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2
den hätte?
a.
. ö . . . .
mit trgend elner entscheidenden Maßregel umginge. Ein Grie⸗ 3 chiff war, der Blokade zum Trotz, am 19. Oktober in den Hafen von Alexandrien eingelaufen. .
Die Morning Ehroniele sagt: „Seit dem Ruͤcktritt des Herrn Thiers haben einige Franzoͤsische Journale behauptet, daß die alliirten Machte sich beeilen würden, dem neuen Ministerium Konzessionen zu machen, die sie * Thiers nie gemacht haben wurden, selbst wenn dieses neue Ministerium ganz bei der fruͤhe⸗ ren Politik beharre. Eine solche Behauptung ist ungereimt, denn weshalb hätte der König jenen entlassen, wenn zwischen ihm und dem Minister keine politische Meinungs ⸗Verschiedenheit stattgefun⸗ Gestehen wir denn ein, daß der König ein neues
gewählt, weil er sich mit Herrn Thiers nicht verständigen konnte über die große Frage des Friedens oder Krieges. Die Herren Guizot und Soult werden, ohne sich zu kompromittiren, in Gemäßheit der Note des Herrn Thiers vom 8. Oktober handeln, und der Konig wird sie dabei unterstüͤßzen können. Se Majestät hat die Uebersen⸗ dung derselben genehmigt, und Herr Guizot hat sie der Englischen Regierung uͤbergeben. Wir haben zuerst die Bemer— kung gemacht, daß diese Note der Gegenstand zweideutiger Kom mentare gewesen ist, obwohl verschiedene Personen darin eine friedliche Tendenz erblickt haben, weil sie sich an das Memoran⸗ kum vom Iten knuͤpfte, welches Mehmed Ali auf die Herrschaft Aegyptens beschränkte. Aber solche Kommentare durfen auf Staatsmänner keinen Einfluß uͤben. Diese wuͤrden denselben nur mehr Ausdehnung geben.“
Die hiesigen Blatter theilen heute die Thron⸗Rede des Koͤ⸗ nigs der Franzosen mit, haben aber noch nicht Zeit gehabt, Be— merkungen daruber zu machen. An der Böoͤrse hat sich indeß das Vertrauen auf die Erhaltung des Friedens, besonders in Folge der letzten Nachrichten aus Syrien, wieder sehr befestigt.
An der hiesigen Börse hieß es heute, die Regierung beab— sichtige, 10, 9000 Matrosen gegen Handgeld anzuwerben.
Am gestrigen Getraidemarkt wurden wenig Geschaͤfte gemacht; was von Walzen an den Markt kam, hatte durch die feuchte e. gelitten und war zu den letzten Preisen nicht anzu—
ringen.
23 Arsenal zu Woolwich hat Befehl erhalten, unverzuͤgli 120 Zweiunddreißigpfuͤnder sammt Laffetten und anderem Zub hör für den Dienst in den Westindischen Besitzungen in Stan u setzen. Auch soll Befehl zur unverweilten Ausruͤstung alle H. G' mpffahft ertheilt worden seyn, so daß jedes dieser Fahr zeuge zwei Zweiunddreißigpfuͤnder erhaͤlt und die Bemannun derselben gleichfalls vermehrt wird.
Die Times meint, es lasse sich nicht verkennen, daß di Zusammensetzung des neuen Franzoöͤsischen Ministeriums ein deunruhigende Armuth an Huͤlfsmitteln in der Stellung des ausgezeichneten Staatsmannes verrathe, dem die Bildung dessel⸗
Ministerium
ben hauptsachlich anvertraut worden, und es schwaͤche ihr Ver⸗
trauen auf seine Wirksamkeit und Dauer sehr bedeutend. „Wir hofften“, sagt das genannte Blatt, „die ernste Krisis, in der die Institutionen Frankreichs und der Europaische Friede sich befin⸗ den, wuͤrde Männer, die durch leichtere Partei⸗Nuancirung ge— trennt sind, veranlassen, sich zu ruͤsten und zur Vertheidigung der großen Interessen des Throͤnes und des Landes aufzutreten. Wir wollen hoffen, daß sich in den Kammern der Geist der
Einigkeit in hinlaͤnglicher Starke zeige; es kann aber Niemanden re,, ern, er ore Nainen oct ücuen Verwaltung Uiest, daß
der große konservative Verein, der die Schlachten fuͤr Frieden und Ordnung in den Jahren 1831 — 36 schlug, zu einer kleinen Partei im rechten Centrum der Kammer zusammen“ geschmolzen ist. Wir stimmen indeß keinesweges der Mei— nung bei, daß ein bloßer Personenwechsel eine politische Absurdität sey. Durch diesen Personenwechsel ist ein neues und sehr wichtiges Element des Friedens, die eifrige Unterstuͤtzung des Königs und der gute Wille der vier Machte erlangt worden. Die Person des Herrn Thiers war, mit Recht oder Unrecht, in die schwierigsten Theile der Fragen so verwickelt, daß er nicht frei handeln konnte. Seine Stellung zu seinen eigenen Anhängern war eine falsche. Er konnte weder ihre Politik an⸗ nehmen, noch eine gemaßigtere durchsetzen. Von diesen Schwie⸗ rigkeiten ist Herr Guizot frei; er befindet sich in einer weit guͤn⸗ stigeren Stellung, das uͤbrige Europa zu gewinnen. Auf der anderen Seite hat er aber mit anderen Edrnm nr ren zu kaͤm⸗ pfen, die seine Lage im Innern weit schwieriger machen. Mar— schall Soult vermag, wie wir hoffen, eine gute Stimmung im Heere zu erhalten, und wir sind überzeugt, daß auf die hoheren Offiziere in jedem Zweige des Militairdienstes zu rechnen ist. In jeder anderen Hinsicht aber liegt die ganze Last der Regie⸗ rung auf Herrn Guizot. Der Staatsmann, der zu solcher Zeit und mit so geringer Unterstüͤtzung die schwierigste Aufgabe uͤber⸗ nommen hat, die ihn je erwartete, verdient die ganze Theilnahme und Unterstüͤtzung der Freunde des Friedens. Wird er gestuͤrzt, so werden weder er noch seine Nachfolger laͤnger die Elemente der Zwietracht in Frankreich zu bewältigen vermögen.“
Der Sun bemerkt: „Unsere radikalen Freunde, Sir W. Molesworth, Oberst Thompson und diese ganze Schule orien⸗ talischer Politiker behandeln den Kampf zwischen dem Pascha von Aegypten und dem Sultan doch etwas gar zu sehr als Ba gatelle. Da es sich dabei um Seyn oder Nichtseyn des Osm nischen Reiches handelt, so können wir die Sache nicht so lei
nehmen. Diese Herren vergessen, daß England gegen den Paschq?
