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beiden Kammern beiwohnten. Nach vierstandiger Berathun
kam man zu dem Enischlusse, alle noömhigen Vorkehrungen zu tref⸗ fen, um einen seindlichen Einfall zurückweisen zu können, da die letzte, an die Spanische Regentschaft gerichtete offizielle Note des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten, worin er die Sus, pendirung aller Operationen bis zum Ende des Februars verlangte und das Versprechen gab, daß die Tabelle fur die Gebühren und und die Lokalitäten für die beidersein gen Depots far Getraide und Oel bestimmt und der Traktat ratifizirt werden solle, ihren Zweck gänzlich verfehlte. Der Courier ging indeß erst gestern Nachniittag nach Madrid ab. Als mehrere der Konferenz bei⸗ wohnende Personen darauf drangen, die Nation unter den chutz Englands zu stellen, erklärten die Minister, daß dies bereits geschehen sey, und daß der Britische Gesandte am hiesigen Hofe 2. nur Unterstützung von England verhei⸗ ßen, sondern auch bereits ein Kriegs fahrzeug nach London abge⸗ sandt habe. Es wurden auch mehrere Dekrete in Bezug auf die vorzunehmenden Rustungen (s. d. Art. Portugal in gestr. Bl. d St. 3.) angenommen. Ferner wurde der Besehl gegeben, Artillerie nach Elvas zu senden, und, wie es heißt, wäre der Brigade General Vieconde Sa da Bandeira zum Geuverneur dieser Festung ernannt worden. Der Stamm des 26sten RNegi⸗ ments marschirte gestern nach Cascaes, und ein anderes wird in kurzem nach Abrantes abgehen. Man spricht von mehreren Er⸗ nennungen zu hohen Militair⸗Chargen; so heißt es, der Herzog ven Terceira solle das Kommando in den Nord, Provinzen Und der Marquis von Saldanha nach seiner Ruückkehr das der suͤdli— chen Provinzen erhalten. Der General! Major Graf das An— tas ist von Porto nach Lissabon berufen worden. Einige gutgesinnte Personen sind indeß der Meinung, daß der von den
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tionen der zweiten Kammer, hinsichtlich der Kolonien, genugend 1 und die besondern Vortheile des mit der Handelsmaat⸗ chappy abgeschlossenen Kontraktes einleuchtend und überzeugend her⸗ vorgehoben. Der uber alle Erwartung guͤnstige Zustand der Kolo— nieen bietet die beste Garantie suͤr die wohlthätigen Fruͤchte der beliebten Manipulation und uͤberhaupt für das in neuerer und neuester Zeit durchgeführte Sostem. Wenn die Opposition fuͤr diesen Punkt die Bestimmungen des Grundgesetzes nicht gelten lassen will, mit welchem Recht kann sie diefelden fuͤr andere anrufen? Ich wiederhole das schon früher Gesagte, daß alles fernere Ruͤtteln an der Verfassung und insbesondere der Ver—
mithin kei ker Entscheidung des Serichtgheses zu Tulle wet nrch di Witwe Lafarge zu öffentlicher Auestellung auf dem Marfiplatze zu Tulle und N lebensweeriger Zwangsarbeit veruriheilt ist und der Angeklagten feine Hoffnung weuer, als auf Begnadigung, zu welcher freilich so wenig Gründe vorhanden sind, wenn man sie einmal des Ehegattenmerdes für überführt erachtet, als zu der An- nabme von mildernden Umständen Seitens der Eeschwernen, die ge⸗ wiß in Verlegenheit seyn würden, wenn sie verfassungsmäßig verrslich⸗ tet wären, anzugeben, worin diese bestehen, und nicht die ehne Beweie din gestellie Bebaur tung, daß kergleichen vorhanden seven, eine bleßt Form wäre, um die Tedeestrafe, als eine von der keine Wiederherstel⸗ ung möglich ist, aus zuschließen. —
Es kann bei der eben erwähnten Lage der Angelegenheit gesragr werden: wozu noch ein Wort darüber verlieren, da sie beendigt sst⸗ Darauf läßt sich nichts anders antworten, als daß das orschen nach der Wahrheit llberall eine würdige Aufgahe für den menschlichen Geist bleibt, auch wenn wie hier, kein dußerer Erfolg von dem Resultate je— nes Ferschens ju erwarten ist.
Darum möge es gestattet seyn, den früheren Betrachtungen, wel che mit Interesse aufgenommen worden sind, auch noch die nachsiehen« den folgen zu lassen.
Nach den dem Urterzeichneten gegenwärtig zur Hand sevenden Driginal⸗Verhandlungen (bei seinem früheren Äufsatz folgte er bloß der Schrift des Deuischen Autors) war die Eine Frage, welche den Ge— schwernen zur Entscheidung vorgelegt worden, wörtlich die:
Ist die Angellagte schuldig, im Dejember des vorigen und Jaunar
des laufenden Jahres ihren Mann getödtet zu haben, mittelsi Sub=
stanzen, welche geeignet sind, den Tod eines Menschen herbei jufüh⸗
ren und welche ihn im vorliegenden Falle wirklich veruürsacht haben“ worauf sie mit einer Majorität antworleien:
Ja, die Angeklagte ist dessen schuldig. .
Ts springt in die Augen, daß die erwähnte Frage in mehrere ein- zelne zerfällt, namlich:
indirekten Steuern nebst anderen Landes⸗Ausgaben nach Maßgabe der Triest, 189. Dez. Die Etraßen / Verbinduna ist wieder her⸗
esetzlichen Bestimmu der, in deren Ermangelung, nach den n 2. ⸗ ; ; — — * rn Harfe eff n die 3 ö 5 16 gestellt, und heute sind fast gleichzenig die ausgebllebenen Posten
rröcben. zu. lassen. n ere ,,, dnnn , ,n mn m : von Jtallen und Deutschsand eingetroffen. — Se. Königl. Ho⸗ Sinn dic une — sonst hen n nd A. erm nn, mi. heit der Kronprinz von Vayern wird jeden Augenblick erwar— teten Taren, Gedübren und Sporteln, sie mögen zur Staats Kasse kt — Der Herzog von Bordegur hat sich nach Venedig bege—⸗ oder für die beireffenden Staatsdiener 3 werden, in soweit den, wo er, wie wir höcen, längere Zeit verbleiben wird, um fort, als dieselben nicht sprziell aufgehoben sind. 8. . Die unter den praltischen nautischen Studien obzuliegen. m S. 3 rwähnten Einnahmen befindliche Gewerbslener ist mit jwölf 882
e ij.
