1841 / 28 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ur eine Citadelle kann einer belagerten Regierung , , j Von einer Citadelle will man aber, und mit

1 n. Will man etwa die Armee dadurch ermuthigen, n, all der Noth eine feste Stellung unter den Ka⸗ nohen von Paris in KÄussicht stellt? Aber die Gargisenen ren Paris

daß man hr für den J Lab'lentet Forts wilrden die Armee um saohßd Mann schwächen;

man würde das Gebiet, alle Sülfẽe quellen desffelben, die Straßen, die

Reirulslrung, dem Feinde vreisgeben; man würde das Herz schutzen und die Glieder unbewaffnet lassen.

aber wollt das ,, ihr wollt zum Feinde sagen: Triff hier, un die Natien wird lodt seyn. (Unterbrechung Ja, es herrscht in dieser ganzen Sache ein unerflärliches, vielleicht ein coppeltes Geheim- .

at man nicht den langsamen, geduldigen, schnerfenartigen Gang

diefer unglücklichen Idee beobachtet, die siets zurücgestoßen, durch den Ratsonal-Instinkt und durch den unbesiegbaren Widerwillen der Na— tion, doch immer unter neuen Auspijien wieder hervortritt? Gegen—⸗ wärisg wird sie gerade durch diejenizen unterstützt, die ver 8 Jahren am hefttzsten dagegen eiferten.

was mich betrifft, ich verstehe es nicht. Sollte diese Idee emsprungen

seyn aus dem Begeguen zweier Prinzipien, die wir verabscheuen? Sellte

von der einen Seite ein Gedanke des Desrotismus, von der anderen ein revolutiengirer Plan im Hiutergrunde liegen? Wer täuscht in die— sem Falle den Anderen? Ich weiß es nicht; aber seyn Sie gemwiß, das Land wird getäuscht, die Freihert wird aufs Spiel gesetzt. (et hafte Sensation.) Noch ein Wort an diesenigen, welche, für die Erferdernisse einer Lage, die sie allein kennen, jene riesenhafte

wenn das constitutionelle Frankreich hislängliches Vertrauen zu seinen Institutionen und hinlänzliche Achtung vor seinen Kammern hätte Die Herren Bivien und von Remußfat: „Klagen Sie uns an!“ Herr von Lamartine: „Man ruft mir zu, ich solle ankla— gen, als ob man nicht wüßte, daß die Zeit der Ankiage jetzt vorüber ist. Sie ist so sehr vorüber, daß das Minlisterium, vor denn ich spreche, und dem ich innig ergeben bin, ench eine Entschädtgangs-Bill verliehen hat, indem es eure Handlungen zu den seinigen machte. (Bewegung.) Ich mache dies dem Ministerium nicht zum Vorwurf, ich begreife es; ich spreche nicht im Namen des Ministeriums, das ist augenscheinlich, da ich den von ihm vorgelegien Gesetzentwurf angreise; ich spreche in meinem ei— genen Namen, und ich mache meinem Lande eine Bemerkung, von der ich wünsche, daß es sich dieselbe zu Herzen nähme; denn man bewahrt selne Freiheit und seine Jastitutionen nicht lange, wenn man sie so leicht den Eingriffen irgend eines Kabinettes preis giebt. Man hat keine hinlängliche Achtung vor den Freihelten, wenn man nicht bis zur Aengstlichkein, bis zur Strenge eiferfüchtig auf dieselbe ist. Ich über— gebe die Ausgaben und alle die Unmöglichkeinen, die sich der Befesti⸗ gung von Paris enigegenstellen. Die Einbildungskrast bebt zurück, wenn sie diesen Abgründ zu ermessen sucht. Ich widersetze mich aus allen meinen Kräften jenem unsinnigen Entwurfe, und ich bin überzeugt, daß bei , Nachdenken kin vernünftiger und patrlo⸗ tisch denkender Mensch für denselben seon wird. Er widerstrebt den gesunden Menschen⸗Perstande, der Würde, der Freiheit und dem Muthe. Europa weiß sehr wohl, daß es unmöglich ist, eine blokirte Stadt von 13509, 000 Seelen zu ernähren und im Zaume zu halten, und daß das belagerte Paris gleich dedeutend ist, mit dem Umsturze der Regierung und mit der Vernichtung Frankreichs. Für Eurova ist dieser Entwurs nichts anders, als eine Taritularsea vor der Schlacht. Niemand täuscht sich darüber. Und dafür 6M Millienen! Es ist in 1 für eine a . zu theuer für eine Lagt. Im Namen der

Bürde, der Menschiichkelt und ker Freihttt mweints Landes eise ich

den Gesetz - Entwurf zurück.“ (Beffall Herr ven Lamartine verld5t die

Rednerbühne, kehrt aber soglelch wieder auf dieselbe zur und sagt: „Ich habe noch eine Bemerkung vergessen. Man sagt, um den

esetz⸗ Entwurf zu motiviren und zu entschulbigen, und um eine wi⸗

dersirebende Meinnng zu elektristren: Frankreich ist ven der civilisir⸗ ten, von der monarchsschen Welt in den Bann gethan. Die Revxolu⸗ tien hat überall unversöhnliche Feinde, und man will sie auf ihrem et seg Heerde ersiicken. Vertheidigt dieselbe; errichtet ihr ein Aspl von Eisen, wo sie sichere Zuflucht findet vor dem verbündeten Haß, der sie bis an den Ort ihrer Wiege verfolgt. stigte Paris die Citadelle der Freihelt seyn! Möge das lrenelirte Pa— ris die Höhle der Revolution seyn!

