1841 / 56 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

sage des Muͤllers Dann, dem Duell beigewohnt hatte, weigerte sich entschieden, irgend eine der im Oberhause an ihn gerichteten Fragen zu beantworten, und durch andere Zeugen wurde zwar ermittelt, daß ein Tapitain Harvey Tuckett in London wohne, aber nicht, daß es derselbe Capitain Harvey Garnett Phipps Tuckett sey, der in der Anklage. Akte aͤls das vom Grafen Cardigan im Duell ver⸗ äündete Individuum genannt ist. Nachdem Sir W. Follett

seinen Vortrag beendigt hatte, wurde der Befehl zur Räumung

der Gallerieen ertheilt, und der Lord⸗Ober⸗Richter forderte jeden Pair auf, sich uͤber die Frage der Schuld persoͤnlich zu erklaͤren.

Thomas . wegen dessen er vor diese Schranken gefuͤhrt worden ist.“ e

Pairs antworteten auf diese Frage, die Hand aufs Herz legend; „Nicht schuldig, auf meine Ehre.“ Nur der Herzog

von Cleveland sagte: „Nach dem Gesetz nicht schuldig, auf

meine Ehre. In Folge dessen erfolgte die Freisprechung, die bereits gemeldet ist. Graf Cardigan machte eine Verbeugung und entfernte sich. Es wurde dann die Proclamation verlesen, durch welche die zur Fuͤhrung dieses Prozesses ernannte Kommission wieder aufgelöst wird, und um halb sechs Uhr wurde die Gerichts, Sitzung des Qberhauses aufgehoben. Wie verlautet, wird indeß dem Grafen Cardigan der Prozeß doch uͤber 1500 Pfd. an Ge⸗ bühren kosten. Gestern wurden die im Oberhause zu dieser Ge⸗ richts⸗ Sitzung getroffenen Vorrichtungen wieder beseitigt.

Die Morning Post will wissen, daß Graf Pahlen am

12ten von Paris einen Courier nach St. Petersburg erpedirt nicht viel zu erwiedern ist, und weil ferner der Köͤnis die Absicht ne, . 8. ; er Hinsicht im Sinne der Opposition zu verfah⸗ allgemeinen Aufhebung der Kloͤster zu widerrufen, ohne Nachtheil

ren und Gesetze wie bloße Verordnungen von demjenigen Mini⸗

habe, welcher die von der . , . Regierung gegebenen friedlichen Erklaͤrungen über die 2

Aushebung von o, 000 Mann

der Klasse von 1846 dem Russischen Kabinette uͤberbringen solle;

Depeschen gleichen Inhalts wären auch nach Wien und Berlin befoͤrdert worden.

Der Age bemerkt in Bezug auf eine Behauptung des „Courrier frangais“ als sey der Herzog von Bordeaux im Be— griff, den Hoͤf der Köoͤnigin Victoria zu besuchen, daß dieses voͤl⸗ lig ungegruͤndete Geruͤcht augenscheinlich verbreitet werde, um die Franzosen feindselig gegen England zu stimmen, indem man

den Verdacht aussprenge, daß zwischen Großbritanien und den

verbannten Bourbons eine Intrigue im Werke sey.

Die Morning Chroniele haͤlt es fuͤr unzweifelhaft, daß sich die Behoͤrden von New York bereit erklären wuͤrden, Herrn Mac Leod gegen Buͤrgschaft freizulassen, wenn sich Jemand faͤnde, der fuͤr ihn kavirte. Einige Amerikanische Blaͤtter hatten zwar behauptet, daß eine Freilassung gegen Caution in diesem Fall nicht moͤglich sey, weil die Anklage auf Brandstiftung und Mord laute; andere aber nannten sogar schon einen Herrn Brotherston als Buͤrgen mit 5009 Dollars und sagten, es handle sich nur noch darum, ob die Britischen Kolonial-Behoͤrden bereit waͤren, sich fuͤr die Ruͤckkehr des Herrn Mac Leod auf eine an ihn er— gehende gerichtliche Vorladung zu verbuͤrgen. Dies Letztere duͤrfte nun, der „Morning Chronicle“ zufolge, geschehen, und zwar von 2 des Gouverncurs von Reu- Braunschweig, Sir John

arvey.

Nachrichten aus Neu-⸗Seeland vom 22. August schildern diese Kolonie als im Gedeihen begriffen. Schon erscheinen dort zwei Zeitungen. Zu Port Nicholson hatten mehrere Versamm— lungen stattgefunden, um vorlaͤufige Maßregeln zur Gruͤndung einer Bank zu berathen. Eine Franzoͤsische Fregatte war mit ei⸗ nem Theile der nach Banks Halbinsel bestimmten Ansiedler⸗Ex⸗

pedition in der dortigen Bai angekommen, worauf die Englischen Behörden sogleich eine Brigg mit einem Beamten dorthin sende⸗ di Ur ten, um den Franzoͤsischen Unterthanen bei ihrer Ankunft anzu⸗ Schwaͤche zu; Ihre Koͤnigl. Hoheit hatte die

zeigen, daß auch dieses Gebiet bereits im Namen der Koͤnigin

von England fuͤr Großbritanien in Besitz genommen sey.

In Kana da soll, einem Geruͤcht zufolge, der Befehl ergan⸗ gen seyn, zwei Compagnieen Miliz von jedem Regimente zum

aktiven Dienst einzuberufen.

In Havana haben die Grundsaͤtze, welche der seit kurzem dort angestellte Britische Konsul, Herr Turnbull, in Bezug auf den Sklavenhandel kundgab, das Mißfallen der Regierung er— regt und dieselbe bewogen ihm das Exequatur zu verweigern; auf Befehl der Englischen Regierung hat er demzufolge das Kon— sulat an Herrn Jackson uͤbergeben.

Vom Vorgebirge der guten Hoffnung hat man Nach— richten bis zum 7. Dezember. Man sah dort einem Angriffe der Zulahs und der Ausgewanderten aus Port Natal auf die Kaffern entgegen. Die Letzteren schienen den Britischen Schutz in Anspruch nehmen zu wollen. Die große Frage wegen der Dampfschifffahrts⸗Verbindung mit Ostindien scheint geldst. Am 25. Rovember traf das Dampfschiff „India“, welches Plymouth am 5. Oktober verlassen, am Vorgebirge der guten Hoffnung ein und wollte in wenigen Tagen nach Kalkutta abgehen.

Zwei Paketschiffe, „Swift“ und „Ranger“, sind aus West— indien eingetroffen, das erstere mit 106,000, das zweite mit etwa S0, 000 Dollars Fracht.

