1840 / 359 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Pascha's in den Umgebungen von Zahls bewirkt. Der Zustand, in dem diese Truppen in dem Lager ihres Feldherrn angekom⸗ men sind, soll ein schrecklicher seyn. Unaufhörlich von den Kur⸗ den, Beduinen der Ansarischen Wuͤste und den leichten Osmani= schen Truppen verfolgt, gelang es etwa 6000 Mann, fast nackt und halb verhungert, die Ebene hinter Zahl‘ zu erreichen. Ihr Anblick brachte in der Armee Ibrahim Pascha's, die sich jetzt auf ungefähr 18, 900 Mann die ganze Macht Mehmed Ali's in Syrien beläuft, die Demoralisation auf den höchsten Punke, und der Aegyptische Anführer sah sich im strengsten Sinne des Wortes gezwungen, sie Tag und Nacht durch zahlreiche Kaval— lerieposten bewachen zu lassen, um das Auseinanderlaufen dersel⸗ ben zu verhindern. Die Absetzung Isset Mehmed Pascha's war in Syrien bereits bekannt; die Osmanischen Truppen nah men die Nachricht mit Beifall auf, denn die Tyrannei Isset Mehmed's war in Syrien verhaßt. Die geringsten Vergehen waren hinlänglich, um den Pascha zur Wuth zu reizen, und Hin— richtungen und die Bastonnade waren immer an der Tagesord— nung. General Jochmus, der, wie es scheint, durch ein Miß— verständniß sich als Machfolger des Sir Charles Smith betrach— tet, schickte sich zur Uebernahme der Leitung der militairischen Operationen in Syrien an. Allein Smith weigerte sich, abzutre—⸗ ten und behauptete, daß ihm der Englische Oberst Mitchels als sein Nachfolger bezeichnet worden sey. Nichtsdestoweniger unter— fertigte Herr Jochmus einen Tagesbefehl aus dem Hauptquartier von Beyrut vom 28. Oktober bereits als Chef des Generalstabs. Sein Gönner Lord Ponsonby scheint ihn auf seinem Pesten er— halten zu wollen. Wahrscheinlich haben sich in diesem Fall die Anordnungen Ponsonbyess und die Befehle aus Lon— don neuerdings durchkreuzt. Lady Londonderry, die morgen mit ihrem Gemahl Konstantinopel verläßt, hatte vorgestern das Großherrliche Palais besucht, und begegnete zu— fällig in den besichtigten Appartements Sr. Hoheit dem Sultan, der sich sehr gnädig gegen die Lady erwies und eine geraume Zeit mit ihr unterhielt. Die Lady war in vollem Staat, mit bloßem Hals und bloßen Armen, fuͤr die Tuͤrken, deren Frauen nicht anders als ganz verhuͤllt erscheinen, ein Gegenstand der Verwunderung. Aus Tokat kam hier an der Oesterreichische Bergrath Paulini, der seit vier Jahren die dortigen Minen fuͤr die Tuͤrkische Regierung ausbeutet, und von sehr günstigen Re— sultaten seiner Bemuhungen spricht. Ebenso befindet sich hier Professor Fallmeraier aus Muͤnchen, der eben aus Trapezunt zuruͤckgegekehrt ist Mehrere Tuͤrkische Offiziere, die in Wien ihre militairische Bildung erhalten haben, sind in ihr Vaterland zurückgekommen. Man ruͤhmt sehr ihre Kenntnisse. Bei dem großen Mangel an tuͤchtigen Offizieren darf die Tuͤrkische Armee auf diese jungen Offiziere einige Hoffnungen bauen.

In land

Berlin, 26. Dez. Am 21sten d. M. Abends um 3 Uhr starb hier im Gisten Lebensjahre an den Folgen langwieriger Gicht⸗ leiden der Geheime Regierungs⸗Rath, Professor und Ober- Biblio⸗ thekar Hr. Wilken. Die gelehrte Welt verliert wieder in ihm einen der ausgezeichnetsten Männer.

Martenwerder, 21. Dez. Des Königs Masestäͤt haben Allergnädigst geruht, der evangelischen Geuieinde zu Preu— ßendorf (Kreis Deutsch⸗ Krone) ein Gnaden⸗-Geschenk von 04 Rthlr. zur Erbauung einer evangelischen Kirche zu Theil werden zu lassen, deren Bau, sobald die Jahreszeit es gestattet, wird begonnen werden.

Aus mehreren Kreisen wird uͤber die Vermehrung der Wölfe Klage geführt; unter Anderem haben dieselben in Zem— pelburg mehreren Bürgern in einer Nacht 121 Stuck Schaafe gewäargt und dadurch einen schweren Schaden zugefügt. Auf der darauf angestellten Wolfsjagd hat aber nur ein Wolf erlegt werden konnen. Aehnliche Klagen uͤber die von Wolfen angerich⸗ teten Schäden werden auch besonders aus den Kreisen an der Graͤnze des Konigsreichs Polen vernommen.

Auf die Verbesserung der Pferdezucht, suͤr welche die

Neigung immer allgemeiner erwacht, faͤhrt das hiesige Landgestuͤt! 14 257. G. Bank - Aetien ig6g. 1967.

