1841 / 30 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Wegen der von den Banken getroffenen Vorbereitungen zur Wiederaufnahme ihrer Baarzahlungen am 15ten 8. M. ist das Geld am hiesigen Markte sehr selten geworden. Der Dis konto hat sich auf 10 pCt. gehoben. Die Bank der Vereinigten Staaten hat auch bedeutende Summen auf die Herren Morrisson und Compagnie in London gezogen, was den Cours sehr druͤckt. De Bankerott⸗Bill steht auf dem Punkte, dem Kongreß vorge⸗ legt zu werden, und man zweifelt nicht, daß sie durch zehen wird. Einen Augenblick fuͤrchtete man, daß die halbjährige Dividende von den Staatsschulden nicht puͤnktlich würde bezahlt werden, doch ist jetzt das Vertrauen wiederhergestellt.

Die Verbindungen zwischen den Vereinigten Staaten und Europa, sowohl durch Paket, ale Dampfschiffe, sind jetzt im re⸗ gelmaͤßigsten Gange. Sie beruhen alle auf Privatunternehmungen, und nur die juͤngst errichtete Dampfschiff⸗-Linie zwischen Lwervool und Boston ist von der Englischen Regierung zum Transport der Post Pakete und Briefe ins Leben gerufen worden. Die zwi— schen Nord⸗Amerika und Europa segelnden Paketschiffe sind saͤmmt— lich Amerikaner, mit Ausnahme derjenigen von Bremen und Hamburg, welches Deutsche Fahrzeuge sind und von welchen sich die ersteren durch schnelle Reisen hoͤchst vortheilhaft aus—˖ zeichnen. Die Paketschiffe fahren zu bestimmten Stunden ab und sind die groͤßten Schiffe, welche existiren, indem sie bis zu 10600 Tonnen halten. Sie sind starker und schaͤrfer gebaut, als die Kauffahrteischiffe, stärker bemannt und haben, ganz stuͤrmische Jahreszeiten ausgenommen, eine ziemlich regel— maähige Ueberfahrt von durchschnittlich 20 Tagen nach Europa, und von Europa, wegen der Nordwestwinde, in 38 Tagen. Die Dampfschiffe brauchen durchschnittlich 15 Tage nach Europa und 18 20 Tage von Europa. Diese Dampfschiffe sind sammtlich Englische. Es haben sich dafür noch keine Amerikanische Unter— nehmer gefunden, nischen Fluͤssen und Seen beschafrigten und hier gebauten Dampf— böte um das Doppelte und Dreifache die der uͤbrigen Welt uͤber⸗ steigen, und obgleich fuͤr Russisch⸗ Rechnung Damof-Fregatten hier gebaut werden, wie sie nach dem Urtheil unparteiischer Rich⸗ ter in gleicher Guͤte nirgends gebaut werden koͤnnen. Die Ein— richtung auf den beiderlei Arten der zwischen Amerika und Europa fah⸗ renden Schiffe ist fur die Passagiere ausgezeichnet, sowohl durch Luxus, als durch Zweckmäßigkeit. Das Passagier⸗Geld beträgt in der ersten Kajuͤte der Paketschiffe 126 Dollars, Kost, Wein und Al— les einbegriffen. Die Dampfschiffe nehmen 150 Dollars nach und 250 von Eurepa und zaͤhlen dennoch durchschnittlich 100 Perso— nen. Ein neues rerkon ! ganz segelfertig und mit vollem In— ventar fuͤr die erste Kajüte, hat einen Werth von 56 70, 0uo Dollars. Die Dampfschiffe kosten ungleich mehr. Von 16 Pa— ketboͤten, welche jeden Monat in den Hafen von New-Hork ein— laufen, und eben so vielen, die von hier auslaufen, sind in den letzten Jahren nur 4 verloren gegangen. Außerdem unter— halten Philadelphia, Boston, Baltimore, Charleston und New— Orleans regelmäßige Paket, Fahrten nach Europa, und trotz dem uͤbersteigt die Zahl der Kauffahrteischiffe die der Paketschiffe noch um mehr als das Sechsfache.

Die Zahl der Deutschen Zeitungen in den Vereinigten Staa⸗ ten betraͤgt jetzt uͤber 70, zum Theil im größten Englischen For— mat und mit 6 Spalten auf einer Seite; die meisten erscheinen aber wöchentlich nur ein- bis zweimal, während von den 1500 Englischen Blaͤttern 150 täglich, einige sogar zweimal taͤglich er—

scheinen. . 3 9.

ĩ inmohner van dai ĩ ei . Gran hic Frage neue , ,. an, * che aber jetzt der Central⸗Regier md? 2daftengton vorliegt, deren Absichten friedlich sind, so glaubt man, von jener Seite nichts be— sorgen zu durfen.

Ein Schreiben aus Matamoras vom 7. November bringt den Text einer zu Camargo zwischen den Mexikanischen Generä— len Arista und Canales abgeschlossenen Uebereinkunft, die dem Kampfe zwischen den Centralisten und Foͤderalisten, in der Vor— aussicht baldiger Feindseligkeiten mit Texas, ein Ende macht. Herr Rubio von San Luis de Potosi soll mit der Mexikanischen Regierung eine Uebereinkunft abgeschlossen haben, die ihm gestat— ten soll, uͤber Matamoras Waaren fuͤr ] Million Piaster gegen Zahlung von 300,000 Piastern, die zu den Kriegskosten gegen Texas verwendet werden sollen, einzufuͤhren.

Die neuesten Berichte aus den suͤdlichen Staaten schildern den wahrscheinlichen Ertrag der bevorstehenden Baumwollen⸗ Aerndte als ziemlich weit hinter den fruͤher gehegten Hoffnungen zuruͤckbleibend und geben ihn nur zu 1,706, 0060 bis 1,756, 060 Bal— len an. Die Preise dieses Artikels sind deshalb auf allen Maärk— ten der Union gestiegen.

8 n land.

