1840 / 291 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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wird

gelangen, das zu schwächen, was sie zu kräftigen suchen.“

beginnt das Memorandum serne Darstellung der Verhandlungen in folgender Weise:

Als die Pferte, übel beratben, die Feindseligleiten gegen den Vice Könsg von neuem begann und auf einmal ihre Armee und ibre lere eindüßte, als zu allen diesen Berlusten noch der Ted des Sultan

ab mäidez binzukam, waß war damals die Besergniß, welche England nnd Frankreich, zu jener Zeit eng verbunden, hegien? Sie fürchielen, Ibrabim spoagreich den Taurus reiten, Konstantinerel bedreben ünd die Russen ohne Weincreg in die Hanptstadt des Oltomanischen Reiches berufen zu sehen. Diese Besergniß wurte von jedem Einsich⸗ tigen in Europa gebegt. Welches waren die Berschläge über diesen

Gegenstand? Anfangs im eigenen, darauf im Namen des Kabinet s,

schlug der Lerd Palmerston Frankreich vor, die beiden Flotten, die Fran zösische und die Englische, ju vereinigen sie nach den Svrischen ästen zu senden, den deiden Parteien Aufforderungen zugehen ju lassen, um sie zur Einstellung der Feindseligkeiten zu zwingen. diese Aufforderungen durch die Seemacht zu unterssültzen, dann die

beiden Flotten bei der Einsabrt der Dardanellen zu vereinigen u 1

diese berühmte Passage durch Gewalt zu erzwingen, wenn der Kamtf

zwischen dem Sultan und dem Pascha die Russen nach Konstantinor!

geführt haben seilte. Was England und gleich ihm alle mit einiger Voraussicht begabte Staatsmänner damals unter der Integrität und sinabhängigteit des Ottomanischen Reiches verstanden, war, es vor dem ausschtjeßlichen Schntze der Russischen Heere zu bewahren und den Vice-König von dem Marsche nach Konstantinepe abzuhalten, um die Ursache für jenen Schutz abzuschneiden. Franfreich i auf diese Idee vollnändig ein. Es verwandte seinen Einfluß be Mehmed Ali und seinem Sehne, um das Vorrücken der siegreichen Aegvptischen Armee zu verhindern; es gelang ihm dies, und um eren die noch größere Gefahr, die Russen in Kenstantinopel zu erblicken, Füt⸗ serge zu treffen, schlug es, bevor man die Dardanellen fercire, eine vorbereitende Maßregel ver, nämlich die Pforte aufzuserdern, daß sie die Einfahrt der beiden Flotten selbst gestärte, für den Fall, daß ein Mussisches Truppen Corps den Besporus durchschiffe. England trat diesem Vorschlage bei, und die beiden Kabinette waren vollkommen einig. Die Worte Unabhängigkeit und Integrität des Ottomanischen Reiches“ bedeuteten abermals nicht, und man fann die Aufmerk- samkeit nicht zu sehr darauf richten, daß Mehmed diese oder jene Läudertheile, in deren Besitz er sich befand, abgenommen, sondern daß er verhindert werden solle, auf die Hauptstadt des Reiches vorzurücken

und durch die Anwesenbeit Acgvptischer Soldaten daselbst die Anwe⸗

senheit Russischer Soldaten zu provoziren. Nur in diesem Sinne un⸗ terzeichnete Frankreich die gemeinschaftliche Note vom 27. Juli, eine Nete, deren Zweck dahin ging, den Schutz der fünf Mächte zwischen den besiegten Snültan und den siegreichen Ibrahim zu stellen; in die⸗ sem Sinne richtete es am 17. Juli ein Cirkular an alle Höfe um eine gemeinschaftliche Erklärung der Achtung für die Integrüät des Otte⸗ manischen Reiches hervorzurufen, in diesem Sinne g, es selbst zu⸗ erst vor, Desterreich, Vreußen und Rußland an allen auf die Türkisch⸗Aegrp⸗ tische Frage bezüglichen Beschlüssen Theil nehmen zu lassen. Lord Palmersten

r obne Zweisel erinnern, daß er weniger war als Frankreich, diese allgemeine Urbereinstimmung der n Mächte zu veranlassen, und das Frauzksische Kabinet kann sich nur mit großem Bedauern daran erinnern, wenn es die Vergangenbeit mit dem gegenwärtigen Momente vergleicht, daß das Englische Kabinet damals vorjugsweise auf Frank⸗ reich bei Anfrechthaltung der Sicherheit des tin rn, Reiches rechnen zu lännen glaubte. Desterreich und Preußen traten den Ansichten Frankreichs und Englands bei. Der Nussische Hof weigerte sich, an den Konferenzen, welche zu Wien gehalten werden sollten, um das Eu⸗— repäische Protektorat über den Sultan zu generalisiren, Theil zu neh⸗ men. Er war nicht so eifrig bemüht, wie die westlichen Mächte, sich

in die Angelegenheiten des Drients . en. Der Kaiser“, sagte Herr von Nesselrede in einer am 6. *

ugust 1839 geschriebenen vesche an Herrn Medem, welche der Französischen Regierung ofsiziell mitgetheilt werden ist, „der Kaiser verzweifelt keinesweges an der

Sicherheit der Pforte, veranggesetzt, daß die Eurepäischen Mächte ihre

Ruhe zu respeftiren wissen und nicht durch thörichte 241 37

er Rus⸗ sische Hof fand es damals sehr e, zwischen den Sultan und den Pascha zu treten, es schien demselben genügend zu seyn, daß man den Vice⸗König verhindere, Konstantinopel zu bedrohen, er sien eine direkte Ausgleichung als das am wenigsten wünscheng⸗ werthe Ausfunftsmittel in jener 94 betrachten. Außerdem schrieb Herr von Nesselrode dem Französischen Botschafter im Anfang des Meonals August 1839: Ein wenig mehr oder weniger von Syrien, dem Pa⸗ scha gegeben oder genommen, macht uns wenig Sorge; unsere einzige Bedingung ist, daß die Pferte ihre Zustimmung zu dem, was sie 13 ben mag, freiwillig ertheile. In dieser Zeit also waren die vier Höfe, welche seitdem den Traktat vem 18. Juss unterjeichnet haben, nicht einig in ihrer Ansicht, wie man jetzt Frankreich gegenüber glauben zu machen sucht, während Frantreich die einzige Macht gewesen seyn soll, die eine andere Meinung gehegt und ihre fortwährende Weige⸗

rung alle Umebereinstinhnung verhindert habe. Die Gefahr war aufge⸗ heben, als Ibrahim seinen siegreichen Marsch einstellte zwei frieg⸗

