1840 / 319 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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si N . ᷓ—

Aterandrien, 17. Okt.

Die Komödie mit der Armirund

der Flotte ist waͤhrend dieser Decade fortgesetzt worden. Die Aerzte, die noch fehlen, sucht man dadurch zu bekommen, daß

Run ste aus dem Hospital von Alexandrien wegnimmt.

so daß

an demselben, das gegen 1009 Kranke zählt, der Ober⸗Arzt und

Chirurg en Chef allein zuruͤckbleiben wird.

Den Gehalt dieser

Aerzte hat man monatlich um 230 Piaster erhöht, dessenungeach⸗ tet haben mehrere, die nicht Lust haben, einem sicheren Tode ent⸗

gegen zu gehen, ihren Abschied genommen.

Auf jedem Schiffe

befindet sich nur ein Arzt, der durchschnittlich ð M0 Mann un⸗

ter seiner Obhut hat, und unter sammtlichen Aerzten der Flotte,

die gegen 30,000 Mann am Bord hat, giebt es nur drei, die

im Nothfall eine Amputation zu machen verstehen. wird die Flotte nicht auslaufen; ihr so schnell vorbei seyn, daß es keiner Amputation bedarf. In Europa wird man es unbegreiflich finden, wie man Mili⸗ tairärzte hat anwerben können faͤllt dergleichen nicht auf.

e Zum Gluͤck und wenn, so mochte es mit

die keine Chirurgen sind; hier Die Bewaffnung der Flotte und

das Geruͤcht, daß Frankreich di Blokade nicht respektiren werde,

ist wohl nur eine Finte gewesen, theils um den

Admiral

Stopford zu veranlassen, eine größere Anzahl von S chiffen vor Alexandrien aufzustellen damit Ibrahim Pascha die gelandeten Truppen mit besserm Ersolg bekämpfen konnte, theils um den

Muth der Truppen etwas zu heben.

Zu dem Ende wurde

denn auch am 109ten an die verschiedenen Regimenter ein Tages befehl erlassen, des Inhalts: Jorahim Pascha habe die von den

Engländern an r : urückerobert und den Feind gezwungen, sich wieder einzu⸗ schiffen. Zu solchen Luͤgen nimmt man seine Zuflucht, um den

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Syriens Kuͤste in Besitz genommenen Staͤdte

wahren Zustand der Dinge den Truppen zu verbergen.. Der Pascha hat den Bau von 18 Kanonierschaluppen angeordnet,

die zur Vertheidigung der Küsten von Abukir dienen sollen;

im Arsenal wird schon an denselben gearheitet; es ist dies wieder

eine Veranstaltung, über die der Sachkenner nur lachen kann. Der Bau von neuen Batterien wird noch immer fortgesetzt; eine hat man dicht hinter dem Franzoͤsifchen Konsulatgebäude mit dem— selben parallel und von gleicher Breite angelegt, so daß die drei—

farbige Fahne einen herrlichen Zielpunkt abgiebt, und das Ge⸗ bäude im wahren Sinne des Wortes einen Kugelfang darstellt; sie ist, wie die meisten Batterieen von Sandsaͤcken erbaut. Rechts davon hat man ein Stuͤck von der Bruͤstung der Stadtmauer abgebrochen, und den sechs Fuß breiten Rondengang ruͤckwarts erweitert, um daselbst ebenfalls eine Batterie anzubringen. Der groͤßte Theil der Zöglinge von der Artillerieschule zu Tura ist am Iten nach Damiette abgegangen, wo sie ihre Studien fortsetzen und zu gleicher Zeit zur Bedienung der Geschütze benutzt werden sollen; sie haben eine neue Feldbatterie von sechs Geschuͤtzen mit⸗ genommen; der Rest der Zoͤglinge wird gegen Ende des Monats mit einer anderen Batterie nachfolgen.

Der Graf Walewski hat gestern von Abend an bis nach Mitternacht mit dem Pascha konferirt, und ist diesen Morgen ganz fruͤh nach Syrien abgereist. Vor seinem Abgang hat er noch einen Polnischen Kavallerie Offizier, der seit einem Jahre vergebens auf eine Anstellung gewartet hat, als Ingenieur an—

chaft nach St. Jean d Aere be—

geworben, der in dieser Eigens

stimmt ist, wohin er sofort abgehen soll. Diese Festung scheint demnach bedrängt zu seyn. Fruͤher hat sich Mehmed Ali oft verlauten lassen, er werde keine Europäer mehr in Dienste neh⸗ men.

Seine Sachen muͤssen schlecht stehen, daß er diesem Ent⸗

schluß plotzlich untreu wird. Die Nachrichten des „Fulton“ aus Syrien werden geheim gehalten, was sehr verdaͤchtig ist. Wie

ich unter der Hand erfahre, sind alle Maroniten in vollem Auf— stand, vollständig bewaffnet und greifen die Aegypter von allen Seiten an, so daß die Bucht von Kesrauan bis zu den hoöͤchsten Pingen des Gebirges in den Haͤnden des Sultans und seiner Berbuͤndeten ist. Ibrahim Pascha, der hierdurch gänzlich von Soliman Pascha abgeschnitten wird, befindet sich in einer außerst kritischen Lage, denn die Verbuͤndeten konnen jetzt ohne Gefahr fuͤr ihr Lager ein Corps von 135,900 Mann entsenden, um gegen Ibrahim die Offensive zu ergreiffen, dem dann nur der Ruͤckzug auf Tripolis offen bleibt. Zwar führen von Dschebel eine und von Tripolis zwei Straßen über das Gebirge nach Baalbek, aber alle drei durch das Gebiet der Maroniten, die von diesen wohl besetzt sind, und auch leicht gegen eine uͤberlegene Macht vertheidigt werden konnen, so daß am Ende Ibrahim Pascha nur den beschwerli⸗ chen Küstenweg uͤber Latakig nach Antiochien uͤbrig behaͤlt, auf dem er wohl den größten Theil seiner Truppen verlieren durfte. Von einem Vorruͤcken desselben auf Konstantinopel, mit dem die Franzodͤsischen Blätter aus Unkunde drohen, kann in keinem Fall mehr die Rede seyn. Ein unverbuͤrgtes Geruͤcht, läßt ihn sogar in Kahira eintreffen. Selim Bey, der auf dem „Fulton“ aus Syrlen angelangt ist, stand bei dem Corps von Soliman Pascha, wurde gefangen und entkam gluͤcklich, um ber das Vor— gefallene Bericht zu erstatten, er ist aber stumm wie das Grab.