Köln, 23. Jan. (Köln. Ztg.) Ein Korrespondent der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“ berichtet aus Köln unterm 109. Januar von unserm damals noch werdenden, nunmehr ins Daseyn getretenen Dombau⸗Verein. Wir muͤssen ihm Dank wis— sen fuͤr diese oͤffentliche Besprechung einer zunächst zwar unserer Stadt und Provinz und dann dem Deuischen Vaterlande ans Herz zu legenden, oder, man erlaube mir zu sagen, am Herzen liegende Angelegenheit, mochten aber dennoch unsern Landsmann freundlich bitten, im Interesse der gemeinsamen Sache den Schein ven Ausschließung zu meiden, der ein allzu starkes Vorkehren der nationalen Seite hervorrufen könnte. Ist der Dom freilich zu— nächst ein Deutsches Werk, so machen Doch die Kunst, die ihn erzeugt hat, die Religion, der er dient, keinen Anspruch darauf, einer bestimmten Nation anzugehsren, streben vielmehr beide ihrem Wesen nach ewig dahin, in ihrem Gebiete die engen

chranken der Nationalitäten fallen zu machen. Es ist uns fuͤr unser Beginnen von England, Holland, Belgien aus die regste Theilnahme zugesichert. Es wirkte in diesen Landern das allgemeine Wesen der Kunst und Religion und wirz noch on anderen Orten zu unsern Gunsten wirksam seyn. Mit, hin verarge man es uns nicht, wenn wir uns ausdrücklich dagegen verwahren, daß nicht' unsere Sache im Dienste einer, Zwecke des Augenblick verfolgenden, Politik ausge— beutet werde. Dafür ist fie zu groß Wir snd Preußen, sind. Deutsche, wo es gilt und wo es paßt Sim Staate und in der Politik „, aber nicht auch in der Kunst, in der Wissenschaft, in der Religion. Das echte Geistesleben uüͤberwogt jene Schran—⸗ ken der Nationen, denn die Natur des Geistes ist, sich vom Endlichen, von Zeit und Naum zu befreich. Hick nun haben wir unseren Fleiß und unsere Liebe einem Werke zugewandt, wel⸗ ches der Zeit und Raum uͤbertragenden Kunst, der Zeit und Raum uͤberragenden Religion geweiht ist. Darum vereinigt sich zu ihm der kindlich fromme Sinn, der zur Ehre Gottes a beitet und in der Hoffnung auf ein Jenseits seinen Lohn findet, mit dem Kunstsinne, der die Frucht seiner Arbeit auf Erden sichtbar vor sich haben muß und seinerseits gleichfalls und mit Recht in Anspruch nimmt, auch eine Form zu seyn, in der das

obgleich die Zahl und Groͤße der auf Amerika,

118

Goͤttliche auf Erden erscheint; darum sehen wir hier die wei⸗ ten Kreise des Volks und aller Gebildeten sich zu einer gemein— samen, jeden an seinem eigenen Theile reichlich lohnenden Arbeit ruͤsten, und wollen Niemanden ausgeschlossen wissen, welche Zunge er rede, welcher Konfession er zugethan sey, Miemanden, der überhaupt Kunst und Religion erkannt hat, und sie in einem ihrer größten Werke in unserm Dome zu ehren gesonnen ist.

Koblenz, 23. Jan. (Rhein u. Mos. Ztg.) Durch die Gnade Sr. WMajestaͤt des Koͤnigs ist nun den hier wohnenden Englaͤndern, welche zahlreicher sind, als in irgend einer anderen Stadt der Provinz, die herrliche, aber seit langen Jahren ver— oͤdete Schloß ⸗Kapelle zum öͤffentlichen Gottesdienste nach der Lehre der Englisch-Bischoͤflichen Kirche, unter gehoͤrigem Vorbehalte überlassen worden. Der edle Bau, die prachtvolle Ausstattung in weißem Stuͤck-Marmor und Gold, die Deckengemälde von Zick, machen diese Kirche zu einem der geschmackvollsten Tempel am Rhein, und kaum mag das reiche London selbst eine schöͤnere Kapelle aufzuweisen haben. Unsere stammverwandten Gaͤste wer— den diese Koͤnigliche Huld, diesen Beweis von Gastfreundschaft dankbar zu schaͤtzen wissen Ist dies ja die erste Kirche am gan zen Rheinstrom, welche bis setzt den Engländern allein zugestan. den worden ist.

seuschaft, Kunst

6. und Litteratur. eits früher der geographischen und sprach— r das innere Afrika gedacht werden, die der Lehrer der von Lem Herzege Asarimilian von Bapern aus Aegvpten mitge— brachten fünf Negertnäben, Herr Karl Tuischeck, mi fe derselben zu machen Gelegenheit hatte. Die Allg. Zeitung enthält über die— sen Gegenstand einen neueren Bericht, woraus wir Folgendes, als das Wesentlichste ud Interessanteste, mittheilen:

Noch vor Schläß den Jahres 184 wurde den Gallasstudien des Herrn Tutscheck eine Gewoahrichaft und Erweiterung eigneer Art zu Theil. Er jah auf der Straße in Aengvptischer Tracht einen Afrikani schen Knaben von sehr angenehmen und sanflem Aenßern, heller gefärbt als seinen Galla, der ein Boranna füdlich von Guduru ist, aber diesem doch dem Ausehen nach stammverwandt seyn mußte. Bes ierig, darüber das Gewisse zn erfahren, ging er dem interessanten Frem ling nach, und redete ihn in der Gallassprache mit den Worten an: „Bist du ein Gallas, mein Sohn?“ Der Knabe war beim Klang dieser Sprache von frendigem Schrecken getroffen. „Ja!“ rief er endlich mit höchster Spannung und Thränen im Augas, „und woher kennst du die Sprache meines Landes?“ Die Bekanntschaft war hierauf bald ge schloss'n. Der Knabe war ein Gallas aus dem Stamme Sibu; ein Engländer Mr. Pell, hatte ihn in Aegvpten gekauft, als Sohn gehalten und ihn auf seiner Reise in die Heimath mit sich nach München gebracht. Die beiden Landsleute, der Ve— ranng und Sibun, sahen sich nun täglich während zwei Monaten (denn so lange dehnte Herr Pell seinen Aufenthalt bei uns aus Rücksicht auf die Wünsche und Studien des Herrn Tutscheck aus), und was dieser aus den Mittheilungen des neuen Ankömmlings aufzeichnen konnte, vermehrte eben so seine ethnographischen und geographischen Kenninisse, seine Vorräthe an Sagen, Fabeln, Liedern dieser Sprache, wie es seine Kunde der Gallassprache noch bereicherte. Die Sibusprache zeigte sich als eine Mundart des Gallas von besonderer Färbung, dem Beranna und Sibun steht nahe, was man auf anderen Wegen von der Sprache aus Gumga kennt, einem dritten Gallastamme, dem die sogenannte Abvssinierin des Fürsten Pückler-⸗Muskan angehörte. Von einem vier⸗ ten Gallas sehen wir Mittheilungen durch die Fürsorge des Herrn Herzogs Paul von Würtemberg entgegen, welcher einen Galla, aus dem Lande Schoa gebürtig, südlicher als die auderen, mit sich nach Europa gehracht hat und geneigt inf, ihn Herrn Tutscheck für sei:e Stu— dien auf eine Zeit lang zur Virfügung zu stellen.