ward. Wie! Es ist nun bald ein halbes Jahrhundert, daß diese Re volution von hier aus die Welt mit ihrem Hianze erfüllt hat! Wie! Unsere Väter sind fast alle für dieselbe gestorben, die Einen, sᷣ vertheidigend, die Anderen, ihre Ausschweifungen bekämpfend! Wie, e hat fast alle Throne erschüttert, fast alle alten Constitutionen der Völker mobifizirt und liberalisirt; sie hat sich 0 lange Jahre hindurch verbreitet, wie die Luft und das Licht, mit euren Ideen, euren Na— men, euren Waffen! die ganze Welt jst voll von ihr, von ihren Erin= nerungen, von ihren Tugenden, von ihren Verbrechen, von ihren Hel— denthaten! Und heute, heute, wo sie ein Volk von 5 Millionen eini⸗ er, bewaffneter, unbesiegbarer Seelen und die Sympathie der halben Welt für sich hat, erklärt ihr dieselbe für verlassen, für bedroht, für feige genug, um einer unzugänglichen Höhle zu bedürfen, wie ein wil⸗ des Thier, auf das man Jagd macht! (Anhaltende Unterbrechung.) D, meine Herrren, wenn dem so wäre, wenn die Französische Reypclution zu einem so beklagenswerthen Acußeren gezwungen wäre, dann würde dies die schmachvollste Verurtheilung ihrer Werfe, ihrer Ideen, ihrer Stärte und des Blutes seyn, welches wir für sie vergossen haben! Eine Revolution, die nach so viel Jahren, nach so viel Prüfungen, nach so viel Siegen hinter Mauern und Vastionen flüchten muß, um ihre i zu sichern, eine solche Revolution, m. S., ver⸗ ö dleut gar nicht vertheidiat zu werden. (Lebhafter Beifall.) Aber dem ist nicht 5 m. H., Ste wissen es sehr wohl, Sie haben es hundertmal selbst verkündet. Nein, die Revolutien, die unsrige wenigstens, die rechtliche, moralische, reformirende Revolution hat gesiegt. Die Welt ist voll davon, und wenn wir heute besiegt würden, die Revolution würde deshalb nicht untergehen; unsere Feinde selbst würden dafür sorgen. Wenn Sie aber das Bedürfniß empstnden, einer anderen Re— volutson einen Schlupfwinkel zu sichern, einer Revolution, die Bölker erschüttert, die alle Throne untergräbt, die ihre eigenen Apostel tödtet, die die Matte der Freiheit annimmt, um alle Institutionen zu verderben, dann haben sie das sehr richtige Borgefühl, daß eine solche Revolution eben so wenig mit der Europälschen Srdnung, als mit der Freiheit hler verträglich iß; und daß sie alkerdings uur fun Schatten der Bastionen un der . bestehen kann, die man mit dem Gelde und dem Schweiße unser er. Previn en erbauen will, die wir aber hoffentlich nicht erbauen werden!“ (Lebhafter Beifall) Die Sitzung ward um 65 Uhr auf— gehoben. Sitzung vom 22. Januar. Bei der fortgesetzten De— batte uber die . von Paris ließen sich n, . der heutigen Sitzung Her. Mountier de ia Sizerranne * für, und Herr Pages (vom Arriege⸗Departement) gegen den Gesetz⸗Ent, wurf vernehmen. Set Abgang der Post befand sich der Mar, schall Soult auf der Rednerbuhne.

Parts, 22. Jan. Der Constuttonnel, das Organ des Hin.

Eine Nation sollte seyn, wie ein Polyp. lberall verleßhar, aber auch überall zu neuem Leben fähig; ihr

Man erkläre das, wenn man kann; ;

j rtesenhaste Fortification, jene Diktatur erfun⸗ den haben, die das Land in eine Anklage gegen sie verwandeln würde,

Initiative ergriffen

Möge das befe⸗

So sagt der Bericht; ich säge, daß niemals eine solche Lästerung gegen die Revolutien ausgesprochen

getoͤdtet oder gesangen.

iers, außert in Bezug auf die Debatten uͤber die Befestigung von 53 daß, wenn eine Frage bereits durch die Presse . von allen Seiten beleuchtet worden sey, wie dies mit der vorliegen- den geschehen, den Reduern in der Kammer wenig mehr dafür und dawider zu en uͤbrig bleibe. Die Herren Golbery und Lamartine hatten dies durch ihre Reden deutlich bewiesen, indem sie durchaus nichts Neucs gesagt hätten und ihre Argumente be, reits sammtlich burch die 3. im. Voraus ,, seyen; das einzige ihnen Eigenthüͤmliche wäre zer , ,. Theil ihrer Reden, der aber von gar keinem erthe sey. Die Rebe des Herrn von Lamartine bestehe von Anfang bis zu Ende aus glänzenden und. e erm, ne renn. Paradoxen, und er gebe sehr wenig auf Autoritäten; Vauban und Napoleon

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gälten ihm nichts, der Eine, well er zu fruͤh, der Andere, weil er zu spät gesprochen habe. Die ganze Rede beweise nur, daß Herr von Lamartine, der wahrend seiner kurzen volitischen Lauf bahn bereits Alles gelobt und Alles getadelt hahe, in diesem Augen blick durch die großen Namen Vauban und Napoleon sehr genirt werde, da er nur eine Autori ät in dieser Beziehung anerkenne, näm⸗ lich sich selbst. „Der Eint ruck, den diese Debatten auf uns gemacht haben,“ fahrt das genannte Blatt fort, „ist folgender: Die in strate— gischer Hinsicht gegen die Befestigung von Paris gemachten Ein wuͤrfe sind schlecht, und entsprechen in keiner Hinsicht den zu Gunsten des Projekts aufgestellten Gründen, die der Bericht mit so großer Klarheit erörterte. Aber angenommen, daß jene Einwürfe. wirk— lich ewas werth seyen, und daß die Bertheidiger der Besestigunn die Resultate einer solchin Maßregel uͤbertrieben, so müßte man nichtsdestoweniger Paris befestigen, deun es kann doch wohl Nie manden einfallen, zu behaupten, öaß das befeigte Paris leichter zu erobern sey, als das unbefestigte. D Wichtige in strategi— scher Hinsicht ist nun, Paris zu verthkidigen. Herr von Lamar⸗ tine hat die Frage aus einem andern Gesichtspunkte betrachtet. Er bekämpft die Befestigung in politischer Hinsicht. Wenn man ihn hört, so begreift man, daß er ein Mann der Restauration ist, und man erklärt sich, woher es kommt, daß er gegenwärtig in so gutem Vernehmen mit den Legitimisten steht.

Die kräftige Centralisirung, welche Frankreich regiert und ihm seine bemunternswuͤrdige Einheit giebt, erregt den Tadel des Redners. Wir wollen hier nicht auf die— sen Gegenstand eingehen, sondern Herrn von Lamartine und de⸗ nen, die seine Ansicht theilen, nur jagen; Ihr werdet die That⸗ sachen nicht wegleugnen; bekampft die Centralisirung, wenn sie Euch verdunkelt, aber gestattet wenigstens, daß sie existire. Frank⸗ reich ist folgendermaßen eingerichtet: Paris giebt das Losungs. wort, Parss hat bei unseren beiden Revolutionen die glorreiche Ist Paris in den Handen des Feindes, so können unsere Armeen zwar noch tapfere Thaten verrichten, unsere Festungen ihre Thore verschließen und Widerstand leisten, aber Frankreich ist des Mittelpunktes beraußt, von dem sein Leben