nicht eher Partei ergriff, als nachdeni er den Konsuln der Groß— machte in Alexandrien den Enischluß, seine Unabhängigkeit zu proklamiren, offhßeil angezeigt hatte. Sir William besrebe daͤr, über nur die . des Obersten Campbell nachzulesen, welche Lord Palmersten dem Parlament vorgelegt hat. Das ent cheidet in der. Sache. Hatte man die Unabhangigkeits— Erttärung des Paschass geschehen lassen, so waͤre sein nächster Schritt gewesen, als unabhängiger Souserain die Pforte zu be— kriegen, was ein Nu sisches Heer in das Herz der Tuͤrket her= beigezogen haben warde. Die nächste. Folge abet ware ein Euro— pätscher Krieg gewesen, der in seinem Verlauf das Osmanische Reich zertrümmert und zugleich der Civilisation einen Stoß ver— setzt haben würde, von dem sie sich vielleicht in einem Jahrhun— dert nicht wieder erholt hätte. Während wir aber die Politik un— serer Regierung in dieser Frage gutheißen, räumen wir gleichwohl sehr gern ein, daß man gegen die Gefuͤhie Frankreichs nicht scho= nend genug verfahren ist. Lord Palmerston's Politit an und fuͤr sich ist vortrefflich, aber an der Art, wie sie bisher ausgefuhrt worden, ist mancherlei zu tadeln. Darum sagen wir: man mache, um den Weltfrieden zu erhalten und Frankreich von unserer freund⸗ lichen Gesinnung zu überzeugen, demselben jedes Zugeständniß; nur den Juli⸗Traktat selbst durfen wir nicht aufgeben, weil dies das 63 Protektorat in , n — — .
us Montevi dec wird vom 18. August gemeldet, da man Nachrichten von Lavalle bis zum 14ten habe, und daß er zwar Unterstützung finde, indeß in eine solche Lage gestellt sey, daß ihm der Untergang drohe, wenn er nicht mit Entschiedenheit
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sogleich 9 . vordringe, da Rosas Alles in Bewe⸗ wegung setze, ihn zu vernichten. ;
ö. 3 . 55 n. meldet, daß die Parlamente Mit⸗ glieder Herr Quintin Dich und Oberst Perceval, ehemaliger Vice⸗ Großmesster der Irländischen Orangisten Logen, kurzlich dem Köͤ⸗ nige von Hannover einen Besuch abgestattet haben.
In WestzPennard, auf dem Pachthofe eines Herrn Dunker⸗ ton, wird jetzt ein ungeheurer Käse, zu welchem nicht weniger als 750 Kühe das Material geliefert haben, als ein Geschenk fuͤr Ihre Masestaͤt zubereitet. Wie der Riesenkäse nach Lonzon ge— dracht werden soll, ist noch nicht entschieden, wahrscheinlich aber werden acht der schönsten Kühe, die man in West England auftrei⸗ ben kann, den Transport uͤbernehmen.
Die Regierung hat eine Summe von 100 Psd. St. zum Druck einer Bibel fuͤr Blinde angewiesen, der in Glasgow be— sorgt wird und im nächsten Monat vollendet seyn soll. Dieses Werk wird in 15 Bänden im groͤßten Royalquart erscheinen, und es sollen 220 Exemplare davon gedruckt werden. Jeder Band
vor sich geht, hat bereits 16,850 Bände fuͤr den Unterricht der Blinden herausgegeben. .
Nach dem Scotsman sind im Jahre 1838 in England und Wales 1044 Selbstmorde vorgekommen. Gestorben sind in diesem Jahre uͤberhaupt 312,000 Menschen, so daß auf 340 To⸗ desfälle immer ein Selbstmord kommt. Die Bevölkerung Eng, lands zu 16 Millionen Menschen angenommen, ist von 15, 320 Einwohnern immer einer ein Selbstmörder, während in Frank⸗ reich bei einer Bevölkerung von 30 Millionen Menschen nach Bulwer jahrlich nur 1750 Selbstmorde vorfallen, was auf 17, 1560 Einwohner einen Selbstmörder gäbe. Das Verhaͤltniß gestaltet sich noch unguͤnstiger fuͤr England, wenn man die Selbstmorde mit dem natuͤrlichen Sterblichkeits Verhältniß vergleicht. Im Durchschnitt starben in Frankreich während der vier Jahre von 1827 = 30 jährlich 202,500 Menschen, so daß auf 472 Todes faͤlle erst ein Selbstmord kommt.
Nieder lande.
Amsterdam, L Nov. Im Handelsblad liest man: „Wir sind in den Stand gesetzt, mit Sicherheit zu berichten, daß Ihre Majestaͤten der König und die Königin, so wie die Übrigen Mitglieder der Königl. Familie, am — 22 den 27. Novem⸗ ber hier ankommen, daß am folgenden Tage die Huldigung statt⸗ finden und daß der Aufenthalt Ihrer Majestaͤten hier bis 6m 5. Dezember dauern werde. Ferner berichtet man uns, daß Se. Majestat der König Wilhelm Friedrich sich binnen einigen Tagen auf die Reise nach Berlin begeben, ungefähr drei Monat ab
ren wird.
zwischen dem ʒinanz · Minister und dem Central-⸗Comité in Sa⸗ chen des Budgets angesetzt. Dieselbe hat jedoch nicht stattge⸗ funden, weil der groͤßere Theil aller Mitglieder der zweiten Kam⸗ mer heute dem Könige Wilhelm Friedrich seine Aufwartung ge— macht hat.
* Gelegenheit der Taufe des Erbprinzen haben sowohl der regierende König als der König Wilhelm Friedrich Jeder Tie Summe von 3000 Gulden den hiesigen Stadt⸗Armen zukommen
lassen.
Deutsche Dundesstaaten.