Auf diesen Punft war di Sach gekommen, als Herr Tutschef von der philesophisch-philologischen Klasse der Königlichen Akademje der Wissenschaften in München die Einladung erhielt, ihr über seine sprachlichen und ethnographischen Entdeckungen Vertrag zu halten Schon früher hatte de selb⸗ Gelegenheit genommen, seinr Enideckungen Herrn Professor Karl Ritter mit zutheilen, und die Aufnahme, welche sie, obwohl damals noch in sehr unvellfüsmmener Gestalt, bei jenem großen Geographen fanden, trugen wesen lich bei, Herrn Tutschek in sei— nem Vorhaben zu kräftigen. Mst Freude folgte er jetzt der ehrenvollen, von der ersten Klasse der Akademie an ihn ergangenen Aufforderung, und nachdem Se. Hoheit der Herzog Mar ihm Lie Ermächtigung dazu bereitwillig ertheilt hatte, hielt er s

8

seinen Vortrag in der Sitzung dieses Monate vor der genannten Klasse zu ihrer vollkommenen Befriedigung. Er schilderte darin kurz den Gang seiner Studien; den ethnographischen und geographsschen Gewinn aus ihren Mstiheilungen deutete er nur in we⸗ nigen Zügen an, da er demnächst eine besondere Abhandlung über die Religion, die Sitten und Gebräuche und über die topographischen Verhältnisse des Landes liefern wird. Dagegen ging er in eine gen ue Analogie und Syn— tar der Sprache ein, welche sich sowohl in ihrer Wortbildung als in ihrer Fügung als höchst eigenthümlich darstellte In der großen Ueberein. stimmung der Sprachen von Boran a, ibn und Guma, welche sich, wie be— merkt, als Mundarten der Gallas ausweisen, fand er eine Bestätigung der schon von Salt ausgesprochenen Meinung, daß der ganje groß Bölkerkranz, welcher Abyssinien im Süden umschlingt, so sehr er auch durch politische Interessen zerrissen ist, durch das gemeinsame Band der Sprache zusammengehalten wird und Eine große, nach Mundarten und Urbesitzen getheilte Nation enthält, ausgebildeteren Organismus und edlerer Gestalt, als die Negervölker, und an deren hohen Bildungs⸗ fähigkeit kein Zweifel mehr bestehen kann.

Es ist begreiflich, daß die Mittheilungen von solchen Ländern gleich bedeutsam durch ihre Neuheit wie durch ihren Belang im Kreise der Männer, denen sie hier vorgetragen wurden, zu weite— ren Erörterungen Anlaß gaben und Wünsche erregten, welche sich auf weitere Entdeckung und Ausbeutung des hier geöffneten Feldes be— jogen. Die Beantwortung vieler hier angeregten Fragen hleibt der tie— seren Sprachforschung und der ausgehreiteteren Erdkunde vorbehalten, uno schon zu diesem Behuf wären Reifen an Ort und Stelle, oder wäre die Einleitung eines mit Einsicht eingeleiteten und geführten Ver— schrs nöthig und wünschenswerth. Vieles sst zwar jetzt schon aufge bellt. So läßt sich durch genaue Ueberse ug der Namen von Völ⸗ kerschaften, Flüssen und Orten mit ziemlicher Gewißheit der Gang nachweisen, welchen die große um 1539 eingetretene Völker Bewegung in Afrika genommen hat, ein Strom, der die Gallas gegen Abyssinien vorschob; aber alles Einzelne und Umfassende fehlt sewehl hierüber, als über die inneren Verhältnisse der Gallastämme untereinander, über ihre Verschiedenheit in Farbe und Körperbildung. Handelt es sich aber von der Möglichkeit, in diesen, den Eurcpäern verderblichen Lindern vorzudringen, den Schoß jener Gebirge, ihre Geheimnisse und die Na— tur der süblich von ihnen liegenden größen Ländermasfen aufzuschließen, von wem könnte dieses sicherer und erfolgreicher erwartet werden, als von Einheimischen, welch, von der Humanität und Einsicht Euro— pa's dazu ausgerüstet würden? Die Klasse der Akademie, welche Herrn Tutscheck vich Aufmunterndes und Anerkennendes sagte, trug zugleich ihrem Secretajr auf, in ihrem Namen den Herrn Herzog Mar, welcher selbst Mitglied der Akademie ist, und nur durch Krankheit gehindert worden war, der Sitzung, wie er verheißen hatte, beizuwohnen, ihren Dank dafür auszudrücken, daß er jene Mittheilun⸗ gen an sie und andere, welche sich noch daran schließen werden, geneh⸗ migt hatte, zugleich aber auch Sr Hoheit ihre freüdige Anerkennung der rüctsichtsvollen Humanität darzulegen, die Sie bei Anerdnung der Erziehung jener jungen Afrikaner bewiesen, und welche auch, für die wissenschafliiche Kenniniß von Afrika bereits ersprießliche Früchte zu tragen angefangen habe. Daran schloß die Klasse den cherbietigen Wunsch, es möge Sr. Hohest gefallen, die begonnene Ausktildung je⸗ ner interessanten Fremdllnge zu einer weiteren Duelle wissenschafti⸗ her Förderungen Üünd Resultale zu machen. Dieses könne am sicher— sten geschehen, wenn ihrer Erziehung und Bildung eine Ausdehnung und Richtung gegeben würde, nach welcher sie, ohne seibst eigentliche

Gelehrte zu werden, doch in den Stand e ihrer Heimkehr über die oben berührten Gegenstände Beobachtungen anzustellen und Erfahrungen zu machen. Zugleich könnten ö lungen und Einsendungen, und mit denselben wissenschaftlich merlwir⸗ dige Naturprodufte hierher und zunächst an ihren Wohlthäerr eingejei⸗ tet werden, und das ganze würde bestimmtere Gestalt und Richiun. bekommen, wenn die Heimnkehr jener Jünglinge nach einer nicht * langen Reihe von Jahren unter Leitung ihres wissenschaftlich gad. len und geistvollen Erziehers vermittelt werden könnte. Einmal shr Deimath zurückgegeben und in ihren Perhäͤitnissen sich frefer bewegim würden sie wohl selbst weiter gehen, und lhre Nachferschungen in den tieferen Süden hinab durch eigene Neisen oder Benützung an⸗ derer Afrikaner zu diesem Zwecke ausdehnen können, dadurch aber für die Kunde des inneren Afrita Wege knen, welche den Europãern 16. Ur immer oder doch nech Jahrhunderte lang verschlessen bleiben

en.