ausstroͤmt, und das ruchlose Unternehmen der Feinde würde auf—

fallend erleichtert werden. Die letzten Worte in der Rede des Herrn von Lamartine haben seine geheimen Gedanken enshuͤllt. Man könnte sich in der That fragen, warum das Projekt, Paris zu befestigen, einen Mann so leidenschaftlich erregen konnte, der bisher mit so stolzer Verachtung auf die Thatsachen herabsah und in den nibelhe fete Regtonen der Politik verweilte. Aber Herr von Lamartine hat eine eingewurzelte Antipathie gegen die Maͤnner vom 1. . und da sie es sind, welche die Arbeiten in Bezug auf die Befestigung vorbereitet haben, so erklart dies, weshalb alle Blitze der Beredsamkeit des Herrn von Lamartine sich gegen das Prosekt richten und weshalb er am Schlusse sei⸗ ner Rede seinen Dichter⸗-Groll fahren läßt und das vorige Ka— binet auf unbestimmte Weise mit einer Anklage bedroht. Von n. von Räemusat aufgefordert, diese Anklage selbst vor der

ammer auszusprechen, wußte er nichts weiter zu antworten, als daß dies geschehen wuͤrde, wenn nicht das neue Kabinet seine Vorgänger gleichsam durch eine Entschädigungsbill. gedeckt und das Projekt übernommen hätte. Wenn man einen Sinn in die Worte des Herrn von Lamartine hineinlegen durfte, und wenn die Logik uberhaupt seine Sache ware, so könnte man ihm sagen, daß er in diesem Falle seine Anklage gegen zwei Kabinette richten muͤsse.

Aber es war dem Deputirten der Saone und Loire nur um et— was Skandal . telmäßige Weise gelungen, und dte Kammer, deren große Majo

u thun und weiter nichts. Das ist ihm auf mit—

ritt entschleden fuͤr das Projekt zu seyn scheint, hat die Insinug- tionen ohne Konststenz wenig guͤnstig aufgenommen, die den Zweck hatten, die große Debatte, welche die Kommission und ihr Be⸗ richterstatter sehr weise innerhalb der Graͤnzen einer National⸗ Frage gehalten haben, zu einer Porteseuille⸗Streitigkeit zu machen.

Der Kriegs. Minister hat Depeschen aus Bona vom 6. Ja—

nunar erhalten, worin gemeldet wird, daß die Expedition gegen

den Stamm Beni Salah, welche den Zweck hatte, die Ermordung des Kaid Mahmud Ben Hassan und des Capitains Saget zu raͤchen, vollkommen gelungen ist. Mehrere Haͤuptlinge wurden Die Beni Salahs haben darauf eine Deputation nach Bona gesandt und um Frieden gebeten, allein zur Antwort erhalten, daß davon näht eher die Rede seyn kann, als bis sie den Moͤrder Achmed Ben Schail lebend oder todt

ausgeliefert hätten.

Die zehn Chasseur-Bataillone zu Fuß, welche in St. Omer

gebildet werden, sollen gegen Ende Aprils nach Paris kommen und am 1. Mai daselbst ihre Fahne erhalten, werauf sie dann

sogleich nach ihren Bestimmungsorten abgehen; eins wird näm— lich in der Umgegend von Paris vertheilt, eins bleibt in Vin— cennes, vier gehen nach dem suͤdlichen Frankreich und vier nach Afrika.

Herr Leuillon de Thorigny ist durch das vierte Wahl-⸗Kolle— gium von Lyon zum Deputirten erwaͤhlt worden.

Das Univers will wissen, daß die Regierung mit dem Römischen Hofe Unterhandlungen wegen Ernennung eines Kar— dinals eroͤffnet habe, die ihrem Abschlusse nahe seyen.

Der Kaiser von Oesterreich hat Herrn Charles Lucas fuͤr sein Werk: „Grundzuͤge der Gefaͤngniß-Reform“ einen werth— vollen Briilan:ring üͤbersandt.

Großbritanien und Frland. London, 21. Jan. In der letzten Woche herrschte große

Thaͤtigkeit bei den Gesandtschaften Oesterreichs, Rußlands, Mreu⸗

ßens und der Türkei. Freiherr von Buͤlow, der Tuͤrkische Bot— schafter, Baron Brunnow, Baron Neumann und Lord Palmer— ston hatten mehrere Konferenzen zusammen.

Aus dem Schreiben des deportirten Chartisten John Frost, welches neulich in einer Chartisten Versammlung zu Bristol von dessen siebzehnjaͤhrigem Sohne, Henry Hunt Frost, vorgelesen wurde und das aus Port Arthur in Vandiemensland vom 21. Juli datirt ist, geht

allerdings hervor, daß sowohl er, als seine Gefährten Jones

und Williams, von den dortigen Behörden als Schreiber und Aufseher uͤber die anderen Deportirten verwendet und darum auch etwas besser behandelt werden, als die uͤbrigen, wie man ihnen . B. die gelbe oder gelb und schwarz gestreifte Tracht der Straͤflinge erlasfsen hat. Es ist dies aber keine mit Geldgehalt verbundene Anstellung, wie Torvblaͤtter behauptet haben, sondern es ist ein alter Brauch, daß Deportirte, die eine etwas bessere Bildung als der große Haufe genossen haben und dabei ein an— staͤndiges Benehmen zeigen, auf solche Weise in den Straf⸗Kolo⸗ nieen benutzt werden. Port Arthur ist übrigens ein Strafert fur die Verbrecher⸗Kosönieen, wiewohl nicht ganz so fuͤrchterlich, wie die Insel Norfolt, auf welche 6 n der in Ketten ar , nn f gräßlich ist, daß, nach einer neucren Schilderung W. Ulathorne s, ch Cnc ire; von Neu⸗Hol⸗ land und Vandiemensland, diefelben oft einander, morden, nur um durch ihre Hinrichtung von einem solchen Leben erlsst zu

werden.

Staats⸗Angelegenheiten gemacht. t gluͤck oder eine Beleidigung, ihre Gegenwart ein Buͤndniß. Wenn ein Minister durch seine eigene Vermessenheit oder in Folge einer

fruher einmal Gouverneur der Englischen Bank. war hesonders mit dem Norden in Handelsgeschaͤften.

