1840 / 308 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Z proc. Rente, welche gestern zu 76. 30. geschlossen hatte, schloß heute zu 75. 70.

Großbritanien und Irland.

30. Ott. Der Herzog von Cambridge hat sich 2 *r den Landsitz des Her⸗ um diesem einen Besuch abzu—⸗

Lon don, gleich nach seiner Ankunft in ogs von Wellington begeben,

ene, Tim es sieht in der Bildung eines Franzoͤsischen Ministe⸗

riums, in welchem Herr Guizot eine Hauptrolle zu spielen be⸗

rufen fed, der . der Sache nach eine Annaherung an Eng—

land, und fügt hinju, Herr Gutzot werde ohne Z veisel den

Kön in allen seinen politischen Maßnahmen, sowohl im Innern

wie nach Außen, uanterstuͤtzen, sobalo er bei Ueberblickung der

Verhalrnisse finde, daß er sich mit Ehre auf dem ihm anvertrau⸗

ten Posten halten könne, deshalb sey aber auch Herr Guiz zt be

rechtigt, auf die Unterstaͤtzung Englands und der alliirten Machte, so weil die Verhalmisse Frankreichs zu denselben in Betracht kämen, zu rechnen. Der Standard geht im Lobe des Herrn

Guizot, so weit, daß er ihn als den ersten aller lebenden

Stan smaänner ohne alle Ausnahme bezeichnet, weshalb er von

ihm erwartet, er werde vor Allem einsehen, daß, was die

Verhaͤltnisse Frankreichs zu England betreffe, in denselben

nicht mit der Anmaßung verfahren werden duͤrfe, die

Herr Thiers habe blicken lassen, und das in einem Augenblicke wo Frankreich, in eine Menge Parteien zersplitterm, schwacher sen als je zuvor. Der Pariser Korrespondent der Tim es meldet,

daß die Antwort Lord Palmerstons auf die Note des Herrn Thäiers vom Sten d. M. sehr hoͤflich abgefant sey, aber keine Zu gestandnisse enthalte; indeß solle Herr Guizot von Seiten der Alltirten Versicherungen nachgiebigeren Verfahrens erhalten und sich dadurch vornämlich zur Uebernahme des Portefeuilles haben bewegen lassen. Gegen Herrn Thiers wollte man sich, meint dieser Korrespondent, nicht nachgieb ger bezeigen, eben weil man „ie Autorität des Königs zu gefährden befürchtete Unter den Geruchten, welche in wire der Verhaltnisse des Herrn Thiers in diefer Korrespondenz erwahnt werden, findet sich unter Anderem auch das, daß der König ihm noch vor der Bildung des Mini⸗ steriums vom 1. Marz eine halbe Million vorgeschossen habe, die er aus dem Ertrage seiner Geschichte des Konsulats und des Kaiserreiches wieder zu erstatten versprochen habe, weshalb ihm seine jetzige Muße sehr willkommen seyn werde. Derselbe Kor respondent glaubt auch, daz der Französische Gesandtschafte posten in Londen dem Herzog von Broglie oder dem Grafen Mole an geboten werden dürfte, zweifelt aber, ob emer derselben diese Mösston annehmen werde. In der letzten Pariser Korrespon—⸗ denz des Globe herrscht ein noch friedlicherer Ton als gewöhn— lich! Die Stimmung fuͤr die Erhaltung des Friedens, heißt es, sey auch unter den Deputirten die herrschende, und wenigstens Zwveidrittel derselben fen dafür, und dies um so mehr, La sie meistens Kaufleute, Manufatturisten, oder, wie man es in Paris nenne, Proprietairs waren, deren Einkuͤnfte sich durch einen Krieg auf die Hälfte reduziren würden. Ein friedliches Kabinet könne daher sicher auf Unterstutzung rechnen, auch sey der Name des Königs in dienm Augenblicke ein starker Thurm, nur muͤsse der, selbe mit Bescheidenheit denutzt werden. Bei dieser Gelegenheit verrtheidigt sich auch der Korrespondent gegen die Angriffe des „Sir cle“, welches behauptet, er Üüberwerfe den König mit dem Volke, indem er feine friedlichen Gesinnungen verkuͤnde. Zugleich berichtigt der Korrespondent die Angabe eines anderen Korrespon⸗ denten, dem zufolge der Marschall Soult eine zweifelhafte Ant wort gegeben haben sollte, als der König sich hinsichtlich der Bil dung eines neuen Kabinets an ihn gewandt habe. Dies sey nicht der Fall gewesen, der Marschall habe nie geschwankt, dem Köͤ⸗ nige seine Dienste zu widmen, sondern nur darauf angetragen, daß man noch einmal Herrn Thiers bewegen möchte, in den Kammern zu erscheinen, ohne den König bloßzustellen; da aber dies nicht angenommen worden, habe der Marschall nicht er— mangelt, zum Werke zu schreiten. Auch der Anaabe, daß der Herzog von roglie seine Hälfe zur Bildung eines neuen Kabinets verweigert, weil er die Politik des Herrn Thiers gebilligt habe, widersoricht dleser Korrespondent. Die Morning Chronicle bemerkt der die Soult Gutzorsche Kabinets- Combination unter Anderem: „Dies Ministerium wird trotpz der Verschiedenheit seiner Velen Färbungen einen harten Stand haben. Es wird gegen sich jede Schattüung der Linken haben, von Thiers bis Garnier⸗Pagi, es wird gegen sich haben die besten Reoner, darunter Thiers selbst, Odilon Barrot und Berryer, der mit den Legitimisten bei jeder guten Gelegenheit ge⸗ agen dasselbe stimmen wird, während Mols, Lamartine un? an ah ihrer Freunde nicht versöhnt sind. So rauß das Soult Guizot, sche Ministerium, gleich dem Thiersschen, wenn es besteht, nur durch die Duldung seiner Feinde bestehen. Das aber ist in der That das Schicksal jedes letzigen Ministeriums ! Die Morning Pe st legt großes Gewicht darauf, daß Ba⸗ ron Balow, auf seinen hiesigen Pesten zurücktehre, und doß auch Farst Esterhazy wieder erwartet werde. Dies Blatt folgert dar, aus, daß es nächstens in London zu wichtigen Verhandlungen kommen würde, wobei man die Anwesenheit dieser erfahrenen Dsplomaten für wünschenswerth erachte. Darch die Ernen ung des Heri ß⸗ von Northumberland

