1841 / 67 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Bauerwitz,

Leobschütz. N Ottmachau,

Wahlort: e, , , S . SGenaior in Marklissa. . . ß. Stand der Land⸗-Gemeinden.

ze Kreise Glogau, Grünberg, Freistadt, Sagan und Sprottau . . Ernst Krug, Erbscholtiseibesitzer in Dam⸗ Kreis Grünberg. 2. Die Kreise ei gantz, Löwenberg, Bunzlau,

; en (Wahl⸗Bezirk Liegnitz J. S. hom as Erbscholj zu roß⸗Läßwitz, Kreis Liegnitz; J. Jer. Röhrig, Krets Cagrator in Lei⸗ dorf, Ares Goldberg, * Dis Kreise Hirschberg, Schöhnn, Jauer, 12 Wahl Bezirk: Hirschberg7 Thom as, Erbscholtiseibesitzer zu Fertwigswaldau, Kreis Jauer. *. Die Kreise Schweidnitz, Striegau, aldenburg, Landeshut und Reichenbach (Wahl⸗Bezirk: Schweidnitz; Karl Göllner, Erbscholtiseibesizer in Seiferdau, Kreis Schweid⸗ nitz. 53. Die Kreise Glatz, Frankenstein, Münsterberg und Habel⸗ schwerdt (Wahl ⸗Bezirk: Glatz Joseph Berndt, Erbscholtisei⸗ besitzer in Gallenau, Kreis Franfensiein. 6. Die Kresse Breslau, Neumarkt, Strehlen, Nimptsch und Ohlau (Wahl⸗-Bezirk: Breslau) Ernst Wishelm Scholz. Erb-Scholtisei⸗Besitzer in Poppelwitz, Kreis Ohlau. 7 Die Kreise Wohlau, Steinau, Guhrau, Militsch (Wahl Bezirk: Wehlau) Winkler, Kreis-Taxgtor in Domnitz, Kreis Wohlau. 8. Die Kreise Oels, Trebnitz und Wartenberg (Wahl-Be⸗

rf: Dels) Ba sset, Lieutenant und Erbscholtisei-Besitzee in Groß. Zöllnig, Kreis Oels,

Besstzer in Schönwalde, Kreis Creutzburg.

Kreis Ratibor. i2. Die Kreise Neustadt, Neisse, Grottkau, Cosel und Leobschüttz (Wahl⸗Bezirk: Neustadt) Anton Allnoch, Erbscholtisei⸗ Besttzer in Beigwitz, Kreis Neiße; Frz. Schwartzer, Erbscholtisei⸗ Besftzer in Weitzenberg, Kreis Neiße. 13. Die Kreise Görlitz, Lauban, Rothenburg und Hoverswerdal (Wahl⸗Bezirk; Görlitz Johann Mi— chael Schäfer, Kreis-Richter und Erbscholtisei⸗Besitzer in Mar— kersdorf, Krels Görlitz; Karl Gottlieb Leberecht Protze, Erb— Lehns⸗Richter in Nieder⸗Seiffersdorf, Kreis Rothenburg.

Zeitungs-Nachrichten. ö

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Patrs-Kammer. Sitzung vom 1. März. Der Mar— schall Soult legte zu Anfang der heutigen Sitzung den von der Deputirten⸗Kammer bereits angenommenen Gesetz⸗Entwurf wegen der Aushebung von 80,900 Mann vor; eben so Herr Cunin-Gri— daine den Zoll⸗Gesetz-Entwurf. Hierauf erstattete Herr Char— les Dupin, im Namen der Kommission, Bericht uber den Ge⸗ setz- Entwurf in Betreff der Organisation des Generalstabes der Marine. Der Tag der Eroͤrterung soll erst spater festgesetzt wer⸗ den. Weiter kam in der heutigen Sitzung nichts Bemerkens werthes vor.

9. Die Kreise Brieg, Oppeln, Creutzburg und Falkenberg (Wahl⸗Bezirk: Brieg) Daniel Freitag, Erbscholtisei⸗ . 16. Die Kreise Tosi, Giei⸗ witz, Lublinitz, Groß⸗Streblitz, Rosenbeig (Wahl- Bezirk: Groß⸗Streh⸗ litz Anton Stöbel, Freiguts⸗-Besitzer in Lubetzks. Kreis Lublinitz. II. Die Kreise Ratibor, Ober⸗Beuthen, Pleß und Rybnik (Wahl⸗Be⸗ zirk. Ratibor) Joh. Perczik, Erbscholtisei⸗Besitzer in Buslawitz,

die Befestigung von Paris wird in der Pairs-Kammer nicht vor Ende der naͤchsten Woche beendet seyn und gegen Mitte des Monats veroͤffentlicht werden.

; aupten felbst, in den letzten Tagen habe sich die Majoritaäͤt ver—

Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 1. März. Der Präsident verliest ein Schreiben des Herrn Koͤchlin, worin derselbe erklart, daß die ihm uͤbertragene Leitung des Baus der Eisenbahn von Straßburg nach Basel ihn in die traurige Noth

wendigkeit versetze, seine Entlassung als Deputirter einzureichen, Das

da seine bestaͤndige Gegenwart im Elsaß nothwendig sey. Wahl-Kollegium von Muͤhlhausen wird demnach einen neuen Deputirten zu waͤhlen haben. An der Tagesordnung war hier auf der Expropriations- Gesetz-Entwurf, dessen 12 erste Artikel ohne irgend eine erhebliche Eroͤrterung angenommen wurden.

Paris, 2. März. Gestern Vormittag empfing der Konig sammtliche in Paris auf Urlaub befindlichen Franzoͤsischen Ge⸗ sandten an fremden Hofen. Die Konferenz mit denselben dauerte mehrere Stunden.