Der Herr Herzeg nahm, wie wir hören, den Dank und di ĩ der ersten Klasse der Akademie mit . der en 2 nenden Bereitwilligkeit für alles Heilsame und Rilhmliche an und vei⸗ sprach, den Gegenstand in reifliche lleberlegung zu nehmen, und es ist wehl kaum zu zweifeln, daß auf dem schon berreienen und bis jetzt so rühmlich verfelten Wege wir, unter der Theilnahme Sr. Heheit, dabin elangen werden, nicht nur die wissenschafiliche Eröffnung und Be— nützung Afrika's durch junge in Eurepa gebildete Afrikaner wesler ausgedehnt, sondern jenen bis jetzt von unserer Bildung und den Seg⸗ gungen des Christenihums ausgeschlessenen interessanten Bölkerschaften die Keime ven beiden zugefübri zu seben.

Noch fügen wir bei, daß Herr Tutschek mit der Ordnung seiner eihnographischen, geegraphischen und linguistischin Studien über das innere Afrika zum Bchuf der Herausgabe derselben beschäftigt ist.

Meteorologische Beobachtungen.

1841. q

Moraens Nan mittags Abends Nach einmaliger 27. Januar.

6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

zäa5, 51 Par. Quellwarme 6700 R. 2599 R. Fluß wärme Ono R. O60 R. Bodenwarme 1.00 R. Dunstsatri au d vECt. Ausdünstung O, Qa“ Rh. regnies. regni. Niederschlag (O, iu“ Rr.

Wetter hetter. WB: W. 6 B. Warmewe n sel . 2,16 0 1,10.

Lustdruck..... / 337, M* Dar. z33 Ca war. zuftwärme 3,80 R. 1345 R. Thaurunkt.«. 0 R. 290 3. ðS pCt.

118 R.. 220 3. . 90 61. WB 2B.

Wolfen ug ..

Tages mirtel: 336, zz“ par.

n e rl l ne, ,,,, Hen 28 Jannar

Cour.

. rr. Cn. 5 r. Cel.

& mnriet. . G. 14. & Bkrict. ]

It Sehuld - ch Ar. Eugi. Ohl 30 *rkin. Seh d Seel Curmk Schuld; 35 Veuik Schuld 3! 3 erl.

2

* 1 n /a

4 9e 19 . . 86 18 162 8 .

1621

193 M Sch. d R. u N 88

k . ACS. Hr]. Pota. Eigen, 8 10. do Frior Act * gd. L.pz Eisen 1131 a so do. Prior Act * Kerl. Au Eisel, 1683, do. do. Prior. Act 4 1021 2

4 Gold al mare - 2081. Neue Dukuten

h rie d richsde or

Aud. Goldi 23r. 4

er , 1 * 2

Stadt- Min 4 169335, 193!., Daua do. in *r. 48 . Vestp. Pfaudhur. 3! 1013, 1065 * 102 Porn do. 34 103 Cur- u. Neun. do 31 163 3, Sehlegische- do 3

10851 190911. 16285

1031

1021.

Grossh Pos. do 4

. ISthr. Pfaudhr. 35

iacont o

. Gonk, und 7Tin-

HIC Se I COQ . Thl. zu 30 Sgr.

Brief. Gesd.

ii ter dam Kurz do ; 2 Mt llamburg Kurz 40 ? 2 Me Loud on Mt. Mt.˖

3

2

2 Alt.

2 Me.

2 Mt.

leelpeig w., 8 Tage

Frankfurt a. M J. . 5 . 2 Woch. l

körse n. Janunn. 8,

Amsterdam, 21 Niederl. wirk]. Schuld 301. Kanz - Bill. —. Neue Aul. 22106, 4. Antwerpen, 24. Junuar. Neue Aul. 225. Frankfurt a. M., 25 Januar. Qesterr. S“, Met. 1057/9 Br. dy, 983 Br. 216, 0, 55 */, Re. 17s, 241s G. Kauk -. Actien 1976. 1572. Hartinal - Obs. —. Loost

SM ri. 1381 /. Br. Loose zu 1090 EI. —. Preuss. Präm.

d0ols⸗ (. do. AS, Anl. 1601. G. oln Loon 7316, G. so pan An 243sg zasss. 21sec, Hon. 193 /g. 39,

Kis enhbahn-Actie u. St. Germain 695 (j. Versailles rech- tes Uiter 18 CG. do linken 310 G. München Augsb. —. Itrasshucg- Basel 250 Br. Leipig- Dres den 100½ Br. Köln. Auchen —.

Ham bur, 26. Junuar. kank- Actien 16535. Engl. Russ. 10635 3. London, 21. Junuar. kelg. . Neue Aul. 243/05. Passive 61/6. 1270 Holl. 30s /,, 53ν/, v8Sis J. 50 s, Port. 32. Engl. uss. —. Bras. 73. Columb. 25 s9. Aex. 286. Chili —.

Zins. tz! /

Cons. 39 S9 * /. Lusg. Sch. 1211/7. 2! u,, 20. Feru 16.

Paris. 23 Jmanunr. S0 Reute sin cour 112 66. ab /s9 Rente fin cour. 77. 30. 8 9so Jeupf. än eour. 191. 80. dos Span leute 283/83. Pausive 62, 30,

bort. 21 Heters burg, 19. Januar.

Lond. 3 Met. 393). Hamh. 34/2. Paris A06.

300 Fi. és! /. do à S5 72 Wien, 23. Januar.

d9so Met. 1663/13. AM! 109. 3oso 21s2Mo Sa?7s. 19

ßänk-*ctien 1612. Anl. de 1834 138. de 1839 11G. Königliche Sch auspiele.

