1841 / 14 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Verkouteren, Vagelaat, van Gorcum, Paravieini di Ca⸗ . Bie. AQuaadt von Hãchtenbrock, von

Muralt, „weren Posson und van Duynen. Belgien. ( ⸗— 7. Jan. Am Dienstag fand der erste Hofball statt, ju dem an 8 Personen eingeladen waren. Man bemerkte har unter die Herzoglich Arembergi che Familie, das diplomatische

2c. D. ministerielle Verfugung sind einstweilen, bis zur Königl. Genehmigung die Tarifsatze auf der Eisenbahn herabge⸗ setzt far Salj, Holz⸗ Getraide, Kartoffeln, Kohlen, Eisen, Ziegel, um 16 pet, Geld, geprägt oder in Papier, in S0, 090 Fr. und darüber um 26 pCt. Durch ein Publikandum des Sinan Ministeriums werden die Interessen fur die Schatzhons um 6 6 herabgesetzt, so daß Die Bong auf 3 Monate 3, die auf 6 Monate 4, die auf ein Jahr 3 pCt. tragen, statt wie bisher 3!la, if, und 5is. pCt,

Deutsche Bundes staaten.

Deß au, 11. Jan. Seit einigen Tagen liegt in gewohnter Weise dem Publikum eine Uebersicht von dem vorjährigen Ge⸗ schäftsgange der hiesigen Herzogl. Sparkasse vor, deren uͤberaus gänstiges Resultat sowohl unsern biedern Herzog wegen des dar⸗ aus sich ergebenden steigenden Wohlstandes seiner Unterthanen freuen muß. als auch lehtere zu wahrem Danke gegen ihren preis⸗ würdigen Regenten verpflichtet, dessen Gnade sie mit der Stiftung eines so segensreichen Instituts beschenkt hat. Eine rühmliche Anerkennung verdient auch der umsichtsvolle und thaͤtige Admi⸗ nistrator der Sparkasse, der Kommerzienrath Cosa, durch dessen zweckmäßige Leitung es wohl allein möglich ist, den bisherigen sonst fast überall erniedrigten Zinsfuß hier noch fortbestehen und somit den Interessenten einen nicht unbetrachtlichen Zins genuß zufließen lassen zu können. Der Sparkassenbestand belief sich am 2 des Jahres 1810 auf 266,132 Rihlr. 13 Sgr. 9 Pf. Pr.

ourant.

Summen von

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Wien, 8. Jan. Aus Kanea auf Kand ien sind offizlelle Berichte eingelaufen, welche die am 17. Dezember er⸗ foigie Rückkehr der Insel Kandien unter die unmittel— bare Herrschaft des Sultans melden. Der von der Pforte zu diesem Behufe abgesandte Commissair, Nuri Bey, war nämlich am Bord der Oesterreichischen Brigg „Monte eüu⸗ cult“ am 15. Dezember auf der Rhede von Kanea angekommen, wo er von dem Statthalter Mehmed Alus, Mustapha Pascha, mit allen seinem Range gebührenden Ehren empfangen wurde. Mustapha Pascha unterwarf sich sogleich dem Sultan, als sei⸗ nem , . Herrn und Gebieter, und wurde hierauf von Nuri Bey, Namens Sr. Hoheit, in dem Gouvernement der Insel bestätigt. Dies, so wie die Promulgation des Großherr⸗ sichen Fermans, welcher den Bewohnern der Insel ihre Ruͤckkehr unter die direkte Landes- Hoheit der Pforte verkuͤndigt, hat am 1J. Dezember stattgefunden.

Der heutige Besterreichische Beobachter enthalt die durch eine Handels. Staffette hierher gelangte Nachricht aus Konstanti⸗ nopel vom 273. Dezember, daß der Großherr die Unterwerfung Mehmed Alis angenommen und einen Commissair, in Beglei⸗ tung Walker Bey's, den Letzteren zum Behufe der Uebernahme der Flotte, nach Alexandrien abgesandt habe. (S. Tuͤrkei). Es ist auffallend, daß nur von der Annahme der Unterwerfung des Pascha's, aber nicht von seiner Wiedereinsetzung, noch weniger van der Erblichkeit die Rede ist.

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Rom, 30. Dez. (A. 3) Gestern ist die Königin ⸗Wittwe von Spanien vom ey auf das Feierlichsie empfangen worden. Nachdem der Papst sich mit ihr eine halbe Stunde allein unter⸗ halten hatte, wurden auch der Französische Boischafter beim hei⸗ ligen Stuhl, Graf de la Tour ⸗Maubourg und dessen welche die Koͤnigin begleitet hatten, so wie ihr Gefolge zur Au⸗ dienz zugelassen. Seitdem haben bereits mehrere Herren vom diplomatischen Corps der Königin ihre Aufwartung gemacht. Ueber ihr Verweilen hier weiß man noch immer nichts Bestimmtes, da bit heute keine Antwort aus Neapel daruͤber eingetroffen ist. Nach einer heute erschienenen Verordnung des Monsignore Go⸗ vernatore soll nun eine genaue Volkszählung sowohl in Rom als im ganzen Kirchenstaat vorgenommen werden. achdem wir mehrere fuͤr das Land wohlthäͤtige Regentage gehabt, hat sich seit einigen Tagen bei heller 6 der Römische Winter eingestellt, wobei das Thermometer Nachts unter Null sank.

Neapel. (A. 3.) Der Gesandte Sr. Majestaͤt des Königs ßeider Sicilien in Paris, hatte vor einigen Tagen eine Unter⸗ redung mit Herrn Guizot. Die noch immer schwebende Frage des Sicilianischen Schwefel Monopols war der Gegenstand ihrer Besprechung. Herr Guizot ward nämlich gefragt; ob in letzter Jeit daz Kabintt von St. James Schritte in Paris gethan habe, um diese Angelegenheit zur Erledigung zu bringen. Zu— gleich wurden einige Bemerkungen gewechselt über das Recht und den Willen Sr. Sicillanischen Majestat, den Schwefelhandel als ein Königliches Regal im ganzen Umfang der Bedeutung gel— tend zu machen. Herr Guizot erwiederte, es sey von Londen aut in der Schwefel Frage seit seinem Eintritt ins Ministerium

. noch nichts in Anregung gebracht worden.

kie Ottomannische Flotte in Empfang zu nehmen.

Türkei.

