1840 / 326 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

halten uns die Vervollstandigung der Rede des Herrn Guizot

nach Eingang der Zeitungen vor.

Paris, 18. Nov. Die Adreß⸗Kommission der Deputirten⸗ Kammer hat gestern Herrn Dupin e ihrem Berichterstatter er⸗ nannt, der, nachdem er sich anfänglich weigerte, zuletzt den Auf⸗ trag, die Adr esse zu entwerfen, übernommen hat.

Der Moniieur parisien enthält folgendes: „Am 12. November ist das Geschwader der Levante im Angesichte des —— fens ven Toulon angekommen, und bei den Hyerischen Inseln vor Anker gegangen. Man glaubt, daß es daselbst seine Qua, rantaine 8 wird.“ Die Presse bemerkte in Bezug auf diese Nachricht: „Unsere Flotte ist alsd nach vielen 126 und Querzuͤgen wieder nach Toulon zurückgekehrt. Der Befehl zu dieser Ruͤckkehr muß schon in der Mitte des Oktobers, also zu

einer Zeit, wo Herr

Dies Schiff soll auch die Segelkraft bedeutend anwenden. Thiers noch Conseils-Präsident war, von Pa.

ris abgegangen seyn. Herr Thiers hat in den Bureaus der Lam.

mern erklärt, daß er foͤrmlich darauf angetragen habe, die Fran⸗ zösische Flotte nach Alexandrien zu senden.

denn derselben zu gleicher Zeit, nach Toulon zuruͤckzukehren? Wer

Warum befahl er

ertheilte, und den Plänen, womit er sich nachträglich hier bruͤstet? Wir werden bald etwas Gewisses darüber erfahren; denn es ist

unmöglich, daß die so wichtige Thatsache der Ruͤckkehr unsrer

sämmilichen Sce⸗ Streitkräfte nicht der Gegenstand bestimmter In⸗

terpellationen auf der Rednerbuühne werden sollte.“

Den Nachrichten aus Lyon vom 16ten d. zufolge, waren die Rhone und die Saonne, in Folge anhaltenden Regens, wie— der im Steigen.

Ein neues fünfaktiges Lustspiel von Scribe, betitelt: „Das Glas Wasser, oder die Ursachen und Wirkungen“, ist gestern auf dem Theatre francais mit ungemeinem Erfolge gegeben worden. Der Stoff ist quass. historisch und dreht sich um das Glas Wasser welches die Herzogin von Marlborough der Königin Anna auf das Kleid gegossen hat und wodurch die größten politischen Er⸗ eignisse herbeigeführt wurden. Die politischen Anspielungen schei= nen sehr viel zum Erfolge beigetragen zu haben, denn es wird von den hiesigen Blättern herausgehoben, daß bei den Worten, die einer der Personen des Stuͤckes in den Mund gelegt worden sind; Frankreich, gut befehligt, würde ganz Europa befehligen, ein wahrhaft withender Beifall die Vorstellung lange Zeit unter— brochen habe. z

Börse vom 18. November. Die Renten waren heute wieder gesucht, wozu, wie man glaubt, dle . der Flotte nach Toulon besonders Anlaß gegeben hat. Die 3proc. Rente schloß zu 78. 760 und die proc. zu 110, 60.

Großbritanien und Irland.

London, 17. Novbr. Fuͤrst Esterhazy hat seine Familie nicht nach England , sie wird den Winter in Wien zubringen; der alteste Sohn des Fuͤrsten wird im Fruͤhjahr hier erwartet. ;

Im Palaste sollen Gereits alle nöͤthigen Vorbereitungen fuͤr die Entbindung der Königin getroffen werden, und doch wollen einige öoͤffentliche Blatter es noch bezweifeln, ob Ihre Majestaͤt sich wirklich in gesegneten Leibesumständen befinde.

Der ministerielle Globe spricht von neuem die zuversichtliche Hoffnung aus, daß die Differenzen uͤber den Orient zu keinem Europäischen Kriege fuhren werde, indem dies Blatt folgende Be—⸗ merkungen macht:

Die orientalische Frage klärt sich in dem offenen Lichte der Be⸗ rathung immer mehr auf; und alle die 85 ohne Licht, welche das letz? Französische Ministerium durch seine Blätter in dieser Angelegen⸗ beit zu verbreiten suchte, erstirbt am offenen Tage. Die Eiläuternngen des Herrn Thiers in den Büreau's, und das freilich nicht ganz authen⸗ (iche Rundschreiben des Serrn Guizot lassen über das gegenwärtige Verführen zwischen Frankceich und den übrigen Europdischen Mächten nicht einen Schatten von Zweif-⸗l. Frankreich isolirte sich, weil es über eie Polttit, wodurch den Ängriffen Mehmed Alis ein Ende gemacht werden sollte, mit allen übrigen Großmächten verschiedener Ansicht war. Vie sind mit Ferrn von Lamarine und anderen Franzosen, deren Hesst und Vaterlandslicbe nicht bezweifelt werden kann, der Ansicht. diese Iselirung Frankreichs ein großer politischer Febler war; ein Erbanen ven Schlössern auf dem Sande Aegvptens. Aber enn diese Isolirung auch ein politischer Fehler war, so hätte sie doch nh unserer Ansicht würdig gehalten werden müssen. Sie hätte sich n jene fonservative Ummäntelung hüllen müssen, in dieses ruhige Ver⸗ harren bei dem „tatus quo, welches Herr Guizot jetzt um sie ju wer⸗ en jacht. (Man vergl. den gessern mitgetheslten Ärt. des Jeurnal des Debats .) etzt vollkommen ein. Selbst die Erläuterungen des Herrn Thiers ma wen dies sozar denen klar, welche noch kürzlich durch das Geschrei sei⸗ ner Blätter betrogen waren Es war in dem letzten Ministerium so wenig Offenbeit, daß, sebald es bekannt wurde, daß Frankreich allein stehe denn der augenblickliche Pian, Zeit zu gewinnen, war, wie er verdiente, gescheitert die vorigen Minister, anstatt die Verhältnisse o anzunehmen, wie sie sich seibst dieselben entworfen batten ansiatt o ü sprechen, wie jetzt Herr Tbiers spricht, und wie jekt Herr Guizot pricht, vielmehr allen ihren öffentlichen Blättern das ö zu den estlzsien Ausbrüchen gaben und das unvordereltete Volt überreden nellen, daß England und Europa Franfreich verlassen und verhöhnt batten. Frankreich hatte es sich in den Kopf gesetzt, eine neue Dyna⸗ ie oremnalifder Eroberung zu unterstützen, eine Macht von ge⸗ siern, iber deren Festigkeit man heute schen urtheilen kann; nud in dieser Ausicht, einer Ddeliebten Ansicht der plãue⸗ wn icd enden Fran ösischen Staaismäuner, trennte sich Frankreich ben Eurepa; Eürepa trennte sich nicht von Frankreich. Ties Ales ist nun far und scibst von den Staatsmännern anerkannt, wel⸗ ch das leyte Seschret um Krieg, wenn auch nöcht selbst erheben, dech

