1841 / 54 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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aben politische Unruhen statt—⸗

n zwei oder drei Provinzen 2 ö edeutung gewesen zu seyn

efunden, die jedoch von keiner

einen. ; 3 9 n, chern der ehen Anzeige von der Ausgleichung des

Streits mit Spanien über die Douro -Schifffahrt werden die Ruͤstungen noch immer mit gleicher Thaͤtigkeit fortgesetzt.

T2 gregei.

Konstantinopel, 26. Jan. (Journ. de Smyrne.) Ein aus Beirut angekommener Tatar hat Nachrichten aus Sy⸗ rien bis zum 10ten mitgebracht. Ibrahim war am 4ten in Me— zarih eingetroffen, da er jedoch erfuhr, daß alle Wege von den Insurgenten besetzt seyen, so entschloß er sich, ebenfalls durch die Wuͤste nach Suez zu gehen. Sobald seine Armee, die bereits auf 135,000 Mann Infanterie, 5000 Mann Kavallerie und 100 Kano⸗ nen reduzirt war, dies erfuhr, begann die Desertion wieder auf eine wahrhaft erschreckende Weise. Ibrahim brach indeß am ö5ten nach Man auf, der ersten Station in der Wuͤste, wohin er Lebens— mittel hat bringen lassen. Als der Emir El Kassim, der sich mit 7000 Mann Infanterie und 1500 Kavalleristen im Suͤden des Tiberias⸗Sees befand, von dem Entschlusse Ibrahim's Kenntniß erhielt, sandte er in aller Eile einige Detaschements nach Man ab, um die dortigen Vorraͤthe Ibrahim's zu zerstoͤren und ihm den Ruͤck— zug abzuschneiden. Man weiß nicht, ob es Ibrahim gelungen ist, das Zusammentreffen zu vermeiden; ist es aber zum Kampf gekommen, so duͤrfte bei der gaͤnzlichen Demoralisirung der Ueber— reste des Aegyptischen Heeres das Resultat kaum zweifelhaft seyn.

Acht Bataillone der Tuͤrkischen Armee unter dem Befehl des Generals Jochmus standen von Saida bis zum Berge Karmel en öchelon aufgestellt; eine andere Division hatte die Engpaͤsse und die Staͤdte Jaffa und Jerusalem besetzt. Die Insurgenten des . und von Naplus waren in der Verfolgung Ibrahim's begriffen.

Konstantinopel, 1. Febr. (Oest. Beob) Der Divan beschaͤftigt sich mit Ausfertigung des Investitur-Fermans fuͤr den Pascha von Aegypten.

Gestern hat man die Nachricht aus Marmarizza erhalten, daß die Ottomanische Flotte, aus 8 Linienschiffen, 8 Fregatten und einer Brigg bestehend, welche Alexandrien am 20sten und 21. Januar verlassen hatte, am 24sten gedachten Monats in den Hafen von Marmarizza eingelaufen war. Admiral Jawer Pascha war mit der Fregatte „Nußretie“ und einer Brigg in Alexandrien zuruͤckgeblieben; sobald er in Marmorizza angekommen seyn wird, werden von den daselbst befindlichen Admiraäͤlen der verbuͤndeten

Eskadren, Stopford und Bandiera, die erforderlichen Anstalten

getroffen werden, um die Ottomannische Flotte baldmoͤglichst nach Konstantinopel abgehen zu lassen.

Durch das Englische Dampfboot „Cyclops“, welches am 17. Januar von Caiffa abgegangen war, hatte man in Mar— morizza folgende Nachrichten aus Syrien erhalten: „General Jochmus hatte mit ungefähr 8000 Mann Tuͤrkischer Infanterie und einiger Kavallerie sein Hauptquartier in Jaffa. Der Emir Beschir, el Kaßim, stand mit beilaufig 71000 Gebirgs-⸗Bewohnern in Safed. 30060 Mann Tuͤrkischer Kavallerie, aus Aleppo kommend, waren uͤber Beirut, Saida und Acre auf dem Marsch nach dem Hauptquartier zu Jaffa. Ein Aegyptisches Dampf— boot hatte einen Aegyptischen Stabsoffizier und einen Offizier der Englischen Korvette „Carysford“ nach Jaffa gefuͤhrt, welche beauftragt sind, dem Ibrahim Pascha den ausdruͤcklichen Befehl seines Vaters zu uͤberbringen, sich schleunigst mit der gan— zen Armee nach Aegypten zuruͤckzuziehen. Die beiden ge— dachten Offiziere sind augenblicklich von Jaffa abgegan— gen, um Ibrahim Pascha aufzusuchen, der sich auf der Karava— nenstraße, die nach Mekka fuͤhrt, befand. ) Er hatte nach sei— nem Aufbruch aus Damaskus seine Armee in drei Corps ge— theilt; das erste wird von Soliman Pascha, das zweite von Ah—

) Auch in Konstantinopel hatte man, den neuesten von da ein⸗ gelaufenen Berichten zufolge, die Nachricht aus Alexandrien vom 23. Januar erhalten, daß Soliman Pascha in Suez und Ibrahim's Avant⸗ garde in Gaza angekommen sey. Wie sich dies, und namentlich Ibra⸗ him's Ankuntt in Gaza mit dem von mehreren Seiten bestätigten Rückzuge der Aegyptischen Cors durch die Wüste vereinbaren läßt, ist schwer zu erklären, besonders wenn man auch die obigen Berichte vus den Smyrnaer Blättern damit vergleicht.

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med Pascha Menikli, und das dritte, oder die Nachhut von Ibra— him Pafcha selbst kommandirt. Das zahlreiche Gefolge von Weibern, Kindern und Gepaͤck war der Armee auf ihrem Marsche sehr hinderlich; auch fehlte es ihr an Lebensmitteln. Der Otto⸗ manische Civil⸗Gouverneur Achmed Aga el Jussuff war bereits am 3. Januar, in Begleitung der Emire Khandyhar, Aber Sa— rura und Schibli Arian, in Damaskus angekommen, und hatte im Namen des Sultans Besitz von der Stadt genommen.

