1841 / 57 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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daß England von Anfang an mit Widerwillen und 23 ch 1 . Quadrupel⸗ Traktat und dadurch mit demselben Rechte an der Beschützung Spaniens und Portugals Theil nehmen sah. 8 Portugal war der Einfluß Frankreichs neben dem Englischen allerdings null; aber in Spanien stützte sich die gemäßigte Partes, welche im Jahre 1832 und zu Anfang des Jahres 1838 da— selbsi am Ruder war, mehr auf Frankreich als auf England. Als da⸗ her im Jahre 1835 die Herren Martinez de la Rosa und Toreno die Intervention verlangten, und England durch das Ministerium vom JJ. Oktober darüber zu Rathe gezogen wurde, verweigerte es dieselbe eradeju. Das ist noch nicht Alles. Einige Zeit darauf kam das ge rium vom 11. Oktober, welches sich eifrig mit dem Zustande Spaniens beschäftigte, und die Ueberzeugung hegte, daß, wie es sich auch seitdem bestätigt bat, die Baskischen . mehr für ihre Fueros, als für Don Carlos fämpften, auf jene Forderung zurück und schlug England, nicht mehr eine Intervention, sondern eine be⸗ waffnete 1 * ttelung unter den kriegführenden Parteien vor; aber auch diese Vermittelung, zu der Spanien seine Zustimmung gegeben, wurde verweigert. Dies waren, wohl zu merken, zwei auf einander hien Weigerungen von Seiten Englands, während die gemäßigte h e in Spanien herrschte, und Frankreich einigen Einfluß daselbst esaß. Später, im Jahre 18335, änderte England seine Meinung und drang selbst auf eine Intervention. Allein die Umstände hatten sich geändert. Von 1834 bis 1836 hatten die Nordischen Mächte, welche die Englisch⸗Fran⸗ ich, Allianz beunruhigte, sich sehr bemüht, darzuthun, wie nachthei⸗ ig diese Allianz für Frankreich sey und daß, wenn dieses weniger fest daran halten wolle, es wohl andere, gewichtigere Verbündete finden könne. lere das Kabinet der Tuilerieen sah sich am Ende in die Nothwendigkest versetzt, eine Wahl zu treffen und sich für das Han⸗ deln mit Lord Palmerston oder für das Temporisiren mit den Nordi⸗ schen Mächten zu entscheiden. Befanntlich siegten diese und Lord Pal merston stand allein gegen Alle. Es ist unnöthig, zu bemerken, daß seine Erbitterung gegen das Kabinet der Tuilerieen dadurch beträchtlich vermehrt wurde.

Von diesem Tage an bis zur Ernennung des Ministeriums vom 12. Maj, d. h. während der ganzen Dauer der Ministerien vom 6. Sep⸗ tember und vom 15. April, herrschte zwischen Frankreich und England nur Kälte und Verstimmung. Die Allianz war allerdings nicht ofsi⸗ ziell gebrochen, und in jedem Jahre wurde ihrer in den Thron-Reden gedacht, aber es war eine Allianz ohne alles Wohlwollen und ohne alle Herzlichkeit. Ohne von minder wichtigen Ereignissen zu sprechen, die auf verschiedenen Punkten der Erde Ausbrüche einer lebhaften Eifer⸗ sucht und erbitterter Rivalität zwischen beiden Völkern veranlaßten, gab die Belgische Angelegenheit, wo England nicht eine Minute zö⸗ gerte, sich von Frankreich zu trennen, einen schlagenden Beweis von dieser Gesinnung. Auf der anderen Seite singen die Nordischen Mächte eit dieser Zeit an, sich gegen das Whig-Ministerium und selbst gegen einen Minister der auswärtigen Angelegenheiten wieder nachgiebiger zu zeigen.

Oesterreich arbeitete namentlich thätig und mit Erfolg daran, die alten politischen und kommerziellen Verhältnisse mit England wieder⸗ herzustellen. Während also das Kabinet der Tuilerieen glaubte, es werde von aller Welt aufgesucht und könne seine Verbündeten nach Belieben wählen, wurde der Kreis mit jedem Tage immer enger und die Isolirung bereitete sich vor. Man würde das, was in der letzten Zeit vorgegangen ist, nicht verstehen können, wenn man nicht dieses doppelte Bestreben der Nordischen Höfe, einerseits das Kabinet der Tutlerieen von dem Whig⸗Kabinet zu trennen und andererseits sich dem letzteren zu nähern, beständig im Auge behielte.

Man hat indeß Grund k glauben, daß nach dem Siege der Coa—⸗ lition und als das Ministerlum vom 12. Mai ans Ruder gelangte, eine gute Aussicht vorhanden war, alle Erbitterung der letzten Jahre wischen Frankreich und England zu verwischen und die Allianz wieder 1 zu knüpfen. Das Englische Kabinet machte sich damals viel mit der orientalischen Frage zu schaffen und Rußland sflößte ihm Besorg⸗ nisse ein. Die öffentliche Meinung in England, die sich wenig um die persönlichen Streitigkeiten Lord Palmerston's kümmerte, hatte freilich die in der Allianz eröffnete Bresche wenigstens nicht in ihrer ganzen Ausdehnung wahrgenommen und war daher eben so günstig für Frank⸗ reich, als gegen Rußland gestimmt. Unter dem Einflusse dieser Stim⸗ mung und dleser Besorgnisse gab das Englische Kabinet den Wunsch u erkennen, in der orientalischen Frage sich eng mit Frankreich zu ver⸗ inden und mit ihm gemeinsam zu handeln. Allein das Kabinet vom 12. Mai zog ein Europäisches Zusammenwirken vor, und die Eröff⸗ nungen Englands hatten keine Folgen. Man hat Grund zu glauben, daß dies der Todesstoß für die Allianz war, und daß Lord Palmer⸗ on, dessen Zorn noch nicht verraucht war, aus diesem Ereignisse gro⸗ Fen Vortheil zog. Er wiederholte seitdem ungufhörlich: „Die Fran⸗ zösische Allianz ist allerdings sehr werthvoll für England, aber wozu nützt eine Allianz, die niemals handelt? Wenn Frankreich will, so steht es ihm frei, lieber stets zu temporisiren und zuzusehen, was die ganze Welt thut, als Gefahr zu laufen, mit irgend Jemand zu bre— chen; aber eine solche Politik würde England nicht konveniren. Eng jand ist von jeher gewohnt gewesen, überall die Hand mit im Spiele zu haben und sich in Alles, was vorgeht, zu mischen. Es wird nicht auf diese Gewohnheit verzichten, um seinem Alliirten zu gefallen.“

