1841 / 38 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

teren die Schuld an diesem Unglücksfall beigemessen. Die „Bri⸗ tannia“ aber gehoͤrte derselben Compagnie, deren Eigenthum der „James Watt“ ist. Die Beschlagnahme des letzteren zu Havre isf für diese Compagnie ein bedeutender Schaden. Auch der Capitain, die Mannschast und die Maschinisten des Fahrzeuges sind zu Havre juruͤckgehalten worden, und man hat ihnen nicht gestatret, den dortigen Hafen zu verlassen. Die Eigenthuͤ⸗ mer des „James Watt“ und der „Britannia“ haben gegen dies ganze Verfahren, als ein gesetzwidriges, protestirt und bestreiten a d en, n des Franzoͤsischen Handels- Tribunals zur Einmi— schung in diese Sache, weil die General Dampsschifffahrts⸗Gesell⸗ schaft nur aus Britischen Unterthanen besteht, die also auch nur Englischen Gerichtshösen Rede und Antwort zu stehen haͤtten. Die Gesellschaft hat dieserhalb eine Vorstellung an die Britische Regierung gerichtet, in welcher sie foͤrmlich die Zuruͤckforderung des „James Watt“ und die Befreiung seiner Mannschaft verlangt haben soll. Man besorgt, daß diese Angelegenheit zu neuen Ver— wickelungen zwischen der Franzoͤsischen und der Englischen Re— gierung führen durfte.

In Folge des allgemein verbreiteten Geruͤchts, daß die Mi— nister bald eine Anleihe würden negoziiren oder Schatzkammer—⸗ scheine funditen muͤssen, haben im . dieses Morgens mehrere Fonds Verkaufe an der hiesigen Böͤrse stattgefunden. Ein Mäkler verkaufte allein fuͤr 60, 900 Pfd. Consols, was den Cours etwas herunterdrůuckte.

Die Wahl zu Kirkaldy in Schottland ist zu Gunsten des Whigs, Oberst eon, ausgefallen; Dr. Bowring, der das In—

15 der liberalen Seite haben bis jetzt dieses Argument stets mit Stillschweigen beantwortet. Es waͤre aber doch zu wuͤnschen, daß dieser Punkt, der ein wichtiges Verhaͤltniß zwischen Staat und Kirche berührt, einmal eine gruͤndliche Erörterung vom ju— n sowohl, als vom politisch-administrativen Standpunkte erhielte.

Der Minister der öͤffentlichen Arbeiten und des Unterrichts hat den Kammern seinen jährlichen Bericht über die zwei Staats— Universitaͤten von Luͤttich und Gent, so wie auch uͤber die ihnen und den beiden freien Universitaͤten von Loͤwen und Bruͤssel ge— meinsamen Resultate der oͤffentlichen Pruͤfungen vorgelegt. Wir werden spaͤter bei Gelegenheit der Kammer⸗Diskussion auf diesen wichtigen Gegenstand zurückkommen. Der Minister verhehlt es nicht, daß die Lage der beiden Staats-Universitaͤten, von denen

ven der Spezialschulen abgerechnet) zählt, nichts weniger als bluͤ—

von fast 300 Studirenden besucht wird, zuruck. Bei dieser Lage

Unabhaͤngigkeit konsolidiren würde. such eingereicht habe, als Civil-Person anerkannt zu werden,

mit dem daraus fließenden Rechte, Guͤter zu erwerben, Dotatio— nen anzunehmen u. s. w.

teresse der Radikalen vertrat, hat das Feld raumen muͤssen.

Die letzten Ueberschwemmungen der Fluͤsse in England wa— ren theilweise furchtbarer, als man sich seit Menschengedenken er— innert; der suͤdiiche Avon riß in zwei Doͤrfern in Wiltshire 38 Haͤuser mit fort. ;

Dieser Tage starb auf der Insel Wight der General⸗Major Sir Henry Worsley, Mitglied des militatrischen Bath-Ordens, im 73sten Jahre seines Alters.

Belgien.

** Bruͤssel, 31. Jan. Die Diskussion des Budgets schrei⸗ tet langsam voran, obgleich die Hauptfragen, deren Loͤsung man von der diessährigen Sitzung erwartet, noch gar nicht vorgekom⸗ men sind. Die Opposition hatte das Budget des Ministers des Innern als Texrain zur vörlaͤufigen Messung der Streitkräfte gewählt. Das Resultat war fuͤr sie nicht gluͤcklich gewesen. Die persönlichen Motive, die ihre Anführer beseelten, hatten sich zu auffallend herausgestellt, als der frühere, jetzt an der Spitze der Dpposition stehende Minister des Innern, Herr de Theur, der bis dahin stets mit unausgesetzter Regelniaßigkeit den Sitzungen keigewohnt und eben so regelmäßig bei jedem Haupt-Artikel Schwierigkeiten gegen die Annahme gemacht hatte, gerade an dem 1 wegblieb, als die fur die Industrie so wichtige Frage der fuͤnfsährigen Ausstellung erörtert wurde, die er selbst durch ein Königl. Dekret während seines Ministeriums festgestellt, und die er vor allen anderen, schon in Ruͤcksicht auf das Ansehen der König!. Praͤrogative, haͤtte vertheidigen sollen. Seine Gegner ermangelten auch nicht, diese Abwesenheit der Kammer bemerklich zu machen. Die Summe

wurde votirt und am anderen Tage konnte sich Herr de Theur in der Kammer von einer wesentlichen Meinungs-Veraͤnderung überzeugen, die sich auch durch ein neues Votum fur die vom Kabinet beantragte Reorganisirung des hiesigen Museums der

Industrle zu erkennen gab. Man darf uͤberhaupt nicht vergessen, daß in Belgien eine systematische Opposition selbst innerhalb der

Kammer nicht beliebt ist. Es ist dieses ein Zug, der die Belgi⸗ b Vertrages zwischen den selt worden,

die Veranlassung finden, die Lage des von der keit bis jetzt noch unabhängigen

mächtigen katholischen Lehr-⸗Anstalt wetteifern zu konnen. Was die auswärtige Politik betrifft, so überläßt man sich hier der Hoffnung der Aufrechterhaltung des Friedens.

der jetzt auf kurze Zeit hier ist, scheint gar nicht daran zu zwei feln. Besorgnisse verrathen könnte.

doch gröͤßtentheils wieder gehoben.