in 1 r Zielen zu * 1 — ist im Jahre mit zwö i 1, in jedem der Jabre n ö. . ; ĩ ed 1812 unt zehn Sinne n n ö. Die a . en der Un⸗ ier en 9 6 Auch n,, 9 wie der fluch, störend in die Kolonial, Admünistratien sich ein zumisch terihanen zu den im 5. J. Nr. 2 und im §. 9 deg G vom 3 1sten . n, was so haufig h , daß namlich der Großraih . . maln stratie inzumischen, Oiiober 1813 über da Allgemeinen Landfoigedienste — * deistun⸗ eine Sitzungen nicht halten kann, weil zu wenig Mitglieder ge, bleß das Schicksal der wichtigen uüberseeischen Besttzungen ge— gen in Beziehung auf Bau, und Ünterhaltung der Landstrasten, fo Zenwärtig sind. Deswegen konnte er auch nicht am bestinmten . werden, und es anz erst späͤter, die rechte Zahl
hen sollten, aus Mangel an Mitteln genöthigt gewesen, ihre Ar⸗
beiten auszusetzen.
Die heutige Times äußert sich ber die Differenzen zwi⸗ schen Spanien und Portugal solgendermaßen: „Es ist unnzt ig, Aber die Wichtigkeit dieser Konsunktur etwas zu sagen. aWBir be— Ktzen gegenwärtig kaum die hinreichenden Mittel, um uͤber die absolute Rechtsfrage urtheilen zu können wozu in der That eine genaue Einsicht in die Agrikultur und Handels Verhasmisse so wie in den politischen Zustand beider Länder, noͤthig wäre. Wir knnen indeß nicht umhin, aus dem stolzen und gedieterischen Ton, den Spanien angenommen hat, zu schließen, daß der militairische Diktator, der * ven Vitoria, sich des Gangen nur als eines Vorwandes zum Angriffe bedient, wodurch er Popularität zu er⸗ langen und sich auszuzeichnen hofft, aber, in Betracht der bis von ihm bewiesenen geringen Fähigkeiten, wohl nur seinen Sturz berbeifuͤhren durfte.“
Die Na richten aus der Hauptstadt Mexiko reichen dis zum 20. Oktober. Der Kongreß der Republik war versammelt. Derselbe hatte als den Willen des Volks ausgesprochen, daß die Verwaltung nicht die außerordentliche Gewalt erhalten solle, die sie gefordert hätte. Man sah dies als eine Niederlage der Fuͤh⸗ ker der Partei der Centralisten, des Präsidenten Bustamente und Almontes an. Noch immer beschlͤftigte man sich mit dem Plan, den Krieg gegen Texas sortzusetzen.
Es ist schen erwähnt worden, daß die Sterblichkeit in Lon don im letzten Monat sehr zugenommen hat; es wird dies haupt⸗ sächlich dem Grassiren der Pocken zugeschrieben, und die Tim es, als unversohnliche Feindin des neuen Armen / Gesetzes, benutzt diese Gelegenheit, um den Armen Kommissarien den Vorwurf zu machen, daß sie höchst saumselig in der Ausführung der in der
fährdet und den Gegnern die Wunden oder verletzßaren Stellen wie der darauf bäfsndlichen Benden und Kanäle, wird hierdurch vom : im Staats leben zeigt. Die Ungerechtigkeit mehrerer Organe J. Januar 181 an aufgehoben. §5. 96. Für den Fall daß ungeachtet De zusammenzubringen. Woher diese auffallende Gleich⸗ der oͤffentlichen Meinung gegen Herrn Rochussen muß jedem Res bewilligten Borschusses ven 70 Riblr. durch Zursickbleiden der Ultigkeit gegen das 6ffentliche Wesen in einem Lande, dessen Unbefangenen in die Augen springen, und Herr van Dam van Einnahmen Stecklnngen in den Staats Ausgaben Fntstchen sellten. tutionen um Französischen Sinne so Kußerst liberal sind? Isselt selbst hat in der zweiten Kammer mit vollem Recht erklärt, wird ünser inan Ministerium jut Aufnahme ron Geldern 7 räsident des Großraths ist der in radikalem Sinne sehr daß die Nachfolger in der Finanz, Leitung, so wie Überhaupt in rage ven Aug eh Mrbir. ju 3 vCz. Jinsen auf längere ker sir bekannte Advokat Mieville. Unter den Anträgen figur rte der Regierung, nicht für die Febler und Mißariffe der Vo'gän. zere Zeit jedoch dergestalt ermichiigi, daß die in der Weise aufgenem— ? ⸗ quscht. A0 ,, 28 2 . r lich koynnn 18 bn * menen Geldbeträge bis zum Ablaufe der Finanz⸗Periode, und snsofern wieder die gewunschte 6 haffung des Kirchengebeis für die ger verantwortlich gemacht werden könn en. iese billige Gesin⸗ shre Aufnahme erst im Laufe deg Jahres 1832 Statt haben sollte, bis Könige und Fuͤrsten, Alllirte der Schweizer Consoͤdera ion. nung, welche nicht gleich von vornherein den unter den volks⸗ zum J. Jusl i833 zurückgesahlt seyn müssen. 8. 7. Die in dem zwei⸗ Es ist schwer, den Unsinn weiter zu treiben, als in der Dar— thumlichsten Auspizien begonnenen Gang der neuen Regierung lien Sas des § des Gesetzes vem 27. Februar 1831, die Bisbung legung, daß es aus acht Gründen der Politik, des Civil— hemmen will, ist denn auch die vorherrschende im Lande und fin, und Verwaltung des Staateschatzes betreffend, enihaltene Bestimmung rechts, der heiligen Schrift, der Theologie uünd Philosophie ein det in mehr als Einem auch der völlig unabhangigen Journale wird für die Finanj-Periode der Jahre jSa0, 1831 und j8z2 aut Irrthum sey, für die Färsten zu bitten. Wiewohl der Antrag ihre Stiltze. Die Haupt / Tendenz bei all diesen Recriminatsdnen und Kratt , . 836 w. i den 18. . 6 von dem radikalen Fahnenträger Druey kraͤftigst unterstüͤnt Vorwürfen ist, wie schon gesagt, die Erwirkung eines Kabinets wech 3 3. gen slem b . 1 *. 5 M mn, m. wurde, beschloß doch der Großrath nach Professor Monnard'z Erwie⸗ sels im Geiste der Oppesition; aber auch in dem Falle, daß die gegen war, f ö ; l derung, mit großer Stimmenmehrheit, daruber zur Tages- Ord— tigen Minister wirklich abtreten sollten, würde letztere gleichwohl sich O est erreich. nung überzugehen. Ich fuͤhre hier einige Stellen aus Mon— tärschen und die Wahl den Monarchen bei den neuen Ernennun— nard's Rede an, weil sie den jetzigen offentlichen und politischen
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letzten Verordnungen über das
drei Monate hätten dieselben verfließen la en, ohne die ihnen ubertragene Vollmacht zu benußen, um Maßregeln fuͤr die un⸗ entgeltliche Impfung der Armen in England und Irland zu tref⸗ sen, denn das Honorar, zu dessen Auszahlung sie die Armen, Voꝛsteher ermächtigt, sey so gering, daß kein achtbarer Arzt das Geschaͤft dafur übernehmen könne. In der Woche, welche mit dem 21. November schloß, sind 51 Individuen an den Pocken estorben, was mehr als 7 durchschnittlich auf den Tag macht. n der nächsten Woche starben 43, in der folgenden aber wieder aAlso mehr als 9 täglich. Nicht weniger als fuͤnf Sechstel von den Gestorbenen waren niemals geimpft worden. Die Inhaber Spanischer und ortugiesischer Schatz Obliga⸗ tionen versammelten sich vorgestern in der London ⸗Tavern, um Sen eine nochmalige Konvertirung dieser Papiere zu protestiren. s wurde dabei über das ganze inanzwesen Spaniens und Portugals gesprochen und uͤber den reubruch beider Lander ge— gen ihre Gläubiger bitter geklagt.
