1841 / 77 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

igen Materialien an die Landtags-Mitglieder aus druͤck⸗ , Gebrauche vertheilt worden. In Betracht daher, daß der hohe Gesetzgeber das standische Gutachten uͤber den vorliegenden Entwurf, mit spezieller Ruͤcksicht auf die davon uächst berührten Sonder, nter n genss rigen wolle, hat sich der Landtag zu dem allerunterthanigsten Antrage vereinigt, „daß ber Stande ⸗Versammlung gestattet werden moge, zur Bearbeitung dleses Gegenstandes, in gleicher Weise wie dies bereits bei ande⸗ ren Veranlasfungen, namentlich bei der Revision der Provinzial⸗ Gesetze, geschehen eine besondere Kommmission aus ihrer Mitte . mit 8 e ee. ꝛĩ * . n,. e, Anzahl qualifizirter Mitglieder der Bergbau⸗Söewerke hinzuzuziehen, 2 ' der fare, die Resultate ihrer Prufung dem nic din Landtage vorzulegen.“

Die diesfällige Adresse soll unverzuͤglich abgefaßt und mit der Bitte um baldige Absendung an Se. Köoͤnigl. Majestät, dem Fandtags⸗Kommissarlus uͤberreicht werden, in der Hoffnung, die IAllerhöchste Entschließung darauf noch vor dem Schlusse des ge⸗ genwärtigen Landtags zu empfangen. i

Prop. VII. Die Errichtung eines besonderen Ober⸗Appel⸗ lations-Gerichts fur die Provinz zur Aburtelung der Prozeß— und Untersuchungssachen als selbstaͤndige Spruch⸗Behörde zweiter Instaaz, und frei von allen Verwaltungs, Geschäften, namentlich Jon Aufsichts,, Einrichtungs⸗, Anstellungs, Beschwerde⸗, Verlassen⸗ schafts,, Pupillen Hypotheken⸗ und Kassensachen, fuͤr welche Einrichtung gewichtige Motive und die Erfahrung in denjenigen Provinzen sprechen, wo dergleichen Gerichte schon vorhanden, ward als höchst wuͤnschenswerth einstimmig anerkannt, und deren Vollzug von Sr. Königl. Maͤjestät erbeten.

Prop. VII. Der Entwurf einer Verordnung uͤber die Laudemial-Freiheit des durch Abloͤsung von Diensten, Ab⸗ gaben, Grundgerechtigkeiten und anderen Belastungen gegen Ka— pital, erhoͤhten Kaufwerths eines laudemialpflichtigen Grundstuͤcks, dient zur Erläuterung der S8. 20 721. Tit. 18. Thl. 1. des Allgemeinen Landrechts, und beseitigt die hierin bei mehreren Gerichten vorwaltenden Zweifel und Abweichungen. Diskutirt wurde über die Konsequenzen, welche aus dieser Verordnung auch auf solche Werths⸗Erhöhungen, die in der Entwickelung der In⸗ dustrie und in der naturlichen Umgestaltung der Zeit⸗ und Preis⸗ Verhaͤltnisse beruhen, möglicher Weise zum Nachtheil des Berech— tigten gezogen werden und zu neuen Prozessen Anlaß geben könn— ten. Der Entwurf wurde jedoch, geleitet von Billigkeits-⸗Ruͤck—⸗ sichten gegen den Verpflichteten mit beschlußfähiger Mehrheit an⸗

nommen. 3 Prop. IV. Die entworfene Verordnung uber die Wieder⸗ Einfuͤhrung der Legitimatio ns-⸗A Atteste beim Pferdehandel, erachtete die Staͤnde⸗Versammlung in ihrer Mehrzahl fuͤr wuͤn⸗ schenswerth, und stellte in ihrem Gutachten einige nothwendig scheinende Ergänzungen, namentlich wegen Freilassung eines ange— haltenen Pferdes zum Gebrauche des Besitzers, gegen Kautions— Bestellung zur Allerhoöͤchsten Erwägung.