Afghan ist an.

Kabul, 5. Nov. (A. 3.) Die Maͤrkte sind hier mit Eng— lischen Waaren gefuͤllt, welche nur etwa 25 bis 30 pCt. theurer verkauft werden, als in Bombay. Die Englaͤnder fanden, als sie ankamen, hauptsaͤchlich Russische Waaren, grobes blaues Schreib— papier, Messerschmiedwaaren, Tuͤcher und einige Baumwollenwaa⸗ ren. Dies ist nun Alles durch Englische Waaren ersetzt, welche jetzt wohlfeiler sind, als die schlechteren Russischen. Die Losanis haben im Herbste mehrere Karawanen nach Herat geschickt, von wo ein Theil nach Buchara und ein anderer nach Mesched gehen gehen soll, so daß der Feldzug wenigstens dazu gedient hat, den Britischen Handel auszudehuen. Die einzige Fabrication, welche die Englaͤnder bis jetzt eingefuͤhrt haben, ist die von Branntwein, der von Indischen Armeniern, die mit ihnen gekommen sind, fa— brizirt wird. Wenn sie noch einige Jahre bleiben, wird Wein im Ueberfluß produzirt werden, denn das ganze Land ist mit Re— ben bedeckt, welche selbst bei der nachlaͤssigsten Kultur vortreffliche Trauben liefern.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Die Haupt- und Residenz-Stadt Königsberg in Preußen. Das Merkwuͤrdigste aus der Geschichte, Be— schreibung und Chronik der Stadt. Von Dr. Karl Fa— ber, Königl. Geh. Archivar und Bibliothekar ꝛc. Koͤ—

nigsberg, 1810, bei Graͤfe und Unzer. 327 S. 8.

Es fehlt immer noch gar sehr an Eifer für die Erforschung und Beschreibung von Stadt⸗Geschichten, obgleich die Städte⸗Ordnung das Bedürfniß, die Vergangenheit der bürgerlichen Zustände genau kennen zu lernen, täglich fühlbar machen sollte, und wenn man die literarischen Früchte auf diesem Felde seit den letzten dreißig Jahren überblickt, so erscheint die Aerndte nur sehr klein. Berlin hat gut begonnen, und die zweite Residenz der Monarchie schließt sich auch in diesem Stücke mit Ehren an. Herr Dr. Faber, der als Forscher längst geachtet ist, giebt in seiner neuen Schrift eine ehrenwerthe Arbeit, zwar kein Lese⸗ buch, aber den Gewinn von gewiß jahrelangen Vorbereitungen und Archir⸗Studien, und, wenngleich das vorwaltende Topographische einer solchen Stadt⸗Geschichte mehr den Ort selbst und die Provinz anziehen wird, so muß ein Platz wie Königsberg, von so treufleißigem Beschrei⸗ ber dargestellt, auch in weiterer Ferne, . über die Monarchie Preu—⸗ ßen hinaus, Interesse finden und selbst für die Knltur-Geschichte im Allgemeinen manchen neuen Beitrag bringen.

Der Herr Verf. giebt in acht Abschnitten 1) die Beschaffenheit der Landschaft Samland, Eroberung durch den Deutschen Orden und die Erbauung der Stadt Königsberg; 2) Königsbergs Lage, Gewässer, Witterung, Zahl der Einwohner und andere allgemeine Nachrichten; 3) Beschreibung der Stadt; ) die vorzüglichsten Umgebungen der Stadt; 5) Das Merkwürdigste aus der Chronik der Stadt Königsberg, von 1255 bis 1840; 6) Wissenschaft und Kunst in Königsberg; 7 Han— del und Gewerbe in Königsberg; 8) Finanzwesen der Stadt.

Diese Inhalts⸗-Angabe aus jeder Mittheilung von besonders inter⸗ essanten Einzelheiten. Nach S. 108 hat Friedrich der Große den Hetzgarten, in welchem Kämpfe zwischen Bären und Auerochsen veran— staltet und andere wilde Thiere gehetzt wurden, im J. 174M abgeschafft; an⸗ deren Nachrichten zufolge, ist dies schon vier Jahre früher, gleich bei der Huldigung geschehen; S. 238 ist der Olivaische Friede auf den 31. Mai 16690 angesetzt, wogegen Boehmius, Acta Pacis Olivensis, den 23. April (3. Mal) als den ge rde ista nennt; bei Gelegenheit des

Wehlauischen Friedens, S. 218, oder sonst bei schicklicher Gelegenheit, bei dem Jahre 1612 etwa hätte der, von der Krone Polen ausgewirkten Einführung und ferneren Beibehaltung des Gregorianischen Kalenders in der Provinz Preußen, also auch in Königsberg gedacht werden können, sowie S. 123 sehr gut des Entstehens der Römisch-⸗atholischen Kirche in einer Vorstadt Königsbergs, auf Veranlassung des Warschauer Hofes, 1614, Erwähnung geschieht. Nach S. 327 hat Königsberg, aus den Unglücksjahren, noch 1,500,949 Rthlr. Schulden zu verzinsen und ab⸗— zutragen Die Zahl der Einwohner betrug schon in der Mitte des vorigen Jahrhunderts, ohne das Militair, 9,000 Seelen; sie betrug im J. 1837 (mit Ausnahme des Militairs (6*,290 Seelen, mit Einschluß des aktiven Militairs (3378 Mann) und dessen Familien und Dienst— boten (2024 Köpfe) überhaupt 69,602 Seelen. P.

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 20. Februar.

Abgang Abgan . von Zeltdanet 14 ö Jet aner

Berlin. Pots dam. ESt.

Um 8! Uhr Morgens. Um ?? Uhr Morgens .. 111 Vormitt.. . 1090 Vormitt. .. * Nachmitt. . v Nachmitt. I

Abends... 44 * .