führende Parteien standen einander gegenüber, der Pascha allmächtig, der Sultan besiegt und ohne Hülfsmittel aber beide bewegungslos Dank der Interventien Frankreichs. Das Britische Kabinet schlug vor, Mehmed Ali die Türkische Flotte mit Gewalt zu entreißen. Frank reich weigerte sich, aus Besorgniß, neue Feindseligkeiten herverzurufen. Da entstand die unglückliche Meinungs⸗Verschiedenheit, welche ann. reich von England getrennt hat, und welche im Interesse des Friedens und der Civilisation der Welt innig bedauert werden muß. Tie üble Stimmung des Britischen Kabinets gegen den Vice⸗König von Aegvp⸗ ten brach entschieden hervor; Frankreich suchte sie zu beschwichtigen. Das Britische Kabinet, die durch Anwendung der rehen Gewalt drehende Gefahr erblickend, gab auf die Vorstellung Frank⸗ reichs die Absicht auf, die Flotte durch gewalisame Mit⸗ tel wieder zu erlangen. Dieser Borschtag wurde nicht weiter vorgebracht. Es wurde nöthig, sich nech weiter auszusprechen, um zu wissen in welcher Wejse die Gebietsfrage zwischen dem Sultan und dem Bice⸗Könige geordnet werden länne. Die Meinungs⸗Verschieden⸗ heit zwischen Frankreich und England trat dabei noch mehr ans Licht. Lerd Palmerston erklärte, daß seiner Meinung nach Mehmed Ali Aegopten erblich erhalten, aber zum Preise sür diese Erblichkeit unver—⸗ züglich die heilizen Städte, die Insel Kandien, den Distrift Adana und ganz Sorien aufgeben müsse Später willigte er ein, diese Ansicht in etwas zu modiftsiren und dem erblichen Besitz von Aegvpten den eben⸗ falls erblichen Hesitz des Pgschaliks von Acre, mit Ausnahme der Festung Acre selbst. hinzuzuflfgen. Frankreich trat diesen Veorschlägen nicht bei, Es war der Ausicht, daß der Vice-König, nachdem er den Sultan bei Nisib besiegt habe, ehne der angreifende Theil gewesen zu

seyn, und nachdem er überdies darein gewillgt, Halt zu machen, als er das Reich hätte überfallen und 6. . k .

= ultans stürzen können, inchr Rücksicht verdiene. Es glaubte, daß, wenn man ihm ki

heiligen Städte, die Jnsel andien und den Distrit von Adana nehme,

Deine offensit. Pefitien, weiche, der Pforte zurückgegchen, ihr volle Scar be, Ge, dre, , der d eder ien, 3 riens dem Vice Könige erhalten werden miisfe. Ueberdies fragte Franfreig., wie Mehmed Al gezwungen werden tönne. Allerdings waren alle Europäischen Kabinelie ibm gegenüber stark, wenn er Kon- e. , . . !. 8 . 37 die Flotten m Meere vor 23 alten; aber wel

haben, ihn Syriens zu berauben? Mittel . 1 * Art, wie eine nicht sehr gesetzliche Blokade,

und das gefährlichste und dem beabsichtigten

nglschen Besiz von Syrien zufrieden zu seyn. aus der Zeit vor meinem Ministerium durchgesehen und nirgends ge⸗ funden, daß General Sebastianf ermächtigt gewesen sey, die in dem Traftate vom I15. Juli festgestellten Gränjen in Verschlag zu bringen,

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oder daß er ven freien Stllden sie vorgeschlagen hätte. Ich babe ibn selbst * 6 wesffen er sich in dieser Hinsicht entsinne, und er bat! mich versichert, keine derartige Vorschläge gemacht ju haben. Die über diesen Punt desichende Meinnngsverschieden eit jwi⸗ England und Frankreich ward bald ganz Eurcha be aunt. Plötzlich und wie durch einen Zauber bewirlte dies, daß alle Differenzen, welche die vier Mächte von einander getrennt hatten, verschwanden, und daß eine vlöhiiche Uchereinsiimmung unter ihnen eintrat. Desserreich, welches anfangs unseren Vorschlaägen seine voll⸗ kom mene Fustsmmmüng ertbesst hate, welches im Begriff, diese Zust im⸗ mung in Lenden zu notifjiren, diele Notisscatien, wie es ung min theilie, nur ausgescheben batte, üm uns Zeit zu lassen, uns mit England zu verständigen, Desterreich fing an, ju erflren, daß es sich bei der Mei nungsverschied von England und Frankreich für denjeni. gen der beiden Söfe beslimmen welle, welcher dem Sultan das rößte . gesonnen sey; indeß pretestjrte es 2 nech unmer gegen die Anwendung ven Zn angemaß eg cin, de⸗ ren Gefahr es ver allen anderen berveiheb. Preußen nahm die An⸗ sicht Oesserreichs au. Rußland sentete im September 1839 Kerin von Brunnom nach Lenden, um seine Korschläge versulegen Ruß⸗ land, welches nech ganz kurz juvor die Ider einer Eurgrätschen In⸗ lterrention jwischen dem Sultan und dem Vicc⸗König als ganz regel⸗ widriz ͤurückgewiesen und von leinem Resultate als durch einen de reiten Vergieich batte wissen wellen. Rußland trat nun allen Terri torital Befiimmungen be, welche England aujunebmen beliebte und es verlangte, daß für den n der Erneuerungen der Feind eligletten ihm geslattei werden selle Namens der vier Hife KXenstantinepel Lurch eine Armee zu schützen, wäbr nd die Englische und die Frauzẽsische Flette Sprien dlefiren sellten. Diese Bersch äge wurden nicht ange, nommen. Herr ren Brunnow rerließ Londen und kebrte im Januar 1810 mit neuen Borschlägen dahin zurück. Sie unterscheiden sich von den ersten, insofern sie Frankreich und England das Macht zugesteben, daß drei Kriegs schiffe tu einen beschräntten Theil des Marmera. Mer, fes einlaufen sollten, während Rußland Konstantinopel be setze. Die Verhandlungen darüber dauerten mehrere Mengte, vom Fetruar bis zum Juli 18h. In der Zwischenzeit wunde ein neues Kabingt und ein vencr Botschafser mit der Leilung der Augelezenbeiten Frankreichs beauftragt. Das Fran zksische Kabinet hatte stets wöederboll, daß es

nicht für gerecht halte, Sorien aus der Zabl der Aegvrtischen Be— sitzungen ö. streichen; daß, wo möglich, unter Zustimmung des Vice⸗

