1841 / 9 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Go erhalten. Die Times behauptet, r e Note Lord Palmerston's erhalten,

Abmiral Stopford * der orientalischen Frage auftrage, indem

. . 2. ir d eil ee, , r igen der vier Machte, ungeach: et der Pforte, als führen zu lassen. . 18

„„en einzelnen Wahlen behalten jetzt die Konserva⸗ 1 Fehn ; In 2 welches disher immer ven einem Liberalen repräsentirt wurde, hat ein bekanntes Tory⸗Mit⸗ glied, Herr Gladstone, die meisten Aussichten. Zar Begruͤndung der Hoffnung, die in den letzten Tagen hier dedeutend zu zenommen hat, daß nicht nur der Friede werde erhalten, sondern daß auch die Kriegsruͤstungen allgemein würden cängestellt werden, theilt die Morning Chrentete Folgendes

mir; „Briefe aus Wien und Berlin geben die Versicherung, daß

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die beiden Höfe sich mit den von Heren ,. gegebenen Auf⸗ k'iärungen zufrieden erklärt hätten, und daß zegenbesshle ons ge, fertigt worden seyen. Der 6 von Bayern entläßt mir Ende des Jahres die Hälfte der ausgehohbenen Mannschaft. Weder im der Pfalz, noch längs dem Rhein sollen kager errichtet wer“ den. Dee Garnfsen von Mainz soll feeilich verstarkt und viel, leicht soll auch nilt der Befestigung von Rastadt fortgefahren und andere militairische Maßregeln genommen werden, um ger Trup— ven- Aus hebung von 136, 600 Mann in Frankreich das Gleichäe— wicht i halten; aber die Deutschen Mächte haben aufgeh det, diese Bewaffnung für den Auzenblick als drohend anzusehen Auch England theilt diesf Meinung.“ ee, . llebereinstimmend mit den 3366 der Merning Chro nicle“, der „Times“ und des „Siandard. äußert sich auch der Pariser Korrespondent des n,, . Globe über die Ge⸗ rächte von einer bevorst'henden Russisch-Französischen Allianz, indem derselbe schreibt;. ; 2 :

Die Piese enihält einen langen Artikel über die Angabe des Courrier frangais“, daß das Rusische Kabinet eine sehr freundliche Nele an Herrn Guszet gesandt habe, und dieses Blatt bebaupiet darin, daz Rußländ nach cinem direkten und Separatbändnisse mit Frank— reich sirebe. Ich habe mich bemüht, iber die Wabrhett dieser Ve⸗ hauptung etwas Sicheres zu eriabh en, und kann versichern, daß sie, was den a 1geblichen Wunsch Rußlands nach einem Sevaratbündnisse mit Franlrei h beirrifft, durchaus ginndlos ist. Ich vernehme als gewiß, daß das Russtsche Kabinet dem der Tuilleriecn, nicht geschrieben hat, was die Bebaßptung rechtfertigen könnte, daß Ruß and sich zu Gunsien Teinissscher Jnuteressen von dein Egreblischen Bunde sich auszuschließen geneigt sey; im Gegenthe le ist der hiesige Russische Betschafter zu der Celta un angzewiesen, daß Rußland feinem Pläne beitreten werde, der das Gleichgewicht der Micht in Eurepa aniasten oder die Wahr sheinlichteit ines Krieges herbeifüh en lönnte. Rußland ver= heblt in dieser Erklärung seine mißbillizende Ansicht über die Joliranas⸗Priik Fran reichs durchauß nicht und. eimpsfieht der

tauzös schen Regierung, daß sie, in ihrem wie in aller übrigen Mächte JInteresse, in wre vorige Siellung zurückkehren möge. So weit geht

e Sprache des Nussischen Kabineis, und nichi weiter. Daß die

Spiache freundschafilich ist, glaube ich, aber sie ist es nur in derselben Weise, wie die Sprache Englands gegen Frankreich. Räßland stellt

j'de feindliche Gesinnung gegen Frankreich in Abrede, wie dies auch: Lord Palmerston, wie es Oesserreich und Preußen gethan hiben. Wenn

dee „Peessen“ wähnt, daß Rußland, um ein Bündniß mit Frankreich zu erlangen, init England anbinden werde, welches ihm tin Falle eines Krieges wesentlichen Schaden zufügen lönnte, so sst sie schr im Irr— t)hum. Wenn Rußland, wie man mit Grund glauben darf. den Frie⸗ den von Eurepn zu bewahren strebt, so wird es Frankreich nicht zur Stärnng desselben aufmuntern; und wenn Rußland auch nicht diese wohlwollenden und friedlichen Absichten hezen sellte, die man hei ihm voraussetzen muß, so ist es dech zu klug, um sich in irgen? eine Art von Separatbündniß mit Frankteich einzulassen. Die Preser letzt vergus, daß die Kentinental Möchte durch Zugeständuisse freundlich gegen Frankreich gestimmt werden lönnten. Wehl möglich, aber dies- wird nicht verbindern, daß sie duch zugleich genen England

fte nndlich gesinnt 1. y, Franktresch mit ein- geschlosfen, gegen England ist unmöglich. Es wäre gut, wenn .

reich dem Rathe der , Preffe“ folgte, se ne thörichten und Heleidigenden

Trehangen gegen den Kentinent aufgabe und sich die Kentinental—

Michte geneigt machte. Dies ist der Weg, den Frieden des Festlan⸗

kes zu sichern; denn England wird ehne Eifersucht Frankreich die ihm gebührende Sie nng einnehmen sehen; sicher aber wird Frankreich keine der Möchte bereit finden ihm bei irgend einem feind— lichen Vorhaben gegen England Peistand zu le sten. Tie Kriegs kariei in Feankreich ist die rebelhitengire Partei; und weder Rußland, noch Qesterreich eder Preußen werden irzend ctwas tun, was diese Partei ermnthigen kann, wie sehr sie auch im⸗ merhin ihre Absichten verst cken mag. Sie lönnen währlich bei einem Kriege Frankfreich s gegen England, auch wenn derselbe erfelgreich wäre, nichls gewinnen; denn wer würden die Sieger seyn! Die Neypolutis; naire. Und wenn eine solche Unmöglichkeit, wie die eines erfalereichen Krieges von Frankreich gegen England, auch möglich werden sollte, wie lange würden die gegen England siegreichen Franzi sischen Revokünio— nairs denn wohl Rußland, Dezerreich ünd Preußen gestatten, idre jtzigen Regierungs⸗-Formen zu behalten? Nie gab es etwas Ungereim— leres, als die Idee der „Presse“, daß Frankreich in Rußland einen Bundesgenossen gegen England sinden werde.“

