1840 / 347 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Sid Amerikanischer Jonds wurde denselben vom Praäͤsidenten angezeigt, daß Lord Palmerston bei Abschluß des Haudels⸗Ver⸗ trages mit Texas die Uebernahme von einer Million Pfd. St. der . paäͤischen Staatsschuld von Seiten dieses Freistaates stipu⸗ lirt . ;

Das Haus Johnston und Compagnie hat durch ein Cirfu— lar angezeigt, daß es am 12ten d. M. seine Gläubiger zu voll

ĩ n werde. Dasselbe laßt der Morning Herald in

befriedige des Hauses Wright erwarten. g der letzten Woche hat die Parlamentswahl zu Car⸗

low in Irland, dessen Repraͤsentant, Herr Vigors, gestorben ist, den Blättern viel zu reden gegeben. Ein Ultra Tory, der Obern Bruen, stand dort, wie schon erwähnt, einem Liberalen, Pon— sonby, gegenuber, und hat jetzt mit 6809 gegen 537 Stimmen den g davon getragen. Die Tories legen großes Gewicht auf diesen Sieg, da Carlow bis jetzt durch zwei sehr entschiedene Lu berale im Parlamente vertreten war, und hoffen nun auch noch den zweiten ligeralen Kandidaten gelegentlich zu beseitigen. s sind Nachrichten eingegangen, daß das Schiff „Manga— lore“ ven China und Batavia mit einer Ladung von j, 00, 000 Pfund Thee bei der Insel Billiton am 21. August gescheitert und total verunglückt ist. Der Verlust dieser ungeheuren Quan⸗ titüt Thee, eines Fünfundzwanzigstels der jährlichen Ausfuhr, gird ohne Zweifel auf den Theemarkt wirken. Am vorgestrigen Getraidemarkt war der Preis des Enali— Dschen Weizens bei beschraͤnkter Zufuhr 1 Schilling hoher, und auch nach fremdem war zu den vorigen Preisen mehr Begehr.

Nieder lande.

Amsterdam, 10. Dez. Mit der gestern erwähnten Be— kanntmachung des Hauses Hope und Comp. in Bezug auf die neue Russiscͤhe 1 vroc. Anieihe ist zugleich in hiesigen Blättern solgendes Kaiserl. Restript an das Finanz ⸗Ministerium zur öffent- lichen Kenntniß gebracht worden.

„In der Absicht, die Reserve⸗- Fonds des Kaiserlichen Schatzes, welche wäbrend einiger Jahre zu verschiedenen Arten von Ansgaben benutzt worden sind, wieder zu ersetzen, baben Wir es für geeignet er⸗ achtet, eine Anleihe zu ApCt. Zinsen und zum Belauf ven fünf und

wanzig Millionen Silber-Rubel zu eröffnen und Wir befehlen en, dieserwegen die selgenden Anerdnungen zu treffen: JI. Dies. be sell in das Große Buch der Russischen Nationalschuld einge⸗ tragen werden, unter dem Titel: Anleibe zu ApCt. Zinsen. Für diese Anlgibe sellen Inscriptienen, jede ven fünsbundert Silber- Rubel, aus— gegeben werden. Sie sellen in 100 Abschnitten, jeder von 60 Jnscrip- tionen, mitgetheilt werden. Diese Inscriptionen sollen A pC. Zinsen eden, vom 1 August 1810 an zu rechnen. Die Bejatlung dieser Zin⸗ en sek zu St. Petersburg geschenen durch die Amortisatieng⸗-Kensmis— sion, für jedes abgewichene halte Jabr vom J. bie jum 18. Feoruar und vem 1. bis zum 13. Angust jeden Jabres. JI. Zur Ablösnng die⸗ ser Inscrip tienen sell ein Spe ial⸗ Jene s aemwiesen werden, jum Belauf ven dritiebald ) pCt. über den Neminal-Betrag dieser Anleihe; welchtr . end nicht mit den anderen Anleihen vermengt werden sell. Tieser Fend, welcher aber nicht durch die Zinsen, die bei der successs— ren Einlösung der Inseriptioven dispenibes geworden seyn werden, zu rergrößern is, sed für den daju gebärigen, urch Ausleosung zu be= flimmende übschnite der Inscriptionen verwendet werden, so daß für jede solchergestalt ausgelesfeie Inscriptien sürsbundert Silber- Rubel n St. Petersburg bejablt weiden sollen. Diese Einlésung sell im 1828 beginnen es soll aber freistehen, auch ver dem bestimmten ermin ju da Einlösung zu schreiten, auf die oben beschriebene Weise. x. Unsere Banquiers Hope und Cem. in Amsterdam, welche uns del Operationen aleicher Art mehrmals Dienste geleistet haben, sind be⸗ auftragt, diese Anleihe zu ben eristelligen, so wie sich, ibrer Inst uctien gemäß. Gelegenbeit daju darbieiet. Sie sellen die Inscrihtionen an die senigen ausliefern, welche sich in dieser Anleihe intẽressiren, und die Namen der Käufer sollen durch Unseren General⸗Konful zu Amster= dain darin ausgefüllt werten. ; Tsarsgkeje⸗ Sele, den 8. (17) September 18 (Geis) Nicolaus.“

Belgien.

Brüssel, 9. Dez. In der gestrigen Sitzung der Repräsen⸗ tanten Lammer wurde über das Budget der auswärtigen Depar— tements diskutirt. Mehrere Redner, namentlich die Herren Del⸗ sosse und Eley de Burdinne, sprachen sich dagegen aus, daß Bel, gien an so vielen auswärtigen Höfen kostspielige Gesandtschaften halte, während, ihrer Meinung nach, Geschaftgträger dasselbe lei⸗ sten wurden. Herr von Cutsem verlangte im Interesse der Velgischen Industrie, daß das Handels ⸗Ministerium mit dem Ministerium des Auswärtigen vereinigt werde. Herr Defoere 9 rern gegen die Mission des Baron von Stessart urin aus.

Die Handels ⸗Kammer von Antwerpen hat darauf angetragen, daß in den vier hauptsaächlichsten Handelestädten von Holland Delgische Consuln ernannt werden mogen.

Deutsche Dundesstaaten.