Ich habe nicht nöthig, zu sagen, wie weit die Sachen gediehen waren, als Herr Thiers Premier⸗Minister wurde. Alle Anordnungen waren bereits getroffen und um das Werk zu vollenden, bedurfte es nur noch einiger Förmlichkeiten. Wenn es noch Zeit gewesen wäre, die Allianz zu erneuern, so hätte sich Niemand besser dazu geeignet,

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als Herr . m Jahre 1836 hatte Herr Thiers in dem Franzö⸗ sischen Kabfnette dieselbe Politik befolgt, wie Lord Palmerston, und sich lieber zurückgezogen, als auf diese Politik verzichtet. In den Jahren 1838 und 1835 war eine seiner Haupt⸗Beschwerden gegen das Kabinet vom 15. April das Erschlaffen der freundschaftlichen Beziehungen zwi⸗ schen Frankreich und England. Im Jahre iss endlich hatte er eine Rede gehalten, die ihm den Vorwurf zuzog, daß er der Englischen Allianz die großen National⸗Interessen aufopfern wolle. Die Ernen⸗ nung des Herrn Thiers wurde daher in London mit großer Freude aufge⸗ nommen; allein, sey es, daß die Dinge bereits zu weit gediehen waren, sey es, daß man diesmal beschlossen hatte, ohne Frankreich zu handeln, man bewilligte . Thiers nicht mehr, als seinen Vorgän⸗ gern. Es blieb ihm daher nur die Alternative, entweder eine ihm theure Allianz aufzugeben, oder dieser Allianz die von jeher befolgte

olitik und die unbestreitbaren Interessen des Landes aufzuopfern. Man weiß, welche Wahl er traf. Ich für meinen Theil kann ihn, ab— esehen von Allem, was geschehen ssi, deshalb nur loben, und ich füge 5 daß diejenigen, welche ihn deshalb tadeln, heute verlangen würden, daß man ihn in Anklagestand versetze, wenn er anders ge— handelt hätte.

In dieser kurzen Uebersicht habe ich mich bemüht, gerecht zu seyn und nicht das Unrecht unserer Gegner durch Verschweigung des unsri⸗ gen zu vergrößern gesucht. Bei genauerer Betrachtung wird man leicht wahrnehmen, daß, wenn Frankreich während der Dauer der Allianz sich mehrmals träge, unentschlossen, ungeschickt gezeigt hat, England in seiner Politik keinesweges jene Klarheit und Offenheit bewiesen hat, die man von ihm etwartete. Es ist auch leicht wahrzunehmen, daß der persönliche Haß Lord Palmerston's auf sein öffentliches Benehmen einen großen Einfluß ausübte und daß er seit mehreren Jahren der Feind Frankreichs oder wenigstens seiner Regierung war. Von der verborgenen Feindseligkeit bis zur offenen Feindseligkeit und von einem Zwiste bis zu einem Bruche ist jedoch noch ein weiter Weg und das Englische Kabinet hat ohne Zweifel lange gezögert, ehe es den letzten Schritt that. Für Lord Palmersion, den ehemaligen Tory und Minister in fünf oder sechs verschiedenen Kabinetten, war es ein Leich— tes, die Französische Allianz zu brechen und zu der Allianz mit den Nordischen Mächten zurückzukehren. Für die Lords Melbourne, Claren⸗ don, Lansdowne und namentlich für Lord Holland, den Neffen von For und den beständigen Freund Frankreichs war dies keine Kleinig— keit, und Lord Palmerston erfuhr daher von Seiten der genannten Staatsmänner lebhaften Widerstand; da er jedoch beständig wieder⸗ holte, daß er die Französische Regierung aus Erfahrung kenne und daß von Seiten derselben sich Alles auf einige leere Protestationen be— schränken werde, so gelang es ihm, Lord John Russell, die Hauptper— son des Kabinettes, für seine Sache zu gewinnen. Endlich, im ent— scheidenden Augenblickee bediente er sich seines letzten Argumentes: er nahm seine Entlassung und diese zog das Ausscheiden Lord John Rus⸗ sell's und den Sturz des Kabinettes nach sich.

Wir wollen nun sehen, welchen Eindruck der Traktat, nachdem er einmal unterzeichnet war, auf die verschiedenen Parteien machte, und welches, von jenem Augenblicke an bis zur gegenwärtigen Epoche, der Gang der öffentlichen Stimmung war. Es ist dies ein interessantes Studium, welches uns nützliche Lehren geben kann.

(Fortsetzung folgt.)

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 24. Februar.

Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer von von ——

. St. Potsdam. St.

Um ?? Uhr Morgens... Vormitt. .. Nachmitt. .

Abends.

Um s! Uhr Morgens. 11 * Vormitt. . . * 27 Nachmitt. . ; 6 Abends. . . *

10 * ö h 3

Mete orologische Beobachtungen. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

1841. 24. Februar.

340,71 Par. 339,s2“ Par. 339,65“ Par. Quellwärme 6,5 0 R. 4,00 R. 4 0,20 R. 3,19 R. Flußwärme O0, 09 R. 5,19 R. 2,99 R. 4,7“ R. Bodenwärme 1,00 R. S5 pCt. 77 pCt. S6 pC't. Ausdünstung O, 0ꝛ3“ Rh. heiter. heiter. heiter. Niederschlag O. ONO. ON O. ON DO. Wärmewechsel 44 0,40 Wolkenzug ON d. 6,26. Tagesmittel: 3A0,06“ Par. 2,00 R.. A,650 R.. S3 pCt. ONO.

Luftdruck Luftwärme Thaupunkt Dunstsättigung Wetter

A us würtige Börsen. Amsterdam, 21. Februar. Niederl. wirkl. Schuld 501/J. 309 do. —. Neue Anl. 2212.

Kanz - Bill. —.

Antwerpen, 20. Februar. Linsl. 64. Neue Anl. 221/, G. Frankfurt a. M., 22. Februar. Oesterr. 50g Met. 106. 10579. A0s 9817 Br. 212 9h 55 */ Br. 1659 2411/9 G. Bank- Actien 1966. 1964. Partial Obl. Loose zu

8.

309 FI. 1317 /.. 13145... Loose zu 190 FI. —. Preuss. Prim Sch. So'se G. de, Alg. Anl. 1017s8 G. Polin. Loose 735, G6. do / Span. Anl. 237. 233. 21zo/ο Holl. Bo1.. a/ 1s.“ *

Eisenbahn- Aetien. St. Germain 720 G. Versailles rech- tes Ufer 430 G. do. linkes 320 G. München-Augsburg —. tra ss burg · Basel 280 Br. Leipzig-Dresden 101 Br. Köln-Aachen Nin, 9

Hamburg, 23. Februar. Bank-Actien 1610. Engl Russ. 10615.

London, 18. Februar. S882. Belg. Neue Anl. 23. Passive d 21/29 Holl. 501 /. 30 / 99. S0 / Port. 311 9

Cons. 390 Bras. 7112. 63

Ausg. Sch. 125. 30 191/29. Engl. Russ. —. 27177. Peru 16. Chili —.

Columb. 22157. Mer.

Paris, 20. Februar. zo Rente fin our. 112. 50. 300 Rente fin cour. 76. 15. doo Jeapl. au eompt. 101. 60. Soo Span. Rente 27/8. Passive 6! /a. 30, Port. —.

Wien, 20. Februar. So /, Met. 106. A0, 30. —. 211.9 . 1 Bank-Actien 1631. Anl. de 183A 1331/5. de 1839 10914.

Berlin er Börao.

DEN 25. FRNRRGank 1841. 23 . arr. * Brief. Geld. St. Schuld- Sch. 1 31/2 103 pr. Rug. Ohl. 30. 4 2100 rum. Sei. a. Sren Kurm. Schuldv. 34 Neum. Schuldv. 31 12 Berl. Stadt- Ohl. 4 3160 103 Dauz. do. in Th. Westp. Pfaudbr. 33 Grossh. Pos. do. 7 Ostpr. Pfandhr. 3! 1011/4 Gold al maro do. * ö 21/2 Neue Dukaten 6 Friedrielisd'ꝰ or

& Aetiem.

Brl. Pots. Eisen. 5 1271, . 1011/1210. do. prior. Ac. ij = 1021, 101 16 2 Mg d. Lpæa. Ei cui. -= ö do. . * / lozis, erl. Anh. Eiseub. - 1061. 1051 do. do. Prior. Act. 4 101 . 2081

Pomm. Kur- u. Neum. de. 3 Schlesische do. 31 2152 . Aud. zen à 5 Th. —— Disconto * 3

25. 5 13552 1211, ¶Goldmuün- 25 . 111 2 6 / 12

1 ö Fr. Gonur. lr. zu 30 Sgr.

Brief. geli.

Coup. und Zins- Sch. d. K u. N. 98

HV ec 4ASgel- COS.

K 250 Fl. ü 40 FI. Humburg M. do Mlle. LSt. Fr. Wie n o wre, 50 PF] Augsburg FI. Breslau Thlr. Leipzig Wz........ ... . 100 Tulr.

Fraukfurt a. MN. W...... .... 100 Fl. 1 8Rhl.

London

d d r.

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PFetersburg.. ..

ö n ig li ch e chaushpiel e.

Freitag, 26. Febr. Im Opernhause: Das Stelldichein, komische Oper in 1 Akt. Musik von N. Isouard. Hierauf: . und Bertrand, pantomimisches Ballet in 2 Abth., von oguet.

2 Schauspielhause: La seconde représentation de: 1) Le Verre d'eau, comédie-nonvelle en 5 actes et en prose, par Scxrihe.

Sonnabend, 27. Febr. Im Schauspielhause: Das Glas Wasser, Lustspiel in 5 Abth., nach Scribe, von A. Cosmar.

Sonntag, 28. Febr. Im Opernhause: Der Feensee, große Oper in 5 Abth. Musik von Auber. Ballets von Hoguet.