Der Oest. Beob, meldet: „Es ist am J. Januar durch Staffette ein Handelgschreiben aus Konstantinopel vom 27. Dezember lalfo vier Tage neuer als die letzte Post) in Wien an gelangt, welches die Annahme der Unterwerfung Mehmed Ali's von Seiten des Großherrn bestätigt, und die Nachricht beigefügt, daß ein Beamter der Pforte beauftragt worden sey, sich nach Alexandrien o begeben, um Mehmed Ali diese Annahme und zu⸗ gleich anzuzeigen, daß Admiral Walker Bei den Ku e . ie beiden Abgeordneten sollten am 27. Dezember Abends. die Reise nach Alexandrien antreten.“

Gebot ergehen lassen, daß den Griechisshen 2 6 Ge⸗ sundheitepatente mehr ausgestellt werden durfen. Ausgenommen davon sind diejenigen Grlechischen Fahrzeuge, die im Ausland geladen haben und fur das Ausland bestimmt sind, so wie die⸗ nigen, die leer bloß durch die Gewässer der Turkei hin durch , Da nun nach dem neuen, von den Abgeordneten aller egat onen unterschriebenen Qu mit einem Gesundheits⸗ Parent oder Visa der Tuͤrkischen Sanitaͤt ver chen feyn muß, ohne diefes aber in allen Häfen der Tuͤrkel in Quarantaine gesetzt wird, so waͤre die Folge dieser Maßregel,

Gemahlin,

Auarantaine⸗ Reglement jedes Schiff

54

daß der Griechische Handel in der Turkei sehr beeinträchtigt, ja fast unmöglich würde, und die Pforte scheint sich zur Errei⸗ chung dieses Zweckes der Sanitäts⸗Anstalten bedient zu haben, weil der Bienst der Douanen⸗ und Hafen- Capitaine noch nicht genau geordnet ist. Die Fermane zur Durchfahrt durch die Dar⸗ danellen und ins Schwarze Meer werden wie fruͤher jenen Schif⸗ verabfolgt. Gut unterrichtete Personen behaupten, daß die ohe Pforte obige Befehle bloß auf die in dem Marmor ⸗Meere Kuͤsten⸗Handel treibenden Griechischen Schiffe habe beziehen wol— len, um diesen verbotenen Verkehr zu unterdrücken. Die Ant⸗ wort der Pforte auf die in dieser Hinsicht ergangenen Reclama—⸗ tionen von Seiten des Griechischen Gesandten wird die Wahr⸗ heit oder Falschheit dieser Behauptung darthun.

Obgleich die Aufmerksamkeit der Regierung so sehr durch die auswärtigen Angelegenheiten in Anspruch genommen wird, beschaäf— tigt sie sich doch fortwährend mit inneren Verbesserungen. So hät sie jetzt ihr Augenmerk auf die Benutzung einer ihrer bedeu⸗ tendsten Huͤlfsquellen, die bis heute gänzlich uͤbersehen worden war, , . und eine Direction des Forstwesens zur Kultur und

usbentung der zahlreichen und schöͤnen Waldungen des Reiches eingesetzt. Zweckmäßig administrirt, könnten, nach der Meinung sachverstandiger Männer, die sährlichen Einkuͤnfte derselben nach einem Verlaufe von 30 bis 40 Jahren auf mehr als eine haloe Milliarde Piaster gesteigert werden, indem das gute und viele Bau. und Brennholz und die Kohlen nicht nur fuͤr die Tuͤrkei hinreichen, sondern auch nach allen Kuͤstenstaͤdten des Mittelmee⸗ res, wo es so sehr an diesen Materialien fehlt, ausgeführt wer⸗ den koͤnnten. Allein die Sache ist etwas verkehrt angegriffen worden. Man hat die Direction des Forstwesens mit der der Post vereinigt; der Chef beider Anstalten ist ein Tuͤrke, Achmet Bey, der von dem Ganzen keine Idee hat, und der zur Leitung ihm beigegebene Direkter ein Phanariot, Paldelogos mit Na⸗ men, der vielleicht im Stande ist, eine Abhandlung uber dieses Fach aus dem Franzoͤsischen ins Griechische und Tuͤrkische zu aͤbersezden, aber nimmer diese so wichtige Anstalt, die reelle prak— tische Kenntnisse erfordert, zum Gedeihen bringen wird.

Abermals hat man hier wieder ein altes religiöses Vorur⸗ theil abgeschuͤttelt, namlich das Verbot der Oeffnung menschlicher Leichen. Seit acht Tagen ist die Erlaubniß gegeben worden, in der medizinischen Schule von Galata Serai Leichenzergliederun⸗ gen anzustellen, die auch bereits begonnen haben. Der Direktor bieser Schule, Dr. Bernard, war es, der mit seiner durch kein Hinderniß abgeschreckten Energie die Niederreißung dieser Schranke bewirkte. .

Die Regierung ließ diese Woche viele Effekten des verbann⸗ ten Ehosrew Pascha zur Bezahlung seiner vielen Glaͤubiger öffentlich versteigern. Unter ihnen befanden sich eine Menge

besetzt, von denen jede zwischen 18 bis 20,060 Piaster Werth hatte. Ebenso 300 Lahore⸗Shawls, von denen der geringste 10, 000 Piaster werth war.

Franzoͤsischen Blattern zufelge, wird in Konstantinovel sehr viel von der bevorstehenden Abreise des Herrn von Pontois ge—

sprochen. Legypte n.

Umlauf Schreiben Mehm ed Ali 's, das er in den Provinzen Ober⸗ und Rieder Aegypten, im Sudan und Nigri⸗

tien bekannt machen ließ, ö ; n nn ist , . veränderlich in dieser Welt. So folgen oft

dem wilden Kriege auf dieser Erde die Freuden des Friedens. Wenn man in der Srdnung der Dinge die Wechsel dieser Welt vom Augen⸗ blicke der Schöpfung an bis jetzt im Ganzen und Einzelnen nachsuchen und aufzeigen will, wird man sehen, daß Ulles durch ihn gelenlt wird, welcher der Allmächtige ist, und daß die Heschöpfe mit Allem, was sie sinnen und thun, nichts in dem ändern können, was der göttliche Wille verfügt hat. Goit, das höchste Wesen, leitet Alles, das Verborgene wie das Sichtbare. Nichis geschieht in dem System der Natur der Dinge in dieser Welt, was nicht der höchsie Wille Gottes hervorgerufen hãlte. Nichts fällt in die Wagschaie der Sphäre, was nicht von seinem hohen Wien zur Ruhe des Weltalls befohlen worden wäre, wie es denn jetzt geschthen ist, daß der Herr Commodore Napier, Kommandant der Eng⸗ lischen Marine, im Mittelmeer angekommen ist, und hät Sr. K. . augejeigt, daß der erbliche Besis der Regierung Aegvptens den

