1840 / 292 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

orvette Benus“ auf, die in Lebengzefahr sind. Englische e fe, fanfen und bejablen die Actien der Eisenbabu ven Paris än, Renn. Man wird juletzt sehen, daß wir Alle eine und dieselb⸗ Erde mijpsam zu bebauen, daß wir Alle gegen die nämlichen Redürfnisse zu kämpfen haben; daß es Ein greßes Vaterland. die Erde, giebt; daß es eine schmäbliche Qbnmacht, die Liebe der Menschbeit auf Sränzen zu beschränken, die durch den Ca⸗ taster⸗ gejegen sind; und daß der Mensch vollkemmen einem isen Thitre gleicht, der nur die Liebe zum Baterlande. d. b. zu einem einen Theile der Erde und der Menschen, erfunden hat, um ruhig den Ucerrest jn basen. Es ist, glaube ich, für die menschliche Bot⸗ keit und Eitelkeit genug ihr jwei Kriegssälle zu lassen nämlich: renn Tas Gebiet bedrébt eder der Steil durch eine wirkliche Be= chimpfung beleidigt ist. Und um von der Philosopbie auf die Anwen⸗ ung zurtlckjufem men, sage ich, daß wir in leiuem der beiden Fälle ind. Frankreich bat leinen anderen Feind, als den Herrn Thiers; es st in seinem Permögen nur durch Herrn Thier bedrebt, der, um seint Anmaßung und Berwegenbeit zu erbergen, Millienen veischwendet, Menschen verschwenden wird, uünd uns in einen unngßen und gefähr ichen Krieg stärjt. Frankreich ist nur durch Herrn Thiers beschimpsft. der es auf eine kübne Weise mpslizirt dat. Derr Thier durch Un⸗ erdnung an die Spitze der Angelegenheiten gekommen hat ibm als Grund seiner Erhebung nur die Englische Allianz und das Bedürfniß eines mehr parlamentarischen Ministeriums angegeben; und nun bringt er uns in Krieg mit England; und indem er sich zum Diktator ei⸗ fiärt, befranl er sich selbst und votirt sich mit Bereitwilligleit enorme Summen, und weigert sich, die Kammern ju versammeln und ihnen sraend eine der Fragen vorzulegen, ven denen in diesem Augenblid piellcicht das Schicksal Frankreichs abhängt.“

Man liest im Montteur parisienz „Briefe aus Alg ie berichten, daß man sich thätigst mit der Bewaffnung der Forts und der Batterieen, welche bald im guten Vertheidigungsstande eyn würden, beschäftigt. Der Marschall Valée und der Contra—= Admiral von Bougainville, Ober⸗-Kommandant der Marine, be— gleitet von ihren Adjutanten und den Mitgliedern der Marine— Kommission, besichtigten am J. Oktober die Artillerie Batterieen,

das Arsenal und die Magazine.“

Paris, 15. Okt. Obgleich an der heutigen Boöͤrse keine po— litischen Neuigkeiten verbreitet waren, so erfuhren dech die Course der Renten nicht unbedeutende Schwankungen. Die zyroc. er, öffnete zu 72 25, siel dann auf 71. 90, stieg wieder auf 72. 80 und schloß nach der Börse zu 71. 85.

Großbritanien und Irland.

London, 14. Okt. Der Herzog von Cambridge soll die Absicht haben, mit seiner Familie eine Reise nach Rom zu machen.

Nach einer Erklaͤrung des Globe muß man annehmen, daß das Memorandum des Herrn Thters in den hiesigen Blättern entweßer irrthümlich vom 5. Oktober datirt ist, statt vom 8ten, oder daß jenes ministerielle Blatt dasselbe nach dem Datum der Nachschrift beseichnet, welche dies letztere Datum fuͤhrt. Ob nun aber die dazu gehörige, aber noch nicht veröffentlichte Rote die⸗ selbe ist, weicher der „Globe“ das Datum des zten beilegt, dar, äber maß man nahere Aufklärung noch abwarten. Der „Globe“ sagte nimlich in seinem vorgestrigen Blatte: „Die Beschaffen—⸗ heit der von der Französischen Regierung uͤbergebenen Aktenstuͤcke sst von einigen unserer Kollegen mißverstanden und uͤbertrieben worden. Eine Note, datirt vom zten, und ein Memorandum, datirt vom Sten, sind empfangen. Die erstere erklärt ohne Näckhalt, aber in allgemeinen Ausdruͤcken, die von Frankreich zu Gunsten Mehmed Alis angenommenen Ansichten; das letztere ist eine Ant vort auf Lord Palmerston 's Memorandum und wird, wie man erwartet, in einigen Tagen veröffentlicht werden. Wir hoffen, das friedliche Ergebnisse durch diese Aktenstuͤcke befördert werden mögen, denn wir hoffen, daß die möglichst vollstaͤndige Kunde alles dessen, was auf beide Seiten auf gute Gewähr ernstlich behauptet und eingestanden werden kann, zu einem solchen Nesultat helfen wird. Die Tharsache, daß Frankreich mit weniger diplomatischer Rackhaltung, als srüher, die Art der Stellung angiebt, die es in dieser Frage anzunehmen fur angemessen hält, wird darauf hinwirken, jedes, bei den entgegengesetzten Interessen irgend mögliche Uebereinkommen zu erleichtern.“ Die vorgestrige Morning Chrontele sagte auch: „Die Fran— zöͤsische Regierung hat eine Note und ein Memorandum nach England geschickt. Die Note, welche von den Franzòsischen Zei⸗ tungen unrich iz als ein Ultimatum bezeichnet wird, ist vom 3ten datirt und wurde am ten von Paris abgesandt. (Hiernach müßte dies also doch eine andere Note seyn, als die der Thiers— schen Nachschrift vom Sten beigefügte.) Das Memorandum ist vom Gten datirt und wurde an diesem Tage oder am 9ten abgefertigt. Das Memorandum ist bloß eine Antwort auf Lord Palmerstoins lekz⸗ tes Memorandum. Der Nete wird von dem „Constsutionnęl.“ vorgeworfen, daß sie bloß die Verzichtleistung auf Mehmed Ali's Absetzung und seine dortige Respektirung verlange. Die Franz sische Nate geht aber auf diese oder andere Details gar nicht ein, sondern beschränkt sich auf Allgemeinheiten. Frankreich haͤlt es mit Mehmed, wie England mit dem Sultan, und ein gut Theil der bizher von Frankreich beobachteten Zweideutigkeit des Aus drucks ist beiseitgeworsen worden.“ J .