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran— ges: 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Königsstädtisches Theater. Freitag, 26. Febr. Die schlimmen Frauen im Serail. Zauberposse mit Gesang in 2 Akten, von Told. Musik von

Proch. ; . Die schlimmen Frauen im Serail.

Sonnabend, 27. Febr. im Serai Sonntag, 28. Febr. Die schlimnien Frauen im Serail.

Verantwortlicher Redacteur Pr. J. W. Zin keisen. w

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten.

und naturgemäßen Heilmethode der Hämorrhoi⸗Theilnahme ein. den, n n, Hysterie und Gicht. nach Verlangen verabreicht. l . chtärzte. Von Br. Moritz Strahl, lichen Theilnehmer sollen nach der n .

Bekanntmachungen.

gti dn.

gerichte werden:

Anton und Siede genannt, einer unehelichen

iede in Barleben;

den 1. Juni k. J., Vorm. 9 Uhr, im hiesigen Gerichtshause vor unserem Deputirten, Herrn Land⸗ und Stadtgerichts-Assessor Hecht, entweder in Von dem unterzeichneten Königl. Land⸗ und Stadt- Person oder durch zulässige mit hinlänglicher Infor⸗ mation versehene Bevollmächtigte, wozu der Herr Ju⸗ 1) die unbekannten Erben der am 13. Juli 1836 zu stiz⸗Kommissarius Kühne hierselbst in Vorschlag gebracht Dahlenwarsleben im 27sten Jahre verstorbenen wird, einzufinden oder auch vorher schriftlich sich zu melden. Dorothee Catharine Friederike Pohlmann, auch Mit den oben genannten Abwesenden werden auch die von denselben etwa zurückgelassenen unbekannten Erben

Tochter der verstorbenen Frau des Arbeitsmanns und Erbnehmer vorgeladen. Melden sich die Abwesenden zum Termine nicht,

Für gebildete

praktischem Arzt u. Accoucheur in Berlin. Fünfte vermehrte und verbesserte Auflage. Preis sauber im Umschlage geheftet 1 Thlr.

Ausführlichere Uebersichten werden Die Namen der verehr⸗

Anmeldungen durch den Druck veröffentlicht

8. Monatlich erscheinen zwei Lieferungen geheftet. e,. dem nehmen wir , , auf die , . in ganzen Bänden an. Die 1sie bis Ate Lieferung ha

169 . Be ird denjenigen die Presse verlassen. Der 1ste Band wi h. be⸗

So eben erschien für Subskribenten auf 12 Stücke verehrlichen Theilnehmern, deren Unt scht geh he nd à 5 sgr. Répertoire du théätre fr. à Berlin No. 210: reits zugekommen, ts ü

Le verre d'eau, comédie p. Scribe.

bis Mitte nächsten Mona Richtersche Buchhandlung in Berlin, Neue Schönhausersiraße Nr. 16.

2 der Steuermann Johann Heinrich Eimbeck aus melden sich auch keine n, . unbekannten Erben, Ro. 241. Bocquet pers et Rls p. Laurencin. Einzeln

Rogaetz, seit dem J. J

uni 1828 abwesend, angeb⸗so werden die Abwesenden f

r todt erklärt und wird 3 75 gr.

Das ungewöhnliche Aufsehen, welches

lich zwischen Berlin und Magdeburg auf einer ihr Vermögen ö ugesprochen werden, welcher ies? Stücke in Frankreich erregt haben, wiederholt ../) Bren- 6 8 16

Reise im Wasser verunglückt; 3) der Schneider gesell Friedri = , , n. . 5 renn, . . Adam Ru

sein Erbrecht nachwei Die sub 1 und 6 vorgeladenen unbekannten Erhen

aus Wolmir⸗ müssen sich auch als Erben der genannten Erblasser

en kann.

. geboren den 26. Dezember 1802 und seit ausweisen. Unterlassen sie dieses, so wird der Nachlaß 2

anger als 10 Jahren in mndetannter Abwesenheit; dem legitimirten Erben verabfolgt werden. ftober 1777 Meldet sich Niemand, so wird die Verlassenschaft 30. Oktober zu e r eben, und seit 1820 dem Fiskus zugesprochen. Später sich meldende Erben Ente, 3. jder Weber , angeblich mit einem müssen alle Handlungen und Dispositionen desjenigen Schne er eber in der Gegend von Gera oder ,, n, ö,. der i , bergab; . ie / t önnen weder Rechnung noch Ersatz der Nutzungen ekonom Joachim Heinrich Wilhelm Pohl— fordern und n fe hem! dem , , was als⸗ Februar Jz87 zu Hein bann von der Verlaffenschaft noch vorhanden ssi. Wolmirstedt, den 2. Königl. Preuß.

) die Catharine, Marie Poh lm ey, geboren) am

in unbekannter Abwe

Merseburg verheirathet; 35) der mann, geboren den 189. richsberg, welcher nach Nord-Amerika aüsgewan- dert seyn soll und seit 1823 keine Nachricht von

gegeben hat;

gehalten. 4. geh. d sgr.

uni 1820. ; and⸗- und Stadtgericht. ö 6

6) die unbekannten Erben der am 17. Juli 183 zu Barleben verstorbenen, am 9. Februar ej. gebor⸗ nen Catharine Marie Rem ke, unehelichen Toch⸗ ter der verstorbenen Witwe Friese, gebornen Remke,

Barleben; at g aufgefordert, sich binnen 9 Monaten, spaͤte⸗ ens aber in termino

Bei Carl H

Literarische Anzeigen. ymann in Berlin, Heil. Geiststr. 7, welche in 26 Lieferungen, jede von z Bogen mit einem

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Enthüllung des räthser aften Unterleib strankheiten. Rebst einer neuen Unterzeichnung eröffnet und laden hiermit ergebenst zur

sich in Deutschland; hier findet die Aufführung der— selben sowohl im Französ. als Deutsch. Theater statt. za Linden. Schlesingersche Buch- u. Musikhdlg.