öbnen und Rachkommen Sx. Hoheit, im Einklang mit dem Willen der Großmächte Eurepa's bewilligt wäre und hat verlangt, Frieden zu chließen. Man hat für gut gefunden, das Blut der Muselmänner zu r. und die Herzen der Unterthanen und Fer ganzen Welt sich des Friedens erfreuen zu lassen, damit jeder sich seiner Känst eder seinem Gewerbe, dem Handel oder dem Ackerbau hingeben möge. Deshalb in unserem Ober⸗Befehlshaber, dem Seriasker, der Befehl zugrgangen, Syrien zu verlassen und mit seinem Aeavptischen Lager zurückzufehren, und destzalb wird das gegenwärtige Schreiben an alle Beamten und

Unterthanen gerichtet.“

Alexandrien, 21. Dez. (Sud de Marseille) Am Bord des am 18ten von Beirut hier angekommenen Englischen Dampfboots „Hydra“ befand sich der General Smith, welcher seiner Gesundheit wegen nach England zurückkehrt. Die Nach⸗ richten, welche das Dampfboot aus Syrien mitgebracht, stehen mit dem, was der Admiral Stopford uͤber die Flucht Ibrahim Pascha's offiziell meldete, einigermaßen im Widerspruch. Es er, hellt daraus, daß die auf allen Punkten Syriens herrschende Anarchie dem Befehlshaber der verbundeten Truppen nicht ge⸗ stattet hat, in das Innere des Landes einzudringen und sich zu äͤberzeugen, ob die Aegyptischen Truppen auch wirklich den Ruͤck⸗

ug angetreten haͤtten. Aus den von der „Hydra“ mitgebrachten Eich! geht hervor, daß Ibrahim Pascha sich am 7. Dezember noch mit einem ziemlich bedeutenden Armee Corps in der Um— gend von Damaskus befand. Uebrigens hat Mehmed Ali keinen Courier von feinem Sohne erhalten und es war die Rede davon, mit Genehmigung des Britischen Admirals den Hamid Bei noch mals nach Syrien zu senden, um zu erfahren, ob die fruher an Ibrahim Pascha abgefertigten Depeschen auch wirklich an ihn gelangt sind. Der Vice König hat jedoch, um aller Verantwonllichkeit zu entgehen, beschlossen, dies zu unterlassen, und nur den Admiral Stopford von Allem zu unterrichten und es diesem zun berlassen, die nothigen Maßregeln zu ergreifen. 66

Ein an Herrn Cochelet gerichtetes Schreiben aus Syrien enthält Folgendes: „Ibrahim Pascha steht noch immer bei Da— maskus und hat einen von Isset Pascha mit 3000 Mann gegen ihn abgesandten Scheich voͤllig geschlagen. Die Starke der Ar⸗ mee Ibrahim Pascha's wird verschiehen angegeben, ist aber je⸗ denfalls sehr beträchtlich, und seine Stellung ziemlich sest. Is⸗ mail Bel, der ein Aegyptisches Corps in Gaza befehligt, meldet, daß Jerusalem sich in den Händen einiger Arabischen Horden befinde, die sich taglich die groͤßten Erpressungen erlaubten, und daß tie Bewohner dieser Stadt ihn aufgefordert hatten, sie zu befrelen. Mit Ausnahme der großen Städte, die allein eine 96.

i isn . in . en die gr ; reichende Garnison haben, herrscht in . . ,

Anarchie, und man fragt sich hier, welches w

. würde, wenn Ibrahim Pascha plötzlich die ffenstoe ergr ffe

Der Semaphore meldet aus Alexandrien vom 25. De⸗ zember, daß die Festung Aere eine fast 6 Engländern be⸗ stehende Garnison habe, und daß man zur erstärkung derselben noch ein Regiment aus Malta erwarte.

Am 22sten ist ein Schreiben Mehmed Alis an den Admi⸗ ral Stopfordb abgegangen. Der Vice Konig fragt darin den Ad⸗ miras, weiche Mittel er anwenden könne, um den Ruͤckzug Ibra⸗ him's nach Aegypten zu erleichtern. Mit Ungeduld erwartet man Nachrichten aus Konstantinopel uͤber die Aufnahme, welche die Unterwerfungserklärung Mehmed Ali's dort gefunden.

Said Bey ist von hier abgereist, um das Privateigenthum des Pascha's zu inspiciren. Man wellte ihn, scheint es, bleß entfernen, weil man seine energischen Gesinnungen, die er ohne Scheu öffentlich aussprach, fuͤrchtete. Die Truppen und die Na⸗ tionalgarde fahren mit ihren täglichen Waffenuͤbungen fort.

Am 20sten d. wurden alle Tuͤrken, die sich wegen Flucht— versuchen auf den Galeeren befanden, in Freiheit gesetzt. Dage⸗ gen sind bis jetzt noch keine Anstalten getroffen worden, die Flotte in den Stand zu setzen, nach Konstantinopel zurückzukehren.

O st ind ien.

Bombay, J. Dez. Am 25. November wurde von Seiten des Gouverneurs der Präͤsidentschaft Bombay amt— lich bekannt gemacht, daß im Verlaufe des Monats Oktober die Forts Tscharikar, Tutan-Durrn, Dschulgah und Babusch⸗Ghur in Kuhistan, dem noͤrdlichen Gebirgslande der Beludschen, durch bie Strättmacht unter den Befehlen des General Majors Sir Robert Sale genommen worden. Am 2. November schlug dann dieser tapfere Offizier die Armee Dost Mohammed⸗Chan's, der sich nach seiner Niederlage am 18. September noch einnial zum Widerstand ermannt hatte, in einer großen und entscheidenden Schlacht aufs Haupt. Das Gefecht fand in der Nähe von Bamin statt. Dest Mohammed ergab sich in Folge dessen an Sir William Macnaghten, den Britischen Residenten am Hofe

Schach Sudschah's in Afghanistan. Die Details dieses Gefechts

fehlen noch, doch laßt sich, daß es heiß und blutig war, aus dem Umstande schließen, daß Englischerseits eine Anzahl Offiziere ge⸗ tzdiet oder verwundet ward, darunter Dr. Lord. Nussir⸗ Chan von Kelat griff am 28. und 29. Oktober mit 5000 Beludschen wiederholt die von 4090 Mann der Bombay⸗Infanterie und eini⸗ ger Reiterei unter Capitain Macpherson vertheidigte Festung Dadur an, ward aber mit betraͤchtlichem Verluste zuruͤckgeschla⸗ gen. Capitain Macpherson wurde dabei leicht verwundet. Am f. Nevember traf Major Boscawen mit Verstärkung vom 38sten und 46sten Infanterie-Regiment der Bengalischen Armee in Dadur ein, worauf man gegen Nusir-Chan die Offensive ergriff. Derselbe wurde geschlagen und zum Ruͤckzuge durch den Bho⸗

kostharer Gegenstande, z. B., 30 goldene Dosen mit Brillanten lund⸗Paß gezwungen. Leiser schließt sich daran eine traurige

