1841 / 11 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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von Gibraltar und das Blołkade · e⸗

1 , Lord Collingwood empfangen, ohne welche jenes Geschwader nicht dort hätte bleiben koͤnnen und die

Schlacht von Trafalgar vielleicht unmoglich geworden wäre. Die

„Times“ fordert daher die 22 auf, diesem 8

wo man den Verlust der Unterstuͤtzung eines Alliirten, wie der

ihre Aufmerksamkeit zu widmen es konne die Zeit iser von Marokko, schwer empfinden werde. . 2 Englischer Tourist im Orient schreibt aus Nieda vom

als ein zweiter Lowenherz oder Auch ist er bereits der Gegen⸗ ein durch

12. Dezember: „Commodore Napier gilt den Arabern, denen 6. hne Charaktere zusagen,

Sultan al Kebir Bunabarde. stand des Volksaberglaubens geworden: man legt ihm

Zauber gefestigtes Leben bei, dem weder Stahl noch Blei etwas Wenn eine Schlacht vorbei ist; knöpft er, so er⸗

anhaben kann. zählt man sich, seinen Rock auf und schuͤttelt ein Dutzend Kugeln heraus, die ihn wohl getroffen, aber nicht verletzt haben. ner, wenn er vor seinen Soldaten herxreitet, so spießt er, wie die fahrenden Nitter Ariost s, ein Paar in. auf und trägt sie wie 6 an der Lanze über die ahlstatt. a. Der Tim es schreibt man aus Paris, seitdem die Französi⸗ sche Regierung freundschaftliche Mitiheilungen aus St. Peters, burg und freundliche Vorstellungen aus Wien und Berlin über die Ausdehnung der Ruͤstungen Frankreichs erhalte, trafen auch aus London Versicherungen ein, welche eine merkliche Milderung in der beharrlichen Gesinnung Lord Palmerstons meldeten; der edle Lord erkenne selbst die Nothwendigkeit auf Seiten des Bri— tischen Kabinets an, einige Konzessionen zu machen, und weiche nicht vor der Gelegenheit zuruͤck, die sich ihm darbiete, aus freien Stücken einen Friedens Antrgg auf dem Altare der Freundschaft niederzulegen; die Mission Baron Mounier's nach London sey bei weitem nicht so ohne Erfolg gewesen, wie man es behauptet habe; man erwarte im Gegentheil viel von den Bemühungen des Herzogs von Wellington und von der Geschicklichkeit des Herrn Mounier. Der Korrespondent der „Times“ bemerkt fer⸗ ner; „Ich habe allen Grund, mittheilen zu können, daß Konig Ludwig Philipp neulich nach einer Besprechung mit einem di— plomatischen Agenten sich dahin aͤußerte, er koͤnne wohl hoffen und erwarten, daß die Londoner Konferenzen bald wieder wuͤr⸗ den aufgenommen werden, und daß die orientalische Frage eine Eösung zur allgemeinen Zufriedenheit sammtlicher Großmächte er— halten werde. ͤ Die Befestigung von Parts wird von der Tim es in mlli⸗ tairtscher Hinsicht fuͤr ein verkehrtes Unternehmen, und in politi— scher fur ein die Freiheit des Französischen Volkes selbst bedro— hendes erklärt; aber, meint dieses Blatt, wenn die Franzosen

etwas so Unsinniges ausführen oder sich gefallen lassen wo ten, so 3. das England und die andern Staaten nichts an, denn

diese wurden dadurch nicht beeinträchtigt. ö Sir Andres Agnew, das bekannte Parlaments⸗-Mitglied, hat kuͤrzlich eine Art Umlaufschreiben an die Geistlichen der verschie— denen Presbyterien in Schottland gerichtet, worin er sie zu er— neueter Agitatlon in Bezug auf die Sonntagsfeier ff

gen verbffentlicht wird, berichtet unter Anderem, der General⸗Post⸗

mieister sey entschlossen, den Postenlauf auch am Sonntage durch, . wle sehr dies auch den Statuten und Gesetzen Schott—

ands zuwiderlaufe.

Whigs, und besonders die e, . haben einen ng, ne

Fer

8 ordert. Dieses Umiaufschreiben, welches von einigen Schottischen Zeitun⸗

21

ö

tige Polttik der Tories ommen, und das liegt ihren fruͤhe⸗ . 2. . am Hergen. Eine Abneigung der Mittel, klassen gegen die Whigs exssti'te schen lange, und sie hat . nur einen guͤnstigen Anlaß zum Ausbruche erhalten. Doch hieße es England und die Verhältnisse mißkennen, wenn man ein schleu⸗ niges Resultat krete. Die Tories werden den Whigs in der naͤchsten Session zu lfe kommen, und mit einigen Reden ist die Sache abgethan, im Parlament wenigstens, und das jetzige . noch vier Jahre dor sich, ehe es erneuert wird. Aber die higs haben ihre Anhänger außerhalb des Parlaments perloren, und das Resullat der nächsten Wahlen läßt sich voraussehen, um se mehr, als die radikale Partel ganzlich desorganisirt ist, so daß für die Opposition nur die Rolle der Unthätigkeit bleibt, und das ist so viel, als den Tories den Sieg nicht zu bestreiten. eigentliche Anreger der riedens⸗Politik war der verstorbene Lord . wiewohl die Thatsache jetzt zum Theil bestritten wird, ist sie doch gewiß. welcher ein genauer Freund Lord Holland's war, ging neulich in einer Geselsschaft sJ weit, zu sagen: der Gram über die Aenderung in der auswärtigen Politik habe Lord Holland etßdtet. Der „Examiner“, welcher durch Lord Holland zu den higs hinübergezogen wurde, brach Über die nämliche Frage mit ihnen und macht jetzt entschiedene Opposition gegen sie. Zu