1456

fort, sehr vorteilhaft einzuwirken. Von den im Jahre 1839 ge⸗ gedeckten 1978 Stuten sind 1089 tragend geworden und 9l3 le⸗ bende Fuͤllen gefallen. Es sind mithin von den im hiesigen Re— gierungs⸗Bezirk dazu verwendeten 36 Landbeschälern durchschnitt= lich 31 7. Stuten gedeckt, und es treffen 295 ,. tragend gewer= dene Siuten und 2312, lebend geborne Fuͤllen auf einen Be⸗ schaͤler. Dieser Erfolg ist zwar befriedigend, indeß macht die Ver⸗ besserung der Race langsamere Fortschritte, als geschehen würde, wenn nicht die Mehrzahl der Pferdezuchter die von den Land beschäͤlern erzielten Stutenfuͤllen zu verkaufen pflegt, anstatt sie zur Zucht zuruͤckzubehalten, und sich in ihnen edlere Mutter her— anzuziehen. So aber verleitet der kleinere momentane Gewinn beim sofortigen Verkauf, den großeren spateren aufzugeben.

Posen, 22. Dez. In Lissa hat der seit einigen Jahren daselbst bestehende Verein zur Bekleidung armer juͤdischer Schulkinder 28 derselben mit vollständiger Winter-Bekleidung versehen und darauf eine Summe von 110 Rthlr. verwendet.

Wiederum sind im verflossenen Monat Noveniber im hiesigen

Regierungs-⸗Bezirk nicht mehr als füͤnf Kinder durch die Unvor— sichtigkeit ihrer Aeltern umgekommen, welche sie allein bei dem brennenden Kaminfeuer im Zimmer zuruͤckgelassen hatten, wo sie sich den Flammen zu sehr nahten und jammervoll verbrannten.

Aschersleben, 18. Dez. (L. A. 3.) In der gestrigen Nacht ist die hiesige große Zuckertrocken Fabrik (eine Trocknerei der Ruüͤben nach dem Schutzenbach'schen Systeme) der Herren Zuckschwerdt und Beuchel in Magdeburg ganz niedergebrannt. Der Inhalt war zumeist in London, Gotha und Köln versichert. Der verloren gegangene Werth wird auf 200,000 Rthlr. geschätzt.

Wissenschast, Kunst und Literatur.

Krakau. Gesiern, den 21sten d. M., hatten wir Abends jwischen 10 und 11 Uhr das schöne Schauspiel eines Nordlichtes. Die Nadel an dem Magnetometer der hiesigen Sternwarte zeigte während der ganjen Daner dieser Erscheinung gar 4 Unruhe. Sie setzte ruhig ihren Gang fort, und beschrieb so in dem Verlause von 17 Minuten cinen Bogen von 26 Minuten. Um 19 Uhr 0 Minuten hatte die Nadel ihre niederste Declination erreicht, und um diese Zeit sing auch das Nordlicht an zu verschwinden. Von diesem Zeispunktte stieg die Declinatien wieder, aber bedeutend langsamer, als sie gefallen war. Um 11 Uhr 12 Minuten, nachdem schen keine Spur mehr des Nord⸗ lichtes zu bemerken war, hatte sie bereits wieder einen Bogen von acht jehn Minnten zurückgelegt, und damit auch einen sesten Stand erreicht, den sie durch volle 19 Minuten beibehielt; dann erst fing die Declina— tien wieder zu sallen an, und die Beobachtungen wurden um 11 Uhr 30 Min geschlossen. Weisse.

Da u er der Eisendahn⸗ Fahrten am 24. Dezember. Abgang A bang Zeitdauer

von von GSerliun. Potsdam. St. W.

Zeitdauer St. M.

J Um sI Uer Morgens. M Um ? Ub: Morgeng. 1 13 Vermtlt. .. 31 k Nachmitt. 2 w 8 Abends.. 86 ] ; 87 . 57 z 86

Die lange Dauer der Fahrt üm 7 Uhr Morgens von Potsdam verursachte das Glatteis auf den Schienen, so wie der siarke Wind, welcher gleichfalls die längere Dauer der Fahrt um 1 Uhr Mütags von Potsdam herbeiführte. Die späte Ankunft dieses Zuges in Berlin war Ursache, daß der Zug um 21 Uhr von Berlin erst 11 Minuten später abgehen fonnte. ö

A us g artig e it ö cen. Amsterdam, 22 Dezemher. Niederl. wirki Schuld ) 3, do v6! “,, Fo / Span. 221 9. Paszire Aung. —. Prüm. Seh. —. Bal. Oasterr. 103! /., Agnp 3E, 21. Dezember. TZinsl. 6. Neue Aul. 221 /.. Frank furt a. M., 23. Dezember. Oesterr. 8 Mer, 1435, G. zo, oi, G. 216.0, 86 Rr. partinj. Gbi. 18d. lit.

Kanz kill. 217 /.. LZinnl. Preunn

22

Loose azu 800 FI. 1351. 125.5. Loose a 100 EI. . HPreuaa. Prüm Seh. 78 1. G6. do. 37 Anl. 100, Br. Holn. Loo 7176, . 3, pan. Anl. 237... 2321... 210 Holl. 0/0. n /, Fisenbahn-Aetien. St. Germain G5 Br. Veraailles rech- tes Uter 399 Er. do linkes 303 Er. München- Augnb. 9SIi Br. . 235 Br. Leipzig - Drendee O!, Br. 911 r. ö Hamburg, 23. Dezemher. Rank Let en 165. Engl. Russ. 108. London, S. NHeremhber. Belg. Neue Anl. 232... Passive —. oll 202 /. 30 /g 97! / 1 du /, Port. 22 * Bras. 71. Columb. 231. Mex. *.