Prop. XI. Der Gesetz-Entwurf, wonach die nach dessen Publikation vorbedungenen Erbpachts«“, Erbzins und Zins Gerechtsame auf einseitigen Antrag des Verpflichteten, nicht ablösbar seyn sollen, ohne daß dies durch ausdruͤckliche vertrags⸗ mäßige Bestimmung eingerumt worden, wurde ebenfalls uͤber⸗

Thatsachen wahr sind; wenigstens sind wir im Stande, dasjenige zu bestätigen, was über die Stimmung des Wiener Kabinets gesagt wird. Herr von Saint⸗-Aulaire hat nach Paris geschrieben, daß der Fuͤrst Metternich über das Benehmen des Divan em— port sey. Die Ehre der Mächte ist in der That dabei betheiligt, daß man nicht glaube, sie seyen Schuld an dem unredlichen Ver— fahren der Pforte, dle sich erlaubt, den Charakter ihrer Inter⸗ vention zu enistellen. Die Tuͤrkischen Minister benutzen ihre Lage mit jener Unverschaͤmtheit, welche Leuten eigen ist, die ohne ihr Zu⸗ thun zum Glücke gelangt sind. Sie hatten lange Zeit vor Meh— med Alt gezittert; und jetzt, wo man denselben gedemuthigt hat, eigen sie sich eben so unbarmherzig, als sie fruͤher feige waren.

an darf sich darüber nicht wundern; es ist dies die gewöhnliche Reaction bei gemeinen Naturen. Aber die Mächte sehen gewiß ein, daß ihre Wurde es nicht erlaubt, sich solchen jammerlichen Leidenschaften zuzugesellen. Man betrachtet zie orientalischen An⸗ gelegenheiten schon als abgemacht. Die Nepraͤsentanten der Maͤchte hatten am Ften d. M. in London ein Schlußprotokell unterzeich— net, und es dem Herrn Guizot mit der Aufforderung zugefertigt, dasselbe fuͤr Frankreich mit zu , n, Wenn die Kabinette sehen werden, daß man sich in Konstantinopel bemuͤht, die Arran⸗ gements zunichte zu machen, welche sie mit so großer Muͤhe in London zu Stande zu bringen suchen, so wird die von dem Fuͤr⸗ sten Metternich ausgedruͤckte Gesinnung allgemein getheilt werden.“

Die zur Pruͤsung der Kolonial-Angelegenheiten niedergesetzte Kommission hat als Grundsatz aufgestellt, daß die Kolonieen eben so wie die anderen Theile des Franzoͤsischen Reiches in der De— putirten⸗Kammer repräsentirt werden mußten. Die Regierung, der dieser Beschluß mitgetheilt worden ist, wird, wie es heißt, den Kammern einen, auf jenen Grundsatz basirten Gesetz-Entwurf vorlegen.

Man erinnert sich, daß, als in der Gazette de France die ersten dem Koͤnige zugeschriebenen Briefe erschienen, der Messager sogleich mit der Behauptung auftrat, daß es falsche oder verfaäͤlschts Dokumente waͤren. Dieser Aeußerung halber, leitete die „Gazette de France“ einen Prozeß wegen Diffamation gegen den verantwortlichen Herausgeber des „Messager“ ein. Die Parteien waren zu heute vor das Zuchtpolizei⸗Gericht gela— den, aber auf Gesuch des Vertheidigers des „Messager“ ward die Sache auf acht Tage verschoben.

Die Pairs-Kammer hat in ihrer gestrigen Sitzung den Gesetz Entwurf uber den Generalstab der Marine mit 160 Stim— men gegen 11 angenommen.

ine telegraphische Depesche aus Bayonne vom Alten d. meldet, daß der Spanische Finanz⸗Minister, Herr von Gamboa, seine Entlassung eingereicht und daß Herr von Ferrer jenes Mi— nisterium interimistisch uͤbernommen habe.