Schweden und Norwegen. 5

Christiania, 25. Jan. (L. A. 3.)

So ehen erhalten 9 2

aus Stockholin die Nachricht von der Ernennung des Staats Ministers Loöwensksold zum Statthalter Norwegens und des Ohersit-

Lieutenants Mannsbach zu seinem Nachfolger im Ministerium. Deutsche Bundesstaaten München, 1. Febr. (Münch. polit. Ztg.)

burgischen Regierung zur Herstellung einer die Städte Nuͤrnberg und Leipzig verbindenden Eisenbahn koͤnnen wir zufolge den von uns eingezogenen zuverlaͤssigen Erkundigungen ihrem vollen In—

halte nach bestaͤtigen, und wir zweifeln nicht, daß dieselbe nicht 9 z

nur in Bayern, sondern in ganz Deutschland den freudigsten Wiederhall finden werde. Bereits sind die Ratificationen dieses betreffenden Regierungen ausgewech— und es läßt sich nun mit Zuversicht erwarten,

daß die Ausfuhrung des Werkes unverweilt vor sich gehen

werde. Seine Folgen fuͤr den Handelsverkehr und die engere Verbindung Nord- und Suͤddeutschlands sind, wie schon ein fluͤchtiger Blick auf die Karte lehrt, von der hoöͤchsten Bedeutung. Indem die Bahn zwei der wichtigsten Handelsstädte Deutsch— lands verbindet, welche zugleich die Hauptmittelpunkte bilden, in denen sich der Deutsche Postenlauf konzentrirt, durchschneidet sie nicht minder durch Gewerbthaäͤtigkeit, als Fruchtbarkeit ausgezeich— nete und stark bevoͤlkerte Gegenden, beruͤhrt in Bayern Erlangen, Bamberg und Hof, in Sachsen Plauen und Altenburg, und verheißt durch die Nähe des Ludwigskanals dem Handel der Donau und Maingegenden einen erhoͤhten Aufschwung. Eine noch universellere Beziehung erhält aber die prosjek— tirte Bahn, wenn man sie unter dem Gesichtspunkte des Deutschen Eisenbahn-Systems betrachtet, fuͤr des— sen allmaͤlige Durchfuͤhrung sie eine, solide Grundlage und eine sichere Gewaͤhrschaft der Zukunft bietet, da nicht leicht Verbindungspunkte gewahlt werden

gende Entfaltung jenes Spstems moglich gemacht worden ware. Senden wir endlich den Blick in noch weitere Kreise, so begeg—

net uns durch den Zusammenhang dieses Unternehmens mit dem

Ludwigs⸗Kanal und der Donau⸗-Dampfschifffahrt selbst eine neue

Erleichterung des Verkehrs des Occidents mit dem Orient, welche die erfreulichsten Aussichten fuͤr Handel und Kultur verheißt. Erwägt man, wie Großes schon durch die Gründung des Zoll- Vereins geschehen, welche Vortheile ferner namentlich fuͤr Bayern i durch das folgenreiche Unternehmen des Ludwigs-Kanals und Pascha angegriffen und von diesem voͤllig vernichtet worden sey; die Wahrheit ist Folgendes. Eine geringe Anzahl Syrischer In—

nun neuerdings durch diese unstreitig den wichtigsten der neueren

ist der Vierzehn⸗Thalerfüß.

schaͤdi

nun schon meh

daraus gar für .

bei der Pensionirung ihr vol andere Klassen sich mit der H

Zeit beizuzählende Eisenbahn-Anlage hervorgehen werden, so muß das Vaterland mit dem ehrfurchtsvollsten Danke zu dem hochsin—

nigen Mongrchen aufblicken, dessen Einsicht und kräftiger Wille nach jeder Seite hingewendet dem Handels-Verkehr und der In⸗ dustrie eine nicht minder beharrliche und sorgfältige Pflege an⸗ gedeihen laßt, als sie die Wissenschaft und Kunst durch Ihn ge“

funden.

Dresden, 1. Febr. Der Königl. Belgische General⸗Major

bevollmächtigter Minister des Königs der Belgier am hiesigen Hefe uͤberreicht.

Kassel, 30. Jan. Die Gesetz Sammlung enthalt das Ge⸗ setz vom 18ten d. M. uͤber das Münzwesen. Der wesentlichere

der Mark zu 233333 / 4990 Grammen. Der Landes⸗Münzfuß

Die n,, . wird im Sech— zehn-Thalerfuße ausgeprägt. In Kupfer sollen 130 Einheller⸗ stäcke eine Mark wiegen, Stuͤcke von zwei und mehreren Hellern nach Verhältniß. In Gold sollen 35 einfache Pistolen (Frie⸗ drich⸗Wilheimsdior) eine Mark wiegen und 269 Grän feings Gold enthalten. Der Thaler wird in 30 Groschen, der Groschen in zwölf Heller eingethellt, Im 2116. Guldenfüße beträgt der Werth des neuen Groschens (Mas Thaler) 1 s, Kreuzer. Die Kurhessischen

die eine nur 112, die andere 182 wirkliche Studirende (die Ele⸗

hend ist; stehen sie doch der katholischen Universitat, die von mehr als 100 Studirenden und der freien Unwersität in Brüssel, die

der Dinge erhebt sich immer noch von Seiten der katholischen Universität eine Pretention, die, wenn ihr willfahrt wurde, dieser Anstalt ein entschiedenes Uebergewicht geben und ihre Macht und Man versichert namlich, daß vor einigen Tagen diese Universität bei der Regierung das Ge⸗

