ken, wie der 29. Ortober oder wie der 185. April. Um sich den vormaligen Maitre s zu entledigen, ist man gezwungen gewesen, auch seine Adjunkten, die Herren Chatelet und Dailly, zu elimi⸗ niren. Aus einem Gefühle, welches sie ehrt, haben sie weder die Ste lle des Herrn Berger einnehmen, noch einem Cant ihren Veistand leisten wollen, der auf der Kandidaten, Liste den letzten Platz einnahm. So ist also die Verwaltung des zweiten Dez irks anf e erneuert worden. Es ist dies eine vollstandige Rerolutlen, bemerkstelligt zu Gunsten eines Partei oder vielmehr eines Privat-Interesses; denn Jedermann weiß, daß es sich eigentlich nur darum handelt, die kunstige Ernennung des Herrn Jacques Lefebvre * sichern, die schon das letztemal hoöͤchst zweifelhaft war. Das Ministerium bereitet sich schon auf die nächsten Wahlen vor. Die erste Wir— kung dieser Maßregel ist ungunstig fr das Kabinet gewesen. Kaum erschien Herr Berger in der Kammer, so ward er von den Deputirten der linken Seite und des linken Centrums um— ringt, die ihm auf das herzlichste ihre Achtung und ihre Theil nahme ausdrünckten. Die nister, durch diese Oration, die ei⸗ 2 ahnlich sah, augenscheinlich geärgert, verließen ihre Bank. Und nun möge sich die Kammer fragen: Was es das, was sie veranlassen wollte, als sie sich das Ministerium vom 2Y. Oktober gefallen ließ? Wollte sie, daß Herr Guizot und seine Freunde mit solcher Brutalität das Einschůüͤchterungs⸗System wieder aufnähmen? Scheint es ihr gut und heilsam, daß man das Land noch einmal auf die Bahn führt, die die Herren von Villelse und von Polignac eingeschlagen hatten? Dem Maire einer Kemmune ist die gute Ordnung, die Verwaltung der Lo— kal Interessen anvertraut; muß man durchaus aus einem solchen Manne das Werkzeug der politischen Leidenschaften machen? Die Muntzipal⸗Verwaltung bedarf des Zusammenhanges und der ie, , wird man bei jeder Ministerial⸗ Veränderung auch die Maire s ondern, um ihre politischen Meinungen mit den Heweglichen Meinungen der Regierungen in Einklang zu bringen? Wenn das die Kammer will, so will sie die Unordnung. Wir machen sie darauf aufmerksam, damit sie wenigstens die Stellung, die Absichten, die Bedarfnisse der politischen Partei ae n der die Majoritat für den Augenblick ihten Beistand 1 . *. Der Graf von Paris, dessen Gesundhelts Zustand seit eini⸗ r 336. e einflößte, befindet sich jetzt ganz ußer . 1 uren, m. Mf * ug auf die gestern von „Galignanis Messenger“ mitgerheilte Nachricht, daß die Hofe von Rußland, Oesterreich und Preußen, in Uebereinstimmung mit dem Londoner Kabineite, dem wischen dem Commodore Napier und Mehmed Alt abge= schlessenen Traktate beigetreten wären, bemerkt heute die Preffe: Die angetan digte Nachricht ist währscheinlich, und sie ist von 6. X. tigkett. Sie thut dem böͤsen Willen der Pforte Ein⸗ st, und macht die von einigen Blättern aufgestellte Hypothese, daß der Sinltan die Ratification des Traktars verweigern könnte, unmöglich. Wenn die mit der Türkei verbundenen Mächte sich nicht ber das in Alexandrlen abgeschlossene Arrangement aug gesprechen, wenn sie ihre Mustimmüng der des Sultans unter— ordnet n. so hätte es sich allerdings ereignen können, daß der Sultan, durch Intrigüen irre geleitet, auf dem Absetzunges⸗ Dekrete 3 * haͤtte, und dann würden die Schwierigkeiten der Rientallschen Frage weiter als semäls von ihrer Lösung entfernt rn seyn. Aber nach der Zustimmung der verbuͤndeten Mächte at die Pforte weder die makerielle, noch die moralische Freiheit, . 2 6. r n, ne, wen in der That . wenn nter de a der Mächte abgeschios. n, zuriuckwiese? Mehmed Ali würde dann cht erlangen, den Krieg e, . die Machte
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kräftigem Ruderschlege stromabwärts,. Das Geschrei des Herrn Millsen hatte mittlerweile an dem User des Flusses allgemeine Bestürzung hervorgebracht; ein an der naͤchsten Brücke befindli—⸗ cher Posten, der den Lahn ankommen sieht, ruft den Ruderern zu, ste sollten anlegen oder man werde Feuer geben; diese keh— ren sich aber nicht daran, und da die Schildwache nicht mit Patronen versehen war, so konnte sie ihre Drohung nicht ins erk 5 Man hörte noch eine Zeit lang das Geschrei des Herr Million, aber bald war Alles still, und man hat bis zu diesem Augenblicke noch nichts weiter von dem so gewallsam Ent— fuͤhrten gehoͤrt. Ueber die Urheber eines so ungewöhnlichen Ver— brechens und uͤber die Gruͤnde zu demselben ergeht man sich in vielerlet Muthmaßungen. Die Polizei ist in voller Thätigkeit und man kann nicht zweifeln, daß sie den Missethatern bald auf die Spur kommt.“ Börse vom 22. Dezember. Man strach heute wieder viel von einer neuen Anleihe, und es hieß, dieselbe sey ihrem Abschlusse nahe. Dieses Geruͤcht wirkte nachiheilig auf die Course
76 . 70.
Greßbritanien und Irland.