Am 15ten d. M. wird die diesjährige Gemaͤlde⸗-Ausstellung eroͤffnet werden. Der Katalog wird uber 3000 Nummern ent— halten; aber es heißt, daß die Qualität der Quantitat nicht ent— sprechen werde. Die Herren Vernet, Ingres, Delaroche, Decamps und Ary Scheffer stellen in diesem Jahre nichts aus; dagegen sollen einige sehr schöne Gemaͤlde von Herrn Delacroix eingesandt worden seyn. Auch Gudin und Wintherhalter sollen Ausgezeich— netes geliefert haben.

Das neue Engagement der Mlle. Rachel bei dem Theatre

wiegend angenommen.

Zeitungs-Nachrichten.

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Rußland und Polen.

St. Petersburg, 5. März. Se. Majestaͤt der Kaiser hat den Einwohnern der Bezirke der Militair⸗-Kolonie der Kaval⸗ lerie, eben so wie den Klein⸗Russischen Kosacken, eine Erleichte⸗ rung in Erfuͤllung ihrer Militairpflichten gewährt und unterm 23. Januar d. J. durch das

das andere stattfinden, dann aber stets acht Rekruten auf tausend . Seelen nach den gegenwaͤrtig fuͤr die Rekruten-Aushebungen in Befehl des Der Milstair- Kolonie der Kavallerie bestehenden Bestimmungen Aumale, Oberst-Lieutenant des 2ästen Linien Regiments, welches in ausgehoben werden. 2) Die erste derartige Rekruten Aushe⸗

bung in der Militair-Kolonie der Kavallerie soll im Januar

1815 beginnen, dagegen im Jahre 1842 gar keine Rekruten⸗Aug⸗ hebungen in gedachter Kolonie stattfinden. 3) Die Dienstzeit fuͤr die Militair-Kolonisten wird auf 20 Jahre festgestellt, und

zwar sollen dieselben 15 Jahre bei den aktiven Truppen dienen,

die übrigen 5 Jahre aber auf unbestimmte Zeit beurlaubt und während dieser Zeit den Sapassnyje⸗Truppen nach den für diesel⸗ ben bestehenden Bestimmungen zugetheilt werden. 3) Nach Ab⸗ lauf der gedachten 20 Jahrs kehren die Militair⸗ Kolonisten zu ihren Familien in ihren früheren Stand zuruck. 5) Alle Kinder von den aus der Militair⸗Kolonie ausgehobenen Soldaten niede— ren Grades, welche während der Dienstzeit der Letzteren geboren werden, werden nicht Kantonisten, sondern verbleiben ihren in der Militair⸗Kolonie angesiedelten Familien.

St. Petersburg, 16. März. Der Minister⸗ Staats— Secretair des Großfuͤrstenthums Finnland, Graf von Rehbinder, ist am 6ten d. M. mit Tode abgegangen.

Frankreich.

Paris, 12. Marz. Der Moniteur parisien (der bekannt- lich nicht als halb amtliches Blatt betrachtet werden muß) enthalt folgenden Artikel: „Die Berichte aus dem Orient haben nicht die ganze Wichtigkeit, welche ihnen diesen Morgen gewisse Journale bei⸗ messen. Der Ferman, welcher die Bedingungen umfaßt, die Mehmed

Ali zurückgewiesen, ist das Wert einiger Leiter des Divans,

der nämlichen, welche sich feiner Zeit geweigert hatten, der Zu— rücknahme des Absetzungs-Dekretes beizustimmen, welches indeß noch auf Anfordern der mit der Tuͤrkei allüirten vier Machte wi— derrufen wurde. Es ist aller Grund vorhanden zu glauben, daß die Mehrzahl dieser Maͤchte gegenwartig die wämtichen Gesin—⸗ nungen hat, welche sie damals veranlaßten, bei der Pforte

Schritte zu Gunsten Mehmed Alibs zu thun. Briefe aus Wien melden, daß das Oesterreichische Kabinet sich ganz laut ber den

letzten Hattischerif beschwert, und ihn als einen förmlichen Wi

Toulon und Marseille erhalten, sprechen von militairischen Ruͤ— Kriegs Ministerium befohlen: 17 Sie Rekruten⸗Aushebungen in der Militair⸗ Kolonie der