steht so viel wenigstens fest, daß bei diesem Anlaß die Whigs die talentvollsten ihrer Anhänger verloren haben. Der Streit hat schon von beiden Seiten einen solchen Grad von Leidenschaft— lichkeit erreicht, daß eine Aussohnung nicht mehr denkbar ist. Die politische Ansicht, welche diese Abtruͤnnigen von der aus— wärtigen Politik Englands haben, läßt sich in wenigen Worten angeben. Nach Hr. Bowring in dem erwähnten Artikel, der großes Aufsehen, gemacht hat waͤre die Pforte unfähig, Sy⸗ rien zu regieren; die drei Schutzmächte, Oesterreich, England

nehmen, bis die beiden ersten ersten es üͤberdruͤssig wurden und Rußland das Geschäft allein uͤberließen. Das ist das Haupt⸗ Argument Dr. Bowring 6. Zur Vervollstaͤndigung dieser Ansicht

„Examlner“ angedeutet wurde: man behauptet, Frankreich und Ruß⸗ land würden sich verständigen und alien Einfluß auf Asien, mit Ausschließung Englands, unter sich theilen; wobei vorausgesetzt wird, daß Frankreich, durch Enthaltung von aller Kontinental= Politik, Gesterreich und Preußen zufrieden stelle und sein Augen— merk nur auf Syrien, Aegypten und das Mittellaͤndische Meer richte. Inwiefern eine solche . von Seiten Frankreichs wahrscheinlich und ausführbar wäre, gehört nicht hierher, ge nug, dies ist die Ansicht einer neuen Partei, welche sich von den

igs abgetrennt hat und welche allein eine neue Opposition im Parlament bilden kann, wenn eine solche aus den Truͤmmern der alten Whig⸗Partet erstehen sollte.

66 g en, nn, Brüͤssel, J. Jan. Der Maniteur Belge, der alljäͤhr⸗ lich die auf den Eisenbahnen vorkomhmenzen Unfaͤlle mit Angabe des Fabrikanten, der die gesprungene Maschine oder den beschaͤ⸗

digten Dampftessel verfertigt hat, mittheilen muß, kuͤndigt heute

legtumt und das Referat an

in den hiefigen

an, daß auf allen Eisenbahn Linien Belgtens wahrend des Jahres 1830 kein Ungluͤcksfall vorgeksmmen ist )). (D äàänem art. Kopenhagen, 2. Jan,. (L. A. 3.) Die Veranderungen Regierung s? Kolleg ten sind jetzt offiziell be⸗ kannt gemacht. Sie betreffen nicht bloß ein einzelnes BVer⸗

waltungs⸗ Kollegium, sondern namentlich alle diejenigen, welche fur die finanzlellen, kom hierziellen, industriellen und landokono—

fach bestehen, nämlich die Rent⸗Kammer, die Staatsschulden⸗ Direction, die ,, die General⸗Zoll⸗Kammer und das Kommerz Kollegium. Alle diese Kollegien, welche bisher fuͤr Königreich und Her sgthün er nicht getrennt waren, wie dies bei den Kanzleien, oder den Ministerien für Inneres, Justiz, Polizei, Kultus und offentlichen Unterricht der Fall ist, schei—⸗ nen nach der neuen Reform zwar noch gemeinschaftlich mit kol⸗ legialem Zuschnitte fortzudauern, behalten wenigstens ihre bishe⸗ rigen Namen bei, wie auch bei wichtigern Sachen die kollegiale Verhandlungsweise, aber man hat die Vortheile der departementalen Verwaltung für die laufenden Sachen dadurch zu erreichen ge, strebt, daß man in jedem Kollegium besondere Sectionen nach den einzelnen Regierungsbranchen sowohl fuͤr das Königreich als die Herzogthuͤmer errichtet hat, deren Chefs die zu ihren Depar— tements gehörenden Angelegenheiten auf eigne Verantwortlich keit leiten und erledigen. Daneben sind die Revisions-Geschaͤfte von den Expedition Geschaͤften völliz getrennt und auch erstere beson— deren Deputirten anvertraut, die jedoch bei Behandlung der son⸗ stigen Sachen keine Stimme haben. In Folge dieser Einrich, tung sind kfnanche der fruͤhern Kollegienraͤthe, deren Zahl mit der Zeit ungebuhrlich angeschwollen war, quiescirt worden und wenn auch die Direktoren dieser Kolleglen fuͤr die Zukunft noch bleiben, so haben sie doch in Folge der selbststäͤndigern Stellung der Departements, Chefs mit den ihnen untergeordneten Kommittirten hinfuͤhro nur eine Oberaufsicht uͤber den ganzen Geschaͤftsgang des Kol⸗

. ̃ , Die Rent⸗Kammer hat dem⸗ nach von gestern an gußer dem Direktor drel Deputirte und Sectionschefs. den Grafen C. v. Moltke fuͤr die Herzongthůmer Schiegwig, Holstein Und Laltenburg und die Etatsräthe Lund und Ünsgaard für das Königreich zußerdem einen General ⸗Re⸗ visor fürs Königreich, Konfttenzrath Kongslew, und einen fuͤr die Herzogthümer, Elatsrath Kärchstein, doch haben diese so we— nig wie die drei Kom mittir en, wozü der Auskültgnt T. A Hoppe und die ni räthe Grothusen und Povelsen ernannt sind, Stimme im . Aus der Rent-Kammer abgegangen sind die Konferenztaͤthe Collin ünd Rethe, die Etatsräthe Esmard, Buch und Hansen. Die drei Departements der Staats⸗Schul⸗

den Directlon sind so vertheilt, daß außer dem Konferenztath Holten, unter dem die auswärtigen Zahlungen stehen, der Konferenz. rath Jog dag Departement fur ie Schuld r das fur die Danischen und , , Aktiven und der Kammerherr

mer erhält. Letzterer bekommt auch, da

t Aber alie Sachen der Finanz Deputat on 4 * n ö 4.

im Allgen ö 3. erhält die Aufsicht über die Fand der De 5 n. 1 tale th Holm die Abfe feng der ubgers nn die nn dem Ende erforderliche Kor

Der

und Rußland wärden sich gensthigt sehen, diese Last auf sich zu

ist eine andere noch allgemeinere beizufügen, welche schon im

mischen Interessen, kurz fuͤrs gesammte Kameral, und Finanz ·

26 ) ilch ose neigt. Voß ul Begin und dolland i heute aus.

