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Worten anscheinender Feindseligkeiten doch Argumente zu Gunsten einer Coalition herausgesteilt, aus denen man entnehmen soll, daß derselben weder hinsichtlich der Prinzipien, noch hinsichtlich der persönlichen Anspruͤche ein unuͤberwindliches Hinderniß entgegen⸗ stände. Man sieht, die Tories sind reif 9 bereit zu einem Kauf, wollen sich aber so theuer als möglich an Mann br s . Was die Prinziplen⸗ Frage anbetrifft, so ist es nicht der he werth, darüber zu sprechen. Von irgend einem Mitgliede des Kabinets zu glauben, daß es fähig ware, sich mit den Tories zu verbunden, bevor es selbst dies eingestanden oder einen Beweis davon gegeben ** 3 6 e ee e. 8 würde siß mit Sir Robert . verbuͤnden wollen, de 3 Ansichten im Laufe seines politischen Lebens so oft 2 7 Seldst abgesehen von der Prinzipten Frage, müßten die Whigs wahnsinnig seyn, wenn sie dies thun wollten. ie wurden sich in ihm nür eine bittere Last aufiaden, und seine Partei wurde sich unter andere, ihrem Geschmack besser zusagende und ihr Ver trauen mehr verdienende Fuhrer reihen. Ueberdies waͤre die vor ausgesetzte Coalition ein höchst unritterliches Verfahren von Sei⸗ ten der Minister gegen ihre hochherzige Souverainin, die sie, als Sr R. Peel ihr eine Demuͤthigung zumuthete, wieder in ihren Nath zurückbertef, um Ihre Majestät zu beschuͤtzen.“
Die heutige Morning Chroniele eröffnet ihr Blatt mit folgendem in ausgezeichneter Schrift gedruckten Artikel: „Zu Haris geht das Gerücht, es seyen dort Depeschen vom Grafen Wale wosri aus Alexandrien vom 1. November eingetroffen, die suͤr Herrn Thiers geschrieben worden, welchen Graf Walewski damals noch am Ruder ee * es — 83 . Depeschen gesagt sey, die Aegypter seyen durch die Erfolge der Ve , el, 9 Syrien gänzlich entmuthigt, und Mehmed Ali selbst sey, in Folge der Nachrichten, die er erhalten, so niederge⸗ schlagen, daß Graf Walewskt die größte Mühe gehabt habe, ihn von der Einwilligung in die ihm von dem Sultan und seinen Verbuͤndeten angebotenen Bedingungen zu⸗ rück zuhalten.
In einem anderen seiner leitenden Artikel sagt dasselbe Blatt heute: „Unsere Leser konnen nicht vergessen haben, daß wir schon die Erwartung einer baldigen Ausgleichung der orien⸗ talischen Angelegenheiten ausgesprochen haben, mit dem Hinzu— sügen, daß die Franzoͤsische Regierung gewiß wesentlich dazu be— huͤlflich seyn würde. Wir können nun auch gleich die Beschaffen⸗ heit der dem Admiral Stopford zugefertigten Instructionen an— geben, deren wir schon erwähnten, und auf die auch derE Moni—⸗ teur paristen“ anspielt. Es wird um so nothwendiger, diese Mitthetlung zu machen, als die von Paris hieruͤber eingegange— nen Nachrichten in einigen wesentlichen Beziehungen ungenau sind. Dem Admiral Stopford ist die Instruction zugegangen, einen Offizier nach Alexandrien zu senden, um dem Pas. ha mitzutheilen, daß, wenn er alle seine Truppen aus 2 aus Kandien, aus Arabien und Adana zurückziehe, die Tuͤrkische Flotte ausliefere und sich der Pforte gehörig unterwerfe, die vier verbündeten Machte ihr Moglichstes anwenden wurden, um von dem Sultan den Wider- ruf des Absetzungs Dekrets und Mehmed Ali's Wiederernennung zum Pascha von Aegypten 1 erlangen. Der Offizier sollte nur drei Tage in Alexandrien bleiben und dann mit der desinttiven Antwort des Pascha's von dort zurückkehren, mit der er sich un— verzüglich nach Konstantinopel zu begeben haben würde. Aber zugleich sind auch Deveschen an Admiral Stopford abgefertigt worden, die ihn instruiren, die Kriegsfuͤhrung gegen den Pascha mit der äußersten Energie fortzusetzen, bis er eine Mittheilung von Konstantmnopel empfinge, welche ihm anzeige, daß ein Ver⸗ gleich mit dem Pascha abgeschlossen sey. s ist aller Grund vorhanden, zu glauben, daß der Pascha schon längst einen Vergleich unter obigen Bedingungen abgeschlossen haben wurde, wäre er seinem eigenen unbefangenen Urtheil uͤber= lassen worden. Wenn aber die Französische Regierung bisher ih⸗ ren Einfluß dazu angewandt hat, Mehmed Ali zum Widerstande gegen die Forderungen der vier Mächte aufzumuntern, so hegen wir dagegen das vollkommenste Vertrauen, daß Herr Guizot die Verbündeten in ihren Bemuhungen, diese Kriegfuͤhrung zu ei— nem baldigen Ende zu bringen, unterstuͤtzen wird. Wir glauben versichern zu können, daß Herr Guizot es übernommen hat, sei= nen Einfluß aufzubieten, um den Pascha zur Einwilligung in die ihm von den Verbuͤndeten vorgeschlagenen Bedingungen zu, be⸗ wegen, und Herrn Guizot ist sein Wort stets heilig gewesen.“
Auch der Morning Herald enthält wieder einen Artikel Aber die orientalischen Angelegenheiten, den der Glo be ebenfalls aufgenommen hat, dessen Angaben dieses ministerielle Blatt aber entkräftet, indem es sagt: „Der Artikel des Herald“ beginnt mit der Nachricht, daß Lord Granville am Donnerstag Herrn Guizot eine von Lord Palmerston empfangene Note mitgetheilt habe, deren Inhalt höchst wichtig sey. Hierauf erwie dern wir, daß keine Mittheilung von der Art, wie der „Herald“ sie an— agtebt, von Lord Granville an Herrn Guizot e,. worden ist. Was den Inhalt der angeblich uͤberreichten Note 3 so sind sie nicht bloß falsch, sondern gergdezu 6 Die Konferenz hat niemals mit Mehmed Ali auf dem Fuß gestanden, einen Vertrag mit ihm einzugeben. Die vier Mächte haben sich verpflichtet, den Sultan gegen seinen 86 zu unterstuͤtzen, der sich gegen seinen Souverain empört hat, dessen Angriffe sie den Sultan berämpfen zu helfen, und dessen Händen sie eine Provinz, uͤber die er sich die Herrschaft angemaßt, zu entreißen und fuͤr den Sultan zuruckzuerobern entschlossen sind; und ihr Zweck ist die Auftechterhaltüng der , . des Tuͤrkischen Reiches, die durch den Zustand der Dinge im Orient, den die vier Mächte in eine feste Lage zurückbringen wollen, gefährdet worden. Alle politischen Beziehungen, in welche die vier Mächte getreten sind, bestehen . ihnen und dem Sultan, nicht mit seinem Un, terthan Mehmed Alt. Der „Herald“ behauptet ferner, Lord Palmerston sage, die Kenserenz muͤsse darauf sehen, daß Frank reich nicht fär sich selbst ein Uebergewicht oder einen Ein, fluß erziele, indem man es an der Erledigung der Frage Theil nehmen ließe. Hierauf erwiedern wir, daß dergleichen von Lord Palmerston niemals und in keiner Form gesagt werden ist. Der „Herald“ fährt fort, es seyen, dem Vernehmen nach, auch Maß— rezeln getroffen worden, um eine Insurrection in Aegypten gegen den Vice König zu nähren, und es werde täglich in London die Nachricht von seiner Absetzung oder vielleicht gar von seiner Er— mordung erwartet. Dies ist in jeder Hinsicht reine Ersindung und es hat nicht einmal das Verdienst, so geschickt erfunden zu seyn, daß es dem Urtheilsspruch entgehen ksnnte, eben so toͤpel— haft wie falsch zu seyn. Mehmed Ali hat selbst die wirksamsten Maßregeln getroffen, eine Insurrection in Aegypten zu nähren, indem er ein System der Tyrannei und Bedruckung einführte, welches selbst die geduldigen Fellah's an den Ufern des schlam⸗ migen Nils kaum ohne Widerstand zu ertragen vermochten.
