1841 / 22 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Bjelefelder Chaussee fahren zu lassen.

Jnland.

17. Jan. (Bresl. 3tg.) Aus . * er den Verlauf der Untersuchungen gegen den? doöͤr⸗ i. . Nachstehendes berichtet. Der ꝛe. Kuh napfel leug⸗ nete in den mit ihm an gestellten Verhören jede Theilnahme an dem Verbrechen, und man gab schon die Hoffnung auf, den An⸗ aeklagten zum Gestaͤndniß zu bringen. Da kommt der Polizei⸗ Rath Dunker aus Berlin an. Derselbe unter ichtete Jich nun genau von der Lage der Dinge und ging den 90ten zu dem Angeklazten ins Gefaͤngniß. Nach einer sechsstündigen Unterre⸗ dung ist es ihm gelungen, den Morder zum Gestaͤndniß zu brin⸗ gen. Demnach ist der Hergang der Graͤuelthat folgender: Schon eit 4 Wochen gin; der Moͤrder mit dem Gedanken um, den Bischof zu berauben und nach Umstaänden auch zu ermorden Er war aher unschluͤssig, an welchem Tage er die That vollbringen sollte. Am zten Morgens bestimmte er den Abend dazu. Der Abend kommt, er nimmt ein Beil unter den Rock und geht in die Pfarr— eirche, um zu lauschen, ob die Bedienung des Bischofs darm ist. Er sieht die Bedienten des Bischofs alle hereintreten, weiß nun aber noch nicht, ob auch der heutige Tag fuͤr ihn ein guͤnstiger sey— Er sagt zu sich selbst: „gehe bege net dir eine Frau, so gehest du heute nicht zum Bischof, denn Frauen bedeuten Ungluͤck. Begegnet dir aber ein Mann, so gehest du.“ In der Pforte der Kirche begegnet ihm eine Frau. Er denkt: „das gilt nicht du bist ja noch nicht aus der Kirche.“ Auf der Straße begegnen ihm nach einander drei Manner, dle sieht er far ein autes Zeichen an, und geht geraden Wegs auf die Anhoͤhe der

Bre?zlau,

Stadt, wo die Kurien liegen. Allein die Frau, die ihm in der Pforte der Kirche begegnet war, macht ihm doch wieder Skrupel. Er entschließt sich also, auf ein neues Zeichen zu

warten. Der Mond stand hoch am Himmel und der Sturm⸗ wind trieb lichte Wolken vor sich her. Er sagte also zu sich: „Wenn der Mons, bevor die Uhr 6 schlägt dreimal durch die Wol— fen verhuͤlit wird dann gehest du zum Bischof; wenn nicht so verschiebst du die That fuͤr heute“ Er geht also auf und ab, wartend auf diese Zeichen. Der Mond wird viermal durch Wol— ken verhuͤllt. Da ist es ihm gewiß, daß dis Hoͤlle sein Vorha—⸗ ben beguͤnstige. Er zieht also eine Larve über das Gesicht und schreitet zur That. Er klopft an die bischsfliche Wohnung. Die Wirthin offnet ihm. Er ist verlarwt. Die Wirthin entsetzt sich und er giebt ihr ein Paar Hiebe mit den; Rücken des Bei—⸗ les. Sie sinkt nieder erhebt sich aber wieder und er for⸗ dert Geld. Die Wirthin erklärt, sie habe keins, und er dringt in sie, es vom Herrn zu holen. Sie verspricht es, und er hilft ihr zur Treppe hinauf bis zur Schlafstube des Bischofs. Er bleibt an der Thür stehen und hoͤrt den Bischof sagen, sie moge den Mann herein⸗ treten lassen, er werde ihm etwas geben. Der Moͤrder iritt herein der Bichof erschrickt, zieht seine Boöͤrse und giebt sie ihm. Der Moͤrder erklärt, doß er damit nicht zufrieden sey. Nun, ihr sollt mehr haben, erwiederte der Bischof vnd oͤffnete eine Kommode, giebt ihm eine alte goldene Dose und eine goldene Uhr. Der Möͤrder verlangt mehr. Unterdessen schleicht sich die Wirthin

——

aus dem Zimmer. Kuͤhnapfel eilt ihr nach und versetzt ihr einen scharfen Hieb in den Kopf sie strzt zu Boden. Es geschieht

dieses Alles so schnell, daß der Bischof, der in einem entsernten

Winkel seiner Schlafstube mit dem Oeffnen der Fächer einer Kom— more beschäftigt, nichts davon vernimmt. Der Moͤrder steht wie⸗ der neben dem Bischof. Der Bischof giebt ihm einen Beu⸗ tel mit Preußischen Thalern, dann eine Boͤrse mit Gold, Kuͤhnapfel verlangt noch mehr. Da giebt ihm der Bischof die Coupons von 40,060 Thlr. Staatsschuldscheinen, mit dem Bemerken, er habe nun nichts mehr. Der Moͤrder befiehlt jetzt dem Bischof, ihm zur Treppe hinunter zu leuchten, da esc den Weg nicht kenne. Der Bischof versucht, ein Wachs licht anzu⸗ zunden, kann aber vor Zittern damit nicht fertig werden., Der Möoͤrder sagt: „Geben Sie her, ich werde Ihnen helfen.“ Er zuͤndet das Licht an und uͤberreicht es dem Bischofe. Dieser be⸗ gleitet ihn durch den Saal. Da liegt die Wirthin, die unter lei⸗ sem Stoͤhnen das bluttriefende Haupt erhebt. Der Moͤrder zieht sein Beil und giebt ihr wieder einige Hiebe. Hierbei verrückt sich seine Larve. Er reißt sie ab und wirft sie zur Erde. Der Bi⸗ schof sinkt mit dem Rufe: „O mein Gott!“ in die Knier. Von ei⸗ ner unwiderstehlichen Mordlust ergriffen diese sind seine Worte holt Kuͤhnapfel weit aus und zerschmettert dem BVischofe den Schädel, so daß es bewußtlos zu Boden stuͤrzt. Wie viel Hiebe er dem Bischofe noch weiter gegeben, weiß er nicht anzugeben. Nun geht der Moͤrder langsam aus dem Hause mit dem sesten Entschluffe, Jeden zu morden, der ihm im Hause oder auf dem Hofe begegn?. Dies ist der schauderhafte Hergang der Graͤuel⸗ Der Moͤrder hat noch andere Verbrechen eingestanden, und wer weiß, was noch Alles zu Tage kommen wird.