Gestern gingen mehrere mit Geld beladene Kameele nach Kahira ab vermuthlich soll das Geld nach Syrien geschickt werden. Die Flotte ist neuerdings wieder angewiesen worden, ihre Be⸗ waffnung so viel als möglich zu beschleunigen, es scheint dem⸗ nach, daß die Franzoͤsische Flotte in der Nähe ist, mit der sie

sich vereinigen will.

Der Oest. Beobachter meldet: „Die Nachricht von der Ankunft des Emir Beschir mit seiner Familie und seinem Gefolge in Malta hatte man am 31. Oktober auch in Livorno aus Alexandrien erhalten. Der Berichterstatter, ein den In⸗ teressen Mehmed Alis durchaus ergebener Mann, fügt 3 der Pascha habe nach Empfang dieser Nachrichten beschlossen, seiner Flotte Befehl zu geben, auszulaufen, und seinem Sohne Jorahim, gegen Konstantinopei vorzurücken. Da man in Alexan⸗ drien von der Unmsglichkeit der Ausführung dieser angeb— lichen Befehle äͤberzeugt war, so glaubte man allge⸗

1290

hierüber ausgestreuten Geruͤchte nur ein Versüch seyen, dei dem für dis Aegypter verzweifel. ten Stande der Dinge in Syrien, in Europa Essekt zu machen, um wenigstens den Besitz von Negypten fur? dehmed Ali zu⸗ erhalten. Uebrigens herrschte in Alexandrien, wo, seit der Vlo⸗ kade des dortigen Hafens, aller Handels / Verkehr gehemmt ist die groͤßte Niedergeschlagenheit, die durch die Besorgniß der Ein⸗ wohner vor einem nahe bevorstehen den Bombardement der Stadt noch vermehrt wird, das jedoch Niemand beabsichtigt. Die Kunde, daß die Aegypter vor ihrem Abzuge aus Beirut die Stadt der Pluͤnderung Preis gegeben haben, hat in Alexandrien große Bestuͤrzung verur sacht.“

mein, daß die

Sprien.

Englische Blätter enhalten nachstehende aus dem Haupt⸗ Waortzer Beirut vom 12. Oktober datirte Depesche des Admirals Stopford an Lord Ponsonby;

Molerd! Da Ibrabim Pascha, ungeachtet der Niederlage Os— man Pascha's noch immer das System beibehielt. seine Streitkräfte zu ibeilen, um durch Besetzung eines ausgedehnteren Gebiets die beabsichtigte Bewaffnung der Bergbewehner zu verbinden, so baben wir unsererseits aus diesem Fehler Voribeil zu zieben gesucht. Am 8. Oltober Nach⸗ mittags besetzie der General Jechmus ohne auf Widerstand zu stoßen, mit vier Vataillonen das Dörf Ornaischadschuen und die Höhen von Ardali, wo das Gefecht au zn. Scptember siattgefunden halte. In der felgenden Nacht schlosen sich ihm etwa 300 dewaffnete Landteute an, und am Lien unternahm er eine Rekegneszirung auf seinem linken Flügel, um die Natur des dortizen Terrains zu

untersuchen.

liegenden Söben von alat Meidan auf. Der Commodore Napier und Selim Pascha trafen am 9Hten auf den Höhen von Ardali ein und beschlessen, den Feind aus seiner Stellung zu vertreiben, um die Operationen des Emir Beschir Kassin zu erleichtern, der, an die Stelle des alten Emir Beschir zum regierenden Fürsten ernannt, die Weisung erbalten batte, über den Kelbson zu geben und in die Prorinjen cberbalb Beirut vorzudringen. Zu diesem Zweck hatte er ein Corps von Bergbewehnern zusammenge egen ünd 1100 Flinten zur Bertheilung an dieselben empfangen. Der Zweck dieser Operation war die Einnabine von Beirut, wohin sich der Admi⸗ ral Stepferd mit einem Theile des Geschwaders begeben hatte. Die Stelsung des Feindes bei Kalat Meidan war jedoch von Natur wun⸗ derbar siark, da sie ven einer ticsen Schlucht und drei Reihen Ver⸗ schanzungen gedeckt wurde; die höchste Redoute liegt etwa 2nd Fuß lber dem Boden der Schlucht und der Felsen ist an manchen Stellen beinahe senkrecht. Um einen großen Verlust an Leuten zu vermelden und zugleich größere Resultate zu erlangen, befahl der Commodore Napier dem General Jochmus, den Omer Bei, der mit fünf Bataillenen oberhalb T2schuni siand, mit zwei Bataillwnen ab⸗ zusenden, damit derselbe bei Adscheltun über den Kelbsen gehe und den Feind in der Flanke und nr Rücken angreise. Emir Be schir erbielt ähnliche Befeble. Am gien Abends erfuhren wir, daß Ibrahim Pascha mit 204! Mann seiner besten Truppen, nämlich 12069 Mann ven der Albanesischen Leibgarde und 8o0 Mann der regulairen Garde, in Kalat Meidan angekommen sey. Da er endlich seinen Feh

um sich in unserer Front aufzustellen. Es war ein Augenblick zu man

TDmer Bens und die Bergbewebner

Der Commodore befahl daher, daß die dr

lalllene und zwei Türkische Feld geschütze nach aufbrechen sollten. Am 10. DOkiober um zwe Bataillone in Ardali, als man das Feuern