Da in der letzten Zeit viele Werthbriefe auf der Post ab—
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res Verzeichniß eingetragen werden können, wodurch ein Verlieren derselben fast unmöglich wird. —
Der Marquis von Normanby ist * 8 * der hier eingetroffen, Diejenigen, welche eine Diverganz im Ka— binet annehmen, zählen ihn der Seite Lord Pe n l. bei.
In Edinburg * einem langen und hitzigen Wahlkampfe wieder ein Whig, r James Forrest, zum Lord Provost oder Lord⸗ Mayor gewählt worden.
Bei der durch die Abdankung des Alderman Harmer noth⸗ wendig gewordenen Wahl eines neuen Alder man fuͤr den Londo— ner Stadtbezirk Faringdon / Without beabsichtigt derjenige Theil der Wähler, welcher auf eine Resorm der Munizipal Verfassung der Stadt London dringt, die bekanntlich bei der Munizipal⸗Re⸗ formbill ausgenommen wurde, das Mitglied des Unterhauses, Herrn James Duke, als Kandidaten aufzustellen, der als Whig steis mit den Ministern gestimmt hat. In einer Versammlung, welche zur Aufstellung eines Kandidaten statifand, erklärte Herr James Duke, er sey bereit, eine solche Wahl anzunehmen, und werde als Alderman Alles anwenden, eine Reform der Londoner Munizipal⸗Verfassung durchzusetzen. 26
Das Bangquierhaus Wright und Compagnie in Coventgar⸗ den hat seine Zahlungen eingestellt, es heißt aber, daß es mit der Zeit fur voll bezahlen werde. Das Haus H. Johnston und Compagnie zeigt die Zahlung einer Dividende von 50 pCt. zum 28sten an. . ̃
Nachrichten aus Lissabon vom 16ten sind ohne besonderes Interesse. Die Cortes waren noch nicht vertagt.
Am gestrigen Getraidemarkt konnten gewöhnliche Sorten Englischen Wizens nur zu l bis 2 Shilling niedrigeren Preisen angebracht werden; rother ausländischer Waizen aber war zu den vorigen Preisen gesucht.
Deutsche Vundes staate n.
Kassel. (Kass. 3) (Versammlung der Stände. Sitzung vom 24. November.) Der Abgeordnete Rommel berich— tete uͤber den Gesetz⸗ Entwurf verschiedene Gegenstande des Civil⸗ rechts betreffend. Der Entwurf enthalt eine Reihe von Bestim⸗ mungen, welche die Abstellung mehrerer in einzelnen Materien des Livilrechts wahrgenommener Uebelstaͤnde beabsichtigen. Der Ausschuß erkennt es dankbar an, daß die Regierung, so lange ein umfassendes, den Zeitbeduͤrfnissen entsprechendes Civil Geseßz⸗ buch nicht ins Leben treten koͤnne, einzelne Mißstaͤnde und Aus— wuͤchse unseres dermaligen Rechts Systems im Wege der Gesetz gebung zu beseitigen strebe, und traͤgt darauf an, auf das Gesetz einzugehen. — Dies wurde beschlossen. — g J setzt das Maaß der gesetzlichen und Verzugs ⸗Zinsen auf A pCt. fest. Dieser Pa— ragraph scheint dem Ausschuß zur Zeit noch bedenklich. Wenn auch die Conventional, Zinsen in neuer Zeit auf 3 pCt.
erabgegangen seyen, so könne dies selbst bei hypothekari= * Sicherheit nicht als allgemein gelten, da noch jetzt viele Ka—⸗ pitalien zu 41. Prozent ausgeliehen würden. Auch habe die Gesetzgebung die zue , und Verzugszinsen nicht immer den vertragsmaßigen, sichtlich des Maaßes, gleichgestellt. Ver⸗
eiinsen namentlich sepen Ersatz fuͤr erlittene Nachtheile, die ein — 1 3 Prozent oft nicht gedeckt wurden. Lasse sich doch auch der Kaufmann, statt sechs Monate zu warten, bei gleich baarer Zahlung A Pryzem abzie 2 Er trägt auf Ablehnung des Paragraphen an. 65 ger Landtagskommissar vertheidigte die Proposition; der vertta ige Senn g sey seit zehn Jah⸗ ren herabgedruͤckt, und da firässe durch die Gesetzgebung hinsicht= lich der gesetzlichen , . en eine Gleichmäßigkeit her— beigefuüͤhrt werden. Der Aueschuß misse zugeben, daß das Leben selbst als Regel den Iprozentigen Zinsfuß eingefuhrt habe und gerade hieran halte sich die Proposition, während der Aus— schuß Momente anfuͤhre, die als Ausnahmen sich darstellten. — Nachdem mehrere Redner sich hatten vernehmen lassen, wurde endlich der Antrag des Ausschusses genehmigt. — Der 5. 2. hebt die in dem Reglerungs⸗Augschreiben vom 12. Marz 1821 ent— haltenen Bestimmungen, die Forderung ausländischer Juden an diesseitige Unterthanen betreffend, e auf, daß dieselbe auch auf die vor der Verkuͤndigung dieses Gesetzes zu Stande gekom⸗ menen Rechtsgeschäfte ferner keine Anwendung mehr leiden soll. Genehmigt. (Ferner kamen noch 11 andere Paragraphen uͤber einzelne Rechtsbestimmungen zur Diskussion.)