er ford, 17. Jan. Der sehr starke Regen in ver⸗ gangener Nacht hat die bedeutende Schneemasse ungewöhnlich rasch aufgelsst und dadurch kleine Bäche zu reißenden Stroͤmen

um eschaffen. f

Auch die bei und durch Herford fließenden St eoͤ⸗ me Werne und Aa sind auf nie gesehene Hoͤhe gestiegen, haben die ganze Gegend, theilweise selbst die Chaussee unter Wasser ge⸗ setzt und brausen mit einer Wuth voruͤber, die fast alles Entge⸗ genstehende niederschmettert, zumal damit gleichzeitig ein starker Eisgang verbunden ist. Bald nach 9 Uhr Morgens wurde mir mitgetheilt, daß die Brucke am Deichthor bei Herford, uber welche die Straße nach Bielefeld fuͤhrt, gelit⸗ ten uͤnd die Passage gefahrdrohender sey. Unmittelbar nach die— ser Anzeige langten die Mindener Personenposten nach Muͤnster und Elberfeld hier an. Um mich zu Überzeugen, ob die Ueberfahrt möozlich sey, begab ich mich an Ort und Stelle, die Post«n in eini⸗ gen Minuten mir nach. Kaum befand ich mich einige Sekunden an der Brucke, als durch eine treibende Eisscholle die Bruͤcken⸗ pfeiler abgemaähl, die Bruͤcke unmittelbar in den Strom stäͤrzte und sortgeschwemmt wurde, und ich beschloß sosort, die Posten durch das Stein-Thor und über die etwas höͤcher liegenden Felder nach der n Zur Ueberzeugung der Ausfuͤhrbarkeit fuhr ich selbst mit. Aber auch dieser Versuch mißlang, denn die Felder sind auf die furchtbarste Art durch— sluthet und zu Wagen vollig unfahrbar; ich war ge wungen die Posten nach der Stadt zuruͤcktehren zu lassen. Ein Versuch, die Posten auf dem 2 Meilen weiten Umweg uber Enger und Schil— desche nach Bielefeld zu schaffen, wurde mir von dem Land- rath von Borvies durchaus widerrathen, weil auch die, diese Gegend durchschneidenden Bache und Tiefen kein Durchkommen vermöglichen. Somit schwand jede Möͤalichkeit, die Wagen fur den Augenblick durchzuschaffen; sie muͤssen mmtlich so lange dies, und jenseits des Stromes und bei Herford verwellen, bis das Wasser sich etwas verlaufen hat. Die um 10112 Uhr Vor⸗

Nusjug aus elnem Schreiben, welches ung von hochverehrter Han une eu wfrd. . kVnmerk. der Brel. Z.

84

mittags eingetroffene Magdeburg Muͤnstersche mittesst Kariols weiter zu schaffen, lag, bei den vorlie- genden Thatsachen, ebenfalls in der Unmöglichkeit. Ich habe daher den Inhalt des Felleisens theilen, in 2 dergleichen verpacken und sie durch 2 Postillons zu Pferde über die Höhen nach Bilefeld ab ehen lassen. Gebe der Himmel, daß sie sich aluͤcklich durchschlagen. Um 11 Ühr Vormittags langte auch die Elber feld⸗ Mindener Güäterpost vor Herford an. Da jede Möglichkeit nach drr Stadt zu gelangen, abgeschnitten war, so beschied ich den Schir⸗ meister, den Wagen bis nach dem ersten,“ Stunde entfernten Bauernhause zurnckzufahren und daselbst so lange zu verweilen, bis er weitere Mittheilung von mir erhalten werde; gleiches Ge⸗ schick müssen auzenblicklich alle von der Bielefel er Seite kom menden Posten erleiden; wogegen die von Minden kommenden hier bleiben muͤssen.

Estafetten⸗ Post

——— ——

Wissenschast, Kunst und Literatur.

Berlin. Unsere musikalische Saisen, die ven Ende Oktober bis in den Mai hincin zu dauern pflegt, hat uns bis jetzt noch wenig An— laß zu Berichten in diesen Blätiern gegeben, in denen nur das Neue und gan; besend ers Ausgezeichnete unter dem, was Musil und Theater uns bieten, berporgehoben werden fann. Ven fremden Virtuesen bat in diesem Winter-Semester erst ein einziger Berlin besucht, Die Bull; denn Dlle. Dielitz, die bereits im Ofiober hier ein Konzert gab und letzten Mentag zum zweitenmale im Konzertsaale des Königlichen Schanspielbauses debütirte, können wir, wenngleich sie ihr Geangs⸗ Falent in Paris unter Bordoani's Leitung ausgebildet, doch den Gãͤsten nicht beizählen, da sie unserer Stadt angehört und fortan auch hier zu bleiden gedenkt. Es ist uns indeß für die nächsten Menate noch der Besuch zweier der berühmtesten Virtuosen, Ernst's und Lißis, an⸗ geiündigt. Üedrigens hat es für den, der nicht bloß extravagante Vir⸗ ruosität sucht oder stets Neues begehrt, auch bisher an befriedigender musikalischer Unterhaltung und Anregung in diesem Winter nicht gefehlt, und die nächste Zeit wird deren noch mancherlei darbieten. Verlangen wir überdies von Tem Virtuosen nicht gerade etwas ganz Absonderliches, Pikantes, Excentrisches, so lönnen wir uns auch in dieser Beziehung an dem genügen lassen, was wir haben. Im Pianespiel zum mindesten darf Taubert mit gutem Recht den ersten VBirtuosen zur Seite gestellt werden, wenn er auch nicht nach blendenden Effekten strebt. Wer in den letzien Möserschen und Zimmermannschen Seireen das Cmall-Ken— zert und das C. moll-Srio Beethoven's von ihm vertragen hörte, wird jugeben müssen, daß diese herrlichen Werle kaum geistreller aufai faßt ünd vollendeter ausgeführt werden können. Auch die Bieline zählt bei uns einige wackere Virtuosen, ltere und jüngere. Möser, ter Vater, läßt zwar nach gerade, wo es frischer, jugendlicher Energie bedarf, in seinen Duartelt-Soireen den Sehn für sich eintreten, iräat jedoch Mozattsche Adagie's immer noch mit Eleganz und zartem Ausdruck vor; der junge Möser aber, der in Konzerten schon die schwirrigsten Beriotschen Com— posilionen mit tüchtiger Fertigkeit und Präcisien spielte, gewinnt immer mehr an pbpsischer und geistiger Kraft auch für so komplizirte und iief⸗ gedachte Werke, wie die meisten Quartetten Beethovens es sind, von denen er im Lanfe dieses Winters schon einige recht brav ausgefübrt hat. Treffliche Violinssten sür Konjert- und Quartett⸗Spiel besitzen hir ferner an den Herren Ries, Leoreld Ganz und Zimmermann. und die von Letzterem reranstalteten Soireen, die eben so zahlreich be⸗ fucht sind, wie die Möserschen, zeichnen sich auch stets durch vorzüglich schöne Einheit des Ensemble aus. Wenn nun schon die Quartette der Herren Möser und Zimmermann eine sehr rege Theilnabme im biesi⸗ gen Pubhkum finden. so ist an den Abenden, wo der Erstere Sompho⸗ nieen zur Aufführung bring, deren massenbhaste und großarrigere Tonmalerci natürlich ihre Wirkung auf westere Kreise erstreckt. als die feine Kabinets-Arbeit der Quartett Musik, der Be— such noch viel ausgedehnter, und weist das Pregramm vollends lauter Werke von Beethoven auf, wie neulich zur Gedächtnißfeier dieses größ⸗ ten Symphonieen Dichters, so kann der Saal die Zuhörer kaum fassen. Es folgte an jenem Abende fast zu viel des Gewaltigen auf einander: die Cemoll- Symphonie, das C- moll. Konzert und die Musik zu „Egmont“. Letztere war ein lange entbehrter Genuß, den vir inteß nun öfter haben werden, da dies Trauerspiel nach mehr als zwan⸗ zigjähriger Ruhe auf der Königlichen Bühne mit der Beethovenschen Musik wieder in Scene geht. Hier, bei der lebendigen Darstellung, wird die erhabene Tondichtung, die sich dem dramatischen Gedicht so innig anschmiegt, noch ganz anders wirken, als in Verbindung mit der von Mosengeil wiederum zu der Musik verfaßten Erläuterung, welche bei der Aufführung im Konzert die Alte der Tragödie vertreten muß, und die nur da ven Wirkung ist, wo sie in die eigenen Worte des Dichters übergeht, wie in dem letzten melodramatisch behandelten Me⸗ nologe Ezmontis, der ven Herrn Seydelmann böchst eindrucks

