwo* A.
73 o6i. hald beiter. . 2 NIR
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Dunstsauiaung Wetter ==... Wind. ==. 2. Wolkenzug.
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Hamburg, Kank Aci. 1575. Hari */ Rente sin eour. Jul. 79. Jeaßl En eur. 98. 5*½ Span. lruri. 202.
Wien 7.
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z, Rente in ceur. G66. 0. S* /a Lausive d,.
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Kang Kill. 20!“ l'reuss. Prüm.
Vernailles rech- Er. München- Augr ke. va! , Kr. Leipzig - res den 14! Hr. RBölu-Aachien
d.
10
Königliche Dienstag, 13. Owkt.
Schau frre Im Schauspielhause:
Don Carles,
Infant von Spanien, Trauerspiel in 5 Abt, von Schiller.
Mittwoch, 14. Okt. Im
Der Feensee.
baum. Musik von Auber.
Opernhause:
; Zum erstenmale: Große romantische Oper in 5 Abth, von Scribe wund Meles ville, aus dem Franzöͤsüchen uͤbersetzt ven J. C. Grün— Ballets von dem Königl. Ballet— meister Hoguet. In Scene gesetzt von dem Regisseur C. Blum.
Ein Verkauf von Billets zu dieser Vorstellung findet nicht
Im Schauspielhause: Capitain Firnewald, Lustspiel in Abth', vom Verfasser von Luge und Wahrheit. Hierauf: Der
Degen, dramatischer Scherz in 2 Abth., von E. Raupach.
Königs städeis Dienstag, 13. Okt. Die Herberge im Walde.
Mittwoch, 14. Okt. Zur Wilhelms 1V., zum erstenmale: Zigeunerin. Musik von Julius Benedict,
Donnctstag, 15. Ott. Zur Feier
festes und der Huldigung Sr. Wilhelms IV., zum erstenmale: Fesispiel mit Gesang in 1 Akt,
vom Kapellmeister Franz Glaͤser. Ferd. Rieß. Zum Schluß, zum erstenmale: Lustspiel in 3 Akten, frei nach Courcy und Dupeuty, bearbeitet
ven Forst und Leutner.
Musik vom Kapellmeister
ches Thea
Vorfeier
Preuß, 1
von 1e „arl
Hierauf:
ter.
dpser.
Berantworilicher Rebacteur Arnold. Dedruch R A. W. Sayn.
Doctor Faust's Zauberkäppchen, oder: Posse mit Gesang in 3 Akten, von Hebenstreit. des Allerhochsten Ge⸗ burtsfestes uns der Huldigung Sr. Majestat des Königs Friedrich Herzog von Riva, oder: Die Remantische Oper in 2 Akten, von Theodor Hell. Decorationen und Kostuͤme sind neu. des Allerhöoͤchsten Geburts⸗ Majestaͤt de Königs Friedrich e, g. Oktober. ? Musik Fest⸗Ouverture von Engel und Damon.
vos/
Allg e me int
preußische Staats Zeitung.
— —
Berlin, Mittwoch den mn Oktober
— — — — 2
Zn halt.
Amtl. Nachr. —
RNnuäl. u. Vol. Schreiben aus St. Petersburg. (Aussicht auf friedliche Beilegung der Tifferenjen mit Chima.!
Ze atr. Paris. Die Blötter über die Zusammenherufung der Kammern. — Der Herz. v. Orleaus veaustragt zehn Jäger-Batail⸗ lone zu organisiren. — Beabsichtigter Tagesbefehl des Geueralstabs der Natienal⸗Garte — Borse.
Gronde u. Arl. Lenden, Graf Woerenjeff zurückerwartet. — Tie Times ändert iere Ansicht über die erient. Angeleg. — Erfind. für den Seeltieg. — Unruhen auf der Insel Man. — Geldmangel.
Niederl. Preclamatien an das Herr.
Belg. Brüssel. Bertrauen auf Erhaltung des Friedens.
Deni sche nn dest. veipzig. Eisenbahn⸗-Uufall.
Desterr. Schreiben aus Wien.
2 n. Rom. Vertrag mit Neapel. — Encyklisches Schreiben des
apstes.
Aeg. Schreiben des Herrn Cremieur in Bejug auf den Prozeß von
am äaskus.
Pyr. Jasammenstellung der Thatsachen bei der Einnahme ron Beitut.
China. Janerer Zastand. — Anzriff auf ein Opiumboot. Jatagur Berlin. Seiräée. — Wirkl. Geh. Od. Reg. Rat Rust .