Oester reich.
— — Wien, 23. Nov. Mit einem der letzten Llovdschen Dampfbsote ist Herr Cremieux, der bekannte juͤdische Rechts—⸗ gelehrte, aus dem Orient in Triest angekommen, um nach Ueber, stehung der Quarantaine seine Rückreise uͤber Wien nach Paris fortzusetzen. Herr Cremieur ist ein Mann von eminentem Ta—⸗ lente und ausgezeichnetem Scharfsinne. Ueber den ,. eß in Damaskus weiß er vielt interessante Aufschluͤsse zu geben.
ie oͤffentliche Meinung in Syrien, insofern sich dort unter der fanatischen Bevölkerung eine solche bilden konnte, ist in dieser Sache den Juden nicht gquͤnstig; dagegen wird von den nichtjüdi— schen Einwohnern von Damaskus, welche unparteiisch geblieben sind, fast uͤbereinstimmend angenommen, daß, wenn der Mord des Paters Thomas, woruͤber kaum mehr ein Zweifel obwalten könne, im Judenviertel geschehen, und wenn er wirklich von Juden veruͤbt worden, so sey die That gewiß nicht von den wohlhabenden und angesehenen Personen dieses Stammes aus- gegangen, welche durch die nachmaligen Verfolgungen der Aegyp⸗ tischen Behoͤrden so arge und völlig unverdiente Drangsale zu erleiden hatten. Gegenwärtig ist diese blutige Unthat, welche durch ganz Syrien, ja im ganzen Orient, die tiefste Sensation erregt hatte, durch die späteren, welthistorischen Ereignisse bereits in den Hintergrund geschoben worden.
Aus Syrien sind seit dem Falle von St. Jean d' Acre keine neuere Nachrichten eingelaufen; zwar melden die vor vier Tagen durch ein Oesterreichisches . . gebrachten Korrespondenzen aus Alexandrien, Smyrna und Syra übereinstimmend, daß der Pascha von Bagdad mit Heeresmacht vor Damaskus erschienen und diese Stadt sowohl als Aleppo fuͤr den Sultan in Besittz genommen habe. Allein die Nachricht scheint mir nur wenig
lauben zu verdienen; schon deshalb nicht, weil diese Besitz nahme am 27. Oktober stattgefunden haben soll, die Marianna! aber, welche die Kunde von dem Falle von St. Jean d Acre nach Konstantinopel brachte, und am 6ten in Beirut anlegte, dori gewiß schon die Kenntniß von jenem wichtigen Ereignisse hätte vorfinden muͤssen; sodann wegen der Abenteuerlichkeit, ja Unmöglichkeit eines Zuges von dem entlegenen Bagdad quer durch die unwirthbaren und wasserarmen Wüuͤsten des Landes Nedge; und doch hatte Ali Pascha diesen Weg einschlagen muͤs⸗ sen, um so unvermuthet und unerwartet in der Ebene von Da— maskus zu erscheinen; auf der großen, viel weiteren, aber für Truppen allein gangbaren 6straße über Mossul und Orfa hätte man in 4. antinopel, und selbst in Aleppo laͤngst das
P
ten Grafen von Taaffe, zum Preaͤsidenten der in Justiz⸗Gesetzsachen ernannt.
Herannahen des Pascha's erfahren muͤssen.
händen getommen sind, so hat die Post Verwaltung die Bestim⸗ mäang getroffen, daß solche Briefe auf Verlangen in ein beson de⸗
Die Lage Ibrahim Pascha's ist, nach allen Berichten aus
dem Haupt ⸗Quartiere der Verbuͤndeten und von der Escadre, eine höchst bedenkliche zu nennen; denn obgleich man ihm seit der ihm bei Bekfayah beigebrachten Schlappe Zeit gelas— n hat, sich in dem Lager von Malaca, nördlich von ahle, zu verschanzen, frische Truppen herbeizuziehen, und den gesunkenen Muth seiner Armee ein aßen zu heben — so sammeln sich doch immer dichtere Gewitterwolken uber seinem Haupte. Die größte Gefahr bereiten ihm nicht die Britischen Feuerschlünde, durch die ungangbaren Gebirgspfade des Libanon werden sie ihm nicht folgen konnen; nicht . — truppen der Verbuͤndeten, denn er ist ihnen jetzt, da 15, ö Infanterie und 4 Kavallerie⸗Regimenter in Malaca versamn sind, numerisch uͤberlegen, und wiewohl nicht star * . einen Angriff gegen sie wagen zu durfen, doch hinlänglich geschüͤtzt, um sich vor der Hand in seiner festen Position fur sicher zu hal— ten. Die große, die dringende Gefahr erwaäͤchst fuͤr ihn aus der feindseligen Stimmunz; der Städte Damaskus, Homs, und Aleppo; aus dem Aufstande der Gebirgsbewohner, welche ihm die Zufuhr erschweren, endlich aus der Schwierigkeit, wir möchten fast fagen Unmöglichkeit eines Ruͤckzuges nach Aeggpten. Von Damaskus fuhren zwei Wege nach der Landenge ven Suez: der eine längs der Meereskuͤste hin, er ist durch die Besetzung von Veirut, Saida und St. Jean d Acre fur die Aegypter ver— schlossen; der andere auf der großen Karavanenstraße, welche im Innern des Landes jenseits der Bergkette des Libanons von Da— maskus in gerader Richtung suͤdwaͤrts bei Teftas fuhrt, dann westlich ausbiegend uber Erbad durch den gebirgigen Theil des Landes, parallel mit 2 ler, , , 3 T 6 2 leh gegen Gaza ausmuͤndet, wo er mit der nten usar . z Allein Wassermangel und die C rn f der ken machen diesen Weg fuͤr Truppen Abtheilungen beinahe ungangbar. .
In Beirut * der in dem Juden⸗Prozesse von Dam u ofters genannte Oesterreichische Konsul in jener Stadt Merlato, angekommen. err von die
ammenfaͤllt.
In Aleppo hatte H ; Functionen eines Oesterreichischen General Konsuls niedergelegt.
86 — — Wien, 24. Nov. Am verflossenen Sonntage, als dem Vorabende des Namen sfestes des Herrn Fuͤrsten von Gee ern e, waren die Salons der StaatslKanzlei von mehr als dreihundert
ersonen von Glückwuͤnschenden augefuͤllt. Die eben an diesem * durch den „Oesterreichischen Beobachter“ verbreitete Kunde von der Einnahme St. Jean d Acre's erhob das Interesse und die Bedeutsamkeit jenes Abendes.