voll gefprochen wurde. Gestern hat dieser ausgezeichnete Cha⸗ rakteristiker auch seine neulich angezeigten drauatischen Vorle— sungen zum Besten der Armen mir Michatl Beer's Struen⸗ see“ erbffnet. Diese Art von Unterhaltung, die hier durch

Karl von Holte zuerst unter so lebhaftem Beifall intreduzirt wurde, scheint seit einigen Jahren, als ein Surrogat für vergebens erheffte oder auch wirklich ünausführbare scenische Darstellungen manches treff⸗ lichen Werks, immer mehr in Aufnahme zu kommen. Es haben sich auch Andere schon mit mehr oder minder Erfolg hier darin versucht, und im Lauf dieses und des nächsten Monats wird sich ihnen Herr Julius Schramm aus Breslau anreihen, der dort und an anderen Drien bereits lobende Anerkennung gefunden hat und nun auch dem sirtheil des biesigen Pubntums sich unterziehen will; es ist eine Reibe von sechs solcher dramatischen und deklamagtorischen Vorlesungen von som angekündigt, die derselbe im Saale des Hetel de Russie halten wird. Interessante Bemerkungen üher diese Kunst finden sich gerade auch in den rärzlich erschienenen „Briefen aus und. nach Grafenert“ pon Karl von Hostel, webei zugleich nes kurzen Gesprächs ern dt ni wird, welches der Verfasser darüber mit Goethe gebabt. Damit neben Reci⸗ talfon und Teclamatien eine in beiden wurzelnde Kunst, die Improvl⸗ fation, nicht feh e, kündigt sich zum nchsten Sonntage im Saale des Englischen Hauses auch wieder elne musikalisch improvisaterische Soiree des Herrn Bolfert an, auf deffen anerkennenswerihes Talent frilher schen in diesen Blättern aufmerksam gemacht wurde. Die letztver⸗

siessenen acht Tage haben uns, drei Konzerte gebracht, die, wir ludeß nur kurz berühren, weil theils das darin Aufgeführte theils die Ausfübrenden entweder schen allgemein bekannt eder dech

schon an diefem Orte besprochen worden. Xlle. Dielitz, die, wie eben erwähnt, vorgestern hier ihr zweites Konzert gab, sang diesmal mit weniger Befangenheit, als bei ihrem ersten Auftreten; dad n. ch batte. it re Intonatien an zweinheit und ihr Ausdruck an Lebendigkest und Wärme gewonnen; nur das scharfe Einsetzen der hehen Töne möchte noch ab— zulegen und die grellen Kenirasie überhaupt mehr zu vermeiden seyn; kann würde die Eleganz des Vortrages und die Trefflichkeit der Aus⸗ sprache dieser mit umfangreicher und seicht angebender Stimme begabten Sängerin noch ungetrühler sich geltend machen. Des Kenzertes, welches Herr Musif⸗-Direkter J Schneider zum Besten ker Armen gegeben, haben wir schen gedacht; erfreulich war es beson.˖ ders mit Hinsicht auf den wohlthätigen Zweck, den geräumigen Ken⸗ zertsal des Tpernbauses an diesem Abend se dicht gefüllt zu seen, Am Abend darauf führte die Sing. Akadem le Havdn's Schöpfung auf, worn sich chenfalls eine sehr zabtreiche Versan ung n mn, hatte. Mit Ünlersiützung desselhen Justituis wird nächsten , . unser junger Landsmann, Karl Eckert, der nei ahre 2 , nn. der Leltung von Felir Mendelssohn die Vue hilt una seines s 13

noch vervollkommnnet hat, sein in dieser Zeit komponirtes Org . Judith /, gedichtet von F. Zörster, hier zur ersten Ausfübrung em

St. Petersburg. Senntag den 19. Januar feierte die Kaiser⸗ liche Len , , ,,, tern Sisftungstag. Es war der 1late seit dem Bestehen diefes Gelehrten · Vereins. Der Minister de

Oper in 5 Abih, mit Ballets.