Der hier bestehende Verein zur Abschaffung der Sklaverei hat in einem Schrelben an Lord Palmerston sein Bedauern dar⸗
ber ausgesprochen, daß Großbritanien Linen Handels / Vertrag mit Texas abgeschlossen und die Unabhängigkeit dieser Republik anerkannt habe. Der Minister hat darauf durch seinen Seeretair, Derrn Leveson, Folgendes antworten lassen; „Ich bin beauftragt worden, Ihnen das Bedauern Lord Palmerston a barer ausz, drügten, daß der Verein die von der Regierung Ihrer Majest t in Bezug cuf Teras ergriffenen Maßregeln in diesem Lichte be—= trachtet; und Ihnen zu erklären, daß emmerseitg Lord Palmerston nicht der Meinung 16 daß die ge ,. Großbritanieng einen Handels Vertrag mit Teras a uf n,. die Terianer bewogen haben wurde, auf ihrem ebiete die Sklaverei Aabzuichaffen, noch andererserts, daß die Abschließung eines folchen Traktats die Texlaner zur Beibehaltung des Sklavenhandels er⸗ muthigen werde. Es steht in der . zu hoffen, daß der wahr⸗ scheinlich durch den Traktat bewirtte größere Verkehr zwischen Broßbritanien und Texas die aus der gesetzlichen Existenz der Sklaverei in jener Republik entstehenden Ucdel eher verringern As vermehren wird. Lord Palmerston trägt mir zugleich auf, Ihnen bemerklich zu machen, daß Sie über die . tnisse zwi⸗ schen Großbritanien und Hayti im Irrthum zu seyn scheinen, da Großbritanien mit Habtt, als einem unabhangigen Staate, wirklich einen Traktat abgeschlossen hat, dessen Hauptzweck die Abschaffung des Sklavenhandels ist.“
Der Standard meldet, jedoch ohne es verbuͤrgen zu wol len, daß in Newport, wo vor einiger Zeit der bekannte Charti— sten⸗ Aufruhr stattfand, wieder Unruhen vorgefallen seyen.
Der Courier berichtet über eine Audienz, die Lord London⸗ derry beim Surtan gehabt haben soll. Der Lord soll in einer langen Rede über die jetzigen Zeimnmstände gesprochen haben, worauf der Sultan ihn versicherte, er schätze das enge Buͤndniß mit England sehr hoch. .
Am 17Jten d. wurde die Eisenbahn von Gloucester nach e m, zum erstenmale in ihrer ganzen Ausdehnung er—
net.
Die Hof⸗Zeitung meldet, daß die Königin Herrn R. Schomburg zum Kommissar ernannt habe, um die Gränzen von Britisch⸗ Guiana aufzunehmen und zu verzeichnen.
Der Atlas erzählt: „Vorige Woche wurde in der Themse die Leiche eines unbekannten Mannes gefunden. Es stellten sich zur Besichtigung derselben nicht weniger als joo WMenschen ein, welche alle einen Freund oder Verwandten vermißten.“
Herr Greg, Mitglied des Unterhauses far die Stadt Man⸗ Hester, beabsichtigt, wegen seiner Gesundheits ümständẽ dies Ver rung niederzulegen. Herr Gibson bewicht sich bereits in sener 8 um an seiner Stelle in das Parlament gewählt zu
erden.
In Irland breitet sich die Bewegung zur Beförderung der Irländischen Fabriken weiter aus. De 85e ff von Water⸗ sord hat seine Grafschaft zusammenberufen, m diesen Grund⸗ satz zu unterstuͤtzen.
Nachrichten aus den beiden Kanada's zufolge, befand sich der General Gouverneur immer noch in Montreal und war mit seinem besonderen Conseil eifrig beschaͤftigt, Verordnungen zu er⸗ lassen, weiche die Proclamation der Bereinigung der Leiden Provinzen vorbereiten sollten. Man glaubte a ein, daß jene Proclamation zur Vereinigung beider Provinzen im Anfange des nächsten Jahres stattfinden werde, und daß bald darauf auch die neuen Wahlen warden angeordnet werden.
Nieder land e.