Straße von Beischifuja im Rücken des Feindes heranzog,

hörte. si

die Kolonne

Es wurden nnn folgende Dispositionen zu cinem un

chen Angriff getroffen: Ein Bataillon und die Bergbewohner erhiel⸗ ten den Befehl, die Schlucht welche uns von dem Feinde trennte, zu überschreiten, und sich auf der Straße nach Brumanga aufzustellen, um ibm den Rüczug abjuschneiden. Vier Bataillene stürmten die Höhen von Kalat Meidan, zwei derselben gingen als Ti⸗ rallleürs, von den beiden anderen in geschlossener Ordnung gedeckt, auf der Straße rerwärts. Zwei Bataillone blieben als Ne— serve auf den Höhen von Ardali. Nach einem zweistündigen Gefecht, wobei die Türken die größte Tapferkeit bewiesen und auch die bisher unbesiegten Truppen Ibeahim s sich tapfer vertheidigten, vereinigten mir uns mit Omer Bei auf den Höhen von Kala! Meidan. Da die drei Kückzjugglinien des Feindes von unseren Corps besetzt waren, näm lich die Straße nach Brumang von einer Kelenne und die Straßen nach Betschifuga und Cornel von Omer Bei, so wurden Ibrabim Pascha's

So Gefangene, alle

mit Mübe und ven wenigen Reitern begleitet. Viele Soldaten

Vorräthe und Munition sielen in unsere Hände.

die von Zachle zum Schutze heranrückenden 2009 Mann beobachte. Soliman Pascha, der vier Bataillone hatte an Ibrahim Pascha senden müssen, verließ Beirut in der Nacht voin gten und bezog 112 S der Siadrein Lager das durch den Fluß von derselben getrennt war. Beirut wurde daher am 10. Oktober von den Engländern und einem Bataillen Türken besetzt. Als jedoch die Nachricht von der Niederlage Ibrahimꝰ's sn dem Lager Soliman's eintraf, wurden seine Truppen von einem panischen Schrecken ergriffen. Er selbst, von seinen Truppen verlassen, seh mit einigen Schwadronen in der Richtung von Damaslus Viele von seinen Soldaten zerstreuten sich, und ein Regiment ven 2000 Mann legte am 11. Otteber die Waffen nieder und übergab das be⸗ festigte Lager mit 19 Kanonen, sämmtlicher Munitien u. s. w. Unser Sieg ist vollständig. Die Türkischen Truppen kämpften wie zur Zeit Sollman's des Großen.. . In einem von der Morning Chroniele mitgetheilten Schreiben aus Beirut vom 18. Oktober heißt es: „Das Ein— dringen des Commodore Napier in das Gebirge war dem allge⸗

meinen Angriffsplan voͤllig entgegen. Es war zu befuͤrchten, daß

vereinigen moͤchten, in welchem Falle dann der Commodore, von

gesetzt gewesen seyn.

Es fam zu einem Gefechte und der Feind siellte eiwa 1569 Mann unter Hassan Bei und Emir Massud auf den gegenüber

ler eingesehen, so hatte er befohlen, daß vier Bataillone Soliman Pa⸗

scha's und 2000 Mann von Zachle her sich mit ihm vereinigen sellten, daher nicht

Truppen in die Schlucht hinabgestürtzt und bei Sonnen Untergang waren nicht 25 Mann seines Cerps beisammen; Ibrahim selbst entkam nur

werden in ibre Seimath zurückkehren oder von Emir Beschit Kassim verfolgt werden, der dei Sonnen-Untergang von dem drei Stunden entfernten Schlachtfelde herbeieilte, und dem Commodore anzeigte, daß er

tunden östlich von

die verschiedenen in der Naͤhe befindlichen seindlichen Corps sich

der Seekuͤste entfernt, einem sehr ungleichen Angriffe wuͤrde aus Dem sey indeß, wie ihm wolle, ich glaube,

die Folge wird es zeigen, daß das Verfahren des unerschrockene

Napier mehr als irgend ein anderes Ereigniß des letzten Monats zu der gesetzmäßigen Lösung der Tuͤrkisch⸗Syrischen Frage beige⸗ tragen hat.“

Inland

——— Brandenburg, 13. Nov. Das tief empfundene Gluͤck, nach so langen Jahren wieder eine Königin als die unsere u verehren, fuhrte heute eine Feier herbei, an der alle Stande, Jung und Alt, freudigen Aniheil zu nehmen sich gedrungen fühlten. Fruͤh ertoͤnten die Glocken ünd Choräle von allen Thuůr⸗ men der Stadt; die Jugend des Gymnasiums, der alt, und neustädtischen Tochter ⸗Schule, von ihren Lehrern in festlicher Ver⸗ sammlung angeredet und auf die Bedeutung des Tages hinge⸗ wiesen, begingen die Feier mit Gesang und Gebet; in den neu— errichteten Kinder⸗Bewahr⸗Anstalten wurden die Kleinen beschenkt, und die ersten Keime der Liebe und Dankbarkeit fur König und sein Haus in den jungen Herzen befestigt. Die Militair⸗ und Civil Behörden, die Stadtverordneten und ein Theil der Burger schaft vereinigten sich zum Mittagsmahl, das die Liedertafel durch festliche Gesänge verherrlichte, und die auf die Gesundheit der Königlichen Masestaten ausgebrachten Toaste zeugten von der unbegraͤnzten Hingebung alle? Stande und von einem Hoch⸗ gefuͤhl, dessen Kraft sich aberall, wo es gelten sollte, bewähren wird.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Muskau. Bon dem Fürsten Päckler erschien in den letzten Ta⸗ gen der erste Band eines südõstlichen Bildersaals“. „Der Berssor⸗ bene“, der sich später zu einem Semilasso. umgewandelt hatte, tritt uns auf dem Titel bier, neuesten Skijjen und Notizen als der Ber⸗ anügling“ entgegen, der mit einem Phantasug- Passe die Länder durch⸗

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reife, vom Aufgang zum Niedergang, und Alles durch sein Jauber⸗· alas sehe. (XA. 37

.

Mere orosogische Beobachtungen. 1810. Mergeng Nachmittage Abend Nach einmaliger 1a. Rorenn er. 6 Utr. 2 unt. 109 up. Geo bach tuns.