öffentlichen Unterrichts, P. asident der Akademie, wurbe blesmal durch Ünpäßlichteit verbindert, in dieser Ber sammlung den Vorsitz zu fübren. Zürst Dondutoff - Kerßakesf, Vice-Präsident der Akademie, prãsidirte. Tie Versammlung bildeie einen glänjenden Verein angesehener Staats⸗ männer des In? und Auslandes und mehrerer in der Residenz an⸗ sässigen Gelehrten und Freunde der Wissenschaften. Der beständiae Sccretair Ter Atadem te, Wirkliche Staaisraih P. S. Fuß, bestieg das Katheder, um seinen Bericht über das verflessene akademische Jahr vor⸗ zutragen. Er begann mit den herben Veriusten der Akadem e, und nannte hier zuvörderst den höchsisetigen König ven Preußen, Ebren⸗

mitglied der Akademie, hierauf die übrigen verstorbenen Ehrenmitglie⸗

der gab dann den Nekreleg des für die Wissenschasten und

rie Welt zu früh doabingeschiedenen Akademilers Eduard von Cellins, und schieß diefen Abscenitt seiner Rede mie der An.

zeige, daß der hochverdiente Afademiker von Parrot seine St lle niedergelegt habe, und die Atademie verlasse, um den Rest seiner Jahre in stiller Muße zu beschließen. Hier unterbrach der Red⸗ ner seinen Vertrag, um einige gediegene Woite an den Scheidenden zu richten. Auf diese Anrede, alcich chrend für den Gelehrten-Verein, wie für den Redner und den Angeredeten, danfte Herr ven P irrsten wenigen herzlichen Worten, und der Redner fuhr bierauf in seinec, Rertiraze fert. Er schilderte die gelehrte Wirksamkeit der Akademiker gedachte hierauf der ven den Herren Akademikern von Köppen und bon Baer unternommenen Reisen und schloß seinen Vortrag mit Auf⸗ zählung der neu ernaunten Ehren⸗Mitalieder und Kerrespondenten. Ren diesen Namen sind es nur die des Inlandes, welche wir hier an⸗ führen: Ehren⸗Muglieder: der Wirkliche Staaisraih ven Parret und ber Wirkliche Geheime Raih, Mäitglied des Reichs⸗Ratbes. Baren von Hahn; Kerrespondent: Herr Kellegial Rath Dr. Leren, Prefesser am pädagogischen Haupt⸗Institut zu St. Perere * urg. Nach dem Vert: age des beständigen Secrciains schilderte Herr Heß die Verdienste des 1. storbenen berühmten Chemikers Richter. (St. Wei. Zig.)

V

1

Dauer der Eisenhahn-Fahrten am 19. Januan

Abgang Zeitdauer Abgang Zend n von . von ; 1 we i n St. M. Peisd am. St. M Um 8! Uhr Morgens. 1 sum 7 Uhr mae mn. 16 111 Vormit. M = 16 . A0 2 . Rachmitt. 1 1. Nachmitt. . * 6 npene , . . m ö . . , .

ͤ

Meteorologische Beobachtungen.

189. Morgens Nachmittags Abends Rach einmalige 19. Januar.“ 6G Uyr. 2 Uhr. 10 Uyr. Beobactung. Luftdruc..... 333. 63 ar. 34 98 Par. 334 7 Par. Quellwärme 6-8 R. Luftwärme... 109 R. 010 R. 1280 R. Jlußwarme 9,09 R. Thauvunkt ?... Av R. AMA R. 379 R. Podenwarme 177 N. Dunst attigung 79 p6ot. 70 vCEt. S0 oCt. Ausdünstung (0, C = Wetter ..... ... halb ye ter. halbheiter. halvheiter. iederschlag .

Wind.. . N NM d Od. O. Wärmewechsel O, 10 Woltenzug. . Ro. 32 *

Tagesmittel: 33282“ Par. Os“ R.. 22 R.. 7a rCt. NG.

A usvürtizge Börsen. Amsterdam, 15 Januar *** Niederl. wirk! Schuld 303. 8“, da 971 I/, 9. Kanz Kill. e ,,. zo Span. 211318. Hastiv,é- Aus. —. Tius. JI Hreuüss- Prüm. Sch. Hol. —. Oesterr. 10379.

Antwerpen, 13. Januar

Zinsl. 6. Neue Anl. 217 ..

Hamburxk, 18. Januar. Bank- Actieu 1678. Engl. Rusn. 1162

London, 12 Januar.

Cons. 30/6 8oiss. Belg. Neus Anl. M. Passive 6. Ausg. Tch. 171. T*sao/o nl. Sons.é, Su os ée 3e Euct. 317. zu 193, Engl. Russ. Bran. 70 a. Columb. 231 2. Mex. 28! 5.

beru 13. Chbili —.

Wien, 15. Januar. Son, Met. lo6 ig. 4 . zv, Bog. 2ruzese Bank- ATticu 169. Aul. de 1832 —. de 1839 28112.

1*/.

Königliche Sschauspielz. Donnerstag, 21. Jan. Im Schauspielhause: Eg ment. Freitag, 22. Jan. Im 9ꝙpernhause: Die Benefiz⸗Vor⸗

stellung, Posse in 1 Att und 5 Abih. Hierauf, zum erstenmale: sobert' und Bertrand, vantomimisches Ballet in 2 Abth., von dem K. Balletmeister Hoguet. Munk von dem K Hof Compo— siteur H. Schmidt. Die Schluß Decoration ist pon C. Gropius. Im Schauspielhause: 1) Clermont, ou: Une kemme d'ar- liste, Vaudeville en 2 actes, har Serie. 2) La Meaniere de Mail), van lerille en 1 acte. Sonntaa, 24. Jan. Im Opernhause: Armide, greße heroische Musik von Gluck. Preise der Platze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran⸗

ges: 1 Rihlr. 19 Sgr. ꝛc. . , Im Schauspielhause: Die sch lmische Graͤfin, Lustspiel in 1 Aft, von C. I‚mermann. Hierauf: Der reiche Mann, Lust—

spiel in à Abth., von hr. C. Töpfer.

Königsstädtisches Theate-—

Donnerstag, 21. Jan. Die Juͤdin. Oren in Akten, nach dem Franzosischen des Scribe, von Friederike Elmenreich. Musik von Halevy. (Neu einstudirt. 5 3 Wild, K. K. Hof Opern⸗ sänger zu ien: Eleasar, als Sa ; . äs. zn, bie Etz, Fee, sgass Bel, euhlsoel, i At, nhn br. S Töpfer. Vorher; Der Liebe und des Zu⸗ falls Spiel, oder: Maßke fuͤr Maeke. Lustspiel in 2 Akten, nach Marivaux und Junger, von C. Lebruͤn.