Es wird behauptet, daß die Bank der Vereinigten Staaten in London eine neue Anleihe von 1,100,000 Pfd. St. negoziirt habe, um wieder baar bezahlen zu koͤnnen.

Die Veranschlagungen fuͤr das Feld⸗Zeug⸗Amt sind nunmehr gedruckt und uͤbersteigen die vorjaͤhrigen um 182, 445 Pfd.

Der Britische Konsul in Eharleston, Herr Ogilby, ist mit Regierungs-Depeschen an Bord des Dampfschiffs „Praͤsident“ nach Washington abgegangen.

Zur Nachfeier der Taufe der Kronprinzessin, die von dem Court Journal als ein sehr huͤbsches, munteres Kind mit

blondem Haar und blauen Augen geschildert wird, werden vom

4 . vom hohen Adel noch eine Reihe von Festlichkeiten en. Der ministerielle Globe sagt, man glaube, daß Ihre Ma— jestaͤt die Koͤnigin sich wieder in gesegneten Leibesumstaͤnden befinde. Das bedeutende Vermögen des beruͤhmten Chirurgs, Sir Astley Cooper, der in diesen Tagen gestorben ist, wird, in Er— mangelung direkter Erben, vermuthlich seinen beiden Neffen, den Herren Key und Cooper, welche beide ebenfalls Chirurgen sind, zuͤfallen. Man schätzt das von ihm eine lange Reihe Jahre hin— durch bezogene Honorar auf 15,900 Pfd. jährlich und in einem Jahre soll es 21,000 Pfd. betragen haben.

Niederlande.

Aus dem Haag, 19. Febr. Der Koͤnig hat die vom akademischen Senat der Universitat Utrecht getroffene Waht des bekannten Rechtsgelehrten, Herrn Vreede zu Gorcum, zum Pro fessor des Staatsrechts an gedachter Hochschule bestaͤtigt. Herr

BVreede gehört der Partei der Liberalen an, so daß jetzt auf zwei

Landes- ÜUniversitaͤten, in Leiden, wo Professor Thorbecke lehrt, und in Utrecht, der Lehrstuhl des Staats rechts von solchen Maͤnnern besetzt ist, die der bisherigen Opposition angehörten. Auch die in der Provinz Ober⸗Issel stattgefundene Erwählung des Grafen von Rechteren zum Mitglied der zweiten Kammer der General⸗ staaten wird gls ein Sieg der Liheralen bezeichnet.

Die letzten Nachrichten aus Ba tavig lauten sehr unguͤnstig ͤ bereits durch zahlreichen Besuch von

fuͤr den Handelsstand; es sind daselbst zahlreiche Bankerotte aus⸗

gebrochen und das baare Geld ist so knapp, daß es gegen Pa⸗ wi einem Jünger Hahnemanns ins Leben gerufenen hiesigen Unter⸗

giergeld nur mit großem Agio erhalten werden kann.

Die Polemik der Holländischen Blätter beschaͤftigt sich jetzt mit Sroͤrterung der Frage, ob die vor kurzem in das Grund⸗ gesetz eingeschalteten Bestimmungen uͤber Minister⸗Verant⸗

wortlichkeit so weit auszudehnen seyen, daß auch die von dem 5 ton . Februar uͤber die Aargauische Kloster ⸗Aufhebung im Sinne der

lassenen Gesetze von einem Minister unterzeichnet werden muͤßten, vom Landamman Baumgartner gestellten Anträge beschlossen, dem Diese Frage lautete: „Was glauben Ew. Herrlichkeit, ist Henry oder ob die einfache Unterschrift des Koͤnigs zu deren Promul—

Graf von Cardigan des Verbrechens der Felonie schul,

Könige mit Einwilligung und Zustimmung der Generalstaaten er⸗

gation hinreiche. Die seit der Einführung ministerieller Verant⸗

wortlichkeit promulgirten Gesetze waren ohne die Gegenzeichnung eines Ministers erschienen und das Journal de la Haye hatte den Auftrag erhalten, diese Unterlassung zu rechtfertigen und die gesetzliche Nothwendigkeit der Unterschrift der Minister bei Promulgation jener Gesetze zu bestreiten. Die unab⸗

haͤngigen Journale haben den hingeworfenen Handschuh

aufgenommen und die Doctrin des ministeriellen Blattes als

ver fassungswidrig bezeichnet. Ihre Beweisfüͤhrung laͤuft einfach ; gte, i darauf hinaus, daß die Minister ohne diese Gegenzeichnung auch mit 71 gegen 55 Stimmen angenommen. Die Instructionen der nicht fuͤr die schnelle und gehörige Vollziehung der Gesetze ver⸗

liche Tagsatzung lauten:

antwortlich sein wurden. Bis setzt haben die unabhaͤngigen Blaͤt⸗

ter noch das letzte Wort behalten, denn das Journal de la Haye

hat auf dieses Argument nicht weiter geantwortet. Man behaup⸗ z spricht, als eine foͤrmliche Verletzung des §. 12. des Bundes⸗

tet sogar, sein Stillschweigen finde auf Befehl des Ministeriums statt, weil einmal auf das Raisonnement der liberalen Blatter

habe, auch in dies

ster kontrasigniren zu lassen, in dessen Departement sse gehsren.

sie nicht weiter auf die Vergangenheit zuruͤckgeht. Deutsche Bundesstaaten.

Kassel, 20. Febr. (Kass. 3.) ) Wir vermoͤgen in keiner Weise den Eindruck groͤßter Betruͤbniß zu beschreiben, den in unserer Stadt die Trauerkunde verbreitet hat, welche dem Lande zu bringen wir heute die schmerzliche Pflicht erfuͤllen, eine

Betruͤbniß, welche sich mit tiefer Schrift in die Jahrbücher des

Landes verzeichnet und als erstes Moment das unvergaͤngliche Denkmal anhebt, welches die Erinnerung Aller und die lautere Treue der Geschichte der erhabenen Frau errichten, deren zu fruͤ⸗ hen Hintritt wir beweinen. Von Mund zu Munde trug die Wehmuth die schmerzensvolle Botschaft: unsere allgeliebte Kur⸗ fuͤrstin, das Muster frommer Frauen und edler Fuͤrstinnen, die Zierde unseres erhabenen Fuͤrstenhauses, die Beschutzerin alles Guten und Schonen, Hessens Stol; und Liebe, die Mutter des Volkes, die Mutter der Armen Friederike Christiane Auguste ist nicht mehr hienieden. Und dieser Betruͤbniß ller deren, welchen zuerst und zunaͤchst diese Botschaft zu Theil

werden mußte, schließt nun von Stunde zu Stunde die tiefste

Sympathie aller jener, welchen es, der verklärten Fuͤrstin naͤher oder ferner stehend, gegeben war, ihre Guͤte und ihren hohen

Werth zu empfinden ja, es schließen sich ihr die Thränen eines ganzen Volkes an.

als ein Lungenleiden sich auswies; indeß waren Ihre Koͤnigl. Hoheit stets aufgeblieben und blieben heiteren Muthes, nur auf die Erfreuung Ihrer Umgebung bedacht; vorgestern, nahm die

Nacht einigen, jedoch zuweilen unterbrochenen Schlaf; gestern gegen 6 Uhr Morgens war die Fuͤrstl Heimkehr der Gerechten!