Cons. 37, 89. Aung. Beh. 117. 21, *), un, 21. Engl. Rug. l'ern 181/.. Chili —.

Paris, 21. Derembet.

zu, Rente sin aur 111. 20. 37, Rente

rap! au enmpt. 191. o/, Span Rente 2. Port. 21.

fin eour. 77. 20. So, HPunsive di / **,,

Petersburg, 18. Dezember. Loud. 3 Mei. 3un,⸗sé. Ham. 395. ruris Ab6. z00 FI. 67. du à6 d 721, Wien, 21. Dezember. Dr Mett 1961. * 99. *I Sol!“ 2111” 17M ank 1ctien 18972... Aal. de 18359 . de 1839 273! Meteorologische Beobachtungen. Morgens Nachmittage Abend Nach einmaltger hz Uhr. 2 Uhr. 10 Unzr. Beobachtung.

Hon. 3 Har.

1X20. 25. Deen er.

TEusid rug. 312.11 Dar. 327 O: :. Qu πuãs“ewme 6 2 N. Lusnedrme . 37 R. 2389 R. 3 A. Fiußwarme On g. T heuxunt᷑ 66 R. A4 R. G21 N. Bodenwarnn 2“ NM. Dunstsattig ung S3 ot. 70 vet. Sa vEért. Ausdünstung (ren Rö. Hetter halb heiter. heiter. heiter. Nieder i chlag C. K OD. O. O. WBarmewechset 1 9* Wolken zug O. 7 *.

ae mittel: Y2 28“ war. A7“ R.. 37 R.. 79 Ct. O. .

Königliche Schauspiele. Sonntag, 27. Dez. Im Opernhause: Das Stelldichein. oder: Alle fürchten sich, komische Oper in 1 Akt. Musik von Nicolo Isouarb. Hierauf: Don Quixote, komisches Ballet in 2 Abth., von Paul Taglioni. Musik von Gaͤhrich. ; Im Schauspielhause: 1) Les souvenirs de la Marquise de

V= 5. comellie en 1 4cte. 2) La veconde renréernlafson de: Bocqurt fire et sils, vauderille nouveau en 2 acte-.

Montag, 28. Dez. Im Schauspielhause: Richard Savage, Trauerspiel in 5 Akten, von Gutzkow.

Königs städtisches Theater.

Sonntag, 27. Dez. Fra Diavolo, oder! Das Wirthshaus zu Terracing. Komische Gper in 3 Akten, von Seribe. Musit von Auber. (Herr Wild, K. K. Hef ⸗Opernsanger zu Wien: Fra Diavolo, als Gast, Dlle. Ehnes: Zerlina.)

Markt ⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 22. Dezember 1810. . u Lande: Roggen 1 Rihlr. 8 Sgr.; kleine Gerste 28 w 9 Pf., auch 28 Sgr.; Hafer 27 Sgr. 6 Pf, auch 26 Sgr. 3 Pf; en 1 Rihlr. 15 Sgr. Eingegangen sind 11 Wigpel.

Zu Wasser: Weijen (weißer) 2 Ribir. 3 Sgrn, an h 2 Rrhlr. und j Rihlr. 27 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rihlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 1Rthlr. 10 Sgr.; kleine Gerste 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 1 Rihir., auch 27 Sgr. 6 Pf.; Erbsen 1 Rihlr. 20 Sgr., auch 1 Mihlr. 17 Sgr. 6 Pf. (schlehte Sorte). Eingegangen sind 232 Wigpel 16 Scheffel.

Mittwoch, den 23. Dezember 1810.

ln Aachen

Das Schock Streh 9 Rihlr. 7 Sgr. 0 Pf., auch 8 Rihlr. 10 Sgr.

Der Centner Seu 1 Riblr. 10 Sar. auch 28 Sar. Branntwein ⸗Preise vom 18ten bis incl. 23. Dezember 1810.

ö

Allgemeine

Preußischt Staats-Zeitung.

Berlin, Montag den 28sen Dezember

Franke. Dep. Kam. Beihandl. über die Arbeit der Kinder in den rilen Paris. Der Vertrag des Commed. Napier. Be—⸗ ch der Invaliden-Kirche. Ueber die Befestizung von Paris. rojeß des Hen f ven Braunschweig. Berichte aus Algier.

rse ; London. Orient. Frage. Span. Portugies.

Belg. Das Armee⸗Kontingent wird um und Mann vermehrt.

Dentsche dnndesst. Frankfurt. Bundestags Beschluß über die Dandwerls Gesellen. ; .

Oesterr. Wien. Nalien. adelige Leibzarde. Militair⸗Beförder. Schrelben aus Wien (Fest des Russ. Boischaft. Theresien⸗ Drdeng⸗Ritter⸗Fest. Strenge Kälte und Schnee!. Triest. Un⸗ gewöhnl. strenger Winter. chweiz. Neoie des Engl. Gesandten in Bezug auf die Neutral. d. Schwess. Neuchatel. Huldigungs Medaillen. Neuchatel und

Wallis. . Epan. Madrid. Ferman über den Handels Traltat mit der Pferte. Augeinandersetzung über die Douro⸗Schifffahrt. Türkel. , n. Die Cenvent, swischen Napier und Begbes Bei für ungilltig erklätt. Unglüdcsfälle auf dem Schwarz. Meere. ud. Porsdam. Rother Stiftung. Arn sberg. Dialenissen. K. u. L. Stuttgart. Päragegische Revue. Hamburg. Musskalische Preise.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Königs Masestät haben den bisherigen Ober-Landesge—