LUim Kanzler der Universität Oxford ist die Stelle eines Ober— Voerst:here dieser Universität erledigt. Es sind zwei Bewerber

an gemuͤnztim Silber 45,500 Unzen nach

1218

Parlamentsmitglied * die è— n Carlow, für

e also eine neue Wahl noͤthig geworden int.

a n Chrontele bemühr sich, die übertriebene Angade der Tunes!“ und der „United Service Cahztte,, ider die verhal. nißmaß ige Schwache der Englischen und Starke der Fran ösischen Flotte im Müurtemmeere zu widerlegen. Dee Fran⸗ zoͤsische Flotte des Mittelmeeres, jagt das ministerielle Vlat, able nicht zwanzig, sondern funfzehn Einienschiffe. Die „United Ser⸗ vice e habe fuͤnf nach Toulon . Schiffe noch einmal aufgezählt und alle Britischen chiffe in Kommisston, die on theilweise im Mittelmeere wären, gar nieht gerechnet In Dover kommen fortwährend so viel England er aus rantreich an, daß man me nt, es töngten sich nur noch sehr wenige in dem Nachbarlande befinden. .

Zu Newport in Monmouth bat wieder eine Chartisten Ver⸗ samnllung stattgesunden, welche durch zwei Abgeordnete aus Vath ufammenberusen wurde. Dit Behörden lichen spezielle Kon. en vereidigen, doch ging die Versammlung, die aus 3 6660 Personen bestand, ruhig wieder aus einander. ;

Die Blatter theisen jetzt das Memorandum mit, wesches

r General, Ab jutant Lord Hill's den Oifizieren des von Lord

ardigan befehligten Lien Hu aren⸗ Regiments vorgelesen hat.

e Timeßd lobt es, und deutet dem Lord Cardigan an, lein Zurückziehen aus dem Regimenie könne allein die Eintracht in demselben wieder herstellen. Als er neulich zu Brighten in Theater erschien, wurde er vom Publikum ausgezisck

Das Leichendegängniß Lord Holland's hat am Mittwoch in aller Stille, so wie der Verstorbene es verordnet hace laute; funden. Bei der Beerdigung, die in der Küche zu Mabroot in Bedfordshire erfolgte, hatten sich viele Leute eimgesunden.

Wie man vernimmt, ist der Englischen Bank ein Kredit von einer Million auf Hamburg angewiesen wocden.

Die Ausfäahr werthvoller Metalle aus dem hiesigen Hasen betrug während der am 22. Ottober abgelaufenen Woche an Sil⸗ berbarren 88, Ḧl7 Unzen nag Rotterdam, G, u nach Hamburg,

Rouerdamm, Goh

nach Hamdurg, va00 nach Belgien. An Gold gingen 125 Un⸗

zen nach Port Adelaide und 420 nach Rotterdam. Den letzten Nachrichten aus Kanada 1 Gouverneur, Lord Sydenham, noch immer auf leiner Rundreise

Hunderte von ; deren, und von allen Seiten strömten Leute herbei, um ihn

zu sehen. . ö

Aus Jamaika gehen die Nachrichten bis zum 17. Sær— tember. Sie Westindischen Kolonisten scheinen eistig darauf be dacht zu seyn, die Emwanderung zu ermuntern und sich Arbei, ter zu verschaffen; doch war man in der letzten Zeit auch mit der Arbeit der Neger auf Jamarka ziemsih zufrieden. Man war besorgt, daß die Insel ihren neuen Gouverneur, Sir Ch. Meicalf, wieder verlieren warde, indem demselben bei der ersten Erledigung die Stelle eines General Gouverneurs von Ostindien versprochen seyn joll. Die Legislatur sollte sich am *4. Oꝛktober versammeln, um ihre Geschäfte zu beginnen. ;

Der Ostindische Telegraph meldet, daß ein Besehl er— lassen worden sey, wonach die Loöhnung der Eurepaischen Trup⸗ ven in Ostindien in den verschiedenen Prasidentichaften gleich ge⸗

in der Präsidentschaft Bengalen genemmen werden solle.

21 General Post Amt zeigt an, daß die Ostindische Pest morgen und am 4. November wie gewöhnlich werde croedirt werden, und daß keine Vesorgniß vor Behinderung ihres Trant⸗ portes durch Aegypten vorhanden sey. .

Aus Rio Janeiro wird vom 31. August gemelde, daß die Deputir ten Kammer am 29sten eine Anleihe von 1,200,060. Psd. beschlossen habe.

og , Berichten aus Carthagena hat sich die Neu⸗Gra⸗ nadische Pnrovinz Pardo von neuem empört, um sich an Aequa⸗ tor anzuschließen. Der Praäͤsident des letzteren Staats hat den Insurgenten Huͤlfe geschickt, und man darf daher einen Krieg zwischen Aequator und Neu⸗Granada erwarten.

Nieder Cdande.