Die heutige Tim es enthält eine sehr ausführliche Beleuch⸗ tung des Thiersschen Memorandums, dem sie zwar Mäßigung und Hoͤflichkeit des Ausdrucks nicht absprechen will, das ihr aber doch wenig Aussichten auf die Erhaltung des Friedens darzubie⸗ ten scheint. Ein paar Stellen dieser Denkschrift glaubt das ge— nannte Blatt nicht ohne Rage ihrer unrichtigen Darstellung der Thatsachen hingehen lassen zu durfen, weil eine Kette von Schluäͤssen daran hänge, die eben so hohl seyen, wie ihr Uesprung. Mäalandere Behauptungen, die mit den Angaben in Lord Palmer— ston's Denkschrift in Widerspruch stehen, uͤberläßt die Times“ dem Minister die Antwort, weil sie selbst nicht hinreichend von dem Gange der Verhaadlungen unterrichtet sey, um daruber enscheiden zu ksnnes auf welcher Seite die Wahrheit sich befinde; jedenfalls scheint ir aber eine Beantwortung von Seiten Lord Palmerston's hier um so nöthiger, als gerade einige seiner bestimmtesten An— gaben, auf welche die schlagendsten Vorwürfe über Frankreichs Inkonsequenz begruͤndet seyen, durch die Denkschrist des Herrn Thiers als unrichtig dargestellt würden. Die Widerlegungen der „Times“ beziehen sich auf die Behauptung des Thicrsschen Me⸗ mnorandums, daß die Pforte in dem Kampf mit Mehmed Ali der angreifende Theil gewesen, und daß unter Aufrechterhaltung der Integrität der Turkei nur die Bewahrung derselben vor dem Schütz einer einzigen Macht gemeint gewesen seyn sollte. Beides erklärt die „Times“ für eine absichtliche Entstellung der Wahrheit. Dagegen fordert sie Lord Palsnerston auf, sich über die Mitthei⸗ lungen zu rechtfertigen, die ihm, seinen Angaben zufolge, von dem Grafen Sebastiani hinsichtlich der Zugeständnisse, zu denen Frankreich bereit seyn wurde, sollten geinacht worden seyn, und die in der Franzöͤsischen Denkschrift abgeleugnet wurden. Im Ganzen will dies Blatt aus der Exvosition des Herrn Thiers deut⸗ lich hervorleuchten fehen, daß Frankreich weiter nichts als Kan— ien und Adana dem Pascha von Aegypten wolle nehmen lassen,

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daß es dagegen die Ausgebung der verschiedenen Paschaliks von Syrien ganz von Mehmed Als Gutwilligkeit abhangig zu ma— chen gesonnen sey. .

Der Standard spricht sich jetzt so entschieden, wie es nur ministerielle Blätter thun koͤnnen, zu Gunsten des von dem Eng— lischen Ministersum, Frankreich gegenber, besolgten Verfahrens aus; er erklärt die gegen das Palmerstonsche Meme andum vol gebrachten Argumente fur durchaus nichtig und gesteht ein, daß er dadurch von der Tadellosigkeit de. Politik Loed Palmerstong vollkommen überzeugt worden sen. Er. weist darauf hin, daß aus den Eingestandnissen des Herrn Thiers hervorgehe, daß der Juli Traktat ursprünglich nicht in dem St Petersburger Kabi⸗ et ersonnen worden sey, daß vielmehr England das Franzoͤsi⸗ sche Kabinet aufgefordert 2 die orientalische Frage mit ihm allein und selbst in ossenemin Widerstande gegen Rußland zu ordnen, daß Oesterreich und Preußen geneigt giwesen seyen, sich dieser Allianz anzuschließen, und daß Frankreich allein es ver schuldet habe, daß dieselbe nicht zu Stande gekommen. Das ge— nannte Blatt macht ferner darauf aufmertsam, daß Rußland den Verhandlungen erst beigetreten sey, nachdem es eine ihm ven Frankreich angetragene eparat⸗Allianz zur Erledigung der orien— saalischen Frage zurückgewiesen, weil diese Allianz naturlich acgen die der drei anderen Mächte keine genügende Sicherheit gewahrt habe, und daß man aus diesem Allen wohl den Schluß zu ziehen sich berechtigt fuͤhlen könne, zrankreich zuͤrne nicht so⸗ wohl äber die ihm angeblich zugefügte Beleidigung und Zurück= setzung, sondern darüber, daß es in seinem Plane zu einer Thei⸗ lung des Ottomanischen Reichs gestoͤrt worden sey⸗ Die von Herrn Thiers versuchte Widerlegung des Palmerstonschen Me⸗ morandums in seinen Details sey nichts als ein Drehen und

Deuteln einzelner Phrafen und Worte, und nach der von Herrn

Thiers gegebenen Auslegung der Ausdrucke Integritaͤt und Un— abhaͤngigkeit des Turkischen Reiches würde man nicht sagen kön nen, daß Frankreichs Unabhängigkeit angetastet ware, wenn man ihm Korsika naähme, oder wenn England seine früheren Besitzun⸗ gen in der Normandie wieder ere zerte. Der Behauptung des Herrn Thiers, daß Lord Palmerston sich übermäßig auf die Seite Rußtands geneigt habe, wird auch von dem mimisteriellen Globe entschieden widersprochen, wobei dieses Blatt auf die von Herrn Thiers selbst beigebrachte Thatsache hinweist, daß nur die Zurückhaltung Rußlands die Ursache sey, wenn England nicht einer Allianz Rußlands, Frankreichs, Oesterreichs und Preußens, setzt in derselben Stellung gegenüberstehe, wie Frankreich den drei durch den Juli Traktat mit England verbündeten Mächten. Der „Globe“ fügt hinzu, daß in einem solchen Falle von England nicht ein so tumultuarisches Benehmen zu erwarten gewesen seyn wuͤrde, wie Frankreich es jetzt zeige, und, vermsnst zum Belege auf die Haltung Großbritaniens im Nahre 1823, als Frankreich, allem Widerstreben Englands zum Trotz sich durch ussische K

gen lassen. Blatter Courier und das Memorandum deg

Eine ganz' entgegengesetzte Sprache führen die Tory

* n , ,. sie erklären, durch errn Thiers die Ueberzeugung gewon— nen zu haben, daß die Fran ösische Regierung, ganz abgesehen von den Differenzen in der Hauptfrage, durch das Venehmen Lord Palmerston's vollkommen zu den von ihm getroffenen Naß- nahmen berechtigt worden sey⸗ Ziemlich in demselben Sinne spricht sich der halb radikale Sun aus.