Es sind in diesen Tagen mehrere Verhaftungen vorgenom— men worden, welche die Polizei einer neuen gehe imen Gesellschaft auf die Spur gebracht haben. Ob diese geheime Gesellschaft übrigens gegen die Regierung, oder gegen die Boͤrse ihrer Mit⸗ buͤrger konspirirt, ist noch zweifelhaft, da ein Umstand die Auf⸗ merksamkeit der Polizei erregte, der den Charakter jener neuen Verschwoöͤrung ungewiß läßt. Es fand sich naͤmlich vor einigen Tagen in Montpellier bei einem gewissen Herrn Achille Durand ein junger Mann ein, der dem Portier des Hauses einen Brief mit der dringenden Empfehlung abgab, ihn in keine andere Haͤnde als in die des Herrn Durand gelangen zu lassen. Als Herr Durand den Brief eroͤffnete, fand er eine mit republikanischen Emblemen verzierte und mit Italiänischen Motto's versehene lithographirte e ft in welcher gesagt wurde, daß es der Gesell— schaft der Volksrächer ( vindieatori des poßulo)anGeld fehle und daß sie demnach, in Betracht der großen Zwecke, die sie zu erreichen habe, zu einer gezwungenen Anleihe ihre Zaflucht nehme. Er, Herr Durand, sey auf 20,000 Fr. abgeschäͤtzt worden, die er bin nen 24 Stunden zahlen, oder sterben mußte. Er solle sich zu einer bestimniten Stunde an einen bestimmten Ort begeben; dort werde er einen Mann finden, der ihm im Voruͤbergehen das Wort Amen zurufen würde; diesem solle er das Geld zustellen. Jede Indiscretion wuͤrde ihm das Leben kosten. Herr Durand hatte natärlich nichts Eiligeres zu thun, als diesen Brief der Po— ltzei zu übergeben. Diese war anfänglich geneigt, das Ganze fuͤr einen Fastnachtsscherz zu halten; aber, uͤberlegend, daß man doch fuͤr einen einzelnen Fall keine Lithographie anfertigen lassen wurde, rieth sie Herrn Durand, den Versuch zu machen, ob das bezeichnete Individuum an den bezeichneten Grt sich ein⸗ finden werde. Dies geschah am folgenden Tage. Die be— waffnete Macht hatte sich ganz in der Nahe in den Hinter— halt gelegt, und als Herr Durand ankam, fand er wirklich einen Mann, der ihm das Wort „Amen“ zufluͤsterte. Er trat auf ihn zu, und machte ihn auf das Unbesonnene seines Benehmens

aufmerksam, worauf er die Antwort erhielt, daß er der Abge— sandte eines Hoͤheren sey. In demselben Moment ward er von den mittlerweile herangetretenen Stadt-Sergeanten verhaftet.

Bei dem mit ihm angestellten Verhöoͤr nannte er sich Numa Raimond, seines Standes ein Zuckerbäcker. Er leugnete uͤbri⸗ gens Alles; von dem in Rede stehenden Briefe wollte er nichts wisfen, und hehauptete, von Herrn Durand im Vorübergehen nur eine Unterstützung erbeten zu haben. Mit dem Portier kon—⸗ foͤntrirt, erkannte dieser in ihm nicht den Ueberbringer des Rrie⸗ fes Er gab aber ein so genaues Signalement von demselben daß die Polizei ihn noch im Laufe des Tages aufzufinden im Stande

war, Er nennt sich Joachim Ravani, und leugnet ebenfalls jede

Theilnahme an den oben erwähnten Thatsachen. Heute sind

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auch in Paris, ob in Folge jenes Vorsalles oder nicht, ist un— bekannt, einige Studenten, als der Theilnahme an einer Ver— schwoͤrung zum Umsturze der Regierung verdächtig, gefaͤnglich eingezogen worden. ;

le Fortifications-Kommission der Pairs-Kammer hat in ihrer gestrigen Sitzung mit einer Majorität von 4 Stimmen ge⸗ gen 3 den Baron Mounier zu ihrem Berichterstatter ernannt. Bekanntlich ist Herr Mounier das einzige Mitglied jener Kom— mission, welches sich entschieden gegen jede Art von Befesti— gung ausgesprochen hat. Die Kommission hat mit derselben Majoritaͤt beschlossen, daß sie ein Amendement vorschlagen wolle, um aus dem GesetzEntwurfe die Bestimmung wegen der Ring— mauer zu streichen. Man glaubt, daß die Erörterungen der Kammer am 15ten d. M. beginnen wird.

Der Marschall Soult hat ein Cirkular-Schreiben an alle General-Lieutenants und Divisions⸗Commandeure gerichtet, worin er sein Mißfallen daruͤber ausdruͤckt, daß in der letzten Zeit Of— fiziere in oͤffentlichen Blaͤttern die bestehenden Gesetze in Betreff der Militair-Organisation der Kritik unterworfen hätten. „Fin“ det nicht“, sagt der Marschall, „jeder Offizier, der die Pflichten seines Standes gewissenhaft erfuͤllen will, eine hinreichende Nah⸗— rung fuͤr seine Geistesthätigkeit in seiner Sorge fuͤr das Wohl des Soldaten und fut den theoretischen und praktischen Unterricht seiner Subalternen? Und wenn die puͤnktliche Erfuͤllung aller sei— ner Pflichten ihm dennoch einige Augenblicke der Muße uͤbrig

läßt, muß er sie nicht anwenden, um seine Kenntnisse über Alles, was die Kriegskunst betrifft, zu erweitern?“ Am Schlusse

seines Schreibens erklärt der Marschall, daß jeder Offizier, der

ohne die Genehmigung seiner Vorgesetzten sich noch fernerhin gung gesetz

aͤhnliche Publicationen erlaube, sofort seine Entlassung erhalten, oder sich einer noch strengeren Strafe aussetzen wuͤrde.

Der Marschall Victor, Herzog von Belluno, ist gestern, 135 t sey, daß sich dal Im Subsiden⸗Ausschuß legte der

Nachdem heute die Liquidation beendigt und der Bedarf der Spekulanten befriedigt war, nah⸗

Jahr alt, mit Tode abgegangen. Börse vom 2. März.

men die Course der Rente wieder eine ruͤckgängige Bewegung an. Die 3*½ ging von 77. 10 auf 76. 85 zuruck. Die Hayti sche Anleihe war heute zu 610 gesucht. Es hieß, die Fregatte „Ne⸗ reide“ waͤre aus Hayti in Havre angeko]mmen, und braͤchte 5a/, Million zur Bezahlung der Zinsen jener Anleihe mit.

Paris, 1. Maͤrz. Der Rapport der Kommission uͤber

An eine Verwerfüng des Gesetz— orschlages ist keinesweges zu denken, gut unterrichtete Pairs be⸗

schlage daher vor, die Ausschuß-⸗Verhandlungen über die Bill bis nach Dstern auszusetzen, und zwar bis Freitag den 23. April.“

Lord Stanley ließ sich darauf ungefaͤhr folgendermaßen vernehmen:

Ich theile im hohen Grade die Verwunderung, welche sich um mich herum über den Vorschlag des edlen Lord kundgegeben hat. Die ganze Zeit her habe ich ja eben behauptet, daß die Aufschlüsse, auf deren Brund die Zustimmung des Hauses zu dieser Bill verlangt wurde, zu dürftig und unzulänglich sehen, um einer so wichtigen Maß⸗ regel als Basis zu dienen, und ich warf den Ministern gewaltige Uebereilung vor, weil sie eine solche Maßregel auf Informationen be⸗ gründeten, die sie jetzt selbst als eine unzureichende Norm für ein Vo⸗ tum des Hauses anerkennen. (Einige Hi ene. auf den Minister⸗ bänken denteten hier an, daß die Regierung sich schon im Besttz wei⸗ terer Aufschlüsse und Mittheilungen befinde. Ich werde jedenfalls den Klauseln, welche die Aufstellung eines Wähler⸗Census von 5 Pfund bejwecken, ein Amendement entgegensetzen und auf Absilmmung darüber bestehen. Es macht dem Scharfsinn und der Freimüthigkeit des edlen Lords alle Ehre, daß er zehn oder zwölf Tage Überhüpft, an denen die ministeriellen Maßregeln in der Tages—⸗ Droͤnung den Vorrang haben. Die Felge davon soll vermuthlich seyn, daß meine Bill so lange aufgeschoben würde, bis sie durch bloßen Man⸗ gel an Zelt, wegen heranrückenden Schlusses der Session, vereitelt werden müßte. Da mir nur die Motive, wesche ihm diesen Aufschub eingegeben haben, fehr verdächtig sind, so erkläre ich schließlich, daß ich die zweite Lesung meiner Bill nur bis zum 21. März auszusetzen be⸗ reit bin; indeß mache ich mich anheischig, acht Tage vorher dem Hause anzuzeigen, ob es meine Absicht sey, an dem bezeichneten Tag auf die zweite Lesung meiner Bill zu dringen.“

Ehe sich nun das Haus in den auf der Tagesordnung ste⸗ henden Subsidien⸗Ausschuß verwandelte, richtete noch Herr Goulburn eine Frage in Betreff der Post⸗Einnahme an den

Kanzler der Schatzkammer, worauf dieser erklaͤrte, daß das Porto fuͤr die offizielle Korrespondenz mit unter diese Einnahme gestellt sey, daß sich dasselbe jedoch nur auf 70, 000 Pfd. belaufe. Admiralitaͤts⸗Secretair, Herr S Fervall, die Marine⸗Veranschlagungen vor und gab die er— forderlichen Erlaͤuterungen dazu. Die Zahl der Schiffe, welche im vorigen Jahr in Dlenst gewesen, belief sich hiernach auf 239; fuͤr das Jahr 1841 sollen 242 in Dienst genommen werden, also nur J mehr; aber die Staͤrke der im aktiven Dienst befind⸗ lichen Schiffe ist erhoͤht, die Zahl ihrer Mannschaft ist von 37,165 auf 43,000 vermehrt und auch der Sold derselben ver— bessert worden, so daß im Vergleich zu dem vorigen Jahre eine Erhoͤhung der Marine⸗Subsidien um 66,000 Pfd. St. verlangt wird. Herr O Ferrall beantragte zunaͤchst eine Bewilligung von 2,696 Pfd., um das Defizit bis zum Monat Maͤrz 1840 zu decken. Sir George Clerk klagte daruͤber, daß aus dem Bud⸗ get der Belauf der Ausgaben, zu denen die Regierung die Sanc⸗ tion des Hauses in Anspruch zu nehmen haben werde, nicht deut⸗

arkt. Eben so ist gewiß, daß ein viel besprochenes Amendement verworfen werden wird, so daß die Fortifications-Frage also, wie 3 aus der Deputirten-Kammer hervorging, auch in der Pairs⸗ hammer nach lebhaften Debatten unzweifelhaft angenommen werden wird. In den Tuilerieen ist man hieruͤber vollkommen ruhig. Das Ministerium Guizot wird durch die große Majori⸗ taͤt in der Deputirten⸗ Kammer und durch den bedingungs⸗ weisen Beistand von Dufaure, Passy und Lamartine jetzt wohl noch mehrere Monate Dauer zählen, da ein Ministerium Mols natürlich fuͤr den Augenblick wenig Chancen hat, und fuͤr Herrn

von Lamartine oder fur den gluͤcklichen Redner Dufaure jetzt noch

der Augenblick nicht gekommen ist. Herr Guizot wird, sobald die Fortifications-Sache beendet ist, und die Kammer ihn nicht mehr so ausschließlich nebst den dipiomatischen Besprechungen in Anspruch nimmt, sein schon im auswaͤrtigen Amte laͤngst bearbei⸗ tetes Projekt einiger Veranderungen im diplomatischen Corps ins Leben treten lassen. Eine gleiche Arbeit liegt in Bezug auf die Franzoͤsischen Konsuln und General⸗Konsuln vor. w

O'! Aufloͤsung der Kammer wird fuͤr das Ministerium x Guizot mit jedem Tage mehr eine Nothwendigkeit, auch die Rede des Herrn Dufaure zeigt diese Perspektive.

Der Franzoͤsische Gesandte ö Bresson, ist seit einigen Tagen in Paris. Die Gerüchte uber dessen diplomatische Zukunft sind sehr verschiedener Art, ledoch ist offiziell noch keine Entscheidung bekannt geworden. Die Ver⸗ setzung des Herrn von St. Aulaire nach London wird als bestimmt betrachtet. Das Ministerium schmeichelte sich einige . Zeit, Herr von Lamartine

konservativen Partei in der Deputirten-Kammer seine jetzige parla⸗ mentarische Stellung schwerlich verlassen wird. In der letzten Sonnabends Soirée des Herrn von Lamartine bemerkte man waäͤh⸗ rend des interessanten Konzerts den Minister Guizot und Herrn Sauzet, Praͤsidenten der eputirten⸗ Kammer.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlung en. Unterhaus. iz zu ng vom 1. März. Zu Anfang der Sitzung richtete Sir J. Graham an den Kolonial-Minister eine Frage in Betreff (iner in ben Marine-Veranschlagungen aufgefuͤhrten Pension fuͤr den Lieutenant Cormick; er wuͤnschte namlich zu wissen, eb diese Pension dem Lieutengnt dafuͤr bewilligt worden sey, weil er im Dienst der Kolonial-⸗Behörden bei der Zerstoͤrung des Amerikani— schen Dampfboots „Caroline! verwundet worden. Die Bejahung dieser Frage von Seiten Lord J. Russell's ist von Wichtigkeit, da durch diesen Akt die Wegnahme und Vernichtung jenes Dampfschiffs als eine unter Autorisation der Britischen Kolonial⸗ Regierung ausgefuͤhrte That anerkannt wird, Hierauf gab der selbe Minister die versprochene Erklarung uͤber das Verfahren,

eedoch ohne Abstimmung bewilligt.

am Preußischen Hofe, Graf ö. ob,

werde vielleicht trotz seiner fruͤheren Weigeruͤng den Gesandtschafts-Posten in Wien annehmen, ich glaube aber versichern zu koͤnnen, daß der einflußreiche Chef der

Weise davon zu Erwartendes sehe, das 3 der freundlichen und friedlichen Verhaͤltnisse zwischen den beiden

im vorigen Jahre, indem

Siz⸗

lich zu ersehen sey. Lord John Russell rechtfertigte darauf die außerordentlichen Ausgaben, welche die Regierung gemacht, durch die politischen Ereignisse des vorigen Jahres. „Der auf⸗ geregte Zustand der oͤffentlichen Meinung in Frankreich // sagte der Minister, „bestimmte uns, in der vorigen Session keine be⸗ deutende Verniehrung in der Marine zu verlangen, weil wir nicht noch groͤßere Aufregung in Frankreich verursachen wollten.