Aus dem Haag, 1. Nov. Vel Ueberreichung der Abresse haben Se. Masestat der König der Deputation beider imern eantwortet, daß Höchstderselbe die Gefühle, welche die General⸗ Staaten in dieser Adresse gegen Seinen Vater, gegen Ihn und Sein Haus ausspräͤchen, vo ltommen wurdige und die Keimmijsstion erjuche, den Kammern die Versicherung zu überbringen, daß es des König ernstliches Bestreben seyn werde, die grundagc!stzliche gemeinsame Erwagung auf gegeneittges Vertranen berestigt zu sehen, welches letztere Se. Masestät als das sicherste Mittel be⸗ trachte, um mit göttlicher Hälfe von den geineinsamen Bestre⸗ bungen zur Beförderung und Vefestigung von Niererllande, Guck und Wohllahrt gute Früchte zu erlangen. „Ihre Muwirkung“, so schloß der König, „nehme ich hierzu bei dieser Gelegenheit ganz besonders in Auspruch.“

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 27. Ott. Der Atel hat mit 110 Stimmen gen S5 beschlossen, seine erklichen Rechte zur Reprasentatien szugeben, so wie das Zweikammer⸗System durch Wahl, klassen⸗ nd standesweise, einzuführen. Der Antrag, den der Feeiherr prengiporten stellte, und den Freiherr Hamilton etwas modifi⸗

um deeselbe aufgetreten, Lord Lyttelton und Lord Lyondhurst. Die Pflichten dieses Amtes bestehen nur darin, an einigen wenigen Tagen Gericht zu halten; auch ist dasselbe nur mit einem ganz unbedeutenden Entkommen verbunden; der Werth desselben be— steht allein in dem Zeichen der Achtung und des Vertrauene, de. . Universität durch ihre Erwahlung fuͤr den Ernannten ausspricht.

Die Leeds Times meldet, daß in verschiedenen Th ilen von Eaagland sich eine neue schwärmertsche, religibse Setze ge—¶ belzet habe, unter dem Namen der Heiligen des letzten Taget. Sie erschienen zuerst in Herfordshire und Leicesterihire, dehnten sich ven da nach Lan asbire und Yorkshire aus und verbreiten sich jctzt auch nach Durham und Northumberland. Sie stuͤtzen ihre Lehren, neben der Bibel, auch auf das Mormon⸗ Buch, dessen Inhalt, auf Kupfer⸗-⸗Platten geschrieben, im Innern Ame rikas gefunden worden seyn soll. Nach ihrer Ansicht lehrten keine Geistliche, als nur sie, den wahren Slauben; in das Reich Gottes könnten nur die eingehen, welche durch Untertauchen in Wasser geraust waren; das jetzige Menschengeschiecht sey das letzte; sie seyen ausdrücklich in die Wel Menschen⸗ Sohn den Weg zu bahnen. Außerdem wird ihnen die Fahigkeit beigelegt, Teufel auszutreiben, Krankheiten durch Auflegen der Hände zu heilen, den Wirkungen der iborlichsten Gehe zu . * neuen Zungen zu reden und Wunder

erschiedener Art auszuführen. ö ; n. 2Aisten d. M. starb in London Herr Vigors, liberales

gesendet, um dem

rte, befagt, daß die Vertheilung der Schwedis' hen Reprälenta— ion in . aufhoöͤre, und an ihrer Stelle zwei Kammern zusammentreten, die stand⸗ und klassenweise erwählt würden; die ine far jeden Reichstag, die andere für längere Zeit, aus Man⸗ nern von reiferem Alter und solchen, die schon vorher den Beruf ines Reichstaqemannes erfüllt haben, bestehend.— Im Priestersiande waren die Bischöfe Agardt, Butsch und Brun, oO wie die Doktoren Wallin und Stenhammar, fur die Veibe⸗ haltung der Siandeswahlen und Mittheilnahme der bieher un— ep chrrten Stande. Ueber die Form war man nicht eins, doch sprachen sich Mehrere fur das Zweikammer⸗System aus. Im Burger und Bauernstance war es noch zu keiner Abstim

mung gekommen.

Deutsche vundes staaten.

Leipzig, 3. Nov. Mehrere der hier erscheinenden eitschristen a. heil eingehen, iheils in andere Hande lom⸗ nien. Man spricht in dieser Hinsicht von den „Rosen“, dem Eremit“, der „Eisenbahn“, dem „Kometen“ und selbst von der

ö . .. . h Abendzeitung“. Dagegen e wartet man ehestens die Ankundi⸗ jung einer neuen, von H. Laube vorbereiteten Zeitschrift bel⸗ . estes fuͤr den 9. und 109. Novem—

Die Feier eines Schiller⸗ ber d. J. st bereits durch Programm angekündigt und von einem Czmitè dazu eingeladen worden, Unter Anderem werden

am lo. November um hiesigen Stabt Theater die „Rauber“ auf⸗

ufolge, war der

in der oberen Provinz begriffen, die einem Triumphzuge gleich. Menschen begleiteten ihn von einem Ort zum an,

* bisherigen Loöhnung der Truppen ; . , b 2 Bonschafters dringend erheischt.

geführt, auch am Vorabende mehrer selbstständige Abhandlungen mit

wenn auch weniger von a ders von Theilnehmern der Gelehrten und

3. nicht an Vorlesungen saͤr Ge.

Auch diesen Winter fehlt es inelne Mitglieder der hiesigen Universität. S bildete durch einzelne Mitgli Fir e n .

wird Prosessor Moöbius astronomische, 3 und Professor Wachemuth geschichtliche Vortrage halten. Das Re ullat der Leipzig Dresdner Baha⸗Frequenz Und Ein, nahme vom 23 31. Oftover beträgt fuͤr 10, Pe Personen Fir Rihlr. S Gr., der Gater- Transport h Rihlr. ] Er, usammen 700 Rthlr. 15 Gr. Die Aellen der Lensg— es dner Eisenbahn Gesellschaft stehen mit 10e, die der Man deburg, Leipziger mit 109/. und die der hiesigen Bank mit

17! . notirt. Ein dent würdige Schrift in literarisch, kamerallstischer Hum

sicht ist die unter dem Titel: „Sächsische Maschinenbau . Com paanie, von ihrer Begrunduij bis jetzt, ein Aktenstück de 9ten Jahrhunderts“ erschienene

Stuttgart, 21. Ott. (Schw. M) Gestern Abend Ihre Kaiserl. Hoheit die Großfürstin Helene von Rußland mu drei Greßfur? innen Töchtern auf der RNückreise aus Jialien zum Vesuche bei Ihren Königl. Majestäten hier angekommen.