Frankfurt, 10. De; So wie in Paris war auch ier die Nachricht von der Unterwerfung des Vice Königs von ihpten an der Börse sfast ohne Eindruck; die Fonds blieben fast unverändert, Eines Theils sah man mit der vslligsten Ge. heit dieser Nachricht schon seit mehreren Wochen entgegen und konnte also von ihrer Bestätigung nicht überrascht werden; andererseits ist den Spekulanten nun die Aussicht auf starke Ver⸗ änderungen in den Fonds genommen. Zunächst ist man jetzt ge= spaant auf die Gestaltung der Verhälrnisse in Frankreich. Ver nünszigerweise läßt sich hoffen, daß die kriegslustige Partei nun die Segel einzieht und die Regierung in dem Niederhalten der einde und diese sind Frankreich am gefahrlichsten . Wohl ist aber zu besorgen, daß die Propaganda, Mr ch Wesrdumung der Urjache zu einem allaemeinen Kriege . berührt, ihre unheilschwangeren Bestrebungen im Innern Frankreichs nun mit noch mehr Ansteenaungen dem Ziele zagegenzuführen suchen werde. Der. Juii⸗-Thron kennt indeß Eine Feinde, Der Umsatz an unserer Börse ist fortdauernd icht sehr delebt, die Haftung der Fonds eher schwankend. Die dart ang daß das Geld bald wieder abondanter werde, ist

t in Erfüllung gegangen. Es ist im Gegentheil der Diskonto

4 pCt. gestiegen und wird wah scheinlich in diesenm Monat anziehen. Eine seste Haitung behaupten die Taunus. ibahn⸗Aciten, die heute mit 8 Fl. Agio 28 Fl) bezahlt

ee, kon Salomon von Rothschild soll nun ansangs nächster Woche nach Paris abreisen, und man glaubt deheib um mehr, daß der Abschluß des neuen Franzssischen Anlehns nahe

; Portugal.

SELißssabon, 20 Nov. Der Schluß der Session ist, wie man allgemein alaubt, durch die Diskusston über die Schifffahrt auf dem Douro beschleunigt worden, deren , sich so ge⸗ staltet hatte, daß sie den Sturz des gegenwärtigen Ministertums dee demzurühren drohte, da sich das Agrtkulrur⸗-Interesse und Lie entliche Meinung üderhaupt sehr entschieden gegen die ministe⸗

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riellen Anträge erklärt hatte. Besonders erhoben die Septembri⸗ den mit Spanien abgeschlossenen Traktat. Wie Spanien, dem von Seiten des Ministeriums, insbesondere durch den Marschall Saldanha die bestimmtesten Verheißungen der Annahme des von ihm beabsichtigten Tarifs gemacht worden seyn sollen, die Sache ausnehmen wird, ist sehr zweifelhaft

Einer Modification oder gänzlichen Umgestaltung des Portugiesi⸗ schen Ministeriums darf man um so gewisser entgegemehen, als am 26sten d. M. die Deputirten⸗ Kammer eine Adresse an dle Königin erlassen hat, mit dem Gesuch, Ihre Majestät möge einen vassenderen Rathgeber der Krone an die Stelle des Grafen Bomfim treten lassen; man alaubt nun, es werde an seine Stelle als Kriegecminister der Herzog von Terceira oder der Ba— ron von Leiria treten, salls nicht der Baron Bemsim geneigt seyn sollte, sich, in ger Gewißheit der Unterstuͤtzung einer gewissen Partei im Militair, auf seinem Posten zu behaupten, in welchem Falle man ernste Ereignisse besorgt.

Türkei.

Konstantinopel, 17. Nov. (Französ. Blät.) Ein heute hier angekommener Enaglischer Courier soll dem Lord Pon—⸗ sonby den Befehl überbracht haben, der Pforte zu empfehlen, daß sie Mehmed Ali nur unter der Bedingung verzeihe, daß er nicht nur die Tuͤrkische Flotte, sondern auch seine eigene bis auf zwei Fregatten ausliefere. Es heißt, der Divan beschaftige sich mit dieser Angelegenheit.

Die Berabewohner in Syrien haben die Waffen, die Mu— nition und das Geld der Enalander angenommen, geben aber mit Ausnahme des Geldes, von Zeit zu Zeit Alles wieder zurück. Man sagt, sie wollten eben so wenig den Sultan fuͤr ihren Herrn anerkennen, als Mehmed Ali. Sie plündern alle Europäer aus, die in ihre Hände sallen und die aus Verbuͤndeten und Türki— schen Truppen bestehenden Garnisonen duͤrsen sech nicht weit vpn den Städten entfernen. Ueberdies hat Mehmed Ali die nach dem Sennaar exilirten Häuptlinge zuruckgeschickt und dies wird die Bergbewohner noch unlenksamer machen. Sie sollen 30 00 Flinten erhalten haben und das Englische Pulver ganz vortrefflich finden. :

Aegs voten

Alexandrien, 18. Nov. (A. Z) Am Sten kamen drei kleine Päpstliche Kriegsschiffe hier an, um die vom Pascha dem Papste geschenkten Marmor Saulen abzuholen, die fuͤr die St. Pauls Kirche in Rom bestummt sind. Sie brachten von Sr.

Lehnsessel. Am hten ereignete sich in einer offentlichen Audienz

suls, indem er sich von nun an selbst rathen wurde. wußte sich die plötzliche Sinnes Aenderung Mehmed Alus gegen Herrn Cochelet zu erklären, als am 10ten Morgens das mit Geld für die Garnison von St. Jean d Aere abgeschickte Franzosische Dampfschiff zuruͤcklehrte und uns die Nachricht von der Einnahme St. Jean d Acre s uͤberbrachte. So erklärt sich die Ursache der Auswallung des Pascha's, der diese Nachricht am Tage zuvor durch einen Courier er, halten hatte. Einige Tage vor diesem Vorfall hatte der Graf Walewski dem Pascha ein Langes und Breites über die Uneinnehm barkeit von St. Jean d Acre vorgeschwatzt, was ihn in die beste Laune gesetzt hatte. Der Franzosische Oberst Gallis, der die Befesti⸗ qungs⸗Arbeiten leitet, hat dem Pascha vorgeredet, daß 1000

Franzoöͤsische Kanoniere hinreichend wären, Alexandrien gegen alle Flotten der Welt zu vertheidigen. Eine solche Aeußerung zeugt nur von der krassesten Unwissenheit und Eitelkeit. Die von die⸗ sem Obersten geleitete Anlage der Batterieen geschah ohne Sach, kenntniß; uͤberdies sind die Vertheidigungemutel der Art, daß Alexandrien in zwei Stunden genommen seyn kann. Die Fran— zosen sind an dem Untergange des Pascha's Schuld, denn es ist jetzt bekannt, daß sie dem Pascha zur Verwersung der Vorschläge der Mächte gerathen und ihn zum Widerstande gereizt haben. Der Pascha hat erklärt, daß es gar nicht in seiner Absicht gele— gen habe, sich mit einer Europäischen Macht zu messen, geschweige denn mit vieren zugleich; Frankreich habe ihn getäͤuscht und hin— tergangen.