Nachricht. Als bei der Einnahme Kelats am 13. November 1335 Merab Chan gefallen und seine Wittwe mit ihrem minder⸗ jährigen Sohne Nussir, Chan aus der Hauptstadt geflohen war, machte ihr Anhang rastlose Anstrengungen gegen Newas⸗ Chan, den Better des gefallenen Häuptlings, welchen die Engländer auf den erledigten Thron von Kelat gesetzt. In der irr⸗ thümlichen Hoffnung, daß nach der von Sir Thomas Willshire den Beludschẽn ertheilten derben Lection keine weitere Ruhest rungen vorfallen konnten, ließ man ganz sorglos den Lieutenant Loved an mit einer Bedeckung von nur 30 Seapoys als politischen Residen⸗ ten am Hofe Newas Chan's zuruͤck. Die Folgen dieler Sorglosig⸗ keit hatten sich voraussehen lassen. Kaum ein halbes Jahr war ver⸗ gangen, als die Anhänger des gefluͤchteten Prinzen und seiner Mutter ins Feld ruͤckten. Kelat wurde berannt und fiel, wiewohl Newat⸗Chan Alles that, was in seinen Kraͤften stand, am 29. Jull in die Hände des Feindes, wie fruͤher gemeldet. Anfangs wurde Loveday mit vieler Nachsicht, ja mit Freundlichkeit behandelt und hoffte auf seine Freilassung. Allmaͤlig jedoch ward er strenger und härter gehalten, und nach dem Marsch auf Kwetta sank seine Hoffnung. „Soweit,“ sagt die Bombay ⸗Times, „ruͤhren un⸗ sere Angaben aus zuverlaässigen Quellen, im folgenden aber muͤssen wir Schlußfolgerung und Muthmaßung zu Huͤlfe nehmen. Mustung scheint von dem jungen Häuptlinge nicht sowohl besetzt worden zu seyn, um Kwetta anzugreifen, als vielmehr um den Fortgang einge⸗ leiteler Unterhandlungen zu beobachten. Schach Sudschah, von dessen Reich Kelat eine Dependenz bildet, soll, heißt es, sich geneigt ge⸗ zeigt haben, Nussir-Chan unter Bedingungen auf den Musnud seines Vaters zu setzen, respektive dies von den Englaͤndern zu erwirken. Herr Masson, der reisende Alterthumsforscher, welcher 10 Jahre im Lande gelebt, und mit den Eingebornen, deren Sprache und Sitten er angenommen, im besten Vernehmen stand, ward abgeordnet, um zu Gunsten des jungen Häuptlings und seiner Mutter mit Capitain Bean zu unterhandeln, und zwar wie sich annehmen laßt, nach dem unsche des Lieutenant Love day. Als aber Herr Masson in Kwetta ankam, ward er auf den Verdacht hin, ein Russischer Spion zu seyn, in Haft gesetzt. Als der Bote nicht nach Kelat zuruͤckkehrte, wurde die Behand⸗ lung Loveday's mit jedem Tage haͤrter. Kwetta war setzt zu fest faͤr einen Angriff der Beludschen Kelat selbst war von General Mott bedroht, die Infurgenten ruͤckten gegen Dadur, dessen Ein⸗ nahme und Planderung ihnen anfangs mit einem Verlust von z06 Mann gelang. Bald ereilte sie eine strenge Zuͤchtigung; aber der Lieutenant Loveday wurde von den Fliehen⸗ den, mit Ketten an den Sattel seines Kameels geschlossen, ermordet zuruüͤckgelassen. So fand ihn, mit fast abge⸗ schnittenem Kopfe, die zur Unterstüͤtzung Macphersons's her⸗ anruͤckende Abtheilung des Majors Boscgwen.

tapfere Hauptmann Conolly, Assistent des Britischen Residenten n Kabul“ Weiteren Nachrichten zufolge, rückte General Nott am 4. November in Kelat ein, das er von den BVeludsch en ge⸗ räum fas zore, der Hauptftadt de, Prndscgt In Lahore, der Hauptstadt es Pendschab, vember der seit laͤngerer Zeit erkrankte Maharadscha Churuk

ñ ei 11 ühr statt. Ranee Das , . . ber Ceiche des Färsten auf dem Schei⸗

terhaufen verbrannt. .

ten Thorwege in die Stadt zur Monar

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Bei der Ein, nahme der Sith Festung Tscharikar am 29. September fiel der

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gersohng Ne Nehal Sing hat den Dingen eine ander Wendung egeben. Schere Sing, der den Thron besteigen soll, ist nicht o guünstig gegen die Engländer gestimmt, wie der verstorbene Fuͤrst es war, und dies könnte vielleicht die Ruhe Ostindiens nach die⸗ ser Seite hin stoͤren. Es ist indeß bis jetzt im Pendschab Alles ruhig, und man hofft auch, daß die Integrität desselben wird auf⸗

recht erhalten werden.“ In Kalkutta ging das Geruͤcht, 28, 009 Mann Meyalesen

sich in ihren Bergen versammelt und harrten nur auf In—

ructionen aus China, um in die Ebene gegen die Engländer her⸗ s . zung wurde durch den Praͤsidenten der Handels- Kammer, Herrn Am 17. September waren von Singapur die Transportschiffe 2 *

abzusteigen.

„Thetis“, „Sophia“ und „Minorca“ mit neuen Truppenverstär— kungen aus Madras in die Chinesischen Gewaͤsser abgegangen.

China.

Macao, 6. Okt. Der Commissair Lin hatte Truppen Ver⸗ stärkungen in die Nähe von Macao geschickt, und es schien seine Absicht zu seyn, die hier befindlichen Engländer aufzuheben, wie denn ein Herr Stanton, Hofmeister in einem hiesigen Privat⸗ hawe, wirklich von den Chinesen gefangen genommen und nach Canton abgeführt wurde, nachdem sich die Portugiesischen Be⸗ hörden in Macao vergebens fuͤr dessen Freilassung verwendet. Capitain Smith von dem Britischen Schiffe „Druid“ beschloß, den Absichten der Chinesen zuvorzukommen. Am 19. September wurden 180 Seapoys vom Corps der Bengalischen Freiwilligen, 120 Marine⸗Soldaten und 80 Matrosen unter dem Schutze der Kanonen der Schiffe „Hyacinth“ und „Larne“ auf der Chinesi— schen Seite der Barriere von Macao gelandet. Nach einer mehrstuͤndigen Kanonade aaf ein mit 23 Geschuͤtzen besetztes Fort drangen die Engländer in dasselbe ein, vernagelten die Ka— nonen, sprengten das Fort in die Luft, verbrannten das Lager der Chinesen und schifften sich wieder ein. Von den 2060 Chi— nesen, die im Gefechte waren, blieben 50 bis 60 Mann auf dem Platz, und ungefaͤhr zweimal so viel wurden verwundet. Die Englaͤnder hatten keinen Todten, aber sechs Verwundete.