Sonnabend, 22. Jan. Peter und Paul Lustspiel in 3 Al—⸗ von Eastellt. (Neu einstut irt) Hierauf: Der Jurist und

ten ö der Bauer. Lustspiel in 2 Akten, von Rautenstrauch. (Neu einstudirt.)

Berantwertlicher Redacteur Br. J W. Zin keisen.

Gedruckt bei A. W. Savn

1

Allgemeine

reußische Staats-Zeitung.

Berlin, Freitag den 22st Januar

*

.

JI n l t. Watl. Nachr. 3 .

Hwiannkr. Deput. Kamm. Thiers Kommissionsbericht über die Be— festigung von Paris. Paris. Vermischtes. 2sde. u. Irl. London. Beschätzung der Indischen Post durch Mehmed All. Austausch friedlicher Versicherungen zwischen Enel. und Frank. .

Berz Brüssel. Sparsamt'eit der Kammer. Seaat?⸗Universitäten. Ueberschwemmungen.

Deutjche Sun desst. Mänch en. Medizinalrath Dr. Döllinger * Kurhessen. Berich des Badge⸗Ausschussez über die landesherrliche Verfügung vom 18. Dez. v. J. Hamburg. Volksauflauf bei Ge⸗ „nmnheit der beabsichtigten Stistung eines Mäßigkeitsvereins.

err. Briefe aus Wien. (Misston des General v. Heß. Ueber⸗ schwemmungen in Kroatien) Pesth, Gemischte Ehen in Ungarn. Schäeiz. Fürich. Dimpfung des Auistandes in Aacgan. . ien. Rom. Die Königin Christine nach Neapel eingeladen. Nan. ö TX. Schreiben über die Amnestie und die Presse. Thekei. Konstant. Ibrahim in Damascus.

Nord⸗Am. Gerücht von einer Brit. Invasion in d. streit. Gränzge⸗ biet. Aus- und Einsuhr. Beilage. Die Englisch⸗Chinesischen Streitigkeiten.

2 ö ; Dritter und letz⸗ ter Arti! el. z

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der Köͤnig haben den bisherigen Direktor des Stadtgerichts zu Königsberg in Preußen, Heinrich Ferdinand Neubaur, zum Vice⸗Praͤsidenten des Ober-Landesgerichts in Marienwerder zu ernennen und die Bestallung fuͤr denselben Mlerhochst zu vollziehen geruht.

3

Preisbewerbung in der Bildhauerei bei der Koönigli— chen Akademie der Kunste.

Die Königliche Akademie der Kuͤnste wird in diesem Jahre „Fffentliche Preisbewerbung in der Bildhauerei veranstalten, ladet alle befahigten jungen Kuͤnstler, insbesondere ihre Ele— n, so wie die Eleven der Kunst Akademie zu Duͤsseldorf, zur iahme an derselben hierdurch ein. Um zugelassen zu wer— en, muß man entweder die Medaille im Aktsaale der Akademie geäörähen haben, oder ein Zeugniß von dem Direktor der Kunst⸗ Rtfademie zu Duͤsselderf oder von einem anderen ordentlichen Mitaliede der Königlichen Akademie der Kunste beibringen. Die

Meltungen der Theilnehmer muͤssen bis zum 31. März d. J.

bei dem unterzeichneten Direktor der Akademie eingehen. Der 'eis besteht fuͤr Inländer in einem Stipendium von jahrlich 30 Rthlr. zu einer Studienreise auf drei nach einanderfolgende Jahre. Die Zuerkennung des Preises erfolgt bei der Feier des Deburtstages Sr. Majestät des Königs am 15. Oktober d. J. in oͤffentlicher Sitzung der Akademie. Berlin, den 5. Januar 1841.

Direktorium und Senat der Königlichen Akademie der Kuͤnstt. Lehre gegeben, daß es unverzeihlich seyn würde, m. H., wenn wir nicht

Dr. G. Schadow, Direktor.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime

Rath, Graf zu Stolberg-Wernigerode, von Magdeburg.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

Deputirten Kammer. Sitzung vom 13. Januar. In der heutigen Sitzung verlas Herr Thiers im Namen der Befestigung von Paris. Dieses umfangreiche Dokument ver⸗ iung zu einer jedenfalls sehr bedeutungsvollen Maßregel ist, die im Innern vonFrankreich ergriffen werden kann. tet im Wesentlichen solgendermaßen:

„Meine Herren! Gesetz⸗ Entwurfes über die Befestigung von Paris beauftragt haben, sst eifrig bemüht gewesen, die ihr zuertheilte Aufgabe auf eine würdige Weise zu erfüllen.

. .

siimnng angenemmen worden sind. Die mit dem Gesetz⸗Entwurfe vor⸗

genommenen Veränderungen haben die Tustimmung der Regierung er-

halten. Jeder hat so viel von seinen Ansichten, wie mit seiner Ueber⸗ n derträglich war, geopfert, um jene llebereinstimmung herbeizu⸗ ühren. Wir schätzen uns glücklich, dieselbe erlangt zu haben, und so rinem durchaus nationalen Vorschlage ein größeres Gewicht geben zu lönnen. Wir hoffen, daß alle Partei. Zwistigkeiten vor dieser großen Frage verschwinden werden. Der Vorschlag, Paris zu befestigen, ist keine aelegenheitliche Frage, denn schon vor 130 Jahren war Vauban mit der Idce umgegangen; vor einem viertel Jahrhunderte beschäftigte der— selbe Gedanse das Genie Napoleon's. Wenn wir daher jetzt Über je— nen ernsien Gegenstand berathschlagen, so können wir uns sagen, daß wir nicht einer augenblicklichen Aufwallung nachgeben. Im Gegen— theil. Wir kehren zu den Ideen zurück, welche durch die größten Män—⸗ ner unseres Vaterlandes unserer Aufmerksamkeit anempfohlen sind. Wir lönnen uns auch sagen, daß wir nicht einer Bewegung der Furcht nachgeben; denn inmitten der glücklichen Zeiten Ludwig's XIV. wollte Vaundan Paris befestigen, und Napoleon dachte zum ersten Male daran, als er nach der Schlacht ven Austerlitz in seine Hauptstadt zurückfehrte. Er auben Sie mir, Ihnen mit furzen Worten auseinanderzusetzen, wie jener Gedanste sich jener großen Geister bemächtigte, Vauban mar sein 3 es Leben hindurch bemüht gewesen, Frankreich eine Gränze ju chaffen, und obwohl zu seiner Zeit die Invasions-Kriege die Welt

noch nicht erschteckt hatten, so konnte er doch leicht

und jz habe feine eigenen Worte angeführt, weil es mir scheint, daß

die mächtige Monarchie Ludwig's XIV., ie die Ei Europa erregt hatte, und die zu gleicher Zeit gegen

voraussehen, daß fersucht von ganz England, Oester⸗

reich, Spanien und einen großen Tbeil von Deutschiand zu tämpfen

hatte, eines Tages im Junern angegriffen werden könnte.