Aus dem Haag, 15. Dez. (A. 3). Wie sehr die R rung bemüht ist, allen Beschwerden der Nation und einz⸗ Provinzen abzuhelfen, ja selbst bei er, nr. und eingebil⸗ deren jeden Vorwand zur Fortsetzung zu benehmen, beweisen die Fortbestehen einiger Klöster, an deren Eristenz und frischer Bevölkerung gewissen Leuten in Nord⸗ Brabant so viel gelegen zu seyn scheint. Es ist zu wünschen, daß diese nicht unbedeutende 2 . gute Früchte re , 5 vollkommenen Beruhigung . hinwirken möge. Die Negierung hat auf di k — Demerkungen einiger Sec⸗
etzten Parlaments ⸗Session angenommenen , seyen;
gen sicherlich auf Personen von gemäßigten Ansichten und keines wegs auf solche, die dem systematischen Widerslande angehoͤren, fallen. Veon soͤrmlicher und radikaler Systemveraͤnderung ist über haupt die Rede nicht, und die Reform dürfte mit kluger Schonung
genwart mit der Vergangenheit, wobei die geistigen Kräfte beider die gehörige Anerkennung und Verwendung erhlesten, zu Stande gebracht werden. Allem Anschein nach ist dies die Absicht Wil, helm's II. dessen frisches, kräftiges Auftreten und feiner, gemessener Takt bei den seither angeordneten Maßregeln der allgemeinsten Billigung sich erfreuen.
Selg en. Brü ssel, 2. Dez. Die Repräsentanzen⸗Kammer hat gestern
den Gesetz Entwurf wegen Erhebung von 3 Zusatz / Centimen auf die Grunoͤsteuer mit 50 gegen 24 Stimmen angenommen.
Herr Seron, eines der thätigsten Oypositiene Mitglieder der Reprasentanten⸗Kammer, ist gestern im C68sten Jahre seines Al= ters mit Tode abgegangen.
Deutsche Bundes staaten. München, 17. Dez. Die hiesige Politische eitung
enthält einen aussuͤhrlichen Artikel eines Action ales der „Muͤnchen⸗ Augsburger Etsenbahn zur Blattern gegen die
Stuttgart 253. Dej;. (Schwöb. M. Der hiesigen zer, , , . ist, dem Vernehmen nach, * eine an das nigl. Finanz. Min stermm gerichtete Vorstellung
gegen die Forfsetzung der Handels-Vertrage mit den Niederlan, den, . i , ku 2 eröffnet worden: wie den lener Vorstellung unterstellten Voraussetzüngen, als ob *) die Ruübenzucker ⸗ Fabrication in dem Zoll Vereine keine Begunstigung genieße, dagegen b) die genannten Staaten von demselben in der Zucker, Einfuhr begunstigit seyen, — die effenkundigen Thatsachen widersprechen, daß zu *) der Zucker im Allgemeinen einem Zoll von 17 Fl. 30 Kr. und der Jun Versieden eingehende Lumpen⸗ zucker und Rohzucker von 8 Fl. 3716, Kr., beziehungewejse 85 Fl. 15 Kr. ver Zoll-⸗Centner unterliegt, während das Produkt der Ruͤbenzucker Fabriken bisher ganz unbesteuert zur Eonsumj, lion gelangt, und daß zu 1) die eben gedachten dem Handels, Vertrage mit den Niederlanden 3c. zu
fuͤr die Zucker Einfuhr überhaupt, ohne Rücksicht auf die Aer ⸗
kunft, gelten; während die , , G,, die Zucker ⸗Ausfuͤhr⸗ Beg4nstigung der Niederlandischen Regierung zu beklagen um so weniger Grund haben, als die Wirkungen derselben den Kon— umenten, wesche nicht weniger als die Fabrikanten zu beachten sind, in den Zucker⸗Preisen zu Statten kommen. So wie hier
zucker⸗Fabriken einen für den Anfang um so billigeren Schutz ge,
währe: so stelle sich insbesondere für dieselben die Frage von dem
Fortbestehen oder Aufhören der vorgedachten Handels. Vertraͤge
als unerheblich dar, nachdem die in diesen vorgesehenen Zucker,
6 durch den setzigen Vereins Tarif allgemeine Geltung erhalten ben.
Stuttgart, 23. Dez. 6. A. 3 Die Nacheinkäufe fuͤr unsere Kava r , Le ⸗ e ,, bewiesen, welchen Pferdereichthum 8, ptsächlich im Oberland auf
te der Alb und an der Donau besitzt. Nach einem ziemlich genauen er en, . die A 6 e er Die Preise waren im Vergleiche zu s
stiegen; durchschnitili ier mech hat sedes unserer vier Relterregimenter 121 Dienstp und die zwei Schwadronen Garde 220.
Kurhessen Nr. All. enthält das ber is id, r die vierte Finanz 1841 und 1812 folgenden In J. ; Ven Geiies Gnaden Wir Friedrich Wilbelm, Kurprin; und Mit⸗ regent ven Ressen 1c. c. ertheilen, nach Anhörung Unseres Gesammi⸗ Staats⸗Ministeriums, und mit Zustimmung der getreuen Landstände, für die vierte Finanz⸗Periode, welche die Jahre 18 0, 1811 und 1832 begreift, folgendes Finanz⸗Gesetz: 3. 1. Me gesammten Staats Aus⸗ gaben werden für die Finanz Periode der Jahre 1830, 1851 und 1822 nach der angehängten Nachweisung festgescht: A. im ordentlichen Etat h jährlich 3.30010 Riblrä; B. im , , Etat gu Ill dz Rihlr. für das Jahr 1810. so wie mit Rüchscht auf den mulh⸗ maßlichen e ac r ju Viig Rihlr. für das Jahr 1891 und zu lola Rihlr. füsr as Jahr 18123. 5. 2. Die cinzeinen Ministerien haden nach ihrem Wirtungefreise über die ihnen in der Aniage eröff. neten Kredite zu verfügen und für die Verwendung zu den besinmmien wecken zu sergen. Digselben sind jedoch nicht befugt, auf einen der in der eben nien Nachweisung vorkommenden Ausgabetitel, weil in solchem etwa Ersparnisse gemacht werden, Aucgaben eines anderen, in jener Nacheisung aufgeführten Tineig anjuweisen. 5. 3. Zur Be— eitung dieser Ausgaben werden Unserem Finanz, Minijterium die in jener Anlage verleichneten Einnahmen überwicsen. und wird dasselbe jugleich ermächtigt, zu dem Ende die darin aufgeführten diteften und
des Vorhandenen und durch zweckmäßige Verschmelzung der Ge⸗
lichste Anknüpfung des
Berichtigung und Widerlegung der ĩ ; Anklagen und . welche in mehreren in- und auswärtigen Eeidigingz aßt nun aber freuick ein soiches Frfeughh l vgn, wem,
erwaltung der Bahn gerichtet gewesen sind. trachtungen zu nicht immer feinen Wiener
rund gelegten Zollsätze
nicht als Beguͤnstigungssätze fuͤr jene Staaten bestehen, sondern Kunst . Colerie angehoͤrt, wie ; B. in der Oper die Anhänger der ĩ
onten um ein Geringes ge⸗ wird das Pferd mit 260 Fi. .
erde, . ; des von der Polizei Ober⸗Direction er olgten Erkenntnisses, des besagten Brandes 130, 006 gi. —
3 24 mil Ges r l Kassel Dez.; Die 8 * 96 414 . Instanz gelangt ist. Seit heute wird die Bahn w
eriode von den Jahren 1810,
— — Wien, 23. Dez Se. Majestat der König von Preußen haben dem bekannnten Reifenden, Karl von Hagel, eine huldvolle Anerkennung seiner um die Kenntniß des Oriente erworbenen Verdienste zukommen lassen.