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des we ten, in der öffentlichen Sitzung der Kö— der Hefe eine höhere Spiritus- Au nigl. Akademie der Wissenschaften au 28. Jan. 183 es his jetzt möglich 6 und w

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Richter's Geschichte des Deutschen Freiheitskrieges,

nerei-Besitzner, Qekonomen u. s. W. Durch thätiges Forschen ist es dem Unterneichne- ten möglich geworden, den Herren Brennerei, 3. sitzern ein ganz neu entdecktes 6 ä hrungs mi tte zu empfehlen, welches sowohl für Kartoffel- als Ge-

speute liesert, als esche sich bis auf

700 3 belaufen kann. haus keine Die Einführung desselben erferdert durchaus , e Veränderung der vorhandenen Brennerei-Einrichti

? . ; hlr. Pr. Ort.

gen, und ist der Preis dafür nur auf 3 Thlr. i ö ttofreie Einsendung gestellt, wofür dasselbe gegen , , m, n,

vorbehaltlich der Geheimhaltung ,,, zu haben und durch jede Buchhandlung von demselben zu beziehen ist. ö Schultz, Apotheker und wirkliches Mit l. des Apotheker- Vereins im nördlichen Deutschland, Neue Friedrichsstr. No. 8 in Berlin.

237

ats⸗Zeitung M 57.

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Sta

.

Syrien.

Ein Korrespondent der Allg. Zeitung, der sich waͤhrend des Rackzuges der Aegypter in Syrien aufhielt und zu keiner der beiden kaͤmpfenden Parteien (wohl aber wahrscheinlich zur Franzoͤsischen Partei, in deren Interesse er fruͤher berichtete) ge⸗ hört hat, theilte folgende nicht uninteressante Details uͤber jenen Rückzug mit:; „Troß der Ordnung, mit der Ibrahim marschirte, und der Kraft, mit der er überall auftrat, waͤre seine Armee ohne einen uͤberaus gluͤcklichen Umstand wahrscheinlich ganz vernichtet worden, was dann einen allgemeinen Aufstand der Turkomannen unfehlbar zur Folge gehabe hätte. Der Weg von Pahas nach Alexandrette zieht sich, plotzlich aus dem Gebirge heraus— tretend, unmittelbar langs des Meeres hin, wahrend er von der Landseite von steil aufsteigenden Felswänden eingeengt wird, die durchaus kein Ausweichen erlauben. Hier lag eine Englische Fregatte, die sich bei der großen Meerestiefe der Kuͤste auf beliebige Entfernungen nahen konnte. Achmed Pascha / mußte nothwendigerweise diesen Weg betreten oder nach Adana zuruͤckmarschiren, und von hier den Weg durch dle große wasserlose Ebene von Killis einschlagen. Als er zu dem Defils kam, erfuhr er die Anwesenheit der Fregatte; einen gan⸗ en Tag verbarg er sein Corps hinter Berghoͤhen und war ent— on den folgenden Tag, koste es was es wolle, den Paß zu durchziehen, als sich bei Sonnenaufgang ein Dampfschiff der Fre⸗ gatte näherte und gleich darauf mit ihr die Richtung nach Suͤ— den nahm. Ohne diesen Zufall waͤre, wie alle Augenzeugen ver— sichern, von der Armee schwerlich ein Bataillon nach Antiochien entkommen. Spaͤterhin gab mir der Englische Konsul von Aleppo, Herr Verry, der sich auf der Fregatte befand, die Aufklaͤrung, daß man seit vier Tagen ohne alle Nachricht vom Lande gewesen sey, und alle Turkomannen, die sich der Kuͤste genähert, um ih— nen den Abmarsch der Aegyptischen Armee zu melden, aufgefan⸗ gen worden seyen, sonst waͤre die Fregatte, trotz des Befehls, so⸗ gleich nach Beirut zu segeln, noch an der Kuͤste verblieben, um die Aegypter zu empfangen. Zwischen Antiochien und Aleppo desertirte ein Theil der Syrischen Truppen; sie wurden aber von

rein ausgepluͤndert waren, pruͤgelte man sie durch und schnitt vielen die Kopfe ab, die nachher in Antiochien 3 2

Auch der Abmarsch von lat fi Tripolis erfolgte nur auf Befehl Ibrahim 's, ohne daß die pen im entferntesten vom Feind hierzu gezwungen worden wären.

herumgetragen wurden.

Eine Englische Fregatte hatte die Marine von Tripolis einen Tag

lang bombardirt und war den folgenden Tage unverrichteter Erst vier Tage darauf raͤumte auf brahim's die Garnison die Stadt, nachdem sie zuvor einen Theil des Forts in die Luft gesprengt hatte. Die

erg , Korvette „la Clemenza“, die darauf erschien, ward von den Einwohnern eingeladen, die Stadt in Besitz zu nehmen; 30 Oesterreichische Marine⸗Soldaten besetzten den uͤbrig gebliebe⸗ nen Theil der Citadelle; der Energie dieser Soldaten verdankt es die Stadt, daß sie nicht von den herandraͤngenden Gebirgs— Bewohnern ausgepluͤndert ward, wozu sie die groͤßte Lust be— zeugten und auch alle Anstealten trafen. Weise geschah die Räumung Latakiehs: einen Feind gesehen zu haben, auf höheren Befehl ab, marschirte, ohne im entferntesten beunruhigt zu werden, quer durch das chog'mt und von hier laͤngs e * ah. Nur längs der Kuͤste von Tartus bis Acre fanden Feindseligkeiten statt, alle uͤbrigen Punkte Syriens wurden ohne Schwertstreich zum großen Verdruß der Aegypti⸗ schen Generale, von denen kein seinziger uͤberging, in Folge Damaskus