dingten und bezablten. Herr Thiers mag es nech immer als ein übles Berfahren“ beirachten, daß man seine Pelitik, Zeit zu gewinnen und die Berhene ungen in die Lange zu zichen ohne ju einem Schlusse zu kommen, zurchfchante; aber gan Europa sieht jetzt, auf welcher Seite dies übie Verfabren“ war. Nur die Verwickelungen sei⸗ ner eigenen Tervelüngtgteit haben Verrn Thiers aus der Verwal⸗ tung geirte ben. Dag Rundschreiben des Serrn Gntjet an die Fanzssischen diplomauschen Agenten hei den auswärtigen Höfen rn nit den würdigen Ten einer freiwilligen Isellrunz Frankreichs wie⸗ ker an, den ingen wecken die Lage Frankreichs gestattet. Derr Theers hatte allen feinen Blättern defeblen, Phantasfeen über die Mar⸗ seillaife ju spielen und zu melden, daß Beleidizungen zu rächen und Bändnisse abzuschließen wären, wedur dn aan Europa mit Blut bedeckt werden inüässe Alle diese erbärmlichen Ränte sind auf ihre eignen Urheber jurüdgefallen, und Alles, was Frantreich übrig bleibt, wenn es ich ferner 8 . halten will isi, dies rubig zu erklären, ohne n versuchen, Befürchtungen gegen Eurcpa zu eiren . we. ver Europa zu erheucheln.“ ; zen, erer Sefärch⸗

Der Partser Korrespondent des Ceurier schreibt unterm 1Iten de, die Note Lord Palmerston's habe, wenn auch mit Un⸗ recht, da sie nur gegen gewisse Argumente des Herrn Thiers ge— richtet gewesen, bei der großen Masorität der Französischen Na— tion, namentlich hei der AdreßKommisston, die größte Erbitterung erzeugt, fa Palmerston sen wie eine Kanonenkugel, immer dasselbe Ungestuͤm, elbe Hartnäckigkeit. Offenbar habe der Lord die schwierigen nde des jetzigen Ministerums nicht beruücksichtigt, und die

* 16 l s

leicht die ausgedehnteste Niederlage von ganz China ist.

1320

Franzbsischen Konservativen selbst 3. nur die Gelegenheit ab, fich an England zu rächen, sob

aufgeloöͤst haben wurde. j Der effektte Toannengehalt des großen eisernen Dampf-Pa—

ketboots, welches die Dampfschifffahrts - Gesellschafst des Great Western“ gegenwärtig in Bristol bauen läßt, wird mehr als 3600 Tonnen, d. h. 500 Tonnen mehr betragen, als irgend ein bisher erbautes Schliff zählte. Es wird hinreichend Kohlen fuͤr die Hin. und Herfahrt nach Amerika einnehmen lonnen, was bei der schlechteren Qualitt der Amerikanischen Kehlen auf die Schnelligkeit der Fahrt guͤnstig einwirken muß. Die Maschinen dieses Schiffes werden, wie man hoͤrt, C09 Pferdekraft haben, und man hofft, daß die mittlere Zeit suͤr die Fahrten zwischen England und Amerika auf 10 Tage= heruntergebracht werden . Noch werden in Bristol gegenwärtig zwei andere große Dampf ⸗Paket⸗ böte gebaut.

Auf der Chinesischen Insel Tschusan, welche die Engländer, wie es heißt, in Besitz nehmen wollen, um von da aus ihre wei⸗ teren Operationen gegen China auszufuͤhren, haben dieselben be—

erklärt den Widerspruch zwischen den Instructionen, die er dort reits fruͤher den Handel betrieben, so wie auch zu Ningpo, einer

großen und wichtigen Stadt, die auf dem Kontinente, Tschusan gegenüber und an der Muͤndung eines schoͤnen Flusses, gelegen sst. Der große Kanal, das vorzuͤglichste Communications mutel wischen dem Norden und Suden China's, muͤndet in diesen luß unter den Mauern Ninagpo's, das aus diesem 9

uch die große Handelsstadt Hangtschufu, so wie andere nicht minder reiche Häfen an der Nord⸗ und Sudkuͤste, liegen in der Nahe von Tschusan. Der Hasen von LTschusan ist geräumig, gegen allen Wind gesichert und bietet mehreren hundert Schiffen eine gute Rhede dar. Die Insel Tschusan ist ungefähr 23 Enalische Meilen lang und 15 bis tz Meilen breit; sie ist gesund, frucht— bar und im Ueberfluß mit suͤßem Wasser versehen. Die Bevsͤl— kerung derselben beläuft sich auf 5 660 Seelen.

Ein Schreiben vom Bord des Dampsschiffes „Madagaekar“, auf der Höhe von Cap Tsing⸗ Mun, an der Chinesischen Kuͤste, vom 18. Juni, schildert die Bestuͤrzung der Chinesen als sehr groß; Massen von Böͤten drängten sich an das Dampsschisf, um sich diesen unerwarteten Anblick zu verschaffen. Die Man— darinen trafen Anstalten zu einem neuen Brander Angriff. Die Einwohner lieferten der Expedition Vieh und Geflügel. Die Forts an der Bocca ⸗Tigris wurden befestigt. Es ging eum un— verbuͤrgtes Gerücht, die Chinesen wollten das konsiszirte Optum bezahlen. An der Kuͤste waren 19 11 Opium Schmuggler in bestandiger Bewegung und verkauften ihre Waaren fur 6 bis s00 Dollars die Kiste. ;

An dem Linienschiffe „Trafalgar“ wird auf den Werften zu Woolwich thätig gearbeitet; doch müͤssen die Docks erst geänder werden, bevor es vom Stapel laufen kann.

Die Banken von Philadelphia sollen einmuthtg beschlossen haben, der Bank der Vereinigten Staaten wieder zu Baarzah— lungen zu verhelfen und 35 Millionen Dollars dq; herzugeben.