Der ministerielle Globe verwahrt sich gegen die Vehauy⸗ tung, daß, wenn es zum Kriege gegen Frankreich kommen sollte, die neue Allan gegen das Prinzip seiner Nerv olution gerichtet ware, wie die Kriegspartei in , so gein glauben machen wolle. So lange man nicht offen anerkenne, fuͤgt das genannte Dlatt hinzu, daß die Revolunign und deren Erfolge richts mit auswärtigen Verhältnissen der Staaten zu thun hatten, sey auch kein gutes Einverständniß zwischen Frankreich und Europa mog, lich. Aber der Anmaßung muͤsse man sich entgegenstellen, daß die Revolution einem Staate das Recht gebe, der ganzen Politił seiner Nachbarn Gesetze vorzuschreiben. . e

8 Privat / Korrespondenz des Courier versichert, die Einberufung der Kammern, wenigstens so weit sie vom

Könige und einem

heil der Kabinets ausgegangen, in aufrichti friedlicher Gesinnung stattgefunden habe; die Majorität de Mi⸗ nisteriums dagegen habe alles Mögliche gethan, um dem Könige

davon abzurathen. Einige behaupteten, die Friedens . Partei werde sich zu der Kriegs-Partei in der Kammer wie 20 zu ! verhalten, schon weil das Geschrei der letzteren meist von den Republikanern ausgehe und die Masse der Nation dem Kriege abheld sen. Man glaube, daß binnen vier Wochen eine Ministerial Verande⸗ rung unter Len Luspizien des Marschalls Soult uGnd des Herrn Guizot eintreten werde; für jetzt warde die Entfernung des Herrn Thiers seine Popularität und die Verlegenheiten der Regierung nur vermehren. .

Die Times erwähnt eines in Paris umlausenden Gerůchts, daß die Franzoͤsische Regierung, um del Entscheidung der Kam—⸗ mern vorzugreisen, die Absicht habe, Minerka ober Kandien be setzen zu lassen, und erzählt, ein Britischer Minifter habe in Ve— ug darauf geäußert: „Nun wohl, nehm en mögen sie diese In¶ seln“, von dem Behalten aber habe derselbe kein Wert gesagt. Der Globe erklart den Ausfall in der Staats Einnahme des letzten Quartals hauptsächlich dadurch, daß der letzte Viertel⸗ jahre⸗Bericht an einem Sonnabend, den 3. Juli, ausgemacht wer den sey, weshalb die Berechnung der Einnahme erst in der Mitte der nächsten Woche wieder begonnen habe, und wodurch e⸗ ge⸗ kommen, daß eine bedeutende Summe, angeblich * O, Cod Pfd, die wirklich von dem Schatzamte eingenommen worden, nicht mit mit in Rechnung gestellt ey. In den Zöͤllen ist aber ein wirk— licher Ausfall eingetreten F der von dem „Globe“ durch die ver— anderte Konjunktur im Getraidehandel und durch die hohen Zuk⸗ kerpreise erklärt wird. Die Post⸗Einnahme weist dage len einen Zuwachs im Vergleich zu dem unmittelbar vorhergehenden Quar— tal nach. .

X. Naval and Military Gazette will wissen, daß bis um JI. Oktober 9 Linienschiffe von JJ bis 101 Kanonen ihre vollstandige Vemannung erhalten würden. Sie berichtet ferner, daß Lord J. Hay, als C ein Kom im Mittelmeere erhalten solle, und behauptet, daß die jetzt bei Admiral Stopford's Flotte befindlichen Da mysschiffe hinreichend seyen, um, ohne alle Beihülfe der Übrigen Kriegsschiffe, mit den d Linienschiffen des Admirals Hugon kämpfen.

Die M . von 126 ö 86. ö. 7 lar zum zweiten Befehlshaber der Englischen Flotte dischen Meere 2 a,,, ir J. A. Ommaney, fuͤhrt, sollte gestern aus dem Hafen von Portemout bugsirt wer den und dann binnen kurzem in Begleitung des owe“, eines Schiffes von 126 Kanonen, nach ihrer Bestimmung abgehen.

Connell hat sich jetzt ber die bekannte Aeußerung des Lord ⸗LCijeutenants von Irland, Lord Ebringten, in Bezug auf die Nepeal / Agitation öffentlich ausgesprochen. Am 1. Oktober hielt

er seinen feierlichen Einzug in Tork, wo er von den Gewerken

athschläge zu einer Invasion in Spanien habe bewe⸗

ommodore zweiter Klasse, ein Kommando

auf das enthusiastischste empfangen wurde und präsidirte darauf bei eineni Gastmwahl. Schon in der Rede, die er in dem Stadt⸗ haus an das zahlreich versammelte Vel richtete, erklärte er, daß er unwiderruflich der Repealsache zugethan bleibe, daß sie eine Angelegenheit seines Daseyns geworden sey, und daß er sie nim⸗ mer aufgeben werde bis man ihn zum Mitgliede suͤr das erste Irländische Parlament wahle. Bei dem Gastmahle selbst brachte er den Teast auf den Lord-Lieutenant mit folgendem Vorbehalt aus: „Der Lord Lieutenant von Irland! Als ein alter und bestaͤndiger Freund der constitutionellen Rechte hätte er wissen sollen, daß ein Volk sich nimmer durch Stellen und Penstenen von seiã nem Vorhaben abbringen, noch durch FJwang ven gesetz— lichen und friedlichen Bemühungen zurückschrecken läßt.“ Hier— auf äußerte O Connell: „Ich muß dem Lord Ebrington fuͤr seine neuliche Erklärung, daß die Repealer sich von Sei⸗ ten der Regierung keine Begünstigung oder Bessrderung weiter versprechen duürsten, vielmehr Dank sagen, als ihm grol— len. Meine Landeleute haben mir srüher großen Einsluß bei der Verwallung zugeschrieben, und ich bin deshalb mit Biiten und Gesuchen um Verwendung zur Erlangung ven Aemtern und Ge⸗ halten bestürmt worden. Da ich Repealer bin und nie etwas Anderes werden will, so werden diese Belastigungen jetzt weafal⸗

len. Es ist meine unerschütterliche Ucherzeugung, daß, wenn man

in die Repeal nicht willigt, eine surchtbare und blutbesleckte Tren⸗ nung stattsinden wird, und wenn Liese auch nicht in der Gegen⸗ wart eintritt, so wird doch auf die Dauer das Blut in den Adern der Jugend beim Anblicke der Erniedrigung, worin sich Irland besindet, nicht ruhig bleiben.“ Am Schlusse seiner Rede erklarte O Connell sedoch, daß er, trotz der Rede Lord Ebrington , die Regierung aufs kräftigste unterstüͤtzen werde, wenn auch kein an⸗ derer Gründ dazu vorhanden sey, als der, daß er, nach der Er, klaͤrung des Lord Lieutenant“, . Veguͤnstigung zum Lehn ar seine Unterstuͤtzung zählen durfe.

