1841 / 40 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ahrens in der Sache des Oberst Grafen Car⸗ Der wesentliche Inhalt desselben war,

5 dieses Pairs, der eines Duells wegen angeklagt 38 6 r nach dem Leben getrachtet zu haben, vor dem Szerhause geführt werden, daß Lord Cardigan zu diesem Zweck am

; I6. Februar, vor der Barre des Hauses erscheinen, und Df n, . Ver hoͤr beiwohnen sollten. Es wurden die nölhigen Maßregeln zur Aus führung die ses Beschlusses getroffen undd an alle Pairs die Aufferderung erlassen, an senem Tage im Oberhaufe zu erscheinen. Auch die Mitglieder der Königlichen Familie wurden zu diesem Verhör eingeladen und die Königin ersucht, einen Lordb⸗Ober⸗Steward als 1 . für die Verhano⸗ lang zu ernennen. Lord Cirdigan hat sich Sit William Follet, Herrn Wrangham und Herrn Adolphus zu Anwalten gewählt, und von Sesten der Kron sind der General⸗Prokurator und der General ⸗Fiskal als Sach valter bestellt. .

Oberhaus. Sitzung vom 2. Februar. Heute wurde nuf weiteren Antrag des Lord Shaftesbury der in Anklagestand versetzte Graf Cardigan in den Verwahrsam des Hauses gebracht und die Anklage von dem Central⸗Kriminal⸗Gericht an das Ober—⸗ haus uͤbertragen, der Angeklagte selbst aber, nachdem er zwei Burgen, seine Schwager Baring und Sturt, die ein jeder mit 5000 Pfd. fuͤr ihn haften, und eine personliche Caution von 10,000 Pfd. für sein Wiedererscheinen auf Vorladung gestellt hatte, vorläufig wieder freigelassen. sich am Freitage bis zum nächsten Dlenstag zu vertagen, damit

die noͤthigen Vorbereitungen für den Prozeß getroffen werden

; von denen eins, der „Driver“, schon fertig ist. Es enthalt zwet . Maschinen, jede von 119 Pferdekraft und 1400 Tonnen.

Unterhaus. Sitzung vom 2. Februar. Lord John

Russell zeigte an, daß er am Freitage darauf antragen werde,

dem Admiral Stopferd und den anderen Offizieren, welche an

konnten.

der Belagerung von St. Jean d Acre Theil genommen, elne Danksagung zu votiren.

Mittheilung an Mehmed Ali abgesandt und ihm die erb— liche Statthalterschaft von Aegypten zugesichert habe; Syrien, get Lord John Russell hinzu, werde von den Truppen

rahim Pascha's geräumt und die Tuͤrkische Flotte unver⸗

üglich ausgeliefert werden. Auf eine erneuerte Frage des

Gluͤckwunsch⸗Adresse, wobei es sich dem Fragenden besonders

darum handelte, daß in dieser Antwort der besagte Verein vollig

als „loyale National- Association“ bezeichnet worden, erwiederte

Lord J. Russell, daß er es nicht fur nöthig gehalten, hierüber

Erkundigung einzuziehen. Hierauf folgten zwei längere Dit kus⸗

sionen üͤber das Gerichtswesen und uͤber die Besteuerung der

Ostindischen Produkte, veranlaßt durch Antraͤge des General—

Prokurators und des Handels Ministers. Der Erstere erhielt die Erlaubniß zur Einbringung einer Bill, nach welcher drei neue Richter am Kanzlei⸗Hofe und am Schatzkammergericht

ernannt werden sollen, um die Geschäͤfte rascher erledigen zu

konnen, und auf Antrag des Letzteren wurde beschlossen, daß das

Haus am nächsten Montag sich zu einem Ausschuß konstituiren

welle, um über die Gleichstellung der Zoͤlle auf Ostindischen und

Westindischen Rum zu berathschlagen. Lord Stanley trat dann mit seiner Motion auf erneuerte Einbringung der im vori— gen Jahre von ihm zuruückgenommenen Vill zur Aenderung der Irlaͤn⸗ dischen Wähler⸗Registrirung hervor; Lord Morpeth, der Secretair fuͤr Irland, widersetzte sich diesem Antrage nicht, nur sprach er die Hoffnung aus, daß die Opposition auch der denselben Gegen stand betreffenden I, n. Bill am Aten d. eine gleiche Gunst

erweisen werde. O Connell trug zwar darauf an, daß die

Stanleysche Motion bis zum Donnerstag verschoben werden solle,

um der ministertellen Bull den Vorrang einzuräumen, aber dit. ses Amendement wurde mit 261 gegen 71, also mit einer Majo—

ritat von 196 Stimmen, verworfen, und Lord Stanley er—

hielt die verlangte Erlaubniß zur Einbringung seiner Bill.

London, J. Febr. Dle hiesigen Blätter theilten gestern nach den Franzoͤsischen die Nachricht mit, daß Mehmed Ali die Tuͤrkische Flotte ausgeliefert und daß die Pforte ihm die erbliche Verwaltung des Har r. Aegypten verliehen habe. Die Mor— ning Chronicle schließt diese Anzeige mit folgenden Worten: „So kann denn nun die Orientalische Frage als erledigt betrachte werden, und zwar auf einer Grundlage, welche eine sichere Gze⸗ wahr faͤr den Frieden in der Levante darbietet, und die selbst Mehmed Ali's Anhaͤnger nicht als eine Ungerechtigkeit gegen dessen Ansprüche ansehen können. Und wir hoffen auch, daß die Segnung einer neuen Burgschaft fuͤr die Erhaltung des Friedens sich nicht bloß auf die Levante beschränken wird Mit der Erledigung dieser Frage wird hoffentlich auch die ge— reizte Stimmung, zu welcher sie Anlaß gab, sich baldigst legen und Europa nicht nür durch schöne Worte, sondern durch Hand⸗ lungen von der Unruhe befreit werden, welche natuͤrlich aus der von Frankreich angenommenen Stellung entspringen mußte. Mit der Erfallung der Zwecke des Juli-Traktats hoöͤrt die Allianz auf, von welcher Feankreich sich fern gehalten hat. Die Lage dieses Landes kann daher nun nicht mehr als eine isolirte betrachtet werden. Es wird nicht isolirter seyn, als England oder Hester= reich, Rußland oder Preußen. Eine jede dieser Natio⸗ nen könnte allerdings für sich in jenen Zustand der Isoli— rung treten, aber welchen Frankreich sich beklagt; da aber keine derselben Plane hat, welche die anderen zu Liner Defensiv- Allianz vereinigen dürften, so he— gnügen sie sich damit, in denjenigen Zustand der Iso— lirung zuräaͤcksutchren, aus weichem der Jul-Trattat sie aufrief, und der für alle Lander in Friedenszeiten der natuͤrliche Zustand ist. Daß sie dies zu thun im Stande feyn werden, das heffen wir zuversichilich ven dem guten Sinne der Franzosi⸗ schen Regierung und des wahrhaft patriotischen Theils der Fran—