In einem eben erschienenen ultratorystischen Pamphlet unter dem Titel: „Stanley oder Peel, oder wer soll unser Führer seyn“ wird Ersterer dem Letzteren weit vorangestellt.

Der sangst verstorbene General Sir J. Straton hat dle Universitat Edinburg mit To, 0900 Pfd. St. zu seinem Haupterben eingesehtzt.

Bei dem

der Gegend von Brighton und Dover gestrandet. Sogar zwi

sogar ein Französischer Minsster habe geäußert, Lord

schen den Londoner Bruͤcken und Blackwall sind Barken und Leichterschiffe untergegangen. : wurde die Königliche Standarte, die sich 00 Fuß hoch in die Luft erhebt und 73 Fuß lang ist, zersplittert.

gondon, 18. Rov. (K erresp. d. B6rs. Halle.) De gestern ausgegebene Hof-Zeitung enthält folgende amtliche Anzeig der Blokade von Canton:

„Biscount Palmerston, Ihrer Masestät erster Staats⸗Scecretair für die auswärtigen Angelegenheiten, bat vam Capitain Elliot, Ober- Intendanten des Britischen Handels in China, eine vem 2. Juni 120 datirte Depesche erhalten, mit Einschluß einer amtlichen, vom 22sien desselben Monats datirten und von Sir Jimes Jehn Gerdon Bre— mer, Ober- Befehlshaber der Kriegsschiffe iind Fahrzeuge Ihrer Maje—⸗ siüt auf der Station ven Ostindien, erlassenen Anzesie, daß, eine Ble— lade des Finffcs und Hafens ven Canton, in Betreff aller Liner Ein, fahrten au und nach dem 28sien des besagten Monats Juni angeort—

Das sehen alle erleuchteten Staatsmänner Frankreichs net werden solle; es wird demgemäß hierdurch notist irt, daß eu

und nach besagtem Jeit punkte alle Maßregeln, die das Völ⸗ kerrecht und die respektiven Verträge r n Ihrer Majesiä! und den verschledenen fremden Mächten gestatten, Jetreffen und ausgeführt werden sollen in Betreff aller Schiffe, welche es versuchen möchten, die besagte Biökade zu verletzen. Capitain Ellie hat außerdem noch eine von besagtem Ober⸗Befehlshaber am 22. Jun 1810 erlassene Bekanntmachung eingesendet, durch die ertlärt war, daß mit Rücksicht auf die Bequemlichkeit Britischer und anderer frem— der Kauffabrer, die nach der Chinesischen Küste bestimmt sind und von der Blekade des Flusses und Hafens ven Canteu feine Keuniniß

besitzen, der kommanditende Offijter auf jener Statien die Instructieu erhalten habe, ihnen zu gestatten, daß sie sich nach traend einem Ansler

platze in der Nähe jenes Hafens, den er ihnen je nach den Zeilunistän— den anjuweisen geeignet finden mag, begeben ünd dert leiden sollen; und daß, bis auf Weiteres, angenommen ses, daß die Anferplätze für solche Zwecke, der Beguemlichleit haiber, Kar Supmnn und die Rhede von Macao seyn sollen.“

Außerdem enthält dasselbe Blatt eine Reihe amtlicher Be— richte aus Syrien Über die Operationen der Alliüirten in Syrien. Sie begianen mit einer vom J. Oktober vom Bord der „Prin— zessin Charlotte“ in der Dschunt-Vai datirten Depesche des Ab— mirals Stopford, durch welche er der die auf seinen Befehl un— ternommenen Operationen gegen Kaiffa, Jaffa und Tsur berich— tet, die bereits am I7. Scytember und den folgenden Tagen bis um 27. September ausgeführt worden sind. Dieser Bericht Leg, wie diejenigen über die zur Genůͤge bekannten anderen Operationen gegen die einzelnen kleinen Küstenstädte, bieten nichts besonders Hervorzuhebendes dar. Interessanter sind die Berichte des Commodore Napier uͤber die ihm übertragenen Operationen; es sind derselben dret. Der erste ist aus dem Hauptquartier der Armer des Libanon bei Dschuni vom 25. September Latirt und berichtet über einen am Tage zuvor mit vier Turkischen Bataillonen, dem zweiten Bataillon Britischer Marine, Soldaten und einer Oesterreichischen Raketen Vatterie auf die am linken Ufer des Hundestusses befindlichen festen Positionen der Aegypter unternommenen Angriff, der von den Türkischen Batgillonen mit vielem Muth und glaͤn= zendem Erfolge ausgefuͤhrt wurde, und bei welchen General Joch mus, der Chef des Generalstabes, leu griff zur großen Zufriedenheit des Commedore einleitese. die Tarken kamen ins Gefecht; sie machten vier bis fuͤnf Hun— dert zu Gefangenen und zersprengten den nicht ganz so starken Rest volltommen.

Offizier und zwei Soldaten, von denen der Erstere verwundet,

ald die jetzige Coalition sich ihm Namens der fuͤnf Mächte aufgefordert wurde, sich unverweilt

Auf dem Schloß zu Windsor

als die „Geschichte

Formio bestanden, ihcen Bruch ꝛc.,

ziehen gesucht,

mit den Tirailleuren den An⸗

Nur kische Regierung Grund zur Beschwerde

ͤ Ich erwartete dieses um so mehr, da Die Tuͤrken selbst verloren nur einen

die Letzteren getöͤdtet wurden. Der zweite Bericht Napiers ist vom 29. September datirt und betrifft die Erstüͤrmung von Si⸗ don, dessen Gouverneur am 26sten in sehr lakonischer Weise von

seinem Herrn, dem chen einer Amnestie und der entscheidenden Moment des

folgender Weise:

Ich stellte mich nun an die Spitze der Britischen Marine⸗Sol⸗ daten ünd brach in die Kasernen ein Capitain Hendersen mit einem ande— ren Theile derselben nahm Besitz von einem oberhald der Kasernen liegen⸗ den Fause; darauf sührte ich das Bataillon längs dem Walle nach dem eberen Thore, erbrach es und nabm Besitz von der Citadelle. Alles schieu nun unten ruhig, und nachdem wir eine Wache in der Ei adelle gelassen hatten, ze gen wir durch mehrere überwölbte Straßen abwärts, wobei einige Scharmützel mit detaschirten Aegvptischen Trup—= pen-Abtheilungen stattfanden, die indeß leicht zurückgetrieben wurden und endlich in einer gewölbten Kaserne Schutz suchten, in der wi mehr als tausend Mann bereit fanden, entweder einen Ausfall zu machen, wenn sich die Gelegenheit dazu darbieten sellte, eder ibre Waffen nieder julegen, wenn sse entdeckt würden; das Lerytere war ihr SchiFckfal. Die Garnisen besiand aus beinahe dreitausend Mann, und nicht ciner ist enkounien; unsere Truppenmacht belief sich auf weniger als tausend.