Präsidenten Nettler zu Arnsberg zum Chef⸗Praäsidenten des

J. Ober ⸗Landẽs gerichts e Naumburg zu ernennen und die VDestallung Allerhoͤchst zu vollziehen geruht.

Des Könias 4265 haben den bisherigen Ober -Landesge⸗ richts. Vice Präsidenten Kaupisch zu Paderborn zum Praͤsisenien des Königlichen Ober, Landesgerichts zu Arnsberg zu ernennen und die Bestallung Allerhöchst zu vollziehen geruhr.

zes Königs Masestät haben den Regierungs Rath Göring in Magdeburg zum Geheimen Regierungs⸗Rathe zu ernennen

Des Königs Masestät haben die Ober⸗Steuer⸗Inspektoren . orf in Liegnitz und von Löwen in Langensalza, so wie Ober Zoll. nspektoren Schruhl in Telgte und von Mahl,

bach in Wolgast zu Steuer-Rathen zu ernennen geruht.

Das Faß ven 200 Qrt., nach Tralles Ra pCt., nach Richter 1 pCꝛ. gegen baare Zablung und sofortige Ablieferung, nach Angabe: Koen. branntwein 2 Rihlr. 18 Sgr., auch 20 Rihlr.; Kartoffel⸗Branntwein

15 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf, auch 17 Rtblr. 22 Sgr. 6 Pf. Kartoffel⸗Preise. Der Scheffel Kartoffeln 20 Sgr., auch 18 Sgr.

Berantwortllcher Redacitenr Arnold. ——— m m Gedruckt bei A WB. Sabn.

——

2

wer· . .

Allgemeiner An

zeiger fuͤr die Preußischen Staaten.

lin nach Königsberg in Pr. führenden Chaussee bele⸗

in der Arjneifunde gebräuchlichen Ge⸗ wächse, wie auch solcher, welche mit ihnen

Befanntmachungen.

Kriminalgerichtliche Bekanntmachung. Die Handelsfrau Wittwe Keßler, Joanne, Friedericke, geborne Feig, aus Pförten gebürtig, ji wegen wiederholter Führung falschen Maaßes min vierwöchigeimn Gefängniß vestraft und sür unfähig er⸗ Härt. Handel und Gewerbe zu treiben. Dies wird auf Grund der Bestinmung des rechts- kräftigen Urtels zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Berlin, den 19. December 1844. Königl. Kriminalgericht hiesiger Residenj.

Subhastations⸗Patent.

Die Güter Groß⸗ und Wenig⸗Lessen, Laesgen, See⸗ dorff und Seiffersholj, Grünberger Kreises, landschaft⸗ lich mit Ausschluß eines Super⸗Inventarit zusammen auf 165.115 Thlr. 11 sgr. 19 pf. außerdem aber noch jedes besonders, nämlich Groß und Wenig⸗Lessen n dom n 0 Thlr. 2a sgr., Laes en zu 6, 199 Thlr. 8 sgr. rf, Seedorss zu 13133 Thir. 33 sar. J pf., Seiffers⸗ belj zu Mis Thlr. 4 sgr. 8 pf, larirt, follen am

28. Mai 1821. Bormtttags um ii Übr, auf hiesigem Schlesse hentlich in noihwendiger Sub⸗ haßatien, und zwar entweder zusammen, oder Groß⸗ und Wenig⸗Lessen als ein Ganzes und Laesgen, See⸗ dorff und Seiffersholz wieder als ein Ganzes, der. fanft werden. ö .

Die Taren und die Orpethrelenscheine liezen in der Registratur zur Einsicht bereit. z

gieren, werden zu diesem Termine folgende ih⸗ rem Aufenthalte nach unbekannte Gläubiger resp. deren Erben mit vorgeladen:

a) der QOber⸗Amtmann Johann Geerge Schneider, b) das Fräulein Helene von Gersdor mt.

, den 30. Oftober 1816. d.

önigl. Ober⸗Landes gericht. Ersier Senat. z Kunow.

E dift al!l⸗Cit ation. .

Gs ist bei uns auf die Löschung folgender angeblich rerloren . und getilgter Dokumente angetragen: der * ligation vom 15. März 1791 über 150 Thlr., für den Förster Klamann zu Saurenkrug ausge⸗ sellt und Kahr. III. Sub No. 1. bei der Hollän⸗ terei Mauseort eingetragen; J

2) der Obligation vom 16. Oktober 1793 über 189

3) der Obägatien des Schulhalters Samuel Fraude

1 —— 177

nen, welche als Eigenthümer, deren Erben, Cessiona rien, Pfand⸗ oder sonstige wn, an den ge⸗ dachten Pösten und Dokumenten rn

dermeinen, aufgefordert, diese spätestens in dem auf

Thlr., für den Förster Klamann zu Saurenfrag Kubr. 1II. Suh No. 2. bei Mauseert ingrossirt;

voin 2. Oftober 1862 über 70 Thlr., für die Witwe des Oberförsters Klamann, eingetragen Ruhr. II sul, Na. 1. der Fraudeschen, jetzt Johann Friedrich Schulijschen Büdnerstelle zu Hammelstall;

a) der Obligation des Rademachers Friedrich Kell von 1. August 1797 über 100 Thir. für den mi⸗ norennen Friedrich von Jitznick, eingetragen Kuhr. II.Sab NV. 1. auf der Kellschen, . Rademacher Binhmschen Halbbüdnerstelle zu Blumenthal; der Sollgation des Bülduers Daniel Kasburg vom

22. Januar 1829 über 199 Thir. für den Büdner Michael Bastian zu Liepgarten, eingetragen auf der Kashurgschen, jetzt Schmalzschen Halbbtdner⸗ stelle in Liepgarten; .