Das /Kabinet wird ohne Zweifel darin Geistlich⸗/ Undterrichts, so wie die der Staats - Universitäten insbesondere schärfer ins Auge zu fassen, die Gefahr ihres bevorstehenden gänzlichen Unterganges reiflich zu erwaͤgen und sich die Frage zu stellen, ob nicht die Centralisi⸗ rung in eine einzige wohlausgestattete Universitäͤt das nothgedrun⸗ gene Mittel ist, eine Staats-Universitaͤt zu behalten und mit der noch lebenden Husaren-Offizlers als Zeugen der Wahrheit in die— ser Sache, Unser beim Londoner Hofe akkreditirte Minister, Herr van de Weyer, an der Seite des Fuͤrsten Metternich und in der Konferenz Von Ruͤstungen im Lande höoͤrt man nichts, was irgend Die Rede der Königin von Eng land wurde im ersten Augenblicke mit mannigfachem Bedenken aufgengmmen; allein der ministerielle Kommentar hat dieselben worden.

tigen geistlichen Gerichts (Rota) in Madrid aufhielt. erwartete Herr Zea Bermudez ist endlich hier eingetroffen. Man Die von der „Allgemeinen Zeitung“ mitgetheilte Nachricht von dem am 14ten d. M. erfolgten Abschlusse eines Vertrags zwischen der Königl.“ Bayrischen, der Koͤnigl. Sächsischen und Herzogl. Sachsen-Alten⸗

konnten, von wo aus eine so vortheilhafte, alle Interessen und Wuͤnsche gleich befriedi⸗

med Ali sich wirklich unterwerfen will oder nicht.

Muͤnzen sollen nie unter den ihnen beigelegten Werth herabgesetzt werden. Diejenigen Muͤnzen, welche, in en. längerer Circula⸗ tion und Abnutzung, eine erhebliche Verminderung des ihnen ur⸗ spruͤnglich zukommenden Metallwerths erlitten haben, so wie die, welche zu dem gesetzlichen Muͤnzfuße nicht passen, sollen allmaͤlig 6 Einschmelzen eingezogen werden. Die neue Eintheilung des

halers tritt mit dem J. Januar 1812 ein. Die bisherige Scheidemuͤnze wird vom Ablaufe des April 1842 an unguͤltig, kann aber bis dahin bei den 6ffentlichen Kassen eingetauscht werden.

Hamburg, 3. Febr. In der vorigen Nacht verschied nach langem schmerzlichen Krankenlager der Koͤnigl. Großbritanische— Geschaststräger und General⸗Konsul, Henry Canning. Sein Ver—⸗ lust wird von den Bewohnern Hamburgs, wo er seit sechzehn Jahren sich allgemeine Liebe und Hochachtung erworben, tief empfunden werden.

O est ere e ch.

Wien, 31. Jan. Die Zahlung der Bevölkerung von Wien im vorigen Jahre ergiebt die Gesammtzahl von 357,927 Seelen; darunter sind Einheimische 291,298, Fremde aus den konskribir— ten Provinzen 122,489, und den nicht konskribirten (Ungarn und Siebenbuͤrgen) 13,677, und Ausländer 17,463. Die Zahl der Häͤuser ist 8zä3z, der Wohn-Parteien 81,172. Nach dem Stande zählt man 70 Geistliche, 33140 Adelige, 5153 Beamte ugd Ho⸗— noratioren, und 16,596 Künstler, Akademiker und Gewerbe treibende.

Die Wiener Zeitung theilt eine Berichtigung wegen des Anlasses der Erbauung von dem in unserer Umgegend (in der Bruͤhl liegenden, faͤlschlich „der Husaren-Tempel“ genannten Monumente mit, da es allgemeine Sage, der Feldmarschall Fürst Liechtenstein habe denselben den Gebeinen seiner Lebensretter in der Schlacht von Wagram gewidmet. Der Artikel erwahnt des

welcher der stete Begleiter des Fuͤrsten Johann in den Schlachten von Wagram und Aspern war, und der kein an— derer ist, als der Feldmarschall-Lieutenant Graf Fiquelmont, nun

wirkend.

Der Niederssterr. Regierungsrath Anton Taulow Ritter von Rosenthal ist zum Praͤses des protestantischen Konsistoriums Augshurgischer und Helvetischer Konfession in Wien ernannt

J tali e n⸗

Rom, 21. Jan. (A. 3.) Man ist hier äußerst ungehalten üher das widerrechtliche Verfahren der Spanischen Regentschaft gegen den geachteten Arellano, welcher sich bekanntlich als Vice— Nuncius wegen der Dispensen und zugleich als Dekan des dor— Der lang

sagt, die Koͤnigin⸗Wittwe von Spanien werde nun auf laͤngere Zeit hier verweilen. ö

Auf dem gestrigen Ball des Russischen Gesandten erschien die Herzogin von Cambridge zum erstenmal in den hiesigen diplomatischen Cirkeln.

Spanien.

San Sebastian, 21. Jan. Die Provinzial⸗Versammlung von Guipuzcoa hat eine Vorstellung an die Regierung gerichtet, um die Zuruͤcknahme des Dekrets vom 5. Januar, wodurch das Pase foral aufgehoben wird, zu verlangen. Außerdem sind vier Kommissarien ernannt worden, die nach Madrid gehen und sich mit der Regierung uͤber die Modisizirung der Fueros berathen sollen. Die Provinzial-Versammlung von Biscaya hat sich am 20sten ebenfalls versammelt, um sich mit denselben Gegenständen und namentlich mit der Ordonnanz zur Aufhebung des Entrepot in Bilbao zu beschaͤftigen.