Die uͤberwiegende Pflicht der Regierung bestand damals darin,

den Europaischen Frieden aufrecht zu erhalten, und im Vergleich dagegen war die Ungelegenheit, später vom Unterhause ein Supplementar⸗Votum fordern zu muüssen, von sehr unterge⸗ ordneter Bedeutung. Jetzt kann ich gluͤcklicher Weise sagen, daß kein Zwiespalt zwischen Frankreich und England uͤber die Aegyp⸗ tischen Frage herrscht.“ Herr Hume bestritt zwar, daß die Politik des Ministeriums den Frieden erhalten habe; er behaup⸗ tete vielmehr, sie hatte ihn gestoͤrt; das verlangte Votum wurde Bei dem nächsten Posten,

. 161,000 Pfd. fuͤr Supplementar-Veranschlagungen zu den Marine⸗

Bewilligungen fuͤr 1837, rekapitulirte Sir. R. Peel die Be mmerkungen Lord J. Russell's und fragte dann, ob der edle Lord,

indem er gesagt, es bestehe kein Zwiespalt mehr zwischen Eng⸗

land und Frankreich uͤber die Aegyptische Angelegenheit, damit bloß gemeint habe, es sey keine Moglichkeit mehr fuͤr Mehmed Ali vorhanden, den Besitz Syriens wieder zu erlangen, oder wie er hoffe, uͤberhaupt keine Mißhelligkeit mehr zwischen Frankreich und England wegen dieser Sache zu befuͤrchten waͤre. Lord Palmerston antwortete darauf, daß, wenn der sehr ehrenwerthe Baronet ihn uͤber den jetzigen Stand der Verhaͤltnisse zwischen den beiden Laͤndern befrage, er, der Minister, ohne Bedenken erklaren koͤnne, daß er nichts mit dieser Angelegenheit in Verbindung Stehendes oder moͤglicher was zu einer Unterbrechung Lindern fuͤhren koͤnnte. Der Minister rechtfertigte dann noch ausfuͤhrlicher, als Lord J. Russell, das Verfahren der Regierung er zwar zugab, daß man sich nicht ganz an den constitutionnellen Grundsatz gehalten, indem man Ausgaben gemacht, zu denen man noch nicht die Bewilli⸗ gung des Parlaments gehabt, aber zugleich auseinandersetzte, daß dies nur geschehen sey, um das Land vor weit großeren Ausgaben zu bewahren, da leicht ein Europaͤischer Krieg hatte entstehen koͤnnen, wenn man damals, nach dem Abschluß des Juli⸗-Traktats und nachdem die Mißhelligkeit mit Frankreich ein⸗ getreten sey, einen Supplementar-Kredit vom Parlament fůr die Verstaͤrkung der Marine verlangt hätte. Die Aufregung in Frank— reich wäre dadurch nur gesteigert worden. Auch Hesterreich und Preußen, fuͤgte er hinzu, haͤtten mehrere Monate lang sich jedes Schritts zu einer Vermehrung ihrer Armeen enthalten; erst spaͤter hin, als man gesehen, daß Frankreich sich ruͤste, und als dieses von einer Vermehrung feiner Streitkräfte nicht habe ablassen wollen, seyen auch England und die anderen Mächte dazu ge⸗

welches das Ministerium mit Hinsicht auf seine Irländische Waͤh⸗ ler⸗Registrirung⸗Bill einzuschlagen beabsichtige. Das Wesentliche seiner Erklarung ist in . enthalten; 4 1 „Meine erste Rücksicht betraf die Geschäfte, des Hauses. Ich glaube, daß es sehr ungelegen für dasselbe seyn würde, wenn die Aus⸗ schuß⸗Verhandlungen über die Bill sogleich, noch vor Ostern, begön⸗ nen, in einer Zest, wo viele Mitglieder nicht. würden anwesend seyn können, und daher wahrscheinlich doch ein Aufschub nöthig seyn würde. Unter gewöhnlichen Umständen würde ich, da 20M Mitglieder gegen die weite Lesung der Bill, gestimmt haben, in Zweifel darüber gewesen J ob es möglich wäre, die Maßregel durch ihre folgenden Statio— nen durchzubringen; aber die Debatten, welche der Abstimmung voran⸗ gegangen sind, haben einen anderen Eindruck in mir zurückgelassen, da mehrere Mitglieder auf der Oppositions⸗ Seite die Zweckmßiglest der Annahme einer klaren Methode zur Feststellung des Irländi⸗ schen Wahlrechts anerkannten, während andere Mitglieder ob⸗ gleich sie gegen die zweite Lesung stimmten doch en ra nnter, daß die Armen-Steuer eine gute Gewähr für diesen Zweck abgeben wilrde. Unter diefen Verhältnissen wurde der Betrag der , 97 für diese Stener der Haupipnnft der Erwägung, und obgleich 6 ßes Gewicht guf den in der Bill festgesetzinn Betrag lege, so ö s mir doch ein kurzer Verzug nicht un ff und mich in den Stan u setzen, dem . genauere und bestimmtere Auffchli e mitzuthei⸗ en. (Lautes Gelächter auf den Sppositionsbänken. Es wird nicht

vlel Zeit und Mühe kosien, diese Aufschlüsse einzufammeln, und ich

schritten, ihre Streitkrafte in denjenigen Stand zu seken, den sie fuͤr noͤthig erachtet, um einem etwanigen Anse zu begegnen. Herr Hume kam indeß wieder auf sein altes Thema zuruck und tadelte die ganze in Betreff Syriens . weshalb er sich dem verlangten Votum mei r etz . Hir R. Peel gab ihm zwar zu bedenken, daß „s , 9 . diese Politik zu mißbilligen, und etwas . 9. . ung der Armee und Marine fuͤr angemessen zu halten; aber Herr Hume drang auf Abstimmung, welche das Resultat hatte, daß das zweite Votum mit 30 Ren s Stimmen bewilligt wurde. Es wurden dann noch ohne Abstimmung 35.000 Mann fuͤr den Seedienst des laufenden Jahres und 1,493,750 Pfd. fuͤr die Besoldung der Marine⸗Truppen und Matrosen votirt.