Schwerin, 2. Nor. (Schwer. 3.) Um die gänzliche gib ' un Ihrer Ksaigl. Hoheit der Großherzogin zu feiern, brachten heute Abend die hiesigen Einwohner Ihrer Xöͤnial. Heheit bei einem imposanten Fackelzuge mit mehreren Musil⸗

orps ein feierliches Lebehoch. Der Zug begab sich um 7 Uhr dem Neustädfischen Markte aus nach dem Großherzogl. Pala, wo allch die hiesige Liedertafel nach dem Lebehoch ein Lied vor⸗ trug. Saͤmmili ve Fackeln wurden sodann auf dem Alten Gar⸗ fen auf einen Haufen geworfen und daselbst bei Erleuchtung mit Vengalischem Feuer verbrannt. Ihre Königl. Hoheit geruhten, ae Deputation der Einwohner huldreichst zu empfangen.

Oesterre ich.

Wien, 31. Ott. Der Staats. Minister, Graf von Kollowrat, ist ver einigen Tagen eingetroff n, desg eichen der Greoßherzoal. Badische Mmister, Freiherr von Tettenborn. Mit großer Befriedigung fanden seime zahlreichen Freunde den ergrau⸗ ten Helden durch den Gebrauch der Heilbäder zu Kissingen und Ischl vellkommen hergestellt und kräftiger und gesunder, als sie wartet hatten. Der vor zwei Tagen verstorbene Geheime Rath und Hofrath der Staats, Kanzlei, Graf von Mercy, win heute, allgemein betrauert, zur Erde bestattet. Der POesterreicht sche Beobachter“ hält dem Verblichenen eine ehrende, anerkennende Leichen Rede. Herr von Hummelauer ist aus London hier an, ackemmen; er wird ncht mehr nach seinem dortigen durch eine Reihe von Jahren mit Auszeichnung und Ersolg bekleideten Posten zurückkehren. Fuürst Paul Esterhan reist deute nach Eny and ab wo die Wichtigkeit des Auqunblicks die Anwesenheit de Unsere Börse sinder sich noch mmer in eiwag fie berhafcer Aufregung; zwar sind Besinnunz und einige Ruhe zucück gekehrt, aleichwohl können sich die Geld männer der Besornnisse noch nicht erwehren, und da sie nicht mmer von poluischem Takte geleitet sind, so werden gleichgültig Vorfalle häufig für bedeutend genemmen, oder doch dafur aut⸗ gegeben. Das durch die gestrize „Wiener Zeitung vublizirte Verbet der Pferde⸗Ausfuhr hat auf die Fonds nac theiliz gewirkt. In den diolomaeischen Reihen herrscht Vertrauen und der Glaube an die Fortdauer des Friedens.

Wien, 20. Ott. Das Amtsblatt der Wiener Zei⸗ ung enthait nachstehendes Cirkular der Kaiserl. Königl. Landes eglerung im Erz Herzogihume Oesterreich unter der Enns:

Allzemeints Berkbot des Aus- und Durchtübrenè der fer de. Se. Kaiserl, Königl. Majeslät haden laut Eröffnung der Eben Kaisers. Aönigi. verciniaren Sef, Kanjtei vom „ten d, R. ihl 236, mütelst Allen böchhier Enischließung vom ten d. M. in allgemeines Verbet des Aus⸗ und Durchführeng der Pferde an

e,, gen, a, me. Wi m 27. te . . Jobaunn Talatzko Freiherr von Gestiettej,

K. X. Nied. D st. Regterungs⸗Präsident. Josepb Rotondi Edler von Aratlja— A. X. Nied. Dest. Regierungtgrath.“

Schweiz.

Zürich, 20. Okt. Folgendes sind, nach Schweißer Vlůt / tern, die Winke, welche der Vorort der Granzstanden gegchen hat: „Ein wachsames Auge auf alle Vorgänge in den anaran⸗ zenden Rachbarstaaten zu richten, und ten eidgenoͤssischen Vor. Dort jederzeit von allfällig dort stattfindenden Truppenbewegungen ober ven Vorbereitungen welche zum Empfang von Truppen in der Nähe der Schwerzergäͤnge eingeleitet werden könnten, unter⸗

richtet zu halten.“ degli en.

Turin, 22. Ott. Dle Gazzetta Piemonte se meldet, das am 16ten d. zu Casale erfolgte Ableben des Königl. Staatt⸗ Ministers, Vice⸗ Königs Stellvertreters, und General · Capi ains des Kentgreichs Sardinien, Rltrers und Großkreuzes mehrerer

den, Giuseppe Maria Montiglio d Ottiglio e Villano va.

22. R , . 3 chäfts träger, Herr von Buch, ist heute nach Berlin abgerein,, 6 4 i.. dem Kardinal⸗ Staats Secretair Lambruechin den Legations SeFretalt von Nagler als interimistischen Geschaͤste⸗ fuͤhrer vorgestellt hatte. Der Papst hat sein Bedauern zu erken⸗ nen gegeben, wegen einer augenblicklichen Unpaäßlichkeit Herrn v. Buch in einer Abschieds⸗ Audienz nicht empfangen zu können. Wahrend der kurzen Zeit seines t

die Achtung und Ainerkennung aller Parteien gewußt.

W Rom,

Spanten.

Madrid, 25. Ott. Die „Hofzeitung“ theilt mehrere an die . n . dee mit, worin die gänzliche Er⸗ euerung des Senats verlangt wird.

. . 9 =. ö, . Ausnahme des Fran⸗ oᷣsischen Boischafters hierher zuruͤckgekehrt. . ; Der Herzog von ö ist zum Befehlshaber der Königli⸗ den Leibgarden und seine & mahlm, die Herzogin von Vitoria zur Camareria mayor der Königin Isabella ernannt worden.

. Ferdinands VII. , gert, seine Ernennung zum General⸗-Inspecteur der Infanterie

rakteristik der in Madrid erscheinenden Zeitungen: „Bei dem Mangel an srischem Stesse wiederkäut die Presse frühere Er— eiganisse und verarbeitet sie in Ruhe.