Min.,, K. u. X. Friedens- u. Huldigun gs⸗Cantaten ven J. Schuei⸗ der. — Essen. Perein der Lehrer Rheinlzuds und Wesirhalrns.
Geilage. Brastlien. Rio⸗Janerre. Majorennir ats Ertlärung.
— — — ——
Amtliche Nachrichten
Kronik des Tages. Se. Masestät der König haben dem Kastellan Rietz bei der
Akademie der Kuͤnste das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen
geruht.
— —
Se. Königl. Hoheit der Prinz Alexander ist von Dusseln dorf hier eingetroffen.
— — —
Die am 27. August d. J. zu Kanienz in Schlesien geborene
. . Tochter des Prinzen Albrecht von Preußen Königl.
ohein, welche in der heiligen Taufe den Namen Ehisaberh erhal⸗ ten hatte, ist ebendaselbst am gten d. M., Morgens 11 /. Uhr, zur größ⸗ ten Betrübniß der Durchlauchtigsten Aeltern mit Tode abgegangen.
Der Justiz⸗Komn issarius Ludwig Otto Theodor Krie— ger zu Koönch ist zugleich zum Netarius im Departement des Ober Landesgerichts zu Martenwerder bestellt worden.
Der bisherige ist zum Justiz Kommissarius bei dem Land, und Stadtgericht zu Worbis Und den in dem Kreise Worbis belegenen Patrimenial— Gerichten bestellt vorden.
Auf Veranlassung der Huldigungsfeier wird die Kunst ⸗ Aus⸗ stellunz am 13ten und l6ten d M. geschlossen seyn.
Berlin, den 13. Oktober 1810.
Königliche Akademie der Künste. hr. G. Schadow, Direktor. Im Bezirke der Königl. Regierung
zu Kösktin ist der Kandidat Neumann züm Prediger in Klein⸗Mellen bei Dramburg berufen; z
zu Arn sb erg ist der Kandidat Friedrich Gangoelf Dreck. mann aus Soest zum Pfarrer der größeren evangelischen Ma— rien⸗ Gemeinde in Lippstadt ernannt worden;
zu Aachen ist der bisherige Vikar und Pfarrverwalter Hu— bert Franz Leloup zum wirklichen Pfarrer in Malmedy ernann? worden.
Das den Tuch Fabrikanten Bauche und Schloͤsser zu Verlin unterm 1. April 1839 ertheilte Patent n auf eine mechanische Einrichtung an den Feinspindel— Bänken fuͤr Wollengarn zum Messen und Zahlen des aufgespulten Garns, so wie zum gleichfoͤrmtgen Auf—
schlagen desselben, ist wegen unterbliebener Anwendung wieder ausgehoben worden.
Angekommen: Se. Durchlaucht der Fuüͤrst zu Bentheim— Tcl, geh eds. von Hohen ⸗Limburg. Sdenm
Se. Ducchlaucht der Fürst Czartoryski, aus Schlesien.
Se. Durchlaucht der Generalieutenant und General-⸗Gou— verneur von Neu-Vor⸗Pommern, Fuͤrst zu Putbus, ven Putbus.
Se. Durchlaucht der Fuͤrst zu Sayn ⸗Wittgen stein⸗Ber⸗ leburg, von Berleburg. Se. Excellenz der General⸗Feldmarschall, Chef des iten Hu— saren⸗ Regiments, Graf von Zieten, von Breslau.
Der Ober Jägermeister und Chef des Hof-⸗Jagd-Amtes, Ge— 2 Fuürst Heinrich zu Carolath-Beuthen, von
arolath.
Der Fiürst Felix Lichn owski, von Kuchelna. I
Der General⸗Majer und Commandeur der 10ten Division Freiherr von Stein cker, ven Posen. J Der General Major und Cemmandeur der Kadetten-Anstal= ten, von Below k, ven Bensberg.
Der Erb-Käͤmmerer in der Kürmark Brandenburg, Graf von Schwerin FKönigeberg in Pr.
Der Blches . Paderborn, Freiherr von Ledebur-Wi— chen. von ee ,, 60
Der außerordentliche Gesandte und bev htigte Mini am Königl. Wuürttembergischen Hose, 1 5 Ent ge ie mmerhert, aug ordenssche Ce ᷣ
er Kainmerherr, außerordentliche Gesandt ; .
tigte Minister am Königl. Bayerischen Hofe, rn 1 2. 6 4. hoff, von Königsberg in Pr.
and⸗ und Stadtgerichts Assessor Gremler
3eitungs-Nachrichten. Ausland
Rußland und Polen.