* J ? * 71 Abends ...

*

1 1 * *

Meteorologische Beobachtungen.

Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

337,31“ Par. 337,56“ Par. 337,61“ Par. Quellwärme 6,40 R.

4 180 R. w 5,60 R. 4 2,19 R. Flußwarme 0,40 R.

4 0,30 R. 4 3,60 R. 4 0,8 R. Bodenwärme 1,00 R. S4 pCt. 72 pCt. S3 pCũt. Ausdünstung O, a“ R. halbheiter. heiter. heiter. Niederschlag O.

Wind SSW. SSW. SSW. Wäͤrmewechsel 4. 6, 10

Wolkenzug . SSW. 4 90539. Tagesmittel: 337,49“ Par. 4 3,20 R.. 4 1,60 R.. 79 pCt. SSW.

Thaupunkt Dunstsättigung Wetter

A us würtige Börsen. Amsterdam, 17. Februar. Niederl. wirkl. Schuld A915 5. 59/0 do. 972M. Hanz-Bill. —. zo / Span. 2213. Passive Ausg. nus. —. Preuss. Pram. Sch. Pol. —. Oesterr.

Antwerpen, 16. Februar. Zinsl. 64. Neue Anl. 223 / 16. Hamburg, 19. Februar. Bauk-Actien 1620. Engl Russ. 1061. London, 13. Februar.

Cons. 30M ssl. Belg. —.. Neue Anl. 243. Passive 57, Ausg. Sch. 1214. 2120/0 Holl. A97/s. Fo /o 983/s4. Do /g Port. 311, 309 1912. Engl. Russ. —. Bras. 7117. Columb. 221/43. Mex. 27153. Peru 16. Chili .

Paris, 16. Februar.

zo/9 Rente fin cour. 112. 25. 309 Rente fin cur. 76. 20. S0 Neapl. au compt. 101. 60. S Span. Rente 2375. Passivs 6. 30 Port. —.

Wien, 19. Februar.

o/, Met. 1057/9. A0 o8i5s/ 5. 30. —. 21/290 —. Bank-Actien 1628. Anl. de 1831 133 /.. de 1839 1095. Königliche Schauspiele.

Montag, 22. Febr. Im Schauspielhause: Egmont. Trauer⸗ spiel in 5 Abth.

Dienstag, 23. Febr. Im Schauspielhause: Das Glas Wasser, Lustspiel in 5 Abth., nach Scribe, von A. Cosmar.

Mittwoch, 24. Febr. Im Opernhause: igen in Aulis, große Oper in 3 Akten. Musik vom Ritter Gluck. Ballets von Hoguet. (Neu einstudirt.)

Im Schauspielhause: 1) Rodolphe, drame en 1 acte, par Seribe. 2) Le mari à la ville et la femme à la campagne, vaude- ville nouveau en 2 actes.

1060 —.

Koönigsstädtisches Theater. Montag, 22. Febr. Zum erstenmale: Die schlimmen Frauen im Serail. Zauberposse mit Gesang in 2 Akten, von Franz

Told. Musik vom Kapellmeister Proch. Dienstag, 23. Febr. Zum erstenmale wiederholt: Die schlimmen Frauen im Serail. Mittwoch, 24. Febr. Die schlimmen Frauen im Serail. Donnerstag, 25. Febr. Die schlimmien Frauen im Serail. Es wird gebeten, bei Empfang der Billets sich zu uͤberzeu—

gen, ob sie auch mit dem Tage bezeichnet sind, zu welchem sie

gefordert wurden, weil fuͤr Irrungen in dieser Hinsicht nicht ein- gestanden werden kann, und ein Jeder also den daraus fuͤr ihn entstehenden Nachtheil sich selbst beizumessen haben wuͤrde.

BVerantwortlicher Redacteur Pr. J3. W. Zin keisen. Gedruckt bei A. W. Hayn.

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Bekanntmachungen.

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

werke außer einem Hausflur 8, und im zweiten 9 Motto: So selten ist es, daß die Menschen finden, Wohnzimmer. Es

siegt in dem geschmackvoll ange—

Auf Veranlassung des Apotheker vereins in Nord- Deutschland ist so eben erschienen und durch jede

überhaupt vs? M. R M. Das Gut befindet sich in einem vorzüglichen Kul—

Das adliche Gut Uhlkau, welches nach der Bekannt— machung des hiesigen Königl. Ober-Landesgerichts am M. März 1841 subhastirt werden soll, ist nach den Prin⸗ ipien der Westpreuß. Landschaft auf 14,435 Thlr. 11 j r. 8 pf. taxirt worden. Es gehört dazu ein haupt⸗ lic für die Schäferei benutztes Nebenvorwerk Thaershöhe, welches vom Hauptgute aus bewirthschaftet wird, und es ist mit lebendem und todtem Inventario, so wie mit Gebäuden, welche sich im besten Stande befinden, vollständig versehen. Nach der bewirkten Ver— messung und Bonitirung enthält das Gut:

13 M. A5 IR. . r Harten, and, an Käthner vermiethe⸗ tes Gartenland, Ackerland . Klasse,

. IV. ( 2schnittige Wiesen, einschnittige, Hütungen,

aldungen, Xl. und Baustelle, Wasser, Wege und Brücken,

6 *

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tur⸗Zustande, und das Haguptvorwerk wird in 15, das Nebenvorwerk in? Schlägen bewirthschaftet. Insbe⸗ sondere wird darauf die Schäferei, welche zu den edel. sten in der Gegend gehört, mit dem ausgezeichneisten Erfolge betrieben. . . 3e

Die Lage des Guts ist in ökonomischer Beziehung eben so vortheilhaft, als zum Aufenthalte angenehm.