Admiral Elliot war nach Berichten aus Tschusan vom 1. Oktober von der Muͤndung des Peihoflusses zuruͤckzekehrt, und von den Chinesischen Behoͤrden auf das achtungsvollste behandelt worden. Seine Depeschen wurden logleich an den Kaiser nach Peking befoͤrdert, und dieser beorderte den dritten Mandarinen des Reichs an ihn ab, um Unterhandlungen zu eröffnen. Com⸗

missaire wurden nach Canton gesendet, um das Benehmen des

Gouverneurs Lin zuuntersuchen, von welchem der Kaiser ohne alle Runde gewesen zu seyn versichert. Es heißt, der Kaiser habe 2 Mill. Pf. St. Schadenersatz faͤr das in Canton zerstoͤrte Orium und 1 Mill. Pf. St. Kriegskosten fuͤr die Expedition an die Eng⸗ länder zu zahlen versprochen. Dieses Versprechen mochte jedoch vielleicht nur den Zweck haben, Zeit zu gewinnen. Man erwar— tet, das ganze Britische Geschwader werde gegen Mitte Oktobers in die Bocca Tigris fegeln und sofort alle Streitpunkte in Can⸗ ton erledigen.

In Folge des Scheiterns des Proviantschiffs „Kite“ an der Chinesischen Kaͤste sind einige Englische Offiziere in die Hände der Ehinesen gefallen und gefangen nach Ningpo gebracht worden, wo man sie gut behandelte. Auch Capltain Anstruther befand sich da— selbst als Gefangener; ein kleiner Haufe Chinesischer Parteigänger hatte ihn von der Insel Tschusan weggeschleppt.

Inland.

Halle, 11. Jan. (Hall. Cour.) Von achtbarer Hand ist uns aus Merseburg nachstehende Mittheilung zugegangen: „Der zum Ober-Praͤsidenten der Provinz Posen ernannte, bis— herige Regierungs-Praäsident Herr Graf von Arnim hat wah, rend feiner kurzen Anwesenheit auch der hiesigen Stadt ein reges hohes Interesse zugewendet und das Wohl derselben in mehr— facher Beziehung zum Gegenstande seiner hohen Fuͤrsorge gemacht. Es lag in' der Natur der Sache, daß solches Interesse an dem Wohle der Stadt das Gefuͤhl der Dankbarkeit in den staͤdtischen Behörden erregen mußte. Sie beschlossen daher, dem Herrn Grafen von Arnim das Ehrenbuͤrgerrecht zu verleihen. Der Ehrenbhurgerbrief, der ausschließlich von den Ha nden hi: siger Burger gefertiat ist und als eine gelungene Arbeit sich darstellt, wurde am 7 Ja⸗ huar von den Deputirten der Stadt uͤb erreicht und von dem Herrnoer— Praͤsidenten mit wahrer Freude enipfangen und angenommen, Der⸗ selbe erklärte nicht nur, daß ihm das Geschenk ein sehr werthvolles sey und bleiben werde, sondern er sprach sich auch bei dieser Ge⸗ leüenheit aber die Bedeutung und Wichtigkeit des Buͤrgerstandes uberhaupt auf eine sehr ehrende und hocherfreuliche Weise aus. Die staͤdtischen Deputirten, die der Einsender zu sprechen Gele⸗ genheit hatte, bezeichnen jenen Tag als einen wahrhaften Festtag und sind voll von dem Eindrucke, den die Worte des Grafen von Arnim auf sie gemacht und in ihnen zurückgelassen haben. Möchte der hohe, edle Mann Merseburg und der ganzen Pro⸗ vinz doch langer angehdren! Nur noch eine Bemerkung will der Einsender sich erlauben, die, daß während der preußischen Regierung das Ehrenbürgerrecht Seitens der Stadt Merseburg bloß noch dem General- Feldmarschall Grafen Kleist von Nollen— dorf am 7. Juni 1821 ertheilt wurde.“

Zehnter Jahres-Bericht der Hufeland'schen Stiftung zur Unterstuͤtzung nothleidender Aerzte.

Bel der Kasse des àrztlichen Hülfsvereins betrug die Einnahme des Jahres 18103 50 Rthlr. in Golde und 4086 Rthlr. I Sar. Cour. zusammen 4136 Rihlr. 15 Sgr., worunter 11 34 Rüihlr. 27 Sgr. 5 Pf. Zinsen und 12 Rthir, aus dem Vermachtnisse des zu Poln. Warten berg verstorbenen Kreis⸗Physikug Herrn hr. Hof⸗ richter. Ausgegeben sind: 2299 Rthlr. zur fintrerstůtzung von

fiebenundfunfzig huͤlfsbeduürftigen Aerzten, 339 Rthlr. 29 Sgr.

6 Pf. zur Bestreitung der Verwaltungskosten, und 23 Rthlr. zu— (hn: Beitrage. 1806 Rrhlr. vermehrt. Der Kassenbestand betrug ul. Dezember 1830. 28,500 Rthlr. in Staatspapieren, 50 Rthlr. in Golde, und ign Rthir. 18 Sgr. Pf. in Cour. ; Bei der Wittwen-Unterstüͤtzungs Kasse für Aerzte 9 im vergangenen Jahre ein: 10 Rtihle. in Golde und 1 8964 16 Sgr. 6 Pf. in Cour, zusammen 1841 Rthlr. ; gr. 8 Pf., worunter 281 Rehlr 29 Sgr. Zinsen. Ausge— en sind: 260 Rtihlr. far Unterstuͤtzung von acht duͤrftigen 9. wen 1 13 Rthlr. 15 Sgr. zur Bestreitung verschiedener 3 * Kapital-Vermögen vergrößerte sich um 1400 Rthlr. e , ezember 18310 betrug der Kassenbestand: S000 Rthlr. in Staatspapteren, 24 Nthlr, in Golde und 231 Rthlr. 15 Sgr. in Cour. Berlin, den 9. Januar 1841.

Das Direttorium. der HTfe lan d'schẽn Stiftung zur Unter⸗

. stuͤtzung nothleidender Aerzte. Barez. Klug. Osann. Ve nn * v. Wiebel.