Redacteur ernannt wurde, der nun sewohl die Handlungen der ist kaum ein ministerielles Blatt zu nennen; es ist viel— mehr das wahre und echte Orgen der Revolution, bald die Maßregeln der Regentschast veriheidigens, bald sie angreisend, je nachdem dieselben seinen Ansichten entsprechen. Im gegenwar— tigen Augenblick ist es vielleicht radikaler, wie gewöhnlich, wahr⸗ scheinlich weil einige seiner Mitarbeiter nicht wie sie es erwarteten, vespricht jedoch die meisten Gegenstände mit seiner gewöhnlichen

scaft. Morgenblatt von einiger Wichtigkeit, ist jetzt aus seimem rend der Voltssturm die

. seiner Gegner, die es die constitutionellen Schänder der Con⸗

nennen, ein für die Kenntniß der Provinzen und fuͤr allgemeine

wesen.

sche Politik. Die Idee einer Veränderung in dem Spanischen jetzt außer sich.

n. wichtigste Blatt der „Castellano“, der mehrere Jahre

verloren. Der „Labriego“

leider jetzt ultraliberal geworden.

weil sie seiner Dies ist um so mehr

*. könnte, die Gemunher zu beruhigen. Ein anderes wöchentliches

das, Eco de

sigen Aufenthalts hat derselbe r ern, 1 zu erwerben

Aeg . ; i. . Korrespondenz zwischen Alexandrien und den Tur,

Der Correspon sal enthält solgendes Schreiben aus Aran⸗ vom 25. Oftober: ,, .

d den Palast in ell von Personen besucht, die 66 1 des vorigen Königs häufig darin waren.

mich aberzeugt, daß die Wegschaffung von Möbeln, Ich habe mich en n, die in einer abscheulichen

Demälden und kostbaren G Schmahschrift behauptet wird, eine schändliche Lune und Ver— scumdung ist. Alies befindet sich noch au seinem Platze. Ja, es ist nicht nur nichts entfernt worden, sondern ini Gegeniheil noch mehreres hinzugekommen. Die kostbaren Gemälde, Uhren und Kandelaber un noch immer da. Es fehlt nichts, gar nichts, Alleg ist noch in demselben Zustande, iwie bein Tode

Dem Vernehmen nach hat der General Rodil sich gewei=

anzunehmen. ; Der Korrespondent der Morning Chroniele giebt in

cin m Schreiben aus Madrid vom 21. Ottober folgende Cha—

2 . Ihre Eintheilung und ihre Arbeiten sind nicht ohne Interesse Es giebt, streng genemmen, nur ein einziges ministerielles Journal, die „Gaceta de Madrid“, suͤr die in den ersten Tagen der Revolution von der Junta ein Das

Regierung, als die der Junta vertheidigt. „Eco“

in die Junta oder das Kabinet aufgenommen worden sind. Es Unabhängigkeit und unterstützt in der Hauptsache die Regent— Der „Corres nacional“, das andere hier erscheinende

dem es verfallen war, näh—⸗ Straßen von Madris durchtobte. Nach seinem Erwachen hat es nichts von seimem früheren Cha— rakter verloren. Es kritisirt auf geistreiche Weise die Handlun⸗

Winiterschlase erwacht, in

itution nennt Sodann ist der ernste und belehrende, Corresponsal! zu

Neuigkeiten sehr nuͤtzliches Blait, aber ein st unsicherer und hinterlistiger Führer in Bezug auf die polütische Meinung in Spanien. Uisorüͤnglich in Cargfonischem Interesse gegründet, vertheidigt es das Auschließun gs Prinz p im andel und Fabrik⸗ Es ist ein ergebener Anhanger des Franzoͤsischen Eiflusses in Spanien und hat daher natürlich eine starke Antipathie gegen Englische Baumwollen⸗ Waaren und Engli—

Contrebande⸗ Tarif, wie man ihn wohl nennen kann, bringt es sich. Es hat in der Siaatswirthschaft nur eine Ider, nämlich die Unterstuͤtzung der einheimischen Judustrie durch Ausschließung ausländischer Waaren Die Maäßigkeit, mit der es stets seine Meinung versicht, hat ihn vor der Strafe ge— sichert, die seinen Kollegen, den „Correo“, getroffen hat. Das

ang ein republikanisches Blatt war, dann aber alle Phasen der pelitischen Meinung durchmachte; wobei es jedoch . Doktri⸗ nen und Maßregeln des jedes maligen Schatzmeisters vertheldigte. Gleich dem „Corresponsal“ ist es sehr anti-Englisch und läßt keine Gelegenheit vorbei, wo es die „habfüchtigen Ketzer“ schmäͤ— hen kann. Es hat seinen ganzen Einfluß als öffentliches Jounnal (Landmann) ist das einzige Blatt, welches zweimal wöchentlich erscheint. Es ist zwar immer originell in seinen Ansichten und in einem kräftigen Styl geschrieben, aber An der letzten Revolution hat es sehr ihätigen und wirksamen Antheil genommen, greift aber letz; die Mitglieder und die Maßregeln der Regenischaft an, Ansicht nach nicht weit genug gegangen sind. zu beklagen, als es gewiß viel dazu beitra

latt ist der „Fray undio“ . c, geschrieben von dem witzigen

, der seine latyri che Pseile nach allen lande⸗ hirn den 3 die Feinde der Freiheit seines Vater⸗ ann, , den. 45 Vl nen Nebenbuhler und eine Verbrei⸗ k * Dlatt in Spanten. Auf die Mittelklassen einig. Worte 4 ee. aus. Es bleibt nun noch übrig, ö dicl'nigen Blatter zu sagen, die man die euer brande 3 er Pee. nennt, nämlich den Huracan“ und ZJwed heben. en , wohlfeile Bfatter, die den 1 Sbeif . . der Uülrra⸗Exaltades zu stillen und rn, de gn. * * zu schändlichen Zwecken, von den it wn int e nell finn hrersint werden. Ihr Emsiuß dem Aushören 8 . . 16 achtung zu verdienen. Mit d B 226 ufregung werden auch sie verschwin⸗ en. Dei dem gegenwärtigen Zustande der Dinge wäre es un— redlich, irgend eine Folgerung aus dem Zustande der Presse zie⸗ T , .. . Ct cben so Uungeregelt wie die La e des 3 1 2 Allgemeinen ist sie jedoch für das . ge ehe obwohl eine ĩ f was ge. 3. 3 ö wohl eine große individuelle Meinungs . Verschieden⸗

Tüurtke

Der Franzoͤsische

ferenzen mit Re⸗

Mehmed Alus

3 1 2 ihm von P auferlegt

at auf diese In sin dat o en eo ,

2X

fort schiffe

ppen thätig uge, Segel⸗

vrien an

chr nachlaßt, so

96 Fel ug be⸗

. ha⸗

= ot, das sich

lischen aften einer en Provingen, das Einlaufen in die Osmanischen

, ünd dabel zugleich die Drohung von Reschid 86 .