Die Englaͤnder verloren bei dem Sturme nur drei Todte, worunter ein Offizier, und 20 Verwundete, die Oesterreicher einen Todten und einen Verwundeten, die Taͤrken zwei verwundete Offiziere und 10 verwundete Solbaten. Der dritte Bericht Na— pier's betrifft das Gefecht gegen Ibrahim Pascha am 19. Oto— ber, aͤber welches Admiral Stopford in seiner Depesche erlKuternd hinzufügt, daß Napier ursprunglich nur beauftragt gewesen sey, das bei Beirut stehende Corps Soliman Pascha s anzugreifen, um Vetrut zu befreien, daß diese Stadt von den Aegyptern frei⸗

ahlung der Sold⸗Ruckstaͤnde. Den

ultan, r gegen das Verspre⸗ efechtes erzählt der Commodore in

willig geräumt worden sey, als Napier bereits seinen Marsch an⸗

daß dem Letztern darauf sogleich der Befehl gege⸗ ben worden sey, in seine frühere Stellung zurückzukehren, dieser Befehl aber von ihm nicht habe ausgeführt werden können, da er sich plötzlich Angesichts der Truppen Ibrahim Pascha's be funden habe und ihm keine andere Wahl übrig geblieben sey, alt die elben anzugreifen, was er denn auch mit glaͤnzendem Erfolge gethan habe. Der Verlauf des Gefechts, an welchem wieder General Jochmus mit vorzüglicher Auszeichnung Theil nahm, ist aus den Berichten des „Hesterreichischen Beobachters“ bekannt genug. Das Resultat desselben und seiner früheren Operationen faßt der Commodore folgendermaßen zusammen:

Die erfit Wirkung Uunseres Vorrückens ist, wie Sie wisen, die Räumung Beiruts gewesen; der Erfolg unseres Sieges über Ibrabim i Tie volltemniehe Teserganisalion und Unterwerfung der Armee So. man Pascha's zum Belauf von 3009 Mann und die Wegnahme einer sammilichken Artillerie und Vorräthe. Ich landete bei Dschunt ani ih. September mit dem Truppen Corps, welches Sie mir die Ebre (leiten nnter giein Kemmande zu ellen. bestehend aus 13 Mann Türlischer Truppen und Britischer Marine-Seldaten; dasselde bat zu hi chr als die Hälfte diefer Zabl detragen, und doch haben Olteber üngefähr 830006 Gefangene gemacht, und fast

getreten habe,

Zeilen ni Dir bis zum 16. 3e Desertenre sind zu uns übergegangen. belnabe frei; Tripolis allein ist nech zu neben nach, eine leichie Ereberung (bekannilich jetzt schou ausgeführt) seyn

wird.“

vrien gestellt so wie, daß der General—⸗

leutenant, Sir Colin Campbell, zum Gouverneur von Ceylon

ernannt worden ist.

Der zu Gunsten der Polnischen Flachtlinge gestern in Guild. hall veranstaltete Ball soll sehr glänzend ausgesallen seyn und

hat ohne Zweifel eine nicht unbedeutende Einnahme gellesert.

Belgien

Bruüssel, 18. Nov. Im Ind (pendant llest man: „Das fur das laufende Dienstjahr vorgelegte Kriegs- Budget belief sich auf 32, 796,000 Fr. Verschiedene, 3 durch den jetzigen Mli⸗ nister, als burch feinen Vorgänger bewirkte Nesormen haben Er— sparungen im Betrage von 2, é. Fr. möglich gemacht, die sogar, ohne die fortwährende Theuerung des Getraides, auf 2, Ch,od Fr. gebracht worden seyn würden; andererseits aber haben die Creignisse mehrere außererdentliche Ausgaben nöthig gemacht, die sich zusammen auf S30,000 Fr. belaufen, so daß der Gesammt« Betrag der Kredite far das Kriegs Departement ven 181i 31,330,009 Fr. seyn wird. Nun aber sind bis jetzt nur Kredite bis zum Belauf von 27 Millionen votirt worden, und gestern hat der Kriegs-Minister, nachdem er die Thatsachen, die wir oben kurz angedeutet, dargelegt hatte, der Kammer einen Entwurf vorgelegt, der den Zweck hat, ibm den Ergaäͤnzunge⸗Krr— dit von 4,556,060 zu bewilligen.“ .

Der ehemalige Franzöͤsische General Sarrazin hat zu Br sel eine Schrift unter dem Titel: „Geschichte des vieründzwan⸗ zigjährigen Krieges, eder der entlarvte General Bonaparte“, her ausgegeben. Das Werk ist von einer Vorrede begleitet, worin der General erklärt, dieses Werk muͤsse mehr Zutrauen einflößen, der Siege und Eroberungen“ und andere Berichte der Generale Servan, Mathieu, Dumas, Bonaparte, Segur 1c.R, wo sich manche Unrichtigkeiten eingeschlichen hätten. „Ich habe“, sagt General Sarrazin, „als Grundlage den Wahl⸗

sptuch Boileau's angenommen: Nichts ist schön, als das err. . wer

Napoleon noch seine Unter Feldherren. die zwischen Napoleon

Vertrags von Campo—

Er schent weder wähnt die innigen Freundschafts bande, und ihm zur Zeit des Abschlusses des sich oer das Benehmen der Franzoͤsischen Regierung, die ihm den Eintritt ia das Königreich untersage, um sich von zwei ge—

gen ihn im November 1819 und im Juli 1819 erlassenen Ur⸗ .

theilen zu reinigen. (Der General hat sich bekanntlich der Biga⸗ mie schüldig gemacht.) Schoeden und Rorwegen.

Stockholm, 13. Nev. Die Statstidning theilt Fol— gendes aus einer Depesche der K. Gesandtschaft in Konstantino⸗ pel vom 6. Oktober mit:

habt, zugeschticben wurde.

Die Rede von der Insel Rhodus, sondern von Scalgnuova ge— wesen, und nicht der Schwedische und Notwegische Konsul,

dern der Hollaͤndische sey es gewesen, fuͤr dessen Thun die u haben geglaubt.

Tuͤr⸗

½„,

welche Herr Masse, Schwedischer und Norwegischer

in Danemark.