Wien, 24. Nov. Im Oest err. Beob. liest man: „Der National vom 15ten d. M. enthält ein angeblich von e
der in Diensten Ibrahim Pascha's befindlichen Europaischen
siziere herruͤhrendes Schreiben aus dem Lager von Dorca, (dei Damaskus) vom 23. Oktober, welches, wie der „National“ ver⸗ sichert, ein treues Bild der Lage der 3 in Syrien liefern soll. Zuvoͤrderst bemerken wir, daß sich ahim s Lager am 23. Oktober gar nicht zu Damaskus, sondern zu Malata, unweit Zahle, befunden hat. Wie es ubrigens mit der Treue dieser Schilderung beschaffen ist, ergiebt sich aus dem Umstande, daß der angebliche Korrespondent am 23. Oktober behauptet, „die Aegypter seyen in Saida (welches bekanntlich am 26. September in die Gewalt des Sultans gefallen ist) durch die letzten Verzweigungen des Anti Libanon ge⸗ schuͤtzt“ So viel fuͤr die Vergangenheit. — Wie es mit der Prephetengabe des Korrespondenren bestellt ist, zeigt der Schluß seines Schreibens, welcher wortlich solgendermaßen lau— tet: „„Zur Stunde scheint uns der Feind durch seine angebli⸗ chen Eroberungen mehr in Verlegenheit als triumphirend. Das Meer wird mit jedem Tage stuͤrmischer. Wird er seine Truppen
wieder einschiffen? Oder wird er neue Verstärkungen kommen
lassen? Wir wissen es nicht. Wird er mit den Streitkräften, die ihm zu Gebote stehen, vor St. Jean d Acre ruͤcken? Dies ist nicht sehr wahrscheinlich. In jedem Falle ist noch nichts auf diesem Punkte geschehen, wo der Widerstand unsererseits wahr⸗ scheinlich weit lebhafter seyn wird, als er es bisher gewesen. Uebrigens sind die Festungswerke dieses Platzes in quiem Zu— stande, und die Besatzung ist vom besten Geiste beseelt.““ Se. Majestaͤt der Kaiser haben den obersten 9 Praͤsiden / of / Kommission
Italien.
Rom, 16. Nov. (A. 3.) Der Papst, der bereits vor meh⸗ reren Tagen den Vatican bezogen hat, eriheilt wiederum täglich Audienzen und fährt täglich aus, so daß man hiernach ihn für vollkommen 2 halten muß. Wie man sagt, soll er gesonnen seyn, zum Tten nächsten Monats ein außerordentliches Konsistorium zu versammeln, in welchem drei Praͤlaten zu Kar— dinälen ernannt werden duͤrsten. Man bezeichnet hierunter den Bischof von Viterbo, Monsignore Pianetti, und den Assessore der Inquisition, Monsignore Belli. — Schon früher wurde berichtet, daß die Eriaubniß zu der Vermählung des Grafen off mit der Tochter des Fuͤrsten von Montfort unter den uͤblichen Fer— malitäten von der Kirche ertheilt und darauf die kirchliche Einseg⸗ nung in Florenz vollzogen worden sey Seit das neue Ehepaar sich hier befindet, sind nun gehaͤssige Gerüchte in Umlauf gesetzt worden. Man behauptete nämlich, die — daß die Er⸗ ziehung der Kinder dieser Ehe in der Römisch-kalholischen Neli= gion geschehen muüsse, wäre in der Dis pens vollig ausgeiassen, und dieses Lurch eine große Geldsumme bewirkt worden. Unser wäͤr= diger Staats-Secretair, Kardinal Lambruschini, hat daher veranlaßt gefunden, durch ein offizielles Schreiben an alle fremden Diplomaten diese verleumderischen und ehrenruhrigen Geruͤchte als reine Unwahrheiten zu — * und zugleich zu beweisen, daß diese Dispens in aller gesetzlich vorgeschriebenen Form abge—
faßt, und für Stempel, Kanzleigebühren, Porto ꝛc. Simmäa sum.
marum 9 Franken, sage neun Franken, bezahlt sey, daher völlig gratis ertheilt wurde.
Spanien.
Madrid 17. Nov. Die Regentschaft hat das (gestern mitgetheilte) Manifest der Königin Christine in der „Hof, Zei⸗ tung“ bekannt gemacht und mit folgender Erklärung tet: Die provisorische Regentschaft des Königreichs hat keinen Augen— blick gezögert, das von der Königin Mutter, Marie Christine von Benr⸗ bon, dem Präsidenten Üübersandte Manisest zu machen. Regentschafi, von dem Wunsche befeelt, 6. ibre der Na tion und dem ganjen Europg offen . ege ö. r ben verheimlichen, damst sowobl Spansen al . nd im Stanze ist sich ein richtiges Urtbeil zu bijden. Die , n l glaubt, daß ö und sie wird dies Prinzip, von dem sie innig überjeugt ist, nie 23 * den 2 . 6 6 Ie . 3 diese t erfüllt un ein an 2 ter, in . ihrer hehen Würde, . glaubt sie es
20 ⸗ . ; sich selbst schuldig zu seyn, einige Thatsachen bekannt zu machen, die au dargestell werden ssuz und Daber zu falschen Auslegungen Anlaß geben könnten. Das ü 3 ms. se wie die Ehre und der Name der in een Augenbs . der Regierung beauftragten nn erfordern es, 9 jene Thatsachen so bekannt werden, wie sie ich verhalten. Die. Mitglieder der NRegentschast waren das w welches Ihter Majest ät die Forderungen des Voltfes mittheilte, das sich zur Veriheidignng seiner Rechte erheben hane, die es für ver— letz und gefährdet hieit. Die höchsie Klugheit und Umsicht leiteten ibre Schriite unter den schwierlgen Umständen, unter denen sie zu Mi— nistern erngnnt wurden. Es ist niemals ven Ihrer Majtstät verlangt worden, daß sie das Verfahren der frühcren Minister verdamme. Es wurde vielmehr in dem Prograum, dessen Ori in al sich in ihren Händen besinden 2. worgeschlagen, „ein Manifest an die Natien zu richten und n zu erflären, daß nach Recht und Billigteit die Verantworilichteit r das Vergangene auf ihre Rathgeber falle, die auf gesetzlichem ö e zur Verantwortung gejogen werden könnten, und sedaun das Per prechen hin zufi ᷣ auggeführt werden solle.