Das Kapital⸗Vermöͤgen ward um

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Duͤsseldorf, 9. Jan. (Du sseld. Zie.) Am gestrigen Tage sand auf dem hiesigen Rathhause auf Veranlassung der Königl. Handels Kammer eine Versammlung von Fabrik- Inhabern und Gewerbtreibenden aus der Burgermeisterei Dasseldorf statt, um nach Maßgabe der juͤngst erschienenen kleinen Schrift des Herrn Negierungs⸗Assessors Quentin: „Ein Wort zur Zeit der Arbeiter⸗ Coalitionen. Dusseldorf, bei J. H. C. Schreiner.“ daruber zu berathen, auf welche Weise das Loos der arbeitenden Klasse sowohl in moralischer Beziehung als insbesondere auch (urch Si— cherung des Lebens-Unterhalts verbessert werden konne. Die Siz⸗

Kommerzien⸗Raih Baum, mit einer Nede eroͤffnet, worin er die Wichtigkeit eines zu jenem Zweck zu bildenden Vereins entwik⸗

kelte und zugleich Lie von der Handels⸗Kammier in dieser Hinsicht aufgezellten Grundsätze und betresenden Vorschlage mirtheilte.

Sodann hielt der anwesende Herr Regierunge⸗Assessor Quen⸗ tin einen Vortrag aber die Zustände der arbeitenden Klasse in unserer Zeit und Aber die wirksamsten Mittel, diese Zust nde zu verbessern. Die zahlreiche Versammlung sprach sich einstimmig dahin aus, daß in hiesiger Stadt sofort ein Verein gebildet wer⸗ den möge, der sich die Verwirklichung dieses Zweckes zur Auf⸗

w

gabe mache und mit aller Kraft dahin streben Jolle, Mittel auf⸗ zufinden und anzuwenden, um der greßen Zahl geringer Arbeiter eine bessere Zukunft zu bereiten.

Es wurde dabei auf den Antraz des anwesenden Herrn Ober⸗Buͤrgermeisters von Fuchsius besonders in Aussicht gestellt, diese verdienstlichen Bemuhungen auch uber die Dienstboten aus— zudehnen, wobei man vorab die Idee des Heren Vorsitzenden adoptirte, daß durch jährliche Beiträge der Brodherren und Dienst— Herrschaften ein Fonds gebildet werde, aus welchem Prämien an diejenigen Arbeiter und Dienstboten zu vertheilen sind, die lange Zeit in einer Werkstaͤtte oder bei einer Herrschaft treu und flei⸗ ßig dienen und sich durch Sparsamkeit und gutes sittliches Be— tragen auszeichn: n.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Die Englisch⸗Chinesischen Streitigkeiten. Vergleiche Staate-Zeitung vom 9. Januar. Hweiter Artikel.

Die bisberigen Beziehungen fremder Nationen, vornehm⸗ lich der Europäer, mit China, von den ersten Zeiten der Anknüpfung des Verkebrs Eurepäischer Naticnen mit China an.

Unter den Nationen, die feit längerer Zeit mit den Chinesen in direktem Seeverkehr standen, sind vor allen übrigen zu erwähnen: Pertugiesen, Holländer und Engländer; daneben als von geringerer Bedeuiüng: Spanier, Fran zosen, Schweden und Dänen. Die Nord? Ämeritanser sind eigentlich erst seit dem Anfange des jetztigen Jahrhunderts, freilich in immer sieigendem Maße, in erwähnenswerthe Konkurrenz mit den Europäern getreten. Als Merkwürdigkeit ist anzuführen, daß in den letzten zwanzig Jahren selbst einige Oe sierreichische. Belgische und Preußische Fahrzeuge aus Triest, Ostende und Preußischen Väfen in Canten aulangten, um Handels⸗Geschäfte zu betreiben.

Die Zahl der in Canton ansässigen fremden Kaufleute betrug im Jahre js32 etwa 110. Diese setzen sich mit der kaufmännischen Welt rer Matterländer in Verbindung durch zwei in Canton erscheinende Englische Zeitungen. Diese sind: das Canton Register, welches alle vierjebn Tage erscheint und regelmäbig mit einem Preis-Courant versehen ist, und der wöchentlich erscheinende hinesische Courier.

Fassen wir den Berkehr der verschiedenen Natienen, die mit China in Verbindung stehen, näher ins Auge, so iritt uns der der Spanier als durchaus unbedeutend entgegen, obwohl bei einiger Rührigkeit dieser Nation demselben von den nahegelegenen Philippinen sehr leicht eine anfebnliche Ausdehnung hätte gegeben werden lönnen. Der Grund dieser E. scheinung ist unstreitig in den politischen Verhälinissen der Porendischen Halbinsel zu suchen. Das einzige Folgenreiche, welches dieser Verkehr für das Chinesische Reich in nenerer Zeit gehabt hat, beruht fast allein in dem Umstande, daß durch Spanische Schiffe ven Manilla aus dort zuerst die Schutzblattern eingeführt worden sind. Der Französische Handel nach diesen Gegenden bin hat ebenfalls niemals einen rechten Aufschwung nehmen wollen, trotz der Anhalis⸗ punkte, die den Franzesen ihre Ostindischen Niederlassungen darbeten. Zwar hat zu verschiedenen Malen, sowobl in 1Jten, wie im 18ten Jahrhunderte, das Franzüsische Geurcrnement es versucht, die kommer. siellen Beziebungen Frankreichs zu den Chinesischen Küsten zu erwei⸗ sern: namentlich gab sich im Jahre 1729 ein Agent der segenannten Missisippi Cempagnie greße Mühe, sür seine Landsleute günstige Be⸗ dingungen hinsichtlich ihres ungebinderten Aufenthalts zu Cimten zu erlangen; nichisdestomeniger blieben diese Handels⸗Bejiehungen, vor⸗ züglich wobl wegen der geringen Ausdauer, welche die Franzesen Lei ber Turchführung so schwieriger Unternehmungen von je ber au den Tag gelegt haben, immer sehr schwach. Der Franzäsisch⸗ Chinesische Dandel fränkelie schon ver dem Ausbrüche der Revommtien sehr, und in diesem Augenblicke befindet sich der elbe wenig lens in feinem biü⸗ benderen Zustande, als tamals. Der Schwedische Handel mit China, der freilich niemals viel bedeutet hat und immer sehr unregel⸗ mänlg war, ist neuerdings fast ganz eingegangen. Von großer Wich⸗ ligkeit war freilich von je her auch der Dänische Verkebr nicht. Die fer ist sich indifsen wenigstens bis auf die nenesten Zeiten beinahe durch veg gleich geblieben, indem nach wie ver jährlich von den Däni⸗ schen Kolenieen in Ostindien joei Schiffe nach Canien beladen abge-

ben und von dert mit Cbinesischen Waaren deimfehren. Der Han⸗ kel der Rord-Amerifaner mit China hat sich in den letzen dreißig Jahren mächtig entwigelt; er ist, wie oben schen erwähnt wurde, in unseren Tagen dem Britischen an Umfang am rächsten gekommen. Dessenungeachtet ist er jedoch weit weniger gewinnreich, weil er nicht.

wie jener, fast allein mit einheimischen Wagren, sondern gräßteniheils

mit baarem Gelde geführt wird.