Freitag, 29. Jan. Im Opernhaufe: Voltaire s Ferien, Lust⸗ spiel in 2 Akten, von B. A. Herrmann. Hierauf: Robert und Bertrand, pantomimisches Ballet in 2 Abth.ͥ, von dem K. Balletmeister Hoguet. Musik von dem K. Hof ⸗Compositeur H. Schmidt.

Im Schauspielhause: 1) Le cheralier du Guet, comèldie en 2 üclezs et en prose, dar Mr. Lockroy. 2) Veuve e garFgon, van. leville en 1 acte.

Sonnabend, 30. Jan. Im Trauerspiel in 8 Abth., von Gocihe.

Königs stàdtische d Theater.

Freitag, 29. Jan. Zum erstenmale:; Wer langsam geht, oͤmmt auch ans Ziel. Lustspiel in 3 Akten, frei nach dem Franzdsischen, von B. A. Herrmann. Hierauf: Kunst-Vor— siellung der Gebrüder Graffina, athletische Kuͤnstler aus dem Cir⸗ cus franconi in Paris, in ? Abtheilungen.

n n. nie n,, . 53 in ö Ait, M on Halevy. err Wild, K. K. Hof-Opernsanger Wien: Eleasar, als Gast) ö. .

22. 2

Verantwortlicher Nedacteur Dr. J. W Zinkeisen. Gedruckt bei A. W. Ha pn.

Paln. à Par.

Schauspielhause: Egmont,

gesetzs werden würden, 4

*

Allgemeine

Stanl

21

2 ö

Berlin, Sonnabend

Massen wählen Allgemeinen seit hwindigkeit zu

aber bald

daß man zwischen der Schnelligkeit und den mußte, und die Artillerie begnügt sich im langer Zeit damit, kleine Wurfgeschesse mit größerer schlendern. Die Gränze auf diesem ersteren Wege war reicht, und mehrere Thatsachen deuteten an, daß noch ein anderen zu berücksichtigen sey, und daß man gewisse Effekte zurch große hervorbringen fonnte, indem man sich mit einer mäßigen Geschwm eit begnügte. Fast alle Sachverständigen lengneten im ersten A blicke die Zwedmäßigteit eines solchen Systems; aber die günstige Mei nung des Herrn von Laplace bewirkte, daß man Experimente bcnilligte; dieselben gelangen vollkommen, und man sah nun, daß man ben der Hannover. Neues Militair-Strafgesetzbuch. Artillerie wie in der Politik immer durch gemäßigte Mittel die wich— und Eisgang. tigsien Resultate erlange. (Anhaltendes Gelächter * Jouffrodb: ung Die erlaul Eine schöne Mäßigung, die der Kanonen und der Bomhen! ; ist die Frage, welche Wirkung, welche Resultate werden jene Geschütze hervorbringen, wenn man sie von den Schiffen auf Lan? Batteriee versetzt. Die Wirkungen, m. H., werden groß, sie werden entfcheiden seyn; die Erfahrung hat es in Frankreich und in England Die Plätze, wie sie jetzt in ganz Europa befestigt worden sind den mittelst jener Geschütze weit weniger Widerstand seisten können,“ die Plätze, wie man sie unter diesen neuen Bedingungen erbau Mold. u. Wall. Maßregeln gegen die Pest in der Levante. den auch weit leichter zu vertheidigen seyn besonders wenn sie von der Gränze Türkei. Offizielle Bestätigung der Erblichkeit Mehmed Ali's. entfernt liegen; ich werde Ihnen dies mit kurzen Worten beweisen. Inland. Sagan. Begräbntß der Herzogin von Sagan. Mühle Das neue Geschütz erreicht Vesonders den Zweck, daß man in mäßig berg. Wassersnoth. Aachen. Eisenbahn zwischen Köln und kurzer Zeit eine fehr bedeutende Masse von Wurfgeschossen auf den „Aachen. Die Berlin-Potsdamer Eisenbahn. . Feind schleudern kann. Es folgt daraus, daß das Gewicht der Artil Wiss, K. n. Berlin. Eckert's Oratorium Judith. lerie⸗Vorräthe ungemein vermehrt wird. Die Vertheldigung kann so mische Preisvertheilung in Dorpat. . . viel Vorräthe, als sie nur unmer will, davon anbäufen?; während der Angriff genöthigt seyn wird, jene schweren Eisenmassen mit sich fertzuschleppen. Diese Schwierigkeit des Transports vermehrt sich augen scheinlich im Vergleich zu den Entfernungen. Im Allgemeinen also sind die neuen Geschütze mehr eine Wohlthat als eine Plage; dem Lande sowohl, wie zur See, jst nichts der Sicherheit und der Würde der Nation günstiger als das, was die Vertheidigung erleich— tert und den Angriff erschwert. Was meine Ueberzeugung in Betreff der Nothwendigkeit, Paris zu befestigen, und zwar auf die Weise, wie sie jetzt vorgeschlagen ist, betrifft, so ist sie unter allen Umständen, un— ter allen Regierungen und unter allen Ministerien unveränder dieselbe geblieben. Die Vertheidigung des Landes, i. H., gegen mächtige Ar— meen erfordert etwas mehr als ein Vortrag auf der bühne. Es genügt dazu nicht, einen großen Aufwand an heroischen Worten zu entwickeln; und wenn es ist, Menschenleben dabei zu opfern, so ist es eben so gäuglich nothwendig, sich durch die Mittel der Kunst darauf vorzube— reiten. Wenn wir wollen, daß Frankreich mächtig zugleich und fried— lich bleibe, wenn wir wollen, daß es im Frieden geachtet und im Frie— den gefürchtet werde, so haben wir in militairischer Hinsicht Folgendes Wir milssen nach der Seite bes Kontinents zu eine Fran

Amtl. Nachr.

Rußl. St. Petersb. eligiöse Feier. steues Kadetten in Pultawa.

Frankr. Deput. Kammer. don Paris. General Pairhans Remusat. Paris. Vermischtes.

Großbr. 11. Irl. London. Verhandlungen über den Entwurf der Thronrede. Auswärtige Angelegenheiten. Frankreich u. Buenos⸗ Ayres. Unterdrückung der Insurrection in Nen-G . Eisen⸗ bahn⸗Polizei. ö

Deutsche GBundesst. Frankfurt. Ueberschwemmungen

Oesterr. Preßburg. Nekcuten⸗Aushebung. ten auswärtigen Zeitungen dürfen jetzt ohne hiesige E ben werden.