London, 22. Dez. Gestern Nachmittag sind der Kronprin— zussin, in Gegenwart der Doktoren Sir James Clark und Lecock, don dem Doktor Clagden die Pocken geimpft worden. Nach den Anordnungen, die im Schloß Windsor getroffen worden sind, scheint es, daß die Taufe der Kronprinzessin in der dortigen Kapelle kurz nach der Zusammenkunsft des Parlaments mit großen Pomp statt— sinden wird. Die nahere Bestimmung des Tauftages soll davon abhängen, wenn eg dem Könige der Belgier am gelegensten ist, da dieser, wo möglich, bei der Tause als Zeuge gegenwärtig seyn will. Die auf gestern angesetzte Abreise des Hofes vom Bücking⸗ ham⸗Palast nach Windsor ist, der strengen Witterung wegen, noch um einige Tage verschoben worden. Die Königin hat insbeson— dere die Vollendung der neuen Reitschule zu Windsor eifrig be⸗ trieben, weil sie dieselbe unverzuͤglich benutzen will, und dieselbe ist bereits gestern vollkemmen fertig geworden. Nach Ankunst des Hofes wollen die Einwohner von Windsor eine Lffentliche Versammlung halten, um eine Gluͤckwunsch⸗Adresse an die Köni— gin und den Prinzen zu richten.
Ein Schreiben aus St. Jean d' Acre vom 20. November
würden micht mehr gegen ihn ergreifen knnen, da er aledann nur ö. eine von ihnen selbst gebilligte und für gerecht anerkannte Sache fimpfte. Kann man gün aber vernünftiger Weise voraussegen, daß die Pforte Lust haben wird, sich in einen persßnlichen Kampf mit dem Pascha ernzulassen, den sie nur mit Hülfe Englands und Oester⸗ reiche besiegen konnte? Nein, dat wird Niemand glauben. Wenn es daher wahr seyn solltt, daß der Divan einen Augen⸗ , mn, hatte, die Ta . von Alexandrien zu ratisiziren, und das Abseßungs Dekret zurückzunehmen, so wird das Benth⸗ men der vier Mächte ihn 2 l' wingen, und deshals ist zu wünschen, baß ö n Rede stehende Wahrheit durch d e nf. nicht widerlegt werden möge. Fuͤr uns, die wir immer geglaubt und immer gesagt haben, daß der Londoner Traktät keinen geheimen Gedanken der Theilung oder der Er, oberutig versteckte, und nur die —— der r be⸗ 2. wärde jene Nachricht ein besonderes Interesse haben, denn unsere Meinung wäre dadurch vollkommen Festätigt“ 26 amnel. vott Lagcaseg wirs einen Bericht Über die Reise 3 Helena im ck erscheinen lassen. * : Alle Personen, die in Folge der 9 Darmes ver⸗ haftet wurden sind wieder freigelassen worden, da sich auch nicht e ,, , ,,
D kö ö. dicsenigen Civil Ingenieure, die unter dem istertum des Herrn Jaußert mit der Aunsfuͤh⸗ 8 nes 3 we, mn, 36 ung . . Wftragt waren, bei sich ve und ihnen vorgeschlagen, jene Arbenen, un er . der n . ; ö en. Dem e .
ate Schneefall verzð ö die Antunft der Posten aus e , , , ,
len geweig
dem 86
k 6
der Eonrtier de i- Europe, em in Londen erscheinendes
zöstsches Jcurnal, meldet den in England erfolgten Tod der
n Feuchrres, die durch ihr V D dem Prinzen
n fügt hinzu:. „Gobgleich
et worden lst, so kennt man 1 Sie . ihrer Nich⸗ nögen, welches dieses junge wird aüf 20 Müllenen Fr ge—
Lyon e,
apier, welches vermuthlich
R. Stopford und dem Commodore — Der Commo—
zu einer gerichtlichen Untersuchung fuhren durfte.
dore soll namlich nach der Einnahme von Acre den Admiral ge,
fragt haben, wie er mit seinem Benehmen zufrieden sey, worauf naten, als er von einem Besuche zu Eton College nach dem
der Admiral geantwortet haͤtte, er könne es nicht loben, da der Commodore, gegen den ihm ertheilten Befehl, selbst mit seinem
chiff den Kampf zu eröffnen, den „Castor“ vorangeschickt, und dann, als er herangekommen, eine solche Stellung eingenommen
habe, daß, zu großer Beschwerde Aller, welche bei der Belage. rung beschäftigt gewesen, drei Schiffe ganz außer Thätigkeit ge— n man ihr die
Der Courier bringt den zwischen Neapel und England vor gen wurde, fragte sie, wem das Gebäude gehßre, und duf. 6 . Antwort, es sey die Iesidenʒ der Königin, rief sie aus: „Es ist
setzt worden seyen.
kurzem durch Vermittelung Frankreichs ausgeglichenen Streit uͤber das Schwefel ⸗Monopol in Sicilien wieder zur Sprache, eine Angelegenheit, die, wie er meint, trotz ihrer Wichtigkeit, durch die Ereignisse in der Levante in den Hintergrund gedrängt worden sey. Es wird darquf hingewiesen, daß, obwohl man über die vorläusigen Bedingungen einer Ausgleichung und die Grund lage einer definitiven Erledigung der Frage aͤbereingekommen, doch seit der Zeit, wo Admiral Siopford mit seiner Flotte die Nea— politanischen Gewässer verlassen, kein Schritt geschehen sey, um diese Angelegenheit zu einem befriedigenden Ende zu führen. Der Britische Handel in Neapel liege gänzlich darnieder und werde von Tag zu Tag mehr in seinen Rechten beeinträchtigt. Die den G hen Kaufleuten schuldige Entschädigung werde vorent— halten, und die zur Ermittelung ihrer Forderungen nledergeseßzte gemischte Kemmission, wobei Frankreich, das sich mit England üͤberworfen, den Ausschlag gebe, lasse noch nicht? von sich hören, während man durch die angerufene und angenommene Vermitte— lung Frankreichs in dieser Sache die Bildung einer engen Al— lianz zwischen Neapel und Frankreich beschleunigt habe, welche 6 unvorherzusehenden Folgen von großer Wichtigkeit fuhren nne.