öᷣsischen Nation.“ Dagegen sucht der Cour ler aus anderen kin. wieder neue Besorgnisse über die Verhaältnisse zwischen England und Frankreich zu erwecken, indem er wissen will, daß zwischen den Kabinetten beider Länder kuͤrzlich wieder ein paar in sehr geretztem Ton abgefaßte Noten gewechselt worden seyen. , . af“, sagt dieses Blatt, „die Abgeneigtheit der Frauzö—, sischen Regierung, die Unterhandlungen zur Erledigung der neuen Handels- Convention wieder aufzunehmen. Lord Palmer ton Hi, gereizt durch die Art, wie Herr Porter in Folge der Juli⸗ Note ind in Folge Uunserer Aegyptischen Kriegführung aus Paris ent, lassen wurde, e , ,, i, eh hn , womit Herr Guigot später die bereits geführten Handels“ 5 ganz der Vergessenheit übergab, diesen Minister an diese Sache

Das Haus beschloß dann,

. Auf eine Frage des Herrn Hume er⸗ klaͤrte der Minister zugleich, daß Admiral Stopford, da er die vom Commodere Napier mit Mehmed Ali abgeschlossene Con⸗ vention gemißbilligt, spaͤter einen neuen Traktat mit diesem ab, geschlossen habe, der auch vom Sultan angenommen worden sey. Ferner zeigte der Minister dem Hause an, daß der Sultan eine ; tr beurtheilen koͤnnen. Gelinge es Herrn Gamboa, seine Lands leute von der

apitain Polhill in Betreff einer im Namen des Prinzen Albrecht an die Irlandische Repeal⸗Associatlon ertheilten Antwort auf eine das gehabt, Guͤnstiges erwarten. ; das nannte Blatt hinzu, „das Element der Kraft, welches eine libe— ralere Handelspolitik hervorruft, gewonnen, und treten die Erspar⸗

wieder erinnert und ihn um seine Ansichten darüber befragt ha— ben, worauf die Antwort erfolgt seyn soll, daß man aber diesen Gegenstand wohl keine Worte weiter zu verlieren brauche, da der⸗ selbe nicht ven Wichtigkeit sey. Darauf haͤtte dann Lord Pal— merston noch heftiger erwiedert und im Wesenilichen gesagt, daß, da jetzt durch die Siege der Britisch'n Waffen an den Kuͤsten von Syrien und durch den Erfolg der Britischen Diplomatie Alexandrien alle! Grund zu Streit und Eifersucht beseitigt ey, Frankreich sich nicht laͤnger fuͤr gedemuͤthigt zu halten und nicht langer Rachgefühle und Nepressalienpläne zu hegen brauche. Er soll ferner erklart haben, daß, da Here gen nuf Unterhandlun⸗ gen schon so weit gedlehen gewesen, daß sie bereits in einen regel⸗

mäßigen Traktat zusammengefaßt worden oder doch nahe daran

gewesen, in einen solchen zusammengesaßt zu werden, England

und Ratification desselben, im Verein mit den ungeheuren Kriegs.

ruͤstungen, die gleichzeitig in Frankreich stattfaͤnden, als einen Beweis von feindlichen Gesinnungen der Franzoͤsischen Regierung, wo : Was Herr Guizot hierauf geantwortet oder antworten wird, wissen wir nicht, und

nicht gar als einen casus belli, anzusehen.

wir theilen diese Geruͤchte nur mit, wie sie uns zugegangen sind.“ An der hiesigen Boöͤrse hat die Nachricht von der definitiven Er— ledigung der orientalischen Frage gestern zwar mehr Festigkeit in den Cours der Fonds gebracht, aber kein Steigen derselben veran—

laßt, und selbst die anscheinende Festigkeit, womit der Geldmarkt

eroͤffnete, behauptete sich kaum im Lauf des Tages; indeß glaubte man, daß andere als politische Ursachen hierauf einwirkten. Die Regierung laͤßt jetzt fuͤnf große Kriegs⸗Dampfbste bauen,

Den Inhabern Spanischer Fonds giebt die Morning Chronlele den Rath, das Verfahren, welches die Spanische Reglerung in Folge der von ihr angeordneten Kapitalisirung der Zins-Ruͤckstnde einschlagen werde, ruhig abzuwarten. Wenn es dem Ministerium gelinge, die ruckständigen Ceupons in 3proc. Fonds umzuwandeln und durch den Verkauf von Nationalguͤtern in einlgen Jahren Alles ins Reine zu bringen, so werde es aller— binas großen Nutzen schaffen. Man behaupte aber, daß der Spanische Schatz sich außer Stande besinde, die neue Maßnahme wirklich ins Werk zu setzen, und die Spanier selbst wurden das am besten

Zweckmäßigkeit eines niedrigeren Zoll, Tarifs zu uͤberzeugen, so verde die Einnahme Spaniens bald so sehr zunehmen, daß sich

die Sache leicht ausführen lasse. Jedenfalls sey aber diese groͤßere ͤ auf * , noch red rige . eine Quelle großer Schwierigkeiten, ster die Nothwendigkeit fuͤhle, die Bestrebungen solcher Koloni—

da streitende Lokal⸗Interessen und Vorurtheile sich in den Weg stellten;

indeß as Resultat, welches der Streit wegen der Fueros se ; w indeß lasse das Resultat, welch d richt Fier eingegangen, daß schon ein Handels / Traktat zwischen

England und der Chinesischen Regierung abaeschlossen worden ey, dessen Haupt⸗Stipulationen waͤren, daß der Handel zwischen Eng.