nahmt von Paris““, sägie er, würde einer der grö

Die Ein ßen Unzlückefälle J

sevn, der dieses Reich treffen iönnte, und es würde sich lange Zei

nicht, vielleicht niemals, von demselben erheben.“ alle unsere Gränz⸗Festungen erbaut hatte, war selbst dieselben nicht genügten, und daß man die Haupt Er dachte sehr oft daran. „„Ich gestebe““ sagte er

Also Vauban, der der Meinung, daß tadt decken imnüsse. „„daß der Eifer

für das Vaterland und mein heißer Trheb ür den Tienst des Königs und für das Wohl des Staats mich oft daran denken lassen; aber

scheint mir jetzt nicht der günstige Augenblick, um

nungen zu mnächen. Ich schreibe meine Ideen nieder, und ich heffe,

daß sie eines Tages Eindruck machen und zu der großartigen Werkes Anlaß geben werden. Dasselbe und mit großen Kosten verbunden, aber bei guter möglich.““ So, meine Herten, drückte sich jener

sie ganz dazu geeignet sind, unsere Ideen auf jenes große

nc, welches wir seit anderthalb Jahrtunderten vernachlässigt ha⸗

einflößen.

dachte man daran, Paris ju Man errichtete Erdwerke, ven denen einige

dergleichen Eröff⸗

Ausführung jenes ist zwar schwierig! Leitüng nicht un⸗ große Mann aus,

National⸗Anteresse

en. Während des ganzen achtzehnten Jabthunderts konnten uns die Kriege, so schlecht wir sie führten, feine Besorgniß für die Hauptstadt

Aber sobald die Revolution von 1735, welche uns mit anz

Europa entzweite, einen , und Eroberungsfrieg herbeiführte,

z efestigen; man dachte, zu spät und zu leicht.

wie immer, daran

noch eristiren; aber die Unzulänglichkeit jener Werte hätte beinahe

große Unglücksfälle herbeigeführt. Die Französische starke Stellung an der Nordgränze eingenommen. Preußen umgangen. nicht und wollte in der einmal eingenommenen St

Armee hatte eine

Sie ward von den Der General Dumouriez ängstigte sich deshalb

überzeugt, daß die Preußen nichi wagen würden, auf Paris u mnarschiren, ohne Fie Franzksische Armee geschlagen zu dabsn.

zung und man ertheilte dem Franzö

Siellung zu verlassen. Glücklicher

seine Armee verloren, und die un o w

dem Augenblicke, wo

Dasselbe lau⸗

9 338 1 * 3 z * . Die Kommission, die Sie mit der Prüfung des dachte, Paris auf eine regelmäßige Weise zu besestigen, war Vauban.

Sie hat sich bemüht, die durch den Gesetz⸗Entwurf angeregte wichtige Frage aus allen möglichen Gesichte punkten zu prü⸗· fen; sie hofft keinen derselben vernachlössigt zu haben. Ich bin ermäch⸗ ligt, Ihnen zu sagen, daß die hauptsächlichsten unserer Beschlüsse ein.

chem General

Aber Paris war bloßgestellt; .

Paris befestigt gewesen wäre,

in die

t nicht gereitet haben. ; e sener Befehl, der verderblich

ellung verharren,

höchsie Bestür⸗ den Befehl, seine

ise ihat er es nicht; denn er würde

Wenn

hätte werden können, niemals ertheill worben seyn. Bald war die Re⸗

von Paris. Napoleon kam. Jahre 1814, als das Glück ibn verlie

schon im Jihre 1806, als er, nachdem die Hälfte d

Krieges geändert haben. Napoleon fürchtete es

um den Krieg bel Austerlit zu been igen. dachte daran, wie gefährlich es sey, festigen.

zu beunruhfgen, und die unglaubliche Schnelligkeit verhinderten, jenen Gedanken Folge zu geben. Er

Jahre 181 als er allein, mit einer Handvoll Ta

früheren Plan, aber es war zu spät. Paris unter Frankreich. Die Ereignisse haben uns eine so in die

/ Fes erschöpften Frankreichs vertheidigte, dachte er

die Dauer des Friedens benützen wollten, um uns National⸗Interesse zu beschäftigen, auf das so große große Geister unsere Aufmerksamteit gelenkt h. man sich selbst die gr ob Paris befestigt werden müsse cine Menge anderer entstehen.

sene Lage wiederholte sich, muß man die Hauptstädt die Haupistadt von Frankreich veriheidigen? Muß

ihr den nöthigen Muth und die Kaliblürigkeit einzuflößen, um die

ageheure Bevölkerung zu bewaffnen und zu ernähren?

Dualen einer Belageinng zu ertragen?

Werle errichten? Wir werden alle jene Zweifel, die stimmige Weise gelöst worden sind, beamworten.

eine bedrohliche Lage für Paris erneuern könne! in dieser Hinsicht sogleich eine Bemerkung. Der erste

Sicherlich befand sich Frankreich damals nicht in ein Zustande. Aber es ging ihm damals, wie es ihm sc sst, es hatte die Eifersucht von ganz Eunrepa erregt,

dies furz zuvor Maria Theresia hegegnet, Es kann

Armee bei Uim in seine Hände gefallen war gen Wien eilte, jene Hauptsiadt befestigt gewesen wäre, so würde sich das Schicksal des

ober Wien war offen geblieben und er konnte

des Glücks vorübergchen, die so schnell dahin eilen, und erst wieder im

sieht man aus dieser Frage ö Ist nicht zuförderst die Lage, in welcher man sich Paris in Gefahr denkt, eine so außerordentliche, daß sie vielleicht niemals wieder zum Vorschein kommt? Angenommen aber,

Feldwerke oder durch dauernde ZJestungswerke vertheidigen? Wenn man Paris mittelst letzterer vertheidigen wollte, kann man hoffen, seine un—