— — St. Peters burg, 6. Okt. Der General⸗Adjurant Perowsty, General- Gouverneur von Orenburg, ist fortdauernd in hiöesiger Residenz, und wird wohl noch längere Zeit hier verweilen. Unsere bisherigen Diff renzen mit Chtwa durften vielleicht in kur—⸗ zem einer friedlichen Vernitttelung entgegensehen. Wie man mit einiger Bestimmtheit verntimmt, ist dieser Differenzen wegen ein Gesandter des Chans auf dem Wege hierher.
Die zur Zeit in
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Chiwa gefangen gehaltenen Russen sollen gleichfalls resßiturt wer,
den und — insosern man Prioat Nachrichtin trauen darf — bi—
reits auf der Rackkehr zur Hetmmarh seyn.
Auf Kaiserl. Befehl sollen die Mamen aller derjenigen Mili⸗
tairs, weiche Zöglinge der unter dem Großfursten Mich ael stehenden
— Köslin. Schifff. — Spremberg und Bresiau. Wellmarft. Lehranstalten ewesen und, einen Othzter, Grad deklelbs id, n dern
Schlachten für das Vaterland sielen, oder in Folge ihrer Wun⸗
den starben, auf Tafeln aus schwarzem Marmor gravirt und in den Kirchen der Lehranstalten aufgestellt werden, in welchen sie a; fanden sie ihren Tod durch heldenmürhige Schlachien selbst, so ist auf derselben Tasel
anzudeuten. der Residenz und den Trans⸗
vernements ernannt.
Durch einen Beschluß des Minister⸗Comité's sind die am
4. August d. J. bewilligten Vergünstigungen der durch Miß wachs heimgesuchten Gouvernements Kaluga, Tula, Tamboff und Rjäsan nunmehr auch auf fünf Kreise des Gouvernements Smolen k, in welchen sich gleichfalls nachtheilige Folgen des Mißwachses zeigen, ausgedehnt worden.
Die Akadeiniker Parrot und Wischewsty sind in Erwägung ihres langjährigen eifrigen Dienstes, wie nicht minder fuͤr ihre ausgezeichneten wissenschafilichen Arbeiten, zu wirklichen Staats⸗ räthen besordert worden. — Der an der Unwersitt zu Dorpat bereits emeritirte Priofessor der Arzneikunde, Staats cath Erdmann, ist durch Wahl des Universitäts-Eonseils noch auf funf Jahre fuͤr diese Charge, imgleichen der Magister der Red'te, Tobien, als
Frieden, als einen Sieg des Herrn Thiers, sondern glaubt vielmehr, daß er nur ungern in dieser Beziehung nachge⸗ geben hat, und lieber einen entscheidenden Schritt ohne Mitwir⸗ kung der Kammern gethan hätte. —ite Aeußerungen des Con⸗ stitutionnei lauten folgendermaßen! „Das Ministerium hat, indem es die Kammern auf den 28sten d. zusammenberuft, die möglichst kaͤrzeste Frist eintreten lassen. Wenn zwischen der Pu= blieation der Ordonnanz und der Versammlung der Kammern noch ein kuͤrzerer Zwijchen raum als 26 Tage gelegen hätte, so wurde man haben fürchten müssen, zu Aufang der Sessien einer zu unvollständigen Kammer gegenüber zu stehen. Das Kabinet, welches m Abwesenheit der Kammern von feiner Mission auf eine würdige Weise durchdrungen gewesen war, hat nun Eile, ihnen Rechenschaft abzulegen. Es hat muthig seine Verantwori⸗ lichkeit eingeseßt, und wird sie noch einsetzen, wenn Lis zur Ertffnung der Sessien die Umstände es noͤtbig ma— chen seliten. Aber man begreift leicht, daß es ungeduldig war, die Last der gegenwärtigen Lage mit dem Parla— mente zu iheilen, von dem es seinen Ursprung zieht, und weiches eine der Quellen seiner Starke ist. Das Mininerium hat Ver⸗ trauen zu der Kammer und mit Recht. Bei Allem, was es that, und bei Allem, was es vielleicht noch ihun wirkt, schenkt es nur den Eingebungen seines Patriotismus Gehör. Es wird den Kammern vorsichtige, gemäpigte und seste diplomatische Akten stücke vorzulegen haben, und zugleich wird es ihnen das milttai⸗ rische Frautreich zeigen, wie es dasselbe reorganisirt hat. Wir zweifeln nicht einen Augenblick, daß die Kammern alle Handlun⸗ gen ratifiziren werden, durch welche sie in den Stand gesetzt wor⸗
den sind, die Imeressen und die Wurde Frankreichs zu vertheidi—
Privar⸗Dozent der seit dem verwichenen Frühling an dieser Uni. versitar erledigten Professur des Russischen Rechts bestatigt worden.