Die Morning Chronicle tritt nun auch zur Vertheidi— Aung der En lischen Presse gegen die Angriffe des „Journal des Dehbats“ auf und bemerkt dabei, wenn man der Englischen Po— lemik Unhsflichkeit vorwerse, so sey zu bedenken, daß der Nieder— sachse weder im Mutterlande, noch in dem nach Amerika verpflanz¶ ten Zweige sich je durch große Höflichkeit ausgezeichnet habe, und daz es allo U izereimt seyn wäcde, von der Presse eine Eigenschaft zi sordern, die dem Britischen Volke ne eigen sey, welches sich oft groder Worte bediene, ohne es damit übel zu meinen, wäh— end die Franzen unter den höflichsten Formen sehr hoshaft Eyn kön en. Waz die Gereizcheit der Presse in beiden Lan, dera während der letzten Monate anlange, so trete ein in die

Augen fallender Kanteast zwischen der Fran, ostschen und der El lischen hervor, indem die Eugleschen Journalisten, mit Aühßerst wegizen Autn ahmen, sterz sehr kaJlth(ü ig geblieben, wäh— bend die Fan än beinahe fartwährend Feuer Uunz Flamme löoleen un die Seidenschaft sich ihrer vollig bein chtigt ha?. Aber ,, Gan ken der Eiglischen Presse, da sie nicht nus iir inchr M⸗ iin ll ve'fahren seo, Jondzrn gücch besen zerg im Anfange bes ewa fni ses die Shicklichkeit nicht e zus den Augen gesett hann, wie w die Französsche Preise geihan „Es giebt ein ein, si ig ceiches Journal in Paris“, sagt die Chrenieie, „welches das BVirtraüen des Herrn Thiers besitzt, Und das nienials den Na, men Lord Palmer stene erwähnen konnte, ohne die Verte inse— lent und imperitnenz hinzujufüzen. Ein anderes Blatt verfiel gr in die ae, ber sönlichen ker leum ungen, Waffen, elch: Siglischz Schriftsteller selbst als Wirdervergeltungsäecht verschm 1hten. ir wenn spärer der . ißer geworden, jo waren e, Engl aner zar rauher, aber die Franzosen zehnmal

Dich ele oon de ech

boeh ter. 3 n , mn , sg mn, n Ut, daz die Shanische Regentschafg die Permirt, lung Englaudz

ä her Differe iz mit Portügqal angenommen habe, ist die 19n 33. ö. ä wn l. ä, . 3 ö l erte Verin ithung wider fegt, dan Carter die Frgge nne . . 3 a. ale 58e nen nn Heu nr, m seinen

314.

Ehrgeiz zu befriedigen Und der Soanischen Armee eine Beschaͤf⸗ tigung zu geben. Von welchem Gesichtspunkt übrigens die Eng— lsche Regierung bei ihrer Vermittelung in diesem Streit ausgehen dürfte, kann wohl aus solgenden Betrachtungen des genannten ministeriellen Blattes einigermaßen enmemmen werden: „Ein Land“, sagt die Chronicle, „welches die Mündung eines Fuiunsses bestzt und dieselbe em Handel der weiter oben an seinen Ufern wohnenden Nationen verschließt, kann diese Pelttik bei dem ge— genwartigen Zustand Europas nicht lange durchfuhren. Holland kann sich eben so wenig länger zum Schließer des Rheins auf⸗—

werfen, oder Rußland ein Vorlegeschloß vor die Donau legen, oder endlich der König von Hannover ferner die Einfahrt in die Eibe hemmen, als ein Lehnshäuptting sein Schleß an einem die Heerstraße beherrschenden Paß aufbauen und leden Reilenden

zur Entrichtung eines Zolles zwingen kann. Die Portugiesen mögen mit eifersüchtigen Augeh sehen, wie Spanische Weine einen Markt zu Perto finden, Kestilische Früchte und Produtte den Duero herunter geradezu ins Arldntische Meer gefuͤhrt und den Duero aufwärts andere Bedürfnisse nach Kastilien in regel—⸗ mäßigem Handel verschifft werden, stat daß dieielben sonst den

Schmuggelweg gahmen; aber was Portugal immer unmittelbar verliert, wird es mehr als hinlänglich kuͤnftig durch diese Verbin⸗

dung wieder gewinnen. Außerdem hatte es sich bei allen den Er zeugnissen, deren Konkurrenz es am meisten suͤrchtet, durch

ausdrückliche Stipulgtien sicher stellen können. Ueberdies wird

es nach 19 Jahren Pörtugal wieder ganz freistehen, den Duero zu schließen, und es wird dann wenigstens durch eine solche Maß⸗

regel nicht einen seierlich eingegangenen Vertrag verletzen.“ Das

genannte Blatt glaubt übrigens, daß die Beileaung dichler Eireit⸗ frage durch Englands Vermittelung wahrscheenlich eit Witzel seyn werde, um einen Handetsvertrag zwischen Spanien und England zu Stande zu bringen. ö . Die Malta Times meldet, daß Capitain Haines, Brütischer

Resident zu Aden, Vollmacht zu Unterhandlungen mit den ein,

gebornen Häuptlingen erhalten, und dergleichen bereits zur Sir werbung mehrerer für die Sicherstellung det Verbindung mit Ost—

indien wichtiger Inseln ang knüpst abe,

Der jetzige Lord Holland, vor seines Vaters Ted Henty

Edward For, geboren 1802, vormaliger Gesandter am Tos kani⸗

f * 2 8.2 8 9 * ö 8 schen Hofe, ist mit seiner Gemahlin von Genug in London zum

Befuch bei seiner verwittweten Mutter und einer Schwester, Lady Lilford, angekommen. r inige Zit in verweilen und dann seinen Posten als Britischer Gesant ter beim

Er wird einige Zeit in England

Bundestage in Frank urt antreten. . ö ; . Zu Durham empfing am vorigen Montag hr. Mostyn die

Weihe als Bischof, der neu errichteten katholtschen D bzoös ., welche

die Grafschaften Durham, Northumberland, Cumberland und Westmoreland in sich begreist. 6 n

Der Pariser Korrespoöndent der Times erklärt die Ruͤckkehr Guizon's nach London für wahrscheinilich, Dagegen bemerkt der