Der bekannte Banguier und Dichter Rogers, waltungsrath die Wahl des

genommen, welches nach den Statuten aus 7 Dieselbe fiel auf die Herren

diesen Gegnern ist jetzt auch r. Bowring getreten, und somit

ergiebt sich somit ein Einnahme

ö

respondenz mit den anderen Kollegien, der Assessor E. Collin ist zum wirklichen Assessor ernannt, doch ohne Unterschrift und mit der Verpflichtung zum Referat und der Expedition. Auch dir General⸗Zollkammer zerfällt in drei Sectlonen, worüber schon das Naͤhere berichtet ist. Die Finanzrechnungen fur 1839, die jetzt abgeschlossen find und bald veroͤffentlicht werden sollen, zeigen einen Finanzuͤberschuß, der in diesem Jahre mehr als 2 Mill. Reichs⸗ bankthaler beträgt Das Budget fär 1831 wird bearbeitet und durfte wahrscheinlich im Laufe des kuͤnftigen Monats veroffentlicht werden.

Deutsche Bundes staaten.

Manchen, 3. Jan. (Munch. Bot 3tg.) Gestern wurde durch den bei der juͤngsten General-Versammlung der Actiongire der Muͤnchen⸗Augsburger Eisenbahn-⸗Gesellschaft konstituirten Ver⸗ eschaͤftsleitenden Direktoriums vor⸗

von denen 4 einschlüssig des Vorstandes und seines Stellvertre— ters ihren Sitz zu Munchen und 3 zu Augsburg haben muͤssen. v. Maffei, Lippmann Marx, aubzer sen. aus Muͤnchen, dann

J. v. Mayer und Dr. Michael und Samuel

Isidor Obermayer, Karl, Forster aus Augsburg. Zu Ersatzmaͤnnern Herren Karl Freiherr v. Eichthal und Richard Schröder Muͤnchen, dann Paul v. Stetten und Dietrich Ernber⸗ ger aus Augsburg. Den Vorstand und Stellvertreter wer⸗

den diese Mitglieder in Gemaͤßheit der Gesellschafts / Satzungen

erst noch aus ihrer Mitte zu waͤhlen haben, sobald die Annahme der Wahl von Seite jedes Einzeinen erklärt ist. Wie man aus glaubwuͤrdiger Quelle versicherte, kam bei dieser Versammlung auch der Vorschlag ein, den Betrieb der Bahn einem eigenen Ve⸗ amten mit ausgedehnten Vollmachten unterzuordnen, und dieser Vorschlag wurde einstimmig zum Beschluß erhoben. Dem zum Druck angekündigten Rechenschafts⸗-Bericht entnehmen wir, so⸗ weit wir demfelben bei dem öffentlichen Vortrage zu folgen im Stande waren, vorlaͤufig Folgendes: In der zweiten Haͤlfte des Jahres 1838 bildete sich je zu Muͤnchen und Augsburg ein Ver— ein von . jeder zu dem Zweck, eine Eisenbahn zwischen Muͤnchen und Augsburg zu errichten, und die zum Bau nöͤthigen Gelder durch Actien / Emission aufzubringen. Seine Majestaͤt der Konig geruhten, diese Absicht mit Wohlgefallen zu enehmigen, und beide Comiteé's vereinten sich noch vor dem

chlusse' desselben Jahres zur gemeinschaftlichen Duet hrung, des beiderseitigen Planes. Am 18. Junt 1836 wurde durch Aller⸗ höchstes Reskript die Bahnlinie in der Richtung von Augsburg

über Merching, Hochdorf, Untermalching, Olching, Lochhausen

bis gegen Muͤnchen bestimmt. Am 3. Juli 1837 erhielten die

von den zwei ComitSectionen zu Munchen und Augsburg vor⸗

gelegten Statuten⸗Entwurfe fuͤr die Gesellschaft die Allerhöchste

Genehmigung und unter gleichem Datum wurde auch das Ver⸗

hältniß der künftigen Eisenbahn zur Koͤnigl. Post⸗Anstalt geordnet. Sofort am 23sten desselben Monats und Jahres konstituirte sich der Verwaltungs-Rath und waͤhlte das Nrektorium, dessen Auf⸗ gabe war, den Bau zu führen und bis zur Vollendung der Bahn die Geschaͤfte zu leiten. Ain 28. Dez. desselben Jahres genehmigte der Verwaltungs⸗Rath die vom Direktorium vorgelegten Bauplaͤne und Kostenvoranschlaͤge; unter gleichem Datum wurde der Bau⸗Direk⸗ or in der Person des Bauraths Himbsel gewahlt. Planen, denen auch die Ausfuͤhrung entspricht,

indem München um circa 146

lere Steigung von 1 auf 383, 8 der Hattenhoferberg aber und das

Fuß höoͤher liegt als Augsburg,

sogenannte Haspelmoos die Höhe von Muͤnchen um 88 Fuß und jene von Augsburg um 2334 Fuß Überragt, überdies aber gewisse