Die Franzosen haben dem Pascha auf dem „Fort Napoleon“, das die Stadi beherrscht, ein Blockhaus einrichten lassen, von dem aus er die Stadt Ubersehen und die Vertheidigung leiten kann. Die Besatzung besteht aus vier Regimentern Infanterie, acht Regimentern Marine⸗Soldaten und zwei Regimentern Na- tional Garden, der Kuͤsten⸗Artillerie und einem Bataillon Feld⸗ Artillerie von 23 Stück, die außer Dienst und nur noch gut zum Kartätschenschießen sind. Im Ganzen circa 45, 000 Mann, wovon jedoch die nach El Sit, Abukir und nach den Dammen von Rosette geschickten Detaschements abzurechnen sind. Was den Vertheidigunge, Zustand von Alexandrien betrifft, so hat er sich nicht um ein Haar gebessert.

Alexandrien, 25. Nov. (Sud de Marse ile.) Der Capitain eines Englischen Linienschiffes versicherte gestern, daß die Verbündeten nicht genug Truppen in Syrien hätten, um Ibra⸗ him Pascha anzugreifen, daß sie nur die Garnisonen besetzen könnten, daß sie aber dessenungeachtet ihres Erfolges sicher seven, indem die Desertion unter der Aegyptischen Armee immer mehr zunehme. „Hier“, fuhr er fort, „werden wir noch besser durch die Eingebornen unterstützt werden Man erwartet uns. Große Streitkräfte sind nicht noͤchig, denn der Widerstand wird nur un— bedeutend seyn.“ Zur Unterstuͤtzung dieses Naqsonnements kann man noch als eine neue Art von Abfall hinzufügen, daß die Tur. ten, welch⸗ die an der Serail Spitze aufaestellten Batterteen be— wachen sellten, mehrere Kanonen vernagelt haben.“ In einem anderen von demselben Blatte mitgetheilten Schreiben vom 26st en wird gesagt, daß der Commodore Napier den Vice König auto— risirt habe, die Tuͤrkische Flotte noch bis zur Ratifizirung der Convention durch die vier Mächte, zu behalten?. =

Ueber die Verhandlungen zwischen Mehmed Ali und Commodore Napier ward in den Korrespondenzen der Mar⸗ ning Chroniele aus Alexandrien vom 23. bis zum 26. No⸗ vember noch folgendes Nähere berichtet:

„Am 21sien (befanntlich an dem Tage, wo die strenge Blokade be⸗ ginnen sollte] war Napier an der Küsste von Aegvrien und am 2*sien ans Land gefommen, hatte aber, des Bairams⸗Festes wegen, erst am folgenden Tage zur Audienz beim Pascha . önnen. Erkffnet

urde die Unterhandlung dürch ein Schrei ven Napier an Boghes

(vom 21isien oder 22sieag), dessen Ucherbrinager Capitain Maunsell vom Schiffe Rodney auf dem Dampfbeete Medea war, und in welchem Napier dem Pascha seine Achtung und sein Verlangen, ihm 2 bezeugte. Er hoffe, hieß es darin serner, daß er ibm erlau⸗

werde ibm in der gegenwärtigen Krisis Naih zu erihrilen, wo er Syrien als nicht länger baltbar ansehen müsse; jedenfalls seven die Kuste und rie Gebirge für ihn umwiderbringlich verleren; es würde daher gerathen für ibn seyn. den gegenwärtigen Augenblick zu benutzen,

sten und einige der Ultra⸗Chartisten ein gewalti es Geschrei gegen

Heiligkeit fur Mehmed All einen prachtvollen, reich dekorirten 5

bei Wehmed Ali eine Scene, die dazu dienen kann, uns Auf. schluͤsse uͤber seinen Widerstand und die Franzoͤsische Politik zu geben. Er verbat sich den ferneren Rath des e m eien 3

emand

um die für ihn noch offen stehenden Bedlngungen anzunehmen, in⸗ dem er seine Armeen zurückisehe, die Türtische Flotie wieder ausliefere, und sich mit der 8 * Regierung ven Aegyp⸗ len beg üge. iebrigens bejog sich Napier auf den Capitain Maunsell. den u n,, des Briefes, einen 83 der dem 6 un⸗ befannt seh. Die Antwert des Boghes die in den —— lichsten Ausdrücken abaefaßt war, gab zu erkennen, daß er dem Paß das Schreiben des Cemmodore Napier vorgelest babe und der Pascha mit Vergnügen den Rath eines 5 von so großem Ruf annehme. Das Schreiben warf dann cinen Rückdlick anf das frühere Benehmen des Pascha's hinsichtlich der Türfischen Flotte, welche, so erkläre er, zu behalten, nie die Absicht deffelben gewesen sev; im Gegenibell dabe er siers beabsichtigt, sie bei der Vermittelung der Frage wieder berauszuge- ben; schen lange sey er Willens gewesen. die vergeschlagenen 0 anzunchmen, und wären Sami Beins Vorschläge in Konstantiner 2 neinmen werden, so wisrde die Flette ausgellesert werden seyn. So wie die Sachen silnden, fönne er das vem Cemmodere Napier oder ro einer anderen unbeglaukigten Seine Bernommene nicht im Lichte einer essiscllen Miltbeilung anschen; er wisse, daß binnen sehr 9 Zeit eine Botschaft aus Konstantinepel eintreffen würde, welche die srübere Erllärung seiner Absetzung annullire und daß, wenn er nur erst die Bürgschaft der Mächte füt den rubigen Besitz und die Ei in Acgrbien cibaiten bäue, er seinerseiss unverjüglich die Tärkise Flotte zurückaeben und alle übrigen Verpflichtungen, die er einginge, e füllen würde. Nachher waren noch mehrere Schrelben gewechselt worden, die zu der erwäbnten Einigung fübrten. Während der Un⸗ lerbandlungen war der Pascha in zwischen nicht müssig gewesen, 13 Riüstungen fort zusetzen, M6 Kanonen waren gegen die Seeseite aufgesührt, die dalle und Ferts bemannt und auf dem Fori Cafarelli hatie der Pascha sich ine Warte errichten lossen, um von dort aus diedperationen leiten ju sönnen. Zum Ueberbringer se nes ersten Unterbandlungs- Schreibens an Boghos Bei scheint Commodore Napier den Capstain Maunsell gewäblt zu ha⸗ ben, weil dieser ein alter Bekannter des Pascha's ist; auch trug derselbe bei der ihm gegebenen Audienz ein Schwerdt, welches ihm bei einer früheren Veranlassung ven Mehmed Ali geschenkt werden war. 2östen haile sich auf dem Dampfboote „Medea“ ein unglücklicher Vor= fall zugetragen. Eine Bombe, welche mit anderen in das G tz⸗ Zimmer gebracht worden war, um untersucht ju werden, war n mlich aufgeslegen und hatte den Bombardier getödtei und sechs andere * sonen, unter welchen der Capitain, verwundet; man befürchtet, Letzterer einen Arm verlieren werde. Das ganze Dampfschiff war in gréßer Gefahr, indem ein Theil der Bembe in die Bomben Kammer gedrungen war, wo aber glücklicherweise keine weitere Erplosien statt⸗ fand. Graf Walcwsky war mit dem „Driental“ über Falmouth nach Frankreich abgegangen.