Könige, Frankreich zu dessen Gunsten nichl mehr Ebrgeij zeigen wolle. als er felbst zeige; daß aber, wenn es nöthig befunden werde, ihm Sorien mit Gewalt zu nebimnen, Franlreich nur unwi lsame und ge— faöͤhrliche Mittel ju diesem Zwecke versinde, und daß es in Tie sem Falle sich von Len anderen Höfen zurück ie hen und ein ren dem ihrigen gan derschiedeneg Verfahren einschlagen werde. Wäbrend das Fran zösische Kabi- net diese Sprache inLendon mi d ffenbeit und Beharrl chlen führte. lacht der Französische Betschafter in Kenstantinepel nicht einen direllen Vergleich jwischen dem Sultan und dem BVice⸗ König zu negozisren, er gab nicht wie Lord Palmerston alauben scheint, ohne daß er wagte, es direft zu behaupten er gab nicht das erste Beispiel der Albsende= rung. Niemals hat unser Vertreier in Kenstantinepel den ihm zum Vorwurf gemachten Weg eingeschlagen; niemals schrieben die Instrue⸗ ionen des Königs einen solchen Weg vor. Allerdings hörte Frankreich niemals auf, auf eine Vereinbarung zwischen dem Sultan und dem Bice Könige hinzuarbeilen, den Einen wie den Anderen in vernünfti⸗ ger Nachglebigkeit zu stimmen und auf diese Weise die jarte Aufgabe, welche Europa ausjufüh en entschlesfen war zu erleichtern; aber wir haben fortwährend sowohl dem Grafen von Penteis, wie Herrn Coche. let, empfohlen, mit der größten Sorgfalt Alles zu vermeiden, was als BVersuch betrachtet werden könnte, die anderen Mächte zu beseitigen, und Beide sind dieser Anempfehlung geireulich nachgekommen. ng land hatte zu wäblen zwischen Rußland, das ihm anbot, den Vict⸗ König aufgeben ju wollen, wenn die Vörschläge des Verrn ven Brun⸗ now angenemmen würden, d. h. die Ausführung des Traltats von Chunkiar Iffeless mit Justimmung Eurepa'g, und zwischen rankreich, das nur esne billige und gemäßigte Berdandlung eee m Sul⸗ tan und Mehmed Lili verlangie; eine Unterhandlung, welcht nene eindseligkeiten und als deren Felge das für die Integrität des Türki⸗

chen Reiches gefährlichsie Ereigniß, den direkten und materie len Schutz eines einjigen mächtigen Stagtes, verhindern sollte. Ve⸗ vor es seine desinitive 8 zwischen Rußland nnd Frant⸗ reich traf, machte uns das Britische Kabinet nicht die wieder= holten Anerbietungen, um uns für seine Meinungen zn gewinnen, von denen gesprechen worden ist. Diese Anerbietungen besch ränlten sich auf einen einzigen Borschlag. Im Jahre 1831 bewilligte es den Vice⸗-Könige den erblichen Besitz von Acgbpten und das Paschalik von Acre mit Liusschluß der Fest ung. Im Jahre 1840 schlägt Lord Pal- merston uns ver, das Paschalif von. AOcre nebst der Fesiung, aber ohne Erblichkert, zu bewilligen. Offenbar heißt dies mehr von dem früberen RAnerbieten wegnehmen als hinzufügen, und man fann nicht behaupten, daß es ein neuer oder vorlheil⸗ bafterer Vorschlag gewesen sey. Ueberdies hatte die er Vorschlag, der den Namen eines neuen Vorschlages so wenig verdiente, denn er ent⸗ hielt keinen Vortheil, in feiner Weise den Charakter eines Ultimatums; er wurde nicht als solches übergeben. Wir waren so weit entfernt ibn als solches zu betrachten, daß wir, auf einen Wink von Kerrn von Bülew und Ferrn von Neumann, die Hoffnung faßten, für den Vice— König den Besitz von ganz Syrien auf Lebenszeit nebst dem erblichen Besitze Aegptens ju erlangen. Auf, die Versicherung der Herren von Büälsw und ven Neumann, daß dieser Berschlag, wenn er gemacht werde, das zußersie Zugestaͤndniß Lerd Palmerstens seyn würde. schickten wir Herrn Eusene Périer nach Alexandrien ab, um den Aice⸗ König zu einer Zuslimmung zu diesem Vergleich, welcher uns der besi⸗ mögliche schien, fu bewegen. Es geschah nicht, wie Lord Palmerston behauptet, um die Verhandlung von dem des Pascha von Aegppten abhängig zu machen, sondern um widerstreitende Gesinnungen zu beseitigen ünd eine gütliche Bereinbarung , , D, durch welche das grausame Schauspiel, welches jetzt Europa geßeben wird. verhin⸗ dert würde. Frankreich hatte einiges Recht, zu glauben daß eine se lange dauernde Verhandlung nicht ohne eine definitive Erklärung werde abgebrechen, daß die große und nützliche Allianz, welche es zehn Jahre lang an England fesselte, nicht ohne einen letzten Versuch zur Versöh⸗ nung werde aufgelöst werden. Die gegebenen Andeutungen, welche da⸗ hin zielten, glauben zu machen daß möglicherweise der lebens längliche Besitz von Syrien dem Vice⸗Könige werde gestattet werden, nährten diese Hoffnung, Plötzlich am 17. Juli ladet Lord Palmierston den ranzösischen Boischafter auf das Bireau der auswärtigen Angelegen⸗ ein und zeigt ihm an, daß in der Nacht vorher ein Traftat un—⸗ terzeichnet werden sey; er sagt lhm dies, ohne ihm einmal Kenntniß von dem Texte des Traftats zu geben. Das n,, Kabinet hatte UÜrfache, verwundert zu seyn. Es war ihm allerdings nicht unbekannt, daß die drei Kontinental-Höfe sich den Ansichten Englands an— geschlossen hatten, und daß demgemäß eine Uebereinkunft der vier Höfe, ohne r möglich sey; aber es fonnte nicht glauben, daß di Vereinbarung siattfinden könne, ohne. 34 es vorher davon benachrichtigt würde, und daß die Allianz mil Frank reich so plötzlich werde geopfert werden e nig m Juni machte, dem Sultan die Flotte zur , ., und von dem man fürchtete, daß es zu einem insgchesm von uns vorgeschla enen direlten Vergieich führen werde, und die sich in jenem Augenblicke 2 eigende Möniichtest, Sprien zum Ausstaude zu brin zen . die gründe zu sevn, welche das Engiische Kabingtz nach lan 36 2 die gn diefen schnellen Enischiusse veraniaßten. Wenn e, me Kabiüct mit, ung eine letzte offene n. n,, n . chen gewünscht hätte, so hätte * anzßsische Kabinen . 63 ke daß das Anerbielen, die e Flotte zur, sen , 51 ven Frankreich veranlaßte Combingtion ser um (nen, 2 gleich ju veranlassen, da es von dem Anerbieten . 44 nachdein es gemacht worden war; mõglicherweise 3 * Beweis gelungen, daß die Insurrectisnirung don Spor m nennt r ö und nicht sicheres Mittel zur Aussöhnung seyp.