dle nene, der bereits erwähnte Syrische Bischof Athanastos Abel Mesih, der von dem Patriarchen zu Antiochien zum Metropoliten der christlichen Kirchen auf Malabar ernannt war, in York eingetreffen und hat dert greßes Aufsehen erregt. Durch einen Schismatiker seiner Kirche, die ven dem Amerika— nischen Missionaren bearbeitet seyn sollen, soll er aus seinem Amte verdrängt worden und nach England gekemmen seyn, um die Theilnahme seiner Brüder in England zu erlangen. Es wird ferner behauptet, er stamme in direkter Linie von den ersten Bi— schoͤfen der Antiochischen Kirche, welche dasselbe Glaubens bekennt⸗

niß, wie die Anglikanische Kirche, haben soll.

Nied er lande.

Amsterdam, 16. Okt. Das Handel sblad, als Organ des Handelsstandes vieher in seinen volitischen Ansichten sehr gemäßigt und auch meistens die Zwecke und Maßregeln der Re⸗ gierung unterstuͤtzend, nimmt den Moment des Thron wechsels wahr, um dem Könige die Wansche derjenigen, die es zu der re— ten glaubt, in Bezug auf die Rathgeber der Krone mitzutheilen. Es wird darin gesagt: „Eine Regierung entlehnt einen roßen Theil ihrer moralischen Krast zweien Eigenschasten. der

ähigkeit und der eifcigen strengen Pflichterfüllung ihrer Beam⸗ ten. Die innere Starke der Preußischen Regierung beruht hauptlächlich auf diesen beiden Eigenschasten.“

Die Hollandischen Bluter theilen jetzt das vem 10ten d. M. datirte Königliche Dekret mit, durch welches Nord und Suͤd⸗ Holland in zwei abgesonderte Provinzen eingetheilt und die nä— heren Bestimmungen dieser Eintheilung sestgestellt werden.

Belgien.

Brüͤssel, 15. Ott. In der Emancipatien liest man: „Die Ankunft des Baron ven Zuylen van Nyerelt zu Bruͤssel, üm den Könige Leopold die Abdankung Wilhelm's J. und die Thron ⸗Besteigung Wilhelm's II. zu nętisiziren, macht allen Muth⸗ maßung uber die Plane des neüen Souverains ein Ende. Die⸗ ser Höflichkeits Akt, der sogar sehr merkwürdig ist, weil Belgien ie einzige Macht zweiten Ranges ist, welcher diese Notisicatien durch einen außerordentlichen Gesandten gemacht wird, beweist, daß Wilhelm II. mit Belgien freundschastliche und nachbarliche Verhaltnisse aufrecht halten will, und widerlegt peremtorisch alle Insinuationen, die man uͤber die Restaurations - Versuche dieses Fuͤrsten gewagt hatte“ '.

Am Iten Adends verlangten im Theater zu Lattich einige Indtriduen die Marseillaise, allein sie fanden nickt Unterstützung Fenug unter den Zuschauern und mußten auf ihre Plane verzich⸗ ten. Man glaubt, daß es fremde Provagandisten waren, sie wer⸗ den aber keinen Wiederhall umier unserer Bevölkerung sinden.

Die Regierung hat bekannilich einen Theil der Eisenbahn— Anleihe von 82 Millionen, zu welcher sie von den Kammern autorisirt war, abgeschlossen: nämlich eine Summe von 26 Mil⸗ ionen Franken zum Cours von 98 in Zoroc. Papieren. Die General- Sozietät Cehemalige Bruͤsseler Bank) hat dieselbe ken trahirt; die Subseriptien, welche sie eröffnete, aberstieg 20 Mil— lionen Rothschild hatte 95 angeboten und wäre auch bis 96 ge—

=stiegen: er verlangte aber, daß man ihm auch bei dem Abschluß

der fibrigen 52 Millionen den Verzug gebe und hierzu wollte die Regierung sich nicht versteken. Die General Sozierät stellte diese Bedingung nicht, sondern kam bloß mit der Regierung uͤber⸗ eln, daß die neuen Fonds vor dem Abfluß von sechs Jahren nicht heimgezahlt werden durfen.

Die Kammern werden, versichert man, auf den 2. Novem— ber einberufen. Die Thron-Rede wird die neutrale Stellung, welche die Verträge fuͤr Belgien bestimmt haben und die Bel⸗ gien zu behaupten wissen wird, deutlich bezeichnen, Jede Macht, welche diese Neutralität verletzen wärbe, hätte O0,bhoh trefflich eingeübte Belgier gegen sich. Die oͤffentliche Meinung spricht sich allenthalben in diesem Sinne aus. Uebrigens werden die Kammern sich wahrend der künftigen Sesston mehr mit Fragen der Industrie und des Handels als mit Politik zu beschaͤftigen haben.

Bund esstaaten. Gestern Abend ist der Herzog von

Deutsche

Konstanz, 13. Okt. ordeaux hier angekommen.

Braunschweig, 15. Okt. Schon ist in öffentlichen Blättern die Nachricht mitgetheilt, daß die achtzehnte Ver⸗ sammlung der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Aerzte zum nächstjährigen Versammlungsorte die alte ehrwuͤrdige Stadt Braunschweig bestimmt hat, zu welcher Mittheilung wir sckt hinzufügen konnen, daß fur die bevorstehende neunzehnte Ver, fam miung der Geheime Rath Hr. von Strem beck zum er, sten, der Ober- Stabsarzt Dr. Pocels aber zum zweiten Geschaͤftssührer erwählt worden sind. Dlesen beiden Gelehrten ist, auf ihr Ansuchen, von dem der, n Braunsch weigischen hohen Staats, Ministerium durch ein Re kript vom gten d. M. die erforderliche Erlaubniß zu solcher Versammlung sofort gern

len auf das freundlichste und ehrendste entgegen kamen.