Die ältesten Beziehungen Europäischer Nationen mit China, die auch bis auf die neueste Zeit nicht ganj ohne Interesse gewesen sind, haben zwischen Portugal und jenem Reiche bestanden. Es war gan am Ende des 13ten Jahrhunderts, im Jahre 1306, als Poriuaiesische Seefahrer, nachdem sie glücklich das Vergebirge Ler guten Heffnung sberwunden hatten, zuerst nach der Küste von Malabar gelangten. Nach diesen Entdeckungen folgte eine Eroberung auf die andere. Nach⸗ dem man das reiche Emporium von Malaffa, mit welchem ein sehr lebhafter Verkehr ven Seiten Chinesischer Tschunken destand. n Besitz genommen hatte, war man eifrig bemüht, das berühmte Land Kathal, von dessen Wundern schon seit lange mancherlei Sagen nach Europa hinübergeflogen waren, aufjusuchen. Auf einer einfachen Dschunfe langte von Malalka aus Raxhael Perestrello als der erste Portugiese im J. 18516 in China an. Im solgenden Jahre segelte be⸗ resis der bekannte Ferd. Perez von Andrada mit 8 Schiffen eben dahin, un die Natur der Küsten und Häfen des Landes zu eiforschen. Das Resultat dieser Reise war der Abschluß einer Art ven Handelstraktat. In Folge desselben wandte sich der Handel der Portugiesen vom J. 1832 an sinmer mehr auf Makac (Chinesisch Gaou-mun), eine etwa unter 220 11 N. Br. belegene Salbinsel der Insel Heang⸗-Shan, deren arößte Breite nur eine, die größte Linge drei, der Umfang aber gegen 8 Meilen beträgt. Das felsige, hüglichte Terrain war dem Schmnggler⸗ Handwerk vorzüglich günstig, dem es auch in der That lange Zen als Hauptplatz gedient haite. Hier nun errichteten die Portugiesen zuerst in J. 1537 ein festes Etablifsement, und von dieser Jeit an ist Matas

der Mittelpunft des Portugiesisch⸗Chiuesischen Handels gewesen und

geblieben, von welchem aus fertwährend ein regelmäßiger Verkedr mit dem nahe belegenen Canton stattgefun den hat. Vorzüglich blübend und durchaus überwiegend war der Handel der Portugiesen mit dieser

ünd vollrunde vlastische

Weltgegend sast das ganze i7te Jabrhnndert bind urch; eber mit zem Ende deffelben nahm derselde ab und gerierb seitd em allmälia in sieis größtren Berrall, vernchmlich in Felge des Umsiank e. daß sendem Hel⸗ länker und Engländer als ihre Kenkurrenten auf dein Chingsischen Marlie auftraten. Eine andere Nauen, im Besttze ven Malae, würde min ines Unsicht und Rübrizten schr leit den ganjen Chinesischen Handil en sich gerissen haben; die Pertuagiesen aber ließen sich ũt erflũgein, eben i n Ostint ien, wie in Coma. Nech i ker Mirle ker rerigęn Nabrbunderis sendeien sie jäbrlich gegen 39 Schiffe nach Maßfaoc ab; deute geben jedes Jahr nür deren 9 vol Canten an, ven denen 3 nach Enrepa. 6 nach Goa kestimmt sid. Und dazu ist es sast nur Trans peri- Handel, meisteni y us auf Kritische Rechnung, welcher ven tiesen wenigen Fahrzeugen betrieben wird.

Was die Seltdnder deirmet, so sendtten diese bald darauf, nach⸗ dem ssie sich rom Spanischen Mutterlande losgerissen hauen, alse am Ende des 16ten Jabrbunderis, unter dem Kemmande des At mmnrals Houtman, der früher in Portugiesischen Tiensten gestanden hatte, dne Expedition nach dem Inkischen Archipelagus ab. Uad lurje Zeit spuäler, als sie die Falteérei zu Bantam auf Java gegründet traten sie, junächst als Nebenbuhler der Pertugiesen, init jenen ẽstlichen Gegend en in direlte Verdindung, wohin bis dabin die Bewehuner der Pyren ischen Halbinsel fich ein Moncpel des Verlebrs angemaßt halten. Beim Ausbrüche des zujihrigen Krieges standen sie in jenem enifer nen Weit⸗ theile bereits im effenen Kampfe ihren Rivalen gegentiber. Es war im J. 1622, als der Helländische Admtral Keijerjoen mit 860 Mann auf Macao landete, um des Portugiesischen Etab issemenis sich zu bemäch⸗ ligen. Ties gelang damals aber nicht, verzüglich wegen der Abnci. gůng, weche die Chlnesischen Bebärden gegen die Unternehmüng bewie⸗ sen. Indessen gründeten damals, zum Ersatz für das nicht bebaupiteie Makas, die Holländer mehrere Niederlassungen auf der Insel Fermesa, die jedoch ebenfalls später wieder verleren gingen. Zu Canton n urde erst im Jahre 1762 eine regelmäßige Holländische Falterei gegründet und der Verkehr der Helländer seitdem gan auf diesen Punkt kenzen⸗ trirt. Fast ganz suspendirt ward derselbe während des nach dem Ver⸗ wärtsschreiten der Französischen Rerelntien entstand enen Krieges zwi⸗ schen Holland und England, und rernichlet in Felge der Einverleibung kes ersteren in das Empire francais. Bald nach Napeleen's Stur besuchien indessen Holländische Handels⸗Fahr zeuge wieder Eanten; Hel⸗ ländische Agenten waren seitdem unablässig bemüht, die alten Veihält⸗ nisse herzustellen; es wurde von der Regierung ein besend erg Kensul ernannt, um Ute Holländischen Interessen in Canten zu beschützen; die Amsterdamer Handels Gesellschasi entwickelte ihrerseits gleichfalls eine grehe Thätigkeit, diesen Zweig des Helländischen auswärtigen Verkehrs wieder , er, d, . 1nd das um so mehr, je bedeutender sich ven Tage zu Tage die Niederländische Handelsmacht auf den Indischen Inseln ent⸗ fallete. RNichtsdestoweniger ist der Helländisch⸗Chinesische Bande nie wieder zu einer solchen Blüthe und Ausdehnung gelangt, wie srührr.