Es folgt das gestern schon mitgetheilte Resums des gan—⸗ zen 3 aer , Gu sich einige allgemeine Be—

über den ganzen Stand der orientalischen Frage fin⸗ den. wird in derselben eingestanden, daß die Existenz des Tuͤrkischen Reiches in Gefahr sey, aber die Unzweckmäßigkeit der dozu verwendeten Mittel behauptet. Herr Thiers weist darauf hin, daß man schon früher ganze Provinzen von dem Turkischen Relche sich habe trennen lassen, insbesondere die Moldau und Wallachei und neuerdings Griechenland, ohne daß eine Englische Flotte oder eine Russische Armee dies gehindert habe. Das sey keine Ungerechtigkeit gewesen, aber das Reich der Thatsachen habe sich stärker gezeigt, als die Beschlüsse der Kabinette, und dies⸗ verhindert, die Moldau und Wallachei zu der direkten Unterwuür— figkeit unter die Pforte, Griechenland selbst nicht einmal zu der indirekten zurückzuführen. Die Kabinette hätten sich vielmehr schon seit längerer Zeit durch den Gedanken leiten lassen, die allmälig abfallenden Theile des Tuͤrkischen Reiches, das sei⸗ nem ganzen Bestande nach sich doch nicht behaupten konne, mög, lichst unabhängig zu machen, um sie von den Einwirkungen des Ehrgeizes der nahe liegenden großen Staaten frei zu halten. Aug ahnlichem Gesichtspunkt muͤsse man die Frage wegen des Besitz e⸗ von Aegyten und Syrien betrachten. Aegypten sey niemals é fektiv unter der Herrschaft der Sultane gewesen, und man sey heutzutage überzeugt, daß es von Konstantinopel aus nicht regiert zu werden vermöge; das geben die vier Höfe selbst dadurch zu, daß sie dem Pascha die Erblichkeit dieses Paschaliks bewil igen wollten. Auch Acre wollten sie ihm geben, aber nicht die drei anderen Pa— schaliks von Syrien, namlich Damaskus, Aleppo und Tripolis. Ün— möglich könne aber der Besitz oder Nichtbesitz dieser drei Statt halterschaften ein Unterschied machen, wenn es sich um den oft ausgesprochenen Zweck der vier Hofe handele, die Unabhängigkeit der Pforte zu erhalten; dagegen spreche sehr die Gerechtigkeit da⸗ fuͤr, daß man Mehmed All Aegypten und ganz Syrien lasse, da er in beiden Landern bewiesen habe, daß er dieselben zu regieren verstehe, was dem Sultan niemals möglich gewesen sey; daß er dem Sultan ein treuer Bundesgenosse bleiben werde, dafür bürge sein eigenes Interesse. Aber auch abgesehen von diesen Rucksichten sey die Allianz Frankreichs mit England sowohl suͤr die Aufrechthaltung der Integritaͤt der Pforte als für die Erhaltung des Weltfriedens von weit überwiegenderer Wichtigkeit als die Feststellung dieser oder jener Gränze fuͤr Syrien. Bei einem Kriege stehe die In= tegrität der ꝰan . zunächst auf dem Spiele, und was den Krieg bis jetzt verhindert habe, sey nach dem einstimmigen Zeugnisse der öffentlichen Meinung nür die Allianz Frankreichs und Engiande.

an behaupte zwar, diese Allianz durch den Traktat vom 15ten July sey nicht verletzt worden. Aber wenn vier Machte ohne Frankreich und ihm zum Trotz einen an sich verwerflichen Zweck verfolgt den Frankreich wenigstens suͤr einen solchen er klrt hate und dafür halte und zwar durch eine Alliam, ähnlich den Coalitionen, welche funszig Jahre hindurch En ropa mit Blut getränkt, konne man dann wohl glauben, daf Frankreich sich ohne Mißtrauen, ohne Empfindlichkeit Aber diese Beleidigung zeigen werde? Das hieße ven seinem National— stolze eine Meinung fassen, zu welcher es selbst niemals der Welt Veranlassung gegeben haßc. Daß Frankreich durch die Ansicht, die Gebiersfrage sey eine Sache von untergeordneter Wichtigkeit, sich selbst nicht zur Nachgiebigkeit habe bewegen lassen, erklärt

ung gebracht. Gleichwohl wird diese Maßregel in der Session der Generalstaaten Anlaß zu ** An⸗ griffen darbieten. und es ware nicht unmöglich, daß diese noch vom König Wilhelm J. ernannten Mitglieder von der zweiten

Fammer nicht als gültig erwählt betrachtet wuͤrden.

Belgien.

Brüssel, 15. Ott. Der Marquis von Rumigny, 2 zsischer Botschafter beim König der Franzosen, ist von Paris hin wieder eingetroffen.

Der Vn, ,. erklärt dle Angabe von der Armirung unserer Festungen fur voreilig.

Man ist jetzt, besonders seit der Einberufung der Franzoͤ⸗ chen Kammern auf den 28sten d. M., wieder ganz fur den rieden gestimmt, und hofft dessen Erhaltung; weshalb auch an

der hiesigen und der Antwerpener Boörse die Fonds seit mehreren Tagen im Steigen sind. Mit dem Kredit will es aber noch nicht

so geschwind vorwärts gehen. Indessen sind Befehle gegeben, ver⸗

. .

̃——— Belgische Festungen, und namentlich die Citadellen zu amur, Luͤttich und Antwerpen in Vertheidigungs-Zustand zu letzen. Es kommen auch hier sehr oft bedeutende Transporte von Pferden aus Deutschland fuͤr die Armee an.

Der Courrier Belge sagt: „Die Zusammenberufung der Französischen Kammern ist der Friede, denn unmoglich koͤnnen diese aus Gutsbesitzern und Mannern von einem reifen Alter zu— sammengesetzten Kammern einen Krieg ohne Gruͤnde wollen, ei⸗ nen Krieg, dessen Folgen ungluͤcklicher seyn durften, als irgend eine der fruͤhern Kriege, weil es jetzt viel mehr Dinge zu ver— nichten giebt als früher. Glaubt man, daß die Hafen von Havre, Nantes, Bordeaux, Marseille einen Krieg wollen könnten, der

den ganzen Großhandel, das ganze Vermögen der Rheder, alle

. . 5

ö

jene, die Frankreich mit Gegenstäͤnden der ersten Nothwendigkeit

versehen, gefährden wurden? Glaubt man, daß die so volkreichen

und so wichtigen Manufaktur⸗Stäaͤdte den Krieg wünschen? Ei—

nen Krieg, der keinen National-Charakter darbietet, einen Krieg,

deer sich auf die kleinlichen Verhältnisse eines Zwistes zwischen

vesatzung von doppelter Bedeutung ist, eine glänzende

nem Französischen und einem Englischen Minister beschrankt? Erwartet die Kammern, und Ihr werdet die drei Viertel der De⸗ utirten sich unter die Fahne des Friedens reihen sehen.“

Deutsche Bundesstaaten.