Schweiz. Zürich. Lage von Solothurn und gen der Basler Zeitung.

Ttalien. Mailand. SEisenbahn.

Span. Vermischte Nachrichten in Bezug Portugal.

Institut

Verhandlungen über die Befestigung Herr von Tracy. Herr von Privatbriefe.

1den

Srangada

* ij 31en.

ausgege⸗

Zetrachtun⸗

Aargau.

auf die Streitigkeiten mit

Akade

Nachrichten.

Kronik des Tages,

Des Koͤnigs Majestät haben geruht, den bisherigen Regie— rungs⸗Rath Orto Wilhelm Moritz von Könen zum Ober— Reaierungs-Rath und D rigenten der Ab heilung fuͤr Domainen, Forsten und direkte Steuern bei dem Rezierungs/ Kollegium zu Breslau Allergnaͤdigst zu ernennen.

Das dem Kaufmann Karl Savoye zu Trier unterm 12. September 1837 ertheilte Patent,

auf einen für neu und eize rhuͤmlich erkannten Rost fuͤr Danipfkessel, Wärm- und Gluh-Oefen, ist aufgehoben worden, da die Aucfuͤhrung binnen der vorgeschrie⸗ zu thun; benen Frist nicht nachgewiesen worden ist.

unterstitzt wird; wir müssen nach der See zu eine Flotte haben, so Abgereist: Der Königl. Belgische außerordentliche Gesandte , . wie die gene , , ö. und endlich, als J 9 . Ballast des großen Staatsschiffes, als Litadelle linseres 6

und bevollmächtigte Minister am hiestzen Hofe, General Wil, 2 f, h, ' m

mar, nach Dresden.

sen wir eine Hauptstadt haben, die den Invasionen unzugänglich ge⸗ macht, und nicht mehr der Gefahr ausgesetzt ist, durch die? senheit der Fremdlinge hefleckt zu werden.“ (Beifall.)

Herr von Tracy, der hierauf die Rednerbuͤhne bestieg, sprach

sich mit großer Energie gegen den Gesetz Entwurf aus Er fuchte m ; ? 3 führung der Arbeiten bewilligt, die nothwendig sind, um die

hauptsaͤchlich den Satz zu bekaͤmpfen, daß Frankreich im Jahre 1814 gerettet worden seyn wurde, wenn Paris befestigt gewesen wäre. Der Widerstand einer einzelnen Stadt, wenn auch der Hauptstadt, wuͤrde damals nicht mehr hingereicht haben, der Eu— ropaischen Coalition Widerstand zu leisten. energischen Aufschwunges der ganzen Nation bedurft; daß Aufschwung nicht vorhanden gewesen waͤre, bedauere er zwar, aber er koͤnne es doch, wie Viele es thun wollten, dem Franzoö— sischen Volke nicht zum Vorwurf machen, daß es der unermeßli— chen Opfer, die es dem Ehrgeize Napoleon's gebracht habe, müde geworden sey. Viele Mitglieder der Kammer, meinte er, ließen sich

Zeitung s-Nachrichten. Ausland.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 23. Jan. (Russ. Inv.) Am 6ten (IS.) Januar, als am Feste der Erscheinung Christi fand in den Sälen des Winter Palais eine glaͤnzende Parade statt, an wel— cher auch die Zoͤglinge der Militair-Lehr-Anstalten Theil nahmen, in deren Reihen sich die Großfuͤrsten Konstantin, Nikolaus und Michael Nikolajewitsch befanden. Nach beendigter Liturgie in der großen Kapelle des Winter Palais, begab sich der Zug mit den Kreuzen zum Jordan. Der Geistlichkeit solgten Se. Majestaͤt der Kaiser mit Ihren Kaiserl. Hoheiten. Bei der Senkung des le— bendmachenden Kreuzes in das Wasser fielen 191 Kanonenschuͤsse von der Festung. Nah beendigtem Gottesdienst und vollzogener Fahnenweihe kehrte die ganze Prozession in die Kirche zuruͤck. Nach der Feier wurden die Zöglinge der Militair Lehr⸗A nstalten von Sr. Majestaͤt dem Kaiser im Alexander⸗Saale mit Thee he— wirthet.

Am 18ten v. M fand in Pultawa die Eroͤffnung eines neuen Kadetten⸗Institutes statt, das den Namen „Peter⸗Kadetten Corps“ erhalten hat und auf 400 Zöglinge berechnet ist.

Der Contre⸗Admiral Mellnikoff ist mit Tode abgegangen.

Die Rhede von Odessa ist bereits wieder am ten . M. vom Eise befreit worden.

Frankreich.

Deputirten⸗ Kammer. Sitzung vom 23. Januar. (Fortsetzung.! Der General Paixhans begann seinen Vortrag uͤber die Befestigung von Parls mit der Bemerkung, daß der vorliegende Gesc-Entwurf schon so oft auf der Rednerbuhne er- ortert worden sey und schon zu so grundlichen und ausfuͤhrlichen Debatten außerhalb derselben Anlaß gegeben habe, daß er es fuͤr Pflicht halte, die Aufmerksamkeit der Kammer nicht lange in Anspruch zu nehmen. Es sey indeß oft eine Frage aufgewor— fen worden, die noch niemals gründlich beantwortet worden waͤre, und er wolle ein Wort uͤber dieselbe sagen. Man habe naͤmlich gefragt, ob die Geschuͤtze, die vor St. Jean d Ulloa und vor St.

ean d Acre mit so großem Erfolge benutzt worden waͤren, nicht auch gegen Paris gebraucht werden konnten?