London, 2. Maͤrz. Aus der Erklaͤrung, welche Lord John Russell gestern im Unterhause abgegeben hat, ersieht man, daß das Ministerium weder seine Entlassung nehmen, noch das Par— lament aufloͤsen will, sondern daß es, zufrieden damit, das Prin—⸗ zip seiner Maßregel über die Irlaͤndische Wähler -Registrirung durch eine Masjoritaͤt von fuͤnf Stimmen sanctionirt zu sehen und dadurch die Bill Lord Stanley's, aller Wahrscheinlichkeit nach, vereitelt zu haben, jetzt erst noch einmal die Details der Mor,

pethschen Bill einer ruhigen Pruͤfung zu unterwerfen gedenkt,

um dabei die Ansichten, welche in den Debatten sich ausgesprochen haben, zu benutzen und die Maßregel so einzurichten, daß sie nicht als

ein uͤbereiltes Werk erscheine und im Ausschusse, wo moͤglich, auf weniger Widerstand stoße, als bei der zweiten Lesung. Wenn nun das Ministerium hinsichthich der Wähler⸗Qualification,

wie es nach Lord J. Russell s Erklarung seine Absicht zu seyn scheint, noch eine Aenderung in seiner Bill vornimmt, so konnte

es vielleicht die Opposition Lord Stanley's ganz abstumpfen, denn der niedrige Census von 5 Pfd. ist der Hauptpunkt, welchem dieser sich im Ausschusse widersetzen will. Zwar hat derselbe

Sprache herauszuruͤcken, die Beschwerden zu artikuliren und der

die zweite Lesung seiner Bill noch nicht aufgegeben, sondern sie

sogar auf einen ganzen Monat fruͤher festgesetzt, als die Aus— schuß⸗Verhandlungen uͤber die ministerielle Maßregel; aber er hat doch einen Aufschub von drei Wochen eintreten lassen, und da er

noch acht Tage vor diesem Termin dem Hause das Naͤhere seiner Aasicht anzeigen will, so scheint auch er erst abwarten

zu wollen, was er unterdeß uͤber den weiteren Minister erfahren kann und ob er machen darf, die zweite Lesung seiner Bill durchzusetzen. Das Ministerium handelt ubrigens ganz so, wie es Lord J. Russell's Aeußerungen bei der zweiten Lesung der ministeriellen

Plan der

Bill erwarten ließ. Es wuͤrde aus freien Stuͤcken mit einer Re-

form des Irlaͤndischen Wahl-Systems noch so bald nicht hervor— getreten seyn, weil es erst noch Erfahrungen uͤber die Wirkung der neuen Besteuerung fuͤr die Armenpflege in Irland machen wollte, um zu sehen, in wiefern diese sich als ein sicherer Census fuͤr das Wahlrecht benutzen lasse. Da erschien aber Lord Stan— ley mit seiner aufregenden Maßregel und drängte das Ministe— rium, ihr eine andere entgegenzustellen. Diese ist vorläufig im Prinzip durchgesetzt, und die Minister wollen nun mit der wei— teren Befoͤrderung derselben sich nicht uͤbereilen, sondern die Ein

wendungen, welche gegen einzelne Bestimwungen ihres Planes

gemacht worden sind, gruͤndlich prüfen und, so weit es ihnen an— gemessen scheint, berücksichtigen.

Am ten d. M. wird Herr Hutt, das Parlamentsmitglied fuͤr Hull, die Beschwerden uͤber den Sundzoll im Unterhause zur Sprache bringen, und die ministerielle Morning Chroniele widmet dieser Angelegenheit schon vorlaufig einige Bemerkungen,

in denen sie sich aufs entschiedenste dafuͤr ausspricht, daß entwe⸗

danach sich Hoffnung

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bei zu beschwoöͤren, wie ihn unsere Kammer⸗Diskussionen gluͤcklicher⸗ weise nur selten zeigen. Hier sind denn endlich alle Streitmassen ins Feuer geführt worden. Der Kampf hatte am Freitage be— gonnen, und ist nun schon drei Tage hindurch mit Heftigkeit

fortgesetzt worden. Die Abstimmung wird vermuthlich morgen erfol⸗ gen. Die Opposition hat eine herbe aber wohl verdiente Sprache aus dem Munde des Justiz-Ministers Leclerig hoͤren muͤssen, der allen fruͤheren Parteiungen fremd, vor allen berufen war, den Leidenschaften die Stimme der Vernunft entgegenzusetzen. Die— ser Minister erklaͤrte der Opposition, daß es Zeit sey, mit der

kleinlichen Alles bekrittelnden und Alles in die Laͤnge ziehenden Kritik ein Ende zu machen. Monate seyen schon mit solchen Armseligkeiten verloren worden, das Ende der Session stehe be— vor, ohne daß mehrere laͤngst vorgelegte Gesetz-Entwuͤrfe zur Dis— kussion gelangt seyen; das Ministerium sey entschlossen, aus der Annahme oder Verwerfung des Budgets der öͤffentlichen Arbei— ten und des Unterrichts eine Kabinets-Frage zu machen. Diese Er— klaͤrung muß allerdings der jetzigen Diskussion eine besondere Wichtigkeit geben, allein, wenn man auf den Grund der Debat— ten sieht, so begreift man nicht, warum die Opposition nicht schon gleich beim Beginn der Session sich entschieden ausge— sprochen, von dem Ministerium kategorische Erklärungen verlangt, und so dem Lande einen mehrmonatlichen Zeitverlust erspart habe; denn die Opposition hat in der That gar keine neue etwa herzugekommene Beschwerden vorzubringen gewußt; aber der Ursprung des Ministeriums, das Prinzip seiner Eomposition, seine Richtung, seine stillschweigend oder offen angenommenen Allianzen, die Frage der Wahlreform, des Unterrichts, alles dies war schon gegenseitig besprochen worden, und die Opposition hatte erklaͤrt, das Ministerium nach seiner Verwaltung zu beurtheilen. Gegen diese hat man nun aber keine auch nur etwas erhebliche Beschwerde zu erheben vermocht, und so ist man gezwungen gewesen, da man doch einmal den Sturz des Ministeriums herbeizuführen suchte, sich nochmals auf das alte Thema zu werfen, und durch die Heftigkeit der Sprache die Staͤrke der Gruͤnde zu ersehen. Das Ministe— rium hat nun von neuem mit groͤßerer Bestimmtheit erklaͤrt, aus welchen Gruͤnden es den Syncretismus bei seiner Zusammen—

der auf gaͤnzliche Aufhebung oder doch auf bedeutende Ermäßi⸗ gung jener fuͤr die Schifffahrt so laͤstigen Abgabe bestanden wer-

den muͤsse. dringenderer Wichtigkeit fuͤr die Interessen des Europaͤischen Han

„Es giebt“, sagt dieses Blatt, „keine Frage von fäͤhrlich erachtet und der Zukunft vorbehalten werde, daß nach