Munchen, 18. Febr. Der Herzog und die Herzogin von

Leuchtenberg werden nicht, ; 2 5t naͤchsten Montag, sondern falls nicht anders verfuͤgt wird, erst

gegen Ende Maͤrz ihre Rüäckreise nach St. Petersburg antreten. Der Erbgroßherzog von Hessen begiebt sich am 2Asten d. M. . nämliche Weise beantwortet, wie der Vorort Zurich diejenige er— seinem Wiedereintreffen in Muͤnchen mit seiner Gemahlin uber wiedert hatte, die wegen der Aufhebung Luzernischer Kloͤster ein. gegeben worden war. ĩ

das Recht, aus dem Bundes ⸗Vertrage Anspruͤche herzuleiten.

nach Wien, wird dort acht bis zehn Tage verweilen und nach

Stuttgart nach Darmstadt zuruͤckkehren. Freie Stadt Krakau.

Krakau, 20. Febr. Die hiesige Zeitung meldet:

„Heute haben die Kaiserlich Oesterreichischen Truppen unsere Stadt und unser Gebiet verlassen. Vorgestern um 9 Uhr Mor— gens besetzte schon die nun vollstaͤndig organisirte Landes Miliz die Hauptwache auf dem Marktplatz und alle anderen Garnisons— posten; die Kaiserlichen Truppen aber marschirten unter einem

großen Zulauf des Volks heute nach Podgorze ab; sie lassen bei d 19 pa den Kraͤkauern freundliche Erinnerungen an ihren hiesigen Auf. Reapel auch die Koͤnigin⸗Wittwe don Sardinien erschien. Wie man hort, werden diese neuen Gaͤste den Ergoͤtzungen des Kar⸗

enthalt zuruͤck, denn die strenge militairische Disziplin, welche dem achibaren Commandeur dieses Corps, Oberst Malter, und den Herren Offizieren, wahrhaft zur Ehre gereicht, die den Sol—

daten angeborene Milde, es waren meistentheils Galizier. dies Alles war eine sichere Gewähr fuͤr fortdauernde Ruhe und Königinnen zu gleicher Zeit.

gutes Vernehmen mit den Einwohnern, denen in Handel und Gewerbe aus dem hiesigen Aufenthalt der besagten Truppen be— deutende Vortheile erwuchsen.“

Oesterreich.

4 Prag, 16. Febr. Unsere an Bildungs- und Wohlthaͤ⸗ tigkeits⸗Anstalten so reiche Stadt, wird auch im jetzigen Jahre hieran manchen Zuwachs erhalten, und es ist ein erfreuliches Zei⸗ chen des bei uns heimischen Gemeinsinnes, daß, wie bereits meh rere aͤltere, so auch diese werdenden neuen Anstalten Resultate der Privat⸗Wirksamkeit unserer Mitbuͤrger sind. . überzeugt von dem nachtheiligen Einflusse, den die untergeordnete

Bildungsstufe unserer Landschullehrer fuͤr deren Befaͤhigung t en ; rieth. Wie solche Beleidigungen wieder gut zu m

Unterthanen aͤußern muß, sehr namhafte Summen zusammen, wollen wir ihnen und der Behörde uͤberlassen; die Polizei hat

gelegt, zur Begruͤndung eines Schullehrer-⸗Seminars, wo die 3 Lehramts⸗Kandidaten eine, ihrem wichtigen Berufe entsprechende,

bisher so kuͤmmerlich gesorgt war auf die Kultur der Dorf⸗

und Durchbildung erhalten sollen. Ei—⸗

zeitgemäße Vor“ ng tiefgefuͤhltem Beduͤrfnisse der

nem anderen,

Mangel bisher die geistige und buͤrgerliche Lage so vieler jungen Leute der kommerziellen Branche zu einer keinesweges erfreuli⸗ chen machte, sind gegenwartig Vorstand und Nepraͤsentanten des hiesigen Handels⸗ Gremiums eifrigst beflissen, um durch pecunigihe und moralische Mittel die Existenz eines Bildungs. Instit:its fuͤr angehende Kaufleute zu sichern, das an Umfang und Teistung den besseren Anstalten dieser Art in den Handelsstaͤdten Deutschlands sich anreihen soll. Neben diesen Hoffnungen gewährt bereits eine erfreuliche Wirklichkeit das gymnost iich orth opadische Institut des

Die Kasseler Zeitung“ vom 20. Februar n nn 25. Februar, zugekom men.

gegen ö. : Person oder gegen die Individuen derselben zu verfahren, wenn

Die Oppositlon macht dagegen ihrerseits das Zugestaͤndniß, daß . ; ; ö es dargewiesen werden sollte, daß sie sich Umtriebe gegen die ge—

Ihre Koͤnigl. Hoheit fuͤhlte sich schon seit dem Sten d. M. unpaͤßlich, welches Uebelbefinden im Allge⸗ meinen sich als ein katarrhalisches darstellte, auch mehr und mehr

iche Frau sanft im Herrn verschieden. Es war die

So hat der Adel,

Geschaͤftswelt durch Errichtung einer Handels- Lehr⸗Anstalt abzuhelfen, deren

Dr. med. A. Hirsch, dessen zweckmäßige Einrichtung und Leitung Kindern aller Klassen aner—

kannt ist, trotzdem daß die wissenschaftlichen Zuͤnftler diesem von

nehmen anfangs nicht sehr zugethan schienen. Schweiz. Der große Rath des Kantons St. Gallen hat am 1.