Courier, man solle nicht zu viel Vertrauen in ein solches Ge⸗

rächt setzen, das mit dem einer Kahbinetsveränderung verknüpft

sey; alle einflußreichen Mitglieder des Franzbͤsischen Kabineis: Soult, Guizot, Duchatel und Villemain, hätten sich verbunden,

mit einander zu stehen oder zu fallen, und ein Kabinet ohne

Mitwirkung Eines der Genannten zu bilden, ö in diesem Au—⸗ genblick unmöglich, da man den Eintrilt des

Herrn Thiers i daz Mssteriüm als eine offenbare Kriegserklärung Frankreichs egen Europa angesehen würde.. 3 * Dle Times will wissen, der Gesterrelchische Sesandte in ariz habe erklzrt, wenn das Gesetz über die Befestigung von. arts angenemmen werde, so würde Oestert eich dies fast als ci, nen asus Melli betrachten, wenigstens jedenfalls eine Observations⸗/ Armee aufstellen. K . . Man erwartet, daß die Einfuhr von Zucker aus Ostintiien

sich im nachsten Jahre etwa auf ein Drittheil ves ganzen Zucker⸗

Verbrauchs im vereinigten Königreich belaufen werder

Herr R Blake, der Schiffs Baumeister des Werfts zu Ports— mouth, hat eine Erfindung zut Verbesserung Les Bugs der Kriegs schiffe gemacht, die gerade das Umgekehrte einer fruheren Erfin— dung Sir R. Seppinzs ist. Der Grundsatz dieses Letzteren war, das Hintertheil des Schiffes zu verstärken, so daß das Sch eff da⸗ durch in den Stand gesetzt würde, wenn es vor seinem Gegner fliehen mußte, eine kraftige Batterie tragen zu können. Der Gruündsatßz des Herrn Blake ist dagegen, ein verfolgen des Schiff in Stand zu sfetzen, eine kräftize Ba terie vorn zu erhalten, um damit nach dem verfolgten Schliff feuern zu koͤnnen. Die „Vin, dictive“, eine Fregatte von 50 Kanonen in Portsmouth, wurde von Herrn Blake mit diesem Büg versehen und setzt sie in den Stand, wenn sie verfelzt, mit sechs Kanonen vorwärts, in der Richtung des Kieles, zu feuern, und zwar ohne daß in dem Bau irgend eine Entstellung verursacht oder auf irgend eine Art die Symmetrie zerstort waͤre, welche dem Auge eines Schiffs Bau⸗ meisters oder eines Seemann so fehr gefallt, .

Der Amerikanische Taucher, Samuel Scott, der sich seit einiger Zeit hier sehen laßt, setzt trotz der bedeutenden Kalte seine Darstellungen auf dem mit Elsschollen bedeckten Flusse fort.

Zu Geavegend, am Aus flusse der Themse, brannte am ersten Weihnachtsfeiertage ein Dampfschiff von hundert Tonnen, t otz der angewendeten Huͤlfe, ganzlich nieder, und versank in die

lefe. . n lern gehn kam das J). Regiment Hochlaͤnder unter Oberst Fergusoon auf der London⸗Birmtnzhamer Eisenbahn hier an, und . sogleich nach Deptford weiter, wo es sich morgen nach Gi⸗ braltar einschiffen wird. ö . . Die Antwort des Versammlünge hanses von Jamaika auf die Eröffnungsrede des Gouwvertanks befetgte unterm . Okro⸗ ber und war, was die Neger betrifft, ein Wiederhall jener Nerz sie

enthielt das Versorechen, nit dem Goußerneitt zufammen wirken,

auf daß für alle Eh wohner Klassen der Insel unparteiüche Nechte⸗

pflege geübt und der sirtitche Züstand der ganzen Bevölkerung

gehoben werde. Die nöͤthigen Sühstdien sollen bewilligt werden,

jedoch mit gebührender Nücksicht auf bie Starsamkeit, welche der

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daniederliedende Zustand der Agxiküttur erheische. . Am 2 sten v M. fand eine zuhlt eiche Versgmmlung me sai⸗ scher Glaubenzgeness'n in einer der Lon oner Synagosen steit,

um zu Kerathen, auf welche Welse män am besten dem Sir Mo

ses Monteslore bei seiner Rückkehr aus dem Orient den Dant füt dessen Bemühlngen zu Gunten der HFerfolgten Ju en in Syrien abstatten könne, Unter den Auwesenden befanden sich& alle jädischen Notabisitzten der Hauptsdt. Man faßte einige

vor lzusfige Beschlusse und ernannte ein Cemit, welches der nich⸗

sten Versammlüng in dieser Beziehung Vorschlaͤge machen soll.

Lonz on, 2. Aua, cgbr6. bggnictie kammit nech mh . äudten in Paärig der Franjöst chen Regi

zäirück, die besonders auch des halß wird weil es seit i8 0. die erste absheis fey, welche in Auflrag?

*

mente zur Spr

treten.

sichtigung angezeigt.

zosen direkt mitgetheilt worden. Um zu erklären, wes halb die Franzoͤfische Regierung die in der Note ausgesprochene Hessaung, Frankreich werde sich den anderen vier Mächten wieder anschlie⸗ ßen, als einen besonders ganstigen Umstand ansieht, berichtet die „Ehronicle“, der Z veck des Französischen Kabinets sey, an die Sĩelle

s Traktats vom 5. Juli einen anderen Trakiat treten zu lassen, durch elchen die orientalischen Angelegenheiten in der Art geordnet wurden, ß Frankreich diesem neuen Traktat mit Ehren beitreten konnte. Aber“, bemerkt dazu das ministerielle Londoner Blatt, solch

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. Traktat muß das Werk der Zeit, das Resultat von Konse⸗ enzen seyn, und Frankreich muß den Anfang damit machen, daß es eie sen Konferenzen bein itt fragen werden, daß das Resjuttat alles dessen, was im Orient ae⸗ schehen ist, den dort erlangten Erfolgen angemessen sey. Die Pforte darf nicht um eine jo gut und rechtmaßigerweise wieder erlangte Autorität betrogen werden, und wie sehr man auch wan⸗ schen mag, Frankreich zu versöhnen, so kann dies doch nicht auf Kosten des Sultans und seiner gerechten Erwartungen geschehen,“

Zuelrich muß dafuͤr Sorge ge

Daffelbe Blatt spricht sich in einem seiner leitenden Ar—

tikel, gestuͤtzt auf Berichte seines Korrespondenten in Athen und der in Athen erscheinenden „Minerva“ mit vieler Scharfe gegen die in Griechenland fortwährend noch angewandte Tortur aus, die sogar zu Reclamationen des Turkischen Gesandten wegen der

olterung eines falschlieh des Dlebstahls beschuldigten Tuürkichen sinterihanen Veranlassung gegeben habe. Die „Chronicle banscht, daß diese Verhaltnisse, so wie auch der immer mehr um

ð

60h greifende, unter Griechischer Flagge betriebene Stlavenhandel nd die angeblich fortwährend zunehmende Un ufriedenheit der

riechen mit ihrer Regierung baldmoͤglichst im ritischen Parla⸗

Belgien.