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Antwerpen, 10. Vovemher. Neue Anl. 201, .. lam burg, i. November.

Bank- Aetien 1688. Engl. Russ. 107.

London, 10. November.

Cous. 37 S876. a. g9. Neue Aul. 2137.. Hassia -!. Ausg. Sch. 0*/. 2“ 297, Holl 1/5. *g o7zs, Do,, Por. zo, 222. Eugl. Russ. 13. Bras. 7. Columb. 27ν. Mex. 287. beru 18. Chili 3.

Kana - Bill. 22. Iinsl. G6. Preurn

Zins. 66.

Paris, 10. November. So, Rente fin cour. 111. 70. 30M, Reute sin eour. 72. 70. Bo, Jeapl. n our. 10. 8. dosg Span Rente 23. Passive 81 .. 3j Port.

Wijen, 10. Jovemher.

on Met. 1061/2. A760 1002,53. 390 78. 21.70

kank-Actien 1728. Anl. de 1833 iss. de 1839 1192. Königliche Schauspie e.

Montag, 16. Nov. Im Schauspielhause: Hamlet, Prin von Danemark, Trauerspiel in à Abth., von Shakespeare.

Dienstag, 17. Nov. Im Opernhause: Auf Befehl: Lucre⸗ zia Borgia, Oper mit Tanz, in 3 Abth. Musik von Donizetti. Neu einstudirt.)

Im Schauspielhause: 1) La demoiselle majeure, vaude vill en 1 acte. 2) Dien vous benisse, vaudeville en 1 acte. ) L ame du second, ou: L Alsacienne, vaudeville- comique en 1 act

Mittwoch, 18. Nov. Im Opernhause: Don Juan, Oper in 2 Abth., mit Tanz. Musik von Mozart. (Mad. Stoͤckl⸗He nefetter: Elvira, als Gastrolle.) Im Schaupielhause: 1) Une dame de Empire. vauleville en 1 Rete, par Mr. Ancelot. 2) La seconde représentation de: Le Chevalier du GQuet, comédie noux elle en 2 actes, par Mr. Lockroy.

Königs städti ches Theater. . Montag, 16. Nov. Wilhelm Tell. Heroisch / romantische

Oper in 3 Akten, nach Jouy und, Bis frei bearbeitet von Th. von Haupt. Musik von Rofsini. (Herr Wild, K. K. Hof⸗Opern⸗ sanger zu Wien: Arnold, als Gast.)

Dlenstag, 17. Nov. Erste Vorstellung der Araber aus der Wuͤste Sahara: Lahabid⸗Ben⸗Aly Hadjhamed ⸗Beira⸗Abdalah, Mehame⸗Ben⸗Hassein, Habsalem⸗Ben⸗Zida, Hamed Ben Moha⸗ med, Omar⸗Ben⸗Abdalah und Mohamed⸗Ben / Praim, in 3 Abth. sste Abth.: Großer Tanz der Kabplen und die große Jagd in der Luft. Ate Abth.: Großes Exercitium der Schwungkraft und Stärke. 3te Abth: Große equilibristische und athletische Spiele und Pyramiden. Zum Schluß: Die große Saule von Pompesi. Vorher: Der Liebe und des Zufalls Spiel, oder: Maske fuͤr Maske. Lustspiel in 2 Akten, nach Marivaur und Junger, von C. Lebrun.

BVerantwortsicher Redacteur Arnold. Feödruckt bei A. W. Sayn.

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Allgemeiner Anzeiger fuüͤr die Preußis

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n die soll, einen Meister in der Compositienelehre zum Unter⸗

; §. 2. Jünglinge aus allen Ländern, in dene Bekanntmachungen. Deutsche Sprache die Sprache des Volks ist, können richt übergehen.“

Bekanntmachung.

diese Üntersiützung in Anspruch nehmen wenn sie un⸗

In Gemäßheit dieser Vorschriften

chen Staaten.

S. D. Freund: Die Kultur der Garten⸗Nelke.

ladet sonach der Nach eigenen, vieljährigen Erfahrungen, Mit einer

Nachdem der jãhrliche Kapital-Zinsen⸗-Ertrag der bescholtenen Rufes sind und besondere musilalische Faͤ⸗ Perwaltungs⸗Ausschuß zur Anmeldung alle diejenigen nach der Natur gezeichneten Nelkentabelle. gr. 8. geb. .

ur Unterstützung mußikalischer Talente in der Compo— higkeiten e

ewer beten Mozartstiftang den statutenmäßigen Betrag von tung werden in 00 Fi. erreicht hat und demgemäß gedachte Stiftung schusse gemacht.

tionslehre von dem Frankfurter Liederkranze gegrün⸗ I S. 23.

für eröffnet und ihre Wirksamkelt beginnend erklär Alters, mit der

worden ist: so sieht sich der unterzeichnete Verwaltungs, higkeiten und Leistungen des Bewerbers begleitet seyn. mit bis zum J. Genäagen Zeugnisse und Erkundigungen, so⸗ Frankfurt a.

Ausschuß, Behufs des nunmehr zu vergebenden ersien JF. 26.

Stipendiums, veranlaßt, aus den Stiftungs⸗Statuten wird der Bewer

Folgendes zur öffentlichen Kenntniß zu bringen; musikalische Re

muůssf alischer Talente bei ihrer Compositionslehre.

1

!

sähigung durch die That nachzuweisen. J. se Mojartstistung be weckt Unterstützung 5. 33. Der Stipendiat der Mozartstiftung wird so⸗

eh ildung in der dann, nach Wahl des Ausschusses, wobei jedoch der Wunsch des Schülers möglichst berücksichtigt werden

; bei sich ein, die geneigt und geeigenschaftet sind sich bungen um die Stipendien der Stif- um dieses erste Stipendium der Mozartstiftung zu be⸗ frankirten Zuschriften bei dem Aus⸗ werben, und erweitert zugleich, Um der

Zeugnissen über die musikalischen Fä⸗ten Oftober d. ebruar 1811.

fesigesetzten An melde⸗ Termin hier⸗

Eine für jeden N . 65 sig cr iner, ine für jeden Nelken züchter, Kunstgcttlner, arten. Kontürren! bestzer und Blumenfreund höchst wichtige Schrifi .