fixe Punkte, . B. Lech, Paar, Maisach ꝛc. eine beliebige Ver⸗ theilung der Steigung nicht nach Wunsch gestatten. Der gröoͤ—⸗ ßere Theile dieser Bahnlaänge fuͤhrt durch Moos, welches in vier Abtheilungen sich scheidet, Und insbesondere in dem oberen Has⸗ pelmoose eine gefuͤrchtete, und Malching eine sehr schwer zu bewaͤltigende Stelle bot. Un⸗ mittelbar nach der vorerwähnten Genehmigung der Bauplaͤne wurde der Material-⸗Ankauf, der Grunderwerb und sodann der Erdbau be⸗ gönnen, letzterer zuerst am 9. Februar 1838 in der Gegend von Lochhausen, im April darauf im Burgfrieden Augsburgs. Die Arbeiten auf dem Terrain wurden nun an 3 bis 6 Punkten er⸗ öͤffnet, fortgefuͤhrt und am 3. September desselben Jahres 1838 auf der fertigen Strecke von Augsburg bis zur sogenannten In⸗ sel (Spikel) in einer Länge von etwa S000 Fuß die Fahrt mit Pferdekraft fuͤr das lustfahrende Publikum eroͤffnet. Am 14. September 1839 erfolgte die Eroͤffnung der Bahnfahrten mit Lokomotiven von Munchen aus bis nach Lochhausen; im Oktober desselben Jahres bis nach Olching, und im Beginne des De⸗ zembers nach dem 6? / Stunden entfernten Maisach. Am 32. Mai 1810 wurde wieder die weitere Strecke bis Nann⸗ hofen dem Fahrbetriebe unterstellt, am 14. September bis Althegnenberg, und am 4. Oktober gelangte die ganze Bahn bis Augsburg zur Fahrbarstellung. Die Personen Freguend beträgt bis zur Fahrt- Eröffnung nach Augsburg 188, 168 Perso, nen mit einer Einnahme von 71,882 Fl. 22 Kr.; mit Einschluß ber Monate Oktober und November, aber bis Augsburg (also im Ganzen bis Ende November 1840) 194,346 Personen mit 110, 77 'Fl. 33 Kr. Die Ausgaben belaufen sich bis zu gleichem Zeitpunkte mit Novembers Ende auf 75,906 Fl. 51 Kr, und es Ueberschuß von 35,166 Fl. 43 Kr. Der Bedarf an Feuerungs-Material fuͤr eine Fahrt nach Augsburg oder umgekehrt beträgt bei dem jetzigen Getreu, von Kohlen gegen 36 Fl. Die Gesammt«-Einnahmg der 8 schaft sowohl aus dem , e i. , e g Als aus dem später noͤthig gewordenen Anlehen und den sonsti ziffern sich zu ' Fi. 18 i., Kr.; die Se , züf Jig, gte Fl. Al nf, Kr., so daß sich daraus en Aktiv⸗ Rest von 171,583 Fl. 7 Kr. ergiebt. tritt h der von der ö . h in weiteres tivum uk 1 ef ce. Humobilien Caußet, dzt. Vahn9 und Söergth; Berrage zu z22, 638 Fl. 23 Kr., wodurch

schaften im Schätzungs er Fi. 35 Kr. stellt sich das ganze Aktivum auf 591, * ö

eEsden, 7. Jan. Am 18. Dezember starb, in seinem 76 . Den Schlage getroffen, der ehemalige Votschafter Ferdinands XII. von Spanien am St. Petersburger Hofe Don

die Actionaire ausgegebenen

93 Mig. Paez de la Cadena, der seit der Zeit, des Buͤrger⸗ ö .

leges in seinem Vaterlande fast immer hier lebte und durch seine wohlwollende Gemuͤthgart und durch seine noch ungemein

rege Kunstliebe und Kenntnisse Allen, die ihn näher kannten,

werth war.

Stuttgart, 3. Jan. Gestern starb hier der namentlich aus den staͤndischen Kampfen bei Entwerfung der Wuͤrttembergischen

Mitgliedern besteht,

Frommel wurden gewählt die

Nach jenen hat die Bahn eine Lange von 205,235 Fuß oder 161 2 Stunden, und eine mitt,

in dem Moose bei Germersschwang

en Zufluͤssen ent⸗

Zu diesem Baar Bestand

a veräußerbaren oder in Ge⸗

1 1 31 . ö. ** . ö.

des Großh. Ministeriums des Innern:

Verfassung bekannte Staatsrath von Fischer, ordentliches Mit⸗ glied des Geheimen⸗Raths. 5 =. 1

Karlsruhe, 31. Dez. (Bad. 3.) Im Laufe des Novem— bers trat eine aus Mitgliedern der verschiedenen Ministerien ge⸗ bildete Kommission in Thaͤtigkeit, um uͤber die Abänderungen an dem , zu berathen, welche von der Regierung bei der ersten Kammer in Antrag zu bringen waren. Die Ergeb⸗ nisse der Kommissions⸗Berathungen sollten der Gesetzgebungs— KLommission während der Weihnachtsfeiertage vorgelegt werden. Man vernimmt jedoch, daß die Einberufung dieser Kommission einen Anstand gefunden habe, und vermuthet, daß die weitere Verathung des Strafgesetzbuchs durch die erste Kammer auf dem nächsten Landtage ebenfalls auf Hindernisse stoßen durfte. urch das Großh. Staats / Ministerium wurde beschlossen, die außerordent⸗ liche Conscription, welche auf die letzten sechs Jahre zuruͤckgreift, in Vollziehung zu setzen. ;