Am Aten d. M. ist zwischen Lord John Russell, als Kolo— nial ⸗Minister, und der Neu⸗ Seeländischen Kolonial⸗Gesell⸗ schaft eine Uebereinkunft abgeschlossen worden, in welcher die Grundsaͤtze festgesetzt sind, nach denen die Frage über den Territorial⸗Besitz in Neu⸗Seeland entschieden werden soll. Die Proclamgtion des Gouverneurs von Neusuͤdwales vom 5. Ja— nuar dieses Jahres erklärte ganz Neuseeland fur eine Englische Kolonie, und von diesem Augenblicke an ist nach Englischem Ge— setz kein Landver⸗Kauf von den Eingebornen an einem Enropäer gültig, außer wenn er durch die Regierung vermittelt wird. Von diesem Datum an ist also keine Schwierigkeit vorhanden, aber diese lag darin, zu entscheiden, welche früheren Anspruͤche auf das Land gültig seyen. Lord J. Nussell hat sich nun mit der ö dahin geeinigt, daß sie für jedes
fund Sterling, welches sie für Ankauf von Ländereien, ir Geschenke an 6 für Vermessung, Transport von olonisten, kurz für ausgegeben habe, vier 26 an die Krone, unter ckfalle.
freisich nur ein geringer Theil ihrer Ankäufe ist, indem sie über drei Millionen Morgen gekauft hatte. Allein sie hatte von An⸗ fang an immer erklärt, daß sie das, was sie den Eingeborenen im Augenblick des Verkaufs fuͤr das Land gebe, keinesweges sür den wahren Preis desselben ansehe, und daß sie die Verbindlich keit anerkenne, dem Staat und den Eingeborenen weitere Rechte vorzubehalten. Die Realerung verspricht, die Hälste des Errrags der Kronlaͤndereien auf Transport von Emigranten zu verwenden,
und man kann daher mit Gewißheit voraussehen, daß Neu⸗ Seeland
in wenigen Jahren die Kornkammer von Australten wer den wird, wozu es von der Natur bestimmt ist, indem die Ungewißheit des Negenz in Australien die Production von Korn immer unsicher und theuer machen muß, während das regelmäßige Klima von
macht
9. ie Western Times meldet den Schiffbruch zweier Schiffe bei Brixham, der vor vier Tagen in der Torbay bei furchtbarem turm atifand. Die Schiff? wurden mit Ungestüm gegen die elfen geschleudert und in Trümmer zerschmettert. Drei Matro⸗ des einen Schiffs, einer Franzäsischen , . kamen
ums Leben. Das andere Schiff war ein Englischer Schooner. Das um die Mitte November in der Nordsee verunglückte
l Frau des Capitains, weiche nicht au
Schiff „Fairy“ war eine alte 22 wn. 1 . ver
1
und bracht: die proc. Rente auf 110. 65 und die Z3proe. auf
spricht von einem Mißverstäͤndniß zwischen dem Admiral Sir
rend der ersten Zeit ihres Aufenthalts
zukehren.
werb und Verwaltung ihrer Distrikte orgen Landes wählen dürfe und der orbehalt der Rechte der Eingeborenen,
zur Die ö, . bis jetzt etwa zo, o Pf St. ausgegeben, so daß sie etwa 300,000 Morgen wählen kann, was
daten zu stimmen bereit wäre.
nach neueren Berichten aus Lissabon (s. den Art.
Neue⸗Seland und der tiefe Ackerboden die Aerndten dort sicher
bei diesem Ungluͤck en, . Mann, sondern auch ihren Vruder und ihren ältesten Sohn; die ganze Bemannung, aug 35 Personen bestehend, kam ums Leben.
Nach der Neweastle Chroniele haben die Britischen n, , nie so große Verluste erlitten, als in diesem
ahre.
Dem Vernehmen nach, sucht die Regierung Schiffe von 2 — 360 Tonnen Last, um nach Tschusan zu gehen, wo sie fuͤr den offentlichen Dienst verwandt werden sollen.
Die nach dem Irrenhaus Bedlam gebrachte Gräfin Rester⸗ litz, wie sie sich sortwährend nennt, kam, wie man nach näheren Erkundigungen erfahren hat, schon im Februar aus Frankreich mit eigener Ejuipage, einem Secretair Und einem Französischen Kammermädchen nach London, wo sie sich bis zur Abreise des Hofes nach Windsor aufhielt. Sie solgte diesem dahin und mie⸗ thete eine huͤbsche Wohnung fuͤr 30 Pfd. Einen Theil ihrer Möͤ⸗ bel brachte sie aus Frankreich mit, die ubrigen kaufte sie in Lon— don. Sie ist etwa 38 Jahre alt, hat schwarzes Haar und schwarze Augen und scheint fräher sehr 6 — gewesen zu seyn. Sie war zuerst mit dem Englijchen Capäüain Pit Rose ver 68 und lebte vor 12 bis 15 Jahren mit demselben zu Canterbury, ro damals sein Regiment lag. Aus dieser Ehe lebt ein Sohn, welcher Liüutenant in Deutschen Diensten seyn soll; er ist ihr einziges Kind. In zweiter Ehe war sie, nach ihrer Angabe, mit einem Opersten in Oester⸗ reichischen Diensten verheirathet, von dem sie seit sänge⸗ rer Zeit geschieden ist. Sie ist eine Deutsche von Geburt. Gleich nach ihrer Ankunft in England machte eine Nachricht die Runde durch die Journale, daß ein Engländer ven dem Polizei⸗Gericht zu Boulogne zu dreizehnmonatlichem Gefängniß verurtheilt wor⸗ den sey, weil er unter falschem Vorwand und unter dem ange⸗ nommenen Namen des Lords Alfred Paget von einer Gräsin Nesterlitz Geld zu erhalten gewußt, welche am 10. Februar auf ihrer Reise nach England, wo sie den Prinzen Albrecht besuchen wolle, sich in Calais aufgehalten hätte, und dert dei Ausfertigung ihrer Pässe auf Schwierigkeiten gestoßen sey. Die Gräfin sand sich derch diese Mittheilung der Journale veranlaßt, einen ** — Franzosisch abgefaßten Brief an eine Morgenzeitung zu schicken, worin sie zu wissen verlangte, von wem sene Nachricht herrühre, da zwar der Umstand, daß ein Engländer unter jenem falschen Namen sich bei ihr eingefuhrt, richtig, die Vehauptung aber, daß sie nach Londen gekommen, um dem Prinzen Albrecht einen Besuch abzustatten, unwahr sey. Obwohl nun damals das
Gerücht verbreitet war, daß sie dem Prinzen nicht unbekannt len,