ö 26. . 47 Verbot 93 Schiffe e, solle, weiche sich

einer l Behoͤrde i ttis brau gen . egyptischen Behoͤrde in politischen ämwtecken .

ö fast kein mehr gebunden und publizirte den Ferman Sr.

1219

Syren.

Ein Supplement zum Eche de Orient vom 16. Okto— ber meldet (in Uebereinstimmung mit dem, was wir gestern in einem Schreiben aus Wien ber chteten) Folgendes; „Der „Tw, hiri Bahri“ hat Beirut am 12ten Abends verlassen Vel Ab⸗ gang dieses Dampfboots besanden sich die Admirale Stopford Bandiera und der Kommandant Walker mit funf Englischen . nienschiffen, einem Türkmschen Lintenschiffe und einer Oesterrcic'i. schen Fregatte zu Beirut Am Hten haben die Verbuͤndeten eine Demonstratton gemacht, um Beirut anzugreisen; Solsman Pa— scha war am Sten dahin zurückgekehrt, nachdem er die Stellun verlassen, wo er sich in einiger Entsernung von der Stadt verschan hatte, mit welcher er bis dahin immer in Verbindung geblieben wan. Bei einer ernsthasteren und desinttiwen Demonstration von Seiten der Verbandeten hat der Aengyptische General nicht für rathsam befunden, dem 2 die Spitze zu bieten, und beeilt, den Platz mit den So8 Mann zu räumen, die er früher darin gelassen hatte. Beim Ausrücken aus die Stast sind die Aegyptier aus einander gelaufen, und man hat gesehen, wie So— liman Pascha, von zwei Offizieren begleütet, sich in aller Eile ge— gen Suden wendete. Am Lien Abends verkündigten Feuer, die am Gestade angezündet wurden, den Verbündeten die Raumung des Platzes von den Aegyptiern. Auf Begehren der Einwohner von Beirut schickten die Atmirale Truppen und nahmen Vesttz von der Stadt in dem Augenblicke, wo die ersteren b schastia i waren, eine Bresche zu verschließen, um die Ruͤckkehr der Aegyp— tier unmöglich zu machen. Im Fort von Beirut befand sich eine Mine, deren Existenz von den Einwohnern angezeigt worden war; leider hat, wahrend man beschäftigt war, ihr nachzusr uren, eine plötzliche Explosian einen Englischen See. Kadeiten und zwei Englischen Matrosen das Leben gekostet. Da durch die Besetzung von Beirut das Lager von Dschunieh unnütz geworden war, sind sam miliche Trurpen der Verbündeten auf jenem ersteren Punkte konzentrirt worden. Nachdem die Verbündeten am 16ten erfahren hatten, t sich Ibrahim Pascha mit 1666 Mann Kerntruppen in ge— ringer Enifernung von Beirut in einer ehr starken Stellung be— fand, beschlossen sie, ihn anzugreifen. Man detachirte gegen ihn ein Corps von ion Mann, lauter Tarken, unter den Befehlen Selim Pa cha's, dem der General Jochmus und Commodore Napier beigegeben waren; ein Corps von 0 Gebirgs bewohnern, mie dem Obersten Hodges, Englischem Genera- Konsul in Aegyp⸗ ten, an der Spitze, deckte die Flanke. Der Angriff war so un— gestuͤm, daß die Position, trotz der muthtgen Veriheidung der Aengyptier, in wenigen Augenblicken genommen wurde; 106606 Ae— aypüier wurden zu Gefangenen gemacht; der Ueberrest wurde geiödtet, verwundet, oder ergriff die Flucht. Die Fahne Ihra— him Pascha und zwanzig Stuck Feldgeschüuͤtz fielen in did Ge— walt der Türken, die in diesem Gefechte eine über alles Lob er— habens Tay fer keit entwickelt haben. Der Eifer, die Einsicht und der Muth Selim Paschas haben diesem General die Achtung der Europäischen Offiziere, das Vertrauen seiner Truppen erwor— ben und empfehlen ihn dem Wohlwollen der Ottomanischen Re— gierung. Die Ottomanische Armee erhalt täglich Zuwachs durch Aeayptische Ueberlaufer und die Fluͤchtlinge, weiche Lem Sabel der Tuͤrken in dem letzten Gefechte entronnen waren, eilten herbei, um sich unter die Fahnen des Sultans zu stellen. Der Emtt El⸗Kaßim war an der Spitze zahlreicher Gebirgs⸗Bewohner in der Verfolgung Ibrahim's begriffen, der, von einem schwachen Reitertrupp begleitet, floh. Der Emir Beschir war am 1Iten mit seiner ganzen Familie und So Personen seines Gefolges in Saida angelangt, um sich zu unterwerfen und zu bitten, daß ihm sein Eigenthum und sein Leben gesichert werden. Am 12ten hatte Admiral Stopford ein Dampfschiff abgeschickt, welches den Auftrag hatte, den Fuͤrsten des Gebirges an Bord zu nehmen und ihn nach Beirut zu führen. Der Emir El, Kaßim ist an Emir Beschir s Stelle in alle Functionen eingesetzt worden, welche ketzterer im Namen und zu Gunsten Mehmed Ales ausgenbt hatte. Saida war dergestalt befestigt worden, daß es mindestens einer Streitmacht von 2 zu, 960 Mann bedürfen wuͤrde, um einigen Ersolg hoffen zu koͤnnen, nun aber ist unter den gegen— wärtigen Umstanden nichts dergleichen moglich. Ueberläufer aus Saint Jean d Acre haben den Izzet Pascha die Nachricht ge— bracht, daß sich dieser Platz in der vollständigsten Demoralisation befindet und mehr Kranke und Mißvergnügte als Kamæflustige karin liegen. Alles berechtigte zu dem Glauben, daß ein rascher Angriff leicht mit Erfolg gekrönt werden durfte. Der Commo— dore Napier traf mit dem „Powersul“ und einigen Dampf— schiffen alle ersorderlichen Anstalten, um sich Tripoli's zu be⸗ meistern, dessen Eroberung den Sultan in den Vesitz des ganzen Littorals von Syrien setzen warde. Man wird solchergesfalt Herr der Ereignisse bleiben, selbst dann, wenn das schlechte Wet ter die Escadren nöͤthigen sollte, die Kuͤste fuͤr den Augenblick zu verlassen Nach den mäßigsten Berechn ngen schäͤtzt man, daß sich die Zahl der Ueberläufer, Verwundeten oder Todten der Aegyptischen Armer gegenwärtig auf ungefahr 20, 00 Mann belaufen muß. Man urtheile hiernach über die Aussichten auf Erfolg far Mehmed Ali. Am Bord des „Tahirt Bahri“ befanden sich: der Herr Ober Hoꝛges, der in der Affaire vom 10ten miütgefochten har und 120 Aegyprische Offiziere von allen Graden, die bei verschiedenen Ge— fechten zu Gefangenen gemacht worden waren. Dieses Damof— boot bringt dem Sultan die Fahne Ibrahim Pascha's“