Kavallerie sollen nicht mehr jährlich, sondern nur ein Jahr um

frangais ist noch nicht zu Stande gekommen; und dieselbe wird

am isten k. M., wo ihr jetziger Kontrakt abläuft, vorläufig eine

Reise in die Departements machen. In Marseille erhalt sie fuͤr zehn Vorstellungen 15, 000 Fr. Später wird sie sich wahrschein, lich nach England begeben, wo Herr Laporte ihr fuͤr jede Vor⸗ stellung 3500 Fr. bewilligt haben soll.

Börse vom 12. März. Trotz der schlechteren Notirungen

aus London war doch heute die Rente in Folge des Artikels im

„Moniteur parisien“ gefragter als gestern. Die 3proc, welche

zu 76. 40 eröffnete, schloß zu 76. 70, und die Fproc. stieg von

110. 50 auf 110. 90.

fit Paris, 11. März. Die Briefe, welche wir aus Algier, stungen, die mit großer Thaͤtigkeit betrieben und dem neuen Ge— neral⸗Gouverneur unserer Afrikanischen Besitzungen gestatten wer— den, gegen die Mitte des Aprils den Feldzug zu eroͤffnen. Zwei unserer Prinzen werden nach Algier gehen, um dort unter dem enerals Bugeaud zu kämpfen.

Afrika steht, reist schon heut ab; der Herzog von Nemours, wel— cher das Kommando einer Division uͤhernimmt, wird seinem Bru— der in einigen Tagen folgen. Die Offiziere der Afrikanischen Armee, welche während des Winters nach den zwei muͤhseligen Feldzuͤgen Urlaub erhalten hatten, fangen gleichfalls schon an, Parts zu verlassen, um bei Zeiten in Afrika einzutreffen und an dem Feldzuge theilnehmen zu konnen.

Es ist, wenn ich nicht irre, die sechszehnte große Expedition gegen die Araber in den zehn Jahren, wahrend welcher wir die Eroberung ihres Landes versucht haben. Hierbei sind jedoch we— der die Verproviantirungs⸗-Expeditionen, die wir mehrmals nach Tlemcen, Mostaganem ü. s. w. zu unternehmen gendͤthigt waren, noch die untergeordneten Expeditionen, die uns den Besitz von Blida, Koleah, Oran, Arsew, Mostaganem, Dschidschelli, Bona, Budschia, Milah, Setif u. s. w. verschafften, mitgerechnet; ferner auch nicht die Fouragier-Expeditionen und die Razzias, die seit einiger Zeit sammtlich mit großem Erfolge und oft auf große Entfernungen hin ausgefuͤhrt wurden; ebenso wenig die endlosen Vorposten⸗Gefechte, die kleinen Streifzuͤge welche wir täglich auf das feindliche Gebiet unternehmen und die oft ziemlich langen und mit Gefechten untermischten milttairischen Promenaden der Garnison von Konstantine. Wenn ich daher sage, daß wir die sechszehnte Expeditien auszufuͤhren im Begriff sind, so meine ich, daß seit dem Jahre 1836 zum sechszehnten Male ein wirkliches Armee Corps den Feldzug in der Absicht eroͤffnet, um den Ara— bern, wo und in welcher Anzahl man sie auch treffe, was nicht immer leicht ist, eine Schlacht zu liefern, mit einem Worte, den . Krieg zu fuͤhren, so gut dies in einem solchen Lande moͤg— lich ist.