Der General-Superintendent und Lber-Hosprediger D,. Sartos us zu Königsberg, sruͤherer Professor an der Umnwersitaäͤt zu Dorpat, schenkte ihr in diesen Tagen einen kurzen Besuch und erfreute sich unter seinen dortigen zahlreichen Freunden und Verehrern der willkommensten Aufnahme.
Seit einigen Tagen ist hier eine sehr heitere, aber emp sind⸗ lich kalte Witterung eingetreten. Das Thermometer zeigt in den Mittagestunden nur 2 Grad Wärme, das Barometer steht auf einem Höhepunkte, wie selten um diese Jahreszeit.
Die Bevölkerung der von der Newa abgelegenen Bezirke unserer ausgedehnten Kaiserstadt litt bisher an einem sehr fuͤhl⸗ baren Mangel an reinem Trinkwasser. Die Kanaͤle, die Resi⸗ denz in fast allen Richtungen durchschneidend, waren wegen des vielin darin Lefindlichen Schmutzes zur Abhuͤlfe dieses Uebels keinesweges geeignet. Herr Dronsar hat suͤr die von ihm kon⸗ struirte Maschine zur Reinigung der Kanale ein Privilegium er— halten. Diese Maschine befindet sich bereits in voller Wirkung am Katharinen⸗Kanale, der Ersolg der Bemuhungen des Herrn Dronsar rechtfertigt bereits alle Erwartungen. Das ven ihm vermittelst seiner Dampsmaschine von einer bedeutenden Hoͤhe hin⸗ untergeleitete Wasser ist, sebald es sein Etablisement erreicht hat, an Reindeit des Geschmacks und Klarheit dem des Newa⸗Stro⸗ mes nach vorzuziehen. Herr Dronsar wird hoffentlich seine Un⸗ ternehmung I. auf alle uͤbrige Kanäle unserer Stadt ausdehnen.
Frankreich.
Paris, 8. Ott. Die in dem heutigen Monteur erschienene Königl. Ordonnanz wegen Zusammenberufung der Kammern auf den Wsten d. M war schon durch die gestrigen halb- offiziellen Abendblätter verkuͤndet worden, und die heutigen Journale spre—
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en. Die Mitglieder der National⸗Repräsen atien sind in diesem ugenblicke auf allen Pu kten des Gebietes zerstreut; sie besin⸗ den sich inmitten jener hochherzlgen Bevölkerung, die bei dem
Gedanken einer Verletzung unserer Ehre zusammenbebt, und mit
dlesen Sesühlen werden die Dey utirten in Pars eintre fin. Der Eourrier franz ais ist durch die heute erschtenene Königl. Ordon⸗
nanz etwas von seiner gestrigen Verzweiflung zurüst gekommen; aber man wird uschtsdestoweniger in seinen nachstehend en Aeußerungen
noch ein gewisses Mißtrauen gegen dle Energie dec Tabinets durchblicken sehen. Er sagt: „Die Gefahr hat gesprechen, das Ministerium bleibt! Man hat 8 Tage dazu gebraucht, um im Angeslchte eines Frankreich demüͤthigenden Ereignisses zu entschet⸗ den, daß die Politik des Landes nicht verändert werden solle. Die Kammern sind auf den 28sten d. M. zusammenderusfen wor— Nen. Aber das Ministerium muß bis dahin volle Freiheit haben, zu handeln, und man dar den schon verlorenen Tagen nicht noch neuen Zeitverlust hinzufügen. Das Ministerium hat zu lange r zoͤgert, um sich einen Plan zu entwerfen, der allen Exeniualita⸗ ten entspräch'. Dieser Plan, heißt es, wäre jeßt entworfen, und das Ministerium hätte Freiheit, ihn — Indeß ist nach dem, was wir gesehen haben, das? dißtrauen erlaubt; es steht zu fürchten, daß das Ministerium nicht alles das erlangt hat, was es zu sordern verpflichtet war. Wenn Herr Thiers nicht seine Bedingungen gemacht hat, wenn er sich im kriti⸗ schen Augenblicke ohne die noͤthigen Vollmachten befindet, so wird sich die öffentliche Meinung deshalb an ihn halten. Die gegenwärtige Lage gab ihm das Recht, die ausgedehntesten Befugnisse zu ver⸗ langen, und sie gab ihm auch die Kraft dazu. Wenn er nicht davon Gebrauch gemacht