6) ker Dbilgatien der Bilduer Peter Falfenbergschen

Eheleute vom 7. März isn! über 199 Thir. für

den Weber Schulz zu Grünwald, eingetragen auf

ben Falfendrraschen, jetz; Buckmaunschen Büdner⸗

Grundstücke in Meyersderg;

der Dbligatien des Mühlenmeisters Jacob Chri⸗

stian Bröcker vom 23. Mai 1778 über 1404 Thlr. für Jallane Pieper, eingetragen auf dem Müh⸗ lengrundstücke Neumühl;

der Tbligation vom A. März 1802 über 100 Thlr.

für den Gräbermeister Arndt, eingetragen auf der

Martin Krügerschen, später Christian Schuljschen

und jetzt den Gebrüdern Karl und. Johann Arndt

gehörlgen Halbbüdnerstelle in Eichhof.

Es werden daher alle diejenigen unbekannten Perso⸗

nspruch zu haben

den 27. Jannar 1811, Vormittags 19 Uhr, ver dem Herrn Justijraih Wilde in unserem Gerichts- Lolale augesetzten Termine 3 widrigenfalls sie mit ihren etwanigen Ansprüchen prätludirt und die nstrumente amortisirt werden. lleckermünde, den 21. Sevtember 1810. Königl. Land⸗ und Siadigericht.

5

gene Stadt hai durch ihren nunmehr vollendeten Wie⸗ deraufbau nach dem Brande ven 182 in jeder Be⸗ ziehung ein sehr vortheilhaftes Aeußere und Innere erhalten. r,, . sind hier viele anständige und bequeme Wohnungen entslanden, so daß, verbunden.

weise den von Pensionen und Renten lebenden Fami—⸗ lien zum Wohnort empfohlen werden kann.

den Letztere um so mehr ein, hier ibren Wohnort zu

sie nicht schuipflichtige Kinder haben. Schneidemühl, den 9. Dejember 1810. Ter Magzistrat.

Bekanntmachung. Es werden die unbekannten Erben und resp. Erb⸗ nehmer oder nächsten Verwandten I) des zu Wünschelburg gebornen und am 23. August 1833 zu Arnoldsderf verstorbenen Webergesellen Franz Opitz, ö 2) der iin Jahre 1802 zu Arnoldsr erf verstorbenen Häuslerauszügerin Anna Maria Rudolph, gebor⸗ nen Berger, hierdurch vorgeladen, ihre Gerechtsame in dem auf den 21. Juni 1811, Vormittags um 9 Uhr, in unserer Kanjlei zu Arnoldsderf anstehenden Ter⸗ mine wahrzune nnen und ihre gesetzliche Erbes⸗-Legiti⸗ mation nach , widrigenfalls die in 23 Thlr. und resp.7 Ehir. bestehenden Massen dem Königlichen Fiskus als herrenloses Gut werten zugesprochen wer⸗ den. Denjenigen Erben, welche in Person zu erschei⸗ nen verhindert seyn sollten, werden die Justiz Kommis— sarlen Scholz, John und Landgerichts-Rath Hennig zu Neiße als Mandatarien vorgeschlagen. Ziegenhals, den 8. August 1840. Das Patrimonial⸗Gericht des Rittergutes Arnoldsders Neisser Kreises.

Literarische Anzeigen.

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Fer an kre ich. ; Deputirten⸗ Kammer. Sitzung vom 21. Dezem—

ber. Der erste Redner, der sich uber den Gesetz Entwurf, hin— sichts der Arbeit der Kinder in den Fabriken vernehmen ließ, war Herr Lestiboudois. Er billigte das Prinzip des Gesetzes, wenn es auch dem heiligsten, was es auf der Welt gäbe, Eintrag rhue, nämlich der väterlichen Gewalt.

der Arbeit der Kinder getrieben werde, berechtige den Staat, der ö gehort, die keine

der Vater der Vater sey, einzuschreiten. An dem Gesetz Entwurfe

selbst habe er noch Manches zu tadeln und es besser zu wuͤn⸗

schen, und er behalte sich einige Amendements bei Erörterung der einzelnen Artikel vor. Der Handels ⸗Minister erklärte, daß die Regierung sich dem Gesetz⸗Entwurse, wie er von der Kommission verandert worden sey, vollstaͤndig anschließe. Herr Corne: „Ich verhehle mir eben so wenig, wie ttgend ein Ande⸗ rer, die Unvollkommenheiten des uns vorgelegten Entwurfes. Er überläßt, hinsichts der Ausdehnung und der Anwendung des in dem Gesetze ausgesprochenen Prinzips, noch zu viel der Will— kuͤr der Lekal⸗Verwaltungen; ich finde,

stem der Jaspizirung der Fabriken, diese unumgaͤnglich

nothwendige Bedingung es Erfolges, nicht hinlaͤnglich bedacht

worden ist. Auch durften vielleicht die festgesetzten Strafen zu

gelinde seyn; denn wenn einmal das Gesetz die Rechte der Kind⸗ heit anerkennt und schuͤtzt, so ist das Veikennen derselben mehr als eine Uebertretung von Polizei⸗Vorschriften, es ist augenschein⸗

lich ein Vergehen. Ich hoffe mit Zuversicht, daß durch die De— batte der größte Theil jener Unvollkommenheiten verschwinden