Munchen, 6. Nov. (Nuürnb. Kor) Ein neues, freu, diges Ereigniß in der Herzogl. Leuchtenbergschen Familie betrifft die Verlobung Ihrer Durchlaucht, der Prinzessin Theodolinde mit Sr. Erlaucht dem Grafen Wilhelm von Württemberg, Oberst der Königl. Wuͤrttembergischen Artillerie. Wie man vernimmt, ist gestern die Einwilligung des Königs von Württemberg einge— troffen, wobei sich Se. Majestaͤt vorbehält, uͤber Titel und Wurde Seines Cousins noch spatere Verfügung zu erlassen. Fur das erlauchte Paar ist Stuttgart zum kuͤnftigen Wohnsitz bestimmt.
O esterreich.
— — Wien, 6. Nov. Der Gouverneur der Lombardei, Graf von Hartig, ist (wie bereits erwähnt) als Sections / Chef für die inneren Angelegenheiten in den Staatsrath berufen wor— den. Graf Hartig hat sich in der wichtigen Stellung, welche er an der Spitze einer der reichsten und bedeutendsten Provinzen der Monarchie durch eine Reihe von Jahren einnahm, die Ach— tung und Verehrung der Lombarden zu erwerben, und das Ver. trauen des seligen Kaisers, welches ihn zu jenem wichtigen Posten berufen hatte, auf das glänzendste zu rechtfertigen gewußt. Ueber die Wahl seines Nachfolgers hat bisher nichts bestimmtes ver— lautet. Der mit Ueberreichung der Notifications, Schreiben König Wilhelm's II. der Niederlande an den Kaiser beauftragte Königlich Niederlaͤndische Gesandte, Graf von Schimmelpennink, ist seit einigen Tagen hier anwesend. Gestern gah ihm der Fuͤrst Staats-Kanzler ein großes Diner, welchem die Botschafter und ein großer Theil des diplomatischen Corps beiwohnten. — Der Königlich Preußische Gesandte, Graf von Maltzan, ist von Ber⸗ lin, wo er der Huldigung beiwohnte, aber Schlesten kommend,
wieder hier eingetroffen.
Spanien.
Madrid, 29. Okt. Unter den Mitgliedern der Regent / schaft herrscht eine entschiedene Spaltung, indem der Herzog von Vitoria, so wie die Herren Gambog, Chacog und Frias den Se—⸗ nat zu erhalten wunschen, wie er ist, ihre Kollegen Ferrer, Cor⸗ tina und Gomez Becerra dagegen die Auflöͤsung desselben verlan⸗ gen. Es heißt, Herr Ferrer, Minister der auswärtigen Angele⸗ genheiten, habe seine Enilassung eingereicht und werde Herrn Gamboa zum Nachfolger erhalten, an dessen Stelle Herrn Men⸗ dizabat das Portefeuille der Finanzen uͤbertragen werden solle.
— Nach einem vom Eng g. Globe mitgetheilten Schreiben aus Madrid vom 25. Oktober scheint die neulich gemeldete Nachricht von der angeblich am 26sten erfolgten Auf⸗ loösung der Madrider Junta nicht richtig zu seyn und bloß dar⸗ auf beruht zu haben, daß diese Junta nur nach Ankunft der Minister die Leltung der Regierungs Angelegenheiten in die
ande der Letzteren abgegeben hat. Es heißt nämlich in diesem de,, „Nach dem ungestumen Jubel, mit welchem Cspartero bei feiner Ankunst am 29. September hier empfangen wurde, war das furchtbare — des Volks, als er gestern die Königin Isabella bei ihrem Einzuge in Madrid geleitete, cwiß ein Zeichen von einer Veränderung in der össentli
timmung, die Einige der Ungewiß heit ir iu der man darüber sawebt, ob er den Staar auflösen wolle, Andere der Kälte, welche zwischen der Regentschaft und der Junta besteht, welche letztere sich nicht auflßsen will, was doch mehrere der Provinzial, Junten, darunter die der helvenmäthigsten und exal=
wird 2170 Blattseiten, jede Seite 37 Zeilen enthalten. Die wie die des „Huracan!“.
Glasgower Bibel⸗Gesellschaft, unter deren Auspizien der Druck gebe und kuͤmmern sich wenig um Prinzipien. Das Eco
tirtesten Stadt Saragossa, aug freien Stücken gethan haben. Die Minister haben von ihren Aemtern Besitz genommen, nach dem ihnen die Junta am Sonnabend, den 2ästen, die Schlüssel überliefert hatte. Man glaubt, daß der Finang⸗Minister Geld genug finden werde, um die Oedurfnisse des offentlichen Dien⸗ stes ohne Schwierigieit zu bestreiten. Herr Cesario Marie Sa— rez ist als muthmaßlicher Unter / Staats secretair fuͤr die Finanzen bezeichnet worden, ist aber noch nicht ernannt, und General Esaristo San Miguel als General- Capitain von Neu - Castilien.“ In einem Schreiben des Madrider Korrespondenten der Morning Chronicle vom 27. Oktober wird Folgendes berich- tet: 4 hiesige Blatter fuhren einen heftigen e g die eigentliche Eintheilung der Partei des Forischritta. „Corresponsal' theilt sie in drei Abtheilungen, in die Republika ⸗ ner des „Huracan“, die Nevolutionaire des „Eco“ und die loyale odér constitutionelle Partei, die durch wenige gemäßigte Exaltirte repraͤsentirt werde. Der „Correo nacional“ behauptet dagegen, daß die Partei des, Eco“ eben so revublitkanisch sey, Es ist indeß nichts abgeschmackter als eine solche Eintheilung der Spanischen Liberalen. Die guten Leute des „Huracan“ machen so viel Lärm, damit man 6 2 ker Männer der Revolution in demselben Sinne, wie man dies Wort in Frankreich von der Juli, Revelution gebraucht. Dies ist die starke und nationale Partei in Spanien. Six als Nevo⸗ lutions, Manner zu bezeichnen, ist baarer Unsinn. Unter ihnen wuͤrde sich Niemand finden, der freiwillig zur Ansertigung einer Höͤllenmaschine einen Pfennig