Zwei Meilen . . nn, , , ,. anzig und nur eine halbe Meile von

2 hre, n. Chun entfernt, ist der Absatz . finden in Berlin auch

der Produkte zu den höchsten Preisen zu jeder Jah⸗ (*r

reszelt gesichert. Das herrschafiliche Wohnhaus ent⸗

legten Garten, welcher durch eine umfangreiche Park-

Anlage mit den nahen Wald⸗Anhöhen verbunden ist,

von denen man den Anblick der fruchtbaren Weichsel⸗

Niederungen, der Thürme von Danzig und im Hin—

tergrunde des Meeres genießt. ö

Eivil-Senat des Königl. Ober-Landesgerichts zu Marienwerder.

B e kannt mn hung Die für das Jahr 1810 zu vertheilende Dividende ist durch unseren Gesellschafts-Ausschuss auf 3 Thlr. p. Actie festgesetzt. orden, welches init Rücksicht auf die bereits ertolgte Linszahlung für die ersten 3 Monate des Jahres 1840 einer Jahres -Dividende von pro Cent gleich kommt. Diese Dividende kann sofort, jedoch wegen der nothwendigen Kontrolle nur hier bei unserer Gesellschafts- Haupt- Kasse, erhoben werden. Magdeburg, den S. Februar 1841. Direktorium der Magdeburg-Cöthen- Halle Leipziger

e ,, .

Literarische Anzeigen.

Eine , des hier mit vielem Beifall gege⸗ benen Sertbeschen Lusispiels: Le verre d'eau, oder: Das Glas Wasser, wird binnen kurzem in Both's Bühnen⸗Repertoir erscheinen.

Berlin, den 17. Februar 181. A. W. Hayn.

Eben ist erschienen bei 5h s in Leipz n Plahn's Buchhd

itz e) Jägerstr. 7, En glin 's Buchh., Mittle

ypten, wie es jetzt ist.

Ae alt ein Souterrain, in welchem sich die Wirthschafts Das Lande 35 Bewohner und der Se gi eb. Und eine Badestube befinden, im ersten Stock *

Was ihnen doch bestimmt gewesen schien! gern,

8. VIII und 268 S. 1811. geh. 1 Thlr. Schmidt, Dr. C. C. G., furzgefaßte Lebensbeschrei⸗ bungen der merkwürdigsten evangelischen Missio⸗ nare. 58 Bdchen. 8. 1811. geh. . Inhalt: Joh. Eliot, Apostel der Indianer in Nord⸗Amerika. Da v. Bratnerd, Missionar da- selbst. Missionsreise um die Welt. Uebersicht sämmtlicher evangelischer Missionsgesellschaften 1839.

Bei Karl Heymann in Berlin ist erschienen und durch alle gute Buchhandlungen zu beziehen; Spezial-Karte des Regterungs-Bezirks Gumbinnen. Nach den neuesten und besten Materialien bearbeitet vom Lieutenant F. Bbhm. In Stein gravirt von 3 Mahlmann. Im Maßstabe von ogg. Mit einem Plane der Stadt Gumbinnen. Hoch Imperial-Folio. Sau— ber kolorirt. Preis 13 Thlr. Diese Karte enthält eine Nachweisung der Kreise und Kirchspiele, so wie eine Uebersicht des Flä⸗ cheninhalts und der Bevölkerung, eine stgtisti— sche Uebersicht und eine genaue Angabe aller Städte, Kirchdörfer, Dörfer, Aemter, Rittergüter, Vorwerke, der Schäfereien, Kolonieen, Kapellen, Fäuser, Brachstuben, Krüge, Ziegeleien, Theer⸗ und Ralk-Defen, Glashütten, Wind-, Wasser⸗ Walk⸗ Pa⸗ pier⸗ und Sägemühlen, Eisen⸗ und Kupferhämmer, Ober försterei⸗Aemter, Ober⸗ und Unterförstereien, Wald wärteresen, Schlachtfelder, Chausseen, Landsiraßen, Dämme, Schleufen, Brücken, Fähren, Flüsse, Bäche, Gräben, Seen, Berge, Wiesen, Brüche, Wälder, Ober⸗ Po st m ter, Postämter, Stationen. Posthal⸗ tereien mit und ohne Station, Post⸗-Erpeditionen, Briefsammlungen, Schnell, Fa hr⸗, Kariol⸗, Reit- und Boten-Posten mit Regierungs⸗, Kreis⸗ und Kirchspiel gränzen. Eine eben so richtige, als ausgezeichnet schön gestochene Karte!

Kunst- und Buchhandlung von uns zu beziehen, in Berlin durch E. S. Mittler (Stechbahn 3): Das wohlgetroffene Bildnifs des Herrn Hof. und Medizinalraths Ritters Rudolph Brandes. . Der Verein hat 1 seinem Stifter und Begrün- der gewidmet und von der Meisterhand Hanfetäng Is lithographiren las sen. Der Ertrag ist für die Wohlthä- tigkeits. Anstalten des Vereins bestimmt. Preis 1Thlr. Hahnsche Hofbuchbandlung in Hannover.

So eben sind erschienen und in den Musilhandlgen

zu haben; . Sechs Quartette von Er. Kücken für Sopran, Alt, Tenor u. Bass. Op. S3. 3 Hefte à ] Thlr. InkakFt? achtlied, Der Deserteur, Rhein. Wiegen-

sied, So viel Sterne, Das Steckenpferd, Allem. Volkslied. Der Komponist, dessen Lieder:, Vöglein mein Bote, rühlingswanderschaft, Herein, Flieg' Vöglein, Das osthorn, Tscherkess. Volkslied, Frühlingsglocke (Duett)“, ets den allgemeinsten Beifall in Konzerten ge, lieferte in diesem neuen Gesangswerke sehr Schönes; das Rheinische Wiegenlied (Tert von Firmenich) und das Steckenpferd, in größeren Vereinen nach dem Manustript oftmals ausgeführt, sind bereits als Lieblingsgesäange bekannt. 5 zu Linden. Sehlesingersehe Buch- u. Musikhalg.

Im Verlage der Hahnschen gestt chen mn ist in

so ben erschienen und in Berlin bei E. S. Mittler

(Stechbahn 3) m , . 1e Mission und die Kirche.