dels und keine, die so laut das Einschreiten des Parlaments er⸗

heischt. Wie ist es nur möglich gewesen, daß es 26 Friedensjahre

Unterricht in Rath und That Eintritt in die Schulen erhalten sollten,

hindurch leiner Macht fuͤnften Ranges, wie Daͤnemark, gestattet seyn konnte, von der an ihren Kuͤsten voruͤberpassirenden Schiff⸗

fahrt einen Zoll zum Belaufe von mehr als Pfd. Sterl. jährlich zu erheben, wovon 70 bis Pfd. jahrlich allein auf die Britische Schifffahrt kommen, waäh— rend doch sein Recht zu einer solchen Revenuͤe nicht nur streitig, sondern großentheils notarisch unbegruͤndet ist? Die Daͤnische Regierung muß jedoch laͤngst schon auf einen Tag der Vergeltung gefaßt gewesen seyn, und dieser Tag ist vermuthlich nicht mehr sehr fern. Unmsoͤglich konnen die Europaäischen Machte die Fort— dauer der Sundzoͤlle auf ihrem jetzigen Fuß dulden. Das Hemmniß, welche diese Zoͤlle der Ausdehnung unseres Handels— Verkehrs mit den Ostsee-Haͤfen entgegenstellen, ist zu ernstlich, als daß die Britische Regierung es uͤbersehen konnte, noch dazu in einer Zeit, wo unsere Maͤrkte von der betrieb— samen Konkurrenz der Fabriken des Kontinents bedroht sind. Preußen ist innig interessirt bei der Beseitigung eines Mißbrauchs, der den Handels-Verkehr zwischen seinen Rheinischen und seinen Ostsee-⸗Provinzen sehe erschwert. Schweden, ehemals von dieser Last ausgenommen, leidet jetzt mit am schwersten dar— unter; wiewohl es in der That kaum zu sagen ist, welcher der Staaten, die an die Ostsee graͤnzen, durch die Daͤnische Zoller hebung unter dem Kastell von Kronenburg den groͤßten Schaden gelitten hat. Herrn Hutts Motive wird ohne Zweisel tüchtig un— terstuͤtzt werden. Das Parlament braucht der Sache nur ein guͤnstiges Luͤftchen zuzuwehen, so glauben wir sagen zu konnen, daß Lord Palmerston bald Mittel finden wird, um den besagten Mißbrauch abzuhelfen.“

. .

4 Bruͤssel, 1. Maͤrz.

200,000 S0, 9000

setzung verschmaͤht und nach einer ehrenvollen Einheit der Grund⸗ überzeugungen in Betracht der Hauptfragen gestrebt habe, daß daruͤber auch alle Mitglieder des Kabinets einverstanden seyen, daß namentlich die Wahlreform von ihnen fuͤr unzeitig und ge

dem projektirten Unterrichtsgesetze die Geistlichen fuͤr den religioͤsen

die Leitung und Aufsicht der Schulen aber dem Staate zugewiesen bleibe. Dieses vom Ministerium angenommene, gewiß alle ver— nünftigen Forderungen der kirchlichen Behoͤrde befriedigende Prinzip des Unterrrichts wird aber leider in der ganzen katholi— schen Opposition auf das entschiedenste angegriffen, da nach dem pos des vrais principes sur k'Iusiruction publique des Bischofs von Luͤttich, worin derselbe die Grundsaͤtze der katholischen Partei systematisch entwickelt, die ganze Leitung der Schulen nur Geistlichen oder von der geistlichen Behoͤrde bestätigten Kandi— daten anvertraut werden soll. Ob diese Praͤtention befriedigt . wird, wird vom Bestande des jetzigen Ministeriums ab— ngen. Der Antrag der katholischen Universitaͤt, um als Civil—

Person konstituirt zu werden, nimmt jetzt schon lebhaft die oͤffentliché Meinung in Anspruch. Der Gemeinde-Rath von Luͤttich hat sogar eine energische Protestation eingesandt. Die Folgen einer solchen Konstituirung wurden unabsehbar seyn Wuͤrden nicht bald die Klsster und alle uͤbrigen geistlichen An— stalten, die sich jetzt in großer Anzahl wieder erheben, aͤhnliche

Der Staats-Minister und General der Infanterie Graf von Wylich und Lottum. (Nekrolog. ) Karl Friedrich Heinrich Graf von Wylich und Lottum wurde am 3. Nobember 1767 in Berlin geboren, wo sein Vater als General ⸗Major, Kommandant der Residenz und Chef des nach⸗ maligen Infanterie⸗Regiments von Arnim lebte. Die Achtung, welche der große Friedrich dem Vater widmete, äußerte sich, nach dem fruhen Ableben des Letzteren, in der Fuͤrsorge für den Sohn, weicher auf Königlichen Befehl in der Ecole militaire zu Berlin, einem damals vorzüglichen Institute, erzogen wurde. och nicht volle 17 Jahr alt wurde er am 9. April 1784 vereidigt und am Ilten deffelben Monats zum Fähnrich im Infanterie Regiment Anhalt. Bernburg zu Halle ernannt. So begann er also seine unter vier Königen fortgesetzte ehrenvolle garen schon unter der Regierung des Einzigen, und wurde nach dessen Tode, am 29. Oktober 1786, als SecondeLieutenant im Fuͤsilier⸗Ba—⸗ taillöon von Schenk zu Halle angestellt. Mit diesem wohnte er 1787 dem Feldzuge in Holland zur Dämpfung des Aufstandes gegen den Erbstarthalter und später den Rhein-Feldzuͤgen als Or— donnanz- Offizier des Generals Grafen von der Schulenhurg— Kohnern bei.“ Aber schon im Marz 1793, nach dem Gefechte bei Stromberg, lahmte ein unglücklicher Sturz mit dem Pferde ihm den linken Fuß und machte ihn unfähig zum weiteren Felddienste. Dieser Unfall war entscheidend, und, man darf glauben, von gluͤcklichen Folgen fuͤr seine fernere so ehrenvolle Laufbahn in an— derer Richtung, da er ihn zwang, seine Fahigkeiten der Admi⸗ nistration zuzüwenden. Noch in demselben Jahre wurde er vom Könige Friedrich Wilhelm dem Zweiten zum Assistenten beim ersten Departement des Ober-Kriegs-Kollegiums ernannt. Daß er hier sich die volle Zufriedenheit feiner Vorgesetzten erwarb, be— weist seine Ernennung zum Capitain, welche schon am 12. No⸗ veniber 1791, als er eben sein siebenundzwanzigstes Jahr zuruͤck= gelegt hatte, erfolgte. Gleiche Beweise der Ire en ern erhielt er von dem juͤngst verstorbenen Koͤnige, dem unvergeßlichen Frie⸗ drich Wilhem III., welcher ihn am 20. Juni 1800 zum Major, am 16. Aug. 1806 zum zweiten Assessor bei der Infanterie⸗Abtheilung des ersten Departemenis des Ober⸗Kriegs⸗Kolsegiums, und den 21. Mai 1807 zum Oberst- Lieutenant ernannte. Als entscheidend fuͤr seine künftige Laufbahn muß es aber bezeichnet werden, daß der Konig ihm unterm 18. August 1807 den einstweiligen Vortrag der Mi⸗ litair⸗ Angelegenheiten im Kabinet nach Abgang des General⸗Ad⸗ jutanten, Obersten von Kleist, und bis zur Wie derbe sg hung der Stelle durch den Obersten von Scharuhorst im Jahre 1808, uͤbertrug. Denn eben die Verwaltung dieser wichtigen Stelle in einer so schwierigen Zeit gab dem Könige Gelegenheit, sich nicht nur von den ausgezeichneten Fahigkeiten des Grafen von Lottum, sondern auch von seinen persoͤnlichen , zu . und dadurch zu erkennen, daß durch , , , e, der bei⸗ derseitigen Charaktere und Gesinnungen eben dieser Mann sich am besten zu der Stellung eigne, zu welcher er späaͤter erhoben wurde;: welche ihn in fortwaͤhrendem personlichen Verkehr mit dem Monarchen erhielt und welche nur bei solcher Harmonie und der Individualitaͤt des Herrn und seines vertrauten Dieners um Besten der Sache und zur persoͤnlichen Zufriedenheit Beider ihn konnte. Bei der neuen Organisation der Staats-Ver⸗ waltung im Dezember 1808 wurde vom Koͤnige das Kriegs—⸗ Ministerium in zwei Abtheilungen getheilt, deren einer, dem All⸗ gemeinen Kriegs-Departement, der General von Scharnhorst, der weiten, dem Militair-Oekonomie-Departement, der Graf von ottum, als Chefs vorgesetzt wurden. Der Letztere wurde hierbei zum Geheimen Staaisrath ernannt und mit dem Grade als Oberst vom aktiven Militairdienst entbunden. Schon im Jahre 1810 mußte er aber, durch seine geschwaͤchte Gesundheit genoͤthigt,