Mainz, 15. Oct. (Frkf. O. P. A. 3) Heute wurde der Geburtstag Sr. Maj. des ken, Friedrich Wilhelm JV. von reußen heer festlich gefeiert Schon gestern Abend wurde als inleitung zu dem heutigen Feste, welches als Huldigungtsag und Geburtstag des Königs für die hiesige / erenade

mit Fackelzug veranstaltet; heute fruͤh erscholl von den Wallen

Kanonendonner, und nach dem feierlichen Gottesdienste war die

gesammte Königl. Preußische Garnison auf dem Paradeplatze vorsammelt, und brachte ihrem Landesherrn zu Ehren ein drei—

maliges, von Geschutzsalven begleitetes Hurrah. Beim Kom. mandanten Freiherrn von Quadt war große Tafel, an welcher der Trinkspruch auf den geistvollen Monarchen, welchem Preußen am heutigen Tage huldigt, von allen Anwesenden stuͤrmischen

Herk Thüers schließlich durch die verieKzende Hast, mit weicher Anklang fand.

der Juli-Traktat zum Abschlusse gelangt sey, ohne daß Frankreich 1

auch nur die Gelegenheit gegeben worden sey, nung zum Opfer zu bringen. Als der Traktat abgeschlosse . gewesen, sey es Frankreichs Pflicht gewor— den, eine isolirte Stellung einzunehmen, wobei es sich indeß, obwohl geruͤstet, sowohl in Bezug auf seine eignen Hand⸗ lungen bis auf die dem Vice König ertheilten Nathschlage, so friedlich wie nur möglich gezeigt habe. Außern Oyfern, welche seine Ehre gefährden könnten, werde Frantreich alle Opfer bringen, durch welche der Friede erhalten werden konne, und wenn es dem Britischen Kabinet gegenüber diese Sprache fuͤhrte, so ge— schehe es weniger, um Beschwerde zu führen, als um die Loya⸗ lität seiner Politik nicht nur Großbritanien, sondern der ganzen Welt zu beweisen, deren Ansicht in der jetzigen Zeit kein Staat, wie mächtig er auch seyn möge, verachten duͤrfe.

Nieder lande.

Aus dem Haag, 11. Okt. Am Montage wird die or— dentliche Session der Geueralstaaten durch den König eroffnet werden. Ünfere Zeitungen enthatten das Programm der Feier lichkeiten.

Amsterdam, 11. Ott. (. A. 3.) Folgendes sind einige Details über die Feierlichkeit der Thron ent sa ung. die jedoch auf sehr einfache Weise vor sich gegangen ist. Se. Maj. König Wilhelm saß dabei im großen Saal des Schlosses zu Loo vor einem

einmal

mit einem grünen Teppiche bedeckten Tische, zu seiner Rechten

der Prinz von Orauien und der Erbprinz, sowie der Prinz Alex ander. Zu seiner Linken befand sich Prinz Friedrich. Dem Koͤnige gegenuber war der Platz des Staatssecretairs von Doorn. Zur Seite des Prinzen Alexander saß der älteste Minister, und neben ihm die andern Minister nach ihrem Dienstrange. Hier⸗ auf kamen um die Tafel herum die Mitglieder des Staate Rathes gleichfalls nach ihrem Dienstrange, so daß das juͤngste Mitglied dieser Koöͤrperschaft sich zur Linken des Prinzen Frie⸗ drich befand, und nur der ell lenden fur die Luremburgi⸗ schen Angelegenheiten, Hr. Stifft, zwischen Beiden saß. Sobald sich Alles niedergelassen hatte, gab König Wilhelm ziemlich in den in der Proclamation gebrauchten Ausdrücken seinen Vor— satz zu erkennen, der Krone zu entsagen und sie dem Prinzen von Oranien zu übertragen. Hierauf forderte derselbe den Staats- Secretair auf, die Abdications-Akte zu verlesen, und nachdem dies geschehen, unterzeichnete er die beiden Akten, die eine fuͤr die Mederlande, die andere fur das Großherzosthum Luxemburg, mit sester Hand, worauf die , , Seiten der Prinzen, Minister und Staatsräthe erfolgte. ach⸗ dem dieser Theil der Feierlichkeit vorüber, dankte König Wilhelm in wenig Worten den Anwesenden fuͤr die geleisteten Dienste und Rathschläge, und . zugleich an, daß er den Titel Wil— heim Friedrich Graf von Nassau annehmen werde, Waͤh⸗ rend der ganzen Ceremoni- herrschte die feierlichste Stille, und nachdem der greise König die letzten Worte gesprochen, zogen sich alle Uebrigen zuruͤck. Die Königliche Familie verbrachte den übrigen Tag in größter Zuruͤckgezogenheit.

Die Staats courant hat vor kurzem ohne weitere Erkl— rung die mittelst Königl. Dekrets erfolgte Ernennung der Mit, glleder des Herzogthums Limburg fur die zweite Kammer der Generalstaaten veroffentlicht. Das Recht zu diesem Schritte hat die Regierung aus einem im Jahre 181 hinzugefügten provisorischen Artikel hergeleitet, wodurch dem K nige das Necht verliehen wurde, fur das erste Mal alle Beam. ten und Kollegien zu ernennen. Diesen Artikel hat man nun in der Annahme, das . Limburg befaͤnde sich gegenwaͤr⸗ tig in demselben Fasse, wie 1815 die ganzen Niederlande, in

seine Mei

dem Drin ae s

O est erreich.

Wien, 11. Okt. Die Wiener Zeitung enthalt einen

aucführlichen Artikel mit der Ueberschrift „Dr. Dieffenbach in Wien.“ Es wird darin der zahlreichen gluͤcklichen Operationen ge—

reichischen Hauptstadt ausgesührt hat.

dacht, die Herr Geh. Medizinairath Prof. Dieffenbach aus Ber— lin während seines dreiwöchentlichen Aufenthaltes in der Oester— Namentlich sind nahe

an hundert Schielende und eine nicht minder ansehnliche Zahl Verkruͤmmter aller Art mit gluͤcklichem Erfolg von ihm operirt

sicherer

worden.