ertheilt worden. Nachdem dieses geschehen, haben beide Ge⸗ schäftsfHuhrer, nach der ihnen von der Gesellchast ertheilten Er⸗

möchtigung, zu ihren Gehülfen den Doktor Ler Medizin, Mansfeld zu Braunschweig erwählt, welcher mit Bereitwilligkeit

Auch verfehlten die erwahlten Ge⸗ schäftsführer nicht, in Beziehung auf die ihnen übertragene Angele⸗ l vor einiger Zeit unter dem u Braunschweig, Praäsident des Herzoglichon Ober-Sanitäts“ nen Piaster) repräsentiren. solchen Scheinen eder Sehim stattgesunden, so daß der Gesammt—

dieses Amt an zenommen hat. genheit, eine vorlaufig Konferenz mit em Stadt Direktor II. Bode

Kollegiums, zu halten, von welchem gelehrten Geschäftsmanne sie auf das freundlichste die Versicherung eines umfangreichen Bei—

standes empfangen haben, und ahnliche Versicherungen empfingen Beutel oder 0 Millionen Pialler darstellt.

sie von dem alles Gute gern fördernde Landes⸗Direktor Pini.

Auf diese Weise ist die gegründeist: Hoffaung vorhanden, daß

die gefeierte Gesellschaft, in welcher Naturforscher und Aerzte der

ersten Größe glaͤnzen, auf eben die Weise aufgenommen werden wird, als dieses in den ersten Städten des Deutschen Vaterlandes

der Fall gewesen, dessen Könige und Fuaͤrsten ihr mit Wohlwol

VBraunschweig und das nahe Wolfenbüttel besitzen so großarlige

wissenschaftliche Institute, welche auf das sorgfaltigste von einer alles Große und Edle fördernde Negierung gerslegt werden, daß nur wenige Städte Deutschlands sich rühmen konnen, deren schön

nere und besser erhaltene zu haben; Braunschweigs edle Farsten, Staatsmänner und Burger haben sich aber stets durch Liebe zu den Wissenschaften und Achtung derselben auf das ehrenvollste ausge— zeichnet. Die Gesellschaft wird sich vor dem achtzehnten Sep— tember künftigen Jahres hier versammeln, um an diesem Tage ihre Geschäfte zu beginnen. Eine öffentliche allgemeine Einladung der Geschästsführer wird zu gehöriger Zeit durch mehrere der gelesensten offentlichen Blatter erfolgen.

Oesterrelch.

Wien, 14. Okt. Gestern lief hier die Tuͤrkische Post ein. Die Nachrichten aus Konstantinopel reichen bis zum a0sten. Der heutige Oesterreichische Beobachter enthält eine umstaͤndliche Darstellung der Operationen der vereinigten Flotten an der Sy— rischen Küͤste, von dem Tage der Abfahrt von Alexandrien, bis ur Beschießung von Beirut und der Landung bei Kesruam.

ie unzusammenhängenden und sich widersprechenden Berichte in den Franzossischen Blättern werden dadurch berichtigt und er— gänzt. Ein Gerücht, welches Mehmed Ali als schwer erkrankt meldet, erneuerte sich in diesen Tagen. Das Wahre ist, daß der Vice⸗König zu Ansang des vorigen Monats an einem An—˖ thrax litt, jedoch die Operation gläcklich überstand. Der in Montenegro von Seiten der Russischen Regierung verwandte Kon— sul dieser Macht in Orsowa, Hofrath von Tschefftin, ist hier von letzterer Stadt kommend, durchgereist, um sich sich über Dalmatien zum Vladika in Montenegro zu begeben. Der Sohn des Kaiserl. Russischen Ministers, Grafen von Nesselrode, ist als Courier hier eingetroffen. Lord Londonderry wird mor— gen mit seiner zahlreichen Familie nach Konstantinopel abreisen. Aus Smyrna wird geschrieben, daß Graf Montalembert sich * einem Europaäischen Dampsboote nach Frankreich eingeschifft abe.

Spanten.

Madrid, 7. Okt. vinzial⸗Junta's nach Madrid gesandten 22 Deputirten dem Her— zog von Vitoria ub erreicht haben, lautet solgendermaßen:

„Es ist vergebens, daß die erhabene Regentin des Reichs von dem besten Willen beseelt ist, wenn der Feind, welcher uns zu veruichten sucht, in ihrem Mangel an Borsichi und ihre Mißtennung der Prä— rogative ein leichtes Mittel zur Erreichung seiner Zwecke sindet. Es ist vergebens, daß Ew. Ercellenz sechs echt patriotische und fähige Mi⸗ nister vorschlagen, wenn sie bei der Krene nur auf Hindernisse, Wider⸗ streben und Intriguen stoßen, wodurch ihre besten Absichten und Wünsche für das Laud vereitelt werden. Der gesunde Sinn des Volks siehn da— her keine Sicherheit für die öffentliche Ordnung eder die Stabilität unserer Justituͤtionen, so lange zwischen dem Oberhaupte des Staats⸗ und den Regierern desselben nicht jene Uebereinstimmung der Ideen herrscht, die für eine gute Regierung so wesentlich isi. üüm einen so hechmächligen Zwweck zu erreichen, kennen die Unterjeichneten kein anderes Mittel, als der erhabenen Regentin einige Personen zur Seite zu stellen, welche die Last der Regentschaft mit ihr iheilen und sie vor manchen Irrihümern bewahren. Die uuver gar Drganisirung der Regentschaft in einer selchen Weise, daß

ersonen, die das Vertrauen des Volfs verdienen, in dieselbe aufge— nommen werden und in Gemeinschast mit Ihrer Majestät das Land rugieren, ist die erste und wichtigsie Maßregél, welche die Unterjeichne— ten, im Namen der ven ihnen repräsentirten Juntas, Ew. Etzellen vorzuschlagen haben. Um die Resultate einer se wichtigen Maßregel u sicheru, sind natürlich noch andere nöthig, wie 3. B. die baldige