Tn r gie

In Bezug auf die Enthauptung Scherif Pascha's uncl— det ein Korrespondent der Leipz. Allg. Ztg. aus Konstanti— nopel vom 13. Januar: „Man giebt verschiedene Grunde an, die Ibrahim zu dieser blutigen That bewogen haben sollen. Ein Bruder Scherif Pascha's, der aus den Diensten Mehmed Ali's in die des Sultans uͤbergetreten ist, befindet sich hier. Derselbe soll an Scherif Pascha einen Brief gerichtet haben, worin er ihm schildert, wie gut er hier aufgenommen worden, und ihm anräth, sich auch so bald als moͤglich unter den Schutz seines rechtmaäͤßi— gen Herrschers zu begeben; diesen Brief soll Ibrahim Pascha aufgefangen, darauf den Scherif Pascha in sein Zelt beschieden und ihm den Brief vorgelegt haben; wahrend der nichts Schlim— mes ahnende Gouverneur mit dem Lesen desselben beschäftigt war, soll Ibrahim Pascha ihn enthauptet haben. Diese Darstellung würde uns unter allen anderen als die wahrscheinlichste vorkom— men, wenn wir die Sache nicht noch einfacher durch Ibrahim Pascha's bestaͤndige Trunkenheit, während welcher er allerlei Gräuelthaten ohne irgend einen Grund veruͤtb, zu erklaͤ— ren wußten. Eine bekannte Partei hat das Geruͤcht verbreitet, daß Zekeria Pascha an der Spitze von 12,000 Mann Ibrahim

surgenten, durch ihren Muth zu weit getrieben, griff eine Abthei⸗ lung von Ibrahim's Truppen an; eine starke Abtheilung Kaval—

lerie kam den Angegriffenen zu Huͤlfe und viele der braven Sp— rier fielen als Gefangene in die Haͤnde Ibrahim's, der sie un— barmherzig niedermeheln ließ. Starke Truppen Abtheilungen sammeln sich bei Zahle, die bestimmt zu seyn scheinen, Ibrahim Pascha anzugreifen. Es muß sich nun bald entscheiden, ob Meh— Auch wird sich herausstellen, inwiefern die Meinung vieler wohlunterrichte—

** . . B . 2 . . *. * . 4 253 O ö . * Willmar hat heute dem Könige in einer Partikular-Audienz ter Personen, Mehmed Ali sey ein heimlicher Feind Ibrahim's

sein Beglaubigungs-Schreiben als außerordentlicher Gesandter und

und wuͤnsche nur, denselben auf eine bequeme Art loszuwerden, begründet ist. Wenn Mehmed Ali sich in Aegypten unterwirft

und das Thun und Treiben Ibrahim s in Syrien nicht aner⸗ kennt, denselben seinem Schicksale uͤberlassend, so unterliegt die Sache keinem Zweifel mehr.

Man schreibt aus Malta vom 16. Januar: „Wir ha—

Inhalt desselben ist folgender: Die Grundlage des Kurhessischen den hier Nachrichten aus Tripolis vom 30. Dezember, Alexan—

ie Silberwährung mit dem Muͤnzgewichte onstantinop U Ma Muͤnzwesens bildet die Silberwährung e duͤnzg te eue n n, Tells ist Tun Ch ischer ict Kon sal

drien vom s., Konstantinopel vom 8. und Marmorizza vom 9.

9 Fezzan ernannt, und der bedeutendste Gegner des Bei, Abd-⸗el⸗Dschebil, hat Friedens-Unterhandlungen begonnen. In Alexandrien dauern die Ruͤstungen und in Konstontinopel die Ungewißheit noch fort. Von Marmorizza aus war Commodore Napier mit mehreren Schiffen nach Alexandrien abgesegelt, um bei der Uebergabe der Tuͤrkischen Flotte zugegen zu i,. diese durch Englische Fahrzeuge nach Konstantinopel geleiten zu lassen. Statt der Pri— sengelder sollen alle Englische Seeleute, die au irgend einem Ge⸗

geestellte Begehren, und schon am folgenden Tage wurden die

fechte Theil genammen, den Sold eines ganzen Jahres als Gra⸗ tification erhalten. Aus Griechenland ist ein Paketbot mit 200,00 Fr. fuͤr die Franzoͤsische Regierung hier eingetroffen. Wie es heißt, wird das Englische Linienschff „Hastings“ nach Athen segeln und dort stationiren. Die Regierung soll sehr un zufrieden seyn mit der Behandlung der Englischen Unterthanen in Griechenland.“

Konstantinopel, 5. Jan. (Oriental. Observer.) Am“ 2ten ist Nuri Bei am Bord der Oesterreichischen Kriegsbrigg „Montecuculi! von Kandien, wo er Mustapha Pascha als Gou⸗ verneur der Pforte eingesetzt hat, hierher zuruͤckgekehrt. Nuri Bei hat Depeschen von Mustapha Pascha, so wie eine Adresse der Einwohner von Kandien uͤberbracht, worin sie ihre Freude daruber aussprechen, daß sie wieder unter die Herrschaft des Sultans gekommen sind. Zur Belohnung füuͤr die gluͤckliche Be⸗ endigung seiner Mission ist Nuri Bei zum Einnehmer der Zoͤlle auf Wein und Spirituosa, und Osman Bei, welcher bisher die— ses Amt bekleidet hatte, zum Unter-Staats-Secretair im Kaiser— lichen Palast ernannt worden.

Der Persische Gesandte, Mirsa Dschafer, hatte am 2ten eine Audienz beim Sultan. Die beiden Hofe von Teheran und Kon— stantinopel stehen jetzt im besten Vernehmen.

Herr Churchill, Herausgeber der hier in Tuͤrkischer Sprache erscheinenden Zeitung „Dscheridei Havadis“, hat das Nischan er—

halten.

er Capitain Walker ist nicht bloß zum Vice⸗Admiral, son—⸗ dern zum Ferik der Marine ernannt, und ist als solcher der naͤchste Marine⸗Offizier nach dem Kapudan Pascha.