Begehren um Einberufung einer außerordentlichen Tagsatzung

sich nicht anzuschließen (75 gegen 64 Stimmen), den kleinen

Rath jedoch zu beauftragen, im Verlaufe dieser Februar⸗Sitzung dem großen Rath einen eventuellen Instructions⸗ Entwurf vor—⸗ zulegen, fuͤr welchen ihm freie Hand gelassen wird. Ein eben⸗ falls von Herrn Baumtgar iner gestellter Antrag, den kleinen Rath zu beauftragen, daß der Ausschreibung der politischen Fluͤchtlinge des Kantons Aargau keine Folge gegeben werde, wurde zuerst mit 70 gegen 69 Stimmen verworfen, dann aber, als man, Miß⸗ verstaͤndnisse wegen, eine zweite Abstimmung verlangte, in dieser

Gesandtschaft fuͤr die nächste außerordent⸗ 19) Die Gesandtschaft wird erklaren, daß der hohe Stand Freiburg das Dekret des großen Raths von Aargau, welches die Aufhebung der Kloͤster als Grundsatz aus⸗

Freiburgischen

Vertrages ansehe. 2) Die Gesandtschaft wird verlangen, daß die Tagsatzung den Stand Aargau anhalten moͤge, dieses Dekret der

jedoch der Rechte, welche der Regierung allfallig gehoren konnen, die eine oder andere dieser Corperationen als moralische

setzlichẽ Ordnung oder die im Kanton bestehenden Gesetze zu Schulden hatten kommen lassen. Tefsin hat in einem Schrei— ben das Benehmen des Vororts durchgus gebilligt. Schwyz hat sich fuͤr sofortige Einberufung der Tagsatzung erklaͤrt. Durch eine Kundmachung vom 11. Februar zeigt die Regierung von Aargau dem Volk an, daß das Ansehen der Gesetze hergestellt und die Verfassung von allen Landestheilen durch die Wahlen anerkannt sey. Sie bedauert dann, sich zu so strengen Maßregeln gezwungen gesehen zu haben, und sagt unter Anderem: „Unsers Detes werden wir auf moͤglichste Erleichterung der Gemeinden und Privaten Bedacht nehmen und insbesondere zur Deckung der betraͤchtlichen Occupationskosten Antraͤge an den Großen Nath vorbereiten, um dieselben mit Vorbehalt immerhin des straf⸗ richterlichen Mitanspruchs der Hauptschuldigen vorzugsweise aus dem Vermoͤgen derjenigen Kloͤster zu erheben, die eine so

schwere Mitschuld an den juͤngsten Ereignissen tragen.“

Bern, 16. Febr. (A. 3.) Der Vorort hat sich begnuͤgt, die Oesterreichische Note als eine Eingabe privatrechtlicher Natur dem Stande Aargau mitzutheilen. Den uͤbrigen Staͤnden ward deshalb keine Kenntniß von derselben gegeben. Noch fehlt ein Kanton zur Einberufung der außerordentlichen Tagsatzung. Dies beruht jedoch wesentlich auf einem Mißverständniß. Uri verlangte die Einberufung ausdruͤcklich und unbedingt sowohl fuͤr sich selbst ais im Namen von Schwyz und Unterwalden. Allein der Vorort er⸗ kannte, wie natuͤrlich, Uri keine Befugniß zu, im Namen der beiden an⸗ deren Stande aufzutreten. Seitdem ist nun auch Schwyz unmittelbar bel dem Vorort eingekommen. Das Schreiben von Unterwalden aber ist wohl mit jedem Tage zu erwarten. Wie man erfaͤhrt, sind die Antwer⸗ ten des Vororts auf die leidenschaftlichen Zuschriften von Uri und Schwyz im Tone kalter und ruhiger Wuͤrde gehalten, ohne sich in ein kleinliches Gezaͤnk einzulassen. Erfreulicher als alle Erscheinungen der letzten 3 ist die Nachricht, daß sich Appen⸗ zell Inner⸗Rhoden auch fur die neue eidgenoͤssische Militair⸗Or⸗

wie es ind miehrercu Blättern heißt, ganifätion ausgesprochen hat, welche nun zwölf Stimmen fuͤr

sich hat, und mithin zum Bundesgesetz geworden ist. Es ist zu

hoffen, daß das eidgenoͤssische Kriegswesen dadurch von neuem belebt werde. Der Vorort hat die Note des Nuncius auf die

Man bestreitet jeder fremden Behoͤrde

Italien. Rom, 12. Febr. (A. 3.) Gestern Abend ist die Koͤnigin⸗

Wittwe von Neapel mit Gefolge hier eingetroffen und von der derwittweten Königin von Spanien, ihrer Tochter, freudig und festlich empfangen worden, Letztere

ein brillantes Diner in ihrem Hotel veranstaltet, wobei außer

hatte ihrer Mutter zu Ehren

mehreren der hier anwesenden ersten Adeligen von Spanien und

nevals hier beiwohnen und zum Schluß dieses Monats die eine

wieder nach dem Suͤden und die andere nach dem Norden zie—

hen. Wir sehen nun, was sich wohl schwerlich in einer an de⸗ ren Hauptstadt, außer Rom, wiederholen duͤrfte, drei verwittwete

Gestern Abend wurde in dem schoͤnen Theater Apollo eine neue Oper, Adelia, von Donizetti, mit ziemlichem Beifall aufge⸗ fuͤhrt. Indeß wurde die Vorstellung durch mehrere unangenehme Siörungen unterbrochen, die dadurch entstanden, daß man weit mehr Billets verkaufte, als das Parterre fuͤglich Personen fassen kann. Den daraus entstandenen Tumult mit Zischen bezog die gefeierte Primadonna, Signora Streponi, auf ihren Gesang und eine Ohnmacht hinter den Coulissen soll die Folge gewesen seyn. Um

das Maaß der Mißgeschicke voll zu machen, gerathen zwei junge

Herren aus den aͤltesten Familien in ihren an einander graͤnzen⸗ den Logen in Hader und von diesem zu Thäͤtlichkeiten, wobei das

iibsihe Publikum neben ihnen in Angst und Schrecken ge⸗ weibliche Publi e h gst ,

ur Genugthuung des? ublikums fuͤrs erste den Impresario Direktor) noch während der Vorstellung ins Gefaͤngniß geschickt.

Portugal.

Lissabon, 8. Febr. Aus Madrid hatte man hier die grund⸗ lose . erhallen, daß Dom Miguel auf seinem Wege nach Portugal. am 25. Januar durch Toulouse gekommen sey. Die Span ische Regentschaft soll, dem Diario de Governo zufolge, Ddieser Mittheilung die freundschaftlichsten Versicherungen festen Zusammenhaltens mit Portugal gegen jeden Versuch, die Frei⸗ heiten der Halbinsel zu beeinträchtigen, beigefügt haben. Die Folge dieser Erklaͤrung und zugleich ein Beweis, wie wenig Ge⸗ wicht man auf die Nachricht von Dom Miguel 's Unternehmen legte, war der Befehl der Regierung zur Einstellung der Arbeiten an der Befestigung der Linien von Lissabon, so wie der Ausruͤstung der Fire lte, walche fast gan; vollendet seyn soll. Der Herzog von

Terceira, welcher das 6 des von ihm befehligten Observations⸗ Corps in oimbra hatte aufschlagen wollen, wird binnen kurzem in der Hauptstadt zurück erwartet. Der Befehl der Aufloͤsung der Nationalgarden, um sie in die neuen Miliz⸗

Regimenter ümzubilden, findet noch immer entschiedenen Wider

stand in allen Provinzen.