Karlsruhe, 3. Januar. Das Großherzogl. Staats, und Regierungsblatt vom Heutigen enthält nachstehende Verordnung Nach Ansicht der 55§. 39 nd 41 des Conscriptionsgesetzes und in Gemaͤßheit hoöchster Ent— schließung vom 24. Dez. v. J. No. 2210. werden sammtliche adner, welche noch conscriptionspflichtig sind, mithin alle, welche seit dem 1. Januar 1837 bis zum 31. Dez. 1840 einschließlich das 20ste Lebensjahr zuruͤckgelegt haben, und nicht bereits in das Badische Militair eingereiht sind, hiermit aufgefordert, ungesaumt und laͤngstens bis zum 15. Januar“ 1841 entweder sich zu Hause einzufinden, oder unter Nachweisung des hierzu erforderlichen Vermoͤgens die Erklarung abzugeben, daß sie, wenn sie zum Kriegsdienste gerufen werden, einen Mann einstellen wollen, wi— drigenfalls sie nach Vorschrift des S. 4 des Gesetzes vom 5. Okt. 1820 als Ungehorsame behandelt werden sollen. Von dem Augen⸗ blick an, an welchem diese Verordnung den Bezirksbehoͤrden zu⸗— kommt, duͤrfen sie die Erlaubniß zum Wandern oder Reisen ins Ausland an solche nicht mehr ertheilen, welche noch con— seriptionspflichtig sind, und nicht Sicherheit dafuͤr leisten, daß sie einen andern Mann fuͤr sich stellen, wenn sie zum Kriegs— dienste gerufen werden. Die Kreis⸗Regierungen und Bezirksbe⸗ hörden werden angewiesen, fuͤr die Bekanntmachung vorstehen— der Verordnung durch die Lokalbläaͤtter und auf die fuͤr Ver— kuͤndigungen den einzelnen Gemeinden vorgeschriebene Weise Sorge zu tragen.

O est erreich.

Wien, 30. Dez. (Schwäb. M.) Einer unserer verdien⸗ testen Staatsmaͤnner, der Gouverneur von Illyrien, Freiherr von Schmidtburg, ist wegen Gesundheits-Ruͤcksichten auf sein dringendes Ansuchen von Sr. Maj. dem Kaiser in den Ruhe stand versetzt worden. Der Monarch spricht in der betreffenden

Resolution die Allerhoͤchste Zufriedenheit mit der langen Dienst— leistung des Freiherrn von Schmidtburg aus und gewahrt ihm aus besonderer Beruͤcksichtigung seiner Verdienste den Ruhege— halt von 12,000 Fl. E⸗M. jahrlich. Der diesem Gouvernement beigegebene . Graf von Waldperg, ist einstweilen mit der Leitung der Geschaͤfte beauftragt, und man glaubt, daß er zum definitwen Nachfolger des Freiherrn von Schmidtburg be— stimmt sey. ö

Am 30. Dezember starb in Wien der beliebte Lustspieldichter Aug.. Frhr. von Steigentesch.

Schweiz.

Neuchatel, 31. Dez. Der Constitutionel Neuchate— lois enthalt jetzt uͤber die Verhaftung des Borel folgende amt— liche. Mittheilung. .

„Am 15. Dezember zeigte der Franzssische Gesandte dem hiesigen Staatsrathe an, daß der dem Fürstenthume Neuchatel angehoͤrige Charles Aim? Borel der Mitschuld an dem Darmés—⸗ schen Attentat angeklagt sey, daß der Kanzler von Frankreich des—⸗ halb einen Verhafts Befehl gegen diesen Borel erlassen habe, der aber von Paris, wo er als Mechanikus gearbeitet, nach der Schweiz geflohen und dasel'st 11 Tage nach dem Attentat vom I5. Oktober angekommen sey. Der Gesandte zeigte gleichzeitig an, daß er von seiner Regierung beauftragt sey, die Auslieferung des Borel zu verlangen, und uͤbersandte 1) das Verhafts- Mandat, welches Herr Pasquier, Kanzler Frankreichs und Praͤsident des Pairshofes gegen Charles Aimé Borel erlassen, der in Paris, Passage des deux Soeurs No. 10. wohnt und des Attentats ge— gen das Leben und die Person des Königs beschuldigt worden ist; 2 das Signalement des Borel. Die Regierung von Neu— chatel hat keinen Anstand genommen, dem Verlangen der Fran— zösischen Regierung nachzugeben und den Gesandten daran erin— nert, daß sie selbst auch stets die Beobachtung derselben Prinzi— pien gefordert habe, in Folge deren man die Auslieferung ver— lange. Borel ist daher am 17. Dezember in Motiers verhaftet, am 20sten auf der Post nach Pontarliers gesandt und den Fran— zoͤsischen Behoͤrden überliefert worden.“

Genf, 28. Dez. Den Savoyischen Zoll⸗Behöoͤrden sind die strengsten Befehle ertheilt worden, um die Einfuͤhrung eines in Genf veranstalteten Nachdrucks des letzten Werkes des Abbé de Lamennais, so wie mehrerer anderer in der letzten Zeit aus den Genfer Pressen hervorgegangenger anarchischer Schriften zu ver— hindern Aehnliche Verbote sind laͤngs der Franzoͤsischen Graͤnze gegen Werke erlassen worden, die in Frankreich gesetzlich mit Be⸗ schlag belegt und im Auslande nachgedruckt wurden. Dieser Schleichhandel, welcher sich mit Einführung verderblicher oder aufruͤhrerischer Schriften beschaͤftigt, und unmoralischer ist, als jeder andere, schadet den freundlichen Verhaͤlt⸗ nissen, die mit den Nachbarstaaten zu unterhalten, im Interesse der Schweiz liegt.

trenge, welche man gegen sie anwendet, um Vergehen zu un—

terdruͤcken, die andere vor ihnen begangen haben. Da es von

den Zollbeamten nicht zu verlangen ist, daß sie Bibliographen sind, so geschieht es oft, daß sie ohne Unterschied gute und schlechte Bücher, aufruhrerische Werke und Reisebeschreibungen in Be⸗ polizeilichen Maßregeln an Ort und Stelle zu treffen und zu verabreden, Folgendes mitzutheilen:

. scher Heut um drei Uhr Nachmittags fand Heerdigung des verstorbenen Bürgermeisters Herzog

schlag nehmen. Ihr Mißtrauen ist indeß um so mehr zu recht

fertigen, als es erwiesen ist, daß in der letzten Zeit verbotene Buͤ⸗

cher unter falschen Titeln eingefuhrt worden sind.