In einer vor wenig Tagen zu Lougborough in Leicestershire gehaltenen Ehartisten⸗Versammlung verbreitete sich der juͤngst aus bem Gefaͤngniß entlassene Collins uͤber die Lehren uad Grund⸗ satze des Chartismus, wobei er jedoch viel gemäßigter aufirat, als dies in früheren Zeiten der Fall gewesen. Die Hinneigung der Chartistsn zu Ruhestoͤrung, und zwar durch Anwendung physischer Gewalt, die sich im vorigen Jahre bei mehreren Ge— legenheiten kundgegeben, schrieb er theils dem Mangel an allem Unterricht, theils einer verkehrten Erziehung des Volkes zu. Er äußerte in dieser Hinsikt: „Die gegenwartige Generation besaß in ihrer Kindheit kleine) Flinten und Pistolen, um Engländer und Franzosen zu spielen; man gab den Kindern Bu⸗ cher in dir Hände, die gleiche Gesinnungen einfloͤßten, und wenn sie ausgingen, wurden ihnen ähnliche Gesinnungen durch die Nelsone⸗ Denkmaͤler und die Well ingtonsplaͤtze eingepraͤꝗgt; in ihren Gottesdienst

*

waren Dankgebete dafuͤr eingeslochten, daß Tausende von Weibern

zu Wittwen, Tausende von Kindern zu vaterlosen Waisen ge—

macht worden waren, und Gebete fur das Gluͤck der Waffen wurden verlesen. Wenn sie in Gesellschaft gingen, hoͤrten sie Kriegslleder singen, so daß in ihren kindischen Spielen, oder in ihren Andachtsüͤbungen, oder auf ihren Spaziergängen, oder bei ihren häuslichen Erholungen, militairischer Ruhm das bestaͤndige Thema war, während die Namen philanthropischer Maͤnner, wie

SFoward oder Pestalozzi, kaum vernommen wurden.“ In 2ezug

auf die Wirkung, welche die letzten Verfolgungen gegen die Char⸗ isten auf dieselben hervorgebracht, bemerkte er: „Keiner, der we⸗ gen Chartismus ins Gefaͤngniß ging, kam daraus weniger als Chartist hervor, als er hineingegangen, denn nur durch die Kraft der Vernunft und der Beweise kann auf den Menschengeist gewirkt werden. Wie arm und verachtet das Volk auch seyn mag, so konn⸗ ten weder Whigs noch Tories in irgend einer Gegend Großbri⸗ taniens eine boffentliche Versammlung zusammenrufen und thre Beschlüsse durchsetzen.“ Der radikale Examiner bemerkt hierzu, daß Niemand bloß wegen des Chartismus ins Gefaͤngniß gesetzt worden sey, sondern daß Viele nur wegen offener Auflehnung gegen die setzt von Collins gepredigten friedlichen Grundsãätze diese Strafe erlitten haͤtten. Was die Bemerkung betreffe, daß Whigs Und Tories bei keiner oͤffentlichen Versammlung ihre Beschluͤsse hätten durchsetzen koͤnnen, so wisse man, wie wenig Schreier dazu gehörten, um eine zahlreiche Versammlung zu stoͤren; auch hatten Whigs und Tories sich nicht eher mit den Chartisten Versamm⸗ lungen befaßt, bis dieselben nicht mehr die Namen von Howard und Pestalozzi auf den Lippen gefuͤhrt, sondern mit Piken und

Pechfackeln dabei erschienen waren.

Die Morning Chronicle empfiehlt den Franzoͤsischen Blattern, offenbar mit Hinsicht auf die Insinuationen, welche in den letzteren kuͤrzlich wieder uͤber den angeblichen Einfluß des

Englischen Gesandten auf das Franzoͤsische Kabinet laut geworden sind, sie wurden gut thun, in diger Beziehung dem Beispiel der

Englischen Presse zu folgen, „Wir verweisen“, sagt die Chro—

nicte, „die auswärtigen Gesandten, ihre persönlichen Schritte und ihre individuelle Bedeutung allein in die Hof-Nachrichten und denken nicht daran, sie zu Gegenstanden der Furcht oder der Vor⸗

liebe zu machen. Von der Franzoͤsischen Presse hingegen werden

die fremden Botschaster taglich auf die oͤffentliche Buͤhne gebracht,

hre Besuche, ihre Briefe, ihr Lächeln und ihre Vellmachten zu Ihre Abwesenheit ist ein Un—

Abstimmung der Kammer stüurzt, o, dann hat gewiß ein auswäͤr⸗ tiger Gesandter die Schuld, und wenn man die Vorstellung einer Posse verbietet, so wurde gleich ein sremder Botschafter am Schreibtische des Censors gesehen, wie er diesem die Feder

fuͤhrte.“

Dem Globe wird aus Paris geschrieben: „Lord Granville steht im Palast sehr gut angeschrieben, und es heißt, daß seine letzte Konferenz mit Herrn Gutzot sehr befriedigender Natur war. Nach den Salons-Geruͤchten hatte er eine sehr versoͤhnende Note

Lord Palmerston's uͤbergeben.“

Lord Palmerston hat an die Koͤnigliche Artillerie⸗Abtheilung, welche unter Oberst-Lieutenant Hoggins am Bombardement von

St. Jean d' Acre Theil nahm, im Auftrage der Koͤnigin ein be—

sonderes Belobunasschreiben gerichtet.

Das hiesige Handelshaus, Garry und Curtis, hat seine Zah— lungen eingestellt, was an der heutigen Boͤrse viel zu reden gab; die Passiva derselben werden verschieden angegeben, aber sie schei— nen wenigstens nicht bis an 100,000 Pfd. zu reichen; Einige wollen sie sogar nur auf 40,000 veranschlagen, dies wird aber von den Meisten fuͤr zu niedrig gehalten. Als Grund des Fal— lissements wird der Tod eines Compagnons und die Zuruͤckforde— rung eines bedeutenden Kapitals angesuͤhrt. Herr Curtis war Die Firma

Der unlaͤngst in Cadix verstorbene Englische Schriftsteller,

Herr Standish, hat seine in Duxbury, Hall bei Preston befind⸗ liche Gemäldegallerie, eine der werthvollsten Privatsammlungen in England, dem Koͤnige der Franzosen vermacht.

Die Fondspreise haben sich heute nicht gebessert, man ist

noch immer zum Verkaufen geneigt, um so mehr als von den Spekulanten das Geruͤcht verbreitet wurde, es stehe eine baldige Parlaments⸗-Auflösung bevor, in welchem Falle vermuthlich bedeu⸗ tende Quantimten von Staats-Papieren an den Markt wuͤrden gebracht werden, um die Ausgaben fuͤr die Wahlen zu decken.

N ieder lande.