Sache wieder abgesegelt. wiederholte Ordre

Oe

Gebirge der Nosseiris nach Gis'r des Orontes nach Hamah.

der veraͤnderten Politik Mehmed Ali's aufgegeben.

ist jetzt ebenfalls geraͤumt, am 3. Januar marschirten die letzten Aegyptischen Detaschements mit Hinterlassung e. Weiber ö. : uͤberantwortet werden, ab. Die Armee Ibrahim s ist uͤber 30, 000 Mann stark, es sind seine besten Truppen, es sind die, welche in Marasch, Orfa, Carama⸗ nien und Aleppo standen, und 6 an den Gefechten laͤngs ahrscheinlich wird Ibrahim die Straße uͤber Bellad Erbad genommen . um 9 . aus ge uber den Jordan zu suchen. Der General Joch—

mus war am 26. Dezember in drei Kolonnen nach dem Bekaa

Kinder, die der Tuͤrkischen Großmüth

der Kuͤste genommen hatten. einen Uebergan

aufgebrochen.“

Auf ganz ahnliche die Besatzung zog, ohne

und Trup⸗

den nachziehenden Turkomannen hart dafuͤr bestraft; nachdem sie

Preise der vier Haupt-Getraide-A Arten

in den für die Preußische

Monarchie bedeutendsten Marktstädten im Monat Januar 1

Durchschnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

S41, nach einem monatlichen

Beilag s

Namen der Staͤdte. Roggen Gerste Hafer

Namen der Städte. weuen

Roggen

Koͤnigsberg 360 26/2 203 Memel 397, 26 22 Tilsit 06/1. 352 2 n, nn. Insterburg 5 38 26 18 sastenburg 30. , 20 Neidenburg . * 163. Danzig 55 s,, 346 256 /. 26 Elbing 7 , 180, Konitz 168/ Graudenz 5716 2607, Kulm. 58 0, 32 2090 Thorn 5595 1910, 1817/2 33 2211 201 1 1

Bromberg Fraustadt Rawitsch Kempen Berlin Brandenburg Kottbus rankfurt a. d. ; Landsberg a. d. W. .. Stettin Stralsund Kolberg Stolpe

Breslau Gruͤnberg Glogau Liegnitz Goͤrlitz Hirschberg Schweidnitz

& e e n = , / 3 2 o Q O 9 . e o

8 0 0 O gt X se , =

Leobschuͤtz Ratibor

2610, 2:

. 6

,

ordhausen Nnuhlhaus en

Paderborn Dortmund

e , ,

Koln

7 R

. O O e.

Malmedy Trier Saarbruͤck Kreuznach Simmern

14

50

38

5 10s1=

i

2626 3155.

212

Durchschnitts⸗Preise der 12 Preußischen Staͤdte 5 Posenschen Staͤdte 9 Brandenb. u. Pom⸗

merschen Städte.. 11 Schlesischen Staͤdte 8 Säͤchsischen Staͤdte A Westfaͤl. Städte .. 14 Rheinischen Staͤdte

3

8

6 68d.

Stettin. Die Bevoͤlkerung der hiesigen Stadt, welche am Schlusse des Jahres 1839 34,452 Seelen betrug, hatte sich am Schlusse des letztverflossenen Jahres um 876 Seelen vermehrt und betrug im Anfange des Jahres 35,328 Seelen. Im Jahre 1840 waren 1336 Menschen geboren und 10910 ge— storben, mithin 324 mehr geboren. Das hoͤchste Alter uͤber Ho Jahren erreichten 4 Personen; 2 starben an den Pocken; 12 machten ihrem Leben freiwillig ein Ende und 21 buͤßten dasselbe durch allerlei Ungluͤcksfaͤlle ein. Getraut wurden 343 Paare.

Elberfeld, 19. Febr. Um jungen Handwerkern und Fabrik-Arbeitern, die ihre Freistunden nicht in Wirthshaͤu— sern zubringen wollen, eine Zufluchtsstätte zu gewähren, wo sie

. gesellschaftlichen Leben zusammenkommen koͤnnen, hat sich ier unter der Leitung saͤmmtlicher Herren protestantischen Geist— lichen und mehrerer achtbaren Buͤrger „ein christlicher Verein fuͤr unge Handwerker und Fabrik⸗Arbeiter“ gebildet, der sich die Aufgabe gestellt hat, unter jenen einen ordentlichen, fleißigen sitt— lichen und religioͤsen Lebenswandel zu befoͤrdern. Zu dem Zweck sollen die Theilnehmer in dem dazu bestimmten Lokal allerlei nuͤtzliche Buͤcher, Zeitschriften und Landkarten tung, selbst Schreib-Materialien, um nach Hause schreiben zu Es kann ein Jeder, ohne fession, Stand und bisherigen Lebenswandel, in diesen Verein aufgenommen werden, dem es ein Ernst ist, ein ordentlicher Mensch zu werden, und der sich gern verpflichtet: 1) zur Treue und Fleiß in seinem Berufe, 2) zur Vermeidung schlechter Ge—

koͤnnen, vorfinden.