Unsere Course sind in der letzten Zeit fortwährend gewichen, bgleich die politischen Konjunkturen 16 guͤnstiger gestaltet haben ud die Gefahr einer Stzrung des Weltfriedeng minder drohend
erscheint. Fragt man unsere Börsenmänner nach den Gründen, so erhält man die widersprechendsten Antworten; das Resultat ist aber dasselbe. ;
Der Königl. Preußische Minister⸗Resident ani Griechischen
eff Herr Brassier de St. Simon, ist, auf der Durchreise von
Berlin nach Athen begriffen, hier eingetroffen. — Graf Julius Append, Sohn des Oesterreichischen Botschafters in Paris, ist mit Depeschen seines Vaters hier angelangt.
aphir hat am verflossenen Sonntage im Josephstädter Theater seine humoristische Vorlesung, wie allsährüch um diese Zeit, zu wohlthätigen Zwecken, bel zabtreichem Besuche gehalten.
Line Fulle neuer Gedanken und sinnreicher Wortfpiele,
w Zusammenstellung scheinbar fremdartiger Verhältnisse, die 4 — Scherzes an die ernsten, socialen und, was als neu bemerkt wurde, auch an die politischen Fragen des Tages, gaben diesem juͤngsten Produkte unseres Humoristen den Vorzug vor manchem fruheren dieser Art. Eine eigentliche De⸗
witz, Ironie und Sentimentalität nicht wohl zuruck. Vielleicht sind die Uebergaͤnge vom Ernst zum Scherz, von K Ve⸗ zu rasch, zu wenig vermittelt, als daß sie den Zuhörer nicht verl sollten oder auch: der Eindruck, den die ernste und oft tiese re,. des Vorlesers eben hervorgebracht, wird durch den gleich dar
folgenden Spaß verlöscht, und ehe man über diesen noch recht herzlich lachen kann, kommt schon wieder ein sentimentaler An— klang an Ewigkeit, Kirchhof u. dergl. Dies war auch der Ein— druck auf das Publikum, welches die komischen Stellen belachte, die ernsten beklaischte, jede Anspielung auffaßte und der gan Vorlesung mit großem Herern und gespannter arm e rs folgte, am Ende aber, als Saphir sein . schleß und aufstand, dennoch durch seinen spaͤrlichen Beifall die Nichtbefrie—⸗ digung, welche ihm geblieben war, an den Tag legte. Es war dies einer jener so haͤufig vorkommenden Beweise von gutem Ur— theil und richtigem Gefühle, welche unserem Publikum immer l= gen sind, so lange es nicht von vorgefaßten Meinungen insluen⸗ zirt wird, oder so lange es nicht selbst einer oder der anderen
Hasselt und Lutzer, welche sich gleich den Monteccht und Eapu—
letti gegenüͤberstehen, oder das gewöhnliche Burgtheater⸗Publi⸗
kum, über dessen abgeschlossenes und fertiges KunstUrthens wir,
bei aller Achtung fuͤr die einzelnen Individuen, aus denen die
ee, . besteht, uns schon mehr als einmal 2 — — e
nach das bestehende Zoll ⸗System den vereine ländischen Rüben, flegenhenz geshnd n haben u been, m, 3
det ein neues Stück von Nestroy, „der Talisman“, mit Recht großen Beifall. Die Handlung ist einem Französischen Lustspiele entlehnt, aber die Umarbeitung ist so vollständig, der Charakter und die Farbe so durchaus lokal, daß die Posse wirklich fär ein Originalstück geiten kann. Nestroy's sprudelnder Witz, der kerni⸗ ger als der Saphirsche ist, durchstroͤmt das Ganze; die Moral,
welche es freilich mit manchem doppelsinnigen Worte nicht allzu
genau nehmen darf, findet in einer beißenden, die schwachen Sei ten des Biener Volkslebens scharf geißelnden Saiyre reichlichen Ersatz. Auch die Aufführung läßt nichts zu wuͤnschen uͤbrig.
Wien, 23. Dez. CE. A. 3) Die Angabe, als sey die Di rectien der Ferdinand s⸗Mordbahn vom ober ten Justi ofe wegen des Gaänserndorfer Brandes zu 125, 0500 Fl Er man,. urtheill worden, ist dahin zu berichtigen, daß diese Angelege gar nicht im Justizwege verhandelt wird, und der Nerurg w.
ergütung an die Besch digten guszujahlen, so eben erst an die hieng= . ,
fahren, nachdem in drei Tagen mit unsäglicher Mühe die ungeheure Schneemenge hinwegeräͤumt zorden ist. — Alfährlih sieht man hier mit großer Neugierde dem
neuen Postrarif für Zeitungen und Jeitschriften entgegen weil er gleichsam als en,, fuͤr die 1
Milde oder Strenge der Censur angesehen wird. Mit den 2m. waͤrtigen Deutschen politischen Zeitungen ist es dieses Jahr bein Alten geblieben, außer daß der Fränkische Courier in die Reihe der erlaubten eingerückt it. Auch die gn g. zugela Zeitungen pflegen sich alle Jahre gleich zu bleiben, indem dort die Organe der Parteien und politischen 8, nicht so leicht wie in Frankreich wechseln. Von den 3 sischen sind dieses Jahr der (eingegangene) Courrier de la Meuse, der . em
pendant, Messager, Moniteur parisien und die Presse al Verzeichniß weggeblicben und, hinzugekommen das n . Paris. Die inländischen politischen Zeitschristen haben ur in Ungarn durch zwei neue einen Zuwachs erhalten, von nicht po litischen hier und in den Provinzen haben funf aufgehßrt, ünd sind dagegen neun (darunter drei Ungarische und eine bische gegründet worden.