Brussel, 4. Jan. In der Anrede, die der Präsident der So⸗ cists genérale, Graf Meens am Neujahrstage an den König hiylt, sagte er auch schließlich, daß diese Gesellschaft alle ihre Differenzen mit dem Könige Wilhelm Friedrich, Grafen von Nassau, nunmehr geordnet habe. Hiesige Blätter fuͤgen hinzu, in Folge dieser

Transaction habe der König Wilhel n Friedrich jener Gesellschaft

Fülh Actien zu dem Preise von 71060 Gulden pro Actie abge⸗

Herr Gendebien, der sich vor einiger Zeit gänzlich von den eschäten zurückgezogen, plaidirt etzt wieder als Advotat am

Nesigen Gerichte hofe.

Der Pariser Constiturionnel enthielt gestern einen Artikel gegen den Belgischen Nachdruck, worin gesagt war, daß Belgien für Frankreich ein zweites Alzier voll von Korsaren ware und daß Frankreich nichts Besseres thun köͤnne, als auch dieses Raub⸗ nest, wie das eiste zu zerstoͤren. Ein hiesiges Blatt entgegnet darauf, Frankreich sollte doch, bevor es diesen Zerstöͤrunge⸗ Feld zu unternehme, daran denken, seine eigenen Abdel Kaders unt, Achmed-Beis zu vernichten, die nicht minder kühne „Raziahs

ausfuüͤhren, wie die in Algerien. Frankreich mache fariwahrend den Belgiern ihren Nachdruck zum Vorwurf, und gleichwohl

fahre es selber fort, die besten Werke der Englischen, der Deut schen und der Italiänischen Literatur, wo diese nur irgend Rech

nung gaben, nachzudrucken. Deutsche Bundes stagaten.

Hildesheim, 4. Jan. (Hanov. 3tg9) Die auf heute Morgen von dem hie igen hochwm Dom Kapitel angesetzte Bi⸗

schofswahl ist nicht zu Stande gekommen.

Koburg, 31. Dez. (Fränk. Mer?) Das Ministerium beschaͤftigt sich fortwährend ecfriast mit der Beförderung des Plans der Sächsisch⸗Thuͤringenschen Eisenbahn. Se. Durchlaucht der Herzog nimmt von den desfallsigen Arbeitꝛn unausgesetzt persoͤn⸗ ich Kenniniß, und leitet und berreibt sie mit besonderer Energie. Die Vereinbarung der Sächsischen Regierungen, wodurch die oberste Leitung dieser gemeinsanten Angelegenhert ia allen ihren Theilen der Koburgischen Regierung und speziell dem Herzog uͤberlassen worden, hat sich schon vielfach sehr heilsam und soͤrder⸗ lich erwicsen. Wahrend der jangsten Anwesenheit des Erbprinzen zu Berlin wurde die Ausführung der Bahn, die Vereindarung

darüber mit Preußen wesentlich gefsrdert. Es unterliegt jetzt keinem Zveifel mehr, daß sich dieselde mit den Preußischen Bahnen in

Thäringen verbinden wird. Die Ingenieure haben Luech weg außerst auͤn tige Linien aufgefunden, so daß selbst im Thüringer Walde nun sehr geringe Steigungen stattsinden werden. Die Siadte Koburg, Hild üͤrghausen, Meiningen, Gotha, Weimar, Eise nach, Erfurt werden alle durch die Bahn verbunden, so daß sie eine der bedeutendsten und angenehmsten werden muß Die Nivellements sind ihrer Vollendung nahe, und man erwartet hier naͤchstens den Chef⸗Direktor der Belgischen Eisenbahnen, welcher auf besondern Wunsch St. Durchlaucht des Herzogs vom Könige deor old hieher geendet wird, um alle Vorarbeiten einzusehen und an Ort und Stelle zu prüfen. Bau beginnen, wozu die n Aussicht auf gleichzeitigen Beginn des a,, Bahn von Nurnberg nah Bamberg nur noch mehr anspornt. dit Gelber wird man zunächst durch unter spezieller Respielen der Regierung zu bildende Actien⸗Gesellschaften aufbringen, jedos die überall wohlbestellten Landes, Kassen dabei betheiligen, uͤberhaupt diese AÄctien⸗ Vereine auf alle Wene zugleich überwachen und. . stätzen. Nebstdem durften sich die land esfuͤrstlichen Privat

Schatullen flbst mit nahmhaften Einlagen dabei inter essirei, und

Wahrscheinlich Garantieen eines Zinsen Minimums unter i , kung der Stände gegeben werden Welche une m lr r rt 6. theile, wenn man demnächst von Nuͤrnberg, dem 2 n, Suüddeutschen Handels, oder von Bamberg, dem . zwei , des Ludwig Kalials und der Main ⸗Schifffsahrt, é. e. Elbe gen nach Berlin, Bremen, Hamburg, an dagen Kann . und an das Meer in aller Begquentlichkeit 3 ö; ,

3

Brekun schweig, J.

ö FRrem. 3) D * . Narion

fernerhin verboten; solche

Bren schwei, 8 neb urzisches Hof, Post/Amt Zeitungs Expedition. 36.

He zogl.

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ache gebracht werden möchten, welches offenbar ein Interesse daran habe, daß die Jahr aus Jahr ein zu Gunsten

Iriechenlands als Garantie der Anleihe, volirten Summen nicht

einzig und allein dazu verwendet würden, Griechenland der Ge⸗

fahr einer neuen Umwaͤlzung preiszugeben.

Im Frühjahr kann der Bau beginnen,

ben an die Expedition der hirsigen * nnn i n , * er angenes Fr er , Retro! ist. das. Erscheinen dieses latte , , ,. wrd hiert urch zur gesälligen Berück=

weniger gestorben als im vorigen Jahre. Im Jahre 1630 zährte 95 hier 6060 Geborene und 67 Verstorbene, und im *.