Bei dem gegenwartig so hohen Preise der Steinkohlen rich⸗ tet die Regierung ihre Aufmerksamkeit besonders auf die Bear⸗ beitung der Kohlen⸗Minen von Heraklea am Schwarzen Meere. Man hat dort bereits an 2060 Tonnen gewonnen, doch konnen sie in der jetzigen stuͤrmischen Jahreszeit nicht eingeschifft werden, indem es dort an einem Hafendamme fehlt; es ist daher die Er— bauung eines solchen Wellenbrechers beschlossen worden, wodurch dann der Preis dieses Brennmaterials auf I oder n des ge— genwärtigen herabsinken durfte. Die Kohlen von Heraklea sind fast eben so gut wie die Englische Pit⸗Kohle und brennen außer— ordentlich gut in Oefen. Hierdurch wird die Dampfschifffahrt in der Tuͤrkei einen großen Aufschwung gewinnen, denn schon jetzt realisiren die Dampfschiffahrts⸗-Gesellschaften bedeutende Gewinne, obwohl sie zuweilen 16 Schillinge fuͤr die Tonne Neweastler Kohlen bezahlen. . Dem Semaphore wird aus Konstantinopet geschrie⸗ ben; „Ein Mann, der Tuͤrkische Kassen-⸗Anweisungen nachge⸗ macht hat, ist lebenslänglich zu den Galeeren verurtheilt worden. Die muselmännische Beysoͤlkerung verliert täglich mehr von ihrem Na⸗ tional Charakter. Der Sultan erschien vor wenigen Tagen in eis ner Husaren-Uniform, die er aus Wien erhalten hat, in der Mo— schee. Bisher zeigte er sich niemals oͤffentlich, ohne einen weiten Mantel zu tragen, was ihm ein ernstes, wuͤrdiges Ansehen gab. Das Besuchen von Orten der offentlichen Prostitution wird jetzt geduldet, und alle Klassen geben sich einem zuͤgellosen Luxus und den Vergnuͤgungen der Civilisation mit demselben Umgestuͤm hin, wie fruͤher dem Genusse des Opiums und der berauschenden Ge— traͤnke. Das Conseil fuͤr den offentlichen Nutzen hat auf Anra— then der Franzosen die Spielhäuser verboten, allein Lord Pon— sonby eifert gegen diese Maßregel.“

Aegypte n—.

Wir erhalten auf außerordentlichem Wege den Oesterrei— chischen Beobachter vom 3. Februar, welcher folgende Nachrichten enthäͤlt: „Durch außerordentliche Gelegenheit sind

Ausmarsch desertirten 2060 Mann Kurdischer Kavallerie, nebst

uber Konstantinopel folgende Berichte aus Alexandrien einge— laufen: „Alexan drien, 12. Jan. 1841.

Commodore Napier ist am 8. d. M. am Bord des Eng— lischen Dampfschiffes „Stromboli“ hier angekommen. Er war der Ueberbringer zweier Schreiben, welche Admiral Stopford an Boghos Bei gerichtet hatte, worin Mehmed Ali aufgefordert wird, die Ottomanische Flotte zurückzugeben und Ibrahim Pascha aus Syrien zuruͤckzurufen, um sich solchergestalt der Gunstbezeu— gungen wuͤrdig zu machen, um welche die verbuͤndeten Machte bei Sr. Hoheit dem Sultan für ihn ansuchen wuͤrden. Meh— med Ali willigte sogleich in das von Admiral Stopford an ihn

erforderlichen Maßregeln zur Ausrüstung und Verproviantirung der Ottomanischen Flotte getroffen und ein Aegyptisches Dampf— schisf, mit Hamid Bei am Bord, nach Aere abgeschickt, welches dem Ibrahim Pascha den Befehl überbringt, seinen Ruͤckzug nach Aegypten auf dem Landwege zu bewerkstelligen.

Am 10. Januar Nachmittags ist das Ottomanische Dampf— schiff „Iscuͤdar“, an dessen Bord sich die Türkischen Commissaire, Javer Pascha (Admiral Walker) und Maslum Bei befanden, hier angelangt. Die beiden Commissaire begaben sich noch an demselben Abend zu Mehmed Ali und uͤberreichten ihm das Schreiben, welches der Groß-Wesir hinsichtlich seiner Unterwerfung an ihn gerichtet hatte. Nachdem Mehmed Ali Kenntniß von dem Inhalte jenes Schreibens genommen hatte, erklärte er den Commissairen, daß er sich zu Allem, was der Groß-Wesir, im Namen des Sultans, von ihm verlange, bereits in Folge der durch Admiral Stopford an ihn ergangenen Aufforderung ver— standen habe.

Am 11. Januar Mittags ist nun die Flotte des Groß— herrn feierlich an Javer Pascha uͤbergeben worden, welcher seine Vice⸗Admiralsflagge am Bord des Ottomanischen Admirals schiffs, Mahmu die“ aufpflanzte. Die Tuͤrkische Flotte be— gruͤßte sie mit 21 Kanonenschuͤssen, welche dann auch von den Aegyptischen Schiffen wiederholt wurden. Binnen wenigen Ta— gen werden die Tuͤrkischen Schiffe nach Marmarizza abgehen.

Auf Begehren Maslum Bei's hat Mehmed Ali dem Sul— tan die 19,900 Mann irregulärer Truppen uͤberlassen, welche un— ter den Befehlen des Großscherifs in Mekka und Medina zur Bewachung dieser heiligen Orte zurückgeblieben waren.

Durch das Englische Dampfboot „Gorgon“, welches Jaffa am 10. Januar verlassen hatte, waren am Üzten gedachten Monats fol⸗ gende Nachrichten über den Stand der Dinge in Syrien, ehe noch . unbedingte Unterwerfung Mehmed Alt daselbst bekannt seyn ln enn, Marmarizza, dem Sammelplatze der verbuͤndeten 3 . In den letzten Tagen des Dezembers war das Auf⸗ n . ö mn icher Tan ohne Sh ens shdlich ven Weinut:und sen herrn ich 9 . Die Zahl saͤmmtlicher unter den Waf—

hzbehndlichen Gebirgs- Bewohner, die des Hauvan mit inbe— griffen, schäͤtzt man auf 13, 006 M . 2. Dezember wurden alle Lebensmi den n, ,, ensmittel und Fourage, welche Ibrahim Pascha