Der Oesterreichische Beobachter bemerkt hierzu: „Zum besseren Verstandnisse der im Echo de l'Orient enthal— tenen Nachrichten uͤber Emir Beschir, konnen wir aus den uns direkt aus Beirut vom 12ten d. M. zugekommenen Berichten Folzendes mittheilen: Gedachter Emir hatte bekanntlich am 3. Oktober mit Abgeordneten des Seraskiers Izzet Mehmed Pascha und des Admirals Stopford eine Convention abgeschlos— sen, worin er sich, gegen Sicherung seines Lebens und seines Eigenthums, anheischig machte, sich dem Sultan zu unterwerfen und zwei seiner Sohne, als Geißeln des Vertrages, ins Otto— manische Lager zu schicken. Da dies zur bestimmten Frist nicht erfolgt war, und Emir Beschir über die Ursache dieser Zoͤgerung nichts weiter hören ließ, hielt sich Admiral. Stopford an den mit seinem Abgeordneten abgeschlossenen Vertrag nicht Hoheit des Sultans, kraft dessen Emir Beschir abgesetzt, . n die Verwaltung des Libanon, seinem Vetter, dem Emir El⸗Kaßim übertragen wird, der sogleich von einem Delegirten Izzet Mehmed Pascha's im Namen des Sultans, mit den In— stmnien seiner neuen Waͤrde bekleidet wurde. Als Emir Veschir am gien seine Absetzung erfuhr, war er darnber im hohen Grad bestuͤrt und schloß sich mit seinen Söhnen in seinem Harem ein, wo er Niemanden vor sich ließ. Am folgenden Tage brach er mit seiner ganzen Familie und einem zahlreichen Gefolge aus seiner Residenz von DeirelKamar auf, und. versgate sich nach Daida, wo er am 1Iten anlangte und sich zur Verfügung des Linienschiffs. Capitains Barklay . Kommandanten der dortigen

Station, stellte; am felgenden Tage wurde er auf Befehl des

Admiral Stopford, mit allen den Seinigen an Bord eines Eng lischen Dampfschiffes nuch Beirut gebracht Vor seinem Abgang aus Deir⸗el⸗Kamar befahl Emir Beschir allen seinen Drusen, sich mit den, dem Sultan ergebenen Maroniten zu vereinigen und gemeinschaftlich mit ihnen gegen Jorahim Pascha und die Aegyp— ter zu Felde zu ziehen.“

Die oben erwähnten Berichte aus Beirut schildern den Zu— stand der Aegyptischen Armee als in vollkommener Auflesung be— griffen Nirgends war die mindeste Vorsorge fuͤr die Soldaten getroffen worden, die sich ohne Mundvorrath, ohne Kleidung, ohne Arzneimittel und ohne Aerzte befanden. Von 18 bis ö,u0hß0 Mann, mit welchen Ibrahim Pascha im Laufe dieses Sommers in deß Libanon eingefallen war, sind mit Inbegriff der Besatzung von Tripoli, welche 3000 Mann betragen soll, kaum mehr ohh ührig. Das 10e Aegyptische Regiment ist sast gaͤnzlich aufgerieben und die Syrischen Soldaten des 34 sten Re⸗ giments haben sich größtentheils in die Gebirge verlaufen und chen nach ihrer Heimat zu entkommen. Ein Reisender, der unlangst aus Bagdad in Beirut eingetreffen ist, und auf seiner Reise in Urfa, Antiochia, Lattakia und Tripoli sich aufgehalten hatte, versichert, daß Überall die Aegyptischen Truppen sich im (lendesten Zastande befinden und daß die Einwohner der besagten Sladte fest entschlossen sind, sich bel der ersten günstigen Gelegen— heit für die Sache des Sultans zu erklären. Am 10. Oktober Morgens erschien das Franzoͤssche Dampfboot „le Castor“ auf der Rhede von Beirut und bat den Abmiral Slopsord um Er— laubniß, den Französischen Konsul, Herrn Demeloyzes, suͤr einige Srunde⸗ aus Land setzen zu durfen. Dies wurde ihm von dem Englischen Admiral ohne Anstand gewährt, und am selben Tage ö. 2 Uhr Nachmittags verließ der „Castor“ die Rhede von Beirut

Sund m er ita.