„Jene Geschütze m. H. suhr der General Pairhauns fort, „sind darauf berechnet, große Schiffe zu vernichten, und in dieser Bezichung können sie die besten Dienste leisien, denn von jetzt an können, wenn man es nur will, alle Marinen, selbst die bescheidensten, in den Stand gesetzt werden, derjenigen ju widerstehen, die Ansprüche darauf macht . Meere zu beherrschen. Welche Wirkung werden nun dieselden Geschütze bervorbringen, wenn man sie zum Angriff eder zur Verthei⸗ digung der Festungen benutzt? Ich werde Ihnen, m. H, nur den all- semeinen Grundsatz darlegen, ai dem jene Geschütze basirt sind; Sie können sich dann Kelbst die Folgerungen ziehen. Als man das Pulver

sie ihren eignen Kenntnissen, oder auch ihrem eignen gesunden Verstande mißtrauten, und es auf Glauben hinnähmen, wenn

besiegbar seyn würde. Er seinerseits theile diese Meinung nicht, und werde deshalb, wie sehr man ihn auch tadeln möge! geger den Gesetz Entwurf stimmen. Der letzte Redner, der sich' in dieser Sitzung vernehmen ließ, war Herr von Rémusat, der in dem ersten Theile seines Vortrags den ganz einfachen Saß durch— zuführen suchte, daß es im Fall eines Krieges doch jedenfalls bes— ser sey, wenn Paris eine befestigte, als wenn es eine offene Stadt wäre. Kriege, in denen Frankreich es mit ganz Europa zu thun

in einem solchen Kriege kein besseres Vertheidigungsmittel denken als die Befestigung von Paris. Die Frage alsdann aus dem politischen Gesichtspunkte beleuchtend, sagte Herr von Reémufat:

Ich bitte die Kammer, überzeugt zu seyn, daß ich von ganzer Seele wünsche, der Gesetz⸗Entwurf moge mit der größtmöglichsten Ma joritit angenommen werden, daß ich dies wünsche, welches auch die Regierung meines Landes seyn möge, und daß ich innig überzeugt hin,

ob sie zu derjenigen zurückkehrt, die sie verworfen hat. Für die Poeli⸗ tik des J. März, wie für die des 29. Oftober, für den Krieg, wie für den Frieden, ist die Befestigung von Paris nothwendig. Ich rede also hier keiner besonderen Politik das Wort, ich spreche in Kamen unse⸗ res gemeinschafilichen Vaterlandes. Wissen Sie, was geschehen würde wenn Sie, nachdem so viel von der Befesligung von Paris gesprochen

der Meinung, daß man im Falle eines Krieges mit Frankreich gerade auf Paris losmarschiren müsse. Dies ist förmlich ein Grundsatz der militairischen Taklik geworden, der auf allen Kriegsschulen Europa's gebrei igt wird. Ich bin überzeugt, daß, wenn man den Schülern eine Karte von Frankreich vorlegt, man ihnen fein anderes Thema aufgieht, Als einen Plan zu entwerfen, wie man am schnellsten nach Paris gelangt. Man sagt sich gewiß, daß Frankreich in Paris erobert wird, daß man schon zweimal dort gewesen sey, daß die Kinder eben so viel Muth hät= ten, als die Väter, und daß die Nachfolger Blücher's dasselbe thun könnten was Blücher selbst zweimal geihan habe. Diese Idee ist fest gewurzelt, nicht allein in den Europäischen Kabinetten, sondern auch in den Gemüthern der ganjen militairischen Jugend Europa's. Wohlan! Wenn man diese Idee vernichtet, und eine enigegengesetzte an die Stelle tritt, nämlich daß Paris sich vertheidigen kann, ja, daß Paris uneinnehmbar ist, so ändert sich damit sogleich die Lage Frankreichs Europa gegenüber. Man hat viel von unserer Isolirung gesprochen.

fefunden batte, rollte man lehr große Massen mit sehr großer Schnel⸗ üigteit auf den Ze 3 schleur rm, ea, Ta sehr großer Se

l es war dies die Kindheit der Kunst, es waren die Turlschen ö ; 6

Kanonen. Man sah aber bald ein,

30sten Januar

denn auf; 6 ö ches Schicksal an diesen Gesetz Entwurf geknüpft iss; aber ich weiß, daß

diese Beleidigung nicht zu. Redner

unvermeidlich wurf angenommen zu sehen wünsche, wenn unum⸗

zösische Armee haben, eine Armee, die durch ein gutes Reserve⸗Sostem

Es hätte dazu des a

dieser

Zoll⸗Mauer, wenn es noͤthig seyn sollte.

über den vorliegenden Gesetz- Entwurf dadurch taäͤuschen, daß

man ihnen sagte, daß mit dem befestigten Paris Frankreich un! t vituten,

haͤtte, waͤren in der Geschichte nichts Seltenes, und es ließe sich

daß die Kammer nichts Besseres ihun kann, als den Gesetz⸗ Entwurf

vmen gleichviel, ob sie bei ihrer auswärtigen Politik beharrt, oder i dg, annehmen, gleichviel, ob sie het ihre värtigen Politik beharrt, oder errichtenden Campagne Fortiflcatis nen nöthig ist; 2)

bauung von Arsenalen, Kasernen, Pulver⸗, Proviant und Fou⸗

hat in der

von den Fr

sas abgeschlossene Convention nicht

Ich gehöre nicht zu denen, die über die Fortdauer dieser Isolirung er⸗ schrecken; aber jedenfalls können wir uns aus dieser Lage nur befreien, wenn wir nach, Willkür unsere Allianzen wählen können. Wenn in Europa die Ueberzeugung fesistebt, daß Frankreich ein Staat ist, wie ein anderer, ja unverletzlicher als jeder andere, dann erst wird man sich überzeugen, daß es besser ist, mit uns zu unterhandeln und uns zu Freunden zu haben, als umgefehrt. Von dem Tage an, wo Paris he⸗

festigt ist, wird die Erhaltung des Friedens leichter und ehren voller sür

uns seyn. Wenn Sie aber, im Gegentheil, das vorliegende Gesetz ver⸗ werfen, welche Idee werden wir dem auf uns blickenden Europa beibrin⸗ gen? Wie! Seit 10 Jahren spricht man davon, Paris zu bef igen! Greße Feldherren, deren Autorität Europäisch ist, haben jene Maßre⸗ ge für nothwendig gehalten; die Regierung, durch die mnände dahin gebracht, sich mit dieser Frage zu beschäftigen, hat dieselbe, so weit sie es konnte, gelöst; sie hat, auf die Gefahr hin, ihre Verantworitlichkeit zu gefährden, einen kühnen und festen Entschluß gefaßt. Die öffent⸗ liche Meinung hat sich ihr fast einstimmig zugesellt; ein neues Mini-= sterium macht den Entwurf zu dem seinigen; die Kammer ernennt eine Kommission, weiche das Gesetz in allen seinen Theilen annimmt; und plötzlich sollte dasselbe verworfen werden? Und warum? Weil wir Einer dem Anderen mißtrauen, weil wir Diesem nicht einen Er felg gönnen wollen, der Jenem schaden fönnte (lebhafter Beifall, Mur. ren zur Linken), weil die Factionen in dieser Kammer empfänglicher sind für ich weiß nicht, welche parlamentarischen Jämmerlichkeiten, als für das große, gemeinschaftliche Intereste der Nastonal-Vertheidigung? (Murren zur Linfen; Beifall in allen Übrigen Theilen der Versamm⸗ lung. Wie! Wir sollten Europa das Schauspiel einer so gespaltenen Nation geben! Wissen Sie, m. H. was das Ausland alsdann agen würde? Es giebt großze Ideen in Frankreich, würde es sagen, große Pläng; aber im Herzen ist Zwist und die inneren Leidenschaften verzehren und sch vä⸗ chen Frankreich. Bedenken Sie dies; es wäre der härteste Schlag, der, nicht das Kabinet, sondern Frankreich treffen könnte. Ich weiß nicht, wel⸗