Aus dem Haag, 23. Jan. Die Hollandischen Slät— ter und das Journal de Luxembourg publiziren eine Koͤnig⸗ lich Großherzogliche Verfuͤgung vom 135. d. M. wonach zwei Noten, welche der Minister der auswärtigen Angelegenhelten, Herr Verstoitk v. Soelen und der Geheimrath fuͤr die Luxem⸗ burgischen Angelegenheiten, Herr Stift, mit einander ausgewech⸗ selt, zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht werden, In Gemaäͤßheit diefer Noten sind folgende bis züm J. Januar 1842 guͤltige Zoll⸗ Erleichterungen einasfshrt: Aus dem Großherzogthum Luxemburg werden zollfrei im Königreiche der Niederlande zugelassen: Leder, Tuche und andere wollene Stoffe, Fayence, Tapeten und andere Paplere, Handschuhe und Möoͤbel; dagegen werden aus den Mie— derlanden zollfrei im Großherzogthum zugelassen. Butter, Käse und gesalzene oder geräucherte Fische. Hinzugefüͤgt ist folgende Bestim mung: „Das vorstehende Arrangement wird eventuell in dem Augenblicke aufhören, wo das Großherzogthum Luxemburg 6 dem 1. Januar 1812 in den Deutschen Zollverein ein tritt.

Belgien.

Bruͤssel, 23. Jan. In Philsppville ist an die Stelle des verstorbenen Herrn Seron der Kandidat der Liberal⸗Ministeriellen, Graf von Balllet Latour, zum Mitglied der Repraͤsentanten⸗Kam⸗

mer erwählt worden. Die katholische Partei hatte den Kandide⸗ ten Herrn Renson auf die Wahlliste gebracht und aus allen Kraͤ

ten unterstuͤtzt, sein Gegner trug jedoch den Sieg daron. Seit dem Eintritt der Herren Lebeau und Rogier in das Ministerium haben zehn Ergaͤnzungswahlen fuͤr die Revraͤsentanten-Kammer stattgefunden; von diesen fielen neun in ministeriell⸗liberalem Sinne und nur eine Wahl im Sinne der sogenannten katholischen Par— tei aus. .

Die Repraͤsentanten⸗Kammer ist nunmehr, nachdem sie die Erörterungen des Budgets fur das Ministerium des Innern been— digt, zu dem Verwaltungs⸗Budaet des Finanz Ministeriums uͤber— gegangen Herr Doignon hielt heute eine lange Rrde, worin er die Regierung tadelte, weil sie ihre Kassen⸗Geschäste fortwährend durch die General-⸗Societät besorgen lasse. Ueber die Differenzen, die gleichwohl seir kurzem zwischen dieser Societät und der Re— gierung bestehen, wuͤnschte er die detaillirteste sch lu ie je— doch zu gewähren der Minister nicht geneigt schein

Bundesstaaten.

Muͤnchen, 22 Jan. (A. 3.) Wie bis jetzt beEimmt ist, wird die Vermählung Ihrer Darchl. der jungen Herzogin Theo— dolinde von Leuchtenberg mit Sr Erl. dem Grafen Wilhelm von Württemberg in der ernten Halfte des Februars (es verla am Sten) stattfinden. Das Namensefest der Fuͤrsilschen Braut wurde heute im srohen Familienkreise beganzen. JJ. Kause lichen Hoheiten der Herzog und die Herzogin von Leuchtenberg dürften un ere Stadt früher, als sie gesennen waren, wie es heißt, schon um die Mitte März, verlassen, um in St. Peters burg der Vermählung des Großfuͤrsten Thronsolgers beizuwoh— nen, welche, wie die Sage geht, schon gegen Ende Aprd statt⸗ finden wird. Der nächste Nussische Feldjäger, der hier eintrifft, wird wahrscheinlich das Nahere hierüber bringen Wie man vernimmt, hat Se. Majestät der Konig von Sachsen dem Leib— arzt unseres Monarchen, Geheimenrarh v slau, das Ritter kreuz des Säͤchsischen Civil-Verdienstordens verlehen.

Leipzig, 16. Jan. (Frankf. Bl.) Die Ersolglosigkeit diesseitiger Adressen an die Staats-Regierung, um dieselbe zur Anstellung Dahlmann's an hiesiger Universität zu vernmdaen, hat die in dieser Angelegenheit geheten Heffnungen noch nicht gaͤnz— lich niedergeschlagen, da sich, sicherem Vernehmen nach, in Dresden be— deutende Einfluͤsse zu Gunsten Dahlmann's neuerdings geltend machten, die wohl in einer fernern Zukunft dasjenige bestimmt herbeifüͤhren, was schön im Augenblicke zu gewähren nicht thun— lich war. j ö

Jena, 22. Jan. (Hamb. K) Dahlmann hat darauf verzichtet, dem Rufe nach Bern zu folgen, da einige Hedingun— gen, deren Erfuͤllung ihm vorlaufig zugesazt war, von dem Re— gierungs Rathe nicht gewährt wurden, und wird an seiner Dani— schen Geschichte fortarbeiten, deren zweiter Band bereits unter der Presse ist

Frankfurt, 22. Jan. Nach allen Mittheilungen werden die Komplettirungen der Bundes-Kontingente der Bundes— staaten, wo sie noͤthig waren, mit großem Eifer fortgesetzt und bis zum Marz vollkommen beendigt seyn muͤssen. In unserer Stadt werden wir auch bald gleiche Vorbereitungen gewahren, denn unser Bataillon muß noch einige hundert Mann stärker seyn, als es jetzt ist; schwerlich sind sie aber anders einzustellen als durch den Zug der Conscriptionspflichtigen. Die Bundes“ Militair⸗Kommission ist unausgesetzt sehr thätig. So also scheinen wir einem kriegerischen Frühjahre entgegen zu gehen, und denn noch ist es die allgemeine Hoffnung, daß er neue Bluͤthen der Friedens treiben werde. Die Vorsicht, die Umstaͤnde gebieten Vorbereitung zum Krieg, die Weisheit der Kahinette laͤßt es aber an Bemähungen fuͤr Aufrechthaltung des Friedens nicht fehlen und so wollen wir mit Vertrauen einer Zeit entgegen ge— hen, die uns in ihrer politischen Entwickelung zwar noch verschleiert ist, aber gewiß alle bangen Vesorgnisse täuscht. Was in den letztern Tagen einen reichen Stoff der Tagespresse und dem Ta— gesgespraͤch verlieh, war die Wassersnoth, die unsere Gegend heim suchte und noch nicht ganz verlassen hat. Sehr hart bedrängt waren die Bewohner aller Orte an der Nidda, welche durch das Schmelzen der Schneemassen in den nahen Gebirgen zu einer nie erlebten Hoͤhe und Ausdehnung anwuchs und manche Orte 35—5 Fuß unter Wasser setzte. Noch steht aber das Wasser in fast allen diesen Orten, wenn es auch hei dem eingetretenen Frost bedeutend gefallen ist. Der Main hatte eine Höoͤhe von beinahe 18 Fuß erreicht, war natuͤr— lich auch stark in unsere Stadt eingedrungen und hat hier mehr- fachen Schaden angerichtet. Man hofft indessen, daß der Fluß in einigen Tagen in sein Bett zuruͤckgekehrt seyn wird. Er treibt aber bereits wieder frisches Eis. Die Taunus-Eisenbahn hat na— mentlich zwischen hier und Höchst sehr gelitten und die Ausbesse⸗ rung wird einer guͤnstigern Jahreszeit überlassen bleiben müssen, morgen aber beginnen wieder die Fahrten zwischen Höchst, Mainz und Wiesbaden auf der Bahn, und zwischen Frankfurt und Hoͤchst ist einstweilen eine Omnibus-Fahrt eingerichtet worden. Die Taunus-⸗Eisenbahn⸗Aktien, welche schon auf 326 Fl gefallen wa— ren, hoben sich heute wieder auf z321 7 Fl. Die Boͤrse war indessen in dieser Woche nicht sehr belebt, woran zum Theil die uͤberaus große Unregelmäßigkeit in dem Eintreffen der Posten Schuld ist; im Allgemeinen unterlagen die Fonds auch keiner großen Ver⸗ anderung.