Der ganze Libanon ist . was, melner Ansicht

Die Hof,Zettung zeigt ferner an, daß mehreren Offizt⸗ ren, die zu besonderer Dienstleistung in 8 höͤhter Rang in der Armee ertheilt,

Sturm am vorigen Freitage sind viele Schiffe in

nd, er ·

und am Schlusse beklagt er .

„Das „Journal des Debats“ gab am 27. August einen Artlkel von hier, worin dem Schwedischen und Norwegischen Konsul in Rhodus Antheil an den Unruhen, welche in Folge der Verfolgung der Juden auf dieser Insel staitgt⸗

Ich habe hieruͤber Auskunft einzu. und folgende Antwort auf meine Anfrage erhalten. „„Die Angabe beruhe auf einem völligen Irrthum; es sey nicht

son ⸗·

die allgemeine Achtung? we Konsul au, Rhobus, dort Jenießt, und das gute Verständniß, welches zu if

schen 6 Behörden und ihm stets gewaltet, hier wehl

bekannt i g

Der reichsstandische Justiz Bevollmächtigte hat vorgestern dem

Präsidenten des Swea⸗Hofgerichtes, von Rasen, sieben Citations, esuche gegen die vormaligen Königlichen Rathgeber, welche, ge—

mäß 5. ö der Regierungsform, unter Verantwortung vor dem

Reichsgerichte gestellt worden, eingereicht.

Dänemark.

Kiel, 19. Nov. (Han. 3.) Selt vielen Jahren hat in un— seren Herzogthuͤmern kein so ruhiger Geist die Bewohner beherrscht als gegenwartig. Nicht als ob niche Wansche und Hoffnungen mancherlei Art die Gemüther bewegten, denen die Gffeniliche Wohlfahrt keine gleichgüͤltige Sache ist; aber man erwartet mit Ruhe das Beste von der Zukunft, und im Vertrauen auf die Einsicht und den Willen des Königs. Selbst der neulich ge— meldete Streit, ob die Trennung Holsteins von Schleswig wuͤnschenswerth seʒ hat mehr Unbehaglichkeit verursacht, als eine lebhafte Aufregung; denn es giebt deren, (ie sich fuͤr eine Sonderung erklären, zu wenige, und die Furcht vor dem Gelingen einer solchen Sonderung liegt zu ferne, als daß ein bedeutender Parteienkampf entstehen konnte. Eben so wird der Streit uber die Sprachverhaältnisse mehr in Schleswig als in Holstein geführt; auch ist, bet der Entischiedenheit, mit welcher die Schleswigschen Staͤnde gegen die Siörung der amtlichen Einheit der Sprache angehen, viele Hoffnung vorhanden, daß der König das bekannte Reskript zu Gunsten der Dänischen Sprache wenigstens einstweilen in seiner Vollziehung hemmen, und dadurch die Schleswigschen Gemuͤther vollends beschwich tigen wird. Die Schleswiger und Holsteiner haben dem neuen Landesherrn zu viele Beweise der treuesten Ergebenheit und einer be onnenen Zu—

röuckhaltung gegeben, als daß sie nicht hoffen durften, daß einem

fast allgemein setzt ausgesprochenen WBunsche, mit Hinblick auf die un⸗ seligen Bemuhungen einer Daͤnischen Propaganda nachgegeben werde. Daß der Koͤnig mit dem Hofe öfters in Holstein den Sommer hindurch zu verweilen gedenkt, scheint entschieden zu seyn; man hat dieses nicht bloß aus mündlichen Aeußerungen abgenom— men; es werden auch Vorkehrungen getroffen, das so reizend in unserer Nachbarschaft gelegene Königliche Schloß Plsn in solchen Stand zu sttzen, daß es dem guten Geschmack und den Veduͤrf— nissen des Königlichen Hofes zu entsprechen vermag.

Oeffentliche Blätter sprechen von einem Königlichen Reskripte, worin den Lehnsgrafen und Beamten, welche Petitionen um Steuer⸗Bewilligungsrecht, staatsrechtliche Garantie und Staats Reformen unterschrieben haben, das Allerhöschste Mißfallen be— eugt wird. Dieses Reskript bezieht sich bloß auf die Beamten Die Holsteinschen und Schleswigschen Beamten haben, unsers Wissens, in der gegenwärtigen Zeit keine Veran— lassung 9 einem Allerhöchsten Mißfallen gegeben; wenigstens ist es gewiß, daß ihnen ein solches durch ein Circular nicht bezeugt worden ist.

Deutsche Dundesstaaten.

Hannover, 21. Nov. In den heutigen Hannoverschen Anzeigen macht der Magistrat der Königlichen Residenzstadt Hannover unter dem 1Jten d. M. Folgendes betannt: „Ja der beim Magistrate anhängigen polizeilichen Untersuchungssach? gegen die fremden Maurergesellen hierselbst, die von denselben gehegte verbotene Verbindung, und namentlich den Ausschluß der Stadt Bremen, und die Verrufs-Erklärung des Bremer Gewerks betref⸗ fend, sind mittelst eines am 18. November publizirten Erkennt, nisses; 1) der Maurergesell Johann Karl Gorifcied Enzewicht aus Görlitz zu vierwöchiger, D der Maurergesesl Johann Bern⸗ hard Hegge aus Eckernförde dreiwochiger Gefañ nißstrafe ver urtheilt worden; Beide, und die ferneren Angeschuldigten: 3) Heri, mann Friedrich Koch aus Buchten, ) Andreas Jãnei ann aus Bodensee, die der Theilnahme an der erwähnten Terbotenen Ver bindung schuldig befunden sind, sind ferner zur Ausweisung aus dem Lande und resp. der Stadt, so wie zur polizeilichen Beauf sichtigung an ihrem Heimathsorte, wohln sie von hier zu trane⸗ portiren, verurtheilt worden.

Kassel, 19. Nov. (Kass. 3.) In der Sitzung der Stände⸗Versammlung vom 18. November verlas zunächst der Land— s ndikus das Protololl der letzten Sitzung vom 13. August d. J.

it den Herren Oberst von Ochs und Masor Bähr waren J!

. im Anfang der Sitzung zugegen. Nach unbedeuten⸗ den Verhandlunden ward beschlossen, die nächste Sikzun kommen⸗

den Sonnabend zu halten, und zu einer vertraglichen S abergegangen. . d zu einer vertraulichen Sitzung

Al. 1 66618.