das jetzige Ministerium ihn vorgelegt hat, und ich glaube, daß seine Existenz mit ihm in Verbindung steht. Ich füae ihm nicht die Schmä⸗ hung zu, zu glauben, daß es auf jener Bank bleiben würde, wenn der Gesetz Entwurf verworfen würde. (Bewegung.) Nein, ich füge ihm ; (Gelächter zur Linken.) M. S. Meiner Ansicht nach, ist die Politik des Ministerinms verderblich für mein Land. Ich möchte dem Einfluß jener Politik ein Ende gemacht seben; aber dennoch erkläre ich Ihnen, daß ich tansendmal lieber den Gesetz⸗ Ent er auch das Minssterium vom 29. Oktober befestigt, als auf die Politik Verzicht leisten imöchte welche die Befestigung von Paris will.“

Nach dieser Rede, die eine große Aufregung in der Kammer hervorbrachte, ward die allgemeine Er orterung auf kuͤnstigen Mon⸗ tag verschoben.

Par is, 24. Jan. Es sind heute der Kammer zwei Amendements

zu dem Fortifications Gesetz vorgelegt worden; das eine vom General zeteis müs Schneiver, das auvere von Herrn von Veaumong. Das erstert, wel⸗ ches einen Guͤrtel von aͤußeren Werken um Paris in der Ent fernung von mindestens 4000 Metern von der Mauer vorschlägt,

naͤhert sich dem bereits im Jahre 1833 von der Kammer ver— worfenen Projekt des Generals Bernard und lautet folgender— maßen: Art. 1. Es werden 80 Millionen Franken fuͤr die Aus—

ö

Vertheidigung von Paris mit der allgemeinen Landes Vertheidi— gung zu verbinden. Art. 2. Diese

*

Arbeiten bestehen I) in einem Guͤrtel von permanenten Werken in der Umgegend und an den Zugängen der Hauptstadt, mindestens 6066 Met. von der gegenwaͤrtigen Zoll⸗Mauer (mur ('oeiroi) entfernt; in der Erbauung der zur Vertheidigung der genannten Werke noöthigen Ge—⸗ bäude und Magazine; 3) in der Verstaͤrkung und Flankirung der Art. 3. Diese Ar— beiten muͤssen in drei Jahren vollendet seyn; zu diesem Zwecke werden 35 Millionen für die Arbeiten im Jahre 1841 und 25 Millionen fuͤr die Arbeiten im Jahre 1872 bewilligt. Was von diesen Summen in dem 3

Jahr, fuͤr das, wofuͤr sie be— willigt wurden, nicht verausgabt wird, soll auf das naͤchste Jahr uͤbertragen werden. Art. 4.

Die erste Zone der Militair⸗-Ser— wie sie durch das Gesetz vom 17. Juli 1819 festgesetzt wird nur auf die in dem ersten Paragraphen des erwahnten vermanenten Werken angewendet. Diese einzige Zone von 2560 Met. wird auf den Hauptlinien der Werke von der Kante des Glacis an gemessen. Das vor der Zoll⸗Mauer und ihren Dependenzten liegende Terrain ist den Militair-⸗Servituten nicht unterworfen. Art. 5. Ueber die Ausfuͤhrung der durch gegenwärtiges Gesetz anbefohlenen Arbei— ten muß den Kammern jahrlich 8 abgestattet wer⸗

worden ist, z zweiten Artikels

Bericht den. Das Amendement des Herrn von Beaumont, wonach Saint⸗Denis und Charenton in seste Platze verwandelt werden sollen, lautet folgendergestalt: Art. I Es wird dem Kriegs, Mini— ster ein Kredit von 20 Millionen Franken eroͤffnet, um Saint— Denis und Charenton bei Paris mit Festungswerken zu umge⸗ ben. Art. 2. Es werden ferner dem Ministerium die noͤthigen Kredite eroͤffnet: [) fuͤr den Ankauf des Materials, das zur Ver⸗ theidigung von Saint-Denis, Charenton und der um Paris zu fuͤr die Er—

rage⸗Magazinen in den beiden festen Plaͤtzen. Herr Thiers der heutigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer erklaͤrt, daß das Ministerium in Uebereinstimmung mit der Kommission, diese

ie, nachdem so zefestigu J p beiden Amendements bekämpfen werde. worden ist, auf diese Idee verzichteten? In Europa sind alle Militairs

Die in Buenos Ayres ansaͤssigen Franzosen haben sich der nzosen in Montevideo erlassenen Protestation gegen die zwischen den. Vice⸗Admiral Mackau und dem General Ro⸗ angeschlossen, vielmehr eine Admiral gerichtet.

Man schreibt aus Buenos Ayres vom 8. November, daß der General Rosas, um die ehemaligen Anhänger der Uni. tarier gegen die Rache ihrer Gegner sicher zu stellen, auf Ansu— chen des Admirals Mackau unterm 31. Oktober nachstehendes Dekret erlassen habe: „l Ein Jeder, wer er auch seyn mag, der, ohne ausdruͤcklichen Befehl der Regierung, sich an den Per son oder dem Eigenthum eines Argentiners oder r, ,. ver⸗ greift, wird als Störer der offentlichen Ruhe bestrast. 2) Der einfache Beweis des Verbrechens reicht hin, ihn der von der

Dank -⸗Adresse an den

hoͤchsten Behoͤrde zu bestimmenden Strafe zu unterwerfen. 3) Rauß