hergäbe, oder der, auf den König oder die Königin schöͤsse. Zwischen diesen Männern und der soyalen oder constitutionellen Partei ist kein Unterschied, außer etwa in Betreff gewisser unbedeutender Fragen; sie haben den⸗ selben Zweck und differiren nur etwas hinsichtlich der Mittel, und es ist durchaus nicht zu desorgen, daß sie sich in diesem Augenblicke trennen werden. — Die „Hof Zeitung“ enthält die Anzeige einer sehr klugen und wohl derdienten Handlung der Wiedervergeltung, Oloʒzaga, Sancho und Fuente Herrera, die vor mehreren Jahren, wie es heißt, um Espartero zu gefallen, ihrer Stellen als Nichter be, raubt wurden, weil sie sich geweigert harten, das in Bezug auf Cordovas Benehmen in Sevilla, eingeleitete Verfahren ju Aan dern, sind wieder in ihre Aemter eingesetzt. Es macht dies sowohl dem Kopfe als dem 8 Espartero s Ehre. Der General Lorenzo ist zum General Capitain von Estremadura, Araoz von , und Alvarez von Granada ernannt werden; man spricht auch von der Ernennung Evaristo San Miguei's suͤr
Neu / Castilien.⸗ . Eine Madrider Korrespondenz der Morning Chro⸗
wesend bleiben und alsdann wieder nach dem Haag zuruͤckteh— ntele stellt es ganz außer Zweifel, daß die Junta von Madrid
sich nicht aufgelöst, sondern bloß die seit dem 2. September von
ihr versehenen dich ern gg. rl benen niedergelegt hat. Es wird
z, 6. ; ute eine Konferenz nämlich folgende, am r n n,, ö Proclamation mi dem Bemerken mitgetheilt,
unta erlassene Viele sich nicht sicher glaubten, so lange die Junta auch nur in der untergeord⸗
neten Form fortbestehe, auf die sie sich freiwillig reduzirt 1 3 ⸗— ** bon Madrid ausböri, die ihr durch den Wil⸗ len des Velfes übertragenen w unciijonen auszuüben, würde sie sich der Undantbarkeit schuldig machen, wenn sie nicht ihre Aner⸗ kennung und Bewunderung der heroischen Berölferung dieser Haupt stadt, der würdigen e, , und der muthigen Garnison der⸗ selben, wegen ihrer Aufrichtigkeit, ihres guten Sinnes und der ent⸗ schiedenen Üntersiültzung der glorreichsten aller Rerolutienen, In erlen⸗ nen gäbe. Db die Mirglieder dieser Junta des in sie gesegien Ber⸗ traueng würdig gewesen sind oder nicht, 9 dabin 97 1 bleiben. Ihr Benehmen ist bekannt und möge für sie sprechen. Die Nation ist
euge gewesen von dem, was sie geiban kaben, und sie unterwerfen ich dem Urtheil derselben. Obgleich die Junta nicht daran zweifelt. daß die Männer, welche dag Geschick der Natien iu lelten berufen sind, das unter so günstigen Auspizien begonnene Werl der nationalen Wieden geburt, ihren Bersprechungen und ihrem achtbaren Charalter ge⸗ freu, zu Ende führen werden so wird sie doch al Sälss⸗ Junta fort⸗ bestehen und die Rechte des Belle bewachen, bis sie sieht, daß die Be⸗ dingungen des von dem Ministerium angenommenen Programms er⸗
füllt worden sind.“
Bilbao, 21. Ott. Dat hiesige Ayuntamiento hat der Ko⸗ nigin Christine nach ihrer Abdankung nachstehende Adresse uber ⸗ tz e, ,, Das anne , 27 6 Er . ürde sei icht zu verletzen glauben, wenn es in de . . are e , 2m e dien Cortes und den Willen des
Bolfes Men übertragene bobe Amt niederlegen, sich nicht beeilte, Ihnen seine — und Liebe zu bejeugen. Das Avuntamiente 1 weit entfernt, mit dieser Manifestation irgend eincn volitischen 3 zu verbinden, weil sie dadurch ihre bier ausgesprochenen Gesinnungen, die
e 2 einer uneigennützigen Dankbarkeit und nicht einer ö i, sind. 9 entwürdigen glaubte. Welches auch die Gründe gewesen seyn mögen, die Ew. Majestãt bewegen haben. die Regenischaft niederzulegen, das Apuntamienis glaubt, daß dieser Entschluß nur durch den Wunsch, das Beste des Spanischen Belles ju defördern, veranlaßt worden ist, und bei der mementanen Entfernung Ei. Majestüt folgen Ihnen die Wünsche aller derjenigen, welche die Freiheit ihres Vaterlandes wahrhaft lieben, und denen das Andenken an Ew. Majestät stets iheuer bleiben wird. Unter diesen werden die Bewehner derjenigen Siadt, die Ew. Majestdt mit dem Namen der unbessegbaren“ beehrten, nicht die Letzten seyn. Das Avuntamiento von Bilbao hofft daher, daß Ew. Majestst mit Ihrer befaunten Leut= seligfeit diese im Namen der Stadt daragebrachte aufrichtig gemeinte Abresse entgegennehmen und der Stadt Ihre hohe Gewogenheit erhal⸗ ten werden.“ (Folgen die Unterschriften.)
Tüekeet.
65. Oktober von dieser
troniewitsch, Garaschan,
si *. lachei zu begeben; enn. Serbien zur
it itio beendigt ist; denn die 2 werden dort nichts versäumen, um neue
nen zu fpielen, und ihre vermeintlichen Ansprüche 2 geltend zu machen. Es darum eben o 1i68bliche als weise Vorsicht, 2 auch Fürst Michael fuͤr . 8. bel der Pforte Vorsorge getroffen hat. Der Ser⸗ bische Oberst, Herr von German, ist ch in einer außeror⸗ dentlichen Mission nach Konstantinopel abgegangen. — Der großherrliche Commissair Musa Efendi, der vor von Vel⸗ grad abreisen sollte, hat diese Abreise verschoben, und den Fur sten Michael eingeladen, nach Belgrad zu kommen, um die errl. Entschließung zu vernehmen. an glaubt aber, daß der aärst dieser Einladung nicht werde Folge leisten, da es als un.