so hat sich doch später erwiesen, daß sie ihn vor etwa vier Mo—
Schlosse in Windsor zuruͤckkehrte, zum erstenmale Jah. . 4. 64 ö u Windsor lebte sie sehr eingezogen. Erst am 15. Oftober beschleß sie, nach London zurück Auf der letzten Station ließ sie ihren Wagen mit vier Pferden bespannen und befahl dem Postillon, nach dem Bucking⸗ ham-⸗Palaste zu fahren, wo sie von dem Portier verlangte, daß emächer der Königin zeige; als dies ihr abgeschla⸗—
unmoglich, daß ein so schlecht aussehender Ort der Aufenthalt ei⸗ ner r in seyn kann!“ Hlerauf miethete sie sich in Gordons Hotel ein, wo der Besitzer ihr jedoch nach einigen Tagen in Folge ihres seltsamen Benehmens aufkündigte. Da sie die Rechnung dort nicht bezahlen konnte, beschloß sie, alle ihre Habseligkeiten zu verkau⸗ fen, ihre Schuld abzutragen und nach dem Kontinent zuruͤckzu⸗ kehren. Mehrere Tage blieb sie, ohne Nahrung und ohne Je⸗ manden vor sich zu lassen, im Bette liegen; dann verließ sie pl lich zu Fuß und im Negligs ihre Wohnung, und man hörte raume Zeit nichts mehr von ihr, bis sie in Richmond wied zum Vorschein kam und dort durch ihr üͤberspanntes Wesen und ihre wunderlichen Anspruͤche allgemein ausstel, indem sie * Morgens in den Hampton-Courtpalast gi
und den dor Arbeitern befahl, ihre Arbeit m n,, bei sie sich . tle
wahlin des Prinzen Albrecht nannte. Mittlerweile hatte ste am Deutschland Wechsel erhalten, die sie in den Stand sebten ihre Schulden zu bezahlen. Am 3. November kehrte sie nach W sor zurück, wo sie gleich nach ihrer Ankunst ihr Dienstmadch beschuldigie, ihr mehrere Kleinodien entwendet zu haben, was sie vor den Gerichten jedoch nicht hinlänglich erweisen konnte, weg halb die Angeklagte freigesprochen wurde. Die Gerüchte, daß die Bank Direktoren neue Maßregeln ergreifen wurden, unt die Circulation ihrer Noten zu beschränken, erweisen sich als voreilig, da noch weiter nichts darüber verlautet ist. Doch glaust man, daß die Bank wegen des allgemeinen Finanzzustandes von Europa genöthigt seyn wird, sich in gewissen Graͤnen zu halten. K Die Napoleonische Leichenseier in Paris veranlagt die Ti— meg unter Anderem zu lolgenden Betrachtungen: „Hätte nicht die Regierung die Kosten der Cerem one nube oinmen, ganz Frank⸗ reich würde für das Begräbniß seines vormaligen Herrschers nicht das hinreichende Geld zusammengeschsssen habn, ünd die zu die⸗ sem Zweck ursprünglich in Gang gebrachte Subscription erwies sich als ein gänzlicher Fehlversuch. In der ganzen außerordent⸗ lichen Geschichte Napoleons bietet kaum eine Erscheinüng mehr Stoff zum Nachdenken, als der Umstand, . seine Exequien v Ludwig Philipp und Guizot veranstaltet werden mußten, den bel. den Männern, welche am meisten dahin Ker, aben, die ver⸗ hängniß vollen Folgen der Erbschaft seines Kriege 3 33 kampfen und anezurotten und die Ktäfte der Franzs 361 N tion glückbringenderen und nuͤtzlicheren Gegenständen zuz zen.“ Ju Schottland hat der Gutsbesiger Sir Willam . ll erklart, er werde in Zufunst auf seinen Gistern keinen Pächn dulden, der bei den Parlaments-Wahlen nicht für seinen Katzdi= 2 . t *
8
ortugie sischen Regierung Herne,, griffenen Maßregeln far gleichbedeutend mit einer Krieg ert rung
Der Courier hält die von der
gegen Spanien.
Die „Briti soranisse 0, Oh
j 36
daran stieß, daß die Indisch-Britisch Regierung von jenem Götzendienst nicht bloß Gewinn zog, sondern auch Europaͤische Truppen bei den Festaufzügen paradiren ließ.
Am 27. Oktober eröffnete der Gouverneur von Jamaika die Sesslon des Versammlungshauses dieser Insel. Tr begann mit der Rage unbegründeter Verleumdungen, welche über die Arbeiten der vorigen Session des Hauses in öffentlichen Versamm⸗ lungen und zu Parteizwecken in England vervreitet worden seyen, wo man behauptet habe, es sey der Zweck der Legislatur von Jamalkg gewesen, durch ungerechte und bedrückende Gesetze wie⸗ der Sklaverei und Zwang zuräck zuführen Hiergegen bemerkte der Gouverneur, daß die angenommenen oder verbesserten Ge— segũe meistentheils ganz dieselben seyen, wie die, nach denen das Mutterland in ahnlichen Beziehungen verwaltet werde, und daß daher diejenigen, welche in dem Vereinigten Königreiche in der— gleichen Verleumdungen eingestimmt, Gesser thaͤten, erst den Dalken aus ihrem eigenen Auge zu ziehen, ehe sie auf den Splitter in ihres Bruders hugo aufmerksam mach⸗ ten. Er fägte hinzu, daß die geladelten Gesetze schon fast ein Jahr in Kraft seyen und, so viel er wisse, auf der Infel nirgends Veschwerde erregt hätten. Nichte destoweniger ricth er dem Versammlungehause, zu erwägen, ob dieselben irgendwie verbessert werden konnten. Er empfahl ihnen auch das Gesaͤng— nißwesen zur Beruͤcksichtigung und zu möglichster Gleich stellung mit der Englischen Gefängniß⸗Disziplin. Ferner erklärte er, daß er während der Ferien den Versuch gemacht habe, Versshnunge— Gerichte, nach dem Muster der in Norwegen bestehenden, einzu⸗ führen, die nach der Versicherung der Reisenden, in jenem Lande Lißerst wohlthätig wirkten und guch in Barbadoes schon mit Er— folg eingeführt worden seyen. Er bemerkte, daß zwischen Brod⸗ herren und Arbeitern immer mehr ein gutes Vernehmen einzu— treten scheine, und daß die Letzteren sich ven der Identität ihrer eigenen Wohlfahrt und der ihrer Herren zu überzeugen anfingen. Schließlich empfahl er einen festen Pachtzins und eine neue Or— ganistrung der Miliz. .