Dit Engländer richteien ungefähr zur selben Zeit, wie die Hol⸗ länder, ihren' Blick und ibre Gedanken auf China; zuerst im Jahre 13946 schickte die Königin Elisabeih einige Schiffe ab, um Handelswege nach jenen ostlichen Gegenden bin zu eröffnen. Indessen blieben lange

eit diese Bemübungen ehne entschiedenen Erfoig. Zu verschiedenen Raren, so z. B. noch im Jahre 1733, wurden Englischerseins Ver⸗ fuche gemacht, ven der Insel Amer aus einen regelmäßigen Verkehr imit den Ehinesischen Küsten zu eröffnen; aber sie gaben schen nicht lange Zeit darauf jenen Punkt auf, vorzüglich um der vielen Redrückungen und Plackereien willen, denen sie, namentlich hinsichtlich des Maaßes und Gewichtes, durch die Chinesischen Behörden ausgesetzt waren. Und darum haben auch die Enaländer sich allmälig immer mehr auf Can⸗ ton lonjentrirt. Etwas später beschloß zwar noch einmal die Britisch⸗ Ostindische Cempagnie. einerseits in der Absicht, um mehr Britische Manu⸗ fakte, als bisher, nach China hin abzusetzen, andererseits, um in regelmä⸗ ßigen und direlten Verlebr mit Japan ireten zu können, in der nicht unbe⸗ deutenden Küstenstadt Ningpe und auf der, nicht weit von derselben entfernt liegenden wilsten Insel Tschusan, die bis dahin fast uur von Piraten bewohnt gewesen war, Nied erlassungen zu gründen, allein auch die⸗ ser Versuch war ohne nachhaltige Folgen. Auch die Expedition des Cemmedere Anson, der im Jahre 1712 in China anlangie, bewirkte eben keine Steigerung des gegenseitigen Verkehrs. Biel versprechend war Anfangs die Ge⸗ sandischaft des Lerd Macartnev, bei der sich auch der bekannte Sir Geerge Staunten befand, und die den Zweck hatte, den Handel zwischen Greßbritanien und China auf feste völferrechtliche Basen zu begründen; die Ambassade segelte im J. 1792 von Portsmouth ab und langte be⸗ reits im Juli des folgenden Jahres am Pih⸗ho an, um nach der Kai⸗ serlichen deesiden Peking abzugehen. Kier fand sie im Ganzen eine freundliche Aufnahme, und auch das Benehmen der Chinesischen Re—= gierung gegen die Engländer wurde seitdem wenigstens angemessener, als früber; die jedech damale schen bemertliche Zunahme der Opium Einsuhr führte indessen bald wieder zu mannigfachen Reibungen, die ihren vollen Einfluß ausühten, als, während der Napeleonischen Herr⸗ schaft, jm J. 1818, Admiral Drurv, an der Spitze eines Englischen Geschwaders, und selhst in Uebereinstimmung mit den Portugiesischen Autoritäten, den Versuch unternabm, Makao zu besetzen. Die game Erpeditien mãmlich, die nicht mit der Anweisung versehen war, es zum offenen Beuche lommen zu lassen, mußte, da die Chinesen sich anf das barinãäckiaste der Ueberweisung der Halbinsel an die Briten widersetzten, unverrichteter Sache wieder ab zieben. Die greße Ambassade des Lord Amherst, die im Juli 1816 in China anlangte und die denselben Zweck reichen sellte, wie die des Lerd Macartnev, batte ein noch geringeres Resultar, wie die letztere. Tie neueren Streitiakeiten beamnen ci. gentlich mit dem J. 1823, in welchem der Vice⸗König von Canten ein sebr strenges Edilt gegen die Einfuhr des Opiums, die vorzüglich durch Enalische Schiffe betriehen wurde, richtete. An dieses Edikt schlessen 1829 sich Distussionen sehr erustlicher Art an, so daß sich im Dejember 183. die sämmilichen freien, zu Canten residirende · Kaufleute veran⸗ laßt sahen, sich mit einer Petition an das Britische Pirlament zu wenden. in welcher sie daten, dabig zu wirken, daß endlich ein Vertrag zwischen der Eaglischen und Cyinesischen Regierung abgeschlessen werde. welcher die deiderseitigen Handelsbeziebungen auf der Grundlaze ver- nünftiger Prinzipien, wie sie zwischen civilisirten Wationen Auwendung sanden, regelt.. .

Einen selchen Vertrag ab zuschließen, ist nun bis jetzt nickt allein nicht gelungen, sondern die Cbinesiiche Regierung, aufgebracht durch die ininelst Englischer Schiffe derriebene Einschwärzung von Opium, sÄo wie durch die angeblich von Engländern geschehene Ermordung eines Chinesen, hat nicht allein die schärfsten Mäßr geln wiederholt gegen senen von ihr verbotenen Handel angeordnei, sendern auch hinsichtlich jener Ermordung die seltsamsten, nur unter barbarischen Natienen üd⸗

lichen Forderungen erhoben, offene Feindseligkeiten gegen die in Canten

ansässiqen und dort Handel treibenden Engländer verübt, und auch, aller Gegenverstellungen, Mabnungen und Warnunzen ungeachtet, selbst die Beamten des Britischen Gouvernements, die um der Be⸗ schützung der Eunglischen Interessen willen, nach China gesandt wa⸗ ren, öffentlich mißhandell und hbeschimpft. Ein selches Verfahren hat im Britischen Kabinet die Ansicht erweckt, daß der bisher einge schlagene Weg, sich die Plackereien der Chinesischen Behörd ⸗n gefallen u lassen, höchstens dagegen zu remonstriren und durch diplomati che zerhandlungen eine Aenderung des bisherigen Zustandes berbeizufüh⸗ ren, nicht der rich: ige sey, daß vielmehr Großbritanien es eben ome hl seiner Ehre und Würde, wie feinen Interessen schuldig sey⸗ cinem sel⸗ chen Volle, einer solchen Regierung und einem solchen Beamtenstande gegenüber, mit gewaffneter Hand sich Achtung zu verschaffen. Tie er letztere Weg ist jetzt eingeschlagen, und es muß sich bald jeigen, eb der⸗ selbe der richtige Und angemessene sey, oder nicht. k. Berlin. In der Druckerel des Volkefreundes, bier ißstz deren Besitzet der Redacteur Herr von Putiks mmer ist . ke. 1 dung des r,. n, ,, e n r,, en 6 uerst versucht worden, . em es gelungen,. ; e, 3a in e , W i, enden abjuformen,

lag der Gedanke nahe, dieses Verfabren a ir die Gewinnung von Ster est vp⸗Piatten zu e,, . ewonnene Platten und die davon ge eren fer eren ele de.

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