Dieselben müssen, nebst Angabe des möglichst 6 lassen, den anfänglich bis zum letz. (Quedlinburg: Basse.)

er vom Ausschusse aufgefordert, seine

„den 1. November 1810. Der Verwaltungs Ausschuß der Mezaristiftung.

In allen Buchhandlungen, Berlin bei F. Důũ m m⸗ ler, Linden Nr. Eg st * haben:

——

Ziterarische Anzeigen. Bel E. S. Mittler (Stechbahn 3) ist zu haben:

Dstermann, e Kuliur des Winter⸗Rap 3. Magdeburg. SH einrichshofen. 180. 121 syr

reußischt

Allgemeine

taats⸗Zeitung.

Berlin, Dien stag den 17m

mti. Nachr.

Nn. n. Vol. Schreiben aus St. Petersburg. (Ankunft des Abaesardien ven Coiwa Awfdebung der mer ike chirurgischen Ufacrmie in Wilna. Neue medi. Zeiischrift in St. Petersburg,!

Feantr. Parte. Erplicaitentu in den Buürean ' s. Telegr. Nachr. aus Spa It u. Tie Scpicmber-Gesetze. Börse

Gröoßbe. n. Ir. Lond. Anfunft der Brit. Exped. in China und

Venn der Femdseitgteit n. Gerücht ven tiner jweiten Nete Lord 1 Lerd⸗ M wers⸗Schmau g. Repeal⸗Perein und

maren; Frag. Veltinche Adresse cineg Nonnen Klosters an O Connell Wabler⸗Registrirung. ;

Nin derl Saag. Cesetz über das liter. Eiaenthum.

248 Brüssel. Beim cinngen über die Thron-Rede.

* wed. n dor, Ste db. Der Reichs ag, über den Sun zoll. utsche Bundessft. Much. Rersuch mit Geschütz. Frankfurt.

n n, Bre nen. Dampf chiff anti nach Neiv⸗York. Tterr Wien. Jorahim Pascha sell den Befeol erhalien haben 817 r.

Jralten. om. eden liches Unwehlseyn des Pa ? van, Kerresponden Jen der Marn. *.

Türfei. Rent anti. Dfsi fel Ariel der Türk. Zeitung. Restẽã⸗ sigun der Nacht. über wie Aeg. Taurus Armec.

Aer Besoranisse in Alerandrien.

w , der Ruge in Buenos Avres.

Inland. S7andew Gu tetags Filer Jorer Maj. der König: Elegan. Brand der JR , mn m, nnn

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Angekommen: Der Geheime Le ; l n: De e agations, Rath, außerordent⸗ liche Ge andte und bevollmach igte Mmister an , g. 6366 Hof. . aus Schlesien. er Kammerherr ünd Geschaftstrager an Päpstlichen H

von Buch, von Nom. D , n.

Abzereist: Se. Excellenz der GeneralLieutenant und Com— mandeur der Ga de Infanterie, von Röder, nach Neu-Steelitz.

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Zeitungs Nachrichten. Ausland.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 10. Nov. In der näͤchsten Woche sehen wir Ler Ankunft der erlaug ten Maglieder unseres Kamerhau es aus Zarstele Selo in hiester Residenz entgegen.

Der Abgesaneole des Lhans von Chiwa ist seit einigen Ta⸗ hier eingetr ossen.

Auf Anortnung der Synode ward am 25. Juni d. J in allen Kirchen des Gouvernements Wuepsk ein allgemeines Dank— fest zum Anden? en der Wieder vereinigung der ehemaligen unirten mat der orihederen Gried'ichen Kirche abgehalten. Besonders

uumpojant war diese Feier in der Gouvernemenisstadt Witepsk. Am gedachten Tas um 10 Uhr Morgens begab sich die Geist— lichten aus allen Kirchen der Stadt, unter Vorantragung des Kreuzes, der heiligen Fahneg, begleitet von ihren Sängern, in

die Kathedrale, wo sie vom Vischof Wühelm von Orscha empfan— gen wurde. Eme überaus zadlteiche Volksmasse jeden Standes, Alters und Geschlechts hatte sich in, und außerhalb der Kirche versammelt, um deeser Feier beizuwohnen. Man zahlte im Raume der Kirche an 6000, außerhalo derselben an ü, 009 Menschen. Auch wohnten ihr der General Gouverneur und alle Militair⸗ und Ciel Behörden bei. Nach geendeter Messe vollzog der Vi⸗ schof mit Ter ganzen Geistlichkeit die Prozesston um din Kathe— drale und die Wal erweihe und kehrte in derselben Ordnung nach der Kirche zuruck. ;

Zufolge einer Verfuͤqung des Ministers des oͤffentlichen Un— terrichts, sind an der inediko⸗chtrurgischen Akademie in Wilna vorlaufig die Elementar, Course über Medizinal⸗Wissenschaften, Pharmazie und Veter inalr⸗Kunde geschlossen worden Den Zu— Doͤrern ist gestattet, auf den übrigen Universitaten des Reichs, mit Ausnahme der Kisewschen, ihre Studien zu vollenden.

Herr von Uwvaroff, noch auf einer Inspections⸗Reise durch die westlichen Lehrbezürke begriffen, soll sich, wie man vernimmt, mit den wissenschaftlichen Fortschrüten der Jugend in den west— lichen Gouvernements sehr zufriegen zeigen, vor Allem aber mit dem sie beseelen den Eifer fuͤr das Studium der Russischen Eprach e 2 sie sich in kurzem eine wirklich an, = ir ö iche gränzende Fertigkeit und Gewandtheit angeeig—

Die hiesige medikochirurgische Akademte wird mi r Genehmigung im nächsten Jahre eine besondere 3

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scher Sprache, in jeder besonders, herausgeben, an welcher Zeit⸗

ĩ ꝛ⸗ eie die M e —— die Mitglieder der Akademie mitarbeiten

Frantore ich.