Wien, 18. Nov. In diesen Tagen starb hier der 9 Graf Ensanuel von Wratis law, ehemals diutant Sr. Kaiser lichen Hoheit des Erzherzogs Karl, in hoh Alter. Es war ein wegen seiner liebens 4. ne, .. .

D. 4 einer liebenewürdigen und ehrenwer— then Eigenschaften fehr beliebter und allzemein geachteter Mann und einer des gebildeisten Offiziere der Armer. Nachdem er un— ter den Wosfen ergraut war, zog er sich vom aktären Diensie uräck, und widmiete die Jahre der Ruhe dem Studium der

issenschaften, namentlich der Aesthetit. Er war sehr bewandert in der Englischen Literatur. Erzherzoz Torl . 9 ö einen alten Waffengefaäͤhrten. Karl betrauert in ihm

Ein abgeschmacktes Geruͤcht war vor ku n in den unteren Klassen allgemer nämlich, daß seit einigen Tagen mehrere *r; . etwa 16 Jahren verschwunden . . Allter b. Madchen, welche, demselben widersinnigen Gerkich 6 . . den Harem des Großherrn bestimmt waren, m. e en. 1 undzwanzig. Die Polizei wurde nun mehr ausmerksam 1a . sich, daß dieser angebliche Jungfrauenraub gas Einer jungen Person bestehe, deren freiwilliger oder ner 61 bisher noch 2 entdeckt werden a4.

ie Temperatur ist hier fertwaͤhrend 3 ; Suͤdwinde wehen unablässig, ohne 2 ö. n i. ; tere Witterung anders als für Augenblicke zu truͤben; dab 5 seh⸗ man die Bäume auf den Promenaden noch größtentheils 3 und mit dem in dieser Jahreszeit seltenen Reize eines a. . Srůuns geschmuͤckt. Man befuͤrchtet Erdbeben Und nachthil n Einwirkungen auf die Gesundheit; inzwischen läßt sich doch see

rem in unserer Stadt, in verbreitet. Es hieß

gez wunge⸗

Italienischer Blaue des Himmels, von lauen Laͤften umweht,

anmuthig genug in leichter Bekleidung, im Freien dieses exotischen Sdens genießen. Reelleren Veen ut inn tungen haben die Gebirgs- Bewohner Tyrols und die Lombarden chon laufen besorglich? Berichte aus den Thalern des Monte rianza und der Umgegend ein; im Kanton Tessin stehen meh⸗ rere Ortschaften unter Wasser. Gestern kam hier ein neues Stuͤck Bauernfeld's:

„Ernst

und Humor“ im Burg-Theater zur Aufführung und fiel ginz

lich duͤrch.

1321 Wien, 17. Nov. sschen Offiziere treten nicht in den Dienst der Pforte; das dies! faͤllige Gerücht entstand dadurch, kaß einer dersesben einen Aus⸗ slug nach Venedig zu machen im Begrfff ist, woselbst bekanntlich die zeitweise in Tuͤrkische Dienste Ibertretenden Oesterreichischen Ossiziere sich zu Ende dieses Monats nach Syrien einschiffen werden. Der dekannte Franzö iche Rechtsgelehrte Cremicux ist, von seiner in Angelegenheiten der Damaszener Juden nach dem Oriente unternommenen Reise zurückkehrend, hier ange, kommen. .

ö. 1 in Neapel, 9. Nov.

haben, sind vielen Gegenden sehr verderblich ge worden Beson⸗ ders hat ein fuͤrchterlicher Haselschlag die Start Noto n Sici⸗ lien und ihre Umzegend getroffen. Manche Hageltd ner me m gegen 17 Unzen. Seine Dauer war nicht' anhaltend, 666 . unbeschreiblicher Heftigkeit. Die Hänuser schůtzten nicht

chend und die Dächer namentlich wurden fast ganzlich zertruͤmmert.

Florenz, 1I. Nov. (A. Z) Eine neue bedeutende Ver— schoönerung steht unserer mit Kunstwerken so reichgeschmickten Stadt bevor. Eine durch freiwillige Subscrtotion zusammenge, brachte bedeutende Summe ist nämlich dazu verwendet n . Statuen berühmter Toskaner von den vorzüglichsten hiesi in B 1. hauern fertigen zu lassen, die in den leeren Nischen der r hallen des Palazzo sotto gli Uffizi ihre würdige Stelle ar en, werden. ing das Standbild Michelangelo's zu nennen, einfach und' edel in der Auffassung, ausgezeichnet in der Ausführung, ein Werk des Bildhauers Santarelli. .

: Unter den durch Rang ausgezeichneten Fremden bemerkt man seit kurzem den jungen Erbprinzen von Mecklenburg Strelitz.

Von allen Seiten laufen Nachrichten über die traurigen Folgen der durch die letzten Regenguͤsse verursachten Uberschwem⸗ mungen ein; der Po ist über seine Ufer der Courirr von Mailand um vier bis funf Stunden spaäter hier ein, und bereits seit vier Tagen sind wir nale aus Frankreich.

Rom, 9. Nov. Quirinal verlassen, um das Winterquartier im Vatican zu be⸗ ziehen. Sein Gelundheitszustand hat sich gebessert und er hat wieder mehrere Personen empfangen. .

Spanien.

Ueber die Art und Welse, wie das Programm der Regent' schaft von der Madrider Yresse aufgenommen worden ist, wird der Morning Chronicle unterm

den ist so ist es doch auch nicht sehr getadelt worden und scheint alle heftige Opposition entwaffnen zu wollen. Das „Eco del

von großem Gewicht ist, spricht sich mit großer Achtung uͤbWer je⸗

ihrer Absichten volle Gerechtigkeit widerfahren. Ja, es geht so⸗

schaft in Betreff der Auflosung des Senats aufgestellten Argu— mente an und unterwirft sich der Enischeidung derselben, ohne ein boͤses Wort zu sagen. Es vertheidigt zwar seine früheren An— sich ten, verspricht sedoch, dieselben nicht weiter zu verfolgen, son— dern es der Zeit zu Uberlassen, zwichen ihm und seinen Gegnern zu entscheiden. Folgende Stelle wird einen Begriff von dem Stil und den Absichten des genannten Blattes geben:

„Das Manifest der problsorischen Regentschaft löst offijiell die ernsten Fragen, die seit einige! Tagen besprochen werden. haßen jetzt das minssierielle Psrwogramm vor uns, und wie sehr auch unsere Ansichten von denen seiner Verfasser abweichen, so freuen wir uns dech, daß sie dem Zuslande der Ungewißheit ein Ende gemacht und die in einer späteren Zeit zu entscheidende Frage zu Jedermanns Kenntniß gebracht haben. Wahrend die Strestfrägen zdischen uns noch schwehten, sprachen wir frei unsere Ueberzeugung aus. D die⸗ selbe im Censeil nicht berücksichtizt worden ißt, loctrascht nns nia weil wir gewohnt sind, selbst für uns zu denten: auch verdrießt es uns nicht, denn irrren und eine andere einung hegen, ist unn einmal das Leos der menschlichen Natur Die Zeit, die große S chiederichier in. wird früher oder später entscheiden, wer ven uns im Irtihun mar, ob wir nicht etwa Alle irrten. überlassen es gern der Zutunft, hierüber zu entscheiden, chne uns deshalb zu bennruhigeu .. einen Streit fortzusctzen, der zu nichts Gulein sübren lönnte. Die minjsie— rielle Loösung macht nach unserer Ausicht den Debatten ein Ende, we⸗ nasiens mit denen, die das öffentliche Wohl der tleinlichen Genug rr auf ihrer Meinung zu beharren und das letzte Wert zu haben, dorjiehen.““

Der „Correo Nacional“, das Organ des vorigen Kabinets der letzten Cortes und der Ultra- Motrerados oder der Absolu—

Wir

Wir Wir

z 2sein Unwille etwas verraucht sey.““

stille des „Correo“ ist, so maz man leicht auf den kommenden Sturm schließen. Ehe der „Correo“ indeß dazu gekommen seyn wird seinem Zorne vollstaͤndig Luft zu machen, wird der Herzog

Charakter,

in dem Verschwinden

U Befuͤrch⸗

tisten, führt eine ganz andere Sprache. So areß ist der Zorn dieses Blattes, daß es, um die Wurde der Distussion nicht zu verletzen, seine Kritik des Programms noch ausgesetzt hat, bis

ten besten Theil der Klienten desselben, namlich die wahrhaft eh—

an,, und gemäßigten Moderades, um sich versammelt ha— ben. .

, Da er der Revolution Einhalt that, sind sie offen zu ihm äbergetreten. Der „Coöͤrresponsal“, von weniger bestandigem aber gemaͤßigter, greist das Programm heftig an. Der Punkt, den dies Blatt besonders hervorhebt ist die Sprache, welche die Regentschaft in Bezug auf die früher herrschende Partei in Spanien suͤhrt. Die Folgen des Ven(h— mens dieser Partei, die nach dem „Corresponsal“ aller Welt vor Augen liegen, hätten ihn bewegen sollen, uber diesen Punkt zu schweigen. Es war doch gewiß niche zu erwarten, daß eine Re— erung, die von dem Volken ugesezt wurde, dessen Rechte und Freiheiten bedroht waren, die sch dige Partei mit großer Hoch— achtung behandeln werde. Die Opposition des Corresponsal“ wird daher noch ohnmaͤchtiger seyn, als die des „Correo“, der

wenigstens die Ultra's auf seiner, Seite hat. Der gute Wille und die Zustimmung des „Castellano“ sind ganz ohne Bedeun Even so sind die übrigen Madrider Blätter, mit Aus-

tung. nahme des „Labriego“ nicht der Erwähnung werth.“

Portugal. Lissabon, 9. Neovbr. (Courier)

tage des jungsten Prinzen, ein Lever bei Hofe statifinden; da je—

. r Die großen Stürme, welche in den letzten Tagen die Länder dies- und jenseits des Faro heimgesucht

hinrei⸗

Von den bereits vollendeten ist als desonders gelungen

getreten, zweimal traf

ohne Briefe und Jour⸗

(A. 3) Der Papst hat vorgestern den

Comercio“, dessen Meinung man fürchtete und das in der That nes Dokument aus und läßt den Ministern wegen der Reinheit

gar noch wetter; es erkennt die Gultigkeit der von der Regent,

Wenn dies die Wind.

(Co Eine hoͤchst unbedeu⸗ tende Veranlassung hätte fast eine gänzliche , des Ministeriums herbeigeführt (. den Art. London im gestr. Bl. d. St. Z), und es ist in der That nech nicht gewiß, ob es nicht noch geschieht. Es sollte namlich am 3I. Oktober, dem Geburts⸗

(Schl. 3. Die hier auwesenden Preu⸗ doch die Königin sich noch sehr schwach suͤhlte, so wurde am Tage

zuvor in der „Hof-Zeitung“ angezeigt, daß das Lever aufgeschoben sey. Der Brasilianische Gesandte, welcher diese Anzeige nicht ge— lesen hatte, begab sich nach dem Palast, wo er den Aufschub er— fuhr. Auf seinen Wunsch, bei dem König vorgelassen zu wer—

den, erhielt er jedoch die Antwort, Se. Masestät befinde sich so

unwohl, daß er Niemand vorlassen koͤnne. In diesem Augenblick kam aber ungluͤcklicherweise Jemand, den der König nach dem Palast beschieden hatte, und der, nach Nennung seines Namens, sofort eingelassen wurde. Der Brasilianische Gesandte, welcher darin, daß einem Andern so bereitwillig gewährt wurde, was man ihm verweigerte, eine absichtliche Beleidigung erblickte, erklärte dem zusällig anwesenden Minister des Innern, wenn er nicht augenblicklich bei dem Könige Zutritt erhalte, so werde er seine Passe fordern. Herr Magalhaes begab sich hierauf zum Könige und suchte ihn zu bewegen, den Gesandten vor sich zu lassen; es war jedoch Alles vergeblich, der König sagte, ver Gesandte möge thun, was ihm bellebe. Der Minister ging darauf zur Königin, um diese zu ersuchen, sie moͤchte den König zur Ertheilung der Audienz zu bewegen suchen; allein er richtete auch hier nichts aus, und der Gesandte begab sich sehr aufgebracht hinweg. An demselben Tage Nachmittags hielten die Minister eine Konferenz Aber diesen Gegenstand und beschlossen, sich zur Königin zu be— geben und ihr zu erklaren, daß sie sämmtlich ihre Ent— lassung nehmen würden, wenn der Konig den Brasilianischen Gesandten nicht empfinge. Der Koͤnig willigte ein, und die Minister verließen den Palast in der Ueberzeugung, daß Alles abgemacht sey. Dies war indeß nicht der Fall, denn als sie den Gesandten von dem Schritte, welche sie seinetwegen gethan, in Kenntniß setzten, erklärte er, daß nur eine persoͤnliche Entschuldi— gung des Koͤnigs ihn zufrieden stellen koͤnne. Die Minister be— gaben sich daher wieder nach dem Palast, erhielten jedoch die Antwort, daß der Gesandte, da er nicht den Charakter eines Bot, sCoster⸗ babe, nicht das Recht habe, eine Audienz zu verlangen. Obgleich die Minister diesmal ni ht von ihrem Ausschéiden sprachen, so hat doch seitdem der Finanz-Minister seine Entlassung einge— reicht. Gestern bestand jedoch das Ministerium noch, denn ammiliche Mitglieder begleiteten die Königin in die Kirche, wo das Zedeum für ihre Wiederherstellung gesungen wurde. Der Zoll-Tarif wird in diesen Tagen den Kammern vorge— legt werden und duͤrfte bedeutende Modificationen erfahren. In der Deputirten- Kammer ist in diesen Tagen derjenige Tbeil des Budgets des Finanz-Ministeriums, welcher die allge—⸗ meinen Lasten betrifft, diskutirt worden. Dahin gehoͤren die Civil Liste und die Zinsen der auswärtigen Schuld. Es sind be— reits votirt fuͤr die Königin 3060 Contos, füͤr den König 100 Con— tos, fuͤr die verwittwete Kaiserin 30 Contos, fuͤr die Infantin Donna Isabella Maria 35 Contes, fuͤr die Infantin Donna Anna de Jesus 15 Contos.