1 iebersieigen ,, . . Mütel des green Volkes? Führt Rommission den Bericht uͤber den Gesetz- Entwurf wegen der endlich eine solche Befestigung nicht ernste Uebelstande für die Drd⸗ . h. : . . nung, oder für die Freiheit des Landes mit sich! Mit einem Worte,

Hentl eine indglichst ausführliche Mittheilüng, da es die Einlei⸗ muß man eine zusammenhängeade Umfassungs-Mauer oder bloß äußere

ber ersten Frage: Ist vernünstigerweise anzunehmen, daß sich jemals Wir erlauben uns

ßen begegnet, der fast allein gegen den Kominent kämpste.

voiution siegreich und nun dachte man nicht mehr an die Befestigung Man glaubt allgemein, daß er erst im 9 J. an die Befestigung der Haupt⸗ siadt gedacht hätte; dies ist ein Irrihum. Der Gedanke beschäftigte ihn

er DOesterreichischen Wenn

einen Augenblick, es durcheilen, Jener wichtige

der Ereignisse ihn ließ so die Zeiten

pferin, den Boden wieder an seinen laß und mit ihm Augen springende

endlich mit einem

irgend einer anderen Zeit zu beneiden haben.

den könnte Sie hat alle besiehenden Verträge geachtet, sie hal rir—= gends Bollsbewegungen begünstigt oder e n. Im Innern hat sie die Tr nung aufrecht erhalten, und krines der Schauspiele gegeben, die man der Revolution von 1789 zum Verwurf machte. Und dennech sieht sie in diesem Augendlick allein in Europa, wie zu Zeiten der Coalitienen vrn 1792 und isl Muß ein solcher Zustand der Dinge uns reizen und mäsfen wir, urn aus demseiben heraus zukemmen, die Ruhe dir Welt siören? Wir sind weit davon entsernt, des zu glauben; aber man muß ihn mit Festigteit und mit Kaltblütigkeit ins Auge fassen. Man muß die Kräfte Frankreichs genau prüfen, und sie auf eine dauerhaste, mit unseren finanziellen Hülfsquellen im Eintlang stehende Weise erga⸗ nisiren. Wenn dies gescheben seyn wird, so haben wir das einzige Mürtel ergriffen, um die moralische und politische Lage der Welt, in Bezug auf uns, umzugestalten. Während unserer ersten Revolutien hat Frankreich mit weit weniger Mitteln als e; jetzt besitzt, gan; Eurepa bie Spitze gebeten. Wir haiten kaum 25 Millionen Einwohner, un sere Finanzen befanden sich in der höchsten Uaerdnung, die National⸗Demainen fanden keine Käufer; das Papiergeld war fast auf Null gesunken, und überdies stand eine Hälfte der Bevölkerung in Waffen gegen die an⸗ ere. Man hat gesagt, daß Frankreich Alles, was ihm sehlt?. durch den Enthusiasmus und durch die rerolutionairen Mittel ersetzt hätte.

Allerdings ist der Enihusiasmus eine große und edle Macht; aber es

wird Frankreich zu keiner Zeit daran fehlen, sobald eine energische Re⸗ gierung ihm ein edles Ziel zeigt. Was die sogenaunten revolntienai⸗ ten Mittel betrifft, so erlauben Sie mir, Ihnen in dieser Hinsicht ein Wort zu sagen. Man hat in demselben das Geheimniß einer großen Stärke erblicken wollen, und man giebt sich in dieser Beziehung läglich einem Irrthume hin, der verderblich werden könnte. Wissen Sie nun aber, was es mit jenen Mitteln auf sich hat? Nichts Anderes als daß nichts vorbereliet war, und daß man übereilt und oft mit Gewalithã⸗ tigkeit rAlles sorgen mußte, Männer von einem ener gischen Patriotismus die sich beeilen wollten, Widerstandsmittel gegen das Ausland her ve r⸗ zurufen. und denen keines zu Gebete Land, suchten durch Aushebungen n Masse, durch Requisitionen, durch ariergeld dem Mangel abzubel⸗ fen? und als die Gesellschaft, der auf diese Weise Gewalt angeihan wurde, Widerstand leistete, antworteten sie ihr durch den Schrecken. Man habe ein lange vorher angehäuftes Material, gut organisirte Cadres, eine Armee, welche stets bereit ist, von dem Frieden sfuße ann Kriegsfuße überzugehen, eine eingeübte Reserve, den Beistand der Ra— tionaigarde, bedeutende Festungswerke, und man wird niemals die Macht Aber dies Alles muß im

Prraus bereitet feyn Wenn man es improvisiren muß, so macht man

Umstand brachte ihn dahin, seine eigene Lage ing Auge zu fassen. Er ähr Haupistãdte jedem Ueberfalle preis⸗ zugeben und er heschäftigte sich damit, die Umgegend von Paris zu be- Er ließ Plaͤne entwerfen, aber er saat selbst in seinen un⸗ schäzbaren Memoiren Theil 9 Seite 38, daß die Furcht, die Einwehner

Ereignisse und so aben. Aber in oße Frage stellt,

e, und besonders man Paris durch

Kann man hoffen,

dergleichen

ron uns auf ein⸗ Wir beginnen mit

Mann, der daran

em revolntionairen on öfter gegangen und mußte gleich⸗

eitig mit England, Deuischland, Desterreich und Spanien kämpfen. Man kann sich daher auch ohne Revolutien Frankreich einer unge⸗ heueren: Coalition gegenüber denken. Es war dies Friedrich dem Ere⸗

Es war dies Jedem begeg⸗

nen, der groß ist und nicht aufhören will es zu seyn. Seit 50 Jabh⸗

ren namentlich hat Frankreich nicht aufzehärt, sich befinden. fucht, dies durch die Besergnisse zu erklären reich bald durch seine Prinzipten, rungen in Eurcpa erregte. Die die Ursachen jener unermeßlichen was liegt an den Ursachen?

unparleiische Ereignisse Besteben die

Anspruch nehmen? Jener Zustand des Antagonismi

genblick lang unter der Restauration auf, weil Eur

gen, waz Franfreich verloren hatte⸗

ragt war, sie in Zaum zu halten, und gab sich se gierung. Was die oßenkundige oder geheime Feindschast Enropa's

In den Jahren 1792, 1798, 1808. 1840, haben sich sechs große Coalitienen gegen uns gebildet. Man hat ver⸗

bald durch

ergründen.