In der Deputirten⸗Kammer ist endlich am 1sten die Adresse auf die Thron⸗Rede mit einer Masoritaͤt von 52 Stimmen ange—⸗ nommen Und am Jten der Königin aͤberreicht worden. Am letzt⸗ erwähnten Tage wurden die Berichte der Ausschuͤsse fuͤr den Ackerbau und Handel in Betreff des Vorschlages, fremdes Ge⸗ traide unter Koͤniglichem Schloß zuzulassen, eingebracht; sie stimm—

ten nicht überein, und es entstand daher eine sehr lebhafte De, 5 . 8 Sach ö Svelcher 3 ĩ. dini icht T batte uͤber die Sache, an welcher indeß die Minister nicht Theil

nahmen. Der Aagrikultur⸗Ausschuß war gegen, der Handels⸗Aus—⸗

s. 5 fn ĩ o aßro 23 ( ĩ— 8 ; ö schuß fuͤr die Maßregel, die endlich mit einer Majorität von 49

Stimmen verworfen wurde.

7 h 1 = 3. 984 . 2 . Man erwartet noch immer elne baldige Aufloͤsung des Ka— binets und glaubt, daß das neue Ministerium eine Com bination

han d . f ) ö

von Septembristen und sogenannten Hoch⸗Chartisten seyn werde; aus der ersten Fraction nennt man den Visconde Sa da Ban⸗ deira, den Baron da Ribeira de Sabroza und den Herrn Vieira kühne und gewagte Marsch uͤber den Flugsand dar Wuͤste und 5 24. felsigen Engpässe des Peträͤischen Arabiens mit vielem ctrino re ͤ . Gepäck, einem Feld-Hospital und vielen Weibern und Kinder . Die Direktoren der Lissaboner Bank, welche seit einiger Zeit ĩ . ,, , ,. re,, ,, . die Zahlungen fuͤr die Armee und Flotte in aktivem Dienste ge⸗

de Eastro; aus der letzteren die Herren Joaquim Antonio de 2 . . ü

Magalhaes, Seabra und Castello Branco; zu ihnen wurde noch

der Doctrinair, Herr Soure, kommen.

gen eine Provision von l pCt. monatlich leisteten, haben Zweifel K 9

empfunden uͤber die Fahigkeit des Schatzes, diese Zahlungen zu decken, und daher bei dem Ministerium darauf angetragen, daß

die Tabacks Regie-Päͤchter ihnen vom April d. ihnen dem Staate zu zahlenden Gelder auf Abschlag einliefern

sollten. Darauf wurde von dem Finanzminister abschläglich be⸗

schieden, zugleich aber das Versprechen monatlicher Nuͤckzahlung Die haben will, so wuͤrde die ganze Armee nahe an So, 600 Mann

ertheilt, welches indeß bis jetzt nicht gehalten worden ist. Militairbeamten fuͤrchten nun daß die Bank ihrerseits ihre Zah— lungen suspendiren werde. Nach dem Allem scheint der Staats schatz wieder in sehr traurigem Zustande zu seyn,

Der Spanische Konsul in Porto hat am 30sten v. M. den

dort ansaͤssigen Spaniern den Wiedereintritt freundschaftlicher Beziehungen zwischen Portugal und Spanien offiziell angezetagt. Griechenland. Der Kronvrinz von B ñ . Brief A Der Kronprinz von Bayern soll, nach Briefen aus Athen,

8. . Mi oe, RB Kon 11 ' ĩ z * den ganzen Winter über daselbst zu verweilen gedenken. Hin.

. . . . 2 1 4

, der Finanzen des jugendlichen Königreichs lauten die erichte fortwährend günstig; uber drei Millionen Drachmen

sollen sich im Staatsschatze vorraäͤthig befinden, und erst kuͤrzlich

war 1 Million, Francs als Initeressen-Zahlung fuͤr das Darlehen nach Frankreich abgesendet worden. Der Griechische Partei⸗ Die Regierung hat eine beträchtliche Quantitat neuer Baumwolle

gaͤnger Valenzas halt sich zwar noch auf Tuͤrkischem Gebiet, al⸗

lein schon zeigt sich das schmachvolle Ende seines unsinnigen Un ternehmens; seine Anhänger fallen nach und nach von ihm ab, u . elben sogar auf die Gefahr der ihnen diohenden Festungsstrafe hin bei den Griechischen Graͤnz—

und kurzlich haben sich einige ders

behörden freiwillig gestellt. K Konstantinopel, 29. Januar. GJourn. de Smyrne.)

Einer der Dolmetscher der Russischen Gesandtschaft hat die In,

signien des fuͤr Javer Pascha bestimmten St. Annen⸗Ordens mit Brillanten und Smaragden, so wie einen sehr kostbaren Sabel für Selim Pascha, Befehlshaber der Tuͤrkischen Truppen in Sy, rien, an Reschid Pascha übergeben. Herr Redhause, Dolmetscher des Admirals Said Pascha, ist zum Mitgliede des Ad miralitaͤts⸗ Raths ernannt worden. Die Königin von Großbritannien hat dem Erzherzog Friedrich von Oesterreich das Großkreuz, dem Admiral Bandiera das Kommandokreuz und dem Obersten von Lebzeltern und den Capitainen Buratowich und Marinowich von dem Oester⸗ reichischen Geschwader das Ritterkreuz des Bath⸗Ordens verliehen.

In Syrien, namentlich in Jerusalem, sollen zwischen den Griechisch-⸗katholischen und den Roͤmisch⸗katholischen Christen ernst⸗ liche Zwistigkeiten ausgebrochen seyn, doch weiß man nichts Naͤ— heres daruͤber.

Aegypten.