nflösung der jetzigen Cortes und Einberninng neuer, damit Maßregeln zur Abstellung der Beschwerden der Natjen ergriffen werden önnen. Aehuliche Gründe, sprechen für die Zurüdnabme des Munici— kal Gesctzes. Die Provigzral⸗Juntés, die dem Aufrüf und Vertrauen der Natien aus so ivürdige Weise enisprochen dem und sich so vielen Gesahren ausgeseßt haben, sind die einzigen Ktr— perschaften, die unter den gegenwärngen Ümsinden die Zevirficht und den guten Geist des Volks erhalten lännen und ihr Föribesiehen bis bis die neuen Certes versammelt sind, ist unerläßlich. Die Unterzeich neien wellen auf die Erörterung der Frage in Vetreff der öffentlichen Beamten und derjenigen Personen, weiche die höheren Aemter im Pa⸗ last bekleiden, hier nicht eingehen; aber wenn man das Benehmen ei— niger derselben und den von ihnen ausgeübten Einfluß näher prüft so erscheint die Ersernung aller derer, die sich den liberalen Jusisiut onen des Landes seindlich erwiesen haben, als eine absolnte Nethwẽendiatent Die 3 , , beschränfen sich darauf, die hier erwähnten Maßregeln vorjuschlagen, von deren Unersäßlichkeit sie fest überzeugt sind . bei ejner Revolution die Gesetze temporair suspendirt find so ist es unmöelich, bei den eiwa nöthig werdenden großen Üimwäljungen . sesibessim mien Regel zu solgen. Das Gesetz der Noihwendiakeit . das höchste aller Gesetze. Wenn das vorgeschlagene Gesetz heilsam 9 wenn die effentliche Meinung und das allgemeine Beste es 6 dann besitzi es die höchste aller Sanctionen.“ (Folgen die liuier⸗

schriften. Portugal.

Lissabon, 5. Okt. Durch ein Koͤnigliches Dekret ist ei Vermehrung des Heeres von lo, auf 23, 967 int 26 ar 6 1 H . 2*, Mann ver

er Marquis ven Saldanha sollte mit besonderen Auftrz—

gen nach Spanien geschickt werden und stand bereits im Gun ine Reise anzutreten, als der Französische Gesandte, Baron von arennes, gegen eine Maßregel protestirte, die einer Anerkennung der revolutionairen Junta's in Spanten gleichkommen und nur als Furcht ausgelegè werden wuͤrde, auch fur die Minister keine wohlthätige Folgen haben könne, weil die Spanischen Progrefsi⸗ 6 sie wegen ihrer Verbindung mit den Moderados sicherlich stürzen möchten: denn wollte der Marquis erst nach Madrid ge⸗ 8. , 1 die 4 643. und ginge er zuerst nach

so würde er die Junten aufbringen. Die r , e . r,, geht das Geruͤcht, daß der Finanz-Minister die ruͤckstä digen Dioidenden der auswärtigen Siaateschuld in Titulos 6

Auch

Die Petition, welche die von den Pro„

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Nominal⸗ Werthe von 20 Psd. auczahlen wolle, die an Zahlune t statt in den Zoll ⸗Aemtern von Lissabon und Porto —— werden sollten.

Türkei. Konstantinopel, 30. Sept. De Reaierun; hatte schon Namen Scehim Tresorscheine in Um— lauf gesetzt, welche ein Kapital von z2, 09 Beutel (16 Milsio—⸗ Jetzt hat eine neue Emission von

betrag des ausgegebenen Papiergeldes ein Kapital ven 80, 000

Am 27sten ist das Oesterreichische Dampsbeot „Seri Per— vas“, von Beirut kemmend, hier eingetroffen. Die Englisch—

Oesterreichisch⸗Tuͤrkische Flotte besand sich noch im Angesichte die

ser Stadt. Aegypten.

Alexandrien, 26. Sept. (L. A. 3.) In Folge der von der Pforte ausgesprochenen Absetzung Mehmed Alus und des ge— gen ihn geschleuderten Bannfluches haben der Englische, Oester— reichische, Preußische und Russische General-(Konsul hier von ih— ren resp. Botschaftern in Konstan inopel den Besehl erhalten, sich binnen 21 Stunden einzuschiffen. Wirklich haben auch diese vier Konsuln am 23. September Alexandrien verlassen, indem Oberst Hodges sich an Bord eines der vor dem hiesigen Hasen aufge— stellten Englischen Linienschiffe verfügt hat, die anderen Konsuln sich auf einem Oesterreichischen Da mssschiffe einschifften, welches nach den Sprischen Kuüͤsten abgegangen ist, um dem Admiral Stopford Depeschen zu uͤberbringen und von dort seine Fahrt nach Konstantinopel fortzusetzen. Der Englische Konsul Larking ist hier geblieben, jedoch als bloßer Privatmann. Die hier bles— benden Engländer haben sich unter den Schutz des Hellaäͤndischen, die Oesterreicher unter den des Toskanischen, die Russischen uns Preußischen endlich unter den des Schweizerischen Konsulats be— geben. Diese plötzliche Abreise der Konsuln hat uͤberdies hier großes Aufsehen gemacht und unter der Europäischen Berdlke— rung großen Schrecken verbreitet; selbst die moslemitische Einwoh— nerschaft hat sich diesem Eindrücke nicht entziehen können, obwohl bis jetzt die Ruhe nicht einen Augenblick gestort wor— den ist, zu deren Aufrechthaltung außerdem oie Regierung ener— gische Maßregeln ergriffen hat. Das Kläͤgste, was Mehmed Ali unter diesen kritischen Umständen thun konnte, war der von ihm ertheilte Befehl, die Offiziere der Tuärkischen Flotte, mit Ausnahme der vier obersten Befehlshaber, des Kapudan— Pascha, des Riala⸗Bei, des Kapudan Bei und des Motala⸗Parcha, zu, entlassen und sie nach Konstantinopel zur uckzu⸗ schicken. Die übrige Mannschaft der Tuͤrkischen Flotte ist je— doch noch zuruͤckbehalten worden und befindet sich bekanntlich seit längerer Zeit an Bord der beiden Flotten vertheilt Die Regle— rung war geneigt, ihre Flotte auslaufen zu lassen, aber in Folge besserer Ueberlegung und einiger Vorstellungen des Franzöͤsischen KLonsuls ist diese Maßregel vertagt worden. Dieses Vorhaben Mehmed Alt's in Bezug auf seine Flotte wurde aber ruchbar, und wahrscheinlich in Folge dessen haben die beiden Englischen Linienschiffe sich entfernt und es sind nur zwei Korvetten zurückgeblieben, um die in den Hafen einlaufenden Schiffe zu durch suchen. Vor ihrer Abreise haben die vier Konsuln die Unterthanen ihrer Regierungen noch offiziell von der durch die Pforte verfuͤgten Bloka de Erklärung Alexan— driens in Kenntniß gesetzt und sie aufgefordert, die noͤthigen Maßregein zu treffen und ihre Geschaͤfie in ODrönung zu brin—⸗ gen. Der hiesige Franzoͤsische General⸗Konsul hat hingegen den hier lebenden Franzosen die Blokade nicht angezeigt, ünd zwar aus dem Grunde, weil, wie das vorgestern aus Konstantinopel hier eingetroffene Französische Dampfschiff gemeldet, der Franzoͤ⸗ sische Gesandte bei der Pforte, Herr von Pon ois, die Blokade nicht anerkannt hat. Mit diesem Dampsschiff ist zugleich ein ho— her Franzoͤsischer Offizier vom Geniewesen hier angekommen, der von seiner Regierung beauftragt worden seyn soll, die Befesti= gung Alexandriens in Augenschein zu nehmen. Er wurde sogleich von Herrn Cochelet dem Pascha vorgestellt, der ihn auf das zu— vorkommendste empfing und ihm zur Auefuͤhrung seines Vor habens alles Nöthige zur Verfuͤgung stellte. Von der Sprüche Kuͤste reichen unsere Nachrichten nur bis zum 20. Sept. und melden außer dem bereits Bekannten uͤber die Besitznahme Beiruts und mehrerer anderer Kuͤstenpunkte bloß die Ankuntt des von der Pforte neuernannten Paschals von Acre, Izzet Mohammed Pa— scha, zu Kaiffa mit einem Tuͤrkischen Truppen Corps. Meh— med Ali hält sich fortwährend auf seinem Landsitze in der Nahe von Alexandrien auf; er hat selbst nach dem Einmeffen der Nach— richten aus Syrien sich nicht aus der Fassung bringen lassen und soll, als er aus Konstantinopel die Nachricht seiner Absetzung vernahm, lächelnd erwiedert haben: „das sey der dritte verfallene Wechsel auf die Regierung Acayptens, den ihm die Pforte praäͤ— sentire.“ Auch geht das Geruͤcht, er habe ein neues Schreiben an den Groß Wesir gerichtet, worin er demselben vorgestellt, daß er durch sein Verfahren seinen jungen Herrscher ins Verderben stuͤrie. Nachschrift. In diesem Augenblicke vernimmt man aus glaubwuͤrdiger Quelle, der Vice⸗König habe Befehl ageseben, daß 18 Linienschiffe und 8 Fre atten sich bereit hatten sellen, auf das erste Zeichen unter Segel gehen zu koͤnnen. Zugleich sollen Couriecre an Ibrahim Pascha abgegangen sern, die ihm den Befehl uͤberbringen, vorwärts zu marschiren. Die beiden Engli— schen Linienschiffe sind wieder im Angesichte des Hafens, aber in vollem Segeln begriffen.