wird, und daß wir ein gutes Gesetz machen werden; aber sollte es auch unvollständig und ephemer seyn, sollten wir, wie unsere Nachbarn, gezwungen werden, es acht Mal wieder so glaube ich doch, daß es gut, daß es dringend Vert machen; wir haben von zu vielen betlagenswerthen Mißbraäͤuchen vernommen, z verzoͤgern weifel seine Schwierig, u Tage ein leichtes Ge⸗ Frankreich das traurige Pri⸗ im Ernst, daß es das beste Mittel sey, den Elsaß und die Cham—

beharrlichen vorzunehmen, * ist, daß wir uns jetzt gleich ans

als daß wir den Versuch, ihnen abzuhelfen, no dürften. Dieses Gesetz hat ohne 6 keiten; aber wo giebt es denn heut setz⸗? Und warum sollte unser visegium haben, stets vor den Schwierigkeiten beben, die den übrigen Theil von Europa nicht ab

haben? Was in Bezug auf die Arbeit der Kinder England, jene r

ße Fabrik, gewagt hat, was Preußen und Oesterreich, jene 1 Monarchieen, gewagt haben, das sollte Frankreich i 7 Unser Ruhm bestand früher darin, die Ersten zu seyn auf der Bahn einer hochherzigen Civilisation. ist uns nicht gelassen worden, so haben wir denn wenigstens das bescheidene ,, andern Völkern zu folgen, wenn sie ung das Beispiel eines Werkes der Menschlichkeit und der guten de litik gaben.“ Herr von Beaumont sprach sich gegen das Ge— setz aus, hauytsächlich deshalb, weil es vieler armen Leute Kinder verhindern wurde, sich ihren Unterhalt zu erwerben. Er wuͤnschte, daß das Gesetz noch reiflicher uͤberlegt wurde.

Der Mißbrauch, der mit g aris, als möglich zu ersticken. Er fuͤhlt sehr wohl, daß diese zu denen

derfahren; sie entledigen sich ihrer Rolle vortrefflich. keine Abgeschmacktheit, die ihnen nicht gut genug schiene, um sie auf alle Weise zu verbreiten. So bemuͤhen sie sich jetzt, glauben zu machen, Y)

daß das Sy begreifen, daß dieses Mansver die einzige Chance der Populari⸗

Dieser erste Rang

Sitzung vom 22. Dezember. Zu Anfang der heu— tigen Sitzung wurden unter die Deputirten mehrere Amende⸗ ments in Betreff des eben zur Berathung vorliegenden Gesetz⸗ Entwurfes vertheilt. Schon sind 1 Amendemenig vorhanden, wovon einige das System des Vorschlages ganz verändern wur— den. Hierauf ward die allgemeine Erörterung sortaesetzt, und dieselbe war bei Abgang der Post noch nicht geschlossen.

Paris, 22. Dez. Der Messag er enthält Folgendes: „In Folge eines Beschlusses des Britischen Kabinets hat Lord Palmerston an die Lords der Admiralität ein offizielles Schreiben gerichtet, in welchem er ihnen anzeigt und sie beauftragt, dem Admiral Stopferd anzuzeigen, daß die Regierung den zwischen dem Commodore Napier und dem schlossenen Traktat billige.“ (Vergl. Türkei) Galignani's Messenger bemerkt außerdem. „Wir vernehmen, Franzoͤsische Regierung von den Gesandten Rußlands, Oesterreichs und Preußens benachrichtigt worden ist, daß ihre Höfe, in Ueber

einstunmung mit dem von St. James, dem wischen dem Com⸗ modore Napier und Mehmed Ali abgeschlossenen Traktate bei.

treten.

Der Andrang n dem Grabmal des Kaisers dauert noch immer fort, und gestern war die Masse der Neugierigen sfast eben so zahlreich, wie am Tage der Leichen⸗ Feierlichkeit. Das Ge—⸗ dränge war ungeheuer und die Ordnung konnte nur mit Muͤhe aufrecht erhalten werden. Den ganzen Tag äber horte man auf dem Platze vor dem Hotel der Invaliden das Geschrei: Es lebe der Krieg! Nieder mit Gutzot! Man glaubt, daß die Behörde sich bald veranlaßt sinden wird, den Eintritt det 4 in die Kirche der Invaliden aufzuheben. Die Studen en, die sich durch die Weigerung, ihnen einen * in dem Trauerzuge anzuweisen, verletzt fuͤhlten, hatten beschlossen, gestern in Masse in die Kirche der Invaliden einzudringen und sich dann in feierlicher Prozession unter Absingung der Marseillaise nach der Vendome⸗ Saule zu begeben. Als sie aber gewahrten, daß sie schon in dem Augenblicke, wo sie sich versammelten, sorg⸗ fältig beaufsichtigt wurden, gingen sie auseinander, und verscho— ben die Ausführung ihres Planes auf einen folgenden Tag.

Heute ward vor dem ee. Zucht⸗Polizeigerichte der Pro⸗ zeß des Herzogs Karl von Braunschweig gegen den ehema— ligen Pollzei⸗Präfekten, Herrn Gisquet, verhandelt. Der Her— zog von Braunschweig hatte nämlich in den Memoiren des Herrn Gigquet ihn betreffende beleidigende Stellen zu entdecken geglaubt. Allein das Gericht theilte diese Meinung nicht und erklärte die Klage gegen Herrn Giequet für unbegründet, indem die betreffenden en bloß eine palitische Beziehung hätten.