Italien

(A. 3.) Aus Malta schreibt man von Hand, daß die Englische Regierung in Eile die Festungs— werke daselbst, so wie auf Gibraltar und Korfu ausbessern und neue Werke anlegen läßt. Fast täglich lander auf Malta ein Englisches 9 mit Kriegs- Munition beladen, wovon dann ewöhnlich ein Theil nach Korfu weiter geht. Nach Syrien

nd bereits über 20.000 Gewehre abgeschickt worden; zu der an der dortigen Küste stationirten Englischen Flotte sind neuerdings

Livorno, 3. Okt.

ansehnliche e . gestoßen, andere werden erwartet. Es

. 1.

ist kaum glaubbar, daß diese ungeheueren Vorkehrungen bloß ge—

rroffen , . Mehmed Alt zu bekriegen. In Syrien hatten

um Anfang Napters Versuche, die Gebirss⸗ Bewohner zum Auf and zu bringen, keinen Erfolg. . 8 23 . verfuͤhrerischen Anträge durch welche Soliman Pascha und der Gouverneur von Beirut, Mahmud Bey, von Meh— med. Ali abgelockDt werden sollten. Beiden sollen Statthal— rerschafteu versprochen werden seyn. Nun Beirut gefallen ist dürfte die Sache doch vielleicht eine andere Wendung nehmen. Ven der näͤchsten Haltung der kriegerischen Gebirgsbewohner

ngt es ab, ob die von den Alliirten gemachte Eroberung von

estand seyn wird, da die vereinigte Flotte sich während der nahe bevorstehenden Aequinoctialstürme kaum an 22 Kuste wird halten konnen. Fünftausend Albanesen, welche uber Ma— latig zu Land nach Syrien abgehen sollten, verweigerten den Ge— horsam, und erklaͤrten geradezu, gegen Mehmed Al nicht fechten zu wellen. Ueberhaupt erheben sich in allen Kleinasiens gewich⸗ tige Stimmen fuͤr die Sache des Vice⸗Köͤnigs.

Spanien.

Madrid, J. Okt. Die Krisis ist endlich vo Vestatigung des neuen Ministeriums von 4 . ist die erste und unerläßliche Folge des durch die Ereignis nien 1. Septembers herbeigeführten Zustandes. Wir können ums Gluͤck wuͤnschen, daß ein sölches Resultat erlangt worden ist, ohne daß es nöthig gewefen ware, zu gewaltsamen Mitteln, bie wir verabscheuen, Zuflucht zu nehmen. Wir haben ein Ministerium

bald konstituirt seyn wird, und der exzeptionelle Zustand, in welchem wir länger als einen Mongt in bewunderungswürdiger

nung verharrt haben, wird ein Ende nehmen.

Dem Ceo del Comercio zufolge wird das neue Ministe⸗ rium die Königin auffordern, ein Manifest zu erlassen, weiches

de Punkte enthält: 1) Verdammung derjenigen Personen,

welche in den letzien Jahren durch ihr verfassungswidriges Be nehmen die Königin kompromittirt haben. 2) V leer n der e⸗ genwärtigen Bewegung. 3) Eingeständniß, daß die Last der 3

n rsch ihre Kräfte äbersteige ünd daß es daher das Wohl der

gtion und der jungen Königin erfordere, Mitregenten zu en. 4) Das Versprechen, die von dem Volke mit dem men der Camarilia , Personen aus ihrer Umge⸗ ung zu entfernen. 3) Erklaͤrung, daß die gegenwärtigen Cories durch den souveralnen Willen des Volks de facto und de jure

genbten bedeutend nachstehe.

1181

aufgehört haben, zu existiren, daß sie sich in der oͤffentlichen Mei⸗ nung, von der es keine Appellation möglich ist, 1 Meineids .. gemacht und daß eine neue allgemeine Wahl stattfin⸗ den soll.

Die Kolonne des Generals Leon hat die Straße von Ta— rancon nach Valencia besetzt und es sind Truppen zur Verstär, kung dieses Corps von hier abgegangen.

Man versichert, die Königin habe in einem Privatschreiben an den Herzog von Vitoria erklärt, sie werde sich in die Baski— schen Provinzen e sobald man den Versuch mache, ihr in Bezug * die Regentschaft irgend Zwang anzuthun.

Der General Ayerbe ist zum nien ernannt worden. ; g K

Spanische Gränze. Das „Memorial Bordelais“ ent— haͤlt ein 3 aus Madrid, worin behauptet wird,

eneral⸗Capitain von Arago⸗

daß der Herzog von Vitoria die Absicht habe, sich unter dem Namen Baldomero J. zum Könige von Spanien zu machen.

Portugal.

Lissabon, 5. Okt. Im Senat ist wahrend der letzten Tage uͤber die Britischen Enischädigungs Forderungen disputirt und eine Indemnitäͤts⸗Bill, wegen des von den Ministern durch den Marschall Saldanha darüber abgeschlossenen Vergleichs, an den diplomatischen Ausschuß verwiesen worden. Nachdem der selbe seinen Bericht erstattet hatte, wurden von der Opposition Proteste gegen einzelne Ertschädigungs-Fordenungen eingelegt und motivirt. Sie führten zu längerer Diskussion, die noch nicht beendigt ist. Der erste Termin der Entschaäͤdiqgungs⸗Forderungen der Brittischen Regierung selbst füͤr die Kommissariate-Kosten der Expedition von 1827 ist ubrigens zum Belaufe von 173,00

sd. 16 Sh. 2 P. schon am 2ten d. M, zur Disposition der ritischen Regierung, in der Lissaboner Bank deponirt worden.

Baron von Varennes, der Franzoͤsische Gesandte am Lissa— boner Hofe, ist abberufen worden, in Folge, wie es heißt, seiner Betheiligung bei Intriguen gegen das jetzige Ministerium und seines An:heils an der W e ng einiger der Aufruͤhrer vom II. August am Bord des Franzoͤsischen Kriegsschiffes Coquette“ nach Tanger, von wo sie ihren Weg nach Ayamonte gefunden haben. Die Portugiesische Regierung soll über das Verfahren des Herrn von Varennes bei dem Franzssischen Kabinet Be— schwerde geführt haben, und die Entfernung des Gesandten soll in Folge dieser Beschwerde stattfinden.

Türkei.

Konstantinopel, 30. Sept. (Oest. B.) Auf dem am 26sten zu Konstantinopel eingelaufenen Englischen Kriegs- Dampf boote „Phönix“ ist der Königl. Großbritanische Oberst Sir Charles Smith daselbst angelangt. Selbiger war von einer Un— paäͤßlichkeit befallen worden, die ihn nöthigte, eine Reise nach die— ser Hauptstadt zu unternehmen. Er befindet sich jedoch bereits auf dem Wege der Genesung, und gedachte am J. Oktober am Bord desselben Kriegs⸗Dampfbootes, auf welchem er angekommen war, wieder abzureisen. .