Se. Excellenz der Graf von Leiningen, Vice-Gouverneur 2 Bundes-Festung Mainz, war in den letzten Tagen hier an⸗ wesend.

Der Königl. Niederlaͤndische Bundestags-Gesandte, Herr Graf von Gruͤnne, wird bestimmt im naächsten Fruͤbiahr seinen Posten verlassen und ins Privatleben zuruͤcktreten. Unser diplo⸗ matisches Corps verliert dadurch sein ältestes Mitglied.

Thalberg, der heute noch im Museum gespielt hat, verlaͤßt nun unsere Stadt und geht nach Weimar. Die 40 Bergsaͤnger

Gesang bei aller Originalität und einzelnen Schoͤnheiten ermu— dend uͤnd dem Deutschen musikalischen Ohr nicht ansprechend ist.

Freie Stadt Krakau. Krakau, 18. Jan. (8. A. 3.) Mit dem Bau der War schauer Eisenbahn nach Bochnia hin, zum Anschluß an die Kai—

ser⸗Ferdinands. Nordbahn, geht es ungemeim rasch vorwärts. Viele Tausende von Arbeitern find dabei beschaftigt, und ihre Zahl wird

beim Eintritte der guͤnstigen Witterung noch vermehrt werden Die andauernden Regenguͤsse im vzrigen Jahre haben die Vollen⸗

dung der Bahn verzögert, die außerdem unfehlbar zu Stande

gekommen ware, nun aber 1811 weniastens sicher ist. Inzwischen

atte dieses Regenwetter auch wieder das Gute im Gefolge, daß . die Damme sehr konsolidirten und nun so schön und fest da—

ehen, als ware eine seit vielen Jahren fertige Arbeit zu sehen. Ber grobe Sand hat sich gesetzt and verbunden und bietet über—

aus den Pyrenäen haben in ihrem ersten Konzert im hiesigen Theater nur sehr getheilten Beifall erhalten, wie denn auch ihr

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all eine alatte Oberfliche. Eins der thätigsten und einflußreich— sten Direetions-Mitglieder ist der Warschauer Banquier, Herr Steinkeller. Seinen Bemuhungen ist es zu danken, daß der Be— schluß durcheing, die Bahn mt Damp'⸗-Maschinen zu befahren, da die Mehrzahl des Direktoriums sich dahin neigte, den Betrieb bloß miFe Pferdekraft einzuleiten, wodurch diese mit so vieler Sehn— sucht und Freude begleitete Unternehmung nur in beschränkter Weise ins Leben getreten waͤre. Auch der Fuͤrst-Statihalter von Polen hat sich der Ansicht für Besahrung mit Lokomonven ange— schlossen, und seinen Vorschlag in diesem Sinne dem Kaiser Ni— kolaus eingereicht. Bereits ist eine große Masse Ei en-Schienen

aus England eingetreffen, eben so vier Lokomotiven und sechs Personenwagen aus Belgien. Der Unterbau ist durchgehends so

breit und solid eingerichtet, de werden kann. G est er (ch. *. X. * J 82 23 Triest, 18. Jan. Hier sind mit dem von Syra kommen— den Dampfboot „Metternich bis zum 7. Januar eingelaufen, Sntscheidendes über die Kriegsfrage bekannt war. Dascha soll auch noch fortwährend in Damaskus seyn

de e e NR. U zhrahmm

=

Sch weiz

28 3.

Freiburg, 18. Jan. Heute hat der Staats rath einstimmig beschlossen: als Beschntzer der Kloͤster und des Bundes vertrags von 1815 die J anzufragen ob sie wirklich die Aufhebung aller Köster des Kan tons dekretirt habe. Nach Beantwortung dieser Frage die Regierung gens chißt finden, zu Maßregeln zu

. (Bas. Z)

r Megterung ven

ihr als Mitglied des Schweizer⸗Bundes zur Pflicht gemacht wer⸗

den. Dieser Beschluß wird vom ganzen Freiburgischen Volke mit Beifal aufgenommen werden; denn immer allgemeiner und

starker spricht sich hier die Sympanhie fuͤr die unterdruͤckten Aar⸗

gauischen Katholiken aus. . Aargau, 20. Jan. Das Dekret uͤber die Kloͤsteraushebung ist an eine Kommission gewisen worden der Kloͤster haben, sicherm Vernehmen nach, nur ig Mäatgglieder des areßen Rathes gestimmt.

auch aus den andern katholischen Bezirken mangelten bei der Be— ra hung und Abstimmun; viele Mitglieder.

Nach den neuesten Berichten von Solothurm herrschte uͤber all vollkommenste Ruhe, die Truppen waren an den meisten Orten entlassen und nue Kaserne und Zeughaus waren noch im— merfort bewacht. Der kleine Rath scheint es unter diesen Um— staͤnden fuͤr angemessen gefunden zu haben, die Kaserne zu ver— lassen und seine Permanenz aufzuheben.

Spanien.

Madrid, 11. Jan. Die Hof⸗-Zeitung enthält ein mini— sterielles Dekret, die schnellere und regelmaäßigere Befoͤrderung der Briefe mit der Post betreffend. .