Die Berichte aus Süd, Amerika, welche die Nord⸗Amerika— nischen Blätter mittheilen, sind nicht selten übertrieben, und da⸗ her zwe seln Viele hier auch an der Echtheit der Nachricht von der in Neu Granada ausgebrochenen Revolution; eben so halt man die Nachricht, daß Mexiko beabsichtigen sollte, gegen Texas Krieg zu fuhren, fuͤr eine Erdichtung, um so mehr, da der Praä—
t von Texas in seiner bei der Ersffnung der gesetzgebenden Versammlung gehaltenen Rede äußert, daß, obwohl die aus den Vereinigten Staaten herübergewehten Gerüchte ihn gensthigt hätten, die Schiffe der Republik in See stechen zu lassen, die Villtgiein ihn doch abhalte, Mexikanisches Eigenthum anzugreifen, se lange der Texianische Gesandte in Mexiko sey, um 'iber den
rieden zu unterhandeln. Auch zweifelt man nicht daran, daß die Anerkennung von Texas von Seiten Hollands und Englands baldigst zu einer freundschaftlichen Uebereintunft zwischen Mexiko und Texas fuhren werde.
Nieder lande.
Aus dem Haag, 25. Dez. Die Debatten und Abstimmun⸗ gen über das Budget wurden in der gestrigen Sitzung der zwei— ten Kammer fortgesetzt und in einer Abendsitzung beendigt. Die Ausgaben sür das Kriegs⸗Departement wu den mit gegen LL Stimmen bewilligt. Bei der Diekussion über das Einnahme— Budget fand besonders die Erhdͤhung der Zusatz Lentimen vielen Widerspruch. Mehrere Mitglieder, obwohl sie Über einzelne Ge—
stände nicht einig mit den Regierungs, Ain tägen waren, ließen doch dem guten Willen und der Thätigkeit des Finanz . Ministers, errn Rochussen, Gerechtigkeit zu Theil werden. Das Einnahme⸗ udget selbst wurde mit 34 gegen 5 Stimmen genehmigt. Die von der Regierung gemachten Anträge in Bezug auf die Staats⸗ Einnahmen und Ausgaben sind demnach in allen Sticken von der zweiten Kammer gutgeheißen.
Die Staats Courant enthält eine Königl. Verordnung vom 22sten d. M., wonach das Staats Sekretariat und das Königl Kabinet vom J. Januar 1811 ab zu einem. Dikasterium vereinigt werden, die den Namen „Koͤnigl. Kabinet“ tragen.
asselbe soll von einem Direktor geleltet werden, welcher drei erendare, zwei Kommis, drei adjungirte Kommis, einige ntzellisten und die nsthige Anzahl Kanzleidiener unter sich ha wird. m Direktor ist Herr von Rappard, bisheriger
X des Staats. Sekretariats, ernannt. =
Belgien. Brussel, 23. Dez. Die Repräsentanten⸗ Kammer hat in erfolg ihrer gestrigen Sitzung den von der Regierung verlang—⸗ Provisorischen Kredit von funf Millionen Fr. fuͤr das Kriegs erium bewilligt.
Dänemark.
u e *r nen en, 22. Dej. (Dan. Bl) Folgendes Königl. ltript wird dazu dienen, manche salsche Voraussetzungen und r, 9 erstreuen ;
u Erwägung Deines allernnterthünigsten Antrages, daß Du, , Graf zu Rantzau Breitenburg, Dei— le n n Gi en ben wegen, nicht im Stande seyn wirn, sert
uns Te. Dir Siaatsgeschãften hierselbst zu nehmen, Wir an—
e n inn ie nich: ju entbehren wünschen, welche Du siets
üüt daft, so Jenchwmit'rehrer rene gegen König Und Vaicrsand Ri— ,, 6 Wir auf Dein deüfallfigs Anfnchen, daß Tu 9 (ät. Dich segleich hier ein jisiuden, um Theil au
d ĩ ö . w, Staaisrais zu uchmen, wogegen Du
ᷣ mint, Dich hierher zu bercben, wenn befenderg 66 erg itt Sl , . und Du von il dazn ! . e. eines Anfenthaltes zu Breitenbur . n 49h e rg dme ist es n e 53 a , i. 6 ass gen 21 ine ele mne: Staats⸗Minisser, die Anuf⸗ ie . n Abschlichun ö erhöchsstes Zatrauen Dir auferlegen möchtt, . ä 2mm! 99) r Uueberesnfqsufie wegen Zell Ver giltung an 22 * J * 3 Vi icht weniger erwarten Wir? daß Tu Berichte . en * . Ur Gen Dir fordern möchten, sowehl über gemein, la en , als spezielle Gegenssände die Her jogthümer betreffend, ab. , n, , , sassung sinden selltesi, über bergie n . , D mn.