Alle Oppositiong⸗ Journale, selbst der so argwöhnische Na⸗ tional“, unterstüͤtzen jetzt den Plan zur Befestigung der Haupt— stadt, voraus gesetzt, daß, dem Systeme des Herrn Thiers gemäß, die Rinamauer zur Hauptsache gemacht werde, und man die Forts nur als ein Accessorium betrachte. Auch das Ministerium scheint dieser Ansicht beizutreten, obgleich bekanntlich nach der Ansicht des Marschalls Soult die Befestigung bloß durch deta— chirte bewerkstelligt werden müßte. Ein einziges Journal der linken Seite, das Commerce, beharrt auf seiner Opposiiton, und alaubt Herrn Thiers heimlich mit dem Hofe einverstanden, um die Befestigung der Hauptstadt, allem fruühern Geschrei zum Trotz, . Das genannte Blatt sagt heute: „Herr Thiers hat den Journalen, seinen Werkzeugen, den Befehl gegeben, die ffentliche Erdrterung über die Befestigung von soviel ruͤfung ertragen, und die man der Unuͤberlegtheit und der Leichtglaäͤubigkeit abgewinnen muß. Wir machen das Publikum auf diesen schonen Plan aufmerklsam, und es mag

I den Gang beobachten, den die Presse des Herrn Thiers vefolngt.

Er will uns einschläfern, um uns desto besser sesseln zu Wir lassen uͤbrigens seinen Organen , 86 s giebt

können.

das Ministerium und der Hof dem von Herrn Thiers vorbereiteten Befestigungs⸗System abgeneigt wären. Wit

tät ist, die noch uͤbrig bleibt. Aber die Worte der Minister und

* Journale sind deutlich genug und alle Welt weiß, daß der

of die Pläne annimmt, welche Herr Thiers, als er noch Mi— nister war, mit ihm entworfen hat. Uebrigens haben bis jetzt

alle diese Journale, die die Befestigung von Paris vertheidigen,

nur ein Argument aufgefunden, welches aus dem Gehirn des Herrn Vugeaud entsprungen ist, und welches sie uͤber— einstimmend wiederholen. Sie behaupten, daß die Be⸗ sestigung der Hauptstadt das System der Kriegführung ver⸗ andern, und daß Europa zu dem alten System der Be— lagerungen und der Winter⸗Quartiere zurückkehren muͤsse. Die Befestigung von Paris muß, ihres Erachtens, den Feind an der Gränze zuruͤckhalten, da er nicht wagen wurde, die Hauptsladt . bevor nicht Metz und Straßburg genommen waͤren. Aber es scheint uns, daß das deste Mittel, den Feind an der Gränze aufzuhalten, darin bestände, diese Graͤnze selbst und nicht irgend einen Punkt im Innern zu besestigen. Meint man denn

pvagne zu decken, wenn man Paris mit einer Mauer umgiebt? Wie! Wenn ganz Frankreich in Paris seyn wird; wenn es aus— gemacht, anerkannt, entschieden ist, daß man mit Paris das ganze Land erobert; wenn Paris nur einige Tagemärsche von der Gränze liegt; wenn diese offene und entblößte Gränze der Inva— sion einen breiten Weg oͤffnet, dann sollte der Feind bei dem ge⸗ genwartigen Zustande der militairischen Wissenschaft sich dabei aufhalten, zwei bis drei Plätze zu erobern, die er leicht blokiren kann? an —— also, daß Europa uns angreifen wird, wie zur Zeit Turenne s, mit Armeen von 0,000 Mann, und nicht mit Massen, in deren Natur es liegt, vorwärts zu drängen. Die Wissenschaft der Kriegführung, geht eben so wenig zuruck, wie alle anderen k

ascha von Aegypten abge⸗

Inis ren erstes Opfer er späͤter seyn wurde. daß die

1840.

1 —— ——

und einige Mauern mehr oder weniger vor Belleville und Mont⸗ nartre werden die Fortschritte, welche sie gemacht ke nicht zer⸗ sibren. Was uns betrifft, wir mögen Unseren Verstand auch noch so sehr quälen, wir können es doch nicht einsehen, daß eine Nauer um Paris den Elslaß und Lothringen vertheidigen sellte. Wir erblicken darin im Gegentheil das Aufgeben jener reichen und tapferen Provinzen. Da alle Anstrengungen des Angriffs nothwendig auf Paris gerichtet seyn werden, so wird sich auch dort die ganze Anstrengung der Vertheidigung konzentriren müs= en. Das Loos Frankreichs wird von einer einzigen Schlacht ab— haͤngen. Nicht ohne tiefes Bedauern haben wir auch den, National“ unter den Verbreitern jener armseligen Theorteen erblickt. Der Natienal⸗ ladet in dieser Sache eine sehr große Verantwort⸗ ichkeit auf sich. Er begünstigt leichtgläubigerweise Versuche, de⸗

. Irrthum ist auf⸗

richtig, aber die Folgen desselben können schrecklich seyn. Massen wir ihn lehren, daß, wenn der Friede um jeden Preis sich befesti—⸗

zen will, diese Befestigung nicht gegen das Ausland gerichtet seyn kann? Hat nicht Herr Guszöt, der die Plane des Heirn

Thiers unterstuͤtzt, laut genug gesagt, daß er das Inland und

nicht das Ausland fürchte?“

Der König hat gestern die Maires und Adjunkten fur die 12 Bezirke der = ne. ernannt. Bekanntlich ist die Ernen⸗ nung zu diesen Aemtern eine doppelte. Die Buͤrger wählen zu⸗ erst fur jeden Bezirk 12 Kandidaten und der König ernennt so dann von diesen 12 zu den bezeichneten Aemtern. . 10 Jah⸗

ren ist jetzt zum erstenmale der Fall eingetreten, daß der König

einen Kandidaten zum Maire ernannt hat, der nicht der Erste auf dem ihm vorgelegten Verzeichnisse war, und es scheint, daß hierbei die Positit mit im Spiel war, denn der vom König ge⸗ wählte Maire gehört der konservativen Partei an, während der⸗ jenige Kandidat, der die meisten Stimmen erhalten hatte, und also auf der Liste obenan stand, zur liberalen Partei gehörte.