„Ist dann einmal“, fuͤgt das ge—

nisse ein, welche die Herabsetzung des Heeres auf den Friedens fuß möglich machen werden, so verzweifeln wir nicht an dem gluͤcklichen Erfolg der Bemühungen des Herrn Gamboa zur Ver⸗ besserung des Spanischen National⸗Kredits.“

Die Konservattven haben sowohl bei der Wahl zu Tanter— bury, wie bei der zu Walsall, gesiegt. Die letztere besonders war von Wichtigkeit, weil hier der Verein gegen die Korngesetze seinen ganzen Einfluß in die Wagschaale des liberalen Kandidaten geworfen hatte. Am ersteren Grte war das Resultat bei der Abstimmung durch bloßes Handaufheben dasselbe, an letzterem aber hatte, nach der Erklärung des Sheriffs, hierbei der liberale Kandidat, Herr Smith, den Sieg davongetragen. Es irn. . lerdings, da bei der schriftlichen Abstinmung die Maijorit 6 r den Tory, Herrn Gladstone, nur 38 Stimmen betrug, bei der Menge der Abstimmenden nicht genau zu Übersehen gewesen seyn, fuͤr wen die Mehrzahl der Hände sich erhoben hatte. An bei ben Orten wurde auf eine zweite, schrifiliche Abstimmung ange— tragen, und diese ergab denn in Waisgll fuͤr Herrn Smith nur 327, fuͤr Herrn Gladstone aber 365 Stimmen, und in Canter⸗ bury, wo das Resultat unverändert blieb, fuͤr den Whig, Herrn WBilson, 619, fuͤr den Tory, Herrn Smythe, aher 782, also eine Majorität von 163 Stimmen. Großer Jubel der Tory⸗Partei begleitete diese beiden Siege; zu Walsall fuͤrchtete man fur die Ruhe der Stadt, die sich am Schluß der Wahl in bedeutender Aufregung befand, doch ist eine hinreichende Militairmacht dort, um ernstliche Gewalt⸗Ausbruͤche zu verhindern.

Der Abgang der Niger-Expedition, der am 30. Januar statt⸗ sinden sollte, hat noch eine Verzögerung erlitten, da die Schiffe

bls dahin nicht ganz segelfertig gemacht werden konnten; ja, man

zlaubt sogar setzt, daß sie auch im Lauf dieses Monats noch nicht alle abgehen werden, weil zwischen der Abfahrt des einen und des

enderen Schisfs immer ein Zwischenraum von 16 Tagen stattfinden

soll. Der „Soudan“ wird zuerst unter Segel gehen und der Albert“ ihm folgen. 2. . ,,. lst die diesjährige Session der Legislatur von Neufundland eroͤffnet worden; der Gouverneur sagt in seiner Eröffnungsrede, daß die Einkuͤnste der Kolonie sich in Folge der in der vorigen Session angenommenen fiskalischen Gescke sehr ver⸗ mehrt hätten, und daß der Finanz- Zustand daher besrie digend sey; er hofft indeß daß man dem Zoll-Departement noch groͤßere Voll⸗ machten zur Verhinderung des Schleichhandels verleihen werde, weil dieser den Einnahmen noch immer bedeutenden Schaden thue. Ferner empfiehlt der Gouverneur, fuͤr die Kranken und arbeitsun⸗ fähigen Armen zu sorgen, da far das laufende Jahr noch gar keine solche Bewilligung geschehen sey, und daher sogar dus Hospital habe geschlossen werden můssen. Ganz besonders macht er dann auf die Nothwendigkeit einer Veraͤnde⸗ rung des Wahl⸗Systems aufmerksam, damit so ärgerlichen Auftritten vorgebeugt werde, wie sie bei den letzten Wahlen hier und da vorgekommen. „Wenn“ so heißt es in der Rede Lin den beiden großen Distrikten der Aolanie, die von den 15 Mit gliedern des Versammlungs hauses waͤhlen, die Wahlen nicht an⸗ ders als unter dem Schutz der Bajonette stattfinden koͤnnten, wenn brutale Gewalt und anarchische Leidenschaft sortwährend ihr We⸗ sen treiben und zwar, wie bisher, in solchem Maße, daß sie nur durch Einschrelten der Militairmacht im Zaum gehalten werden konnten, so wurde man daraus den unvermeidlichen Schluß zie⸗ hen muͤssen, daß fuͤr die Insel ein Repraͤsentativ⸗System und le⸗ zislative Institutionen nicht paßten, und daß diese alte Desiß ung der Britischen Krone noch nicht reif dazu sey, ihre And e gene ten selbst zu leiten und vermittelst einer , äber ihre verschiedenen Interessen zu wachen. an * ö der Gouverneur noch ein Gesetz zur Erweiterung der Post Com, municationen an und empfiehlt verschiedene andere Maßregeln der lufmerksamkeit der Legislatur, namentlich auch die vorzunehmende Erneuerung oder Aenderung des Unterrichts ⸗Gesetzes, in welcher insicht er die Meinung ausspricht, daß das im Distrikt von St. John befolgte System, nach welchem katholische und, prote— stantijche Kinder zusammen unterrichtet werden, sich als sehr heil⸗ sam bewährt habz. , n

Der ministerielle Globe zeigt nun als bestim nt an, daß die

junge Prinzessin nach der Königin und der Herzogin von Kent Victoria, nach der verwittweten Königin Adelaide und nach der Königin der Belgier Louise heißen werde. Pathen werden, wie schon erwähnt, der König der Belgier, der Herze von Sussex, die verwittwete Königin und die Herzogin von Kent seyn.

Eine Deputation der Seiden⸗Fabrikanten und Seisenweber, welche vor einigen Tagen der Königin durch die Vermitt luns des Lord Normanby mehrere Proben verarbeiteter Seidenstoffe hatte uͤberreichen lassen, hat die Anzeige erhalten, daß die Köni⸗ gin im nächsten Mal einen Ball veranstalten werde, auf welchem jede Dame in Britischen Seidenzeugen erscheinen solle. Man hofft, daß die Seidenarbeiter zu Spitalsielös und Bethnalareen durch disses Patronat der Königin zu Gunsten der im Inlande

berechtigt seyn wurde, die jetzige Ablehnung der Unterzeichnung gearbeiteten Seidenzeuge die ihnen so noͤthigen Bestellun gen in

kurzem erhalten werden.

„Besser spat als gar nicht“, so uͤberschreibt der Morning Herald die Anzeige, daß am Freitage eine amiliche Abschrift des Juli-Traktats beiden Parlamentshäusern auf Befehl Ihrer

Tasestaͤt durch die Regierung uͤbergeben worden sey. „Sollten die Whigs“, fuͤgt das genannte Blatt spottend hinzu, „noch bis zur näͤchsten Session im Amte bleiben, so wuͤrde es uns gar nicht wüundern, wenn Lord J. Russell dem Unterhause ganz ernsthast anzeigte, daß Ihre Majestaͤt die Königin Anna gestorben sey.=

In Bezug auf die von Sir R. Peel getadelte Uebergeh nnz Frankreichs in der Thron⸗Rede, bemerkt der Globe, daß zeit 18360 keine Erwaͤhnung Frankreichs in der Thron-Rede enthalten gewesen sey, ausgenommen wenn es sich von einem besonderen Vertrage mit der Franzoͤsischen Regierung gehandelt. Auch habe, als in fruheren Jahren England nicht die Mitwirkung von Frank reich erhalten, zu der es in Folge der Vertraͤge berechtiat gewes , dieselbe Uebergehung Frankreichs stattgefunden, Und zwar ohne Kommentar. Uebrigens mache sich wohl die Oypostuonspartei jetzt so wenig als früher aus der Freundschaft mit. Frankreich, sondern erheüchele dieselbe zur Zeit nur, um die Minister unpo⸗

ulair zu machen.