Sechzehn Feldzuͤge in zehn Jahren, viertausend Tage eines Kampfes, der sich fast gleichzeitig uͤber einen Raum aus dehnte, welcher der Laͤnge nach mehr als 206 Lieues und einen Flaͤchen-Inhalt von mehr als hundert Quadrat⸗Lieues umfaßt! Und was haben wir dadurch erlangt? Die Provinz Konstantine ausgenommen, besitzen wir in der That nur das Terrain unter unseren Füßen und im Bereich unserer Kanonen; unsere Armee ist noch gensthigt, alle

derspruch gegen den von den vier Mächten dargelegten Wunsch betrachtet. Die gut unterrichteten Personen glauben, daß der Sultan die in diesem Manifeste aufgestellten Bedingungen mo— difiziren wird, wann er den schlimmen Eindruck, den dasselbe auf seine Allurten gebracht hat, tennen wird, Es wird dem— nach in der Lösung dieser Angelegenheit e e Zoͤger ung eintre⸗ ien, allein zuletzt wird sich Ales arrangiren.⸗— Die Presse

Subsistenz- Mittel aus Europa zu beziehen; noch im vorigen Jahre 6. die Araber bis an die Mauern von Algier . ersten därfrigen Kulturverfuche mit Feuer und Schwert vernich⸗ ter; jetzt sind bie Stämme überall unter den Wassen und nichts deutet darauf hin, obwohl es behauptet wird, daß sie geneigter wären, als am ersten Tage, den Frieden und unsere Herrschaft anzunehmen.

bemerkt zu sbigem Artikel; „Wir glauben, daß die angefuͤhrten

Dies ist die Wahrheit und ich habe sie hier ausgesprochen,

Der Herzog von

weil ich weiß, daß sich in Deutschland far unsere Afrikanische Armee stets eine Sympathie zu erkennen giebt, deren edelmuͤthige Aufrichtigkeit ich seibst zu würdigen Gelegenheit hatte. Warum auch die Wahrheit verhehlen? Frankreich koͤnnte nur dann ein Interesse dabei haben, wenn es sich des Kampfes, den es unter⸗ nommen, unwärdig gezeigt, wenn es sich Sc laffheit und Furcht— samkeit hätte zu Schulden kommen lassen. Dies ist, dem Him, mel sey Dank, nicht der Fall; die tapferste Armee Eurspa 's haͤtte dort nicht mehr thun können, als unsere Afrikanische Armee gethan, und das Land hat —⸗ ier . ; hat, unter gewiß sehr schwierigen Imständen, nicht aufgehoͤrt, seinen energischen Willen dadurch zu erkennen zu geben, daß es mit jedem Jahre die Huͤlfemittel an Menschen und Geld vermehrt, die zur Dispositidn des Kriegs Ministers aestellt werden, um die Herrschaft Frankreichs im 3 den von Afrika definitiv zu begründen. Jetzt beträgt das spe— zielle Budget von Algier mehr als 60,000 Mann und 60 Mil⸗ lionen Franken, also mehr als das Budget fast aller der kleineren Staaten Europa's. Dies sagt Alles. Ich behaupte jedoch nicht daß wir gar keinen Fehler gemacht haben, und daß, wenn wir noch einmal von vorn anfangen konnten, wir genau in dieselben Irrthuͤmer verfallen wurden, wie bisher. Ich meinerseits glaube an Nie— mandes Unfehlbarkeit, weder an die eines einzelnen Menschen, noch an die eines ganzen Volkes; aber ich glaube, daß wir kei— nen Hauptfehler begangen, und da wir denn doch unser Blut und unser Geld hingeben mußten, weder um das Eine, noch das Andere gefeilscht haben. Wenn wir noch nicht weiter gekommen sind, so liegt dies an einer Menge von Hindernissen, die wir, trotz der unausgesetzten Energie unserer Angriffe, noch nicht alle zu Überwinden vermochten; es liegt an den bewundernswuͤrdigen Widerstande der Araber⸗Stämme, der, wenigstens in den Pro— vinzen Oran und Algier, kein anderes Resultat haben wird, als vollstaͤndigen Sieg, oder gaͤnzlichen Untergang, Zerstreuung oder allmaͤliges Zuruͤckdrängen der Araber nach der Wuͤste; es liegt endlich an dem sozialen Zustande des Landes, an der Natur des⸗— selben, die Alles gegen den Angriff und Alles fuͤr die Verthei⸗ digung gethan hat.