Der Englischen Korrespondenz aus Alexandrien sind auch zwei Schreiben des Capitains William Waldgrave vom I8. und 20. November beigefügt; ersteres ist an die Griechischen und Sardinischen Konsuln und letzteres Niederländischen Kousul gerichtet. In dem vom 18Sten giebt der Capitain zu erkennen, daß alle beladenen Schiffe, welche Griechen und Sardiniern zugehören, durch das Blokade— Geschwader nach dem 20. November passiren konnen, wenn sie ein Certifikat produziren, daß sie am gedachten Tage wirklich schon mit Laden beschästigt waren. Durch das letztere Schreiben widerruft der Capitain Waldgrave, auf Befehl des Admirals Stopford, seine Anzeige von der Handels- Blekade des Hafens von Alexandrien, soweit es Englische Kriegsschiffe betrifft.

Syrten.

Beirut, 19. Nov. (Smyrn. Bl) Der Capitain Ford, Befehlshaber des Tuͤrkischen Dampfschiffes „Tahiri Bairt., hat folgende Nachrichten ber die zweite Explosion in Acre uͤberbracht. „Der Capitain befand sich wenige Stunden vor der Explosion an der Kuͤste. Etwa hundert Arabische Frauen, die unter den Ruinen die Leichen ihrer Männer und Verwandten suchten, sind höoͤchst wahrscheinlich getödtet worden. Er selbst hatte fast das= selbe Schicksal gehabt, denn Sir Charles Smith hatte ihn zu sich bescheiden lassen, allein er war durch die vorhergegangenen Anstrengungen so erschöpft, daß er sich mußte entschuldigen lassen. Die Wirkungen der Exploston waren merkwürdig. In den Staub⸗ saulen, welche die Luft erfüllten, sah man große Steine, von de⸗ nen einige dicht neben dem „Tahirt Bairi“ niedersielen, Bom⸗ ben zerplatzten mit furchtbarem Krachen und die Körper von Männern und Frauen wurden auf die schrecklichste Weise verstümmelt. Steine und andere schwere Körper fielen in solcher Menge ins Wasser, daß die Mannschaft in den nach den ver⸗ schiedenen Schiffen hinfahrenden Böten ganz durchnäßt wurde. Auf den „Stromboli“ sielen Steine nieder, doch wurde Nie⸗ mand verwundet. Um drei Uhr gingen auf das von dem Flag⸗ genschiff „Prinzessin Charlotte“ ge Signal alle Böte ang Land, um den Verunglückten Beistand zu leisten. Außer den Marine⸗ Soldaten sind 10 Tuͤrken und etwa 100 Araber, Männer und Frauen, geiodtet und verwundet worden. In der Stadt lie gen verstummelte menschliche Körper, tobte Ochsen, Esel, Schafe, Maulesel, Pferde, Kameele u. s. w. untereinander O man eifrig beschäͤftigt war, die todten Körper hin uschaffen, so war dies doch wegen der schweren Steine, womit sie bedeckt sind, sehr schwierig. Die Ausdünstung der verwesenden Körper war kaum zu ertragen. Das Wasser war knapp und schlecht. Als der „Tahiri BVairi“ von Acre abfuhr, starben die Verwundeten in den Straßen wegen Mangels an wundaͤrztlicher Hälfe, da die wenigen Wundaärzte der Flotte nicht ausreichten.

Dem Semaphore wird aus St. Jean d Acre vom 16. November über die Einnahme dieser Festung Folgendes geschrieben:

Acre war niemals so fest, wie es allgemein geglaubt wurde, und nichts berechtigt ju dieser ven Ten meisten Offizieren gebegten irrth lichen Ansicht. Es ist ein großer Unterschied in der Stärke jwss den Festungswerlen auf der Seeseite und denen auf der Land; Die letzteren würren bedeutend seyn, wenn sie nach dem ursprünglichen Plan dellendet wären; aber nach der See zu befindet sich nur in gerader Lune fertlaufende einfache Mauer, deren Brusiwehren ganz neu sind Der, welcher sie erbaute, ist ein gewöhnlicher Manrer, wie man sie hier in allen Straßen sieht, und die wohl im Stande sind, (in ziemlich autes Haus, aber lein Fert zu bauen. Der Pelnische Oberst Schultz, welcher bei der Einnahme von Acre im Arm verwun⸗ dei an gesangen wurde legte ver ima vier Jahren Ibrahim Pa einen Plan zu einer regelmätigen Besestigung des Platzes ver. bim veischeb indeß die Ausführung, bis es zu spät war. Er ch⸗ tete nremals einen Angriff ven der Seescite. Im März dieses Jabres erbielt der Oberst Schultz den Befebl, sich nach Acre zu begeben und Alles aufzubieten um die gegen das Meer zerichteien Nort⸗ und Süd seiten der Festüng in den besimöglichen Verthcidigungs Zustand zu n. Die äußere sehlerbafte Mauer war bereits vorhanden, und die Zelt er⸗ laubte es nicht, eine neue zu bauen; er mußte sich damit beg =. Duerwälle zu errichten, uin die Linie vor einem Flanlen- Feuer zu schützen. Ansangs standen ihm bei den Arbeiten drei Regimenter ju Gebote, allein nach zwei Monaten wurden, wegen des Krieges in Sy⸗ rien, zwei Regimenter abberufen, so daß ihm nur 1800 Mnan orig blieben. Erwägt man diese geringen Mittel, so hat er viel . Er grichtete zwei treffliche Erdwerke an den vorspringenden Winteln der Linie, sechs gute Querwälle als bedeckte Wege, durch säcke geschützt wurken und war mit der Anlegung eines liers beschäftigt, der von großem Nutzen gewesen seyn w