Schreiben an einen Freund

von L. A. Petri,

Pastor zu St. Crucis in Hannover.

r desselben. Von r. (Dr. G. W. Bed er.)

gr. 8. geh. 8 sar.

Allgemeine

reußische Staats-Zeiting.

Berlin, Dienst ag den 2zsten Februgr

ö. * *

Inh alt. Amtl. Nachr.

Rußl. u. Fol. St. Petersb. Abreise des Fürsten Paskewitsch. Russische Kolonie in Polen. Neuer Bischof der Russisch. Kirche. Förderung des Kartoffelbaues.

Frankr. Deput. Kammer. Verhandlungen über das Zollgesetz; Büchereinfuhr. Paris. Wahrscheinlichkeits-Berechnungen über die Abstimmung der Pairs⸗Kammer in der Befestigungssache. Kosten⸗ Anschlag der Kriege Englands seit der Revolution von 1688. Ver⸗ mischtes. Privatbrief. (Die Befestigungsfrage im Verhältnisse zu dem Auslande.)

Gegäbr. n,. Irtlt. Oberh. Prozeß des Grafen Cardigan. Un⸗ terh. Ueber den Handelstraktat mit Frankreich. London. Ueber dle muthmaßliche Französische Anleihe. Günstige Aussicht in China.

Verurtheilung eines Preßvergehens. Aus dem Haag. Privatbrief. (Literarische Notizen.)

Schwed. ü. Norw. Stockholm. Graf Cederhielm 4. Der Ent⸗ wurf über Umgestaltung des Grundgesetzes durch drei Stände hinaus⸗ geschoben.

de iebect. Saag.

D* nt; Band Bayern, München. Conseriptions-Ver⸗ hältnisse. Historischer Verein v. Ober⸗Bayern. Cornelius. Hessen⸗Darmstadt. Bevölkerungs⸗-Statistik. Frankf. Privat⸗ schreiben. (Fortdauernde Rüstungen in Frankreich; Börse; Messe; Goethe's Denkmal.)

Oesterr. Schreiben aus Wien. (Ankunft des Erzherzogs Friedrich in Triest. Diplomatischer Abschluß der orientalischen Angelegenheit.)

Span. Madrid. Vermischtes.

Türkei. Ueber die Intriguen gegen Reschid Pascha. Verhandlun⸗ gen über den Investitur-⸗Ferman für Mehmed Ali.

Nord⸗Am. Mae Leod. Gränzhändel. Kandidaten des neuen Kabinets. Baarzahlungen der Banken. Handel mit Buenos⸗ Ayres. Mexiko und Texas.

Inland. Düsseldorf. Die Eisenbahn von da nach Elberfeld.

Wiss., K. n. L. Die Versamml. der Gesellsch. naturforschender Freunde vom 16. Febr. Die neue Orgel zu Erdmannsdorff.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kuͤster und Lehrer Böͤttcher in Prenzlau, und dem beim Land-Armenhause zu Strausberg angestellten Hausvater Genz das Allgemeine Ehren— zeichen zu verleihen geruht.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Regierungs-Rath, Frei— herrn von Werthern, zum Geheimen Ober-Rechnungs- und vortragenden Rath bei der Ober-Rechnungs-Kammer zu ernen⸗ . und /. Bestallung fuͤr denselben Allerhöͤchstselbst zu vollzie⸗

en geruht.

Se. Majestät der Konig haben den zum Direktor des Land— und Stadtgerichts in Preußisch-Stargard bestellten bisherigen Stadtgerichts-Rath Albrecht Ludwig Schumacher in Elbing zugleich zum Kreis-Justizrath des landraͤthlichen Kreises Preu— ßisch⸗Stargard zu ernennen geruht.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den seitherigen Kreis-Deputir— ten von Hanstein auf Ershausen zum Landrath des Heiligen— staͤdter Kreises Allergnaͤdigst zu ernennen geruht.

Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Karl, und. . Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Albrecht sind nach Schwe— rin im Mecklenburgschen abgereist.

Die Kandidaten der Baukunst, welche entweder in dem er— sten diesjaͤhrigen Termine die Vorpruͤfung als Staats-Baumeister oder Bau-⸗Inspektoren, oder welche bis zum Oktober d. J. die muͤndliche Pruͤfung als Privat-Baumeister abzulegen beabsichti⸗ gen, werden hiermit aufgefordert, vor dem 15ten kuͤnftigen Mo⸗ nats sich schriftlich bei uns zu melden, worauf den Ersteren das Weitere eröffnet und den Letzteren der Termin bezeichnet werden wird, der zu ihrer Pruͤfung in den Naturwissenschaften angesetzt ist. Meldungen, die nach dem 15. Maͤrz c. eingehen, koͤnnen nicht mehr beruͤcksichtigt werden.

Berlin, den 20. Februar 1841.

Königl. Ober-Bau-Deputation.

Zeitung s-Nachrichten. A u g n . Rußland und Polen.

St. Petersburg, 1tz. Febr. Der Feldmarschall Fuͤrst Paskewitsch ist, nach mehrwoͤchentlichem Verweilen in der hiesigen Hauptstadt, nach Warschau zuruͤckgekehrt.

In der Naͤhe der Festung Nowo-Georgiewsk (Modlin) im Koͤnigreich Polen wird jetzt eine große Russische Kolonie ange— legt. Kronbauern aus dem Gouvernement Pleskau haben die ersten Niederlassungen dort begründet, denen sich nun auch an— dere Russische Bauern anschließen koͤnnen, die bei den Arbeiten am Festungsbau von Nowo⸗Georgiewsk beschaͤftigt waren.

Der bekannte Russische Geistliche und Sinologe Hyakinth (Bitschurin) hat so eben ein großes encyklopaäͤdisches Werk unter dem Titel „China und seine Bewohner“ herausgegeben.