Aus Malaga schreibt man, daß vor kurzem 150 Maul— thier⸗Ladungen Englischer Zeuge von Gibraltar aus eingeschmug— gelt worden und sicher ins Innere des Landes gelangt seyen.

tr u g an. Lissabon, 11 Jan. (Times.) Am (ten hielten die Cortes

—=— ihre erste Sitzung; in der Deputirten⸗-Kammer waren 8Stz, im Se— nate 356 Mitglieder anwesend, also beide Versammlungen in hin“ reichender Anzahl vereinigt. Zu Präsidenten und Vice-Praͤsidenten vurden dieselben Individuen erwählt, welche während der Session der außerordentlichen Cortes diese Aemter bekleidet hatten, namlich der Herzog von Palmella und der neue Patriarch von Lsssabon, Graf d'Argueil, im Senate, und die Herren J. de Souza Magelhaes und N. Pastana in der Deputirten-Kammer. Wenn man ein Ur—

theil über die Stellung der Parteien nach der Aestimmung bei diesen Präsidentenwahlen fallen darf, so ist die Opposition in der

Deputirten⸗Kammer im Zunehmen; sie beträgt 27 auf IFtz anwesende Mitglieder.

zu einer Doppelbahn benutzt

Nachrichten aus Alexandrien wonach dort noch immer nichts

rgau offiziell

wird sich

schreiten, die

Gegen die Aufhebung

Aus den Bezirken Muri und Bremgarten waren nür außerst wenige Mitglieder anwesend und

ü Der Ultra- Septembrist Baron de Villa Nova da Fascoa hat seinen Pesten als Senator aufgegeben, und es heißt,

daß andere Cortes: Mitglieder in beiden Kammern seinem Bei⸗

spiele folgen werden. Am Schlusse der Senats-Sitzung vom 5ten

empfahl der Herzog von Palmella seinen Kollegen eifrige Thaͤtig⸗“ keit, besonders in Betreff der Douro-Frage, die er als von der hoͤchsten Wichtigkeit bezeichnete.

Das 27ste Regiment sollte am ten nach Peniche abgehen, 2te Jaͤger-Regiment, nach Lamego bestimmt, hat Befehl, sich marschseitig zu halten. Das (te Jaͤger-Regiment befindet sich auf dem Marsche von Algarbien nach Porto. Die Linien von Setubal sollen ausaebessert werden. Der Gouverneur von Elvas, Visconde Sa da Bandeira, hat greße Thätigkeit entwickelt, um die Vorraͤthe der Festung zu vervollstaͤndigen. Die Zugbruͤcken werden jeden Abend aufgezogen und erst am solgenden Morgen wieder niedergelassen. Der Kriegs-Minister hat beim Senate darauf angetragen, die Senateren, Grafen das Antas, Mello und Avilez zu die pensiren, damit dieselben zu verschiedenen Mis— sionen verwendet werden können; der Erstere wird Tagen aus Porto hier erwartet. 3.2 7:3 218

dels

in wenigen

Die Spanischen Truppen, welche an der Graͤnze zusammen⸗

gezogen sind, unter dem Vorwande eines Gesundheits-Cordons, sollen, wie es scheint, die Einfuhr Englischer Fabrikate aus Por— tugal in Spanien verhindern. ;

F unrl Konstantinopel, 5. Jan. (A. 3). Moslun Bey Efendi, Musteschar im Departement des Auswaͤrtigen, hat in Folge der Beschluͤsse der hohen Pforte vom 27. Dez. die Mission nach Alexandrien zur Unterhandlung mit dem Vice-Koͤnig erhalten. Die

Wahl Mosluns zur Schlichtung der mit Aegypten noch beste⸗ henden Differenzen war bereits am 2Wsten erfolgt. Ebenso die Er⸗ nennung Javer Pascha's (Walker) zum Pforten Commissair zur

Vollziehung des speziellen Auftrags, die Osmanische Flotte im Ha fen von Alexandrien zu ͤbernehmen. Diese beiden Bevollmaäͤchtig⸗ ten segelten aber erst gestern von hier ab und werden wahrschein⸗ lich nicht vor dem 15ten bis 20sten an der Aegyptischen Küste an⸗

kommen. Moclun Bey hat den Befehl, von Mehmed Ali die Räumung Syriens, Arabiens und der heiligen Siädte zu ver.

langen, die Vollziehung aller dem Pascha durch die Konferenz von London und durch die besonderen Befehle des Sultans auf- erlegten Bedingungen zu uͤberwachen. Sobald er seinen Instruc⸗

tionen gemäß finden wird, daß diese Bedingungen buchstaäͤblich

erfullt sind, dann, aber auch erst dann, wird die Einsetzung Meh⸗

med Al's als Paschas von Aegypten statthaben. Doch ist es Moslun Bey nicht benommen, dem Mehemed Ali im voraus die guͤnstigen Folgen bekannt zu geben, welche eine aufrichtige und vollstaͤndige Unterwerfung des Paschas nach sich ziehen werde. Nur soll dies nicht auf offiziellem Wege geschehen. Die kuͤnsti⸗

gen Verhaͤltnisse Aegyptens zu Konstantinepel werden, wenn die Ansichten der Pforte auf keine Hindernisse stoßen, eine totale Aenderung erfahren. Mehmed Ali würde darnach auf lebent⸗ lin lich das Paschalik von Aegypten erhalten und in seiner Ver⸗ waltung denselben Beschränkungen wie jeder andere Pascha un⸗ terworfen seyn. Vorzuͤglich scheint die Pforte der Verleihung des Paschaliks von Aegypten den Charakter einer Gnadenertheilung geben und Alles vermeiden zu wellen, wodurch die Sache den Anstrich eines vertragsmäßigen Verhältnisses erhalten könnte, Dagurch wähnt die Pforte die Inamovibilitaͤt des Paschas zu umgehen, die sonst vermoͤge der lebenslänglichen Dauer seiner A ministration von selbst verstanden werden muͤßte. Die nu⸗ merische Bestimmung der Land- und Seemacht, die der Pascha in der Folge zu halten befugt seyn soll, die ee = ,,. über die äußeren Abzeichen der Abhangigkeit, anderg Beschraͤnkungen in Hinsicht auf seine Hofhaltung und auf die Benennung seiner Diener und Raihgeber, scheinen nicht als ein Gegenstand der Instructionen betrachtet worden zu seyn, welche Moslun Bei mitgegeben wurden; die gesetzlichen Bestimmungen uͤber diese Punkte will der Sultan krast seiner souverainen Machtvollkem⸗ menheit in der Folge diktiren. Hingegen ist in Bezug auf die Finanzen dem Abgesandten die Anordnung mitgegeben worden, daß die Einkuͤnste Aegyptens zu zei Dritteln in die Großherr⸗ liche Kasse fließen und das übrig bleibende Drittel Mehmed Ali zur Verfügung überlassen werden solle. Moelun Bei Efendi vird nun? unmittelbar nach Marmarizza segein, und dort Alles Punkt fär Punkt mit Lord Stopford besprechen. Sollte der FDritisch? Admiral noch keine neuen Instructionen von England erhalten haben, so haben die Tuͤrkischen Kommissarien bis auf die Ankunft derselben daselbst zu warten. Die Frage, wie der alte Pascha sich nun, wo mit bloßen Erklärungen und Betheue⸗ rungen von Ergebenheit und Treue schwerlich mehr etwas aus— zurichten ist, benehmen werde, beschäfligt hier alle Pelitiker. Daß Mehnied Ali, wie man aus den in seinem bekannten Schrei⸗ ken an den Reis, Efendi enthaltenen Aeußerungen vermuthen sollte, unbedingt sich in Alles fuͤgen werde, glauben Wenige. Wahrscheinlicher ist der Fall einer Weigerung, auf die ihm ge— machten Vorschläge einzugehen. In diesem, Fall behauptet man, hat der Abgesandte der Pforte den Befehl, Alexandrien sogleich zu verlassen und nach Konstantinopel zuruͤckzukehren, Aber Mehmed Ali durste sein besher befolgtes System der Tergiver— sationen nicht aufzeben und die Entscheidung der Angelegenhei⸗ ten noch hinzuhalten suchen. Was wird alsdann geschehen? Ich alaube, der Tuͤrkische Efendi wird sich dem unverbesserlichen Charakter des alten Mehmed sfuͤgen und unterhandeln. Dieser Tage ist in Pera ein neues Gesetz gegen die Hazark⸗ spiele kundgemacht worden. Das Spiel wird darin als die Quelle der meisten Verbrechen gegen das Eigenthum bezeichnet, die sich besonders in der letzten Zeit auf sehr beunruhigende Weise vermehren.