Syrien

Die Malta⸗Times vom 5. Oktober enthalt folgende Nach richtes aus dem Orient: „Das gestern Abend hier eingelaufene Dampfboot „Tancred“ hat keine neueren Nachrichten aus Sy— rien uͤberbracht, als der am 26. September angekommene „Pro— metheus“. Es hat sich indeß hier das wenig Glauben verdie— nende Gerücht verbreitet, daß St. Jean d'Aere sich ergeben, die Sieger aber großen Verlust erlitten hatten. Unsere Nachrichten aus Alexandrien und Konstantin opel reichen bis zum 27sten und aus Smyrna bis zum 29. September. Die Abreise der vier General- Konsuln aus Alexandrien hatte daselbst große Be— stuͤrzung erregt und die dortigen Britischen Kaufleute hatten sich vorlaufig unter den Schutz des Holländischen Konsuls gestellt. Es heißt, die General⸗Konsuln wurden sich nach Konstantinopel begeben. Man hatte noch immer gehofft, die Blokade werde noch aufgeschoben werden, indeß erfahrt man jetzt auf offizielle Weise, daß sie am lzten beginnen wird. Der Pascha trifft die größten Vorberei— tungen, um sich dem Quintupel⸗Traktat aufs Aeußerste zu wider⸗ setzen. Ein Schreiben aus Alerandrien vom 26. September meldet Folgendes: „„Am 2sten befahl der Pascha den beiden

lotten, in See zu gehen, allein ich glaube, daß der Franzsöͤsische Konsul ihm diesen unpolitischen Schritt widerrathen hat. Wir warten hier sehnlichst auf die Antwort der Französischen Regie—

klärt hat, wenn Frankreich ihm nicht beistehen könne, so miüsse er seine Sache allein ausfechten. Sollten sedoech die Schiff wirklich auslaufen, so ist zu befuͤrchten, daß bei der Durch⸗ sahrt durch zen engen Kanal die Britischen Schiffe ihnen großen Schaden zufügen würden.“ Herr Waghorn schreibt einem Freunde in Malta unterm 27. September: „„Ich kann etzt Alles sicher empfangen, obgleich die Konsuln der vier Machte Alexan rien verlassen haben; Reisende und Briese koͤnnen durch meine Vermittelung mit Genehmigung des Pascha's Aegypten ungehindert passiren.““ Ein anderer Korrespondent vom 2osten

schreibt, daß der Ertrag der diesjährigen Aerndte beispiellos ley

und nicht weniger als zwei Millionen Ardebs betrage. Die Ueberschwemmung des Nils, welche arößer ist als semals, hat in Unter⸗Aegypten eine areße Anzahl Dörfer weggerissen und un— ermeßlichen Schaden angerichtet Der Pascha ist noch immer bereit, kas Leben und Eigenthum der Europäer zu schützen.“ Im Mediterraneo liest man: „Mehr als 300 Aegypter sind zu den Verbündeten übergegangen; ihrer Aussage nach ware die Aegyptische Armee sehr unzufrieden und 2 0 Mann warteten nur auf eine Gelegenheit, ihrem Beispicle zu folgen. 6060 Bergbe⸗ wohner sind bereits von den Verbündeten bewaffnet werden und 2 18,960 wurden sich ihnen gern ansch ließen, wenn nicht die auptmacht Ibrahim Pascha's für den Augenblick dies verhin— rte. Herr Wallon, Unter Lieutenant auf dem Schiffe ; Gorgon“ sungirt jetzt auf dem Tuͤrkischen Flaggenschiffe s Flaggen Lieutenant, Privat⸗Scecretair und Adjutant deg Admi 5 Walker. Als bei dem Angriff auf Dschebei in Syrien un— re Seesoldaten und Matrosen zurückgetrieben wurden, sah mai— en Lieutenant Grenfell von der Dampf-Fregatte „Cyclop“ in egleitung eines Matrosen den Strand entlang laufen, um eine vermißte Englische Flagge zurückzuholen. Es gelang ihm dies auch unter dem heftigsten Feuer der Aegypter und er wurde be: der Ruͤckkehr zu den Booten nebst seinem Gefahrten mit einer: dreimaligen Hurrah empfangen.“ ö

Inland.