“ Tiese Idee, die feinesweges darüber ent— Caen eb Verantwortlichkeit vorhanden gewesen sey oder nicht, wurde anch in dem Entwurf zu einem Manifest ausgesprochen, der auf Ver— ingen der Klnigin tbr überreicht wurde. Es hieß darin: „Die Irt— thllmer derjenigen, die in der letzten Zeit mit der Leitung der öffentli= chen Angelegenheiten beauftragt gewesen, hatten in gewissem Grade die schwierige Lage, in der sich das Land befand und die kein redlicher Spanier ohne den größten Schmer; betrachten konnte, hervorgerufen. Die Männer, die mehr als einmal die Ehre hatten, sowehl mündlich als schriftlich Ihrer Majestät zu sagen, daß sie ven dem Wunsche be⸗ seelt feyen, die Ehre der Königin mit ibrer Würde in Einklang zu bringen, auf deren Erhaltung sie den böchsten Werth setzten, kennten h nicht den Vorschlag machen, das Benehmen von Männern zu verdammen, mit denen sie sn lÜlebereinstimmung gehandelt hatte. Es war ja auch keinegweges eine Verdammung ihres Benehmens, wenn man erklärte, daß sie ö. ihre Handlungen verantwortlich gemacht werden fönnten, oder daß ihre Irrthümer die vielleicht zu einschuldigen wären, den traurigen Zustand der öffentlichen Angelegenheiten herbeigeführt hät— ten. Man hat eben so wenig von Ihrer Masestat verlangt, die Gesetz lichkeit der Insurreciion anzuerkennen. ir sagten damals bloß, daß es neihwendig sev, die Handlungen der Junta's, sofern dieselben die Prin iplen der Gerechtigkeit nicht offen verletzten, anjuerkennen, wel die Achtung vor vollendeten Thatsachen, die Lurch eine nicht zu verhinderude Revolution herbeigefübrt wurden, ein Regierungs⸗-Grund— ö abt
sey, dessen Vernachlässigung mehr als einmal traurige Folgen ge⸗ haben, woron die Geschichte Spaniens mehr als ein Beispiel rbiete,“ Das Land und die ganze Welt mögen entscheiden, eb diese Nothwendigkeit vorhanden war oder nicht, in eineni Augenblicke, wo die Wirtsamkeit der Regferung sich auf den Bezirk ven Valencia erstreckte und ut der in Alcira besindlichen Junta jener Pro⸗ vin kapitulirte. Dessenungeachtet, und obgleich das VKelf, wie es noih- ig gescheden mußte, Sieger blieb, erkaunte Ihre Majessät die Le—= gitimsidki der Bewegung nicht an und entschied nichts über diese Frage. ir dielten es auch für unerläßtich, zu versprechen, „daß das Kvun—ↄ siento⸗Gesctz nicht ausgeführi werden selle, bis es mit denjenigen odistcatienen, welche die Constitutionen und die darin aufgesiellten en Prinzipien erkeischen, den neuen Cortes zur Prisfüng v.er— Felegt worden sey “ Die Nethwendigkeit dieser ren gründete f nicht nur auf das gerechte und unwiderstehliche Verlangen bes Belts, das man vergebens zu unterdriicken gesucht halte, sondern auch auf die Unmöglichkeit, mehrere kes Gesetzes aus uführen, bevor ein Gesetz Derutattlonen erlaffen worden. Auf diese Weise wurde die dem damental⸗Gesetze des Landes 6 Achtung mit den durch die Üm— 2 ebetenen Ferderungen in Einklang gebracht. Dle Einheit der hatt. 1 allerdings in in gesiellt worden allein es sst der r e n, 6. zu sagen, daß in dem Falle, wo Ihre Majestät den Bemerkungen ihrer Minister nicht beissimmte, diese offen erklärten, daß. imdem die Entscheidung dieser ernten Frage den nächsten Cer= tes vorbehalten bleibe, sie die Forderungen so wei beschwichtigt hätten, daß sie im Stande seyen, ju regieren, und sie fügten hinzu, daß jene 4 die so allgemein verbreitet sey sich vielleicht unterdeß modsfiziren könne, wenn man dem Volke Garantien gebe, die denen gleich kämen, die es durch jenes Mittel zu arhalten hoffe!“ Man emscheide, ob es in einer ähnlichen Lage möglich war, anders zu verfahren und eine so wichtige und jarte Angelegenheit mit mehr Umsicht zu behandeln. Das siets so vernünftige ünd besonnene Spanische Velf wird die mit soscher Schnel— ligteit Lingetretenen Ereignisse richtig zu würdigen wissen, eS fennt dieselben, und bei seiner Mäßigung und Unparteilickkeit wird es das Leos elner erlauchten Fürstin beklagen, der es unstreitig so große Wohlthaten verdankt und ven der es noch größere hätte zu erwarten gehabt, wenn es ihr gelungen wäre, sich über den Parteien zu erhas— len. Zugleich wird es aber auch denen Gerechtigkeit widerfahren las— sen, die, ohne es zu wünschen oder zu wellen, sich in der Norhwen— igkeit befunden haben, allen Gefahren der schwierigsten Stellung Troß ju beten, und die Verantwortlichkeit für so außerordentliche Ereignisse auf sich zu nehmen. Ihr Zweck in jenem schwierigen Mo⸗ ment war, den Thron zu retten ünd die Institüutionen in ihrer ganzen Integrität zu bewahren. Wenn dies die Niederlegung der Regenischaft 3 6 ehabt hat, so war dies keinesweges ihre Absicht; aber alle hre Beinübungen, dies zu verhindern, waren vergeblich. Nachdem dies geschehen ünd dem Fundamental-Gesetz gemäß die Gewalt in ihre
e Beslimmungen je⸗ über die .
lin ⸗
Bände gefallen ist, verhastet Ench ruhig, Spanier, hegt feine Besorg-
nisse, die Constitutien wird gewissenhaft von Allen geachtet, die bffen:⸗
liche Ruhe nicht gestört werden, und wenn dies Jemand versuchen sollie, so sind 2M, CM Veteranen, Ri, , National. Gardisten, ja Tie 6. Nation bereit, dies zu verhindern. Es sind alle möglichen Per-
sichi s maßr
Megentschaft übertragen werden ist, obne die geringste Veränderung
nigen zu unterdrücken, die es versuchen sellten, sich dem zu ti t: (Felgen die Unterschreften.) chen s h zu widersetzen.
2 der ganzen Ost und Suͤdkuͤste in großer Ausde nung
en wird.