, , 14 (Böͤrsen⸗Halle) Der hier er⸗ 1 2 giebt in seinem heutigen Blatte folgenden 5 edges, Vericht des Generals Lavalle, Chef des gegen Buenos

pres bestimmten Expeditions-Corps von Montevideo, der nach anderen Verichten von Echague aufs Haupt geschlagen feyn sollte: „Haupt-Quartier zu Tala, J7. August 1810. Ich habe die Ge⸗ nugthuung, anzeigen zu können, daß die Kolonne Pacheco s gestern Abend um 7 Uhr durch meine Legionen voll⸗ standig geschlagen worden ist. Als wir uns gestern im Lager von Linares befanden, ließ sich die Kolonne Pacheco's um 5 Uhr Abends blicken. Unsere Legionen blieben unbeweglich, denn der Bergstrom trennte sie vom Feinde Aber Pechaco durchwatete denselben und machte den Angriff, der seine Niederlage und gaͤnzliche Zerstreuung herbeiführte. Er ließ seine aus zwei Ge— schuͤtzen bestehende Artillerie auf dem Schlachtfelde, so wie er auch alle seine Pferde im Stich ließ. Diese wurden aber un— gluͤcklicherweise durch den Larm scheu gemacht und zerstreuten sich in der Duntelheit. Heute bin ich ausschließlich damit beschaͤftigt, Pferde zu sammeln, um den Rest meiner Kavallereie beritten zu machen und dann gegen Buenos Ayres zu marschiren. (Unterz) Juan Lavalle.“

Nach spateren Berichten des Capitains Penaud, der das Franzoͤsische Geschwader auf dem Parana kommandirt, vom 11. August, hatte Lavalle schon am i0Qten seine ganze Kavallerie und Infanterie beritten gemacht und war mit seinem Vortrabe bis zu der Bruͤcke von Marquez vorgeruͤckt. Rosas seinerseits hatte Todesstrafe auf allen Verkehr mit dem Befreiungsheer von Montevideo gesetzt.

Das Treffen, das Lavalle in seinem Berichte beschreibt, soll zwischen San Nicolas und San Pedro vorgefallen seyn, und

wurde, wie es scheint, dadurch entschieden, daß 260 Mann des Pacheco zum Feinde uüͤbergingen. Pacheco soll 1500, Lavalle nur 906 Mann im Gefechte gehabt hahen. Nach dem Gefechte und auf dem Zuge zur Hauptstadt sollen viele höhere Mili— tairs und bedeutende Bewohner von Buenos-Ayres zu Lavalle übergegangen seyn.

Wissenschaft, Kunst und Literatur

Berlin. Ihre Majestät die Kaiserin ven Rußland haben dem Prirat-Decenten an der hiesigen Unirersilä—? Dr. Ferd. Müller, für die üleberreichung seines Werles: „Histerisch-geographische Darstellung 24 Strom-Systems der Wolga“, einen werthvollen Ring zustellen assen.

Berlin. Auf der Königstäbtischen Bühne sind sürzlich zwei Opern zum erstinmale gegeben worden, Zampa von Hereld und die Zigennerin von Benedict, von denen jedech die erstere hier nicht mehr neu war, da sie schen früher auf dem Königlichen Theater zur Aufführung gekemmen Beides sind Werke, die zwar nicht auf de⸗ sondere Originalität Anspruch machen lönnen, aber durch geschickte Arbeit ersesen, was ihnen an Eigenthümlichkeit abgebt. In beiden sinden wir Elemente Denischer, Französischer und Italiänischer Art: eine reiche Harmonik und Insirnmentaiion, pifante Rhythmen, Grazie und Leichtigkeit des Siyls und frische, fließende Melodien; nur sehlt es beiden Werfen an eigentlicher musikäalischer Inspiratien; es erscheint Alles mehl von außen aufgenommen, als von innen geboren. Doch heerscht bei Herold mehr der Französische, bei Benedift mehr der Teut⸗ sche Geist herver, namentlich bekündet sich der Letztere durchaus als C. M. von Weber's Schüler. Er ist 36 Jahr alt, aus Stuttgart ge— bürtig und eine Zeit lang in Wien, dann mehrere Jabre in Neapel Musik-Direster gewesen und lebt gegenwärtig in Lenden, wo er die „Zigeunerin“ (the gipsy's warning) für das Drürdlane-Tbea— ter schrieb. Die Oper „Zampa“ würde noch mehr gefallen, wenn man nicht unglüchlicher Weise durch das Süjet an Den Juan“ erinnert wäre, woraus dann sreilich Vergleichungen en? sehen, die der Hereldschen Musit unendlichen Schaden ihun. Die Verstellung dieser Oper gehört übrigens zu den gelungensten und lebendigsten des Königstädtischen Theaters und sindet daber immer viel Beifall. Wie wir hören, wird auch Herr Wild die Partie des Zampa zu einer seiner Gastrellen wäblen. Die Zigeunerin von Be— nediet leidet an dem Uebelstande mehrerer neuerer Opern, daß ein Dun⸗ kel über die auftretenden Personen verdreitei ist. welches sic)h aut SchƷusse kaum aufflärt. Solche Spannung ist einer Dyer fast nech nachtherle ger, as einem Drama; man kömmt darüber zu keinem rudigen Genuß der Musik, da die Aufmerlsamkeit ju sehr auf die Enirätdieluna der HVandlung gerichtet ist. Für einen Komponisten, der sicͤh zu shwach fühlt, allein durch den musifalischen Ausdruck der Gefüdle und Leiden schaften, wie sie in den bandelnden Persenen ich entwickeln d= Gemüther der Zubörer zu fesseln, mag ein selches Säse—=—— willtemmen scon wer sich dagegen wadrer scherferischer east derer. ist, wird deraleichen Opernierte gewiß von der Vaud wenn. dasselbe ist mit der Bellimischen Dper die Und elend nn‘ 21 welche gessern nen einstudirt wieder auf der Rönrasäderen,, erschien, und in welcher Verr Wild als Artnr. . batte, sein meisterdaftes, au adruckeoolles Syiel jn e,. dor 36 ; 286 feine Rinnen lich in Nerman, denn die Nele diere an 4 2 8e Erfrrulih war es aber. an dieiem ver rrefflchen S * Au. durchaus reincre Rofalistrung war zungen. i . —— freien? mchte derftibe Außerdem nen,,

anch nur slien dei idm rortenm menden, ) Flne vermeiden, und sein ann R urde