sandte Herr
Zustand des Landes gut andeuten, ein Zustand, den Monnard ewiß nicht fuͤrchtete, als er vor 8 bis 10 Jahren mit großer Een an der neuen politischen Gestaltung seines Vaterlan— des arbeitete. Der Redner sagte unter Anderem: „Oft ist der
Despotismus verderblicher fuͤr den, welcher ihn ausübt, ais für
die, welche darunter leiden. Was die Sache selbst betrifft, so elgt sich ein Unglück aller Staats- Bewegung und Aufregung.
urch sie werden die Völker uͤberall von der Politik verfolgt und zwar so arg, daß es gegen die politischen Leidenschaften ke n Asyl
mehr giebt, nicht einmal ein Asyl, wo die Seele Aufrichtung, Be
ruhigung und das Heilmittel gegen ihren Schmerz suchen könnte. So ist denn auch die Politik bis in unser schönes Kirchengebet edrungen, das seit langen Jahren mit und zur Erbauung aller . in unseren Kirchen vorgelesen wird. Wie? in der itte fuͤr die Könige und Fuͤrsten will man ein politisches Prin, ip finden? Sie enthält aber nichts als ein Gebet zur Vorsfe— k sie möge alles Bestreben der Fuͤrsten nur zum Gluͤcke ihrer ier leiten und gedeihen lassen: „Bänis leurs sersonnes, benis leurs conseils, fais que leurs délibérations lournent au bien-dtre des enplen que tu as consiès à leurs soins!“ Ist denn dies monarchi— öl Prinzip? Nein, es ist ein Prinzip der Humanität, das Prinzip der wahren Demokrgtie, freilich nicht der, welche schreit, tobt, Lärm macht und dem Volke schmeichelt, sondern der Demo' kratie, welche will, daß das Voͤlkergluͤck auf Religion gegruͤndet sey, der Demokratie, welche die wahre Menschen. und Christen⸗ milde und den Glauben an eine Vorsehung enthalt, welche höher ht als die Könige, aber auch höher als das Volk, dessen ouverginetät man proklamirt. Ich glaube nicht, daß es dem entschie= densten Demokraten unseres Landes in den Sinn kömmt, dies hoöͤchste Königihum der Welt abschaffen zu wollen. Ich glaube nicht, daß ein durchaus demokratisches Voit ein mehr in chwrisilichem Geist gedachtes Gebet haben könne, ein Gebet, das zual-ich den Grundsaͤtzen echter Demokratie mehr entspricht. In der Petition stehr, daß ein Republikaner die Könige verabscheuen muß! Aber wo hat die christliche Milde erlaubt, irgend Jemand zu verabscheuen, nun vollends die Könige, deren Aufgabe so schwer ist! Warum will man endlich in den Formen der buͤrgerlichen Gesellschaft so gro— ßen und schneidenden Unterschied finden, anstatt der Sache auf den Grund zu sehen? Bei der absolutesten monarchischen Form sieht man oft mehr Achtung vor den Rechten der Völker, als in gewissen Republiken. Die Geschichte beweist es, und wir brau— chen nicht weit zu sehen, um uns davon zu überzeugen. Despo⸗ ten sitzen nicht allein auf den Thronen, es giebt deren in Repu— bliken wie in Monarchieen, und oft sind dle wahrsten, eigent⸗ lichsten Despoten, die eisernen Despoten gerade die, welche den rasendsten Republikanismus predigen.. Ich stimme fuͤr die Ta—⸗ gesordnung. Diese Worte sind im Munde die ses Mannes sehr merkwuͤrdig. — Zu den unverbuͤrgten Gerüchten der vori— gen Wochen gehörte, daß die Königin Ehristine von Spanien sch bei uns in Vevey niederlassen wolle. Sie ist am aten durch Lon gekommen, um nach Italien zu gehen.
Spanien
Sranische Sränze. Die Verhaftung der Alkalden von Tolosa, Aspeitia und Aflcoitig und die Abführung derselben in die Citadelle von San Sebastian, hat in den Baskischen Pre, vinzen große Aufregung verursacht. Der „Correo Nacional“ be. merkt hierüber: „Die Tyrannei fährt in shrem unverschaͤmten Verfahren fort. Die Regentschaft hat die drei Altalden der Esßßten Städte Guipuzcoa's, Söhne der angesehensten Familien,
anner, die wegen ihrer Ergebenheit für die nationale Sache verfolgt wurden, verhaften und einkerkern lassen. Herr Altuna, der eine dieser Alkalden, war Riegos Adjutant, Herr Palacios, der zweite Alkalde, war im Jahre 1823 Freiwilliger in der con stitutionellen Armee und der dritte Alkalde, Herr Garmendla, ein junger talentvoller Rechtsgelehrter, National Freiwilliger. . wird die Regentschaft sich nicht auf dicse drei der. schen Handlungen beschränken, da die äbrigen Städte der
oti 3 unstreitig dem Beispiele von Aspeitia, Azcoitia und To,
ssa folgen werden“
Portugal.
Lissaben, 11. Dez. Times) Die Zögerung der Por— Hugiesischen Regierung hat ihr endlich den Zorn der R Regenischaft zugezogen. Am Montag Kberbrachte ers außeror⸗ denilicher Courter vom Marquis von Saldanha, der bekannilich mit einer besonderen Mission an den Spanischen H ist, Depeschen, worin dieser meldet,
wahre Ursache ey, sondern daß eiwas Anderes dabei im Hinter— grunde liege. Wie dem auch sey, Portugal befindet sich in einem beklagenswerthen Zustande
. Hof beauftragt die Spanische Regenischaft
Veherrschern des Nachbarlandes angegebene Vorwand nicht die
Spanien verlangt mit dem Bajo— net die Ausführung eines den Agrikultur⸗ Interessen Portugals verderblichen Traktats, wahrend täglich aus allen Provinzen Pe⸗ titionen und Vorstellungen von den Landeigenthüͤmern gegen die Annahme deßelben eingehen. Die Oppositions / Journale eifern sedoch gewaltig gegen eine Vermittelung Großbritantens und schei— nen sich lieber dem Spanischen Joche unterwerfen, als den Bei—⸗ stand Englands verlangen zu wollen. Die ungelegene Drohung Spaniens hat hier große Sensation gemacht und unter allen Klassen eine große Vestuͤrzung erregt. Alle Geschaͤfte stocken, und die Papiere sind um A pCt. gefallen.