i Ermordung des genannten un
. . 7 ? er werden duͤrfte, daß der, sedenfalls viel höher im 2 ö Fuͤrst sich zu dem Eommissalt nach Veigrab, statt ies, dach Klaguse vag dem Sitze der Serbischen Re⸗ dieser „fich verfuͤge. — In Bosnien befestigt sich die ge,. und Ordnung Wedschihi, Pascha hat den ge— ö, , aufgefordert, in ihre Hauser uurückzukehren. Dagegen sieht es in Herzegowina recht — en gihtt sort, ernstüche Vorkehrungen zu seinem Rachezug wegen Ermordung des Capitaing von Gazko, Ismail Aga Czengitsch, ju treffen, und der Wesir von Boenien hat ihm zu die— sem Zwecke zö00 Arnauten mit 2 Kanonen zur Verfuͤgung ell Man sagt, Ali Pascha wolle ein Corps von 36 Mann zusammenbringen. Die eigeniliche Veranlassung Ismail Aga war die Einirei⸗
g der ungesetzlich erhöhten Kopssteuer; indem der Wesir 1 4 Kr. pr. Kopf forderte, während die Pforte nur 1 Fl. 2 Kr. vorgeschrieben habe. Die Distrikte Drobjniak, Gazko, Piva, Möoratscha und Kotoschin verweigerten darum die Bezahlung, „ Vorstellungen waren vergebens, und als der habsuͤchtige * Truppen nach den widerspenstigen Distrikten sandte, setzten sich dieselben zur Wehr und schlugen die Truppen zuruͤck, wobei Jsmail Aga das Leben verlor. — Die Montenegriner sollen an den blutigen Auftritten zu Drobjniak sehr thätigen An⸗ ö genommen und der Vladika demjenigen, der ihm die Nach cht von der Niederlage und Ermordung des Ismal Aga brachte, seine eigene goldene Kette sammt dem Kreuze geschenkt en Man versichert sogar, daß die Festlichkeiten uber diese orgänge in Cetinge 3 Tage gedauert haben.
Konstantinopel, 14. Okt. (Morning Chrontele.) Die Tuarkische Armee in Syrien wird bis zu Ende dieses Mo— nats 20, 000 Mann stark seyn. Es sind bereits 10,000 Mann dort, von denen 5500 mit dem Capitain Walker und 4500 später auf Dampfböten nach Syrien gingen. Die 406 Mann, welche am Bord der Fregatte und der Oesterreichischen Brigg und die so Mann, die gestern auf dem Dampfboot „Monarch“ nach Syrien abzingen, gehören zu einem dritten Eorps von 3006 Mann. Heut werden abermals 700 Mann eingeschifft werden, und die übrigen warten nur auf die Schiffe zu ihrem Transport. Auf der Englischen Fregatte, welche die Tuͤrkischen Truppen am Bord hatte, befanden sich auch die jungen Tuͤrkischen Offiziere, welche in England unterrichtet worden sind. Bei der großen Vorliebe der Tuͤrkischen Regierung fuͤr alles Franzoͤsische, und 1 trotz der politischen Differenzen, wurden diese jungen Leute
isher noch immer vernachlässigt, und nur diejenigen angestellt, welche in Frankreich ausgebildet worden waren. Auf Verlangen des Lord Ponsonby haben jedoch nun jene Offiziere sammtlich wich—
tige Kommandos erhalten, und sie werden sich ohne Zweifel aus
zeichnen.
2 Anleihe gemacht. tiefste
lschweigen beobachtet und es verlautete nicht eine Sylbe davon im Publikum. Am vorigen Sonnabend wurde es i r. bekannt, daß eine Anleihe und zwar auf eine Weise abgeschlossen worden, daß sie unmittelbar benutzbar sey. Das Anlehen beträgt drel Millionen Pfund, die Zeit ist unbeschränkt. Es soll zu go pCt abgeschlossen seyn und 6 pCt. Zinsen tragen. Die Kon— trahenten sind die Herren Ricardo, Reid, Irving C Eomp. in London. Die Sicherheit, welche die Tuͤrkei für die Ruck— ken der Anleihe giebt, ist bis jetzt nur den dabei etheiligten bekannt, soll jedoch von der Art seyn, daß sie zufrieden sind. Die Zahlung der Zinsen wird von den Zöllen bestritten. Die fremden Kaufleute werden bald die aus diesem Anlehen entspringenden Vortheile empfinden, denn das Geld war in der letzten Zeit so selten, daß die Se—⸗ hims, eine Art von Schatzkammerscheinen, welche die Regierung vor kurzem zur Bezahlung der Forderungen der Armenischen Vanquiers ausgab und die 121 pCt. Zinsen tragen, um 10 pCt. 6 und die besten Wechsel auf Londoner 2 nur gegen edeutende Prozente verkauft werden konnten. enn die Re⸗ gierung diese neue Anleihe erhalten hat, sollen die Sehims ein—⸗ gelöst und statt der jetzigen Beschliks oder Fuͤnfviaster⸗Stuͤcke, die kaum halb so viel werth sind, als sie gelten, neues und bes⸗ seres Geld ausgegeben werden. Doch duͤrfte dies noch einige Zeit währen, da man die neuen Muͤnz⸗Stempel und Maschinen erst gegen Ende des Jahres aus England erwartet.“
Aegypten.
Alexandrien, 16. Oktober. (Malta Times.) Der Pascha ist vorgestern von Kahira zuruͤckgekehrt, wo der aufge⸗ regte Zustand des Volks seine Gegenwart nothwendig gemacht hatte; man war dort in fortwährender Besorgniß von Unruhen, und Spione und Militair waren bestaͤndig auf den Beinen. Abbas Pascha hat für nichis Sinn als fuͤr seine Vergnügungen. 1 Bey ist der Haupt ⸗Anstifter des Hasses gegen die Franken.
ehmed Ali, dem man hierin Gerechtigkeit widerfahren lassen muß, tadelte sowohl die Trägheit des Einen wie den unzeitigen Eifer des Anderen und ließ Raven's und Hill's Hotel, so wie die 4 13 der Wuͤste, wieder oͤffnen. In Folge dessen hatte sich die Furcht der Franken und der Engländer . wieder etwas vg Heute fruͤh begab sich Herr Green, ein Compagnon des Hauses Briggs und Compagnie, Agent der Peninsularischen und Orientalischen Dampsschiffahrts Compagnie, lu Mehmed Ali, und dieser antwortete ihm, daß Niemanden, er mit dem „Great Liverpool“ ankaͤme, oder auf demselben abgehen, oder durch Aegypten reisen wolle, ein Hinderniß solle in den Weg gelegt werden. In der Blokade Aegyptens hat keine Aenderung stattgesunden. Herr Waleweki, der am 1Iten d. hie⸗ her zurückkehrte, begiebt sich in Begleitung Chosrew Efendi nach Syrien. Seine Mission geht an Ibrahim Pascha, aber der Inhalt seiner Auftraͤge ist nicht bekannt.