M 8 ö Nov. äreaus bei Ernennung der Adbreß Kommission, ist dieses Mal = daß den Opposilions/ Journalen nichts 2 thun . * als ihn effen einzug'stehen. Sie nehmen die Her— =. musat und Ducos allein als Kandidaten der Opposi⸗ * rn wobei sie noch einräumen muͤssen, daß keiner 2 linken Seite, ja nicht einmal dem lüͤken Centrum . e übrigen sieben Ernennungen werden unbedingt nisterium zugesprochen, was in sofern vielleicht etwas

voreiliz sein dürste, als die Herren von Lamartine, Passy und

Der Sieg des Ministeriums in den

16 33 Arznei, und Naiurkunde in Russischer, Deutscher und Franzoöͤsi⸗ Zugest

Dupin vielleicht nicht gang gefügig in die Ansichten des Min

steriums eingehen, aber freilich auch den Anforderungen Qoosition nicht das geringste Zugestndniß machen werden. Die in den Buͤreaus stattgehabte vorläusige Erörterung der Adresse wird heute von den meisten hiesigen Nournalen ziemlich ausfuhrlich mitgetheilt. Dieselben sind aber nur in den beiden Buͤrcau's von Interesse, wo die Herren Thie rs und Guizot das Wort genommen haben. Im fünften Bureau nahm Herr Odilon Barret das Wort und forderte den Conseils⸗ Präsidenten des J. März auf, über die gegenwartige Lage einige Aufschtaͤsse zu geben. Herr Thöers erklärte, daß die Explicatio— nen, die er zu ertheilen habe, sehr lang und von einer zu zarten Natur wären, um sie anders als vor der Kammer geben zu tonnen, besonders weil gewöhnlich die in den Buͤreaus gemach⸗ ten Mittheilungen sehr entstellt ins Publikum gebracht wurden. Dem wolle er sich nicht gern aussetzen; wenn indeß das Bureau allgemeine Explicationen verlange, so wolle er sie geben, bitte aber diesenigen, welche zuhörten, daß sie ihn später nichts anderes sa⸗ gen lassen möchten, als was er wirklich gesagt habe, Da der Wunsch, den Eonfeils, Präsidenten des J. März zu hören, wie⸗ J ward, so nahm Herr Thiers in folgender Weise das

rt:

Ich trat in das Kabinet vem 1. März mit dem sehr lebbasten Bedauern ein, daß ich berufen werden war, die affentlichen Angelegen⸗ beiten in der Lage, die mir hinterlassen worden war, ju leiten. Im Innern war die Majorität gebrochen; auswärts war eine sehr erũste Frage angeregt werden, und zahlreiche Depeschen von ureiner Hand werden deweisen daß ich vom ersten Tage an Ungünstiges in Bezug auf zen Abschluß der, Drirntalischen Angelegenheit sürchteie. Indeß mußtt ich die Gewalt söernehmen, und sch werde nun mut kur en Werten andtuten in welchem Zustande sich die Orientalische Frage befand, als ich aus Ruder gelangte. Ich hoffe, daß ich nichts sagen werde, was meint Borgäuger verlegen Jönnte, abtr man mun einsehen, daß ich in ditser Sache nur den mir zufallenden Theil der Verantwortlichfeit üher⸗ nehmen fann. Jede Uchereinstimĩmung der Ausichten jwischen Frankreich und England haite aufgehört; England war in Bezug auf die DOrien⸗ lalische Frage velltemmen einig mit Rußtand Desterreich und Preußen: Frankreich stand mij seiner Ansicht allein gegen die au⸗ ren, dier Mächte; es hatte auf die sermlichst: und bestiunmteste Beise den erblichen Besitz Aegvptens und den lebenslänglichen Besitz Sorsens für den Pascha erlangt; es hatte sogar angezeigt, daß es sich fieber ven England und den anderen Mächten trenne, als in Bezug auf diesen Punlt nachgeben werde. Ich will damit nicht sagen, daß s eine unwiderrufliche Verpflichtung eingegangen wäre, sondern daß sch bei meinem Eintritt in die Geschäfte Frankreich allein, den Fier anderen Eurepäischen Mächten geaenübersteend, ur mit einem Syv⸗ sieme vorfand, welches keine derselben genchmigen wollte. Tas Ein. ige, was mir in dieser y m hun * schien, war Zeit zu ge⸗ winnen, damit die Eigenliebe der nne arme allmälich aus dem Spiele gebracht werden fönnte. —— Guijet war Botschaster in Lon⸗ den; ich glaube nicht, daß er sid über die Life en, die ich ibm gab, besldarn lann; ich werde in dieser Bezichung die ẽffentliche Erörterung abwarten; aber ich muß schon jetzt bemerten, daß seine Ansirengungen und die meinigen darauf gerichtet waren, den verhängnißvollen Be⸗ schluß vom 13. Juli ju verhindern. Wir sind damit gescheitert, weil der Ent⸗ schluz Englands unwiderruflich gefaßt war. Lord Palmersten hatte die Macht des Vice Känigs siets als verderblich betrachtet; er hatte immer und zu allen Zeiten erklärt, daß die einzige gute Politik darin best ande, ihn auf Aegypten zu beschränfen. Da die drei Kentinental⸗ Mächte geneigt waren sich ibm anzuschließen, sobald sie Frankreich und England uneins sthen würden, so hielt er sich für stark genug, um Frankreich nicht das geringsie Opfer zu bringen. Es ist allerdings wahr, daß die Minister Preußens und Desterreichs dem Herrn Guizor zu versiehen aegeben hatten, daß man vielleicht den Lord Palmerston kbabin bringen würde, dem Vice Könige den lebenslänglichen Besitz von Sprien zuzugesichen; sie hatten gesagt, daß sie sich bemühen wür den um dieses Resultat berbeijufübren, aber es scheint ihnen nicht gelungen zu seyn, denn niemals ward uns dieser in Aus sicht gestellte Rorschlag gemacht. Immerhin hatte ich dem Herrn Guijot empfehlen, ihn nicht zurücksuweisen, ondern ihn ad re- eren lum anzunehmen; und ich suchte den Vice-König zur Annahme desselben geneigt ju machen, als der Traftat von! 5. Juli unterzeichnet ward Dieser Trattat ward vor Frankreich geheim geba ten; es ist sehr wahr, daß Herr Guizet wußte, daß sich irzend etwas Bedeutendes in dem Englischen Kabinet vorbereite, und daß er eine Regierung davon benachrichtigte; aber man machte ihm ans dem Traftate ein Geheim⸗ niß und setzte ihn von der Unterzeichnung desselben erst in Kenniniß. als sie volljogen war. Ich betrachtete dies, nicht gerade als eine Be⸗ leidigung für Frankreich aber als ein sehr geringschätziges Verfabren und als ein Aufgeben seiner Alliauj, worüber es sich mil Recht verletzt finden konne. Indeß war dieses Berfabren nickt er Art, daß es sogleich einen Krieg hätte hervorrufen milsen. Mein ganzes Benehmen ist durch folgende Ansicht geleitet worden: „Vier Mächte hatten eine Coalitien abge⸗ schlesfen, nicht wie die Mächte, die sich im Jahre 1792 verbanden, um m nächsien Frübjahre über den Rbein ju geben, sondern um den Einfluß Frankreichs auf die größte Frage, die sich seit lauger Zeit dar⸗ gebeten hat, zu Grunde zu richten. Bei einer Frage die für Frank⸗ reich ein größeres Interesse hat, als für die meisten der kontrabiren. den Mächte, fennse er sich eine Ausschließung von derselben nicht at⸗ fallen lassen. Ich habe daher, gealaubt, daß Frankreich sich in den Stand setzen müsse, um cine Modification der in Londen gefaßten Be⸗ schlüsse zu erhalten; ich würde fein Zugeständniß verlangt ha⸗— bem, welches sür die vier Mächte reine Temüthigung gewe⸗