Aleyandrien, 27. Jan. (A. 3.) Seit drei Tagen sind die Kanoniere der Hafen⸗Batterleen wieder an ihre Posten gestellt und durch Neuangekommene bedeutend vermehrt worden. Die hier stehende Kavallerie wird zwar in einigen Tagen auf die Weide gehen, aber sich nur so weit entfernen, um in einem Tage wieder in Alexandrien seyn zu koͤnnen; an Befestigungswerken wird ohne Unterlaß fortgearbeitet, und wenn Mehmed Ali sich auch kluͤg⸗ lich alles Drohens enthaͤlt und nur von seinen friedlichen Absich⸗ ten spricht, so giebt er sich doch den Schein, als wolle er sich in Aegypten besser vertheidigen, als in Syrien, wofern die weiteren Bedingungen aus Konstantinopel in feindlichem, seine Macht be⸗ schraͤnkendem Sinne abgefaßt seyn sollten. Auf solche Bedingun⸗ gen scheint man gefaßt zu seyn; man begreift, daß die ihm jetzt zugestandene Erblichkeit, nachdem seine Macht in Syrien ge⸗ hrochen ward, nur noch ein leeres Wort ohne große Bedeutung ist. Es ist wahrscheinlich, daß ihm nicht nur eine Reduction sei⸗ ner Flotte und Land⸗Armee vorgeschrieben wird, man wird ihm auch, wie den uͤbrigen Paschas des Neichs, die Haltung eige— ner Truppen untersagen, den Ober⸗-Befehl des Aegyptischen Hee⸗ res nehmen und dasselbe direkt unter den Sultan stellen und von Letzterem abhangig machen. Aehnliches soll auch, die Admini— stration Aegyptens betreffend, verfügt werden; sie soll, wenn auch unter spezieller Leitung Mehmed Ali's, doch nach in Konstanti nopel vorgeschriebenen Regeln geleitet werden. Auf solche Even⸗ tualitaͤten ist man hier gefaßt, und es scheint, als wolle sich Meh—⸗ med Ali denselben widersetzen und den Krieg von neuem begin— nen. Zudem kocht es in Ibrahim Pascha, er kann den Ver—

lust seiner militairischen Neputation nicht verwinden er ver

wünscht die Politik seines Vaters, dessen ungluͤckliches Zoͤgerungs⸗ system ihn zweimal auf dem Wege nach Konstantinopel aufhielt, und ihn endlich ganz verdarb. Diesem System sind die Verluste in Syrien zuzuschreiben. Mehmed Alt, auf Franzoͤsische Huͤlfe wie auf einen raschen Ausbruch eines allgemeinen Krieges in Europa hoffend, glaubte sich stark genug, durch eine bloße defen⸗ sive Haltung den Angriff der in Dschuni gelandet n 5005 Tuͤrken nebst einigen Englaͤndern und Oesterreichern abwehren zu können Daher der Befehl an Ibrahim, sich ruhig zu verhalten, die Hoͤhen und Schluchten der Gebirge zu besetzen, die ausgeschifften Truppen nicht anzugreifen, ihre Angriffe jedoch zuruͤckzuschlagen und abzu— warten, bis der Hunger und getäuschte Hoffnung sie zwingen wuͤrden, sich wieder unverrichteter Sache einzuschiffen.

Alexandrien, 27. Jan. (Temps) J ; ö Jan. p 6. Ibrahim Pascha jst mit 41,000 Mann von der Syrischen Armee in Gaza ange—

nahme auszudruͤcken, die in Folge der von dem General Joch—⸗ mus und Zakeria Pascha gegebenen Befehle seinen Truppen von

. Js. an die von J

al

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kommen. Seine Truppen haben auf dem Marsche nicht gelitten, da derselbe weit kurzer war, als man erwartet hatte, und sich Lebensmittel in hinreichender Menge vorfanden. Die Soldaten waren über die Ruͤckkehr in ihre Heimath so erfreut, daß sie aberall, wo Halt gemacht wurde, ihre Zeit mit Singen und an— deren Aeußerungen der Freude verbrachten. Der Generalissimus hatte mehrmals Gelegenheit, sein Erstaunen uber die gute Auf⸗

Seiten der Befehlshaber der an verschiedenen Punkten aufgestell⸗

ten Tuͤrkischen Detaschements zu Theil wurde. Es war in allen

Theilen des Landes bekannt gemacht worden, daß jetzt, nach wie⸗ derhergestelltem Frieden, sowohl die Syrier als die Aegypter Kin⸗ den dahin abgesegelt. Die Reglerung von Montevideo hat dem

der des Sultans geworden und daher einander als Bruder zu betrachten haͤtten. Dies veranlaßte auch die Bewohner des Landes, den Aegyptern freundlich entgegen zu kommen. Soliman Pascha, der am 25. Dezember, also drei Tage vor Ibrahim. Damaakus verließ,

marschirte durch die Wuͤste, wobei er dem Wege folgte, den die

Israeliten bei ihrer Flucht aus Aegypten einschlugen, und kam mit 12,060 Mann Kavallerie, 12, 006 Mann Insanterie und 230 Kanonen, ohne den geringsten Verlust erlitten zu haben, in

Akaba am Rothen M nicht weit von Suez, an. Dieser

die man nicht in Syrien zuruͤcklassen wollte, gereicht dem Gene⸗ ral Soliman Pascha zur arößten Ehre. Er hat am heutigen Tage die Ankunft seiner Avantgarde in Suez hierher gemeldet

Hindernisse finde, als auf dem ganzen übrigen Wege. In Ka— hira werden Anstalten getroffen, um ihm alle nur mogliche Erleichterungen zu verschaffen. Die Syrische Armee besteht aus 65, 906 Mann, worunter nur 12,060 Mann irregulairer Truppen. Rechnet man hierzu die, welche Ibrahim in Gaza vergefunden

ar seyn. Mit dem Dampfschiffe „Hekate“ ist ein Britischer Offizier von Acre hier angekommen, der beanftragt seyn soll,

Mehmed Ali anzuzeigen, daß Ibrahim's Armee von den Tuͤrken angegriffen worden sey, weil er einige in seiner Armee befind liche Eingeborne ohne Genehmigung seines Vaters nicht habe

entlassen wollen. Doch wird diesem Geruͤcht von anderen Per— sonen widersprochen. Vergl. damit die Nachrichten aus der A. 3.) 4 .Der Presse wird aus Alexandrien unter demselben Datum geschrieben: „Achmed Fewzi Pascha, der fruͤhere Tuͤr= kische Kapudan Pascha, wird von dem Vice-Konig noch immer

mit großer Auszeichnung behandelt. Er hat einen schoͤnen Palast

in Kahira und 2000 Feddans fruchtbares Land in Unter⸗Aegypten zum Geschent erhalten und seine Pension ist von 5000 auf 6090 Talaris erhoͤht worden. Dies beweist, daß Mehmed Ali ihn

nicht ais einen Verraͤther gegen seinen Souverain betrachtet.

verkauft, doch ist dieselbe noch nicht abgeliefert, da die Verkaͤufe gegen baares Geld abgeschlossen worden.“

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. New⸗HYork, 31. Jan. In der Senats⸗Sitzung vom dten d M.

brachte Herr Linn eine Bill ein, wonach die Gesetze der Verei⸗ nigten Staaten uͤber das Oregon⸗Gebiet ausgedehnt werden sollen;

sie wurde einem Ausschuß zur Pruͤfung uͤberwiesen.