Anspruͤche mit demselben Rechte machen? Wuͤrde dann nicht bald der Staat von der Kirche nicht bloß umschlungen, sondern sogar verschlungen werden? Der Bruͤsseler Deputirte Verhaegen, Inspektor der freien Universitaͤt, die jetzt mit Heftigkeit, ihrer philosophischen Lehre wegen, von der katholischen Partei angegriffen wird, hat heute in der Kammer zum erstenmale ein bedeutendes Wort, das aber schon lange auf den Lippen seiner Partei schwebte, ausgesprochen, als er sagte, daß es sich eigentlich nicht

um einen. Streit zwischen Liberalen und Katholiken handele, son— dern zwischen denen, welche die Unabhängigkeit Belgiens mit seiner Constitution aufrecht erhalten und denen, welche aus Bel—

Das Budget des Ministers des

Unterrichts und der offentlichen Arbeiten war, wie ich schon fruͤ⸗⸗ auf gewisse Tendenzen gruͤndet, die aber, wenn man diesen letz—

her berichtet, von der katholischen Opposition zum vorzuͤglichen Kampfplatze erwählt worden. Allein der Beginn gang der Diskussion machte doch bald eine große Schwäche der Opposition bemerklich. Man fand das in einer ruhig erwartenden, aber wohl geruͤsteten Stellung. Das Budget war mit der groͤßten Umsicht berechnet worden, und so geschah es denn, daß alle Artikel, einige unerhebliche Re— ductionen abgerechnet, angenommen wurden. Die Diskussionen wurden freilich auch hier durch die unaufhoͤrlichen kleinen Aus falle der Opposition in die Lange gezogen, endeten aber in allen Hauptpunkten zu Gunsten der Regierung. Trotzdem trug sich die Opposition außerhalb der Kammer vielfach mit Projekten von Formirung eines neuen Ministeritums herum. Das jetzige Mi— nisterum, hieß es, werde man stuͤrzen, sobald man es ernstlich wolle, es duͤrfe nicht hoffen, sein Baseyn bis zu den neuen im Juni zu beginnenden Wahlen zu fristen, um dann dieselben sei nem Einfluüsse zu unterwerfen, es muͤsse eine Admini stration gebildet werden, wo die katholische Meinung ein ihrer Stärke im Lande wie in der Kammer angemessene Repraͤsentation erhalte, d. h. wenn dieselbe die hauptsaͤchlichen Ministerial-Departements, besonders das Ministerium des In— nern erhalte, und einige andere den Liberalen zukommen lasse.

Kurz es war dies eine nachdem Plane der“ Revue de Bruxelles“ wurden

gebildete Administration; die Namen der Kandidaten

offen genannt; es war, als wenn man nur die Zuruͤckkunft des

Königs von London erwarte, um seine Sanetion zu erhalten.

Diese extraparlamentarische Bewegung der Opposition wurde eine

Quelle von Hemmnissen jeder Art, und streute Mißtrauen in alle Zweige der Verwaltung. Das Ministerium mußte wuͤnschen

aus dieser Lage durch eine offene Diskussion in der Kammer ei⸗

nen Ausgang zu finden. Man hatte geglaubt, daß die Oppo—

stion die Gelegenheit bei den fuͤr die Universitäͤten und fuͤr den Un⸗ terricht ausgesetzten Summen ergreifen wuͤrde, um ihre Be⸗ schwerden auf eine praäͤcise Weise und in ihrer ganzen Kraft

geltend zu machen, allein die Ausstellungen, die zum Vor—

,. kamen, waren kaum nennenswerth und die fuͤr die Uni⸗ versitaͤten ausgesetzte Summe von 602, S0 Fr. wurde mit einer

bedeutenden Stimmen⸗Mehrhe it angenommen.