wire; denn was man für sich selbst nicht annehmen

icht zumutben; aber es bedurfte irgend eines Ebre und der Einfluß Frankreichs gerettet wurt en. Rüstung. Sie hatte sicherlich in minen Gedanken nicht den Zwe den Uebergang über den Rhein ju veibindern, denn niemand in Eurepa würde fühn genug seyn, um freiwillig einen solchen Persuch ju machen; aber ich wellte Frankreich in den Stand setzen, auf wirlsame Weise zu unterbandeln. Tamit die Rissiungen diesen Erfolg haben konnten, mußten sie ernsihaft seyn; eine halbe Rüstung wäre nuc eine eitle, sosispiel ige fompromittirende und wenig ebren volle Maßregel gewesen; eine vellsisnd ige Rüstung allein fennte Europa hbeareisflich machen daß. wenn man nicht auf eine billige und gemäßigte Maßhegel hin unterhandesn welle der Krieg daraus folgen fönnc. In dieser Politit war der, Krieg allerdings möglich. nur möglich, nicht gewiß; aber es sst unmöglich, zu gleicher Zeil ein unse⸗ rer Ehre gemäße Resultat erlangen, und die Gewißheit des Friedens eibchalten zu wellen; es väre dies ein. Staatsmännnern unmwürtiger Widerspruch gewesen. Man mußte sich entweder gar nicht auf die oriemtalische FZrage einlassen oder man mußte anders als zu seiner Schande daraus ber vorgeben. Meine Kollegen und ich deschiossen die

Rüßstung des Landes. Frankreich war nicht bereit; es leunte erst im

November

FZrübjahr vellständig gerüsset seyn. Bis dahin wollte ich Zeit gem in nen, und ich war enischlossen, nichts Perwegenes zu unternehmen, so lange mir die Vorbereitung nicht binlänglich vor trückt schiene. Ich wünschte, daß der Pascha ven Aegvpten sich auf cine kräftige Defcustve beschränkte, ünd wenn lhmm döese efension auch nur zur Hälfte gelang, date rantreich, als bewaffneier Vermittler auftrei end, Aus sicht, ein Zugtrstäud niß zu erlangen. Dasselbe hätte noch so gemäßigt seyn kennen; wenn nur dargetdanworden ware. daß man es Frankreich schuldig gewesen ser, so würde ich die Ehre desselben für gereitet gehalten haben. Tas wem⸗ berdement ven Beirut, ein Ereighin welches leicht voerauszuschen war, siberraschte uns feinesweges, und änderte keinen unserer Eu n fe, aber es bewses nur uoch mehr, daß man sich beeilen müsse. Tamals ver⸗ langte ich ven der Krene drei Dinge: 1) Die Rüstungen zu vervell⸗ ständigen; 2 Die Kammern In, der türgesten Zeit zusammen 6 rusen, damit dee Vervellständigung der Müsinng unter hrer Mäüwirkung geschehe; 3) Die Flein? nach Alerandrien * senden, um diesen wichtigen Platz ju deck'n und die moralische Krass er Aegypter zu unterstützen. Diese Veorschläge wurden zurüdgewic- sen. Meine Kollegen und ich reichten unsere Entlassung ein. Ter Nerzeg ven Broglie ward berufen; es kam eine Art von Bergleich zu Siande; es ward beschlossen, daß die Kammein auf den 28. Dfieber nsammenberufen werden sollien; daß man in der Zwischenzeit die Flotte unter den Befehlen der Atmirale Lalande und Tuperr“ konzen⸗ friren werde, daß die begonnenen Rüstungen fertgesetzt werden follten, und daß man über die Vervollstandigung derselben Bei Absassung der Thron RKede einen desinitiven Entschluß fassen welle. An jenem Tage ward die Noie vom 8. Oftober beschlossen, die zum Zweck hatte, auf die Absetzung des Paschas zu antworten, aber in relcher man weit daron entfernt gewesen ist, Sprien aufzugebtn. Wenn man der 4u⸗ lhentischen Tert derselben kennen wird. so wird in dieser Beziehn ng kein Zweifel niehr übrig bleiben. Es ward entlich dauals beschlessen, daß wenn bei der späteren Abfassung der Thren - Rede, die Krone in die Berschläüge des Kabinets willige, die ses bieiten, iwo nicht, sich zu⸗ rückziehen werde. Vit Eutlassungen waren indeß eingereicht, ab er n àn war überein gekommen Stitischweigen darüber zu derb⸗ achten. Der Zeitpunkt zur Abfassung der Thren⸗ Rede kam heran; das Kabinet erneute seine Berschläge, dessen vorzůglichster die Rerpell, siändiaung der allgemeinen Bewaffnung wan. To cie BVersch äze des Kabinets nicht genehmigt wurden, o reichten die Minister neuerdings und unwiderruflich ibre Entlassungen ein. Nicht bleß über eine Phrase der Thron⸗ Rete, fendern über das Ganze des Plans, dessen Aus drin sie war. brach die Spaltung aus. Das Käabinct welltt werer den Frieden un jeden Preis, nech den Krieg um jeden Pres, aber es welle, anf eine irnstliche und vollstãndige Bewaffnung gesiützt, für den Vice Küng Bedingungen erlangen, die mebr oder weniger vertheilhafi seyn kenn— ten, je nachdem das Glück idm mebr oder weniger güastig gewesen war. Dies sind die Gründe des Auescheidens den Minister voin J. März; sie beklagen sich nicht, sie areifen ihre Nachfolger nicht au Ich beschränke mich auf die emfacht Bemerlung, daß, da die Rünlun⸗ zen nicht vervollständigt werden sind, und da die Adbsicht, sich leinen— fals auf einen Krieg einlassen zu wollen, enischieden kund gegeben reer ben it, es jetzi nicht mehr möglich ist, auf eine wirlsame Wweisee zu ünierhan deln.“