äöigss ein zureichtn, bann crwalttn Wir' n nde Ber chte und Ver, * ö daß Du nicht damit ͤ
1st. — oft ö ö anstehen
. . ft Wir das Serjogthum Solstein besuchen werden, wirsi
selöst zu Uns begchen, um * gehmen, die Wi . eil an den Geschüͤsien zu Sich in . en, fue, aufzutragen. = Wir 6e.
wenhagen, den 12. 5 830. a. n unsetet dtentenmnai . 3 27 . . ist ian R.
,lnseren lieben getreuen a men Staats Mini
122 des Elephanten⸗ Dipeng, und er n n,
Danneb sebreg, Grafen Rautzau⸗Brritenburg, Dann ebroge⸗
mann. * Masestät haben den Großherzogl. Mecklenbu
schen Staats Minister von Dem ᷣ e Ger ernannt. e. w 1 ene,
rg. Etrelitzi⸗ des Danne⸗
2
*
.
lung eines Bahnhofes in Erlangen erkauste Gebäude abzutketen.“
Staͤnde des Fuͤrstenthums ergreifen wir die Veranlassung, hier eine übersichtliche Darstellung derselben, so weit sie das auswäͤr— tige Publikum interessiren, mitzutheilen. Von der Negierung wurden den Standen folgende Gesetz-Entwürfe vorgelegt: Ab⸗
1163
Die hiesige Zeitung meldet, daß die Reductionen hinsicht⸗ lich der Finanzen unde der Staatsschule, so wie des übergeordneten Personals im General⸗Zollkammer⸗ und Kommerz⸗Kollegtum nun⸗ mehr durch Allerhöchste Resolutien enischieden seyen. Sie hoffe in einigen Tagen das Ausführliche dieserhalb mittheilen zu Lennen.
Die Dampfschisssahrt zwischen Stockholm uns hier 'soll nicht, wie man bisher wohl hörte, mit bedeutendem Verlust verbunden gewesen seyn, sondern, wie man jetzt aus sicherer Quelle erfährt, hat sie dem Schwedischen Postwesen einen nicht geringen Gewinn gebracht; sie ist hauptsächlich eingerichtet;, um die am Freitag hier ankommende Hamburger Post auf diese Weise bis 5 Tage fruher als sonst nach Stockholm zu bringen. Das Damysschiff ist in diesem Jahre zwar nur mal in schlechter Jahreszeit hin und her gegangen, doch hat sich demungeachtet der große Nutzen dieser Einrichtung fuͤr die Korrespondenz wie fuͤr den Handel gezeigt.
Hiesige Blätter erwähnen der großen Tapferkeit, durch welche sich Lieutenant Dahl von den Fuͤhnschen Dragonern, der die Er— laubmiß erhalten hatte, an der Franz. Erpedition in Algerien Theil zu nehmen, in den beiden Treffen vom 29. Ottober und 19. No— vemver ausgezeichnet hat. Auch ist ihm eine ruͤhmliche Auszeich⸗ nung durch den General Changarnier zu Theil geworden, sowie er gleichfalls mit Lob in des. Marschalls Valce Bericht an den Kriegs, Minister vom 2. November d. J. erwähnt wird. Im ersten Treffen ward ihm das Pferd untersn Leihe erschossen.
Deutsche Bundes staaten.
München, 23. Dez. (Münch. pol. 3) Die erwähnte Königl. Entschließung vom 18. November (67 St. 3. Nr. 358) lautet vollständig: „Nachdem Se. Majistät der König beabsich⸗ tigten, mit dem nächstkommenden Frühling, wenn bis dahin fuͤr die Erhaltung des Friedens zureichende Gewähr gegeben ist, den Bau einer Eisen bahn von Nürnberg nach Bam berg auf Staats⸗ kosten beginnen zu lassen und zu diesem Ende zu befehlen geruhten, sofort die erforderlichen Vorbereitungen einzuleiten, so wird dem Königl. Regierungs,Präͤsidium hiervon mit dem Auftrage Kenniniß gege⸗ ben, sich mit dem Direktorium und Verwaltungs- Rathe der Aller— höͤchst koncessionirt gewesenen Gesellschaft fur den Bau einer Eisen⸗ bahn von Nurnberg nach der noͤrdlichen Reichsgränze daruber zu benehmen, unter welchen Bedingungen besagte Gesellschaft geneigt sey, die auf ihre Kosten hergestellten Plane und Ueberschlaͤge der Regiernng zu überlassen, dann das von ihr bereits zur Herstel⸗
Sigmaringen, 17. Dez. (Schwäb. M) Mit dem als— baldigen Schlusse der zum Drucke beförderten Verhandlungen der
loͤsung der Leibeigenschafteé⸗Abgaben, Bestrafung der einfachen Un— zucht⸗Vergehen, Kompetenz⸗Bestiminung in Poltzeistraffachen fur die eximirten Personen, Volljährigkeit und Geschlechts-Beistand⸗ schaft der Frauen, Verfahren in bedingten Mandat⸗Prozessen,
Finanz-⸗Etat für 1830 — 43, Militair⸗Aushebung, Gemeinde ⸗Grd—
nung, Entschaͤdigung fuͤr die aufgehobenen Juden ⸗Schutzgelder,
Theilnahme an den Straßenbaukosten, Vollstreckungs⸗Verfahren
in buͤrgerlichen Rechtssachen, Verpflegung und Heilung der außer
ihren Heimaths⸗Orten erkrankten Armen, Untersuchung und Be—