Griechenland. Athen, 12. Nov. (A. 3) Durch Estafette erhielt gestern
ir ed? che Gebiet gedrungen ist, ohne dazu (wie sich von lehr den mindesten Auftrag erhalten 2 gen, . wollen schon wissen, daß dieser Oberst durch sremdes Geld 29 * 2 worden * 2 die Turkei, auch eser nze beschäftigt, ihre Streitkräfte frahi Pascha mindern musse. . e, m
2 I2. — (8. A. 3) ten nehmen, trotz der neulich erwahnten Vermittelun des Englischen Kabinets, keinen guͤpstigen Fortgang. Die ae l st aus Konstantincpei brachte ung die Nachricht, der Nels= RWendi habe der Srtechischen Gesandtschaft aufs neue erklärt, daß die wichtigen Fragen, welche in diesem Augenblicke den Divan ästigen, ihm für jezt keine Zeit ließen zur Ordnung der Grie—¶ chen Schifffahrts, und Handelsangelegenheit., Uebr ens sehen keinen Grund zur Eile auch von Seiten der Griechischen gierung, weil der Status guo, der in Konstantinopel, Smyrna und anderen Plätzen in der Turkei fortdauert, den Griechen jeden⸗ vortheilhafter ist, als der Vertrag, wie er allem Vermüthen 1 von der Pferte abgeschlossen werden wird. Auch haben die olten Drohungen der Pforte keinen Stillstand in die Grie⸗
2
en, daß die Constitution getren beobachtet und
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chische Handelsmarine gebracht, und die Griechischen iffs⸗ werfte sind nach Abschluß des Zegraphoeschen . 226 e, . sie es n kö, *
; n ven dem Bezirks Rathe ven Aegina jungst gefaßter Be— ,,,, hat nämlich in einer Petition an den König den traurigen Zu—⸗ stand der Staats. Verwaltung in den Eparchten und die zahllo en Bedruͤckungen der Verwaltungs⸗Beamten auseinander d r und den Konig gebeten, eine Constitution zu ertheilen und baldmẽoͤglichst die Volksvertreter zusammen zu berufen, indem hierin das ein⸗ e Heilmittel der gerügten Gebrechen liege. Auf das, wahr—⸗ cheinlich ungegruündete Gerücht hin, als solle dem Bezir ke A athe diese Ueberschreitung seiner Vollmachten verwiesen und derselbe zur Strafe und zum warnenden Beispiel aufgelsst werden, haben =, eifrigst der 3 angenommen und sich be⸗
üht, da nkonsequente und Unpopulaire einer solc Maßre⸗ k — 4 p iner solchen Maßre
Jonische In seln.
Berichte (im Oest. B.) aus Korfu vom 13. No r melden: „In dem Tuͤrkischen Paschalit Epirus ist die —— 2 standene Ruhe in letzterer Zeit durch Bewegungen einer Schaar raubsuchtiger Albaneser gestoͤrt worden. Es scheinen sich ungefähr 12 — 1500 Mann erwerbiosen Gesindels aus den Gegenden von Berat und Primiti in der Absicht zusammengerottet zu haben, um nach ihrer gewöhnlichen Weise andere Orischaften zu plan⸗ dern. Daß diese Bewegung keinen anderen Zweck, als senen des Raubes hatte, beweist, daß keiner der angesehenern Albaneser Chefs dieser Zusammenrottung sich beigesellte. Der Gouverneur von Janina, Said Pascha, sandte am 2ten d. M. dieser Schaar un⸗ gefahr S50 Mann regulärer Truppen entgegen. Bevor diese an Ort und Stelle anlangten, waren schon einige kleine Ortschaften ausgepluͤndert worden; beim Erscheinen der Trup⸗ pen des Pascha's zerstreute sich der Haufe in drei Ab⸗ theilungen, und zog sich in entferntere Gegenden zuruck, wohin die Räuber von den Tuͤrkischen Truppen verfolgt werden. Abge⸗ sehen von diesem Raubzuge herrscht in ganz Epirus die tiesste Ruhe, und die gegenwärtige Bewegung verdient nicht mehr Auf— merksamkeit, als zahllose Vorgänge dieser Art, welchen Tuͤrkisch⸗
Albanien von jeher zum Schauplatz diente. — In öffentlichen Blaͤttern ist viel von Verstaͤrkungen an Truppen Und Kriegs ma⸗
terial gesprochen worden, welche England nach den Joni = sendet haben soll. ö , bloß ein Regiment nach Zante gekommen ist, um das dort lie— gende abzuloͤsen. Ein anderes ist auch fuͤr Corfu in der nämli— chen Absicht bestimmt, aber bisher noch nicht eingetroffen. Es ist moͤg⸗ lich, daß bei den gegenwartigen Verhaltnissen die abzulosenden Regimenter nicht abgehen, und dann würde die wirkliche Ver⸗
staͤrkung der Garnison 1260 Mann betragen. — Die Insel Zante
ist (wie bereits erwähnt) am 390. Ottober gegen 10 Uhr Vor—
mittags durch ein äußerst heftiges Erdbeben heimgesucht worden.
Viele Hauser der Stadt und der umliegenden Dorfer stuͤrzten
gänzlich ein und die meisten sind mehr oder weniger beschadigt.
Eine ganz kleine Nebeninsel Zante's versank gänzlich. Die Erd⸗ erschuͤtterungen dauerten mehrere Tage hindurch ununterbrochen fort, und man zählte ihrer, zwischen schwaͤcheren und hef⸗ tigeren, binnen sechs Tagen beinahe neunzig. Acht Men⸗ schenleben gingen verloren, und der hierdurch entstandene Schaden wird beinahe auf eine Million Thaler angeschlagen.
eln getroffen, damit die Gewalt, welche der vrovisorischen .
der Landstraßen bei ten seyn.
gen ün landschaftlichen Fache.
Die Griechisch, Tartischen
Die Festung von Zante, die quf einer bedeutenden Erhöhung liegt, wurde am meisten beschaͤdigt, und mußte von den Truppen gänzlich geräumt werden, da alle Gebäude unbewohnbar ge⸗ worden sind. Der Lord Ober Commissair, der zufaͤlliger Weise wenige Minuten nach dieser Katastrophe in Zante eintraf, und bis jetzt sich dort aufhält, hat mit der regsten Theilnahme Mittel und Maßregeln ergriffen, um das Elend möoͤglichst zu lindern und den gesunkenen Muth der Bewohner zu heben. Eine Summe von 10, 69 Thalern wurde gleich unter die ärmere Volkskiasse ver⸗ theilt, und Privatkollekten veranstaltet, denen der Lord⸗Ober Coemmis⸗ sair mit dem eigenen besten Beispiele voranging. Handwerksleute und Baumaterial werden fortwährend von den anderen Jonischen In⸗ sein herbeigeschafft, und da die Bevölkerung Zante's groͤßtentheils sehr wohlhabend ist, so durfte das Ungluͤck, von welchem sie be— troffen worden, dort leichter als anderwärts verschmerzt werden, wäre es nicht, daß dieses schaudererregende Natur⸗Ereigniß die Bewohner mit fortwährender Besorgniß erfüͤllt, die um so na— tuͤrlicher ist, als noch bis zum heutigen Tage einzelne Erderschut⸗ terungen sich verspuͤren lassen, daher man dort befuͤrchtet, daß in senem vulkanischen Boden noch hinreichender Stoff fuͤr neue Ausbruͤche vorhanden sey. In Korfu und auf den ubrigen Jo— nischen Inseln wurde von diesem Ereignisse nichts verspuͤrt.“
Jnland
—— Königsberg, 26. Nov. Der Anfuͤhrer einer Die— bes⸗ Bande, welche Elbing und die naͤchste Umgegend seit lan⸗
ng ger Zeit beunruhigte, Namens Al ̃ bis )
auf diejenigen üergehe, welche die Cortes ernennen werden, und dieje 3165 a n, , . 2 . * *
in Osterode gefaugen genommen und nach Elbing trangportirt,
Die Handels Kammer von Barcelona hat der Negenischaft wo der größte Theil seiner Genossen sich bereits in gefaͤnglicher
eine Perition gegen den Contreband⸗Handel uͤbersandt, der —
Haft besindet. Hiernach duͤrfte von der bisherigen Ünsicherheit
Elbing wenigstens nichts mehr zu fuͤrch
8 e . ve e e , ge de kö Ausstellung auf der Königlichen Akademie der Kuͤn te. hessalischen Graͤnze mit 3066 bis 3060 Mann in das
(Forisctzung.)