; 36 . von der Gesellschast fuͤr die Kolonisirung Neu— Seelands auf den 13. Februar veranstalteten Fesmahle, bei wel⸗ chem die Verleihung des Privilegiums der Gesellichaft gefeert werden soll, ist auch der KolonialMinister, Lord John Nusel, eingeladen worden und hat die Einladung angenommen. Die Morning Ehroniele bemerkt, es liege hierin der beste Beweis,

daß alle Differenzen zwischen der Regierung und den Kole nisirern

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von Nen⸗Seeland aufgehört haͤtten, und daß der Kelonial, Mini

irungs-Geselischaften bestmoͤglichst zu sordern. . ; Der Courier sagt, es sey auf Russischem Beze die Nach⸗

land und China in Zukunft in den drei Häsen Can on, Emoy und Ningpo betrieben werden sollte. Das genannte Blatt will jedoch dieser Nachricht keinen Glauben schenken. ö Die Auswanderungen vermehren sich, was man dem man gel an Beschäftigung und dem geringen Aebeitslohn zu chreibt. Vor einigen Tagen verließen 20 Familien Nottingham, um sich ralien einzuschiffen. ) . 66 ö in ir , gern. darauf ausmerksam gemacht, daß die Englaͤnder in ihren Seeschlachten meistens mit verhält⸗

nißmälg geringen, Verluste gestegt hätten; der Verlust bei St¶ Jean d' Acre ist jedoch der geringste gewesen, den man ie erleht Fat. Als Beispiel werden angeführt: In Lord Howe s Schlacht, am 1. Juni 1791, waren 26 Linienschiffe mit 17,909 Mann;. Gesammt⸗Betrag der Getoͤdteten und Verwundeten 1078. In Lord Bridport's Schlacht, am 23. Juni 1795, waren 1 Linien⸗ schiffe mit 10, 000 Mann; Todte und Verwundete 144. n Ford Vincents Schlacht waren 15 Linienschiffe mit 10,960 Mann; I G6 Torte und Verwundete. In Lord Duncan's Schlacht, im Oktober 1797, waren 16 Linienschiffe mit 8660 Mann; Todte und Verwundete 751. In Lord Neison's Schlacht am Nil ant 1. Auqust 1798, waren 14 Liniensch iffe mit 8000 Mann; e und Verwundete 95. Bei Lord Nelson's Angriff auf Kopen⸗ hagen, am J. und 2. April 1801, waren 11 Linienschisse und 5 Fregatten mit 11000 Mannz Todte und Verwundete . In Lord Nelson's Schlacht bei Trafalgar, am 21. Oktober 18053, VDaren 27 Linienschiffe mit 17, 900 Mann; Todte und, Verwun⸗ dete 1521. Bei Lord Exmouth's Angriff auf Algier waren 5 Linienschiffe und 5 Fregatten mit 5000 Mann; Todte und Ver— ete 818. n ö. Kriegs⸗Minister hat der Armee bekannt gemacht, vom 1. Juli an alle amtlichen Gebühren, welche bisher bei ö. litairischen Ernennungen erhoben wurden, mit Ausnahme . durch eine ,,, vorgeschriebenen Stempels von * Shilling, wegfallen sollen. . ö. 6 ö des Oberst Cardigan in einer . . des Drurylane Theaters gab vor einigen Tagen, als si 266 wurde, wieder Anlaß zu lauten Zeichen des Mißfallens . 6 die ganze Vorstellung hindurch fortdauerten. Lord Sardigan .. . sedoch Len Sturm muthig aus. Nach dem Schlusse, der . stellung erwartete ihn 2 Theater noch ein àhnlicher Em f. it Pfeifen und Zischen. ; 36 . r. wird . Paris geschrieben, daß die 3 . wieder neuen Umtrieben auf der Spur sey, da die republckanischen Sectionen, zu welchen Barbes gehörte, sich wiedarutn an, den Barrieren versammelten und ihre Weiber in trr achten; am sᷣ den Zweck der Zusammenkuͤnfte zu verheimlichen. win n „National!“ seyen 3 L n n , nur de ublikanismus des Buͤrgenthums repra he. 4 t Nach amtlichen Berichten belies sich während . nn, vom 26. September bis zum 26. Dezember . . r Gesammt⸗Betrag aller im Umlaufe be sn hc . vat⸗Banken und der Actien⸗Banken auf , n, ,. wevon 6,575,838 auf erstere und 3, 728, 155 auf K 3 e In der Nacht des 23. Jangar sind bei fes mg g r

und dichter Finsterniß zwei Schiffe an der Kuͤste n . . shire mit solcher Gewalt auf einander gestoßen, an . fogleich eingedrückt wurde, und die Schiffe, een n mn „ob Pfd. St. Ladung hatte, alsbald zu leg f. * 6 mit Muͤhe rettete sich die Mannschaft in den ö . Minuten waren beide Schiffe untergegangen. Der Ber ust wir auf 12, 000 Pfd. St. geschätzt.

Belgien.

r 3. Febr. Das Journal des Flandres, be— a . . K katholischen Partei in & ent jedoch eit zwei Jahren mit den hierarchischen Führern dieser Partei zerfal⸗ len, erklärt setzt, es sey voͤllig ungegruͤndet, was kuͤrzl ch in ande⸗ ren Blättern erzählt wurde, daß die Regierung es fur ihre In⸗ teressen gewonnen habe. Nicht die Regierung, sondern die hierar—

chische Fraction, als deren Organ das „Jour nal de Bruxelles!“

in Betracht.

den Acker, das Obdach, das Gewerbe und das Brod.