IU betruz die Zahl der Geborenen 6 und die der Verstor⸗ benen 1167.

Spanien.

Madrid, 18. Dez. (Morn. Chron.) Die Munizipal— Wahlen sür das nas ste Jahr sind in den Previnzen, viel man bis jetzt weiß, sammtlich im Sinne der lioeralen Parten oder der Peogressisten ausgefallen. In den wenigen Orten, wo die Moderados als Mubewerdber auftraten, sind sie besiegt wor— den, und die Organe dieser Partei haben diesen Umstand als eine Folge des bei den Wahlen angewendeten Einschuüchterungs—

dstems darzustellen gesucht. Jedermann weiß indeß hier, daß dtes tine ungegründete Beschuldigung ist. Die Moderados ha— ben niemals ag irgend einer Wahl in Spanien Thei lgenommen, wenn sie nicht der Uaterstützung von Seiten der Regierung und der Militair⸗Bek oͤrden des Landes gewiß waren, d. h. wenn sie nicht nur die Mittel in Händen hatten, ihre Geaner cinzu⸗ schuͤchtern, sondern sie wirklich Lon den Woehlplätzen zu vertreiben. Dagegen haben die Progressisten stets, und selbst mit dem Basonet auf der Brust, votirt. So bei den letz, ten allgemeinen Wahlen unter dem Ministerium Arazola's und Perez de Castro'r, wo sie, ungeachtet der gegen sie angewendeten Einschuͤchterungs Mintel nur durch eine sehr kleine Majorität be— siegt wurden. Das Benehmen der sogenannten gemäßigten Par— tei zeigt deutlich, daß das constitutionelle oder Repraäsentariv-⸗Sy⸗— stem gar keinen Werth fur sie hat und daß, wenn sie es nicht far ihre Zvecke benutzen kann, sie sich nicht um dasselbe kümmert Es giebt nur eine constitutionelle Partei in Spanten, alle uͤbri— gen sind Eaeisten, Absolutisten, Karlisten, oder was man sonst will, nur keine Constitutionelle. Kamen die Moderados wieder ans Ruder, so würden sie, wie sie es sruͤher gethan, kurzen Pro— zeß mit der Constitution machen.

Der neu ernannte General-Capitain von Havassa, General Valdez, wird sich am Bord einer Kriegsbrigg unverzüglich nach seinem Bestimmungzorte einschiff'n und nicht, wie es anfangs hieß, daß am 7. Januar von Cadix absegelnde Paketboot ab— warten. .

Das Geruͤcht von der bevorstehenden Ernennung des Don Antonio Gonzalez zum Boischafter in London erhalt sich noch immer.

Ein seit dem 1. Dezember erscheinendes Abendblatt, „el Pueblo soverano“ ist bereits wieder eingegangen, weil diejenigen, die sich fur dasselbe verbürgt, die von ihnen dem Gesetze gemäß in der Bank von San Fernando deponirte Geldstmmen zuruck— genommen haben. )

Portugal.

Lissabon, 235. Dez. Das Diario do Governo, das offizielle Blatt des heesigen Kabinets, enthält Nachstehendes uͤber die Portuzgiesisch⸗Spanische Differenz:

„Die Oppositiens-Blätter behaupien nech inimer, daß sie nicht wüßten, welche Gründe die Rezierung zu den außererdentlichen Maß— regeln haben könne, die sie vor furzein ergriffen. Sie eischöpfen sich in Mutihmaßungen und affektiren cine vollkommene Unwissenheit über die Ursichen und die dringende Nothwendigkeit solcher Maßregeln. weil die Regierung nech nichts Olfisielles darüber bekannt gemacht habe. Was für ein effizielles Dokument rerlangt die Orposition? Et⸗ wa ein Manifest, worin die Regierung die Gründe angäoe, die sie be—⸗ wogen haben, Vorsichtsmaßregeln zu treffen, und werin sie einen Auf— ruf an den Pairietismus des Portugiesischen Volks erließe? Wenn es sich um ein bloßes Mißverständniß handelt, das, wie zu heffen steht, Auf friedliche Weise gehoben werden wird, wäre es da nicht eme große Unklugheit, durch die Oeffentlichkeit eine Aufregung hervorzurufen, die die Schwierigkeiten verm-hren und den Widerst and erst erjeugen fönn— te? Würden dieselben Motive, welche ineffensive Bersichtsmaßregeln rechtfertigen, auch zu einer Handlung von so ernstem Charakter autorisiren, zu der man nur im äußersten Falle schreiten sellte? Sieht die Dpposinion das Unangemessene eines auf solche Werse verlangten und Empfrhlenen Verfahrens nicht ein? In diesem Falle hat die Oppesition die Gränzen überschritten, die senes Gefühl der Nationalität vorschreibt. deren jene Partei sich so sehr rühmt. Man häne sogleich einsehen müssen, daß die Frage eine gan; natienase ist, und daß dieselbe ganz der Regierung überiassen werden muß, weil die Regierung tine Por tugiesische ist. Man hätte einsehen müssen, daß jede Auskärung über diesen Gegenstand, die vernünftigerweise gefordert werden lonnte, bereits acgeben worden ist, und zwar auf eine Weise, wie es der äffentlichen Schicklichkeit gemäß war. Wir wellen uns nicht weiter bei diesem Ge— genstande aufhalten, weil es sowehl nunsthig, ais auch unzeit'g isi.“