uͤcksicht auf Kon⸗

zu ihrer Unterhal—

sellschaften, 3) zu einem ordentlichen, anstaͤndigen und sittlichen Wandel und c zur Beobachtung der Regeln, welche zur Erhal⸗ tung der Ordnung in dem Verein nothwendig sind. Zwoͤlf aus den Mitgliedern, unter Mitwirkung des Comité s, gewählte Vor⸗ steher wachen auf die Beobachtung der Gesetze des Vereins. Das Vereins Lokal wird von den Vorstehern, deren jedes mal zwei anwesend seyn muͤssen, an jedem Werktage um 8 Uhr Abends, an Sonn und Festtagen aber nach dem Schluß des Gottesdienstes eroͤffnet und um 10 Uhr geschlossen. ;

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Der Roland von Berlin. Von W. Alexis. In drei, Baͤnden. Leipzig, F. A. Brockhaus. 1836. In seiner neuesten Production hat W. Alexis sich auf geschicht⸗ lichen Boden versetzti und diesem einen der großartigsten Stoffe abzu⸗ gewinnen gesucht. Der Dichter führt uns an den Scheidepunkt zweier geschichtlichen Zustände, von denen der eine seine Früchte getragen und seine Zeit erfüllt hat; der andere sich eben festzusetzen beginnt. Eine neue geschichtliche Bildung tritt einer bestehenden entgegen. Das neue Prinzip ist die mächtig aufstrebende fürfiliche Gewalt, welche in Kon⸗ slift mit der städtischen Freiheit und den städtischen Rechten geräth, als deren Repräseniant die Stadt Berlin erscheint, so wie Kurfürst Frie= drich II. als Vertreter der fürstlichen Macht. Das Mittelalter hatte die Idee des Staats auseinander fallen lassen: alle einzelnen Elemente hatten eine selbsiständige Haltung gewonnen. Jedes Glied suchte ein für sich bestehendes Ganze zu werden, und die einzelnen Körperschaften lösten sich vom allgemeinen Verbande los. Aber es kam die Zeit, wo die Idee des Staats als eines Allgemeinen wieder lebendig würde: die Fürstliche Gewalt, die selbst nur eine Partikularität neben anderen gewesen war, faßte sich als die übergreifende und zusammenhaltende Macht. Der Fortschritt bestand zunächst darin, daß sie die selbsistän⸗ dig gewordenen Elemente in sich aufnahm und in sich untergehen ließ, um sie einst wieder geboren aus sich hervorgehen zu lassen. An diesen Wendepunkt, wie er im Beginn des funfzehnten Jahr⸗ hunderts in der Brandenburgischen Geschichte eintrat, stellt sich der Dichter. Während das Morgenroth einer neuen Ordnung emporsteigt, sehen wir die abscheidende noch im letzten Schimmer des Unterganges glänzen. Des freien Berlins Blüthezeit liegt schon hinter uns, und die Vorboten des Falles melden sich immer lauter. Das Band der Eintracht, welches das Gemeinwesen reich und mächtig gemacht hatte, war zerrissen; die Kraft, welche die Bürger einst gegen den räuberi⸗ schen Adel zum Schutze ihres Handels und Eigenthums entfaltet hat⸗ ten, zersplitterte sich jetzt in wildem Hader. Dem Kurfürsten Friedrich J. der den Grund zu einer festen Herrschaft legte, hatten sie kräftigen Beistand gegen den aufsässigen Adel geleistet, seinem Nachfolger ver⸗ schlossen sie die Thore der Stadt und setzten sich dadurch selbst in eine feindliche Stellung zu der gesetzlichen Macht. Aber nicht 6 II. war ihr gefährlichster Feind; sie beherbergten ihn in ihren Mauern: Uebermuth, Unfrieden und innere Parteiung. Diesen Zustand der Auflösung, das letzte Aufflackern und Er⸗ löschen des Bürgersinns, den Uebermuth der Geschlechter und die i e der Bürger, die Eifersucht zwischen den verbundenen Städten Berlin und Köln, das Spiel des Egoismus und der Intrigue hat der Dichter vortrefflich gezeichnet. Die Rath-VBersammlung, in welche er uns ,,, giebt uns das anschaulichste Bild. Der Kurfürst hat sein Hoflager in Spandau aufgeschlagen und wartet hier auf den günstigen Augenblick, die Stadt zu überfallen. Während dessen streiten sich die Väter derselben über die Frage, ob der Stadt⸗Wund⸗ arzt von den Berlinern oder Kölnern bezahlt und ob die Stadtuhr von diesen oder jenen , ,, werden solle. In der Schilderung des städtischen Lebens und Treibens in allen seinen Sphären zeigt der Dich⸗ ter überhaupt ein ausgezeichnetes Talent. Zu den gelungensten Cha⸗ rakteren der ganzen Darstellung gehört ohne Zweifel Johannes Rathe⸗ now, Bürgermeister von Berlin, eine Figur von wahrhaft antikem Zu⸗ schnitt. Mit einseitiger aber bewundernswerther Konsequenz hält er fest am Rechte oder vielmehr den Rechten der Stadt, unveränderlich in allem Wechsel der Zeiten, ob auch verkannt und verbannt. Als Ge⸗ nn, zu seiner unerschütterlichen Treue erscheint der weltkluge Niklas erwenitz. Auch die meisten anderen Gestalten sind individuell gehal— ten und plastisch ausgeprägt. j Verlassen wir die Stadt und begeben uns in das Hoflager des Kurfürsten, so eröffnet sich uns ein nicht minder reiches Gebiet. Den Mittelpunkt bildet hier der Kurfürst, in dem das deutliche und klare Bewußtseyn seiner hohen Aufgabe lebt. Ihm zur Seite steht die milde Gemahlin und der Kanzler, Um ihn herum gruppiren sich die ver⸗ schiedenen Elemente der Märkischen und Fränkischen Ritterschaft. Doch kommt es hier nicht zum offenen Brüche, wie in der Stadt, sondern die Verschiedenheiten werden durch die Persönlichkeit des Kurfürsten zusammengehglten und zu einem Zwecke aufgeboten. Der Kurfürst verficht das Necht des historischen Fortschrittes und diesem muß die Freiheit der Stadt geopfert werden. Der Kurfürst ist Herr des Lan⸗ des, und daß er es nicht bloß dem Namen nach seyn wolle und sey, hat er bewiesen, indem er dem Treiben des räuberischen Adels ein Ziel setzte. Mag er immerhin Herr des Landes sevyn, sagen aber die Städter, Herr der Stadt ist er nicht; dies ist unser Grund und Boden. Zum Zeichen dessen steht der Roland da, das Syinbol unserer Freiheit und Unabhängigkeit. Es bleibt noch übrig, einen Blick auf das Zusammenstoßen der beiden feindlichen Mächte zu werfen. Wie hätte die im Innern zer⸗ rissene Stadt, über die der Stab längst gebrochen war, der von einem festen Willen geleiteten und von der Zeit getragenen Fürstlichen Macht auf die Dauer widerstehen sollen? Hennig Mollner, von Liebe krank— haft aufgeregt, opfert seiner unbefriedigten Leidenschaft die Freiheit der Stadt und öffnet dem Kurfürsten die Thore. Dieser bethätigt sich nun als Herrn der Stadt und richtet das Schloß auf. Hiermit unzu⸗ frieden beginnen die Bürger den Kampf gufs neue, und werfen sich, selbst zu schwach der wilden Bande des Körkin Zarnekow in die Arme, welche nun die Plage der Stadt wird. Zum zweitenmale öffnen sich in der Noth dem Kurfürsten die Thore, in die er als strenger und sira⸗ fender Herr einzieht. Mit der Unabhängigkeit der Stadt ist es vorbei. Dies ist der Ausgang des langen Kampfes, dessen tragischer Eindruck durch den Gedanken gemildert wird, daß die Freiheit, die wir hier unter⸗ gehen sehen, doch nicht die wahre war. Und wenn wir dem edlen Jo⸗ hannes Rathenow trauernd in seine Verbannung folgen, so sehen wir doch auch den Sieger seines Erfolges nicht froh werden. Er hat den Boden für die Aufnahme einer neuen Saat bearbeitet. Aber die Früchte zu schauen ist ihm nicht vergönnt. Der harte Kampf hat seine Kraft gebrochen; müde und erschöpft sehen wir ihn dem milderen Himmel der Fränki⸗ schen Heimat zuwallen, und es auf der Heimfahrt nicht verschmähen, den Kärnern, die seinen Schutz ansprechen, mit seinem Gefolge das Geleit zu geben. So scheiden wir versöhnt vom Sieger und ausge— L. B.