(bisher „Courrter de la Meuse“) angesehen wird, habe ihm (dem Isurnal des Flandres“) Anträge gemacht, die es jedoch ent⸗ schieden zuruͤckgewiesen, da es, im Interesse der katholischen Par⸗ tei, weder der hierarchischen Fraction, noch dem liberal gesinnten Ministerium angehören wolle. Man sieht hieraus, daß jetzt die Bezeichnung katholische Partei“ in Belgien vielfache Nuͤanei= rungen hat, und daß es jedenfalls unrichtig ist, diese Vezeich⸗ nung fur ldentisch mit „katholischer Kirche“ und „katholischem Glaubensbekenntniß“/“ zu halten.

Däne mark.

Kopenhagen, 26. Jan. Die Daͤnische Flotte, fuͤr die setzt ein neuer Plan entworfen ist, besteht zur Zeit aus 7 Linien⸗ schiffen, „Dronning Maria“ S4 Kanonen, „Waldemar“ 84 Ka— nenen, „Fredrik den Sjette“ a6 Kanonen, „Stjold“ M Kano— nen, „Christian den Ottende“ 84 Kanonen, „Danmark“ 66 Ka— nonen, „Phönix“, was zu einem Blockschiffe geschleift ist; aus 7 Fregatten, „Thetis“ 48 Kanonen, „Freia“ 46 Kanonen, „Havfruen““ A6 Kanonen, „Rota“ 46 Kanonen, „Bellena“ 30 Kanonen (auf einer Fahrt um das Cap Horn), „Nymphen“ 46 Kanonen, „Fylla“ 40 Kanonen; 3 Korvetten: „Galathea.“ 26 Kan., „Najaden“ 20 Kan., „Diana“ 20 Kan, „Flora“ 20 Kan. ; 5 Briggs: „St. Thomas“ 15 Kan, St. Jan“ 12 Kan. , „Alart“ 12 Kan, „St. Croix“ 12 Kan. (in Westindien), „Mercurius“ 12 Kan (in Westindien); 3 Schonern: „Elbe“ 8 Kan, „Delphi— nen“ 6 Kan., „Pilen“ 6 Kann; 3 Kuttern: „Helsingör“, „Maa— gen“, „Svalen“. Außerdem besteht die Ruderflotille aus 860 Fahrzeugen, nämlich aus 14 Bombenkanonen-Schaluppen, 15 Bomdenjollen, 49 allgemeinen Kanonen ⸗Schaluppen, wozu noch zwei im Bau befindliche Bombenkanonen-Schaluppen kommen. Bei dieser Flotte sind angestellt: 1 Admiral (Holsten), 2 Vice— Admirale (Johansen und der Kronprinz), 5 Contre⸗ Admirale, ð Commandeurs, 8 Commandeur⸗Capitains, 20 Capitains, 29 Capitain - Lieutenants, A2 Premier Lieutenant und 38 Seconde⸗ Lieutenants, außerdem aber eine Masse der unteren Mannschaft, Holmsleute, welche hier in der Residenz ihr eigenes Quartier, die sogenannten Neuenbuden, haben.

Deutsche Bundesstaaten Darmstadt, 20. Jan. (A. 3.) Der Königl. Nieder⸗ läͤndische Staatsrath, Freiherr von Gagern, hat als Mitglied unserer ersten Kammer einen Antrag in dieselbe gebracht, welcher zar zunächst das Hessische Auswanderungswesen betrifft, aber doch auch die allgemeineren Momente kraͤftig dabei im Auge be— hält. Dasselbe ist der Fall in der Antwort des diriqirenden

Staats-Ministers, Freiherrn du Thil, an den dritten Ausschuß

der ersten Kammer, welchem jener Antrag zur Bericht-Erstattung zugewiesen worden war, und der den Freiherrn du Thil um

WUifschlasse über die in dem von Gagernschen Antrage beruͤhrten

Verhaͤltnisse ersucht hatte. In Verbindung damit sind denn auch die weiteren Bemerkungen des dritten Ausschusses der ersten Kammer selbst interessant. Folge des Antrages in der ersten Kammer war: Zutritt zu dem Antrage des Ausschusses. Da nur wenige Tage vor dem Schlusse des Landtages die Sache aus der ersten in die zweite Kammer kommen konnte, so war eine Berich:erstattung und Berathung da nicht mehr möglich. Der Antraz (wie er in den mittlerweile gedruckten Kammer⸗Verhand⸗ lungen enthalten ist) lautete: „Die hohe Staats-Regierung zu bitten und zu veranlassen, daß eine bestaͤndige Kommission von Mitgliedern der Ministerien des Auswärtigen und des Innern niedergesetzt werde, welche die Auswanderung uͤberwache, beob⸗ achte, sie denen, die dazu entschlossen sind, erleichtere, diese in der Wahl und den Mitteln leite, selbst dazu die noͤthigen Verbin—⸗ dungen anknuͤpfe, die Kenntnisse im Zusammenhange sich ver— schaffe, den Auswandernden den auswärtigen Schutz erlange und sichere, und sie auch dort zu ferneren Maßregeln beständig im Auge behalte und soweit wie möglich sortgesetzt protegire. Die unzestrittenen Thatsachen sind: I) die Fortdauer dieser Aus⸗ wanderung; 2) und zwar bald da, bald dorthin in aller Welt Enden; 31 die Unkunde dieser Klassen, his⸗ weilen ihre Unbehnlflichkeit; 3) häufig die uͤble Wahl und darum der schlimme Erfolg, das Verderben der Untergang, und die auch dem Staate und den Gemeinden schädliche Ruͤck— kehr; 5) daß eben diese Auswanderung den Mangel der Kolo— nieen der Deutschen andeutet und zum Theil dafuͤr Ersatvz leistet. Die erste bestrittene Frage, die es jedoch eben wegen der täͤgli— chen Erscheinungen nicht seyn sollte, ist schon die, ob diese Aus— wanderung fuͤr Deutschland ein Beduͤrfniß sey. Man beobachte, wie bei so steigender Bevoͤlkerung, England, Frankreich, Ruß—˖ land, ja selbst Nord⸗Amerika ihre Menschen verbrauchen. Fuͤr die Deutschen ist das große Problem, die Frage wohin? Dem In⸗ dißlduum, wie bei mir der Fall ist, wird es schwer in seiner Isolirung, in seinem Verhältniß des Nichtberufenseyns, sich die behufizen Kenntnisse zu verschaffen. Ich weiß es aus eigener Erfahrung, da ich es mehrmals versucht habe. Es kommt hin— zu, daß die mehr oder minder eivilisirten Staaten, welche aufnehmen, haufi nin ihren Maßregeln abwechseln, nach Motiven oder Ansichten tie ihnen eigen sind. Das zu verfolgen, ist vielleicht der schwerste Punkt der Aufgabe. Ich will hier beispielsweise Rußland und Polen nennen und hier Russische Publicationen anfügen, mich auch darauf wegen der darin unterstellten Frequenz beziehen. Ich habe an sich gar keinen Einwand gegen diesen Ueberzug nach Polen oder noch weiter hin. Die Prinzipien Frage, der Prin—⸗ zwien⸗Streit dem ich ohnehin abhold bin kommt hier wenig Nur eine gewisse und in Zahl beschraͤnkte Klasse jucht Freiheit, oder was sie so nennen. Bet weitem , nd da—⸗