Es verbreitete sich heute, kurz vor Abgang der Post das Geruͤcht, daß Herr Thiers zum Berichterstatter der Kommisslon ernannt worden sey, welche mit Prufung des Gesetz⸗ Entwurfes über die Befestigung von Paris beauftragt worden sey.

Der Messager theilt einen kurzen Bericht des Marschalls

Valse an den Kriegs⸗Minister mit, welcher im Wesentlichen nur sagt,

daß vollkommene Ruhe in den Afrikanischen Besitzungen herrsche. Dieser Mittheilung folgt ein ausfuͤhrlicherer Bericht des Gene— rals Lamoriciere, hinsichts seines letzten von Oran aus unternom- menen Streifzuges. Die Resultate desselben würden noch ent. scheidender gewesen seyn, wenn nicht die Schwierigkeiten des Ter— rains, welches den Franzoͤsischen Truppen ganzlich unbekannt war, das rasche Vordringen der Kolonne verhindert hätten. Der Ge⸗ neral Lamoricire hat, seinem Berichte zufolge, auf diesem Streif⸗ zuge 700 Ochsen, Kuͤhe und Kälber, 100 Schafe, 15 Pserde, II Kameele, 10 Maulthiere und 260 Esel erbeutet.

Darmes hat bis jetzt Mittel gefunden, seine Verurtheilung dadurch zu verzögern, daß er auf eine geschickte Weise wahre und

falsche Aussagen macht, wenn er glaubt, daß die Instruction sei⸗ nes Prozesses der Beendigung nahe sey; so scheint es, daß er in

den letzten Tagen wieder neue Aussagen gemacht hat, die dem Instructionsrichter höͤchst wichtig erschienen

hat sich ein Polizei⸗Commissair in die Stra

begeben, und dort einen gewissen Hourdin verhaftet, der durch die Geständnisse des Darmes kompromittirt scheint. *

Der Gazette des Tribun aux wird aus Tul le geschrieben, daß das Gericht der gegen Madame Lafarge eingelelteten In⸗ struetion wegen des Diamanten Diebstahls keine weitere Folge geben wolle, da nach ihrer Verurtheilung zu lebenswieriger

Zwangsarbeit ihr doch keine andere Strafe mehr auferlegt werden könne. Dagegen will die Familie Leotaud die Erbin der Marie 8 gerichtlich auffordern lassen, die Diamanten heraus zu— geben. . Herr Cremieur ist von seiner Reise nach dem Orient wieder in Paris aer

Die hiesige Sparkasse erhielt in der abgelaufenen Woche an neuen Zuschuͤssen die Summe von 15,186 Fr. Die Raͤckzah— lungen beliefen sich auf 161,009 Fr.

Börse vom 22. Dezember. Die Vorlegung eines Ge⸗ setz⸗Entwurfes in den Belgischen Kammern wegen Vermehrung des Effektiv Bestandes der Belgischen Armee hat einigen Eindruck auf die hiesige Boͤrse gemacht. Dieser Umstand erregte neue Kriegs- Besorgnisse, und die Spekulanten schienen zu fuͤrchten, daß Belgien sich gegen Frankreich erklären würde, falls man ihm nicht erlaubte, seine Neutralität beizubehalten. In Folge dieser Muthmaßungen ging die 3Zproc. Rente auf 76. 95 zurück. Gegen Ende der Börse verbreitete sich auch das Geruͤcht, daß der Finanz⸗= Minister, Herr Humann, dem Könige seine Entlassung einge—

reicht habe.

Großbritanien und Irland.

London, 21 Dez. Wenn es mit dem Befinden der Ko, nigin nach ihrer Niederkunst so günstig fortgeht, wie bisher, so wird Ihre Majestät, wie man vernimmmt, auch die bevorstehende Parlaments- Session wieder in Person eroͤffnen.

Man spricht von einigen Pairs⸗COreirungen, die bei Gelegen— heit der Taufe der Kronprinzessin stattsinden wuͤrden, unter Ande⸗ ren soll Lord Barham zum Grafen von Guisborough erhoben werden. .

Der gestrige Observer enthält folgenden Artikel Uder dle orientalischen Angelegenheiten, der den Charakkter eimer ff Mittheilung an sich zu tragen scheint:; „Einiges * vor einigen Tagen durch die Ankündigung ene erregt, daß die Pforte zu dem feierlichen das gegen Mehmed Ali erlassene Absetzungs rufen, genug, daß die Pferte sich *r, orn. auf diesen höchst wichtigen Punkt ie. die Chroniele, ge⸗ an junehmen. enn gleich ünsere == doch geneigt, zu glauben, ,

iesem . war der n, . leben, ac richten aus Konsfansinor ,

Diesen Morgen e der drei Kronen

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