Alexandrien, 19. Okt. (Franz. Bl) Die Regierung hat gestern aus Kahira eine telegraphische Depesche erhalten, 12 dle ng von St. Jean d Acre begonnen hat Man weiß 8 auch bereits von dem Uebertritte Emir Beschir's zu den bündeten, und der Vice König erklart diesen Schritt, indem
er sagt, es sey dem Emir, der zu seinem ausschließlichen Privat.
nutzen alle Erpressungen bewirkt habe, uͤber die das Gebirge si
beklage, bei der großen gegen ihn herrschenden Run r eee nichts Anderes zu thun übrig geblieben. — Mit der größten Freude vernimmt man so eben, daß ein Griechisches Schiff in
den alten eingelaufen . Herr Cochelet und Graf Welewski haben gestern Abend eine sehr lebhafte Unterredung mit Mehmed Ali gehabt und ihn er, mahnt, seine Flotte nicht auslaufen zu lassen. Man hofft, un⸗ sere Agenten werden Einfluß genug haben, um ihn zu berzeu⸗,
Ali Pascha von Mostar
1273 gen, daß er bei der Defenswe blelben misse. Allerdings wi ihnen dies viele Anstrengung kosten, da der ice nn 6 ö.
als jemals entschlossen scheint, diesen Ver Syriens zu . scheint, diesen Versuch zur Befreiung
Kahira, 13. Ott. (Franz ös. Bl) Der Vice⸗König, der am Iten d. hier ankam, ist heute nach Alexandrien zurückgerehrt. Seine Anwesenheit hat die Arbeiten an der Telegraphen, Linie nach Syrien beschleunigt, die binnen acht Tagen fertig seyn wird. Man wird alsdann die Nachrichten aus jenen Gegenden hier in sechs Stunden erhalten konnen. Der Vice, König hat auch neue Befehle hinsichtlich der Beförderung von Englischen Brie— fen und Reisenden nach Ostindien gegeben, die von Abbas Pa⸗ scha gänzlich unterbrochen worden war. Man wird den Reilen⸗ den und Depeschen nach wie vor den Schutz der Regierung an— gedeihen lassen. Der Oesterreichsche Vice⸗Konsul, Herr Champion, der seinen Posten schon verlassen hatte, hat die Ermächtigung erhalten, bis auf Weiteres hier zu bleiben. Er ist demnach zu, ruͤckgekehrt, hat jedoch seine Flagge nicht wieder aufgezogen. Der Russische Vice ⸗Kensul, Herr Boky, hat dieselbe Erlaubniß erhalten. Der Vice⸗König hat hier lange Konserenzen mit allen hohen Personen und den Chefs der Nationalgarde gehabt, denen er von neuem wiederholte, daß er der alleinige Vertheidiger des IJelams bleibe, doch fuͤgte er hinzu, daß auch Frankreich bald gerechte Ansprüche auf ihre Dankbarkeit haben werde. Zu gleicher Zeit gab er streuge Befehle, die Europäer, und insde— sondere die Franzosen, respektvoll zu behandeln.
Syrien.
Tyrus, 2. Okt. (Eng! Be) Ungefähr auf dem halben Wege zwischen Tyrus und St. Jean d Acre befindet 7 ein Paß, die Tyrische Leiter genannt, der in Kalkfelsen gehauen und so eng ist, daß ein Zug sich nur Mann fuͤr Mann hindurch be⸗ wegen kann. Durch die erfolgte Besetzung dieses Passes ist den Aegyptern die direkte Verbindung mit Acre abgeschnitten worden, da es außerdem nur noch einen einzigen sehr langen und sehr gefährlichen Weg durch die Gebirge dorthin giebt. Die beruͤhmte Festung Acre liegt an der nördlichen Spitze der Bai oder Rhede von Aere, nicht auf einer Anhöhe, sondern mit seinen großen der Ser zugekehrten Festungswerken dem Feuer der Linienschiffe ganz bloßgestellt, die sich noͤthigenfalls bis auf Zielweite nähern und in ge⸗ rader Schußsinie vor anker legen koͤnnen. Zwei Britische Dampfbote, die „Hydra“, mit dem Commodore Napier am Bord, und der „Cy⸗ clops“ sind vor 6 . gewesen, um eine Rekognoszirung vorzu⸗ nehmen. Der „Cyclops“ begab sich dicht an die zertruͤmmerien Mauern von Kaissa hinan, die durch das Feuer der „Pique“— und des „Castor“ ganz niedergeschmettert sind, und die ——
näherte sich St. Jean deAere. Es wurde auf beide Schiffe ge= feuert, auf die „Hydra“ von der Festung aus, und auf den
„Cyclops“ von einer kurzlich aufgefuͤhrten kleine ĩ ie 1447
Um bei dem erschspften Zustande der Finanzen die Kosten ö ö, , des Krieges bestreiten zu konnen, hat die Pforte vor kurzem die bereits Ueber die zu diesem Zwecke wohl chon 364 langerer Zeit gefuhrten Unterhandlungen wurde das