Der oͤffentliche Gesundheits⸗Zustand ist fortwährend befriedi⸗ gend; dagegen haben in Philippopel einige Pestfalle stattgefunden, welche die Regierung veranlaßten, Maßregeln daselbst gegen die Verbreitung der Seuche anzuordnen.

, n, . Sept. (L. A. 3) Aus Rumelien, Ma⸗ cedonien, Thessalien, Bulgarien, Albanien und Bosnien sind alle Truppen auf dem Marsch, nur die zum Dienste nothwendigsten Soldaten in den Festungen zuruͤclassend. Täglich treffen hier neue Regimenter ein, die nach Asien uͤbergehen; dagegen kommeu viele Regimenter aus Asien nach Konstantinopel in Garnison, so daß diese sehr stark ist und einer Bewegung der Hauptstadt wohl die Spitze bieten könnte. Die Truppen, die hier durch marschir— ten und die sich in der vorigen Woche allein auf 15,000 Mann Infanterie und Kavallerie, beliefen, hatten trotz der ermüdenden Maͤrsche und großen Hitze eine gute Haltung. Wie alle regulai— ren Truppen trugen sie runde blaue Tuchjacken, roth ausgeschlagen, den Kragen nach Preußischer Art vorn zugeheftet: weißlinnene Pantalons, unten mit Stegen versehen, so daß die hohen Schuhe den Stiefeln gleich sehen. Das Lederzeug ist weiß, und der Tor— nister mit breiten Tragriemen; die Feldflasche ist hinten, und der Mantel gerollt auf den Tornister geschnallt. Das Auffallendste fuͤr den Europäer ist, in ein und demselben Regimente weiße, braune und kohlschwarze Gesichter und Menschen vom 16ten bis zum 6osten Jahre dieselbe Last tragen zu sehen. Alle Truppen ohne Unterschied duͤrfen keine anderen Baͤrte als den Schnauz⸗ bart tragen; auch duͤrfen sie nicht, wie fruͤher Sitte war, sich das Haupthaar scheeren lassen. Bei Skutari ist ein Lager fuͤr 36,005 Mann abgesteckt; allein sicher läßt sich die Zahl der dort lagernden Truppen nicht angeben, da dasselbe als Reservelager bald Abgang, bald Zuwachs hat. Nachdem die in voriger Woche nach Syrien eingeschifften Truppen abgegangen, sind heute noch etwa 20,000 Mann dort. Ende dieser Woche sollen wiederum 10,000 Mann nach Beirut unter Segel gehen. Am 27. Sept. wurden von Varna S000 Mann nach Asien uͤbergeschifft. Bei Kutahia wird ein zweites Lager gebildet, und das Hauptlager oder der N,. wird bei Koniah seyn, sobald die Russen von

inope aus, wo sie landen, vorruͤcken werden, um sich mit den Tuͤrken zu vereinigen. Die Armee, die dort agiren und über Marasch nach Syrien vordringen wird, soll halb aus Nussen, halb aus Tuͤrken bestehen. ußerdem wird ein Corps Russen

über Amasia, Siwas und Diarbekr vorruͤcken und unterwegs

die Tuͤrkischen dort stationirten Truppen an sich ziehen. Man glaubt bei dieser Verschmelzung der Nationen weniger von dem unruhigen Geiste der mißvergnuͤgten und aufgeregten Ein— gebornen fuͤrchten zu durfen. Den Oberbefehl uͤber die kombinir⸗ ten Heere wird ein Russischer General fuhren. Im Ganzen sind ungefahr 90, 0900 Mann Tuͤrkische Truppen im Reiche in Bewegung. Die Starke der in der ausgedehnten und weitlaͤufi⸗ gen Turkei zerstreut liegenden Armee genau anzugeben, ist nicht wohl möglich. Darf man indessen den beim Finanz-Minister vor— liegenden Besoldungslisten trauen, so werden in der Turkei jetzt 146, 000 Mann besoldet, welche Starke allerdings der Große des Landes nicht angemessen, jedoch hinreichend ist, da man sich durch die Europäischen Machte hinlaͤnglich geschuͤtzt und unterstuͤtzt . um 60 80, 000 Mann davon dem Feinde gegen, berzustellen. Alle hier anwesenden Tuͤrkischen Generale wur⸗ den am 27. September zum Kriegs⸗Minister gerufen, wo sie Befehl erhielten, unverzüglich zu den ihnen bezeichneten Corps abzugehen. Am 28. September wurden die hier an⸗

wesenden vier Regimenter Artillerie vom Kriegs⸗Minister besichtigt.

Die durch Preußische Offiziere gebildeten Artilleristen erregten all⸗ emeine Bewunderung, rehl hinsichtlich ihrer Präcision im

Fen als durch die geschickt und rasch ausgeführten Evolutio⸗ nen der reitenden Artillerie. Es wurde allgemein anerkannt, daß die durch Franzosen gebildete Artillerie der durch die Preußen ein Dies sprach schon fruͤher der

Sultan, und jetzt auch der Kriegemintster sowie alle anwe⸗ sende Kenner öffentlich aus. Darum ist auch der Sultan auf seine durch Preußen gebildete Gardeartillerie nicht wenig stolz. Ü Die Verhaästnisse mit Griechenland scheinen sich zu ordnen, indem der neue Minister⸗Resident, Herr Christidis, seine öffentliche Audienz bei dem Großvezier hatte.

Am 25. September Abends gegen 10 Uhr brach in Kon—⸗ stantinopel in dem Viertel, Oun⸗Kapaneu genannt, Feuer aus, wobei 200 Kaufgewslbe, 40 Wohnhaäuser, mehrere Getreide⸗ Magazine mit bedeutenden Vorraͤthen, und eine Synagoge mit men an Silber eingeäschert wurden.

en haben dabei am meisten verloren ̃ ĩ

eine —— fuͤr sie eröffnet. ; w ; achrichten aus Beirut vom 23. September zufolge hat ch Ibrahim Pascha nach der von den Allurten 4 Ein⸗ nahme von Beirut mit 15, 00 Mann gegen St. Jean d'lcre gewendet, wo Abbas Pascha mit 12,006 Mann stẽht. Emir Beschir schloß sich ihm in Damaskus an. Die vereinigten Flot⸗ ten haben sich von Beirut ebenfalls gegen St. Jean d Acre ge— wendet. Man erwartet daher mit großer Ungedus neuere Rach— richten von dort.

Syrien.

In einem nachträglichen Berichte, den der Oesterreich. Beobachter uͤber die Ereignisse in Beirut 4 9. „Der Geist der Bevölkerung sprach sich immer mehr zu Gun⸗ sten des Sultans aus. In demselben Maße verloren die Aegypter ihren Einfluß auf das Volk, denn obgleich den Be⸗ wohnern der durch die Landungs⸗Armee besetzten Dorfer auf das strengste untersagt war, in denselben zu verbleiben, so kehrten sie doch in großer Anzahl, Maͤnner und Weiber, zuruck, und in einem derselben war bereits ein foͤrmlicher Markt eroͤffnet worden.