Lissabon, 14. Dez. Das Ministerium hatte bei den letzten Wahlen den Zweck, eine kompakte Majorität zu er— halten, um die Annahme von Gesetzen zu bewirken, die der de— mokratischen Partei den Einfluß, den ihr die Theerieen von Freire und später die Folgen der Revolution vom 8. September 1836 verschafft hatten, zu entreiken und dadurch dem Mmisterium mehr Stärke zu geben. Es ist dies der letzte Versuch, den man macht, um zu sehen, ob das gegenwärtige System moglich ist. Der Zveck, den man bei jenen Gesetzen hatte, die noch etwas weni— ger demokrarijch härten seyn jollen, wurde erreicht, denn die Or— deiros bildeten die Majorität, und wenn auch der Versuch mißlingt, wie es zu erwarten ist, so int wentastens das Terran mehr dazu vorbereitet, späterhin einmal die Grundsatze der Europäꝛrschen konservatioen Po— litik in sich aufzunehmen. Vielleicht wurde das Resultat dieses Versuches far die Demokratie noch bedrohlicher seyn, wenn man so tlug gewesen ware, die geheimen Gesellschaften zu unterdruͤcken, die, ohne die Inittarive bei der allgemeinen Propaganda zu ha— ben, nür te Befehl: ausfuͤhren, welche sie in dieser Beziehung vom Anslide erhalten, hier jedoch noch den hinreichenden Ein— fl befitzen, um einen Hiaat im Staate zu bilden und dadurch J de Regterunz schüͤlerhaft zu machen. Wenn man glaubt, sie dadurch in ein lächerliches Licht zu setzen, daß man sie immer mehr zuüm Pöbel hinabsinken läßt, so ist dies ein falsches System, denn je zahlreicher ihre Mitglieder sind, desto mehr schlechte Unterthanen schließt die Nation in sich, und desto mehr Verlegenheiten hereitet sich die Regierung. Das erste und hauptsaͤchlichste der Gesetze, die von dem Ministe⸗ rium vorgeschlagen und mit einigen Aenderungen ven den Cortes

angenommen wurden, ist das Gefetz über den Census. Nach der

Censtitution hat ein Jeder, der eine jährliche Einnahme von 133 Thalern 10 Subergfoschen besitzt, das Stimmrecht. Die Pruͤ—

füng geschah durch die Munizipaltäten, die durch die revolutiö— nairen FKlubz erwählt wurden. Es gingen daher alle Handwer—

ler und sogar alle Arbeiter in der Umgegend der Städte zur Wahl wodurch die Klubs ein sehr leichtes und sihr wohlfeiles

Spiel hatten. Ez war in der That am sjfant, diese Leute haufen— weise und betrun ten, aus ufen zu hoͤren: „Ich stimme fuͤr die Liste der Septem oristen!“ Fragte man sie nachher, welches denn der Unterschied sey zwsschen einein Septembristen Und Chartisten, so erwiederten si stets: „Ich weiß er nicht, alle beide sind Mal , und Feinde unserer Religien!“ Und doch entschted die

timme eines soschen Menschen oftmals bei einer Wahl. Nach

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dem neuen Gesetz haben bei den allzemeinen Wahlen nur dicje—⸗ nigen das Stimmrecht, die eine direkte Abgabe von mindesterns Soäö Reis (116, Thle.) zahlen, so wie die Beamten und Pensio—⸗ naire des Staats, deren Gehalt oder Pension inindestens 1363 Rihlr.

19 Sgr beträgt. Die Soldaten, Matrosen und Arbeiter in Königlichen Werkstätten sind ausgeschlossen. Das interessan⸗ teste Gesetz, welches auf jenes folgte, ist das Gesetz zur Uncerdruaͤckung der Mißbräuche der Presse. Hier hatte die Der Zweck des neuen Gesetzes ist, die Zahl der Journale zu beschraͤnken, und die Herausgabe von Fiugschriften und Karrikatunen zu erschweren. Der verantwortliche Redacteur eines Blattes muß jetzt eine Caution von 1006 Rihlr. stellen und, wenn er nicht dem Gelehrtenstande an / gehört, nachweisen, daß er 25 33 Rihlr. an direkten Steuern zahlt; ist er ein Gelehrter, o reicht es hin, wenn er ein Viertel dieser Steuer entrichtet, Ueber Preß-Vergehen hat eine Jury zu entscheiden, zu deren Mitglieder nur Personen gewahlt wer den konnen, die dieselbe Steuer entrichten, wie die Herausgeber. Die Abstimmung geschieht geheim durch Kugelung. Das nach der Rebolltlion von 1836 erschienene Verwaltungs Gesetz war zu demokratisch und befoͤrderte die Anarchie im Lande; das neue Ge— setz ist zwar etwas besser, giebt aber dem Lande auch noch nicht eine dem Grade, den Sitten und den wahren Beduͤrfnissen des Volkes angemessene Verwaltung. Es giebt hiernach noch immer Orte, wo die Zahl der Wähler großer ist, als die Zahl der dazu faͤhi—⸗ gen Personen. Das Wichtigste bei diesem Gesetz ist, daß die Unter⸗Verwalter der Distrikte vom der Königin ernannt, die Mu—

Revolution den Culminatiens-Punkt erreicht.

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nizipal, Wahlen alle zwei Jahr erneuert werden, und daß man die Functionen der Munizipalitaͤten, die Kirchspiels⸗ und Distrikts— Versammlungen so viel wie möglich zu beschranken sucht. Die Functionen der Richter und der Jury, so wie die Form der Pre⸗ zeßfuͤhrung, haben abermals eine Umgestaltung erlitten; es ist dies die dritte seit dem Jahre 1834, und man hat darin sich so viel wie moglich dem Verfahren, wie es vor dem Jahre 1834 bestand, zu nähern gesucht. Das Institut der Friedensrichter, von dem man sich so viel versprach, hat durch die Unwissenheit der dazu erwaͤhlzten Personen seinen Zweck gänzlich verfehlt. Die Functionen dieser Richter werden künftig nur konziliatorischer Art seyn. Die Angelegenheiten der Waisen, welche bisher auch vor das Forum der Friedensrichter gehörten, die sich der groͤbsten Mißbraäuche dabei schuldig gemacht, sind nunmehr den gewoͤhnli— chen Richtern uͤbertragen worden, die doch weniastens einer Art Die Einmisch ung der Jury wird in mehreren Fällen beschränkt, und um Mitalied der selben zu seyn, muß man in Lissabon und Porto 10 Rthlr. und

von Verantworilichkeir unterworfen sind.

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im übrigen Königreiche

mehr ertragen kann.

Bataillone Chasseurs,

konnte.

als eine Armee von 60,000 Mann bedarf. Ser bien,

Korrespondenz⸗Nachrichten aus Semlin vom 21. Dezember „Die Serbische „Bel⸗

(in der Agram. pol. Ztg.) melden: grader Zeitung liefert ein Schreiben des Groß⸗Wesirs, in welchem vorkommt, daß der Sultan die Entfernung der verfolgten Sena— toren und der uͤbrigen Serbier, einstweilen zur Erhaltunz des Friedens im Lande selbst wunscht, jedoch daß ihr bewegliches und

un ewegliches Gut unantastbar im Lande verbleiben und dessen

Ecträgniß ihnen zu ihrem Unterhalte uͤberlassen bleiben soll. Ferner wird von dem Sultan dem Fuͤrsten bedeutet, daß derselbe

nach oem von der hohen Pforte und der Schutzmacht Rußland

gegeben Ustav, ohne etwas darin zu aͤndern, im Lande zu regteren habe, um so sich der hohen Gunst des Sultans erfreuen zu dürfen.