Theile tert wurde, war 9. n Kanonade so furchtbar, daß er das Aufsliegen des großen Pulver. Ma⸗

und nur 330 Mann, die

Regiment und . 18te Regiment und die Königl. Marine-Sruppen aus den Schiffen in

. es vo

feine Bresche gemacht und es waren laum vier Schießscharten

als die Explosson stattfand, die 389 Mann von der Garnfson

das Leben lostere. In der Nacht fiagen die Truppen an, den Platz jn flesnen Detaschemẽnig zu verlassen. Dies war ein Fehler, denn die Bergbewohner griffen sie auf der Ebene an und brachten die Hälfte derselben alg Gefangene zursich; unter diesen besand sich der Sberst Schultz. Die Ariilleristen in LAere verdienen das böchste Lob; sie blieben, wie es tapferen Soldaten gellemt. bei ihten Kanenen und ein Biertei derselben fand man todt auf ihrem Pesten. Alle waren durch das lanken-Fener geiödter erden,. Kein Theil der Stadt war gegen das . der Belagerer geschihtzt, Ties ist eine Folge der Kleinheit der Stadt, hie aum den Namen eines Fieckens verdient und nur etwa Mio Jards im Durchmesser hat. Wäre Acre durch gute Truppen vertheidigt wor⸗ den, so hätie mijssen eine Bresche geschessen und ein Slurm unter— nommen werden ünd wer kann sagen, welches das Resultat desselben

gewesen seyn würde!“ Vereinigte Staaten von Nord-⸗Am erika.

New York, 20. Nov. Die Proklamirung des Generals Harrison, Kandidaten der sogenannten Whig oder Bank-Partei, zum Praͤsddenten der Vereinigten Staaten Hat hier keine Sensa— tion mehr gemacht, weil das Resultat der Wahl schon seit meh⸗ reren Wochen keinem Zuüeifel mehr unterlag. Eine verhaͤltniß⸗ mäßige Ruhe ist der politischen Aufregung der letzten Monate gefolgt, doch durfte dies nur die Windstille vor dem Sturme seyn, der ohne Zweifel diesem Uebergang der Regierungs⸗Gewalt aus den Händen der demokratischen Partei in die der Geld— Aristokratie und des Bankwesens folgen wird.

Die New⸗Yorker Banken haben noch nichts vorgenommen, was den Wiederanfang der Baarzahlungen in Philadelphia be— zeichnete, und Einige sind der Meinung, daß die Bank der Ver— einigten Staaten nicht zur gehörigen Zeit wieder wuͤrde anfangen können, baar zu zahlen.

Aus Floorida wird berichtet, daß zwischen den Seminolen und dem General Armistand ein Friedensvertrag abgeschlossen worden sey, welcher der Regierung zu Washington von den In— dianer Chefs in Person vorgelegt werden solle.

O st indien.

Bembay, 1. Nov. Die hiesige United Service Ga— zette erwähnt eines Geruͤchts, dem ufolge ein Gefecht zwischen dem Britischen Kreuzer „Elphinstone“ und einem der vier Fran— osischen, neuerdings im Rothen Meere erschienenen Kriegsschiffe

ttgefunden hätte, in welchem das Franzoͤsische Schiff von dem übel zugerichteten Englischen Schiffe zur Uebergabe gezwungen worden sey. Das Gefecht soll bei Rast bah stattgefunden haben und dadurch verursacht worden seyn, daß der Befehlshaber des Franzosischen dort vor Anker liegenden Schiffes dem Commandeur des „Elphinstone“ das Landen untersagen wollte. Von Aden aus ist ein Schiff abgesandt worden, um die Wahrheit des Geruͤchts zu erforschen.

Dost Mohammed Chan soll, nach der Niederlage, die er erlitten, mit wenigen Reitern nach Kohistan entflohen, anderen Nachrichten zufolge, an seinen Wunden gestorben seyn.

In den Sind Staaten war, nach den letzten Nachrichten, Alles ruhig, und man glaubte nicht, daß die in der Umgegend

zins gar nicht dörie. Ungeachtet dieser hestigen Beschießung wurde . ö

* den Murris übergeden und war mit der Garnison am 30.

manbo in Lhiri übernommen. Die gefangenen Beludschen waren in Freiheit gesetzt, und man glaubt, daß mit ihnen und den Murris Alles friedlich ablaufen werde.

Chin a.

Macao, 4. Aug. Ueber die Einnahme der Insel Tschusan, welche an der Ostkuͤste von China, in nordoöͤstlicher Richtung von Macao liegt und etwa zehn See-Tagereisen von hier entfernt ist, hat der General ⸗Major C. Burrell, Ober⸗Befehlshaber der Bri⸗ tischen Militairmacht in den Chinesischen Meeren, in folgender Deyesche an den General⸗Gouverneur von Indien näheren Be— richt erstattet:

Brigade⸗Hauptquartier, Stadt Tinghai-hin, 18. Juli 16310. My⸗ lerd! Ich babe die Ehre, Ihnen anzuzeigen, das am Aten dieses die Könlgl. Schiffe „Wellesley“, „Conway und „Alligator“ (auf das er— far Hoe ich, auf den Wunsch Sir Gordon Bremer 's, das Brigade⸗

uptquartier veriegt) nebst dem Truppenschiffe Rattlesnake“ und zwei rangport⸗Fahr zeugen auf dem Auferplatz im Tschusan- Hafen. anka⸗ men und die Kriegsschiffe eine Stellung ver einem Hügel nahmen, auf welchem ein großer Tempel sieht Abends wurde der Admiral, der auch Gouverneur der Tschusan-Inselgruppé war, aufgefordert, die In⸗ 2 u übergeben, damit nicht ünnöthig Blut vergessen werde. Die ffislere, welche diese Aufferderung zu überbringen hatten, kamen mit

dem Chinesischen Admiral und zwei Mandarinen auf den „Wellesley“

urü. Obgleich diese zugaben, daß sie nicht zu widerstehen vermöch⸗ n, so versuchten sie doch, durch Ausweichungen und Gesuche Zeit zu gewinnen und verließen das Schiff obne ein genügendes Resultat, aber vollkommen wissend, daß die Feindseligkeiten beginnen müßten, wenn