. November Folgende

ö. . z 3 nA be Fo gendes ge⸗ . „Wenn das Programm der Regentschaft von den hic⸗ sigen Liberalen auch nicht mit Enthusiasmüs aufgenommen wor⸗

Aegypten. ö Alexandrien, 28. Okt. (A. 3.) Ein Englisches Fahrzeug ist von der Syrischen Kuͤste eingetroffen und hat folgende Nach— richten gebracht, die freilich um einige Tage alter sind als die, welche das Dampfboot „Metäore“ nach Europa mitgenommen. Soliman Pascha, der nach dem Gebirge zuruͤckgedrngt worden, konnte mit Ibrahim sich nicht vereinigen. Letzterer lagert bei Damaskus. Das Gebirge und die Ebene sind in voͤlliger In— surrection. Unter den Aegyptischen Truppen, welche in mehreren Corps zerstreut stehen, herrscht Muthlosigkeit. In ihren Lagern fehlt es an Lebensmiitein, denn die Verbindungen mit Aegypten sind unterbrochen, und das durch den Krieg ausgesogene Land kann nichts mehr liefern. Die Allürten sind im Begriff, einen Marsch nach dem Innern zu unternehmen. Sie organisiren eine aus 4604 Tuͤrken und 106,000 Gebirgs⸗Bewohnern bestehende Expeditions⸗Kolonne, um Ibrahim Pascha zwischen Balbeck und Damaskus eine Schlacht zu bieten, von welcher das Schicksal Syriens abhaͤngen kann. St. Jean d' Acre hat eine Besatzung von 3000 Mann. Sechs Regimenter sind auf dem Marsche, um vor dieser Stadt zu lagern und ihre Verbindungen mit Da— maskus zu sichern, so wie auch, um Ibrahim den Ruͤcken zu decken, wenn er gezwungen werden sollte, sich zuruͤckzuziehen. Man erblickt viele Feuer auf den Gebirgen; es scheint, daß die Aegyp— tischen Truppen die Ortschaften der Insurgenten niederbrennen. Die Aegyptische Flotte ist noch nicht ausgelaufen. Täglich

werden Munitions-Vorräthe an Bord geschafft. Die Matrosen weroen fleißig in den Segelmanovers, so wie im Kanonenfeuer eingeuͤbt. Die ganze Kuͤste starrt von Kanonen. Der Franzoͤ— sische Oberst Gallice läßt sechs schwimmende Batterieen, jede von sechs Kanonen bauen, um den Eingang der beiden Häfen zu ver— theidigen. Seitdem Mehmed Alt weiß, daß er im schlimmsten Falle doch den erblichen Besitz Aegyptens behalten wird, widmet er diesem Land seine volzuͤglichste Sorge. Sein Ansehen unter den Arabern ist groß, und so lange er an ihrer Spitze steht, ist kein Aufstand zu fuͤrchten. Die Englische Regierung scheint Meh⸗ med Ali einige Aussicht zu einem Vergleich geöffnet zu haben. Schon die Verschiebung der Blokade zum 26. November war eine Maßregel der Nachsicht. Der Pascha seinerseits ant— wortet mit anderen Freundlichkeiten. Er hat dem Capitain des „Liverpool“ Erlaubniß ertheilt, in den Hafen einzulausen und seine Flagge aufzustecken, mit dem Bemerken, daß er dem Han del kene Schwierigkeiten in den Weg legen, sondern im Gegen— theil ihn beguͤnstigen wolle. Die Depeschen fuͤr Ostindien nehmen fortwährend den Weg uͤber Kahira und Suez. Den Kanon(eren der Forts ist verboten, ohne den ausdruͤcklichen Befehl des Vicc— Königs einen Schuß zu thun, selbst wenn ein Englisches oder

Oesterreichisches Kriegsschiff auf irgend ein Fahrzeug Jagd machen sollte. Im Palast des Vice-Koͤnigs herrscht die heiterste Stim— mung, da das Paketboot Metéore, wie man sagt, die Nachricht

brachte, Frankreich habe einige entschiedene Schritte zu Gunsten

Mehemd's gethan. Täglich segeln Europäische Familien ven hier

nach Cypern oder Rhodus ab.“

Ein Schreiben aus Malta vom 5. November sagt, bei

Ankunft des direkt von Beirut kommenden Paketbeotes „Cen— siance“ habe sich das Geruͤcht verbreitet, daß die Allürten St. Jean d'Acre genommen hätten. Dies ist aber nicht sehr wahr— scheinlich. Emir Beschir, welcher sich zur christlichen Religien bekennt, soll es nach uͤberstandener Quarantaine freistehen, zu ge— hen, wohin er will, nur nicht nach Syrien.

J 6 ie D 18

Inland.

Berlin, 23. Nov. Am 19ten 8d. M. starb hier im SðSsten Jahre der (meritiste Direktor des Joach:msthalschen symhe— Flums, Konsistorial⸗Rath Pr. heel. Bernhard Moritz * lage.

Blatt bringt zur

Liegnitz, gi. Nov. Das hie sige Amts⸗ Glogau versto rbe

6ffentlichen Kenntniß das Vermächtniß des zu