Aarau, 25. D er 3 . 5. Dez. att. Man erinnert sich nicht, daß in diesem Kanton

. jemals , Menschenmenge n einer Feier dieser Art Theil fn . Die Mitglieder der eidgenössischen Militair⸗ * 6 er eidgenossichen Kanzlei, eine große Anzahl eid⸗ 35 ffiziere aus den benachbarten Kantonen a, ihre

erehrung dem Verstorb J schlossen sich dem in 2 ö nr Mehr als 20600 Darger

Die Reisenden leiden durch die

dem Herrn Minister des Innern am ausfuͤhrlichen Berichte des Herrn Regierungs⸗Raths Linz, wel⸗ ist. cher wegen der augenblicklichen Abwesenheit des betreffenden Land

3 Italien.

Turin, 31. Dez. Ein Belgisches Blatt giebt nach einem in Frankreich erschienenen statistischen Werke folgende Notizen uͤber den Bestand der Sardinischen Armee:

Auf dem Friedensfuße:

die Thuͤre aber nicht verschlossen, und suchten vergebens in den im untern Erdgeschỹsse befindlichen Zimmern und der Kuͤche die Wirthschafterin, welche sich sonst stets dort aufzuhalten pflegte. Etwa nach Verlauf einer halben Stunde, gegen 77 Uhr, kehrten die beiden Bedienten, nachdem sie nach Beendigung des

Jafantar ie 23,500 Mann. Gottesdienstes, außer der Besergung eines eigenen Geschästes, Kavallerie... 5,000 * sich im Auftrage des Herrn Bischofs nach dem Befinden eines Artillerie 2,809 Domherrn erkundigt hatten, zuruͤck, und erfuhren, daß die Haus haäͤl= Train, Sapeurs Mineurs, terin nicht zu sinden sey. Der eine Diener begab sich nun hin Pontonniers 600 auf, stürzte aber sofort mit der Nachricht herunter, daß der Herr Freicorpßss ? l,!lo09 Bischof in seinem Blute auf dem Fußboden liege, die ꝛc. Pfeiffer dnigliche Carabinierss.. . 2000 aber besinnungslos am Ofen sitze. Die beiden Bedienten und

die beiden Dienstmädchen (der Kutscher war nach beendigtem Got tesdienste, um ein Glas Bier zu trinken, in die Schenke gegangen und kam eist spaäͤter nach Hause zuruͤck) eilten hinauf und fanden zu ihrem Enisetzen ihren alten ehrwürdigen Herrn im Blute schwiimend, der Laͤnge nach und auf dem Gesichte liegend auf dem Fußboden hingestreckt; die Haushaͤlterin aber, ebenfalls das

usammen. . 353, 009 Mann. Auf dem Kriegsfußer: Aktive Infanterie 7, 000 Mann. In den Depots und Neserven 3.000

120,000 Mann.

Kavallerie 6, 000 Gesicht mit Blut bedeckt und durch mehrere Kopfwunden verletzt, Artillerie.. . 6,000 am Ofen sitzend. Auf lautes Anrufen, was hier vorgegangen, Train, Sapeurs⸗Mineurs ic. 11.0900 machte dieselbe nur ein Zeichen mit der Hand nach dem entseel⸗ Koͤnigliche Carabiniers.. 2,1009 ten Körper des Bischofs hin und brachte nur die kaum verständ—

lichen Worte hervor: „Wer ist das? Was ist das?“

Durch die Diener des Herrn Bischofs von dem vorgekom menen Verbrechen in Kenntniß gesetzt, fanden sich alebald der Bürgermelster Nowakowski, der Domarzt Dr. Tschirschki, einige Domherren und mehrere Bürger Frauenburgs in der bischoöͤflichen Wohnung ein. Der Herr Bischof war bereits fruher voͤllig leblos, jedoch noch nicht ganz erkaltet auf sein Bett gelegt worden, die Versuche zu seiner Wiederbelebung blieben jedoch ohne Er— folg. Von den drei mit einem Beile oder einem derartigen In⸗ strumente ihm beigebrachten Kopfwunden, ist eine drei Zoll lang und *. Zoll breit, das Gehirn offen legend auf der rechten Seite des Kopfes als absolut tödtlich anzusehen.

Die durch fuͤnf Kopfwunden schwer verletzte Haus haͤlterin wurde ins Bett gebracht, und es wird derselben die groͤßtmoͤg⸗ lichste Sorgfalt Seitens des Arztes gewidmet, und es 13 einige Hoffnung zu ihrer Wiederherstellung vorhanden. Wie und wann dieselbe in die Stube des Herrn Bischofs gekommen und sich auf dem Stuhle am Ofen aufgerichtet hat ist noch unbekannt. Der grausenhafte Vorfall scheint einen solchen Eindruck auf sie gemacht zu haben, daß sie bis jetzt nicht im Stande ist daruͤber etwas mitzutheilen. Die wenigen kaum verstaͤndlichen Worte, welche sie im wundfieberfreien Zustande vorgebracht, beziehen sich auf die ihr vom Herrn Bischofe fruͤher aufgetragenen Verrich⸗ tungen.