die Unterwerfung vor dem Anbruche des nächsten Tages nicht erfolgt

sey. Am Morgen deg 8. Juli waren der Hügel und das Ufer mit einer wer, Anzahl Truppen bedeckt, und von der Mastspitze aus konnte man die Stadt, in der Entfernung einer Meile von der Bucht und die Besez⸗ ung ihrer Mauern mit Truppen sehen. Auf dem Tempelhügel, auf dem Lan⸗ ngeplatz und einem runden Thurm in der Nähe befanden sich 21 Kanonen on kleinem Kaliber, außer einer Anzahl Kriegs⸗Dschunten, und man konnte bemerfen, 9 sie Widersiand zu leisten gesonnen waren. Da sewohl der Wind als die Fluth gegen die Transport-Schiffe waren arine⸗Soldaten inbegriffen, sich im Hafen anden, so . ich die Zeit, um die Bucht senseit des Tempel⸗

bdügelg zu rekognossiren, mit der Llbsicht, in einiger Entfernung von Ge ĩ respondenz auf gleichem Fuße behandelte. Palmersten's an den Kaiser wurde indeß von dem Gouverneur

nicht befördert, sondern man hoffte nur, daß er sofort einen Bo—

den Barterieen zu landen, die ich aber aufgab, da, wenn Widerstand geleistet wurde, die Schiffe ihr Feuer auf die verschiedenen Battericen richten mußten und das Resultai in Bezug auf Verlust von Menschen⸗ leben dasselbe gewesen seyn würde, als wenn sogleich auf die Battericen

ert wurde. Ueberdies wurde es nicht für gerathen gehalten, von

men, um die Böte ju bemannen.

ken, in folgender Ordnung zu landen: Ersse Division: 1816 Königl.

Irländisches Regiment, Königl. Marine-Truppen, zwei Neunpfünder

und das 26sse Regiment. Zwelle Division: Volontair- Corps und zostes btheilung, von Sappenrs und Minenrg. Als das

Böte stiegen, gaben das Schwenken von Fahnen und das en von Gongs und Trommeln weitere Andentung von ent—

chieden er , Absichten von Seiten der dee, Wie mit Sr. Excellenz Sir Gordon Bremer,

em Ober

1 n . arinetrn

3 9 waren, um zu erfahren, ob Widersland bebe n enen

8 wurde nach dem runden Thurme gerichtet und Niemand

verletzt. Da die jämmlichen Kanonen am lifer bemannt wa—

ren, so erwiederten sie, so wie eine Änjabl Kriegoschunten, sogleich

j * 42 . 22 9 n * ner 2. den

; en zuzog, das jedoch n ange fortgesetzt

wurde, da die Kanonen a az as ä wenigen Minn verla 9

verabredet worden, wurde ein Schu abgefeuert, als das 18. Regiment und die

Stadt nabmen, und daß diese Plünderung sehr bedeutend wurde in

sonen, die sich auf das Land begaben, sind noch nicht wieder zurückge⸗ von Suktkur vereinigte Heeresmacht vor Februar in Thaͤtigkeit versetzt werden würde. Capitain Brown hatte das Fort von Ka⸗

eytember in Puladschi angekommen; ; f

Kriegsschiffen bei der Aussicht auf Kampf so viel Leute wegju⸗ . t Gegen 2 Ubr Nachmittags

en die Brigg „Cruizer“ und die „Algerine“ in Position, und da die Trangportschiffe nun in den Hafen einführen, wärde Befehl gege⸗

dessen die Hauptstadt Peking liegt.

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und die Vorsiädte geräumt wurden. Als die Bucht, der Landungeplatz und der Tempelhügel so gereinigt waren, landeten die Truppen ohne Widerstand, und ich besetzte sogleich den Hügel, von dem aus man eine gute Aussicht auf die etwa 1500 Jards entfernte Stadt hat. Sobald das 26ste Regiment vollständig gelandet war, stellte ich vorgeschebene Pesten von dem 18ten und 26sten Regiment aus big auf di Jards ven den Stadtmauern, die, obgleich sehr versallen, doch furchtbar genug und schwer zugänglich waren, da auf drei Seiten ein tiefer Kanal von 28 Fuß Breite und ein flaches überschwemmtes sumpfiges Land darum lirgt. Nachdem ich Nath gehalten batte mit dem Cberst⸗ Lieutenant Montgemerie von der Matras-Artillerie und dem Capitain Pears, dem ältesten Ingenieur⸗Offijter, beschleß ich, in die Stadt— mauern nahe an dem Wesithore Bresche zu schießen und in die Nord— vorstadt Bomben zu werfen, so daß, wenn die Kugeln au deim be— 66. Punkte feine Bresche zu bewirken vermochten, die Nord-⸗Vor. adi. die ich zu erstürmen suchen wellte, leichter zu nehmen seyn möge, nachdem das auf diesen Puntt gerichtete Feuer die Bertheidigung ge— chwãcht Als die vergeschobenen Pesten sich aufstellten, wurde ein Feuer auf sie eröffnet ven den Stadtmauern und bis nahe an Mst— ternacht forigesetzt. Uusere Batterie schoß höchstens acht bis neun Ku⸗ geln, um ihr Fener zum Schweigen zu bringen, chne großen Schaden ju ihun. Als ich die Posten vist-irte, wurten mehrere Schüffe abge— seuert, aber ehne eine andere Wirkung zu thun, als die, uns zu be⸗ weisen, daß die Chinesen in der Schießkunst völlig unwissend sind. Die reite Division, nämlich die Sapeurs und Mincnrs von Madras, die Freiwilligen von Bengalen und das A9ste Regiment, wurde ohne Rer— zug auch ans Land gesetzt, und als sie ihre Stellung genommen, wurden ebenfalls vorgeschobene Posten ausgestellt, so daß das letztere Corps die link Seite der Vorstädte schützte. Früh am teen des 6. Juli fand ich zu meiner Freude, daß der Oherst-Lientenant tu der Nackt noch 6 andere 9pfündige Kane nen, 2 !* jöllige Haubigzen und 2 Merser gelandet hatte, die M00 gards ven den Stabimauern aufgestellt baren. Aus der Siille in der Stadt muthmaßte ich, daß eine Veränderung in derselben ver. gegangen seyn möge, und ich wartete bis zum Tagesanhruch, ehe ich Befehl zu den Offensiv⸗Dperationen gab: bei der ersten Dämmerung sah man die Fahnen auf den Mauern wie am vorigen Abend, aber kein Mensch zeigte sich da, wo den Abend vorher Tausende gewesen waren, was Grund zu der Annahme gab, die Stadt möge geräumt worden seyn. Ich schickte deshalb den Oberst-Lieutenant Monigomerie, den Major Moũn⸗ tain, den stell vertretenden General⸗Adjutanien und Capitain Pears mit einer kleinen Eslorte ab, um in so großer Nähe als möglich den Zu— stand der Werke zu rekognosziren und zu ermitteln ob die Stadt der— lassen ser oder nicht. Diese Offiziers gingen über den Kanal (die Brücke war abgebrochen), indem sie Balken darüber legten, und stiegen mit dem Capitain Bethune von dem „Conway“, der sich ihnen ange⸗ schlossen hatte, auf einer Leiter, die man außen fand, auf die Mauer. Ein paar unbemwaffnete Chinesen, die über dem Thor erschienen, hingen einen Auschlagzettel über die Mauer, weigerten sich durch Zeichen, die Offiziere einzulassen, leisteten aber sonst keinen Widersiand. Tas Thor war von innen durch große Getraidesäcke fest verbarrikadirt, und während einige Breiter über den Kanal geworfen wurden, nahm eine Compagnie vom A9sten Regimente, die geholt worden war, Besitz von dem Hauptthore der Stadt Tinghai⸗hin, auf dem die Britische Flagge aufgesteckt wurde. Es wurden schnell Wachen an alle Thore esiellt und dem Leben der Eigenthümer jeder Schutz gewährt. Ich eklage, daß mehrere Häuser in der Stadi von den niederen Klassen der Chinesen selbst geylündert worden waren, ehe wir Besitz von der