strafung der Forstfrevel. Diese Gesetzes Entwuͤrse erhielten mit eini—⸗ gen Modificationen die ständische Zustimmung und wurden als landesherrliche Gesetze publizirt. Besonders wichtig ist die neue Gemeinde ⸗ Ordnung, durch sie und das ihr zur Grundlage die— nende Gesetz uber das Buͤrgerrecht vom 5. August 1837 ist nun das Gemeindewesen vollkommen geregelt. Von den übrigen Ge— setzen kommt zu bemerken, daß die Geschlechts-Beistandschaft fuͤr vollsährige Frauen aufgehoben, die Militair-Dienstzeit von sechs auf vier Jahre herabgesetzt und dafür eine Rererve' gebildet, die
Entschädigung suͤr die aufgehebenen Juden Schutzaelder im Ve— trage von 9400 Fl. von dem Durchlauchtigsten Landesherrn dem Landes-Spital Fonds geschenkt und die Frohnen bei den Straßen⸗
Bauten aufgehoben wurden. Die von der Regierung angeson⸗
nenen Verbesserungen in der Landes⸗Verwaltun erforderten eine beträchtliche Vermehrung des Etats, die auch von den Staͤnden
bewilligt wurde. Der Bedarf suͤr die Fzinanz-Perie de 1840
bis 18343 beläuft sich auf 275,390 Fl. und aͤbersteigt die
frühere um 70,580 Fl. Ueberdies wurden auß erordent⸗
liche Kredite im Betrage von 126,100 Fl., darunter suͤr
das Militair 19,900 Fl., fuͤr den Straßenbau 73, 900 Fl. und
fuͤr die trigonometrische Vermessung S009 Fl. bewilligt. Unter
den ordentlichen Positionen des Bedarfes sind die beträchtlichsten:
das Militair mit 63,0090 Fl, die Sicherheits-Polizei mit 15,900
Fl der Straßenbau mit 72,000 Fl., das Medijinalwesen mit
13,90) Fl. und der zͤffentliche Unterricht mit 18,310 Fl.; als
neue Position erscheint die Besorderung der Landwirthschaft und
Gewerbe mit 6009 Fl. Die Deckungs- Mittel belaufen sich im
Voranschlage auf 278,150 Fi. und haben sich gegen früher ver—
mehrt um 76,950 Fl. Zu diesem Behufe wurde bei den direk⸗
ten Steuern die Quete aus 100 Fl. Steuer- Kapital von 77
Kr. auf 10 Kr. erhöht. Der Rein-Ettrag aus den direkten
Steuern berechnet sich auf 196, S900 Fl., und zwar ausschließlich
der Dienstertrags- Steuer, aus einem Steuer Kapital von
39,189,000 Fl, die indirekten Steuern liefern 66,000 Fi. Unter
den von den einzelnen Abgeordneten gestellten Motionen betrafen
die wichtigeren die Einführung einer Gesinde⸗Ordnung, die Classi⸗
sicatien der Pfarrstellen, die Verwaltung des all meinen Kirchen
Fonds, die Ablssung des Kleinzehnten, die Aufcebung der Bann—
rechte, die Beförderung der Landwirthschast; far mehrere dersel—
ben wurde im Landtags ⸗Abschiede sorgfältige Erwägung zugesagt.
Der Landtag dauerte vom 8. April bis 6. Juni; die Anzahl der
Abgeordneten war 19, wobei die Abgeordneten der Fuͤrstlichen
Standesherrschaften Fuͤrstenberg und Taxis fehlten.
Spanien
Madrid, 15. Dez. Die von dem Finanz⸗Minister erlasse⸗ nen Dekrete in Betreff der National-Guͤter haben die Käufer derselben nicht befriedigt, und es werden zahlreiche Protestationen gegen die Ausführung dieser Maßregel vorbereitet. Man glaubt indeß, daß die Regierung dennoch bei ihrem Entschlusse beharren werde.
Herr Ferrer, Minister der auswärtigen Angelegenheiten, hat heute durch einen außerordentlichen Courier Depeschen aus Pa— ris erhalten, über deren Inhalt jedoch nichts verlautet.
Man versichert, der Herzog von Viloria habe der Portugie— sischen Regierung ein Ultimatum in Bezug auf die Frage wegen Beschiffung des Douro zugesendet, worin er eine Frist von 25 Tagen setzt; erfolgt bis dahin nicht die Annahme des Traktats, 364 H, 009 Mann Spanischer Truppen in Portugal ein⸗ rücken.
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gefaßt worden.
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gendes uber den Zustand der Provinzen und uber den Gang der Wahlen daselbst; „Wir haben heute unsere gewöhnliche Korre⸗ spondenz aus Asturien, Galicien, Valencia, Estremadura und Mur⸗ cia erhalten. In allen großen — , bereiten sich
die Parteien auf den Wahlkampf vor. Die verschiedenen Schat⸗ tirungen der Partei der Progressisten, die Herren des Kampf⸗ platzes sind? haben Versammlungen in Bezug auf die Wahlen gehalten. Die Moderados, entmuthigt, ohne Fuhrer, verharren in ciner melancholischen Unthätigkeit und geben nicht das ering ste Lebänszeichen. Sie nahmen keinen Antheil an den Wahlen der Corporationen und Provinzial-Deputationen und uͤberlleßen in
manchen Fallen der Minorltäͤt den Sieg.“
Briefen aus Cordova zufolge, wahren die Excesse dort noch
immer fort, da die Behoͤrden zu schwach sind, denselben Einhalt
9 thun. Die National⸗Gardisten bewachen die Zugänge zu den
Wahl Kollegien mit gezogenem Säbel, um jeden einzuschüchtern,
der nicht ihrer Meinung ist. Selbst in der Kathedrale sind
Excesse veruͤbt worden.