. Buͤrgermeister Nowakowski Üeß die bischöfliche Kurie und die Ausgänge der Stadt bewachen, und eine allgemeine Haus Visitation bei allen verdächtigen Individuen abhalten; gleichzeitig eilten etwa 12 berittene Bürger in mehreren Richtun gen zur Stadt hinaus, um etwaige unterweges befindliche ver— 86 a m anzuhalten, welches Alles jedoch ohne Er⸗ folg blieb. . ö :

Inzwischen beschäftigte sich in der Nacht vom 3ten zum aten c. der Dom⸗Syndikus Wirsbowski mit Vernehmung des

; zusammen .. 155,300 Mam.

Die Corps, deren Cadres während des Friedens vollzählig bleiben, sind so organisirt, daß der Uebergang derselben von dem Friedensfuße auf den Kriegsfuß in 40 Tagen zu bewerkstelligen ist. Die Infanterie besteht aus 20 Regimentern zu 3 Bataillo— nen und bildet 10 Brigaden. Die Kavallerle ist in 7 Regimen⸗ ter zu 6 Schwadronen getheilt. Die Artillerie besteht aus 5 Bri— gaden, naͤmlich 4 Feld- und 2 Festungs- Brigaden. Jede Feld-⸗Brigade hat 3 Batterieen; unter diesen zwöͤl Feld ⸗Batte⸗ rieen sind 2 berittene, 8 leichte Feld⸗ und 2 Positions⸗Batterieen. Die Kanonen der letzteren sind Zwoͤlfpfuͤnder, die der uͤbrigen Achtpfuͤnder. Jede Batterie besteht aus acht Geschuͤtzen, worunter 6 Kanonen und 2 Haubitzen. Das Genie⸗Corps wird von einem General kommandirt, hat einen Stab von 890 Ofsizie⸗ ren und ein Corps Sapeurs⸗Mineurs. Das Corps des Stabes besteht aus 32 Hfsizieren, die im Kriege den Generalstäͤben der verschiedenen Divisionen beigegeben, während des Friedens aber mit geodaͤtischen Arbeiten beschaͤftigt werden. Der große Ge⸗ neralstab besteht aus 30 Generalen, von denen wahrend des Frie⸗ dens ein Theil sich in Disponibilitätszustand befindet.

Das erwähnte Belgische Blatt bemerkt hierzu: „Die Bevölkerung Belgiens verhält sich zu der Sardinischen wie 40: 42, aber die Sardinische Armee verhaͤlt sich zur Belgischen wie 135: 80, und doch ist das Koͤnigreich Sardinien hinsichtlich des Terrains weit leichter zu vertheidigen, als Belgien, und hat nur 6, Belgien dagegen 2 Festungen zu schuͤtzen.“

Rom, 29. Dez. Im Diario di Roma liest man: „Es freut uns, ankündigen zu koͤnnen, daß der öffentliche Gesund⸗ heitszustand in Rom wieder wie gewohnlich ist, und zwar, wie es scheint, in Folge der niedrigeren Temperatur, die endlich in Ue⸗ bereinstimmung mit der Jahreszeit in unserer Atmosphaͤre ein— getreten. Wir theilen dies unseren entfernt von hier wohnenden Lesern um so lieber mit, weil sie durch gewisse Berichte in aus— wärtigen Blattern, wo die Zahl der in Den letzten Monaten hier erkrankten und gestorbenen Personen sehr übertrieben wurde, et— was beunruhigt seyn mochten.“ 2.

. P rr Fal .

Lissabon, 23. Dez. (Morn. Chron.) Die Anarchisten sind hier durch den Gang, den die Ereignisse genommen haben, sehr aus der Fassung gebracht worden Sie wollten die Regie⸗ rung durch Spanischen Einfluß oder Spanische Waffen zu stuͤr⸗— zen suchen, denn der „National“ hatte einige Wochen vor dem Eintreffen des Ultimatums gesagt, die tapferen Castilianer wurden es niemals dulden, daß ein Ministerium, welches nur ein Aus— wuchs von Perez de Castro sey, in irgend einem Theile der re— generirten Republik am Ruder bleibe. Da sie aber zu den lau— testen Schreiern gegen die Douro,-Convention gehört haben, so koͤnnen sie eine Spanische Invasion zu dem bloßen Zweck, die Ausfuhrung jener Convention zu erzwingen, nicht ertragen; waͤre sie mit einer Proklamation von dem „jungen Iberien“ oder dem „jungen Lusitanien“ oder dergleichen gekommen, so wäre Alles gut gewesen, aber die Art der von den Spaniern vorge—⸗ schlagenen Fraternisirung war ihnen zu herb. Zuerst hofften sie noch, ihren Plan, das Ministerium zu stuͤrzen, zu realisiren, und machten die Idee des Widerstandes oder, wie sie sagten, die Ab⸗ sendung einiger Lanciers aus Lissabon gegen das Kriegsheer Espar— tero's lächerlich, indem sie hofften, daß, wenn die Regterung nachgebe und die Convention sofort ausfuͤhre, eine Insurrection ausbrechen und sie auf diese Weise noch ihren Zweck erreichen wurden. Als die Regierung den entgegengesetzten Weg einschlug, da erhoben sie ihr Geschrei gegen den Englischen Beistand und sagten, sie seyen bisher immer stark genug gewesen, um allein ihre Nachbarn im Schach zu halten, auch sey gar keine Gefahr vorhanden, und Spanien habe nur friedliche Absichten. Und doch ist das Spanische Ultimatum allgemein bekannt, Sowohl der „National“ als die „Revolugao do Setembre“ follen wegen ihrer letzten aufruͤhrerischen Artikel gerichtlich verfolgt werden und duͤrf⸗ ten wohl ganz eingehen. *

1 . gegen ein zu demselben gehoͤriges Individuum eraus.