Die Blätter sprechen noch immer uͤber die dem König Fer— dinand bewilligte jährliche Summe von 50 Contos. Der „Na— ciona!“ bemerkt in dieser Beziehung, daß das Portugiesische Volk der Krone 111 pCt. mehr zahle als die Franzosen, 122 pCt. 1 als die Engländer, 25 pCt. mehr als die Belgier, 7 pCt. mehr als die Spanier und 12,800 pCt. mehr, als die Amerika⸗ ner; an den König Ferdinand zahle es 675 pCt. mehr, als die Englaͤnder an den Prinzen Albrecht. Im Verhaͤltniß zu seinen Einkünften zahle Portugal fünfmal mehr als Frankreich, sechsmal mehr als England, fat zweimal mehr als Belgien 1. weniger als Spanien, und König Ferdinand erhalte fast Sz mal mehr als Prinz Albrecht. . . ö
Die beiden Soldaten, welche mit dem bekannten Diego Al—
ves den furchtbaren Mord in dem Hause des Dokors Andrade
veruͤbten, sind am vorigen Freitag hingerichtet worden. Das Urtheil des Letzteren ist noch nicht gefänt.
Von dem Eintritt in die im ganzen Lande zu bildenden National⸗Bataillone sind nur Geistliche, Ausländer, besoldete Beamte des öffentlichen Schatzes, Diener, Aerzte, Wundaͤrzte und Apotheker ausgenommen. Jeder andere waffen fähige Mann ven 18 — 10 Jahren, der sich nicht binnen drei Tagen meldet, wird unter die Linien- Truppen gesteckt. Auf Befehl des Ma— rine Ministers soll jedes Marine ⸗ Bataillon auf 1260 Mann ge— bracht werden und die Rekrutirung unverzuͤglich beginnen.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
NewYork, 1. Dez. Man glaubt, daß der Zustand der Finanz⸗Angelegenheiten wieder den Haupt, Gegenstaͤnd der am
sten d zu erwartenden letzten Boischaft des Präͤsidenten, Herrn
van Buren, bilden werde. Außerdem wird, darin vermuthlich auch von der Frage uͤber den Verkauf der offentlichen Ländereien, von dem Kriege gegen die Indianer in Florida, der von neuem begonnen hat, und von dem Milizwesen die Rede seyn. Unter den Auspizien des neuen Präsidenten erwartet man einen Ver— such im Kongresse, das bestehende unabhangige Schatz System wieder aufzuheben und den Banken die Schatz- Einnahme als Deposita zurückzugeben. Da indeß die Ueberschuͤsse der Einnahme jetzt sehr gering sind, so durfte es, meint man, die Bank der
Vereinigten Staaten zu Philadelphia kaum der Mühe werth hal⸗
ten, sich um diese Günst zu bewerben. Es ist lriqgens noch im— mer sehr die Frage, ob die Banken von Philadelphia im Stande seyn werden, am 15. Januar, als dem von der Legislatur festge⸗
habe ihm angezeigt, daß, wenn der Traktat zur freien Beschiffung
des Douro nicht innerhalb 25 Tagen vollstaͤndig und unbedingt angenommen werde, sie die Auefuͤhrung desselben mit den Waffen erzwingen werde, zu welchem Zwecke la, Ci Mann berelt warn, nach 27 und der südlichen Gränze aufzubrechen. Es wurde sefort ein Kabinersrath gehalten und böschlosfen, die Vermittklung Englands in Anspruch zu nehmen. Cord Howard * Walden sandte deshalb am folgenden Tage die rer,, Tr sg, Thorn, mit Depeschen in dieser Beziehung nach England ab. Am 1Hten uber ⸗ Soler, der Spanische Gesandschasts Secretair, das Uitimatum seiner Regierung, und am folgenden Tage fand ein Kabinetsrath statt, dem etwa di Freunde des Ministeriums aus
hat die Aufsicht über dieselbe übernommen.
setzten Tage, ihre Baarzahlungen wieder zu beginnen.
Yn land
— — Danzig, 25. Dez. Dnrch die Thätigkeit der Polizei, wie auch durch den Einfluß eines Sicherheits Vereins, der sich hier gebildet hat, ist bereits den in dieser Jahres zeit stets besonders überhand nehmenden Diebereien und Ein⸗ bruüͤchen erfolgreich entgegengewirkt worden. Als ein kraͤftiges Mittel, diesen Vergehen vorzubeugen, ist auch das anerkannt be—
senders wirksam, wenn den Leuten, welche wegen fruͤherer Die⸗
bereien bereits unter Aufsicht stehen, Arbeit verschafft wird. Mehrere Kaufleute haben sich deshalb bereit erklärt, solche Leute auf den Hozhofen zur Arbeit auffunehmen und der Sicherheits Verein Ueber jeden Obser⸗
vaten wollen drei Mitglieder desselben, unter polizeilicher Zustim—⸗
mung, eine Art moralischer Vormundschaft fuͤhren, um ihn nicht
nur an Thätigkeit zu gewöhnen, sondern auch, wenn er sich wirk⸗ lich bessert, völlig in die menschliche Gesellschaft wieder einzu—⸗ führen
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Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Ueber den Vergiftungs- Prozeß gegen die Wittwe afarge. Zweiter Artikel. Seitdem ich den * Artikel für gegenwäartiges Blatt geschrie⸗ ben. bat sich die gage der Sache entscheidend verändert. Das Caffa⸗ liong. Gesuch der Angeschuldlaten ist verwerfen, weraus folgt. daß lein Versteß gegen die Förmlichkeiten des Prozesses statigefunden ); es dleidt
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Die Cassatien! eines Urtbeils erfolgt nur 1) wegen Verletzung von Förmlichkesten, die das Gesetz unter Strafe der Nichtiatein dei je⸗ dem Kriminal ⸗Projesse vorgeschtieben; 2 wegen Jufempeteu; 3) wenn
finden des
1 Hat Lafarge überhaupt Gift bekommen?
2) Hat er, wenn er solches bekemmen, es in einer solchen Dosis
bekommen, daß dadurch sein Tod hat verursacht werden lkönnen?⸗
3) Ist die Angeschuldigte für überführt zu achten, ihm eine solche
Dosis beigebracht und mithin feinen Tod veranlaßt zu haben?“ In den eisten beiden Fragen und in der jweiten Hälfte der dritten, siegt dasjcnige, wag in der Sprache der Juristen der oojektive That= bestand genannt wird, in der ersten Hälfit der dritten, der subjefti ve Thathestand oder die Frage über die Thäterschaft. . .