Im achten Bureau sorderte Herr Ladoucette den Oerrn Guizot auf, sich über das Benehmen der Regierung, in Bezug auf den Londoner Traktat auszusprechen. Herr Gulrzot erwie— derte, daß er nur über die Vergangenheit Aufschluͤsse geben könne; seine Stellung gebiete ihm die größte Zurückhaltung, da unvor⸗ sichtige Worte spater die größten Verlegenheiten herbeiführen könn—

gangen sey; alle diplomatischen Aktenstuͤcke wurden dies bezeugeratomi- Auf einige andere an ihn gerichtete Fragen erklärte Herr G umgeben daß, nach der Ansicht des jetzigen Kabinets, die Aufrech orgeleo nen des Pascha keinem Zweifel unterworfen sey; das Kabinen sel e be⸗ sich der Note vom J. Oktober an. Was die Frage weg ene ner Ruͤstungen betreffe, so theile das Ministerium nicht die Ansicht seiner Vorgänger. Die bereits getroffenen Maßregeln zur Auf⸗ bringung einer Armee von nahe an 500,009 Mann schienen hinreichend, um auf ehrenvolle Weise wegen des Friedens zu unterhandeln. Es sey bei dem gegenwartigen Zustande der Dinge kein Grund vorhanden, die Ruͤstungen weiter zu treiben. Das Kabinet vom 1. Marz habe noch 150,000 Mann mehr unter die Fahnen berufen wollen; dies wurde geheißen haben, sich zu einem unvermeidlichen Kriege zu ruͤsten. Wenn die beiden Ka— binette uͤber viele Punkte der vergangenen Politik einerlei Mei⸗ nunz waren, so hatten sie doch, in Betreff der Zukunft, verschie⸗ dene Ansichten. Das vorige Kabinet habe den Krieg als sast unvermeidlich betrachtet, während das neue Kabinet an die Mög— lichkeit glaube, den Frieden mit Ehren aufrecht zu erhalten. Aus dieser Verschtedenheit in der Art, die Zukunft zu betrachten, gehe nothwendig eine Verschiedenheit in dem Benehmen hervor. ꝛĩ Durch Königliche Verordnungen vom gestrigen Tage werden die Wahl Kollegien von Lizieux, Jonzac, Douai, Sedan und Urs auf den 35. Dezember zusammenberufen, um wegen Ernen⸗ nung der Herren Guizot, Buchatel, Martin, Cunin Grid aine und Teste zu Ministern zu einer neuen Deyutirten⸗ Wahl zu renn, 9

le Regierung publizirt nachstehende telegraphische aus Bayonne vom 8. November . uh? 9 r Präfekt an den Minister des Innern. Espartero benach— richtigt die Junten durch ein Cirkular, er werde in Betreff der den Senat detreffenden Frage nicht nachgeben. Sein Wahlspruch wird stets die Constitution von 1837 seyn.“

Da die Oppositions⸗ Blatter fast allgemein den Glauben he— gen, daß die Regierung eine strenge Vollziehung der Septem⸗ ber- Gesetze beabsichtige, und da die genauen Bestimmungen dieser, durch das Attentat Fieschus zunächst veranlaßten und den airshof an die Stelle der gewöhnlichen Gerichte stellenden Ge, etze vielen Lesern schwerlich im Gedaͤchmisse sind, so lassen wir dieselben, insoweit sie die öffentliche Presse angehen, nachstehend in ihrem wesentlichen Inhalte folgen: .

Kraft der Sptember⸗Gesetze sollen alle Aufreizung⸗ j Presse, wie sie in den bereits 282 e, , in n . den Pairsbef überwiesen, und selbst. wenn fein Resustat aus der Auf— reijnüg hervorgehen sollte, durch Gefängniß und eine Geldbuße von 19 bis di 00 Fr. bestraft werden; im Falle der erfolgreichen Aufreizung

soll die Strafe des bestehenden Gesetzes angewendet werden . 2 . 7 . 1 ' gungen der Presse gegen din König, wenn ihr Zweck dahin 24 *

ten. = Auf die Frage, ob Frankreich nicht dem Pascha von Aegypytensir Deistand versprochen habe, erwiederte Herr Guizot, daß kein 2 binet zu keiner Zeit eine Verpflichtung gegen den Pascha ein, bei⸗