Auf die um 11 Uhr Nachts in der nahegelegenen Kreisstadt Braunsberg angelangte Kunde des Verbrechens eilte der dortige Land⸗ und Stadtgerichts⸗Direktor, Kreis⸗Justizrath Dullo, nach Frauenburg, wohin auch zur etwanigen Aushuͤlfe fuͤr die Polizei von dem betreffenden Bataillons-Commandeur ein Militair⸗Kemmando gesandt wurde, und unterzog sich der Aufnahme des Thathestan— des. Es fand sich an der Stelle, wo der Herr Bischof an der

grober Leinwand mit zwei runden Ausschnitten fuͤr die Augen, der untere, wie ein Bart herabhaͤngende Theil aus dunklem ver— waschenen Kattun ist mit blauem Zwirn daran genaͤht.

In der Wohnstube des Herrn Bischofs, worin eine bren—⸗ nende Lampe neben einem Lesepulte stand, fanden sich einige Schiebladen einer sonst verschlossenen Kommode geoͤffnet und et— was herausgezogen. Zum Theil hierin und in einem Schranke unter Waͤsche und Kleidungsstuͤcken, zum Theil in einem Se— eretair, wurde Mehreres an baarem Gelde, auch an Pfandbriefen und Staatsschuldscheinen vorgefunden. Vermißt wurden dagegen: eine goldene Taschenuhr, eine goldene Tabatiere, ein Papier mit 1 Thalerstuͤcken, welche Gegenstaͤnde der Herr Bischof stets of—

sondere einige Polnische Muͤnzen sich befinden sollen, aufmerksam. Ob der Herr Bischof in dem Besitze eines größern Geldbestandes gewesen, ließ sich zwat im Voraus nicht ermitteln, eine Berau— bung schien aber, schon nach den vorgedachten vermißten Gegen— ständen zu urtheilen, außer Zweifel. . Die Vernehmung der von den Bedienten des Herrn Bi— schofs angefuͤhrten Zeugen bestaͤtigte die Aussagen der ersteren über ihr Verbleiben während der Zeit, wo der Mord nur vorge⸗ fallen seyn kann. Die oͤffentliche Stimme bezeichnete sehr bald den schon fruͤ—⸗ her von dem Buͤrgermeister fuͤr verdächtig erachteten Rudolph Kühnapfel als den Mörder. Derselbe ist ein Mensch, bei wel— . chem man sich der That versehen kann. Aus den herbeigeschaff— dae rn ten fruͤheren Untersuchungs⸗Akten gegen ihn, und dem uͤber ihn ; verbreiteten Rufe ergiebt sich Folgendes:

Der Rudolph Kuͤhnapfel ist 26 bis 27 Jahre alt, katholi⸗ scher Religion, hat eine Zeit lang in der 53 (in Pommern

Inla nd.

Berlin, 9. Jan. In Folge der bis jetzt von der Redac— tion der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung uber die Er— mordung des Herrn Bischofs von Hatten nach vorläufigen An— zeigen gegebenen Nachrichten, und zu deren Vervollstäͤndigung, sieht dieselbe sich gegenwartig im Stande, aus einem amtlichen 6ten d. M. erstatteten

und Sachsen) gearbeitet und beim 3ten Infanterie Regimente gedient Er ist ein wüͤster, mit seinem Stande unzufriedener, geldgierieger, irreligibser Mensch, der einen besonderen Haß und Ingrimm auf die Geistlichkeit 8 Frauenburg . wie dies in mehreren Droh- und Brandbriefen stark ausgesprochen Er war deshalb in erster Instanz zu sechsmonatlicher Fe⸗ stungsstrafe verurtheilt, wurde jedoch in zweiter Instanz vorlaufig freigesprochen. Spaͤter hat er eine dreiwoͤchentliche Gefängniß⸗ Strafe erlitten.

Derselbe ist um die Zeit zwischen 6 und 7 Uhr Abends von mehreren Personen in der Nähe der Wohnung des Herrn Bi— ofs gefehen worden, und da außerdem bei den in seiner Woh⸗ üng wiederholt veranlaßten Haussuchungen, außer mehreren Ge— genständen, welche ihn der That dringend verdaͤchtig machten, auch der groͤßte Theil der bei dem Herrn Bischofe vermißten Sachen und Gelder vorgefunden wurde, so i

rathes, von der Regierung zu Königsberg nach Frauenburg ge— sandt worden, um die wegen jenes Verbrechens erforderlichen

Am zten d. M. Sonntag Abends 6 Uhr begaben sich der Kut⸗ und ein Bedienter, sowie die beiden Dienstmädchen des Herrn Bischofs in die im untern Theile der Stadt belegene Pfarrkirche, um dem Schlusse des 40stuͤndigen Gebets beizuwoh . . . ö des 5 6 folgte denselbe auf ausdr en Befehl seines Herrn! /. nde späater, n⸗ Kuͤhnapfel, seine Aeltern, bei denen er wohnte, und eine we, dem sich zwei zu einem kurzen Besuche ban , Ben, ofe be⸗ und in besonderen Gewa re, wee. * findliche Herren entfernt hatten. Bevor dieser Besuch bei dem Das Weitere wird nunmehr durch den Kriminal Richter⸗ Herrn Bischofe angesprochen, hatte derselbe seiner , geschehen. ö k . Haushalterin Rosalle Pfeiffer feen lich empfohlen, nach Ent, . .

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fernung der Bedienten fest zuzurlegen. Etwa um 7! /. Uhr kehrten die Dlenstmädchen zurück, fanden

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lauf der gegen den

Hausgesindes des Herrn Bischofs; es stellte sich jedoch durchaus

Erde gelegen hatte, eine Art Larve vor. Der obere Theil ist von

fen vor sich stehen hatte; spaͤterhin machten die Bedienten auch noch auf einen nicht vorfindlichen seidenen Beutel, worin insben

E bing, 8 . J . 3

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