für setzen sie ihrer Hande Arbeit ein. Und ich deute dabei nicht

ungern, auf die neuen Verhaäͤltnisse zwischen beiden Staaten Ruß—⸗

länd und Hessen hin, denen ich alle Art von Segen wuͤnsche, und auch auf diesem Wege. Zu den Folgerungen gehoͤrt also, was eben der einzelnen Person in der Fortsetzung so schwer wird, die Korrespondenz mit auswaͤrtigen Behörden das Begehren, daß die Ankömmlinge dort fortan berücksichtigt, die Verheißungen gehal— ten, Unbill abgewendet werde. Und so vieles Andere, was sich daran knuͤpfi! Die eigenen Konsulate sind dazu die naͤchsten Huͤlfsmit⸗ tel. Sie werden ohne Zweifel vermehrt werden. Konsulate sind ohne⸗ hin humane Einrichtungen und ich habe das Zutrauen, daß auch Fremde sich nicht entziehen, sondern huͤlfreich die Hände bieten werden. Die Erfahrung hat das schon bestaäͤtigt. Alsdann duͤr⸗ fen wir wohl erwarten, daß andere Staaten in denselbigen Ver⸗ häͤltnissen etwas Aehnliches einrichten werden, und jeder Tag wird dann den anderen belehren. Jene Analogie, daß Auswanderung für uns Colonisation sey oder sie vertrete, deutet auch augen- scheinlich und logisch auf diese schoͤne humane Verpflichtung, diese unsere lieben Landsleute noch auswärts im Auge und ge— wissermaßen im Schutz zu behalten. Die so Ausgewanderten korrespondiren sehr natuͤrlich mit der Heimath, und ich nehme nicht Anstand, die Auswanderung noch fuͤr die gedeihlichste zu halten die auf Einladungen der früher weggegangenen Ange⸗

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hoöͤrigen statthaben. Die amtlich bewirkte Vorlage solcher Kor⸗ respondenzen wird den Kommissionen sehr behufig seyn. Daß ich noch keine ahnliche Staats⸗Anstalten, wenigstens nicht deutlich, rings um mich her sehe, ist kein Einwand. Es enthebt mich nur des Verdachts, als wollte ich der Regierung einen Vorwurf ma—⸗ chen. Die Bewandtniß ist nur, daß ich mich persoͤnlich mehr mit der Sache und dem Beduͤrfniß beschäftigt habe, als wohl irgend Jemand. Wir sind auch in anderen Dingen mit dem Bei— spiele vorangegangen. Ich empfehle dringend, daß es auch hier⸗ mit geschehe.

Wiesbaden, 31. Jan. (Köln. Z) Unsere gegenwartige Winter⸗Saison, deren Emporblühen wir den neuesten Bemuhun—⸗ gen der um unsere Heilquellen vielfach verdient gewordenen Dok— ren Richter und Peez zu verdanken haben, scheint die vorjährige, wahrend welcher (vom 15. Oktober 1839 bis zum 15. April 1816 gerechnet) 381 Kurgaͤste hier verweilten, an Frequenz und Glanz noch uͤbertreffen zu wollen.

schwächliche Gesundheit Nutzen von unserem milden Klima zie⸗ hen, oder auch um Gebrauch von hiesigen Heilquellen machen zu koͤnnen, in dem freundlichen Wiesbaden ihr Asyl suchen. Unter ihnen machen die Engländer die größte Zahl aus, die sich hier ganz häuslich eingerichtet haben, sehr heimisch fühlen, und sagar jeden Sonntag durch ihren hier mit anwesenden Pastor in unserer evangelischen Kirche Gottesdienst fuͤr sich hatten lassen. Außer den Briten weilen auch noch mehrere Familien dis Ruß land, Schweden, Holland und mehr als jemals um diese Jahres zeit Kurgaäͤste aus dem noͤrdlichen Deutschland in unserer Mltte. Durch die Erhebung Wiesbadens zur Residenz, wodurch viele Hoffestlichkeiten, als glanzende Balle, Konzerte, Sotrees ꝛc. statt— finden, zu denen auch Fremde höheren Ranges eingeladen werden, so wie ferner durch das jetzt vorzuͤglich gut besetzte hiesige Hof— theater, als auch endlich durch viele andere Hälfsquellen fuͤr das soziale Leben, bietet unsere Stadt den im Winter sich hier auf— haltenden Fremden so viele Genuͤsse dar, die wohl den meisten

Stande und schwerlich zu dieser Jahreszeit an einem anderen Kurorte unseres schoͤnen Deutschen Vaterlandes wieder zu finden

Noch jede Woche hat uns Fremde zugeführt, die theils zum Vergnuͤgen, theils um für ihre d

seyn mochten. Unter den hier anwesenden Notabilitäͤten verdienen

Mung noch nicht verlassen zu wollen, so sehr sich auch die übrigen Maͤhte bemühen, durch ein gemeinsames und uͤbereinstimmendes von Niemandem mehr geleugnet werden.

Frankfurt, 5. Febr.

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Wirken dem allgemeinen Frieden neue und dauernde Grundlagen zu verleihen. Frankreich glaubt ferner, seine Europaische Stellung durch eine imponirende Waffenmacht unterstuͤtzen zu muͤssen, und

neuerdings Alles aufgeboten wird, eine solche Waffenmacht in effektiven Stand zu bringen. . gen Mächte und namentlich auch Deutschland, aufs dringendste. veranlaßt, ihre Streitkräfte so zu ordnen, daß sie dem allenfallsi⸗ gen Eintritt ernster Ereignisse mit Ruhe entaegensehen und mit Wurde und Nachdruck begegnen koͤnnen. Man darf und will nicht behaupten, daß von irgend einer Macht die Storung des Friedens geradezu provozirt werde, da es aber den Bemuͤhungen der Diplomatie nich nicht gelungen ist, das Franzoͤsische Kabinet zu vermögen, sich den uͤbrigen anzuschließen, wurden wir vorerst aus dem bewaffneten Frieden schwerlich heraus kommen. Dessenungeachtet darf man die Hoffnung auf die Wiedergewin⸗ nung eines vollkommenen Ruhestandes nicht verlieren, denn es ist kaum denkbar, daß irgend eine Macht die Verantwortlichkeit ubernehmen wolle, einen Krieg zu entzuͤnden, dessen Ausgang schwer vorher zu bezeichnen ist, da alle Mächte geruͤstet sind.