im suͤdlichen Winkel der Bai hinter einer Gruppe von Palm— bäumen versteckt ist. Die „Hydra“ erhielt einen Schuß in ihr Vordertheil, der ihr jedoch keinen Schaden zufüͤgte. Eine Bombe siel in die Takelage des „ Cyclops“ und zersprang daselbst. Beide Schiffe erwiederten das Feuer; die „Hydra“ warf ihre Bomben mitten in die Stadt. Auf dem Kloster, welches den Gipfel des Berges Carmel krönt, sollte ein Moͤrser aufgepflanzt worden seyn; aber von der Bucht aus war nichts der Art, selbst nicht mit Huͤlfe eines Fernglases, sichtbar. Cin Kanonier, der aus Aere desertirt ist und sich jetzt zu Dschuni in Verwahrsam befindet, giebt fol⸗ gende Schilderung von jenem Platz: „„Ich verließ 3 vor vierzehn Tagen mit T anderen Artillertsten. nach dem etwa drei Stunden davon entfernten Zib begeben, um runde Steine zu sammeln, die dort in Menge vorhanden sind, und deren man sich als Ladung fuͤr das Geschuͤtz bedienen wollte. Ich ergriff die erste Gelegenheit, die sich darbot, und entkam glücklich. Man ist aufs thaͤtigste damit beschäftigt, die Fortifica⸗ tionen auszubessern. Es werden fortwährend Walle um die Stadt aufgeworfen, besonders nach der See zu. In der Stadt stehen 1006 Mann, worunter sich 250 Artilleristen befinden, — 100 aus Acre gebürtig und 150 Syrier aus verschiedenen anderen Orten. Das Uebrige sind Aegypter mit nur wenig Syrtern. Die Festung hat 125 Geschuͤtze von mittlerer Große und 12 große Moͤrser. Mit Ausnahme von etwa 30, sind alle Geschuͤtze auf die nach der See hin gekehrten Walle gepflanzt; die ubrigen sind nach dem Lande zu gerichtet. An einem der Außengräͤben stehen zehn „dem Sultan gehörende“ Geschuͤtze. Von Suden her ist die Stadt, durch die Menge Erde, die man dort aufgeworfen hat, fast unsichtbar geworden. Seit einiger Zeit ist die Stadt in Belagerungszustand erklärt, aber es sind doch noch einige der an⸗ gesehensten Familien Trin geblieben. Auch befinden sich in der Stadt ungefähr 1600 Gefangene jedes Ranges, Stammes und Bekenntnisses, die zu den Galeeren verurtheilt sind. Diese war⸗ ten nur auf eine Gelegenheit, um sich gegen die Garnison zu erheben. Die Artillerie ist sehr unzufrieden, und ich glaube nicht, daß sie noch ferner dienen wird, da sie einen funfzehnmonatlichen Sold zu fordern hat. Eine bedeutende Anzahl Artilleristen ist ent⸗ waffnet worden, und wenn es zum Kampfe kommt, wird man sie zu ihren Kanonen führen und sie zwingen, zu feuern. Nach= dem die Britischen Schiffe Kaiffa verlassen hatten, begaben sich 500 Mann von Aere dorthin und sind seitdem beschaäftigt, dasselbe von dem suͤdlichen Thore bis zu dem noͤrdlichen zu unterminiren.““ Ein Artillerist, der direkt von Acre nach Sidon kam, sagte, daß der Gouverneur am Tage zuvor angekündigt habe, der Streit zwischen dem Sultan und dem Pascha von Aegypten sey beige— legt, weshalb er den Soldaten befahl, ihre Gewehre abzufeuern. Den Zweck hiervon kennt man nicht.“
Dsch uni, J. Okt. (Morn. Chroniele) Am 29sten v. M. ging die Nachricht hier ein, daß der „Benbow“ einen er— folglosen Angriff auf Tortosa oder Tartus gemacht habe. Diese Stadt, nördlich von Tripolis gelegen, ist, wie es scheint, ein ziem— lich starker und wichtiger Platz, dessen Besitz für sedwede Ope—⸗ ration auf jenem Theil der Kuͤste sehr erwunscht seyn wurde. Es standen dort einige Hundert Albanesen in Garnison, haupt sachlich Flüchtlinge von Dschebel und Batrun. Nachdem der „Benbow“ eine Zeit lang auf den Ort gefeuert hatte, schickte er seine Böͤte ab, um von demselben Besitz zu nehmen. Ehe aber die Mannschaft gelandet werden konnte, geriethen die Bote un⸗ gluͤcklicherweise auf den Grund, und bei dem Bemühen der Leute, die Kaͤste zu erreichen, wurden ihre Gewehre und Munitionen ihnen naß. Ein Trupp Albanesen eröffnete sogleich ein Feuer auf sie und es wurden 5 Englaͤnder getödtet 1nd 12 verwundet.
Rn land
Berlin, 12. Nov. Das Gemmen Kabinet des Kanigl. Museums verdankt der Gnade Sr. Majestat des Königs neuer dings eine sehr schätzenswerthe Bereicherung. Ein antiker Kameo in einem ortentalischen Sardonyx von weißer und brauner Lage
gearbeltet und eine geflügelte Siegesgttin auf einem zweispännl⸗ gen Wagen darstellend, ein Denkmal, eben so ausgezeichnet durch die Schönheit der Ausführung als des edlen Steines, der 15 Zoll lang und uber einen Zoll hoch ist, wurde der schon so reichen Sammlung auf Befehl Sr. Masestaͤt als Geschenk des kunstlie⸗ benden Monarchen abergeben. ö
Breslau, 29. Nov. Der Schlesischen Zeitung zufolge, starb zu Muskau am 24 sten v. M. die 17Jlährige Abyssinierin Machbuba, welche der Fuͤrst Puͤckler aus Afrika mitgebracht hatte.
W
Wissenschaft, Kunst und Literatur
Die Deutschen Stämme und ihre Fuürsten, oder histo⸗ rische Entwickelung der Territorial⸗Verhaältnisse Deutsch lands im Mittelalter, von r. Ferdinand Heinrich Muller. Erster Thel. Vorgeschichte der Deutschen Stämme bis zur Bildung des Fraänkischen Reiches der Merowinger. Berlin. Bei C. G. Lüderitz. 1820.