soöhnt mit dem Schicksale des Besiegten.

Allgemeiner

Bekanntmachungen.

Nothwendtger Verkauf. Königliches Kammergericht in Berlin.

Das im Beeskow⸗Storkowmschen Kreise belegene Rit⸗ tergut Pieskow ssonst Scharmützel⸗Pieskow genannt) nebst Zubehör, abgeschätzt auf. 18,257 Thlr. O sgr. 9 pf. ufolge der nebst Hvpothekenschein und Bedingungen ö der Registratur einzusehenden Taxe, soll

am 1. August 18AI, Vorm. um 11 Uhr,

fordert, sich bei Vermeidung der Präklusion spätestens in diesem Termine zu melden.

Die dem Aufenthalte nach unbekannten Real-Prä— tendenten, nämlich:

[) die Gebrüder Erdmann Georg Friedrich und Otto

Gottlob Ernst von Löschebrandt und

2) Clara Charlotte Wilhelmine Eleonore von Böhmer, 85

werden hierzu öffentlich vorgeladen. 148

Anzeiger fuͤ die Preußischen Staaten.

* 22

S837 Morg. 1 37

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ltung,

9 of⸗ und Baustellen, Unland,

Kreise. Posener Regierungs-Bezirks, belegene Domal⸗ 1811 bis dahin 1856, im Wege des öffentlichen Meist- nen- Vorwerk Mosciszki, welches von der Kreisstadt gebots verpachtet werden. . Kosten 2 Meilen, von Lissa 3 Meilen und von Posen 6 Meilen entfernt ist, mit einem Areal von

36 IR. Acker, Garten, Wiesen,

Das Minimum des jährlichen Pachtquantums be— trägt S2 Thir. 3 sagr. 11 pf. incl. 187 Thlr. Gold. und äat 892 Thlr. sgr. 11 pf. inc Le n 3 ehm

die beim Antritt der Pacht zu hee e. .

s todte und lebende Inventartum gehört dem ab— . ächter, eben ö ein Theil der Grundsaaten und Bestellung, und es muß daher der angehende

des erforderlichen Inven⸗ 8 In ge enn, abgehenden Pächter die

an tarii Sorge kr nin aten und Beftellung begahlen.

an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Alle unbekannten Real⸗Prätendenten werden aufge⸗

ö Bekanntmachung. Höherer Bestimmung zufolge soll das im Kostener

135 Morg. 106 R., auf 18 hinter einander folgende Jahre, von Johannis

tarie Swe fe , zur Verpachtung wird hiermit auf