Es liegt in der Natur der Sache, daß die Geschwornen, die weder Chemiter noch Aerzte waren, nur die erste Hälfte der letzten nach ihrer moralischen Ueberjeugung beantworten konnten, die in Hinsicht der übrigen nicht ausreicht, in Beziehung auf welche sie sich daher ledig⸗ lich auf die zugezogenen Sachverständigen und den Eindruck, welchen sie durch deren Behauptungen empfangen, verlassen mußten.
Was haben nun diese eigentlich gesagt! .
Zu 1 (Orsila und seine Genessen). Es sey in dem Körper des Lafarge Arsenik gefunden werden.
Da hiebei, wie unten nech weiter erwähnt werden wird, nur von einer höchst unbedeutenden Quantität die Rede war, so äußerte der Vertheidiger der Angeschuldigten in der Sitzung vom 17. September, daß er wobl wünsche, es möchten sich die Gutachtenden darüber aus sprechen, wie hoch sie, dem Gewichte nach, die Quantität des fraglichen Arsenifs schätzlen“, worauf Orfila wörtlich erwiderte:
Dieser Arsenik war nur in so geringem Maße vorhanden, daß es sehr schwer gewesen seyn würde, ihn zu wägen; ich glaube kaum. daß man die Quantität auf ein halbes Milligramm schäßen könne! (wobei, wie 2 r . bemerkt, Herr Orfila noch eine Ge- bärde des Zweifels machte.“) . . Ein halbes Milligramm ist aber auf Preußis. Medizinal⸗· Gewicht teduzirt, — drr er, . ran, indem 1 Milli⸗ ramm ziemlich mit ran übereinkemmt. — ö 4. ö. Zolndrung aus. dem Borsinden eines solchen Duan⸗ tums von ÄArsenik in dem Leichnam zu ziehen; dies ist rein Sache der dem Juristen nicht zugänglichen Hillfswissenschaft, und glaube ich nun in fact noch bemerken ju müssen, daß Raspail nicht einmal das Vor- alben Milligramms, sondern böchstens von !“ 09. Milli⸗ gramm (un centième de milligramme) einrãumen will; eine Behaup⸗ tung, deren Richtigkeit freilich dabingeslellt bleiben muß. —
Zu 2) Diese Frage war so gestellt: ob, wenn Lafarge Arsenit erhallen, dies in . Dosis gewesen, daß dadurch sein Tod habe verursacht werden können 2. .
Sie ist aber für die Entscheidung von größter Erheblichfeit. Denn daß man in gewissen geringen Dosen Arsenik verschlucken könne, ehne dadurch das Leben gefährdet zu sehen, davon ist der Schreiber dieser Zeilen selbst ein redender Beweig, der gegen Lin hartnäckiges Wechsel sieber in der bekannten solutio Fowleri cine Zeit hindurch nicht unbe— irächtliche Gaben davon genemmen. . . ;
Aber die Geschwerenen in Tulle haben, wie wir gesehen, indem sie die ganze ihnen vergelegte Frage bejaht, es nicht bedenklich gefunden, auszusprechen, daß das halbe Milligramm Arsenik, welches sich nach Orfila in dem Leichnam des Lafarge gefunden, ergeben, daß ihm über haupt Gift beigebracht werden; ferner daß es Gift in hinläuglicer
Duantität gewesen, um einen Menschen zu tödten; endlich (ju dem
welten Theile der dritten Frage) daß in dem vorliegendem Falle La= farge wirklich an Vergiftung gestorben, und so blieb ihnen denn freilich nur zu entscheiden übrig. wer das Gift gegeden babe, wobei sie ledig⸗ lich ihrer moralischen Ueberzeugung folgen durften, und sogar mußten. da das Gesetz will, daß sie kein anderes Metiv für ihren Ausspruch anerfennen sellen, als eben diese Ueberzeugung.
Wie aber Deutsche Chemiker, Deutsche Aerzte, die Sache von ibrem
Standpunkte ihrer Wissenschasten aus ansehen, dies zu wissen wäre unter
den obwaltenden Umständen höchst wünschenswerth, und Wahrheit gfreunde aus den genannten Ständen aufjuferdern. mit ihrem Uribeil über den vor⸗ liegenden Fall nicht jurückjuhallien ist der eigentliche Zweck, welchen der BVerfasser dei Abfassung dieses zweiten Artikels gehabt hat. Sie we
den das nöthige Material zu ihrer Begutachtung finden in cinem so
eden erschicnenen Werfe hProcès de Madame Lafarge. Kèélation com
plete und einer Broschure; Un dernier mot pour Marie 12farge. werin die Briefe ven Raspail enibalten sind.) Als vor fünf Jadren der Laroncisresche Pre zeß in Paris verhandelt werden war erward fich ein wackerer Denischer Arft, Hr. Matthäi, das Berdienst, das Verfahren gründlich zu beleuchten *“) warum sellte dies auch nich: in diesem nicht minder wichtigen Falle gescheben! ü Noch will ich die Geiegenhein benutzen, cin Wort über die Cen. treverse zu sagen, welche sich zwischen dem Bertheidiger der Safar . ver dem Cassationshofe, Landin, und Orfila entsnennen hat und ren welchem gegenwärtiges Blatt auch Notitz genemmen. e. Drfila beschuldigt in seinem, in der Staats- Zeitung Rr. 3320 2*
sich findet, daß über Anträge der Staat adedsrde eder den * igten, die auf Ausübung Aner gescglichéan Befugnis er,, n,, Gericht, welches das Urtheil, gegen das Cassatien nachae . gesprechen, in demselden nicht erkannt werden; 2) er, , 5 sicht des Cassationgbofes ein falsches Sesetz auf den Lerläezenden 3* zur Anwendung gebracht werden.
Das Urtheil einer Jurp, welche unter Jörmlichkeiten zusammengesetzt werden üder nes 1 muß immer aufrecht . Cassationsgbef also mit dem marcriegen nuda! ⸗ = die Tbaterschaft nichts an dar den,, , n, , mee, d, ee. ael in der ö 5 3 2 Ker, ,. öö— eine andere Jury eden . 2 wieder heller = aaugen wärẽ auf den Geund der ven e fe
der ve . . see den, nm, , n,. — 2 —
in Berden.
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