Sonntag den 22. November wurde die Ausstellung geschlossen, nachdem sie noch am letzten Tage sich eines überaus zabtreichen Be— suchs zu ersreuen gehabt hatte. Wir sind unseren Lesern noch einen Nachtrag zu unserem Bericht schuldig, zunächst für einigt Leistun⸗ Mehrere Bilder unseres Altmeissers Cate], Italidnische. Küstenlandschaften aus der Umgegend von Nea— bel, zierten die Ausstellnng. Heller Tag und heitere Auffassung, vor allen Dingen aber eine sicheré, fast zu sichere Praxis siud der un. bestreitbare Vorzug dieser Werke; aber auch bier giebt es vielleicht eine Gränje. Ohne Mühe und Qual, vielmehr in bequemer Weise zu schaffen, das unterscheidet allerdings den Meister von dem Schillr, allein auch der Meister darf nie aufhören, mit Aufbietung aller Kräfte nach einem Ziel zu ringen, denn dies Streben ist eben die Serle. Wir mögen es nicht leugnen, daß neuerdings in Catel s Werken die Fertig⸗ leit der Hand überwiegt, und daß ein prosaischer Charakter sich ein u⸗ schleichen anfängt. Auf einem ganz anderen Wege geht Schirmer; bel ihm ist nichts der Art zu fürchten, es ist durchaus esne poclisch⸗ Richtung, aus welcher 32 Bilder ent . doch auch diese ist nicht gan ohne ihre Gefahren. Seine Jrallänische Land chst im Cha—⸗ ralter der Gegend Cirita Castellan ist cben so deal in Ihren Formen als Farben. . steht eine Schlucht entlang, durch welche ein schäu— mendes Geblrgswasser sich ergießt auf elne Rune eines jn mehreren Etagen, inlt Bogen über Bogen, erbauten Aquädußftz: den Verdergrund nimmt ein alter kräftig üppiger Baum ein, dessen genauere botantsche
Bestimmung wir nur nicht libWernehmen möchten, denn das sst eden das Wesen der Schirmerschen Kunstart, daß sse mehr den malen schen For men als der scharfen Charafteristik nachstrebt. Das Bild ist ju dem Silberton eines leicht bewölkten Tagis gebalten, im Allgemeinen eon vielem Reiz, im Einzelnen aber doch weder recht wahr, noch mannig⸗ faltig und teich genug, denn die verschiedenen Gründe erscheinen fan n derselben Frbung. Daß der Vertrag von großer Eleganz ist, braucht bei diesem Künstler nicht gesagt zu werden! Wir Nennen! von shin noch ein kleines Bildchen, Ätbendlandschaft am Cemersce, das be sein et Kleinheit doch ein wahres Kleinod ist. Die letzten warmen Strahlen der Abend sonne treffen vergoldend das prächtige Schleß an Sec, reth Ali hend aber färben sie im Borgrunde die Aeße der Pinien; hier am Rande eines Marmorgeländers steht eine prachteolle Marmervafe, de— ten reiches Bildmwerk theils von den spielenden Lichtern der Sonne be— Unit mird, iheils in den Refleren des tiefblanen Himmels schimmer. 56 hächzuschätzen in unserer Zeit und namentlich den wesslschen Einslůssen gegenüber ist diese ideale Kunstrichtung unseres Malers; allkin kei aller Anerkennung dürfen wir unz nicht verhehlen, daß di⸗ öne Ferm jupeilen den Inhait überwiegt, daß die Idealsgt zue Convention blnüberführt, und daß dieser Ärt etwas Rhetorisches und Jeichlom Dellamjrendes bewohnt, das die unn:ittelb are Frische und Wärme in der Auffassung der Natur schen erkältet. Wir werder hier immer wieder auf den großen Verlust hingewiesen, den die Tunst 9 den zu frühen Tode unseres Blechen erlitten hat. Etwas von Feiner Eiussuß lebt noch in jwcien seiner Schüler fert; diese sind Kar! Fräger und Otto Bölter. Der Erstere hat eine der weses ilichsten E genschasten seines großen Lehrers tief in sich aufgenommen, nimlich ene reine Hingebung an die Natur, zufolge deren alle seine Werte durch ziebenswilrdige Nafvetät und eine stille Gemüthlichkeit ansprechen; 3 fehlen ihm die ergänzenden Eigenschaften, das Große. Kühne, * omautische, das Wilde, Phantastische, ünd wahrlich worbe echen erst durch diesen seltenen Verein in sich fast entgegengesetzter e den das Genie, das wir bewundern. Em Waldrand von Karl . ger isr voll laufter Stimmung und schöner Darstellung der Teiails, ch verein zelu sich die Formen der Bäume schon zu sehr, es ist der Scẽnheit zu wenig nachgegangen und die Färbung ist auf deim Wege mantgritt oder wenigstens stereetvp zu werden. Eine Winter- und eine Regen Landschast desselben Küustlers ist noch sehr rümilich, besor⸗= ders die Tiere, welche in der anspruchslosesten Waldgegend ein leichtes Schnee gesibher vortrefflich darstellt; der Regen aber ist bloß trüynselig, obne irgend ein ideales Aequivalent darzubseten. Krüger ist gegenwartig auf dem Wege nach Jialien, das in ähnlicher Weise ein Terment für
Das Wahre an der Sache ist, daß bisher
Staffel der Kunst erreicht, vor allen Dingen Karl 5990 und le
geführt, allein noch ungleich höberes Leb verdieut sein
behauptet seinen alien Ruhm, daneben aber , Erfolg nach dem Böchsten, was hier
atbmen Leben und Charakter und sind von sebr en