den Vorstädten in den Nächten des 3. und 6. Juli, indem die Men⸗ schen Besitz von Säusern nahmen, die ihnen, wie sich ergab, gar nicht gehörten. Die Ordnung ist jetzt wiederbergestellt, aber sehr riele Per⸗

kehrt. Ich äbersende einen Bericht über die genommenen Geschütze; die auf den Dschunken waren beträchtlich, ich habe aber noch keine de⸗ stimmte Angabe darüber. Der Verlust der Chinesen wird auf 25 Torte geschätzt, die Zahl der Berwundeten kann ich nicht erfahren; Der Admiral soll unter den Verwun⸗ deten seyn. Ich freue mich, sagen zu tönnen, daß von den Truppen Ihrer Majestüt fein Mann gelitten har, und daß sie bereit sind, fer⸗ nere Dienste zu ihun. Die Stadt Tinghai⸗hin ist ausgedehnt, da die

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Durchfahrt durch die Bocca Tigris, gemeldet, daß der Commissair Lin in seinen kriegerischen Ruͤstungen beharre und Truppen wer⸗ ben lasse, theils auf Kosten der Heng⸗-Kaufleute, theils derer, welche das Salz⸗Monopol haben. Die Hong Kaufleute sollten 5000 Mann anwerben und 2b davon selbst besolden. Die Sel⸗ daten erhalten 8 Dollars monatlich und 8 Dollars Handgeld. Sie sollen in Fischerboͤten ausgeschickt werden, um das Blokade—⸗ Geschwader anzugreifen. Durch eine Proclamation der Chinesi⸗ schen Behörde von Macao vom 2. Jult hat er auch hier Beloh—⸗ nungen fuͤr die Toͤdtung der Engländer ausgeboten und die Be— wohner zum Rachekrieg gegen dieselben auffordern lassen. Fur jeden Kopf eines Weißen sind den Soldaten 160 Dollars ver— vrochen und außerdem sollen die Familien der Gebliebenen 200 Dollars erhalten. Auch Wuͤrden und Gluͤckseligkeit werden den Soldaten versprochen. „Warum“, sagt Lin, „wolltet ihr arm und dienstbar bleiben, da ihr doch durch eine einzige An— strengung reich und geehrt werden konnt? Denn nicht nur die versprochenen Belohnungen sollt ihr haben, sondern noch größere Gunst koͤnnt ihr aus den Haͤnden der väterlichen Kaiserl. Macht erwarten. Die Hong⸗Kaufleute haben in Folge dessen allen Frem⸗ den anempfohlen, Canton zu verlassen. Die innere Passage des Hafens von Canton ist noch von der Blokade befreit; die Chine⸗ sen wollen aber die Einfuhr von Manufakturwagren und die Ausfuhr von Thee und Seide nicht erlauben; Baumwolle dage—⸗

gen lassen sie zu.

Die in Macao befindlichen Engländer sind ubrigens mit der

Expedition nach Tschusan nicht ganz zufrieden, sie behaupten, man hatte Canton i ersten Angriffspunkt wählen muͤssen, und sie

schreiben das Verfahren, welches man beobachtet, der temporisirenden

Politik des Ober-Intendanten Elliot zu; auch den Admiral glei⸗

ches Namens tadeln sie.

Inland.

Swinemünde, 9. Tez. In den hiesigen Hafen liefen in der Zeit vom 26. Oktober bis 25. November id z Schiffe ein, wovon 83 aus Ostsee⸗ und 70 aus Nordsee⸗Haäͤfen kamen und 122 beladen waren. In Seer gingen 129 Schiffe und un⸗ ter diesen 40 mit Nutzholz, 29 mit Getraide, 4 mit Spiritus und 38 mit sonstigen Waaren, zusammen 11 Schiffe beladen waren. In der Nacht hatte es ziemlich stark gefroren, so daß der innere Hafen fast ganz mit Ei belegt war und die ange⸗ kommenen Schiffe in letzterem geholt werden mußten.

Stettin, 11. Dez. Im verflossenen Monat kamen hier 102 Schiffe 79 beladen an, und 92 Schiffe 8] be⸗ laden gingen stromabwärts aus. Von den Dampfschiffen war nur noch das Bugsirboot „der Regenbogen“ in Thätigkeit. Der hiesige Handel war in Getraide sehr gedruͤckt, wogegen Leine⸗ wand, Butter und Gaͤnse einen lebhaften Umsatz fanden. Vei dem Mangel fast aller Speculation auf Exportation war ein all⸗ maͤliges Sinken der Getraide⸗Preise permanent geworden, und die geringen, kaum des Namens werthen Fluctuationen darin wurden allein durch die großere oder geringere Zufuhr vom Lande erzeugt. Rapps, der schon bis zu 68 Rihlr. pro Wispel gefal⸗ len war, stieg bis zu 85 Rthlr., welches bei den sehr gesunkenen

reisen des Ruͤboͤls nur den geringen Zuführen zuzuschreiben ist. m Waarenhandel behaupteten sich Hering und Taback auf den disherigen Preisen, und im Holzhandel herrschte nur durch Ver⸗ schiffungen fuͤr die Marine Dänemarks, Norwegens und Schwe⸗ dens einige Lebhaftigkeit. Die Schiffsfrachten behielten ihren niedrigen Stand und im Schiffsbau zeigte sich kein nemer Auf

Manern gegen seche Englische Meilen im Umfange haben; sie sind ven Granit und schlechten Bachsteinen gebant und mit Ausnahme eines Hügels, wo die Bertheidigungs⸗Werfe ungewöhnlich hoch sind, läuft in der Entfernung von einigen Jards ein tiefer Graben oder Kanal von 25 Fuß Breite rund um die Mauern herum. In den Werken beßin⸗ den sich zahlreiche Bastionen, und mit guten Truppen kann die Stadt in ihrem gegenwärtigen Zustande sich gut vertheidigen. Diese Depesche wird Ihnen durch den Capitain Ssborne überbracht werden, von dem Sie weitere Auskunft über die Insel Tschusan und unsere Stellung hier erhalten können. Ich habe die Ehre u. s. w. (Gez. Georg Burrel, Brigadier, Befehlshaber der östlichen Armer.