in jener Lage zu 1813 und 1818

Frank⸗ Erohe⸗ wird Aber

welche seine

Geschichte

Ereignisse

1s hürte einen Au⸗ opa damals hoffte,

daß der ältere Zweig des Kauses Bourbon den Aufschwung der Revo⸗ sutlon heinmen würde; und daß er, aus der Verbannung auf den Thron gelangt, nicht daran denken würde, dasjenige wieder zu erlan⸗ Aber im Jahre 18390 erhob die Revolutien' abermals ihr Haupt; sie siürzte die Tynastie, welche beauf⸗

lbost eine neue Re⸗

at diese 83 seit 19 Jahren gethan, wodurch

gerechtfertigt wer⸗

des ⸗· halb weniger? und müssen sie weniger unsere voraussichtliche Serge in

Kriege, d. J. Prin zien Kriege,

es schlecht, unzulänglich und auf tyrannische Weise. Von allen Din— gen, die Voraussicht und Zeit verlangen, nimmt keine jo viel in Anspruch, als Festungswerke. Man fabrizirt leicht Gewehre, gießt Kanonen, eder iht Retruien ein; aber mit Mauern geht es nicht so schnell. Tie Zeiten der Ruhe sind oft Zeiten der Widersprüche. Man hat in der Tpoche, in der wir leben, Älles geleugner und Alles behaupte. Man hat den Nutzen der Festungen bestritten, und zur Unterstützung dieser

Meinung das Beispiel Napoleon's angeführt, der sich niemals durch

dieselben habe aufhalten lassen. Napoleon selbst hat die Antwert über⸗ nommen, judem er erklärte, daß die durch Bauban erbauten Festungen im Jahre 1702 Franfreich gerettet, im Jahre 1511 die In va⸗ sion verzögert, und selbst auf, die Veriräge ven 183 einge wirkt und dazu beigetragen hätten, fie weniger drückend zu machen. Aber allerdings ist man zu der Einsicht gekommen, daß Festungen an der Gränze eines Staates von untergeordneter Wich⸗ tögkenst sind, wenn sie nicht durch ein, Befestigungs⸗System im Innern unterstützt werden. Da nun das Augenmerk der feindlichen Armeen bei Invasionskriegen stets auf die Hauptstädte gerichtet ist, so sind es die Sauptstädte, welche befestigt werden müssen. Wir haben so eben das Wort Invasionsfriege ansgesprochen. Dieselben haben besonders seit cinem halben Jahrhunderte die Welt erschreckt und allen Völkern niltzliche und furchtvare Lehren gegeben. Früher, unter Ludwig XI. grün⸗ deté man auf den Artifel eines Testamentes, auf einen Heiraths⸗Kon⸗ trakt oder dgl. einen Krieg, und oft ward eine Campagne rings um eine Festung gemacht. n unseren Zeiten ist es rascher mit dem Kriege gegangen; wir haden gesehen, wie er mit unerhörter Schnel⸗ ligkeit die Welt von einem Ende bis zum anderen Lurch⸗ zog. Zwei Ursachen tragen dazu bei. Die Armeen haben eine Beweglichkeit erlangt, welche sie früher nicht besaßen; ihr Material ist erleichtert werden; der Straßen giebt es mehr und bequemere; man hat gelernt, sich im Kriege viele Dinge zu versagen, und dadurch das Mittel erlangt, große Räume schnell zurückzulegen. Daneben hat die Politik die Gränze der Staaten nicht mehr geachtet. Friedrich nahm an dem Tage, wo er den Thron bestieg, Schlesien; an einem anderen Tage theilten sich Rußland, Desterreich und Preußen in Polen. Die Französische Revolution, von der doppelten Leidenschast, der Freiheit und der National⸗Größe beseelt, bemühte sich auf alle Weise das gestörte Europäische Gleichgewicht zu Gunsten Frankreichs wiederherzustellen; und in diesem großen Konflikt wurden alle alten Gränzen der Staaten über den Haufen gewersen. Der Krieg hat also undestreitbar feit 39 Jahren einen Charakter der Schnelligkeit und der Ausdehnung augenommen, der Allen anf ihre Unabhängigkeit ci⸗ fersüchtigen Völkern zu denken geden mußte. Dieser Zustand der Dinge hat bei allen Militairs und in allen Generalstaben. Eurepa's eine bestimmte Art zu denken hervorgerufen. Jedermann will marschi⸗ ren wie Napoleon, gerade auf das Ziel los, d. h auf die Hauptstadt des Landes, welches man angreift. Man dat sich daran gewöhnt, zu glauben, daß diese Schnelligkeit in den Operationen, wenn sie auch anscheinend viel Leute und viel Material epfere, doch den Vortheil habe, daß sie den Krieg rascher beendige und se mehr Blut und Geld spare, als die langsame und methodische Kriegfübrnng des alten En— ropa. Ich weiß nicht, wem es das Geschick vorbehält, dergleichen Ber spiele zu gehen, oder zu erdulden. Aber ich glaube, daß grausame Täuschungen mit unterlaufen werden; denn jene rapiden Invasienen erbeischen große Genies, welche die Zeit unt die Entfernungen mit einer außerordentlichen Richtigkeit u berechnen wissen. Wenn unterge⸗ ordnete Feldherren sich ehrgeizige Nachahmungen erlauben sollten, so wird das Geschick sie für ihre Kühbnheit bestrafen. Wie dem aber auch sey, jenes neue Spsiem der schnellen Märsche ist besonders gegen die Sauptsiädte gerichtet. Die unsrige hat eine geographische Lage, welche der größten Beachtung werih ist. Wäbrend man, um von unstrer Gränze aus auf Berlin ju marschiren, 132 Stunden zurücklegen, den Rhein, die Weser, die Elbe vassiren, Festungen wie Laremhurg. Main, Ebrenbreitstein und Magdeburg berücksich tigen muß; während mn um von unserer Gränze nach Wien ju gelangen, 216 Stunzen urid. legen, den Rhein, die Tonan, den Lech, den Inn und eine . von Festungen passiren muß, braucht man, um von unserer e,, . nach Paris zu gelangen, kaum 69 Stunden zuriickzulege, . 32. großen Fiuß zu passiren. Libgeseben von die sem ,,. un mn, ande, Legt in keiner anderen Hauptsiadt so gan Zas dil nn f Wr wie in y Was baben wit in einer soichen fas Jraltens Kriege

ln Baris behenn te, nelches das s de nrg, mn ee den,

ist. Wir werden dadurch i , ,, dadurch Inrasiens⸗

,,,,

*