Durch einen Kaiserlichen Ukas vom 1sten (13ten) Decem— ber ist ein neuer Bischofssitz der Griechisch⸗Russischen Kirche fuͤr die Russisch⸗Amerikanischen Kolonieen begruͤndet worden. Der neue Prälat wird den Titel „Bischof von Kamtschatka und der Kurilischen und Aläutischen Inseln“ fuͤhren und zu Neu⸗Archan— gel residiren. Der Archimandrit Innocenz, fruͤherer Missionair in den Russisch⸗Amerikanischen Kolonieen, ist zum ersten Bischof dieses Sprengels ernannt worden.

Um den Anbau der Kartoffeln zu befoͤrdern, ist nachgegeben

worden, daß vom Jahre 1843 ab der Branntwein, der kontrakt— mäßig an die Regierung zu liefern ist, eben so gut von Kartof⸗ feln, als von Korn bereitet seyn kann.

Frankreich.

Deputirten-Kammer. Sitzung vom 16. Februar. Bei der fortgesetzten Eroͤrterung uͤber den Zollgesetz-⸗Entwurf gab der Artikel wegen der Einfuhr von Buͤchern aus dem Auslande zu einer kurzen Debatte Anlaß. Der betreffende Artikel ward in folgender Weise angenommen: „Alle nachgedruckten Werke sind von dem Transito, der verbotenen Artikeln bewilligt ist, ausgeschlos⸗ sen. Alle Buͤcher in Franzoͤsischer Sprache, deren Eigenthum im

Auslande festgestellt ist, werden fortfahren, das Recht des Tran— sito 's zu genießen, und werden auch unter Erlegung des bestehen—⸗ den Zolls zur Einfuhr zugelassen; es muß demselben aber ein Ur— sprungs⸗Certificat, worin der Titel des Werkes, Ort und Zeit des Druckes und die Zahl der Bände angegeben wird, beigefuͤgt wer—⸗ den. Ungebundene Buͤcher werden nicht zugelassen. Dasselbe gilt von Lithographieen und Kupferstichen.“

Sitzung vom 17. Februar. Die Kammer fuhr heute mit der Eroͤrterung des Zollgesetzes fort und wird dieselbe wahr— scheinlich noch in dieser Sitzung zu Ende bringen.

Paris, 17. Febr. Bis zu dem Augenblicke, wo die Pairs— Kammer uͤber den Fortifications-Entwurf abgestimmt haben wird, duͤrfte diese durch die Eroͤrterung so erschoͤpfte Frage dennoch der ausschließliche Gegenstand aller Betrachtungen und aller Combi— nationen bleiben. Die Sache ist aus tausend Gruͤnden zu wichtig, als das es gelingen koͤnnte, die oͤffentliche Aufmerksamkeit davon abzulenken. Man beschaͤftigt sich jetzt damit, die Ansicht jedes ein— zelnen Mitgliedes der Pairs-Kammer zu sondiren, um im Vor— aus zu einem annaͤhernden Resultate des Votums zu gelangen. Die ersten Angaben, wonach sich eine Majoritaͤt von etwa 20 Stimmen zu Gunsten des Entwurfes herausstellte, werden jetzt von vielen Seiten bestritten. Man behauptet, daß mehrere Pairs nur aus persoͤnlichen oder anderen Ruͤcksichten in den Buͤ— reaus fuͤr die Anhänger des Gesetz-Entwurfes gestimmt hatten, daß sie aber nichtsdestoweniger ihrer Ansicht uͤber die Unzweck— mäßigkeit der Befestigung von Paris treu bleiben und in diesem Sinne votiren wurden. Man will herausgerechnet haben, daß in diesem Augenblicke 102 Pairs gegen den Gesetz⸗Entwurf und 98 fuͤr denselben gestimmt wären. Mag diese Berechnung rich— tig seyn oder nicht, so viel scheint gewiß, daß die Annahme oder Verwerfung dieses wichtigen Gesetz⸗Entwurfes von Zufaͤlligkeiten, von einem Todesfalle, von einer Erkaͤltung oder von der uͤblen Laune einiger weniger Personen abhaͤngen wird. Es sind dies offenbar Ereignisse in dem Leben eines Repraͤsentativ⸗ Staates, die ernstes Nachdenken , , geeignet sind. Wer moͤchte be— haupten, daß es etwas Vernünftiges, etwas Wohlthaͤtiges sey, die wichtigsten Handlungen des Staates, die uͤber das Schick— sal von Generationen entscheiden koͤnnen, so dem Zufall und der Laune preiszugeben! Welches Individuum moͤchte gern seine Existenz auf den Fall eines Würfels setzen! An die Spitze der Opposition in der Pairs⸗-Kammer wird sich, wie es heißt, der Baron Mounier stellen. Er wird das Amen— dement einbringen, welches der General Schneider in der Depu— tirtenKammer vorgelegt hat, und hier, wie dort wird von der Annahme oder Verwerfung des Amendements das Schicksal des Gesetz⸗Entwurfes abhaͤngen. Mittlerweile sind Befehle ertheilt worden, um die Arbeiten an den Festungs⸗Werken zu moderiren, da, wenn die Pairs-Kammer das Gesetz verwerfen sollte, die Ver—⸗ antwortlichkeit fuͤr die verausgabten Summen immer noch groß genug seyn wuͤrde. Es durfte in diesem Falle die Frage ernst— lich angeregt werden, ob das Ministerium das Recht hatte, sich durch Ordonnanzen Kredite fuͤr eine Arbeit bewilligen zu lassen, zu deren Ausfuͤhrung ein Votum der Kammer fuͤr nothwendig erachtet wurde. Es wuͤrde dies eine Frage von ganz anderer Wichtigkeit seyn, als die, welche unter der Restauration bei Ge— legenheit einer Ausgabe von 17,000 Fr. fuͤr den Speise⸗-Saal des Herrn von Peyronnet zu so lebhaften Debatten Anlaß gab!