— Die Morning Chroniele enthaͤlt folgendes Schreiben
ihres Madrider Korrespondenten vom 5. Dezember: „Das von
der Hofzeitung“ gegen Portugal erhobene Kriegsgeschrei hat in
der Madrider Presse ein vielfaches Echo gesun den. Blaͤrter hohen und
niederen Grades, Organe der Progressisten, wie der Moderados,
erheben ihre Stimme gegen den verletzten Douro-Traktat. Dies
ist eine Folge der Unerfahrenheit in Regierungs, und diplomati⸗
schen Angelegenheiten, und die Spanier scheinen in der That nicht
viel Gutes von Herin Thiers und der Pariser Presse gelernt zu
haben. Es ware wahrlich noch Zeit genug gewefen, die Leiden—
schaften des Volks aufzuregen und von physischer 8,
sprechen, wenn die moralischen Maßregeln der Spanischen Re⸗
gierung ihren Zweck nicht erreicht hätten. Die großspreche⸗
rischen Artikel in der „Hofzeitung“ und den anderen Journa⸗
len, die dem Beispiele jenes Blattes folgen, können weder
die Gerechtigkeit der Sache, die offenbar auf Seiten Spaniens
ist, noch auch die Mittel vermehren, die ihm zu Gebote stehen,
um noͤthigenfalls seine Forderungen mit Gewalt zu erzwingen;
sie dienen vielmehr nur dazu, den Nationalhaß zu erregen, und
lenken die Aufmerksamkeit des Publikums von Gegenstaͤnden ab,
die suͤr den Augenblick weit wichtiger fuͤr Spanien sind, als die
Beschissung des Douro. Der unvorsichtige Ton der Presse hat
Auch dereits Fruͤchte getragen. Einer von den Portugisischen
Beamten, die seit kurzem hier sind, um die Differenzen zwischen
beiden Landern auf friedliche Weise auszugleichen, hat sich sehr energisch uber die Artikel der „Hofzeilung“
ausgesprochen und persönliche Genugthuung dasuͤr ver—
langt. Das genannte Blatt enthalt auch in der That heute eine kriechende, alberne Erklaͤrung, die noch abgeschmackter ist, als die Artikel selbst, und worin das Blatt sich damit ent— schuldigt, daß jene Artikel nicht offiziell waͤren, da doch Jeder— mann weiß, daß sie auf Befehl der Regierung geschrieben wur⸗ den. Es sind dies gerade dieselben Winkelzüÿge, die man in Spanien der Portugiesischen Regierung in Bezug auf die Nicht— erfuͤllung des Traktats vorwirft und die man hatte vermeiden sollen. Wenn all der Laͤrm voruͤber und die Hitze verraucht ist, so werden die jetzt so kriegerisch Gesinnten sich wohl dazu verste⸗ hen, ihren Streit auf friedlichere Weise zu entscheiden. Das Recht Spaniens ist so klar wie möglich. Portugal sollte dies bei Zeiten bedenken, und nicht seinem Nachbar noch fernerhin ge⸗ rechte Ursache zu Beschwerden geben. Es giebt nicht Abge⸗ schmackteres als Nationen, denen vor allen Dingen der Friede zur Besestigung ihrer Institutionen so sehr nothwendig ist, sa— gen zu hören, daß sie sich gegenseitig bekriegen wollen. Die Angelegenheit wegen des Besuches, den einige zu eifrige Ossiziere vor kurzem in der Nacht in dem Bureau eines hiesigen Blattes abstatteten und der so große Sensation machte, ist zur Zufriedenheit der Betheiligten erledigt worden. Es erschien nam⸗ lich vorgestern einer von jenen Offizieren in der Druckerei des „Huracan“ und uͤberreichte dem Eigenthuͤmer eine von ihm und seinen Kameraden unterzeichnete Schrift, die eine Entschuldigung ihres Benehmens enthielt und die Herausgeber völlig zufrieden⸗ stellte. Es heißt in dem Dokument, daß die Unterzeichneten, aufgebracht uͤber einige ungerechte Angriffe gegen den Charakter des Herzogs von Vitoria, es fuͤr ihre Pflicht gehalten hätten. sich dafür persoönlich zu rächen. Es sey ihnen uͤbrigens niemals in den Sinn gekommen, die Freiheit der Presse beschräͤnken zu wollen, die sie vielmehr als die sicherste Buͤrgschaft fuͤr constitutionelle und freie Institutionen betrachteten. Es hat natuͤrlich nicht an albernen Geruͤchten in Bezug auf diese An ge⸗ legenheit gefehlt; so hieß es unter Anderem, der Herzog habe von dem Benehmen seiner Offiziere Kenntniß gehabt. Dies Ge— ruͤcht entstand wahrscheinlich dadurch, daß er in der erwähnten Nacht seinen Adjutanten zu sich rufen ließ, und ihm befahl, den Offizieren, die in Civilkleidern öffentlich erschienen, einen scharfen Verweis zu geben; von Eingriffen in die Freiheit der Presse war keine Rede. — Herr Olozaga und die beiden Sohne des Herrn Sancho sind gestern nach Paris abgereist. Man glaubt, Herr Olozaga werde zur Ereffnung der Cortes im Marz zuruͤckkehren. Er wird hoffent— lich seinen Aufenthalt in Daris dazu benutzen, um die irrigen Ansichten, welche man in Frankreich von den Spanischen Angele, genheiten hegt, zu berichtigen. Es ist dies eine schwierige, aber fuͤr Spanien sehr nuͤtzliche Aufgabe, und sein Vaterland und sein hoher Ruf legen ihm eine schwere Verantwortlichkeit auf fuͤr die Art, wie er sich der ihm übertragenen wichtigen und ehrenvollen Mission entledigt. Die Modificitung der Fueros von Navarra ist fast vollständig abgemacht. Eine der Bedingungen der Ueber— einkunsft ist die Verlegung der Zollhäuser an die Gränze, wobei die Eingebornen das Recht behaiten, sich mit ausländischen Gegen⸗ staͤnden fuͤr ihren eigenen Gebrauch zu versorgen.
Portugal.
Lissabon, 14. Dez. (Engl. Blätt.) Gestern ist hier ein definitiver Beschluß in Betreff der Differenz mit Spanien Es wurde ein Staatsrath gehalten, der bis spät am Abend dauerte, und das Resultat war, daß man beschioß, sich der Forderung Spaniens, daß der Traktat ber die Douro— Schifffahrt ohne Abwarten der neuen Cortes Zusammenkunst voll⸗ zogen werden soll, zu widersetzen und sogleich Maßregeln zu tres⸗ fen, um das ganze Land zu den Waffen zu rusen. In Folge dessen sind in einem außerordentlichen Supplement der Regne= rungs. Zeitung vier Königliche Dekrete erschienen. Das
pendirt die abeas - Georpus- Akte und die Unver! vom I3zten d. M.
an gerech
den Cortes, di
de, wo, e. 6. welche er
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Der Corresponsal, eln Blatt der Mode ados, enthaͤlt Fol⸗
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