Türkei.

Smyrna, 4. Dez. In dem hiesigen „Journal“ liest man: „Von allen irrihümlichen Meinungen, zu denen die orientalische Frage in der letzten Zeit Anlaß gegeben, ist wohl unstreitig die auffallendste, obaleich am allgemeinsten in Eurppa geglaubte und mit so großem Eifer von den Anhaͤngern des Vice-Köͤnigs ver— breitete, diejenige, daß die Tuͤrkei unfähig sej, Syrien zu regie— ren, und nur Mehmed Ali dies vermöͤge. Es ist unmoͤglich, mit arsßerer Sicherheit eine so falsche Idee auszusprechen und zu

unterstuͤtzen, die von vielen rechtlichen Leuten für richtig gehalten wird, weil sie sich nicht die Muͤhe geben, der Sache auf den Grund zu gehen, und weil sie sehen, daß Niemand sie zu wi— derlegen sucht. Wenn man unter Verwaltung eines Landes wei— ter nichts versteht, als dasselbe unter dem Gewicht der Abgaben, Nequistiionen, Frohndienste und Lasten aller Art zu Boden zu druͤcken, das Volk durch Conscriptionen und schlechte Behandlung zu decimiten und vor keiner Erpressung, keiner Grausamkeit zu⸗ rückzuschrecken, wenn es sich darum handelt, dem Fiskus einen Piaster oder der Armee einen Rekruten mehr zu verschaffen; wenn man, sagen wir, das ein Land verwalten nennt, wenn Al— les, was es hervorbringt, zerstoͤrt, jeder Keim des Wohlstandes und Gedeihens vernichtet, kein anderes Gesetz, als die Launen des Despotismus anerkannt wird, dann frellich nehmen wir keinen Anstand, zu sagen, daß der Sultan mit seiner Milde, Gerechtigkeitsliebe und Humanität, die alle Welt anerkennt, nie— mals zum Beherrscher Syriens geeignet seyn wird. Aber wenn es sich darum handelt, diese Provinz auf eine väterliche Weise zu verwalten, und sie Theil nehmen zu lassen an den Wehltha—⸗ ten der nzuen Justitutionen, deren regenerirender Einfluß sich bereits in allen anderen Theilen des Reiches zu erkennen giebt, wenn es sich darum handelt, durch eine unparteiische und milde Regierung die durch die abscheulichste Tyrannei geschlagenen Wunden zu heilen, wenn es sich darum handelt, die Erniedri— gung und den Kummer einer langen Sklaverei durch Bewilli= gung der theuersten Rechte des Menschen vergessen zu machen,

keine ü,

*

ö haben.

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4 Rihlr. an direkten Steuern bezahlen. Diese vier Gesetze, welche in der Thron Rede beim Schlaͤsse der Cortes organische genannt werden, von denen aber erst die Zeit lehren muß, ob sie diese Benennung verdienen, beweisen nur, daß die constitutionellen Reformatoren nach leeren Theorieen ver— fahren sind, und daß das Repraäsentativ-⸗ System die Regierung schwächt. Das schlimmiste ist, daß sich überall ein Verfall zu er— kennen giebt, und daß das Land die bestaͤndigen Versuche nicht Ein schlagender Beweis hiervon ist, daß vor dem Ausbruche der Revolution von 1820, welche die erste Constitution hervorrief, Portugal 2 Negqimenter Infanterie, 12 2 Regimenter Kavallerie, 4 Regimenter Artillerie und 48 Regimenter Miliz unter den Waffen hatte, und obgleich die Hafen Brasiliens seit dem Jahre 1811 allen Flaggen geössnet waren und der Hef in Rio⸗Jangiro eine jaͤhr liche Apa⸗ nage von 600 Millionen Reis erhiett, dre Verwaltung Portugals doch dte doppelten direkten Steuern, welche während des Krieges gegen Frankreich dem Lande waren auferlegt worden, aufheben Gegenwärtig betragen die direkten Steuern das Drei— fache, und in diesem Augenblicke, wo eine kraftige Demonstration nöthig ware, sind nicht 6600 Mann fähig, ins Feld zu rücken, und man hat nicht 500 Pferde, dagegen aber so viel Offiziere,

lich darum handelt, jenen ausgedehnten Land Freiheit hes Ackerbaues und Handels, durch

van Braam, Klaproth u. A) pu

Abschaffung der Monopole, durch gerechte Vertheilung einer mäch—⸗ tigen Abgabe den Wohlstand wiederzugeben, so glauben wir nicht, daß eine solche Aufgase die Krafte und namentlich die Absichten Sr. Hoheit uͤbersteigt.“

Aegypten.

Der Oesterreichische Beobachter macht zu der Bemer— ing eines Korrespont enten der „Allem. Zeitung“, daß in dem schreiben des Admirals Storford an Rehmed Ali die Aue lal—⸗

* ung jeder Garantie des erblichen Besitzes von Accyp een auf— fallend sey, nachstehende Anmerkung: „Der Briessteller scheint sich keinen richtigen Begriff von der Seellung der Eurepaäi chen

Mächte in dem Tuͤrkisch-Aegyptischen Zerwürfnisse gemacht zu Es war nicht an diesen Mächten, Mehmed Ali irgend ein Zugestandniß zu machen, welches allein in der souveramnen Macht des Großherrn steht. Das, was sie thun fonnten, war, Mehmed Ali den Raih zu geben, den Weg der Gnade bei lens

nem Herrn einzuschlagen, und diesem Rache hat Mehmed Al

Folge geleistet. Daß der Sultan die Begnadigung in einem aus— gedehnten Maaße werde eintreten lassen, dafur kennten Mehmed Ali die Gesinnungen desselben und die Einwirkung der Mächte Buͤrgschaft gewähren.“

n lg Berlin, 8. Jan. Auswartige Blatter lassen sich seit cini

gen Wechen angelegen seyn, ihre Leser ven den Besorgnissen zu unterhalten, mit denen man hier dem nahe bevorstehenden Er— scheinen eines sogenannten Religions-Edikts entgegensehe. Einige

wässen gar schon gewiß und aus sicherer Quelle, dies Neligiens— Edikt liege bereits Sr. Maj staͤt dem Könige zur Vollziehung vor

ůtünd werde nichts Geringeres enthalten, als Wiedereinsuͤhrung einer

rengen Kirchen⸗-Disziplin, neue Anordnungen uͤber die Sonntags—⸗

feier und vor Allem Anordnungen uber den regelmäßigen Kirchen⸗

besuch der Staatsdiener und Beamten. Wir, die wir hier inmitten zer Behoöoͤrden leben, von denen dergleichen Dinge vorbereitet wer—

den mußten, koͤnnen uns nur daruͤber verwundern, wie solche Gerüchte haben entstehen, am meisten aber darüber, wie man so leich thin sie in oͤffentliche Blatter hat aufnehmen können. Jene Ge⸗

ruͤchte sind gänzlich leer, und entbehren alles und jedes Grundes.