Das Journal des Débats enthaͤlt Folgendes: „Ein Eng— laͤnder, der so eben von London hier eintrifft, theilt uns ein in— teressantes Aktenstuͤck mit. Es ist eine Tabelle, die in London zu einem sehr geringen Preise verkauft wird, und in welcher die Lasten und Kosten jeder Art verzeichnet sind, denen sich England durch die seit dem Jahre 1688 gefuͤhrten Kriege unterzogen hat. Diese kleine Broschuͤre hat einen außerordentlichen Erfolg gehabt, so daß in wenigen Tagen drei Auflagen derselben vergriffen wur— den. Nachstehendes ist eine woͤrtliche Uebersetzung derselben:

„Können wir mit den Mitteln, deren wir uns in frühern Kriegen bedient haben, jetzt Krieg führen? Man entnehme die Antwort dieser Frage aus nachstehender Uebersicht: Nr. 1. Revolutienskrieg, begonnen im Jahre 1688 und beendigt im Jahre 1697 durch den Rys⸗ wiler Frieden. In diesem Kriege hatten wir Frankreich zum Feinde und Holland, Oesterreich, Preußen, Savoven und Spanien zu Ver⸗ bündeten. Von diesem Kriege her datirt die Nationalschuld. Während der 9 Jahre, welche der Krieg dauerte, wurden durch Abgaben 00 Millionen Fr. und durch Anleihen 500 Millionen Fr. aufgebracht. Es wurden also im Ganzen 9090 Millionen Fr. und jährlich 190 Millio—⸗ nen Fr. verausgabt. Die Armentaxe belief sich durchschnittlich jährlich auf is Millionen Fr. und der Durchschnittspreis des Quarters Weizen war 55 Fr. Nr. 2. Spanischer Erbfolgekrieg, begonnen im Jahre 1702 und beendigt im Jahre 1713 durch den Utrechter Frieden. In diesem Kriege hatten wir Frankreich und Spanten zu Fein den, und Holland, Oesterreich. Savoyen und Portugal zu Verbündeten.

Ramillies, bei Dudenarde, bei Malplaquet und bei Denain. England gewann dabei Gibraltar, Minorka, Neuschottland und Neuseeland. Während der

und durch Anleihen 8i2 Millionen, Fr, aufgebracht; es wurden daher jm Ganzen 1862 Millionen und jährlich etma 186 Millionen Fr. ver⸗ ausgabt. Die Armen-Taxe belief sich jährlich auf 18 Millionen Fr. und der Quarter Weizen kostete durchschnittlich 55 Fr. 69 C. Nr. 3. Desterreichischer Erbfolgekrieg, begonnen im Jahre 1739 und beendigt im Jahre 1718 durch den Aachener Frieden. In diesem Kriege hatten wir Frankreich und Spanien zu Feinden und Desterreich,

Folland, Rußland, Sardinien und Ungarn zu Verbündeten. Wäh⸗

rend der 9 Jahre dieses Krieges wurden durch Steuern 625 Millio⸗

nen Fr. und durch Anleihen 725 Millionen Fr. aufgebracht, Es wur⸗ den daher im Ganzen 1350 Millionen und sährlich 130 Millienen Hr. verausgabt. Die Ätmen-Taxe belief sich durchschnittlich auf 1213 Mil— lionen Fr. jährlich und der Durchschnitts-Preis des Quarters Weizen war A0 Fr. 10 C. Nr. A. Siebenjähriger Krieg, begonnen im Jahre 17356 und beendigt im Jahre 1763. Wir hatten in diesem Kriege zu Feinden Frankreich, Spamen, Oesterreich und Rußland und Prenf en war un ser Verhůndeter. Frankreich verlor in demselben Kanada und England gewann Bengalen, Kanada, Tabago u. s. . Während der Dauer dieses Krieges wurden durch Steuern 1300 Millionen Fr. und durch Anleihen 1500 Millionen Fr. aufgebracht. Die Gesammt⸗Ausgabe be⸗ lief sich daher auf 2800 Millionen Fr. und die jährliche Ausgabe auf 00 Mill. Fr. Die Armen⸗Taxe betrug jährlich 28 Mill. Fr. und der Durchschnitis Preis des Suarters Weizen war 30 Fr. Nr. 35. Amerikanischer Unabhängigkeits? Krieg, begonnen im Jahre 1775 und beendigt im Jahre 1783 durch den Versailler Frieden. In diesem Kriege hatten wir Frankreich, die Vereinigten Staaten, Spa⸗ nien und Holland zu Feinden und keine Verbündete. England verlor dabei die Vereinigten Staaten, Minorka, Tabago und die Floridas. Während der 8 Jahre dieses Krieges wurden durch Steuern so0 Mill. 7 und durch Anleihen 2660 Mill. Fr. aufgebracht. Die Gesammt⸗ Ausgabe belief sich daher auf 3409 Mill., und die jährliche Ausgabe auf 425 Mill. Fr. Die Armen⸗Taxe betrug jährlich 43 Mill. Fr., und der Durchschnitis-Preis des Snarters Weizen war 60 Fr. 60 Cent. Nr. 6. Franzöfischer Revolntions⸗-Krieg, begonnen im Jahre 1793 und beendet im Jahre 1802 durch den Frieden von Amiens. Wir hatten in diesem Kriege Frankreich und von 1796 an auch Spanien zu Feinden, und Holland, Preußen, Oesterreich, Rußland und Portugal zu Verbündeten. Frankreich verlor in demselben seine Macht in In⸗ dien, und England gewann Malta, Trinity und Coromandel. Während der neun Jahre dieses Krieges wurden durch Steuern S587 Millie⸗ nen Fr. und durch Anleihen 3o12 Millionen Fr. aufgebracht. Die Gesammt⸗Ausgabe belief sich daher auf 11,597 Millionen und die jähr⸗ liche Ausgabe auf 1287 Millionen. Die Armen⸗Taxe belief sich im Durchschnitt jährlich auf s71/2 Millionen Fr. und der Durchschnitts⸗ Preis des Quarter Weizen war 98 Fr. 19 Cent. Nr. 7, Krieg gegen Napoleon, begonnen im Jahre 1803 und beendigt im Jahre 1815 durch den Pariser Frieden. Während der zwölf Jahre dieses Krieges wurden durch Steuern 19,262 Millionen Fr. und durch An⸗ leihen 9713 Millionen Fr. aufgebracht. Die Gesammt⸗-Ausgabe belief sich daher auf 25.975 Millionen Fr. und die jährliche Ausgabe auf 2A12 Millionen Fr. Die Armen⸗Taxe beirug im Durchschnitt jährlich 137 Millione und der Durchschnittspreis des Quarter Weizen war 115 Fr. 89 Ct. Während der 183 Jahre also, die seit der Re⸗ volution von 1688 verflossen sind, hat England 65 Jahre lang im Kriegszustande gegen Frankreich gelebt, und dieser Kriegszustand hat ihm in Ganzen 72,535 Mill. Fr. gekostet. Der Preis des Quarter Weizen stieg in der Zeit von 46 Fr. auf 113 Fr. und die Armentaxe hob sich von 1211 Mill Fr. auf 137 Mill. Fr. jährlich. Jeder Kom⸗ mentar ist überflisssig. Die obige Tabelle spricht mit eiserner Zunge zu uns: Bis hierher und nicht weiter! Das Anleihe⸗System hat seine letzte Gränze erreicht. Das Volk hat über alle Beschreibung gelitten. Jeder Familienvater, dem das Glück seiner Kinder am Herzen liegt, muß diese Tabelle auf seinen Kamin stellen und sie täglich durchlesen, um so viel in seinen Kräften sieht, dazu beizutragen, daß ein leicht⸗ sinniges Ministerium verhindert werde, durch einen achten Krieg der künftigen Generation einen furchtbaren Bankerott vorzubereiten.“