Dieses Votum, welches für die Opposition niederschlagend . 1 Hessisch⸗Darmstaͤdtschen Flagge die Durchfahrt verbiete, bedarf menzunehmen, am andern Tage die Gelegenheit vom Zaune zu ö f hrechen, und bei einem unerheblichen Artikes einen Sturm her,ů

war, scheint sie aber bestimmt zu haben, alle ihre Kräfte zufam—

und Fort⸗

Ministerium

gien eine Roöͤmische Provinz machen wollen. Das Wort druͤckt auf eine schroffe Weise eine Ansicht aus, die bis jetzt sich nur

teren nicht Einhalt thut, von der Realittaͤt nicht sehr entfernt bleiben wurde. Den 2. März. Man erwartet heute das Ende der Kam—

mer-Diskussion. Wir glauben, daß das Ministerium die Majo ritaͤt haben wird. Der Sturz desselben wuͤrde unter den gegen⸗ wärtigen Umständen von sehr bedeutenden Folgen seyn, und in / das Land eine Irritation werfen, von der man schwerlich ein guͤn⸗ stiges Resultat erwarten duͤrfte. 1 Uhr. Die Diskussion wird endlich geschlossen. Das Budget ist votirt; das Ministerium hat eine Ma⸗ joritàt von 49 gegen 39 erhalten. / Deutsche Bundesstaaten.

. Frankfurt, 4. Maͤrz. Se. Durchlaucht

rende erzeg von Nassau ist gestern unerwartet hier eingetrof⸗

fen. In der Nacht vom 28.

Schiffen mit großen Quadersteinen aus den Steinbrüchen der Neckar-Berge beladen, die Rheinbruͤcke bei Mainz. Bei den Fe— tungs Behsörden war die Ladung als zum Dombau bei Koͤln stimmt, angegeben. Zwischen den beiden

rersenkt und zwar auf Herzogl. Nassauischem Stromgebiet und dadurch die Hauptstroͤmung des Fjusses auf das Großh. Hessi⸗ che Gebiet herübergelenkt. Die in den Rhein geworfenen Steine Hilden nun eine Mauer von sehr bedeutender Länge mit einer Basis von öirca 20 Schuh und einer obersten Breite von cirea 4 5 Schuh, Hei einer Höhe von 4 Schuh uͤber den Spiegel des Rheins.

Uls daß wir dessen Ursache schon ermitteln könnten. Eifersucht agen den jungen Freihafen von Biberich soll zunächst die Ver— unlassung zur Auffuͤhrung dieses neuen Rheindammes gegeben ha— en. Man lebt hier indeß der angenehmen Hoffnung, daß der Vorfall keine weiteren ernsten Folgen haben werde. Denn das hier umlaufende Geruͤcht, daß Nassau bei Kaub am Rhein der

och sehr der Bestaͤtigung.

.

zu entscheiden, den Geheimen Staats-Rath Grafen von

Der Grund der Anwesenheit Sr. Durchlaucht wird mit

folgendem Vorfall in Verbindung gebracht, welcher in unserer ö. Gegend viel Aufsehen gemacht hat.

Seits ernannt. Februar auf den 1. Marz passirte eine Flotille von circa 130

Russischen Kommissarien, den Grafen Kolowrath und Cancrin,

um Entbindung von diesem Geschaͤft nachsuchen. Seine Bitte wurde gewährt, gewiß mit Bedauern des Monarchen, der ihm hierbei erneuerte Beweise seiner Huld und Zufriedenheit gab, in— dem er ihn zum Chef des Militair-Waisenhauses in Potsdam und mittelst eigenhaͤndigen Nachtrags zu der deshalb erlassenen Kabinets-Ordre zum General-Major ernannte. Einen anderen Beweis großen Koͤniglichen Vertrauens erhielt er im Fruͤhjahr 1812, als der König ihn zum damaligen Franzoͤsischen Kaiser nach Posen abschickte, um mit demselben wegen , , der durch die Preußischen Staaten gegen Rußland ziehenden großen Armee ein Uebereinkommen zu treffen, das in Folge einer sechs⸗ stündigen Konferenz mit Napoleon zu Stande gebracht wurde. Wir duͤrfen glauben, daß die große hiuhẽ und Klarheit, so wie die durchaus edle und wuͤrdige Form und Sitte, welche der Graf von Lottum im persönlichen Verkehr mit Personen aller Stände zu bewahren wußte, viel dazu beigetragen hat, dies wichtige Ge⸗ , zu einem dem Lande am wenigsten lästigen Abschlusse zu uhren.

Daß hierbei ihm die volle Zufriedenheit seines Gebieters zu Theil ward, erwies sich am deutlichsten dadurch, daß der König, als er im Jahre 1813 seine Residenz nach Breslau verlegte und

in Berlin eine Ober-Regierungs-Kommission einsetzte, um die

Regierungs⸗Geschaͤfte wahrzunehmen und in allen Fallen, in wel—⸗ chen die Koͤnigl Entscheidung nicht eingeholt werden konnte, selbst ottum

zu deren Mitgliede ernannte. Aber schon am 11. März 1813

, wurde er vom Könige in den aktiven Militair-Dienst zurückgeru— fen und zu seinem General-Bevollmächtigten im Kaiserlich Rus⸗

sischen Haupt-Quartier fuͤr die Verpflegung der Russischen Armee, nd demnächst, als eine General-Intendantur der verbündeten Deere errichtet worden war, zu deren Mitgliede Preußifcher In Gemeinschaft mit den Oesterreichischen und

eitete er dies fuͤr die militairischen Operationen und fuͤr die

ö. ngeheuren sich bekaͤmpfenden Heeresmassen durchzogenen Laäͤn⸗ er sich nach dem Frieden erhalten und zu einem früher kaum SEannten Wohlstande erhoben. r TNenschlichkeit und der fleckenlosesten Rechtlichkeit, welcher den er ganze Vorfall, der sowohl hier als an den Ufern des Rheins line schwer zu beschreibende Sensation verursacht hat, ist zu neu, her er, als mehrfache Siege die verbündeten Heere na Pa fuͤhrt hatten, dort am 2. Juni 1814 vom Könige zum utenant und am Tage Darauf zum Komm issariüs wen he ach der Convention vom 28. Mal von Frankreich zu . aʒahlungen ernannt wurde. Zu Beendigung die es Auftrags b * ö die , f . . is zum Oktober zuruͤck. . i Navoleon s von Elba den Krieg aufe nen, , r

. r * gleich wichtige , mit solcher Umsicht und hein⸗Inseln Peters⸗Aue . die Bewegung der St

und Ingelheimer⸗-Aue jedoch wurden diese Steinmassen in den Rhein

ohlfahrt der von den Armeen besetzten nnd durchzogenen Län⸗ chonung, reitkraͤfte nirgends gehemmt und die

Kraft der Einwohner nicht uͤber das wirkliche Beduͤrfniß hinaus * ngestrengt wurde.

Dies letztere wird am sichersten durch die st unglaubliche Schnelligkeit bewiesen, mit welcher die von so Der Ruhm der Einsicht, der

Brafen von Lottum durch sein ganzes Geschaͤfts-Leben begleiter hatte, zat bei dieser Verwaltung in neuem glänzenderen Lichte hervot,

ener al⸗

. 5 nst hatten, dort eere bereits . . ö. . 4

hielt er den vorzüjglichsten Bemels des Koͤniglichen