86 Tagemärsche südlich von Damahtus, zur Subsistenz seiner ruppen . ihrem Ruͤckzuge durch Palästina, aufgehäͤuft hatte,

von den Gebirgsbewohnern erbeutet., Am! 259. Dezember wurde

135 Damaskus von Ibrahim Pascha geräumt. Gleich nach seinem

verschiedenen Artillerie ⸗Corps und irregulairer Infanterie. Am 2. Januar zog Ibcahim durch El⸗Keßum und besetzte El⸗Meze⸗ rib, 2000 Mann leichter Kavallerie, unter den Befehlen des Rittmeisters de (Or, Adjutanten des Generals Joch— mus, folgten ihm auf dem Fuße. Die Aegyptische Ar— mee erleidet große Verluste durch fortwährende Desertio⸗ nen und die Strenge der Jahreszeit. Am Iten und 1. Januar verweilte Ibrahim in Er Mezerib, um seine Truppen und Convois zu organisiren. Sein Vorhaben, den Ruͤckzug durch Palaͤstina uͤber Dschenin und Ramle nach der Kuͤste zu bewerk— stelligen, ist von dem Emir Beschir, der mit 71009 Man Fußvolk und 1500 Pferden in jener Gegend erschienen ist, vereitelt wor— den. Tiberias und der Engpaß von Dschenin sind von den Ge— birgsbewohnern von Naplus besetzt, während die regulaire Otto— manische Armee, aus 28 Bataillons bestehend, die ganze Linie von Saida bis zum Berge Carmel besetzt hält und auch eine Besatzung in Jerusalem hat. Am 5. Januar trat Ibrahim Pascha, dem der Weg nach Palaͤstina versperrt war, seinen Ruͤckzug durch die Wuͤste auf der Karava—⸗ nenstraße gegen Man und Juz an. Seine Streitkraͤfte sollen auf 15,900 M. Fußvolk, 35000 Pferden und einem Artillerie⸗Park von ungefähr 190 Stuͤcken reduzirt seyn; er hatte viele Kranke.

Die Vorräthe an Proviant und Fourage, die sich zu Man acht Tagemaͤrsche weit von der Wuͤste befanden, sind in Gefahr, von den Beduinen von Kabil⸗Schalib (dem Berge Hebron) und den Beduinen der Wuͤste zerstoͤrt zu werden. Ein Aegyptisches Kavallerie⸗Corps von 3000 Mann, welches Mehmed Ali bereits vor einiger Zeit zur Aufnahme der aus Syrien sich zuruͤck— ziehenden Armee Ibrahim's nach El-Arisch detaschirt hatte, hat auf die Nachricht, daß Ibrahim den Weg durch die Wuͤste einschlagen mußte, den Ruͤckmarsch nach Aegypten angetreten. Die Ottomanische Armee hielt am 9. Januar Acre, Jerusalem, den Engpaß von Dschenin, Ramle und Jaffa besetzt, an letzterem Orte befand sich das Haupt-Quartier des Seriaskers Zekeriah Pascha. Die uͤber den Taurus oder den Euphrat aus Klein⸗ Asien gekommenen Ottomanischen Truppen sind auf dem Marsche nach dem Suͤden theils uͤber Balbeck, theils längs der Kuͤste über Tripolis und Beirut nach Acre. Sobald ganz Syrien von den Aegyptischen Truppen geräumt ist, wird Zekeriah Pascha die erforderlichen Anordnungen zur zweckmäßigen Vertheidigung der Ottomanischen Truppen im Lande treffen.

Alexandrien, 7. Jan. (A. 3) Die Befestigungs⸗-Arbeiten von Alexandrien werden seit der unbedingten Unterwerfung des Pascha's mit verdoppelter Thätigkeit fortgesetzt. Charlatans aller Art geben ihren Rath, um diesen Platz uneinnehmbar zu machen; indessen kennen die Dirigenten die Schußweiten der verschiedenen Geschuüͤtzarten nicht, die doch jeder Kanonier wissen soll. So wurde ein anwe— sender Deutscher Artillerie⸗Offizier von allen Seiten fuͤr Rechnung der Franzoͤsischen Ingenieurs mit Fragen uͤber die Schußweite der Englischen Bomben⸗-Kanonen bestuͤrmt, deren Tragweite sie auf mehrere Lieues schäͤtzen! Von den vielen Geniestreichen, die hier zu Tage gefördert werden, will ich Ihren Lesern nur einen zum Besten geben, von dem Sie auf den Geist der uͤbri— gen Arbeiten schließen moͤgen. In der Mitte des neuen Hafens ist, wie ich schon berichtet habe, eine Batterie

/

30 bis 40 Kameele geraubt. Es sind neun dieser Räuber ergriffen und zwei entflohen.“

Inland.

Berlin, 6. Febr. Das neueste Stück der , . lung enthalt folgende Verordnung wegen Bestrafung der Beschäͤ⸗ diger der Eisenbahn⸗Anlagen. Vom 39. November 1810. .

Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von * ßen ꝛc. ꝛc. inden Uns bewogen, zum Schutze des Verkehrs auf den Eifenbahnen für den ganzen Umfang der Monarchie, auf den Antrag Ünseres Staats-Ministeriums und uach erfordertem Gutachten einer von Uns aus Mitgliedern des Staats-NVaths ernannten Kommission zu verordnen, was folgt: 5. j. Wer vorschlich an Eisenbahn-Anlagen, an deren Transportimstteln oder sonstigem Zubehör solche Beschãdi un⸗ gen verübt eder auf der Fahrbahn in irgend einer Weise, durch uf⸗ siellen, Hinlegen oder Hiniwerfen von Gegenständen, durch Verrückung der Schienen u. s. w., solche Hindernisse bereitet, durch welche der Transport auf diesen Bahnen in Gefahr gesetzt wird, hat Strafarhent oder Zuchthaus⸗Strafe von einem bis zu zehn Jahren verwirkt. §. 2. Ist n Folge einer solchen Handlung (56. 1 ein Mensch am Körper oder an der Gesundheit erheblich beschädigt worden, so tritt vier⸗ bis jwanzig jahrige und wenn ein Mensch das Leben verloren hat, zehnjährige bis lebens⸗ wierige Zuchthaussirafe ein. Ist die Tödtung beabsichtigt worden, so sinden die Straf⸗Gesetze gegen den Mord Anwendung. §. J. Die Strafe (863. 1 und 2) ist bei deren Zumessung besonders zu steigern, wenn der Thäter die Hervorbringung einer Gefahr für die Transporte beabsichtigt hat. 5. 1. Wer fahrlässigerweise durch Handlungen der im S. 1 bezelchneten Art die Transporte auf Eisenbahnen in Gefahr setzt, sol mit dreimonatlicher bis zweijähriger, und wenn dadurch ein Mensch am Körper eder aun der Gefundheit erheblich beschädigt oder gar getödtet worden ist, mit zwei- bis vierjahriger Gefängnißstrafe oder Strafarbeit belegt werden. J. 3. Diese Sirafen (6. ) finden auch auf die zur Lei⸗ tung der Eisenbahnfahrten und zur AÄufsicht über die Bahn und den Transport Betrieb angestellten Personen und zwar auch alsdann An⸗ wendung, wenn sie durch Vernachlässigung der ihnen obliegenden Pflichten cinen Transport in Gefahr setzen. 5. 6. Eisenbahn⸗ Sffijianten (5. *), welche sich eines der in dieser Verordnung bejcichneten Verbrechen schuldig machen, sellen, außer der verwirkten Sirafe, zugleich ihrer Anstellung für verlustig und zu jeder ferneren Anstellung bei einer Eisenbahn oder dem Transport-Betriebe auf der⸗ selben für unfähig erklärt werden. 5. 7. Die Vorsteher der Eisenbahn⸗ oder Transport-Unternehmung, welche die Entfernung des verurtheilten Offizianten (5. 6) nach der Mittheilung des Erkenntnisses nicht gleich bemfrfen, haben eine Geldbuße von 19 190 Rtihlrn. verwirkt. Gleiche Strafe trifft den für unfähig erklärten Offizianten, wenn er sich ngch⸗ her bei einer Eisenbahn eder dem Transport-Betriebe auf derselben wieder anstellen läßt, so wie diejenigen, welche ihn wieder angesiellt haben, obwohl denselben seine Unfähigkeit bekannt war. Urkundlich un⸗ ter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrist und beigedrucktem König⸗ lichen Insiegel.

Gegeben Charlottenburg, den 30. November 18309.

. Friedrich Wilhelm. von Müffling. von Kamptz. Mühler. von Rochow. Graf von Alvensleben.“

Stettin, 3. Febr. (Stett. Ztg.) Zur Feier der Erinne— rung des Jahres 1813 hatte sich heute eine große Anzahl Frei⸗ williger und unter ihnen der Ober-Landesgerichts-Chef⸗Praͤsident Bode, Mitglied des Berliner Vereins, zur Zeit als Gast, im Schuͤtzenhause versammelt. Das Fest begann, wie gewohnlich, mit Vorlesung des Aufrufs: „An mein Volk“. Nachdem hierauf die revidirten Statuten vorgelesen, hielt unser wuͤrdiger Kamerad Purgold eine allgemein ansprechende Rede. Die Erinnerung an

von sechs Kanonen angelegt, die durch Scharten feuern. Jener Offizier, der um sein Urtheil befragt wurde, erklärte: die Batterie hat entweder den Zweck, den Eingang des Hafens zu vertheidigen, oder eine Landung zu erschweren; fuͤr den ersten Fall ist sie unnuͤtz, weil die Kugeln nicht so weit gehen, und fuͤr den letzten Fall ist die Richtung der Kanone an die Scharte gebunden, und kann daher nicht den ganzen Hafen bestreichen, daher der Zweck nur unvollstäͤndig erreicht wird. Zwei Tage darauf schießt man und das Urtheil findet sich bestaͤtigt. Die Englische Artillerie ist mehr als hinreichend, sich Alexandriens in Zeit von zwei Stunden zu bemächtigen, um so mehr als die Chancen hier viermal guͤnstiger fuͤr den Angreifenden sind als bei St. Jean d Acre. Dieselben Ursachen wuͤrden auch hier die—⸗ selben Wirkungen hervorbringen. Alle Haupt⸗Batterieen wurden in der letzten Zeit mit hohen Mauern eingeschlossen, wahrschein— lich um zu verhindern, daß die Kanoniere davon laufen; sie moͤgen also wollen oder nicht, sie muͤssen entweder schießen oder sich in das Wasser stuͤrzen, anderen Ausweg scheint man ihnen nicht uͤbrig lassen zu wollen. Indessen werden die Mauern ihrer ge— ringen Staͤrke wegen bald von den feindlichen Kugeln zusammen— stuͤren. Die National-Garden exerziren noch immerfort und täglich werden neue Rekruten mit Gewalt herangeschleppt. Nach diesen Anstalten scheint es, als ob Mehmed Ali, im Fall unguͤn— stiger Bedingungen, nochmals Lust hätte, das Gluͤck der Waffen zu versuchen. Er hat nach Mekka bedeutende Summen geschickt, um die irregulairen Truppen zu bezahlen. Die Wechabiten, welche die muselmännischen Protestanten bilden, fangen von neuem an, sich zu regen. Die Pforte kann sich daher auf einen neuen Strauß gefaßt machen. Man hat Mehmed Ali gerathen, die Besoldung jener Truppen dem Sultan zu uͤberlassen, an den er das Land ja doch abtreten muͤsse; er hat aber erwiedert, daß er viel zu guter Muselmann sey, um die heiligen Staͤdte in die Hände der Wechabiten fallen zu lassen. Ibrahim Pascha ist mit seiner Armee genoͤthigt, in Syrien Winterquartier zu nehmen. Die Tuͤrken wollen ubrigens nichts von einem laisser passer der Aegyptischen Armee wissen, bis die Flotte in ihren Händen sey und der alte Herr die Bedingungen angenommen habe. Heute ist die Nachricht eingegangen, daß der Tuͤrkische Admiral Walker mit mehreren Offizieren unterweges ist, um die Flotte in Empfang zu nehmen. Dagegen ist von den Bedingungen, die man dem Pascha auflegen wird, noch nichts Positives bekannt. In der Malta-Times liest man. „Der Capitain Johnson, stellvertretender Agent der Ostindischen Compagnie in Alexandrien, hat unterm 29. Dezember ein Cirkular-Schreiben erlassen, worin er, auf Verlangen Mehmed Ali's, die Reisenden von und nach Indien auffordert, bei der Unsicherheit der Wuͤste zwischen Suez und Kahira nicht wie bisher in kleinen Partieen zu reisen. Die Raͤubereien und Mordthaten in der Wuͤste neh