Es scheint, daß die Regierung einige Besorgnisse fuͤr die oͤf— fentliche Ruhe bei Gelegenheit des Prozesses des „National“ hegte, da zu gestern fruͤh eine bedeutende Verstaͤrkung der Linien⸗ truppen von der Umgegend der Hauptstadt nach Paris beordert war. Es zeigte sich aber gestern den ganzen Tag uͤber nicht die geringste Bewegung.

Im Univers liest man: „Bis jetzt ward die Frage wegen der geheimen Fonds stets als die Kabinets-Frage betrachtet; in diesem Jahre will aber die Opposition ihre Taktik aͤndern und den Gesetz⸗Entwurf wegen der Reserve-Armee zum Gegenstande eines ministeriellen Kampfes machen. Herr Thiers hat, wie es heißt, die Absicht, das Ministerium bei dieser Gelegenheit stark anzugreifen, und man fuͤgt hinzu, daß er von dem Herzoge von Orleans unterstuͤtzt werden wuͤrde, der jenem Gesetz-Entwurfe ent— schieden abgeneigt sey.“

Die Presse meldet, daß der Graf von Rohan -Chabot, der die Reise nach St. Helena als Koͤniglicher Kommissarius mit— machte, an die Stelle des Herrn Cochelet zum General-Konsul in Alexandrien ernannt worden sey.

In der Veterinairschule zu Alfort hat eine Art von Empoͤrung stattgefunden, die vor der Hand den Stillstand jenes Instituts zur Folge haben wird. Von den daselbst befindlichen 300 Zoög—

lingen studiren 260 auf eigene Kosten und 40 hängen von dem

Kriegs⸗Ministerium ab. Ein von dem Kriegs⸗Minister eingefuͤhrtes

geschaͤrftes Reglement hat den Unwillen der jungen Leute in dem

Grade erregt, daß die 260 freien Zoͤglinge saͤmmtlich die Schule verlassen haben und in ihre Heimath zurückgekehrt sind. Die Zahl der in Paris zum Verkauf ausgebotenen Immo— bilien steigert sich auf eine ungewohnliche Weise. Es sollen in diesem Augenblicke uͤber 5000 Häͤuser zum Verkauf stehen; der Werth derselben ist seit einem Jahre etwa um 259,9 gefallen.

Heute Abend ist großer Ball in den Tuilerieen, zu dem uͤber 4009 Personen eingeladen sind.

Boͤrse vom 17. Februar. Obgleich heute keine politischen Geruͤchte zirkulirten, so waren doch die Renten gedruͤckt und aus— geboten. Die ö5proc. schloß zu 112. 15 und die 3proc. zu 76.

tf Paris, 18. Febr. Bei der Befestigungs- Frage legen die etwas weiter blickenden Staatsmaͤnner vorzuͤgliche Wichtig— keit auf den Eindruck, welchen diese kriegerische Maßregel, im

Die Hauptereignisse dieses Krieges waren die Schlachten bei Hochstädt, bei wirkung, 5. Ministerium, Guizot an seiner Spitze, verhehlt sich nicht, daß die— lin 8a ser Eindruck uͤberaus maͤchtig ist; und daher erklären wir uns zum 11 Jahre dieses Krieges wurden durch Steuern 730 Millionen Fr. bisher . , i. gerathen sind. net: ; bei dem besten Willen die großen Machte und die ö. 9 pa's Frankreich nicht mißachten, nicht gleichgültig gegen, dallselbe

Verein mit den fortgesetzten Ruͤstungen, im Auslande macht, und zum Maßstabe seiner Berechnungen nimmt man dabei die Ruͤck⸗

irkung, welche dieser Eindruck auf Frankreich selbst äußert. Das

Theil, daß die Anhaͤnger des Kabinets vom 29. Oktober, welche nur sehr laue und unsichere Vertreter von Thiers

uͤber die Sache plotzlich ganz in Elfer Denn es zeige sich deutlich, meinen sie, daß

bleiben könnten; man möge, wollen oder nicht, man mtst immer. dem Beispiele Frankreichs folgen, Paris bleibe das Herz von