Königsberg, 6. Jan. Von Frauenburg sind uͤber den am 3. Januar dort verübten Raubmord folgende Nachrichten (durch Privat, Mittheilungen) eingegangen. Der Herr Bischof v. Hatten hatte seine fuͤnf Domestiken uin sechs Uhr Abends der in dem Dom stattfindenden Andacht der 40stündigen Gebete bei⸗ wehnen lassen und war in seiner Wohnung mit seiner Nichte, Fräulein v. Hatten, allein zurückgeblieben. Die Dienstleute san— den bei ihrer Rückkehr um 7 Uhr ihren ehrwürdigen Herrn ge— waltsam ermordet und seine Nichte schwer verwundet und dem Tode nahe. Schränke waren erbrochen und beraubt. Der der That verdächtige Schneider Kienapfel in Frauenburg ist mit feinen Aeltern zugleich verhastet worden. Er war in dem Hause des Bischofs (eines vieljährigen Wohlthaͤters) sehr bekannt und der Verdacht fiel sogleich auf ihn.

Ueber denselben Gegenstand erhalten wir so eben solgende genauere Nachrichten:

Königsberg, 6. Jan. Es ist jetzt außer Zweifel, daß der Schneider⸗Geselle Kienapfel aus Frauenburg der Raubmoͤrder des Bischofs r. v. Hatten war. Man hat bei ihm ein klutiges Beil, die Halfte einer Larve, deren andere Halfte in dem Zimmer des Bischofs gefunden war und ein Paar frisch gewaschene leinene Beinklelder, welche aber noch Bluispuren erkennen ließen, gefunden. Trotz aller dieser Beweise leugnet der Mensch bis jetzt har:näckig. Uebrigens hat derselbe vor 3 Jahren eine mehrmonatliche Festunzsstrafe erlitten, weil er Drohbriefe schrieb. Die alte achtzigjährige Haushälterin lebt zwar noch, ist aber sprach⸗ und besinnungslos, und schwerlich wird sie so weit herge⸗ stellt werden können, um eine Aussage abzugeben. Das Königl. Ober⸗ Landesgericht hat cinen ausgezeichneten Inquireaten, die Regierung einen Kommissarius von hier abgesandt, und auch der Brigadier der Gendarmerie ist von hier nach Frauenburg abgereist . .

Halte, 6. Jan. (Hall. Cour.) Se. Excellenz der Mi⸗ nister der geistlichen, Unterrichts und Medizinal⸗ Angelegenheiten Herr Eichhorn har das von dem Thuͤringisch⸗Sächsischen Verein für Erforschung des vaterländischen Alterrhums zu Halle ihm überreichte Diplom eines Ehren⸗-Mitgliedes unter ae, n ge⸗ wogenen Dankes angenommen und moͤglichste Förderung der Zvecke des Vereins wohlwollend zugesagt.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Die Englisch-Chinesischen Streitigkeiten. Erster Artikel. 3

Die raschen und glücklichen Fortschritte, welche in neuester Zeit die Rritischen Waffen überall, wo sie erschienen, eben so wehl im äußer⸗ sten Westen, wie am Ostende Asiens machten, haben die Aufmerksam⸗ leit der civilisirten Europäischen Welt um so mehr nach jenen Gegen— den, den zu allen Zeiten velitisch so wichtigen Pflanjstätten einer ur— alten Kultur gezogen, je bedeutender schen jetzt die Rückwirkung jener Waffenkämpfe auf die Bejiehungen der Eurepäischen Mächte unter einander ist und je schneller von Tage zu Tage eine gäuzliche Umwan⸗ telung der Verhälinisse des Orients sich vorzubereiten scheint, Tie unter allen Umständen anch eine vielfache Umgestaltung des Eurepäischen Le— bens zur Felge haben dürfte.

Bor allen Dingen aber ziebt das Erscheinen und das kraftvolle Auftreten einer Britischen Flotte in den Chinesischen Gewässern unse⸗ ren Blick auf sich. Das Land der Wunder im fernsten Osten, das seit Jahrtausenden hei völliger Iselirüng nach Außen hin eine häöchst eigenthlimliche Kultur in seinem Schoeße entwickelte, dessen kesibare Erzeugnisse seit mehreren Jahrhunderten die lühnsten Serfahrer der Eurepäischen Nationen zu Enideckungsreisen amricben, das erste Reich der Erde, wenn wir die Beröiferung, das zweite, wenn wir das Areal zum Maßstabe nehmen, wird plötzlich angegriffen und in Schrecken gesetzt durch cine Handvell Schiffe und Denen eines Eutropäischen Inselstaats, dessen Pepulation und Gebietsumfang völlig verschwindet gegen die massenhafte Erschemung des Chincsischen Reichs. Das, was wir in Eunrepa über dieses Reich und seine natürlichen, pe⸗ litischen und sozialen Verhältnisse wissen, beschränkt sich am Ende auf sehr unvellständige Nachrichten, wenn wir dieselben mit unserer Kennt⸗ niß der Europäischen, Amerifanischen und Verderasiatischen Länder rer=

ichen; wir verdanken dieselben, was die d stlichen, ein Binnen ande angehörigen Landschasten betrifft, vorzüglich den Berichten der Miffionalre, die, fast allen christlichen Glanbensbefenntmissen angchö—= rend, seit fast drei Jahrbunderten in . Gegenden wirklum ö ind, nachdem um die Mitte des 16ten Jahrhunderts . en nfang gemacht halten; über die wesssichen an der K. e. . Landschafien dagegen sind wir ver alien Tingen Burch 986 crichte aufgeflärt worden welche die von einigen Eurehäischen e 9 . , , , en Hof abgeordneten Gesan 4 ö,, y nr heren, H