Dee Gouverneure von Maine und Massachussetts haben sehr aufregende Botschaften an die legislativen Versammlungen 3 beiden Staaten in Bezug auf den Graͤnzstreit mit England gerichtet.

Ein hiesiges Blatt berichtet, die Mannschaften der beiden Ameriktanischen Schiffe „Panama“ und „Kosciusko“ seyen deser⸗ tirt Und in Chinesische Dienste getreten, wo man sie zur Besetzung der Forts an der Bokka Tigris verwendet habe.

Von dem an der Amerikanischen Kuste gestrandeten Schiffe „Garrick“ hat man die beruhigendsten Nachrichten; die Mann— schaft und Passagiere waren sammtlich gerettet und ein Theil der Ladung geborgen.

Fanny Elsler hat ihre Triumphe in den Vereinigten Staa⸗ ten beendigt und ist am 4. Januar in Havana angekommen, wo sie am 26sten zuerst aufzutreten gedachte. Sie wird dort 16 Vorstellungen geben und fuͤr jede 1000 Dollars erhalten.

Das Rew-Orleans-Buͤlletin theilt Nachrichten aus Malamoras vom 24. Dezember mit, nach welchen General Arista dort in einigen Tagen erwartet wurde. Einer Truppen⸗ Aushebung, zum Behufe eines Einfalls in Texas, wird mit kei⸗ ner Sylbe gedacht. Im Gegentheil heißt es, daß die Föderali⸗ sten, welche nicht uͤber den Rio⸗Grande gezogen waren, sich nach ihren Wohnpläͤtzen begeben, um ins buͤrgerliche Leben zuruͤckzu⸗ kehren. Gonzalez, der die Bande anfuͤhrte, welche sich die in der Bal von Eorpus-⸗Christi veruͤbten Graͤuel hat zu Schulden kom⸗ men lassen, ist verhaftet und durch Arista von der Mexikanischen Regierung desavouirt worden.

Brasilie n.

Rio Janeiro, 14. Dez. Der zweite Dezember, des Kaisers Geburtstag, ist in diesem Jahre glaͤnzender als je gefeiert worden; aber die Festlichkeiten waren fast erzwungen, d. h. durch moralischen Zwang, Zureden und Aufforderungen der Minister und anderer einflußreichen Leute. Es war sichtbar: nicht dem Geburtstage allein galt es, sondern dem ersten Ge⸗ burtstage seit dem gloriosen 23. Juli, an welchem der Kaiser fuͤr majorenn erklart wurde, kurz dem Triumphe der Partei, die jetzt am Ruder ist. Zum erstenmale wieder erschien an des Kai⸗ sers Geburtstage eine Liste von Titel und Ordens-Verleihungen. Die Regentschaft hatte nichts dergleichen austheilen duͤrfen und nur ein ausdruͤckliches Gesetz statuirte eine Ausnahme fuͤr den Belgischen Geschäͤftstraͤger, Herrn Bary, der einen Handels / Traktat abschloß, in Folge dessen die Brasilianischen Bevollmaͤch⸗ tigten Belgische Orden erhielten. Mißfaͤllig wurde bei der gegen— wärtigen Ordens⸗-Verleihung bemerkt, daß die Armee, die seit mehreren Jahren beständig im Kriege ist, namentlich in Rio— Grande, hoͤchst spaͤrlich bedacht ist. Offenbar wollte man keine Orden an die Loyalisten geben, wahrend man mit den Insurgen⸗ ten unterhandelt, ihnen gewissermaßen zugiebt, daß ihr Kampf „Jegen die Tyrannei der Portugiesen,, so nennen sie ihre Re— bellion, eigentlich wohl rechtmäßig war, und es aun nicht mehr ist, seitdem der 23. Juli jene Tyrannei vernichtet hat. Nach den neuesten Nachrichten scheint es übrigens, als waren alle Kon—⸗ zessionen, alles Nachgeben umsonst gewesen, sie wollen keine Am⸗ nestie und man wird doch die Entscheidung der Waffen versuchen muͤssen. Dles allein aber kann hinreichen, in der naͤchsten De⸗ putirten⸗Kammer das Ministerium der Andrada's zu stuͤrzen. Alvares Machada, der von der Regierung nach Rio⸗Grande ab⸗ gesandt worden, hat die Praͤsidentschaft dieser Provin Uabernom⸗ men, und die Feindseligkeiten gegen die Insurgenten haben wie⸗

der angefangen. *

Mit dem Packetboot Expreß“ geht Herr Bento da Silva Lisboa, Direktor im Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenhei⸗ ten, nach Europa, um, wie es heißt, far Ihre Kaiserl. Hoheit Donna Januaria einen Bräutigam zu suchen; gewiß ist, daß dieser nicht eben junge Mann, der seit Jahren eigentlich alle Ge⸗ schäfte des auswärtigen Departements leitet, da die Minister ge⸗ wöhnlich wechseln, ehe sie Zeit haben, die Geschaͤfte kennen zu lernen, eine solche Reise nicht machen wuͤrde, wenn es sich nicht um sehr wichtige Angelegenheiten handelte. AEmiral Mackau, mit dem größten Theile der Franzsͤsischen Blokade⸗Flotte, ist direkt von Buenos ⸗Ayres nach Frankreich zu⸗ ruͤckgekehrt; zu gleicher Zeit ist der Abgeordnete der in Montevideo wohnenden Franzosen mit einer Petition gegen einen solchen Frie⸗

Admiral einen recht gut abgefaßten Pretest überreichen lassen; be⸗ sonders gegen die Rückgabe von Martin Garcia und der zwei

Kriegsschiffe; beides sey von den Truppen der Republik gemein⸗ schaftlich mit den Franzosen erobert und den Franzosen zur DBe⸗

wahrung übergeben worden, um unterdessen die Trüppen der Re⸗ publik anderwärts fuͤr das gemeinschaftliche Interesse verwenden zu können, die Raͤckgabe an Rofas, noch dazu in armirtem Zu—

fande, sey daher nicht nur ganz unberechtigt, sondern geradezu

feindlich gegen Montevideo, dessen Handel nun allen Angriffen von Rosas ausgesetzt sey. Der Admiral hat hierauf und auf

einige andere Fragen sehr vage Antworten gegeben; s gab, sagt er, durchaus keinen Traktat zwischen Frankreich und Montevideo, ö zufall fanden wir uns auf dem Wege zu demselben Ziele, . w ; ; und so haben wir kei i . und zugleich in seinem Schreiben bemerkt, daß er dort weit mehr se haben wir keine Pflichten gegen euch empfing ihn das Volt mit Pfeifen und Zischen. Die Republik

ls Admiral Mackau dem Prasidenten von Montevides seinen Abschiedsbesuch machte,

sowohl als die Ausgewanderten von Bucnos⸗Ayres, unter La⸗ valle, setzen ͤbrigens den Krieg gegen Rosas sort, und die Nach⸗ richten aus Montevideo verkuͤnden Lavalle's Einzug in Bueno'— Ayres als ganz nahe. Anderen Nachrichten zufolge, ware Lavalle in Calchin, nahe bei Santa Fe, von den Argentinischen Truppen umringt, und man hielte ihn fuͤr verloren. Das muß dann der Erfolg lehren.