Gestern passirte der Königl. Großbritanische Oberst Townley, als Courier von Konstantinopel kommend, auf der Reise nach London unsere Stadt.

Wenn wir heute bemerken, daß in dieser Woche hier und wie man hört auch in dem nahen Großherzogthum Hessen neuer— dings mehrfache Arrestationen stattgefunden haben, geschieht es nur, um dadurch anzudeuten, daß die Geruͤchte von Beendigung der politischen Untersuchungen nicht gegruͤndet seyn koͤnnen. Sie werden indessen mit moͤglichster Beschleunigung ihrem Ende ent— gegengefuͤhrt werden.

Die Unterstuͤtzungen fuͤr die Bewohner der durch den bei— spiellosen Austritt der Nidda schwer betroffenen Orte fließen immer noch sehr reichlich. Naͤchsten Sonntag veranstaltet auch unser rast— loser Kapellmeister Guhr mit Unterstuͤtzung aller musikalischen Kraͤfte unserer Stadt eine große musikalische Akademie zum Besten der besonders hart bedraͤngten Orte Roͤdelheim und Hauhen. Man erwartet eine reiche Einnahme.

Unsere Boͤrse zeigte in dieser Woche keine große Bewegung, da von außen der Impuls dazu fehlte. Die Stimmung der Fonds war eher flau, besonders auch auf den Ruͤckgang der Franzoͤsischen Rente. Auch die Tanus-Eisenbahn⸗Actien sind lang— sam im Fallen begriffen; doch hat nicht die schwache Frequenz der Bahn im vorigen Monat man konnte sie nicht besser er— warten sondern es haben mannigfache Gerüchte die Speku⸗— lanten zu Verkäufen in den Tanus-Eisenbahn⸗-Actien veranlaßt. Sie wurden aber heute doch noch mit 336 Fl. (86 Fl. Agio) bezahlt. Bei der wiederum eingetretenen strengen Kälte ist der Eisgang des Main nicht allein stark, sondern es hat sich der Fluß vor unserer Stadt thellweise wieder gestellt.

Oesterre ich.

Wien, 1. Febr. Der seit der Versetzung des Gra— fen von Wilczek nach Wien durch vier Jahre vakant gebliebene wichtige Posten eines Gouverneurs von Tyrol und Vorarlberg ist in den letzten Tagen des verwichenen Monats besetzt worden Die Wahl Sr. Masestaͤt fiel (wie bereits erwähnt) auf den Hof⸗ rath der vereinigten Hof⸗Kanzlei, Grafen Klemens von Brandis, einen Mann, welchen sowohl die öffentliche Meinung in Tyrol, wo er in fruͤherer Zeit, als Kreis- Hauptmann von Botzen, sich allgemeine Achtung erwarb, als das Urtheil unserer Staatsmänner fuͤr vollkommen geeignet und seinem neuen Berufe gewachsen erachten. Gleichzeitig wurde der bisherige Gouverneur des Litto—⸗ rale, Herr von Weingarten, in gleicher Eigenschaft von Triest nach Laibach versetzt; er erhaͤlt den Grafen Franz Stadion, bis * Hofrath bei der Hofkammer zum Nachfolger. Ueber die

rnennung eines Gouverneurs der Lombardei, an die Stelle des

besonders der junge Fuͤrst von Esterhazy aus Ungarn, der Fuͤrst Ourousoff aus Rußland, die Gräfin von St. Germain und der Lord Lewall aus England, der Graf von Harach aus Wien und der Graf von Althanas⸗Otrante aus Schweden angefuͤhrt zu werden. wieder bele . Die neuesten Berichte aus Frankreich entsprechen nicht ganz den Erwartungen, welche man

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wir koͤnnen aufs bestimmteste versichern, daß in Frankreich

Dadurch sehen sich aber die uͤbri⸗

in den Staats⸗Rath berusenen Grasen von Hartig verlautet noch

nichts mit Bestimmtheit. Viele Stimmen bezeichnen den Fuͤrsten August Lobkowitz, Praͤsidenten der Hofkammer fuͤr Munz und Vergwesen, einen unserer gewandtesten und vielseitigst gebildeten Staatsmänner, als den muthmaßlichen Mann der Allerhschsten Wahl. . Vor einigen Tagen traf Herr Anatol von Demidoff mit sei⸗ ner Gemahlin hler ein, um bereits heute die Reise nach St. Petersburg, wohin ihn das Kaiserliche Gebot beschied, sortzu⸗ setzen. Die Reisenden beobachteten hier das strengste Inkognite.

Wien, 2. Febr. In der eleganten Welt belebt sich allmaͤlig der Karneral; doch hatte sie bisher nur auf einem gro—⸗ ßen Hofballe und auch bei dem Feste des Russischen Botschasters am Sylvester-Abende Gelegenheit, sich zu versanmeln; mehrere klei⸗ nere Bälle kommen hier nicht in Betracht, da nur ein Theil unserer in vielfache Kotterieen zerspalteten Gesellschast hierzu ge⸗ laden wird. Für heute Abend veranstaltet Fürst Lichtenstein ein ö lfest. Unter den wenigen fremden von Namen, welche er hier zubringen bekanntlich lag Wien von jeher zroßen Eitropäischen Heer⸗ und Wanderstraße von Nord nach Sad zeichnet sich die Fuͤrstin Kurakin, Gemahlin des weiten Russischen Botschafts-Secretairs, durch ihre Schẽn— heit und Anmulh aus. Weit fröhlicher als in den höheren

des in den dem Volke und allen Ständen geöffneten und steis in Ueherfülle besuchten oͤffentlichen Belustigungserten her. Solcher giebt es nun zahllose. Die Straßenecken sind mit Ball-Anzeigen uͤberdeckt, und man hat nur die Schwierigkeit der Wahl zu überwinden. Besonperen Zulaufes erfreut sich das „Ely⸗ um“, ein mit Geschmack und nicht ohne einige Phantasie, gewiß aber phantastisch genug ausgeschmuückter gigantischer Weinkeller unter dem Schulgebäude zu St. Anna, daher denn auch der nie ruhende Wienerwitz die Schüler dieser Anstalt, welche (bei den Prusun— gen) durchftelen, damit vertroͤstet, damit vertroͤstet, daß sie ins Elysium kamen. Minder splendid aber nicht minder lustig sieht es in den Sälen der Vorstädte und Dorfer außerhalb der Linien aus, ja einige darunter werden sogar, häufig von der eleganten

außerhalb der

Kreisen gel

Anforderungen eines gebildeten Publikums zu entsprechen im Welt, wenngleich nicht des Tanzes halber besucht. Aus den Re—

douten- Salen ist die ehrwürdige aschgraue Hulle, welche seit un⸗ denklichen Zeiten die Wande bekleidete, entfernt und durch ein neues glänzendes Gewand ersetzt worden. Aber den alten Masken— Humor, dle Italiaäͤnische Kunst des „Intrigirens“, welche im vo— rigen Jahrhundert von der nahen Republik Venedig in ihrem Markus Platze so warm zu uns heruͤberwehte, konnte man nicht