hat, so hat er es nicht verstanden, o der nicht gewollt. Die schleunige Zusammenberufung der Kammern ist eine der Maßregeln, die von der Lage bedingt werden. Nun darf aber die Regierung nicht, weil die Kammern sich versammeln werden, sie mit den Händen in dem Schoß erwarten. Es giebt Handlungen, die keinen Aufschub erleiden. Die Kammern wer— den uber das System richten; was aber die Ausführung betrifft, so muß sie an dem Tage beginnen, wo sie beschlossen worden ist. Wir dringen hierauf mit einer Strenge, deren wir uns sonst nicht zu bedienen pflegen; eine beklagenswerthe Reihe von Tauschungen hat uns mißtraursch gemacht. Aber wir wünschen nichts sehnltn cher, als unser Herz besseren Hoffnungen öffnen zu konnen. Dir Absich t endes Ministeriums sind uns bekannt: die Zukunft wird über seine Fe stigkeit entscheiden.“ —6s Sie cile: „Werden die Kam mern, indem sie einige Furchtsame und Intriguanten vereinzelt dastehen lassen, das Beispiel der Ruhe und der Entschlessenheit ge⸗ ben, aus dem die großen Rejultate hervorgehen? Wir glausen es. Wenn dem aber nicht so wäre, und wenn böswilliges Ge— schwätz in dem Parlamente mehr Gehör fände, als die fast ein= stimmige Meinung des Landes, so müßte man in Frankreich an jener Repraäͤsentativ⸗ Regierung verzweiseln, deren Eroberung uns seit einem halben Jahrhunderte so viel Anstrengungen und so vel Blut gekostet hat. — Die Presse: „Es sind heute gerade acht Tage, daß das Ministeriun ie Nachricht von dem Bombarde⸗ ment don Beirut empfangen hat! Die Zusammenberufungs ⸗Or— donnanz hätte gleich am folgenden Tage erscheinen müͤssen; aber, obgleich verspätet, nehmen wir sie doch mit Dankbarkeit an.“ — Der Te mp6: „Wir erblicken in der Zusammenberusung der Kam mern die Vorläuferin irgend einer anderen Maßregel, die dire et von
der Initiative des Tabinets ausgehen, und die, wie wir nicht
zweifeln, die eifrige Serge für unsere Ehre und unsere Inter essen andeuten wird. Die Ereignisse warten nicht; diejenigen, die schon eingetreten sind, und diesenigen, die man bis zum 28sten Oktober noch voraussehen kann, erheischen in der That jes: gleich, daß das Ministerium unter seiner eigenen Verant vort.
lichkeit gewisse Beschluͤsse faßt. — Der National glaubt nicht, daß
chen sich daher schon uͤber diese Maßregel aus. Es erhebt sich
sast keine Stimme, die die Zusammenberufung der Kammern
dem Ministerium entworsenen Plan zu ratificiren,
mißbilligte, indem ziemlich jede Partei sich der Heffnung über⸗
läßt, daß die parlamentarische Majorität sich in ihrem Sinne aus. n Frankreichs nutzlos wird. Er meint, die Zusammenberufung der
sprechen werde. Man wird uubrigens aus den nachfolgenden Aus— zugen der Journale leicht ersehen, daß die Kriegs Partei, d. H.
KRammern sed der erste Steg derer, die die =
die Journale der linken Seite nicht ganz zuversichtlich in ihren Heffnungen sind, und die Vesorgniß durchblicken lassen, daß man
. seyn werde, die Kammern auszuldsen. Man beirachtet auch heute weit weniger die
und die ihr zu lassende Entscheidung aber Krieg oder
Einberufung der Kammern
die Kammern zusammenberufen worden sind, um irgend einen den sendern daß die ganze Maßregel nur ein Ausweg sev, um Zeit zu sen nnen, und die Dinge so weit gedeihen zu lassen, daß die Einmischttue
Demuͤthie ung und
die Erniedrigung des Landes wunschten.
Di s⸗ verusung der Kemmer Die Nachricht ven der Zusammen erufung de 3
ist durch den Telegraphen nach allen Punkten in verbreitet 2 damit die Dex urirten aus 2 . heilen im de sund, ois zum 2. Derr der ix Mar a