Jula n n

Berlin, 19. Ott. Am 176ten d. M. Morgens um 11 Uhr hatte eine Deputation hiesiger Stadt⸗Behoͤrden, gefuhrt durch den Ober⸗Buͤrgermeister Herrn Krausnick und den Stadtverord— neten⸗Vorsteher Herrn Desselmann, die Ehre, von Ihren Koͤnig⸗ lichen Majestãten im Schlosse empfangen zu werben. Die De— putation uͤberreichte Ihren Königl. Masjestäͤten allerunterthaͤnigst zwei Kunstwerke, denen der Zweck zum Grunde liegt, in ihnen ein Zeichen jener Gesinnungen unverbruͤchlicher Treue und An— haͤnglichkeit an den Tag zu legen, die jeden Einwohner der Stadt beleben. Zugleich sollten diese Kunstwerke ein Denkmal des Hul digungstages abgeben, jenes Tages, der uns so unvergeßlich ge— worden ist. Sr. Majestaͤt dem Könige wurde ein Schild äber⸗ reicht mit Inschriften und Bildwerken, deren Sinn aus der Stim⸗ mung der Buͤrger und aus dem Zeitmomente hervorging. Ihrer Majestät der Königin eine Patera von ahnlicher Auffassung, beide

Gegenstaͤnde aus edlen Metallen gefertigt. Der Herr Ober— Buͤrgermeister übergab den Schild Sr. Majestäͤt dem Könige mit einer der Bedeutung des Gegenstandes entsprechenden An— rede. In ähnlicher Weise auf die Patera sich beziehend sprach Herr Desselmann zu Ihrer Majestaͤt der Königin. Ihre Ma— jestaͤten geruhten, diese Anreden mit großer Huld entgegenzuneh⸗ men, und aͤußerten sich mit gnaͤdigem Wohlgefallen über die Kunstwerke.

Bei dem Schilde, wie bei der Patera sind die Hauptmassen der Formen aus Silber gefertigt, von Gold die gesammten bild⸗ lichen Darstellungen, die Inschriften und bedeutungsvollen Ver⸗ . zu höherem Schmuck wurden Edelsteine auf mannig—⸗ ache Art vertheilt, bald in zusammenhaͤngenden Ringen ange— bracht, bald in einzelnen Knöpfen und Rosen, oder in Verbin dung mit den plastischen Verzierungen. Der Charakter aller For⸗ men ist in Griechischem Styl.

Der Schild ist Kreisrund, 30 Zoll im Durchmesser, mit em— porgehobenem Rande und gegen die Mitte hinansteigend, ganz nach der Art alterihuͤmlicher Kampfschilde. Die Anordnung aller Einzelheiten wurde der Hauptform untergeordnet: kreisrunde Guͤr⸗ tungen von Relief-Gestalten, von Verzierungen und Inschriften folgen in reichem Wechsel auf einander. Auf einem Ringstreifen von 43. Zoll Breite, dem aͤußeren Rande zunächst gelegen, ist durch 12 symbolische Figuren das Volk in seinen geistigen und materiellen Thaͤtigkeiten dargestellt; alle diese einzelnen Gestalten (Theologe, Philosoph, Jurist, Mediziner, Dichter, Kuͤnstler, Ackers⸗ mann, Hirt, Gewerbsmann, Bergmann, Schiffer, Kaufmann) unter sich verbunden durch ein Geflecht von Epheu mit einge— streuten Rubinen: diesen symbolischen Fries begleitet die Inschrift: König und Herr, mit Dir betet Dein Volk, daß Gott den segensreichen Frieden uns wahre. In dem Mittel⸗ felde des Schildes, von 8 Zoll im Durchmesser, ist der Genius Preußens gebildet, ein geflugelter Jungling in Kriegs-Ruͤstung, in der Bewegung eines zum Kampf Emporgerafften, und in der rechten Hand das vaterländische Banner schwingend. Diese Fi— gur umgiebt, durch Große ausgezeichnet, die Inschrift. Wird des Friedens Kleinod je gefährdet, rufe! Dein Volk erhebt sich wie Ein Mann! Ein Oelkranz, Palmen und Kornähren sind weiterhin die bedeutungsvolleren Verzierungen des Schildes. Auf der Randdicke liest man die Dedications⸗In⸗ schrift. Ihrem Koͤnige die Stadt Berlin am 15. Oktober 1840. Die Ruͤckseite des Schildes zeigt purpurnen Sammet mit golde⸗ ner Stickerei.

Jene, Ihrer Majestät der Königin unterthänigst dargebrachte Schale ist im Einzelnen nach der Idee eines Springbrunnens ausgebildet worden, uͤber den die Königliche Charitas emporge— hoben ist. Auf einem Fuße von 10“ Zoll Hoͤhe ruht eine Schale von 20 Zell Durchmesser; aus dieser erhebt sich ein ho— her saͤulenartiger Verzierungsstamm, welcher die Goldstatue der Charitas tragt, eine edle aufrecht stehende Gestalt, geschmuͤckt mit Königlichem Diadem und Mantel, die Hande ausgebreitet, und abwärts schauend mit dem Ausdruck der Milde. Kinderchen, wie Schutz suchend, umdraͤngen ihre Knie. Adler tragen die Statue uͤber der Krone eines Palmbaums; am Fuße von diesem sind Delphine und weiter hinab hohle Riefen, in welchen durch Edelsteine das hinabrinnende Wasser ausgedruͤckt ist. Im Grunde der Schale sind zwischen Tannenbaͤumchen 6 Gruppen von Ge— nien angebracht, in anmuthigen Spielen, heiterem Lebensgenuß. Schilfblätter wachsen in der Höhlung der Schale empor. Auf ihrem obersten Rande die Inschrift: Heil der Königin! und

weiter, aus den Spruͤchen Salomons: Sie breitet Ihre

Hände aus zu den Armen, und reichet Ihre Hand dem

Burftig en. Wasserblumen, Löwenkspfe (die mypisch geworde⸗

nen Wasserguͤsse), ein goldenes Flechtband mit Rubinen, =

an der Außenseite den Körper der Schale. Vielfach wechhleln

Verzierungen, mit Edelsteinen untermischt, sind auf dem Fuße

2 faßes und durch alle andern Theile diefes sym boltschen Brunneng 24 Am Fuße der Schale die Dedicat tons Insch ift 4

2 Sa C Königin die Stadt Berlin am 12 Oktober . a

Die Ausführung beider Prachtgeraͤthe zu bem