Wien, 3. Febr. Der heutige „Oesterreichische Beob⸗ achter“ enthält (wie bereits im vorgestr. Bl. der St Ztg. aewel—

noch vor kurzem auf die baldige Beilegung der durch den Trak⸗ det wurde) wichtige Nachrichten aus dem Orient, welche Ihnen tat vom 15. Juli entstandenen Differenzen hegen und aussprechen zu duͤrfen glaubte. Die Orientalische Frage ist allerdings im We⸗

em entschieden, allein Frankreich scheint seine isolirte Stel⸗ er, Zeiten noch immer theils hoffend theils fürchtend in Zweifel ge⸗

auf außerordentlichem Wege mitgetheilt wurden, daher ich mich enthalte, sie hier zu wiederholen. Die Thatsache der wirklichen Unterwerfung Mehmed Alus und der, von so vielen Seiten

zogenen Ausführung des Londoner Traktats kann nun Ich habe Briefe unserer in Syrien dienenden Offiziere gesehen, welche die Lage der Armee Ibrahims als höchst kläglich, ja verzweifelt schildern. An all den durch den Touloner Korrespondenten der „Allgemei— nen Zeitung“ und die Franzoͤsischen Blätter verbretteten Geruͤch— ten neuerlicher von Ibrahim erfochtener Vortheile, von seiner im— posanten Haltung u. s. w. ist kein wahres Wort. Die sogenannte puissance 6égæeptienn« ist gebrochen und vernichtet, das Wort, welches die Machte der Pforte am 27. Juli 1839 (durch die, freilich auch von Frankreich mit unterzeichnete Kollektiv Note) gegeben, ist gelsst: das Mittelmeer ist noch kein Franzoͤsischer See, so wenig als der Rhein ein Franzoͤsischer Graͤnzstrom, und der vielfach bedrohte Friede ist keinen Augenblick gesihrt worden Dies sind Thatsachen, welche laut genug sprechen, um auch tau— ben Ohren verstäaͤndlich zu werden. Hier brachte die letzte Kunde aus dem Orient, insofern man jetzt schon daruͤber urtheilen kann, die beruhigendste Wirkung hervor. In den diplomatischen Kreisen betrachtet man die Tuͤrkisch⸗Aegyptische Frage fur beendet, es handelt sich nunmehr darum, die richtige Formel suͤr den Schluß des großen Welt⸗Drama's zu finden. Man frägt sich, wie wird diese Loͤsung in Paris aufgenommen werden? Ohne Zweifel verstäͤndiger, als die Kunde von dem Abschlusse des Juli-Vertrages. Das feste Zusammenhalten der vier Groß— machte, ungeachtet aller Versuche, die Saat der Zwietracht zwi⸗ schen ihnen auszustreuen, die Wiederbelebung des Deutschen Na— ttonal-Gefühls, der Treue und innige Verband zwischen den bei— den ersten Höoͤfen Deutschlands. Dles alles sind Erfahrungen, welche am 15. Juli 1840 in Paris noch zu machen waren. Schweiz.

Neuchatel, 30. Jan. Im Nou v. Vaud. liest man: „Man schreibt aus Bern, daß daselbst die allgemeine Aufhebung der Kloͤster im Kanton Aargau keinen Beifall findet. Außerhalb der Regierungssphäre, wo übrigens auch keine Uebereinstimmung hinsichtlich dieser Frage herrscht, fragt man sich, ob eiwa die Bern. schen Bataillone, welche sich noch in jenem Kanton befinden, zur Ausführung jener Maßregel, welche die Eidgenossenschaft in die Wößte Verwirrung zu stuͤrzen dreht, verwendet werden sollen. Der Staatsstreich, den der große Rath von Aargau bead sichtigt, wird um so schwieriger seyn, als man keinesweges die Hauptfäden eines allzemeinen Plans zu einer ultramentanen Reaction, den man anfangs entdeckt zu haben glaubte, aufgefunden hat. Diese Reaction ist zwar allerdings in den Gemilihern vorhanden, aber sie ist noch nicht zum Handeln uͤbergegangen und ungeachtet manches aufsallenden Zusammentreffens würde es schwierig oder fast unmöglich seyn, das Vorhandenseyn dieses ausgedehnten Kompiotts nachzuweisen und es zu verfolgen. E: durfte daher zu unangenehmen Ver— wickelungen Anlaß geben, wenn die Aargauer Regierung von der durch den Großen Rath ihr ertheilten Vollmacht zur Aufhebung der Klöͤster unverzuͤglich Gebrauch machen wollte. Bereits haben die kleinen Kantene und Freiburg sich foͤrmlich zu Gunsten jener Anstalten verwendet. Man versichert, der Oesterreichische Gelandte wolle in demselben Sinne handeln und der Franzoͤsische Botschafter sich ihm anschließen. Das war vorauszusehen, und somit drohen die Angelegenheiten, sowohl im Innern als nach Außen ein ernstes Ansehen zu gewinnen. Man köoͤnnte, streng genommen, den ersten Beschluß des Aargaugr Großen Raths, der unter dem Eindruck drohender Ereignisse und gewissermaßen unter dem Larm der Kanonen von Villmergen gefaßt wurde, wohl begreifen; wäre es aber 5 an . gewesen, wenn ng same 3. 6

usführung gegangen, oder die orge⸗, , dem neuen Großen öl ui und der neuen K,, hätte, die Beide in Folge der von der Masorstäzt dense⸗ ie dings angenommenen Versassung gewählt werden m agene Van oder wenigstens ganz frisch aus dem , ö. . ner? war den unleug bär esfer im Stande gewesen seyn, e⸗