Aus Privat-⸗Berichten geht ubrigens hervor, daß nicht nur der Chinesische Pöbel, sondern auch Matrosen von der Britischen Flotte gepluͤndert haben, und daß unter den gelandeten Truppen so arge Trunkenheit ausgebrochen war, nachdem sie einen sehr verlockenden Reis⸗Branntwein aufgefunden hatten, daß das 49ste Regiment wieder eingeschifft werden mußte. Es wird erzaͤhlt, daß, als die Truppen in die Stadt einruͤckten, ihnen ein einziger Einwohner entgegenkam, der ihnen eine Tafel mit der Aufschrift vorhielt: „Schont uns um unserer Weiber und Kinder willen.“ Ein Feuer, welches in der Stadt ausgebrochen war, wurde schnell geloͤscht. Admiral Elliot kam auf dem Schiffe „Melville“ einen

ag nach der Wegnahme der Stadt, unter Begleitung des Schiffes „Blonde“, vor Tschusan an. Letzteres segelte dann in den Hafen von Amoy mit Instructionen des Admirals in Betreff der Beförderung einer Depesche an den Kaiser in Peking; die Chinesen empfingen aber das Parlamentair Beet, elches ans Land geschickt wurde, mit Schussen. Hierauf ersffnete die „Blonde“ sogleich ein Feuer auf die Festungswerke der Stadt, die in ungefähr zwei Stunden zertrümmert wurden, und setzte ihren Weg fort. Die Zerstoͤrung des Forts von Amoy hatte übrigens die Folge, daß der am Flusse Ningpo stationirte Chine⸗ sische Admiral sich sehr höflich vernehmen ließ, und daß, was vielleicht in den Chinesischen Annalen ein unerhoͤrter Fall ist, der Gouverneur der Provinz Tschekiang die Engländer in seiner Kor— Das Schreiben Lord

ten mit einer Depesche an den Kaiser absenden werde. Gegen die Blokade des Flusses Ningpo leistete dieser nachgiebige Gou— verneur gar keinen Widerstand. Admiral Elliot selbst ging nach Ning pocfu, um die Mandarinen dieses Platzes zu bewegen, einen Schop an den Kaiser zu befördern; sie verweigerten dies aber auf eine haͤfliche Weise. Nach den letzten Nachrichten von

schwung.

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 13. Dezember.

Abazang von Pet sdam.

Abgang von eri fn.

Zeitdauer St. M.

Zeitdauer St. M.

1 ( Um Si Ur Morgens. Ubhꝛ RNReorgens.. 27 111 Bormitt. .. . . * 2 Nachmitt. Nachmitt.. 28 6 Abends... . 42 160 * . . 1 8

Meteorologische Beobachtungen.

Morgens Nachmittags Abends Nac einmaliger z Uhr. 2 Uhr. 19 Udhr. Beodachtung.

1830. 13. Dezember.

322 0 Dat. Quesiwarme 6 40 X. 1126 M I Jiutwarme Oo R. R. 111 R. Bodenwärme 320 S7 Et. Ausdunstung & R. . heiter. Riedersolag 0.

RO. Warane met = ? Wolken zug... 1222.

Tages mittel: 31,91“ Var. 9,97 R.. 198 t 8a ret. RVO.

Tuftdrus

Luftwarme . 10,42 R. Fhaupunit 107 0 R. Dunstiattigung S3 vt. Werter heiter.

Berliner Börse. Den 14. Dezember. 3 Fr. Tour. & nrier. Geld. 8 St. Sehald - Sei 4 1933 103 Be. 4 K. N- 0p 2a 1. 2 Pr Rug]. Mb 99112 8. ac...

Prùn Sch d Seck 7814. 2 Ruarmk Sekalax a ae, ' —— *

. d 22 Nœeumk Sehular an 1021, 2. * t= A 1021. LPI Kæcad

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hnerl. Stadi- O!. 103 Nana de. m Th 41 Werrp. Hraadde n 1911. Groseb. Fo. de. 1618 Ceipr Fand. M lJo2 , oi , Homnm. do. 23 108 2 ö 2 Ror- e Nenn. ae I ms 9 Schlesiseke d M w

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1

A ue v AarTTYiIg e E S8 re e nm.

Tschusan war der Admiral im Begriff, sich mit einer bedeutenden Macht nach dem Meerbusen von Pentschi'li zu begeben, unweit

deiho aus wollte der Admiral das Vritische Ultimatum und die brigen fuͤr die 43 Regierung bestimmten Depeschen wei= ter besoͤrdern. hatte seine Admirals, Flagge an Berd des „Wellesley“ gusgesoaeg. Eine aktive Dlokade fand vor allen Fluͤssen * sen, zwischen dem Ning po und dem Jen tse kians att. Der *. ernannt worden. Unter den Brütischen Befedledadern fon üneinäakeit über die zu tressenden Maßregeln eingerissen seyn und, besonders der Oder Intendant, Capitaih mäͤßligte Schritte besteden, welche von Anderen far ung e gehalten werden.

Aug Canton ward, außer dem vemnedlecden Werz, der md, e.

Von der Muͤndung des Ha Sch Hen -

rigabdier Vurrell war 4 Gouverneur von Dich.

Cliot, dringend auf-

ster dan Q Der- Nederk ire Scher M,, dd, d r, , Rar Bin 2, .. * 6 y an W. Has Sve Ma.. . 121 29 Tas 6 1 1 ; ö arm ee P 0. . Dec -- N= D ,,, . e. Ereaak fart a M. 11. . Mester M, Mee wee, , , n . 1, R, , , r, == r , re, . == 0 DN Fi n, , t= e em, , Se , G = , = d n r . . * wr

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