men immer mehr zu und man füuͤrchtete, die Passagiere des

„Oriental“ wuͤrden einen Monat in Aegypten zu bleiben gezwun— gen seyn, da die Post nach Kahira zu Lande befördert werden muß, indem der Transport zu Wasser in dieser Jahreszeit zu unsicher ist. Die letzte Post brauchte sechs Tage, um Kahira zu erreichen. Der Pascha hat gesagt, daß jetzt, da die Beduinen von Gaza wußten, daß seine Truppen ih— nen nicht nach Syrien folgen könnten, die Straße nach Suez immer mehr oder weniger gefahrvoll seyn werde. Auf das Ge— folge des Herrn Raven, der die letzte Post von Suez uͤberbrachte, wurde geschossen, und der Capitain der „Cleopatra“ vertheilte alle disponible Waffen und 300 Patronen an die Passagiere des „Great Liverpool“. Die Raubzuͤge erstrecken sich bis Kahira, und am 27. Dezember wurden zwischen der zweiten und dritten Station

die durch die Franzosen herbeigeführten Bedrängnisse und die dadurch erweckte Erbitterung bildete die Einleitung der Rede. In weiterer Fortsetzung wurde auseinandergesetzt, wie diese Erbitterung Leben und Thatkraft durch den Aufruf erhalten, wie sich Alles um den ge—⸗ liebten Herrscher geschaart und Jeder freudig fuͤr Vaterland und Koͤnig Blut und Leben geopfert habe. Nachdem die Versammel— ten hierdurch in eine der Feier des Festes angemessene Stim— mung versetzt waren, begaben sie sich paarweise geordnet nach dem obern Saale. In diesem war, in Folge des Beschlusses, den Ueberschuß der Einrichtungs-Beitraͤge zur Vermehrung des Stiftungs- Fonds zu verwenden, eine große Einfachheit der äußern Verzierung sichtbar. Unter einem Balda—⸗ chine waren die bekraͤnzten Buͤsten des verstorbenen und des jetzigen Monarchen e, tent. Dieses Ersparungssystem be⸗ einträchtigte aber in keiner Art die Freude des Festes. Der Don⸗ ner des kleinen Geschuͤtzes begleitete das „Sr. Majestaͤt dem Köͤ—⸗

nige“ und „dem Vaterlande“ ausgebrachte „Lebe hoch“ und auch

„den ruͤhmlich im Kampfe Gefallenen“ wurde gebuͤhrend ein stil—

ler Toast ausgebracht. Freude und Frohsinn belebte alle Theil— nehmer des Festes; Unterhaltung und Gesang wechselten. Zu den zur Feier des Festes bestimmten Liedern war auch das Rheinlied von Becker aufgenommen.

Berlin, 5. Febr. So eben ist in Kommission der Stuhr— schen Buchhandlung und zum Besten der Elisabeth-Stiftung in Potsdam erschienen:

„Rede, gesprochen in der Kapelle des Königlichen Schlosses bei der Feier bes Kroͤnungs- und Ordensfestes, am 17. Januar 1841, von dem Ersten evangelischen Bischofe, Koͤniglichen Hof⸗— Prediger und Domherrn Dr. Eylert, Ritter des Rothen Adler⸗Ordens erster Klasse und des Civil-Verdienst⸗Ordens der Bayerischen Krone. Auf Allerhoͤchsten Befehl abgedruckt.“

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Wissenschaft, Kunst und Literatur. Berlin. Der Mangel an schönen, kräftigen Stimmen hat sich in der letzten Zeit bei uns immer fühlbarer gemacht; ob der Grund an der vernachlässigten Ausbildung liegt, oder ob phvsische Ursachen dabei mitwirken, verdiente wohl näher untersucht zu werden, eigte es sich dann, wie es sehr wahrscheinlich ist, daß nicht allgemeine Kraft⸗ Abnahme der Stimm⸗Organe, sondern nur ein frühzeitiger Mißbrauch und eine verkehrte Behandlung derselben die Zahl, die Ausdauer und die Mittel unserer Gesangs-Talente immer mehr vermindert, so ware ja die Abhülfe in unserer Macht. Alle Musik⸗Institute, alle wahren Freunde und Beförderer der Tonkunst und alle Theater Directionen müßten es sich zum Gesetz machen, mit den jungen Kräften, die unter ihre Leitung kommen, gehörig hauszuhalten, ihnen nicht Aufgaben zu überlassen oder gar zuzumuthen, denen sie physisch und techmisch noch nicht gewachsen sind, und sie ihre Anlagen in gehörigem Gleichgewicht ruhig entwickeln lassen. Wir haben leider Beispiele genug, wie kurz oft die Blüihenzeit solcher gewaltsam getriebenen Anla⸗ gen gewesen, und wie bald die schönen Hoffnungen, die man auf dieselben bante, getäuscht worden sind. Man denke dagegen nur etwas über ein Dezennium zurück; wie viel ausgezeichnete z ger . een n, gab 9. damals noch, u. . . 6 mi ungeschwächter Kraft eine Zierde der Oper und der Konzerte waren, ; ö 3 den Wettstreit mit der jün⸗

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