Der Berf. des vorliegenden Werkes hat sich bereits durch eine an—
dere Arbeit geographisch-histerischen Inhaltes rühmlich bekannt gemacht. Ehe jene, nämlich „der Ugrische Vostsstamm, oder Unt ersuchungen über die Länder⸗Gebiete am Ural und am Kaukasus“ noch beendet worden, weran ihn bieher nur äußere Umstände scheinen gehindert zu haken, übergiebt er diesen vaterländischen Gegenstand der Presse. Ucber den Standpunkt des Werkes ertlärt er sich in der Vorrede auf selgende Werise: Es läßt sich bekanntlich die Geschichte eines jeden Veltes ven einer zwiefachen Seite auffassen, je nachdem man mehr das geistine Leben desselben berücksichtigt, wie es sich in seiner politischen Entwicke= lung nach außen hin, in seiner Verfassung und in seinem gesammten Kultur⸗-Zusiande in religiöser und intelleftueller Beziehung ausspricht. oder je nachdem man mehr das natürliche Leben desselben in seiner äußeren volksthümlichen Gestaltung und in seinem Perhältnisse zum Boden des von ihm bewehnten Landes hervorhebt. Diese Nalurseite der Geschichte des Deutschen Belles, welche aber die wesentliche Grund⸗ lage für jene mehr geistige Seite seines Lebeng bildet, und ihren Ein⸗ fluß auf jene überall zu erkennen giebt, ist der eigentliche Gegensiand und der . der Darstellung dieser Arbeit, und bei dieser Behand- lung der Deutschen Geschichte sind es besenders drei Haupt⸗Gesichts⸗ punkte, welche ich ins Auge faßte, as geographische, das ethno— graphische und das genealogische Element. Nur ist dabei zu be⸗ merken, daß der erste und zweite Gesichtepunkt in vieler Bezithung usammenfallen, indem hier von dem geographischen Elemente nur in⸗ ofern die Rede seyn kann, als es ein Ausdruck des geschichilichen Lebens des Volkes ist und darum mit dem ethnographischen Elemente immer verbunden seyn muß.“
Die Arbeit, welcher der Verf. sich bier mit dem beflen Erfelge un⸗ terzogen hat, ist eine mühsame und wenig dankbare, daher sein Eifer und seine Hingebung für dieselbe um so mehr anzuerkennen ist. Sie lann als Ergänzung jeder allgemeinen Deutschen Geschichte dienen, die sich natürlich über die hter behandelten Gegenstände nicht so ausführ⸗ lich verbreiten kann, und dieselben doch in vielfacher Beziehung ven großem Interesse sind. Bei der Zertheiltheit Deutschlands, bei den unendlich verschlungenen und stets veränderten Berhältnissen aller ein⸗ zelnen Bestandtheile ist eine genauere Kenntniß der Umändernugen die⸗ er Art zum genaueren Verständnisse der Gegtuwart unerläßlich. Nicht etwa bloß amtliche und praktische Beziehungen sind es in welchen jenes Wissen sich unabweiglich geltend macht, sondern auch in rein wissen— schaftlicher Hinsicht und für jeden Freund der vaterländischen Ge⸗— schichte nehmen diese Gegenstände die Aufmerksamkeit — und freilich meist zugleich oft die Geduld in Anspruch. Doch neben den geist- und gedanfenreicheren Gegenständen muß sich die Wißbegierde auch man— chen weniger anziehenden Stoff gefallen lassen, der jedech nach man
Wir sollten uns
chen Seiten hin Nutzen gewährt und aus sich auch manchen Funken des Geistes entlocken läßt. Die vorliegende Bearbeitung hat sich be— müht, so viel wie möglich den überlästigen Stoff wegsuschaffen; sie P will nicht durch Gelehrsamkeit prunfen, sondern nur die Resultate nach sIorgfältiger Prüfung des bisher Geleisteten vorlegen und sich der all gemeineren Beuutzung darbieten. .
Wenn überall das Berständuiß eines Ganzen und des Allgemeinen nur vollständig und möglichst genau durch umfassende Keuntuiß des Ein. zelnen und des Besonderen gewonnen werden kann, so ist dies bei der Geschichte Dentschlands ganz vorzugsweise unerläßliche Bedingung. P Hat auch bei andern Völkern der alten und neuen Zeit eine ähnliche ꝑprevin zielle Zerspaltung stattgefunden, so traten doch immer bestimmte Führer des Ganzen hervor; hier aber wird der Mittel- und Schwer⸗ punkt bald hier ünd bald dorthin verlegt, und nur wenig treten zugleich die anderen Provinzen in ihrem Antheil an der stets mehr ideellen als realen Einheit des Volkes und des Staates zurück. Dieses ist die Duelle großer Uebel geworden, aber auch mindestens eben so großer Vortheile; und je mehr die Einigung eine geistige ist, um so mehr muß sie mit der zunehmenden allgemeinen Bildung enger und unauflöslicher werden. Denn die wunderbare Krast der helleren Vernunft und des an Wissen reicheren Geistes ist nicht bloß die tiefere Einsicht in das was wahrbaft nützt, in die unendliche Kraft der Einheit, das le⸗ bendigere Bewußtseyn von der wahren Würde und Ehre der Natien, die ernste Rübe und Haltung, nebst unerschütterlicher Festigkeit in dem was als Wahr erkannt worden, sondern durch die Bildung wird nicht minder auch auf das Gemüth gewirkt, die Leidenschaften mildern sich, Eitelkeit, Ehrgeiß, Neid, Haß, Habsucht weichen den edleren Ge—⸗ sühlen, die Liebe entfaltet ihre volle Kraft: über die bitteren Erinne⸗ rungen der Vergangenheit wirft sie ihren Zauberschleier, und in der Gegenwart bringt sie überall, wo nech Wunden der Zwietracht oder Tes Irtihumes bluten, ihren heilenden Balsam; Duldung und Friede stehen auf ihrem Panier und die Eintracht, Einheit, Kraft sind in ihrem Gefolge.
Wie nun die Partifular⸗Geschichten des Deutschen Volkes diesen langen und wechselreichen Weg ju immer höherer Entwickelung bin. den die allgemeine Geschichte desselben verzeichnet, überall erweitern und begleiten, so sind dieser als Unterbau ünd Ergänzung, auch aus. führlichern Darstellungen des Geograpbisch⸗-Eibnoaraphisch⸗Genealegi⸗ schen willkemmen und nehmen selche eine wichtige Stelle unter den so reichen und viel verschlungenen Fäden ein, aus welchen sich das Bild des ganzen geistigen und sinnlichen Lebens in seiner geschichtlichen Ent= widelung sammenwebt. Es liegt aber auch in der Natur der Sache, Daß diese Gegenstände durch den etwa 8 Zeitraum dei Deutschen Geschichte mit vielem Du kel umgeben sind, ünd die Be— mühungen dieses möglichst zu erhellen, — weju das in Rede siehen?« Werk mitzuwirken sich bemüht, — können gewiß auf Theilnabme und Dank Anspruch machen.
Dieser erste Band enthält, nach einer etwas ausführlichen Ber—
Säfte des ent sche
n. Das ganje s auf — Ja eine Einleitung — — über dernden
— 1 — e ge de dee en e, ,
w Arbeit ju derleiben.