Aegypten.

Alexandrien, 27. Dez. (Franzoͤs. Bericht uͤber Toulon.) Man hat haufig von der Armee von Syrien gesagt, daß es ihr an den noͤthigsten Beduürfnissen fehle und daß sie den größten Mangel leide; dies scheint nur eine Erfindung der Englaͤnder gewesen zu seyn. Das am Gestade und in den Haupiplätzen zusammenge— häufte Material war unermeßlich, die Verproyiantirung in Lebens⸗ mitteln war in großem Ueberfluß vorhanden Ich habe von einem Oberoffizier, weicher der Besatzung von Latakieh den Befehl zum Ruͤckzug brachte, erfahren, daß man in dieser kleinen Stadt, wo sich nur ein Bata llon Jnfanterie und eine Schwadron Lanciers befand, 5ud0 Saumihtere mit Lebensmitteln beladen hatte, die zu der Armee stießen. Was zuruͤckrlteb, ward im Ausstrich verkauft, weil es an Trans portutttteln fehlte. Bei der Besetzung dieser Stadt durch die Ti ken fanden sich noch so viele Lebensmittel da— selbst, daß man vier Handelsschqfe damit beladen konnte. Der Franzaͤsische Konsul in Latakieh, Herr Geeffroi, hatte im Auf⸗ strich 3060 Acdebs Reis gekauft, der Tuͤrkische Kommandant ließ ihm aber bedeuten, daß, da Syrien und Aegypten jetzt wie⸗ der Tuͤrkische Prortn en geworden seyen, Alles der neuen Regie⸗ rung gehöre. Herr Geoffrot reklamirte vergeblich bei dem Engli— schen Commissair, der dabei war, er konnte keine Genugthuunz erhalten, und man erbrach die Thuͤren seiner Magazine. Unser Konsul beschwerte sich uͤber diese Willkuͤr und diese Gewaltthä— tigkeiten bei seinen Vorgesetzten von Aleppo und Beirut, es blieb aber bis jetzt dabei. Wir fangen an uns daran zu gewöhnen, täglich unsere Agenten insultirt zu sehen, ohne daß die Regie⸗ rung sich darum kümmerte. Der Einfluß Frankreichs in diesem Lande ist voͤllig verloren; Jedermann blickt mit Hohn und Ver— achtung auf uns. Uebrigens ist hier die allgenieine Meinung, daß die Orientalische Frage trotz aller Traktate und Conventionen noch durchaus nicht gelost sey. Mehmed Ali scheint noch nicht alle Hoffnung verloren, und nur gezwungen in einen Waffenstill⸗ stand gewilligt zu haben. Er glaubt noch Macht genug zu besitzen, das, was er verloren, wieder zu erringen. Deswegen eilt er sich auch nicht mit der Vollziehung der Haupt⸗Klauseln des Trak⸗ tats: der Herausgabe der Flotte und der Räumung von Syrien.

Man hat noch nichts gethan, um die Osmanischen Kriegsschiffe

zur Ausfahrt vorzubereiten, und Ibrahim Pascha scheint noch nicht geneigt, Syrien zu verlassen. Sie wissen, daß ein Corps Drusen aufgerieben wurde; die Erbitterung seiner Truppen war so groß, daß 30 Arabische Scheichs zusammengehauen wurden, ohne daß Ibrahim Pascha sie zu reiten vermochte. In jener Provinz werden neue Aufstände ausgebrütet, sowohl durch die Intriguen Mehmed Ales, als durch die Gebirge bewohner, die nach völliger Unabhängigkeit trachten. Der neue Emir des Ge⸗ birgs hat erklärt, daß er sich nicht länger halten könne, wenn man ihm keine Verstärkungen schickhe. Die Einwohner von Je— rusalem, die von Steuern und Erpressungen durch die Beduinen erdruͤckt sind, haben den Gouverneur von Gasa um eine Aegyp⸗ tische Besatzung gebeten. In Aegypten werden alle Vorberei⸗ lungen zum Widerstand gerroffen und alle verfuͤgbaren Truppen konzentriren sich an der Kuͤste und in Alexandrien.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Berlin. In einem Zwischenraum von nur fünf Tagen werden den hiesigen Müsilfreunr en zwei interessante Unterhaltungen ernsterer

Art dargeboten, die es beide verdienen, daß in diesen Bicttern daran

ĩ iesen wi Gewiß wi a8 ei chmen dem anderem hingewiesen wird. Gewiß wird das eine Unterneh n Len des

leinen Abbruch ihnn, da beide auf gleiche Theilnab me v9 es ein sunst liebenden Pub ikums gerechte Ansprüche haben. ' dar jungeres tüchtiges Tient, das in unserer Mitte 8 . mach frühe, Emfaltung schöng, Seßnung'! wackt bein orten

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init einem ersten größtren Werk hervortritt; er rom rein⸗ ten seiner feäst ien Mannct!ihätiakeit abaernfener,

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tem nicht ju der allgemeinen Anga (en n un g Bern hard Klein sind vollsten Maße gebiit. Karl Eckel un 2 . de den Ren eue Gee mit gern hier neben einander nennen,