seine Kunst⸗ Entwickelung senn möge, wie dies bei sejnem WMei⸗ ster der Fall war. Völler hat dieses Eirmimn — * 4 ter sich. Ein ileines Bildchen, ein Landhaus bei Carrara, zeigt uns noch, aus wessen Schule er hervorgegangen; in sei— nen größeren Bildern hat er sich aber von derselben ziemlich entfernt. Eine Ansicht auf Inspruck bat ein großes Verdijenst in der duftigen Behandlung der beschneiten Alpenhäupter, Müittei⸗? und Kerdergrund bleiben aber weit dagegen zurück; ein Büch auf die Fe⸗ stung Saljburg zeigt uns einen anmuthigen Laubholz⸗Wald, welcher den größten Tbeil des Bildes einnimmt, und überraschend im Sinter⸗ grunde erscheint auf einmal jene remantisch geihürmte Veste. Gesetzi, die Natur böte wirklich einen solchen Standpunkt dar, so bätte der Künstler ihn vielleicht doch nicht wäblen, sondern lieber daraus zwei verschied ene Bilder machen sollen, denn der Laubwald versetzt uns in eine ganz andere poetische Stimmung, welche sich viel besser gellend machen faun, wenn sie in sich abgeschlossen bleibt, als wenn, ziemlich zusammenhangslos, daneben auf einmal ein solches Prachtstück erscheint, wie 8 Festung. Auf eigenen Wege gebt Kopilsch; feine Vorliebe für Prachi Scenen und pracht-Momente der Natur hat isn auch diesmal nicht verlassen. er Wasserfall des Velino bei Terni, vom hohen Felsen herabstürsend und brausend durch das üppig bewach— sene Felsthal, macht einen eben so imposanten als heiteren Eindruck. Ein energischer Sonnenstrahl trifft gerade auf die Stelle, wo Tas stůr⸗ ende Wasser in hellen Schaum verssiebt und näher und ferner die
uft und die üppige Vegetatien auf den grotesfen Felfenmassen befeuch— tet. Dieser feuchte Duft in den verschiedenen Gründen des Bildes, so wie der nasse Glanz auf den ohnedies glänjenden Blättern der süd⸗ läüchen Pflau en macht die Sanpt⸗Schönbeit des Bistes aus; treffsich, ist auch der Schuß des ützer Feisen schäöumig herabtosenden Wassers; nur ist einer bestimiteren Zeichnung vieleicht schon ju sehr ausgewi⸗ chen. Ein paar weiße Tauben, die, in den Grotten nistend, mit gau⸗ leindem Fluge in dem schönen Thal umherflattern, vollenden das Bild der Anmutb und Freundlichkeit. Gräb, dessen Leistungen als Decor nm lens Maler bekaunt sind, gab mehrere werthvolle Bilder; alle aber übertraf dasjenige, das er nech in den letzien Tagen aussteslte, das Thal bei Gavarnie in den bohen Pyrenäen. Min eben so viel Kühu—
beit als Feinheit ist hier die wilde Majestät der Natur aufgefaßt; vor
uns gähnt ein tiefer Abgrund, in den die Wasser und Lawinen biuaß' üürjen, schauerlich schön bedeckt mit einem blanen Nebel. Oben auf dem Kamm des Gebirges scheint die heiterste Sonne des Südens auf die leuchtenden Schneemassen. Guerillas klettern zwischen den Felsen.
Die große Zahl der Genrebilder hier im Einzeinen zu deschreiben, oder auch nur das Werthvolle hervorzuheben, wäre diesmal nicht an der Zeit; es sind ohnedies diejenigen Kunstwerke, welche am sichersten ür Publikmm sinden. Von auswärtigen Künstlern ist besenserz Flügge aus München mit einem Bilde der unterbrochene Heirathe= Kontraft“ zu nennen, einem Werk voll dramatischen Lebens und schar— ser Charakteristit. So verschieden und zahlreich auch die Rrellen in diesem bürgerlichen Trauerspiel sind, so deutlich stellen sie sich doch für den Beschauer heraus. Ein Reus will sich so eben mit einer reichen Dame verbinden, als der erzürnte Vater seiuer früheren bürgerlichen Geltebten mit seiner Tochter an der Hand, zur groen Bestürjung aller Anwesenden, eintritt. Demnaächst wiünschten wir ein Bild von einem uns schon längst sehr vortheilhast bekannten Künstler auszuzeichnen, näm- lih von August von der Embde, in Kassel, ole Jungfrau Sieglinde darstellend. Das Bild ist wieder ganz von derselben seelen⸗ vollen Zartbeit und Innigkeit, welche wir noch an allen Werken dieses Künstlers anerfannt haben, nur ist die knieende Jungfran vielleicht ar ju jung genommen. Von den Unsrigen haben mehrere eine höbere
ber⸗
Eduard Rabe. Ein größeres Schlachtbild des Ersieren, der
fall bei Seinan hat zwar auch seine Verdienste, doch meinen wir bier vorzugs⸗ weise zwei kleinere Bilder, welche als Gegenstücke zu einander gehören, um- lich die Dragoner vom Regiment Anspach und Bavreul aus dem Jahre 17860 6. der Wache, und die Kürassiere vom Regiment Backho burg.
auf War Der soldatische Charakter und der Charalter der Zeit bis auf alles Einzelne der Umgebung herab ist hier eben so treffend als be— lustigend hingestellt und zugleich hat der Künsler sich einer dreisiern und derbern Art der Malerei befleiigt. Mit denselben guten Eigen— schaften hat Rabe uns eine Scene aus dem sieben jährigen Kriege vor— ferdemarkt, ein Wild roll der seinsten Charafteristik nicht bloß in den Menschen sondern auch in den Thieren und bei aller Niedrigkeit des omischen doch ven großer Eleganz der Malerti. Dagegen war ein spät erschtenenes Bild⸗ chen von E. Meyerh eim viellescht das Vorjüglichste was die Aug— ssellung auf dem Gebiete des edleren Genre besaß. Der Künstler siellt
nus einen siüdlichen Mondschein dar; wir schauen eine reiche Sanlen⸗
stellnng entlang, davor eine Ballustrade mit Blumenragsen; im Schat⸗
ien auf einer Marmertreppe sitzen zwei schlanke Mädchen; die cine
srielt die Mandoline. Indeß schleicht ein Kavalier heran und g henter dem Pfeiler versteckt. Unten breitet sich eine offene. , eEud aus, und hellgoldiger Mondschein spielt auf dem n , ,,
ĩ 8 ng! r Portraitmalerei. usgejeichnetes besaß die Ausstellung iin Fach de Xi n , n m .
n erreichen ist, nach erner
*, . dealisirung aus dem Innersten des Charakters beraus be
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