Inland.

Breslau, 21. Febr. Im Dezember vorigen Jahzes ist abermals eine Zaͤhlung der Einwohner e n ,,, von der Civil. als von der Militair⸗Behoͤrde vorgenommen worden. Die Civil Aufnahme hat eine Einwohnerzahl vön 92, 30s ergeben und die Militair⸗Aufnahme 536165, welches die Gesammtzahl der hiesigen Einwohner auf 97, 92 ergiebt. Die vorhergehende Auf⸗ nahme, welche im Anfange des Jahres 1838 stattsand, ergab eine Gesammtzahl vvn 9ä, 692, und es ist mithin in diesen drei Jahren die Bevölkerung Breslau's um 3229 Personen gewachsen. Unter obiger gegenwärtiger Zahl der Bewohner gehdren der evangelischen Kirche Gä, 52, der katholischen 28,36 und der juͤdischen Kon⸗ fession 533.

Köslin, 17. Febr. Im verflossenen Jahre sind in die Häfen des hiesigen Regierungs⸗ Departements und auf der Rhede bei Leba 568 Schiffe incl. 33 Preußischen eingelaufen, welche im Ganzen 18,62 Lasten Tragbarkeit enthielten, wovon 4878 Lasten mit Waaren und 10,184 mit Ballast beschwert wa⸗ ren. 495 Schiffe, einschließlich 325 Preußischer, gingen in See; sie enthielten 15,103 Lasten Tragbarkeit und waren mit 12,546 Lasten Waaren und 3157 Lasten Ballast befrachtet. Die Zahl der dem hiesigen Departement angehsͤrigen Seeschiffe belief sich am Schlusse des vorigen Jahres auf 583 Stuͤck von Überhaupt S652 Lasten Tragfähigkeit. Zwei Schiffe strandeten und 6 wur⸗ den neu gebaut. Die Hauptgegenstaͤnde für die Schifffahrt des Jahres 1840 waren eingehend; Heringe, Salz, Stückgüter, Material Farbe und Droguen⸗Waaren; ausgehend: Getraide, Holz, Leinwand und Butter. Am hiesigen Ostseestrande wurden 32 Tonnen Kuͤstenhering und 15651 Tonnen Breitlinge (resp. 139 und 216 Tonnen weniger als 1839) eingesalzen.

Im hiesigen Bepartement bestehen 11 Papiermühlen, 5 Ei⸗ senhammer, auf denen 1840 an Stab und Schmiedeeisen fur 49,530 Rthlr. an Werth fahricirt wurde, ein Kupferhammer von geringem Belange, der 36 Centner Kupfer verarbeitete, 2 Glas⸗ hütten, welche 28 Arbeiter beschäftigten und eine Dam mastwebe⸗ rei. Die Bernsteindreherei in Stolpe fabricirte 2107 Pfund Bernstein⸗Korallen und andere Kunstsachen, girca 7ä50 Thaler an Werth, welche größtentheils nach dem Auslande abgesetzt wurden. Von den Tuchmachern in eilf, mehrentheils kleinen Städten des Departements, wurden im Laufe des verflossenen Jahres 806 Stuͤcke Tuch und 4179 Stuͤcke Flanell, Boy, an⸗ gefertigt. In der Stadt Ruͤgenwalde wird die Anlegung einer Flachsspinnerei miltelst einer Dampsfmafchine auf Actien beabsich⸗ tigt; an der Spitze dieses, ein Anlage⸗Kapital von 140, 000 Thaler erfordernden Unternehmens, stehen einige geachtete

Kaufleute.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Ueber die Kunst-Ausstellungen in Berlin.

(Borgelesen in der Sitzung des wissenschafttichen Kunst⸗Vereins am

18. Februar.) ͤ

Wir haben in den vier letzten Jahren folgendes Sinken der Ein⸗

nahmen bei den Kunst⸗Ausstellungen wahrgenommen: ö ; im Jahre 1836 is, 688 Rihlr. ̃

* 1838 12.638 * * 1839 ss873 Es hat sich also die Th ö m,, /

a also die Theilnahme des Publikums an der Berliner Ausstellung vermindert. Das, scheint mir, steht fest. . Zum Voraus muß ich bemerken, daß zwar die alljährlichen Aus⸗ stellungen zu nahe wiederlehrten, daß aber nicht in diesem Umstande der Hauptgrund des Sinkens der Tbeilnahme zu suchen ist; was am besten die beiden ersten Zablen beweisen. Andererseits muß man be⸗ denken, daß der außererdentliche Aufschwung, den die Düsseldorfer Aka⸗ demie gleich in den ersten Jahren ihres Beftehens zeigte, die Liebhabe⸗ rel des Publikums 6 einem Enthusiasmus sieigerte, welcher sich um . weniger auf derselben Höhe erhalten konnte, als der Fortschritt der

üsseldorfer Schule selbst nachließ, was sehr begreiflich ist; denn jeder Fortschrin hat seine Gränzen, ö

Jedenfalls scheint es wünschenswerth, die Theilnahme wiederum . was, glaube ich, dadurch am sichersten bezweckt würde, daß auf den Ausstellungen viel gute und wenig schlechte Sachen zu schen seyn möchten. Sb und inwiefern sich beides erreichen ließe, will ich hier darzulegen versuchen. 56

Wie redlich es auch die Kommissionen bei der priszns der Ge⸗ genstände meinen, so gehört doch in der That ein ungen hnliche Cha rafterstärke dazu, Männern, die sonst in vieler Sinsicht in ne. auf Achtung und Schonung machen dürsen, die Aufnabme inn, ö 24 * verweigern. So lange die Prüfung in der Art geschieh * 2. 6 sieller in Erfahrung bringen kann, wer an der Alu ssch 2 . Hgenlandee nd dat, werben öte iich ein n ee, fin Gutes zur Aussieung anzunehmen, sich t und hn 1

2

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