ö. Berlin, 20. Okt. Gestern fanden zugleich mehrere Diners bei Sr. Königl Hoheit dem Prinzen von Preußen und den an— deren Prinzen des Keniglichen Hauses statt.

Berlin, 20. Okt. Arch die suͤdische Gemeinde der Haupt stadt hat den Tag der Huldigung unseres Allergnädigsten Königs, der ein Vater aller seiner Unterthanen ohne Unterschied des Glau— bens ist, auf angemessene Weise feiern wollen. Sie beschloß da—⸗ her, ein neues Hospital⸗Gebaude fuͤr arme, alte und ehrenwerthe Mitglieder ihrer Gemeinde zu errichten und zu diesem Behuse im Schoße derselben eine Subscription zu eioffnen. Wenige Tage vor der Huldigung wurde. diese Unterzeichnung angefangen, und schon am Huldigungstage selbst belief fie sich auf eine mehr als 15,000 Rthlr. betragende Summe, so daß der Vorstand der Gemeinde bereits dem Magistrate von Berlin, als der ihm zunächst vorgesetzten Behorde, die Anzeige von dem beschlossenen Bau machen konnte. Am Sonntag den 18ten Oktober Nachmittags um 3 Uhr fand in der Synagoge auch ein feierlicher Gottesdienst statt, um den Segen des Himmels fur das Gluͤck und die lange Dauer der Regierung Sr. Majestät des Königs Friedrich Wilhelm 1V. zu erflehen. Ein ansehnlichei Chor von Knaben sowohl als von Erwachsenen fuͤhrte einige Hebräͤische Psalmen und Hallelujahs unter Begleitung von In— strumental⸗Musik aus, während der Rabbinats⸗Verwalter, Herr Oettinger, ein Gebet in Hebräischer Sprache vortrug und der Direktor des Juͤdischen Seminars, Herr Dr Zunz, eine kräftige 1 Guten auffordernde und ermunternde Deutsche Rede ielt.

bundenen Huldigung eröffnet. lung des Professers Kanger mit dem Choral: In Deiner Stärte freue sich der König alle Zeit“ hierauf sprach der Tirefter Bonnell é Gebet, jn welchem er den Allmächtigen für die Wohltaten danket

so reichlich empfangen, und den Saen des Höchfsten über Sc in. gierende Majestãt beraberslebte.

der beiden Preise, weiche nach der Stiftung des 8 alljährlich im Oftober an jwei Primaner für die zelungensten Deut

schen Aufsatze veriheilt werden sollen.

rung, da der Pascha sich ganz in ihre Hände gegeben und er—

Stettin, 18. Okt. Auf den in diesem Jahre in der Provinz Pommern abgehaltenen 16 Remonte⸗Maͤrkten wurden 1130 Pferde zum Verkauf gestellt und davon 278 fuͤr 25, 81ß Rihlr. angekauft. Die Durchschnitispreise stellten sich im Reglerunas⸗ Bezirk Stettin auf 92 Rthlr, im Regierungs Bezirk Kös lin auf 977⸗. Rihlr. und im Regierungs- Bezirk Stral. sund auf circa 92 / R hlr., in der ganzen Provinz aber auf auf 911 a2 Rthlr.; mithin im Regierungs-Bezirk Köslin höher, in den beiden anderen Bezirken etwas niedriger, als im Jahre 1859. Die hochsten Preise fuͤr ein Pferd wurden inn Ueckermünde mit 16 Rthlr. in Trertow a. R. und Körlin mit 125 Rihlr. und in Anklam, Stolp und Bergen mit 129 Rthlr. bezahlt. Von den ang kauften Pferden gehörten 9 dem Auslande an, fuͤr welche der Kaufpreis So Rihlr. betrug. Im Vergleid, mit den vorjährigen Remonte⸗Maärkten sind in diesem Jahre 335 Pferde weniger gestellt und 51 weniger angekauft worden.

Wessenichaft, Kunst und Literatur. „Berlin. Dem ven uns bereits gestern mitgetheilten Berichte über das ven der Ritherschaft der Provinz Brandenburg veranstaltere Fest im Könialichen Operuhause (wo statt des 18. Ottebers der 19. Dltober ju lesen ist! haben wir noch Folgendes hinzuzufügen: Die Compesitionen der Musikstücke der ersten Abtheilung waren dem Kö— nigl. Kammermusikus Gäbrtch, die der zweiten Abtheilung unseren jun en Landsmanne C. Eckert übertragen worden. Die Compositio—

nen des Eeste. en jeichneien sich durch Frische, und ganz besenders ein Chor der Landleuie durch ländliche Heilerkeit aus.“ von C. Eckert wirkte großartig durch die Masse des Orchesters, und sein „IDamine salrum fee regem“! dieser einfachen aber bedeutungsvollen Werte gebören, welche wir da—= von besitzen. der Bilder deren Anerdnung dem Hofrath Dr. Förster übertragen war . eingehändigt:

Der Fest⸗Marsch dürfte zu den desten Compositienen Außer dem Fest⸗Pregramm, welches die Beschreidun und die Gesänge enthält, wurde den Gästen auch ne (in

) Bildersaal der vaterländischen Ge⸗— chichte, erzählend eingeleitet ven F. F.“ In diesem zweiten Pre—

gramme fand man in gedräugtem Umrisse nicht nur den Moment des Bildes, sendern eine Uebersicht der Geschichte der einzelnen Regenten in dem erjählenden Tone des Nibelungen⸗Liedes vorgeiragen. Dem allgemein ausgesprochenen Wunsche, von diesem schönen Fesre ein blei. bendes Andenken zu bewahren, sell, wie wir bören, dadurch entsprochen werden, daß bei dem Kunstbändler Sachse die Skiszen der Bin der und die poetisch historische Beschreibung derselben erscheinen werden.

Berlin. Am 19 Oktober wurde der Winter-Kursus auf dem

. 1 . 1 2 1 * riedrich⸗Werderschen Symnasium mit einer Festlichkeit zur Nach⸗

eier des Geburtstages Sr. Masestät des Königs und der damit ver Die 1sie Singllasse begann unter Lei-

welche unser Vaterland unter der Regierung des Hechseligen Ken!

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Das Te deum landamus von

ĩ si S ĩ nntmachuin! zart reihte sich daran und den Schluß machte 2 n,