Erlauben Sie mir daher, Ihnen eine kurze Uebersicht von den Haupt-Schwierigkeiten zu geben, die bisher die Forschritte unserer Waffen aufgehalten haben und noch lange Zeit aufhalten werden. Es kann dies als eine Art Einleitung dienen und mir kuͤnftighin viele Wiederholungen ersparen. Also zur Sache.

Der moralische Zustand des Landes. Ich werde zuerst, aber nur um der Sache zu gedenken, jenen blinden Fa— natismus erwähnen, der allen muhammedanischen Voͤlkerschaften eigen ist. Aber der Fanatismus in Algerien hat etwas Eigen⸗ thümliches, welches vielleicht die moralische Energie des Wider—⸗ standes verdoppelt, den wir in diesem Lande finden. In der That stehen die Menschen, die man in Europa barbareskische Piraten nennt, bei ihren Glaubensgenossen in einem ganz beson⸗ deren Rufe des Muthes und der Heiligkeit Bis zum Jahre 1830 glaäͤnzten sie im Islam mit jenem ritterlichen Heiligenschein dies ist das passende Wort, den lange Zeit hindurch die Johanniter⸗Ritter von Jerusalem besaßen. Gleich diesen eskortir⸗ fen sie die Pilger, welche nach den heiligen Orten wallfahrteten, gleich diesen waren sie in beständigem Kampfe gegen die Unglaͤubigen. Während der Halbmond durch Oesterreich und Rußland in der Tarkei und in Persien, durch Frankreich in Aegypten, durch England in Indien gedemuͤthigt wurde, setzte das siegreiche Al⸗ gier den heiligen Krieg fort und zwang die meisten christlichen Staaten den erniedrigenden Tribut zu zahlen, den der Koran allen Unglaͤubigen auferlegt. So war Algier der Trost der mu— selmännischen Welt, und der Ruhm seiner Reis oder Heerführer war groß in allen dem Halbmond unterworfenen Landern. Wenn die Muhamedaner auch noch nicht, wie wir, Journale haben, um die Neuigkeiten schnell zu verbreiten, so bieten ihnen doch ihre Lebensweise, ihr sozialer Zustand und die Gesetze ihrer Re⸗ ligion weit wirksanlere Verbindungs-Mittel dar, als man auf den ersten Blick glauben möchte. Groͤßtentheils Nomaden und mit einer erstaunlichen Leichtigteit der Ortsveraͤnderung begabt, fahren sie unzählige Heerden und ungeheure Karavanen von den gußersten Enden der Afrikanischen Wuͤste bis zu den Graͤnzen China's. Außerdem legt ihnen der Koran die Pflicht auf, we⸗ nigstens einmal in ihrem Leben die heilige Stadt Mekka zu be⸗ suchen und Burkardt zählte daselbst im Jahre 1813 mehr als 30,000 Pilger, die von allen Theilen der muselmaͤnnischen Welt dort zusammengestroͤmt waren. Auf diese Weise verbreiteten sich die Reuigkeiten durch das Geschwaäͤtz der Karavanen, in den Standlagern dieser Hirten, in den Bivouaks der Pilger, in den Bafars und in den Moscheen zuweilen mit ungemeiner Schnelligkeit. Im Jahre 1812 erfuhr die Englische Regierung in Indien das Resustat der Schlacht an der Moskwa und den Brand von Moskau durch Karavanen lange vorher, ehe Europaͤische Schiffe ihr diese Nachricht uͤberbrachten. Hierdurch wird es begreiflich, wie der Ruhm von Algier sich in Afrika und Asien verbreitet hatte und wie derselbe in eben dem Maße stieg, als der Halb— mond fast uͤberall dem Europäischen Genie unterlag. Dieser Ruhm war so fest begruͤndet, daß Muselmaͤnner in anderen Ländern ein religibses Werk zu thun glaubten, wenn sie dem Schatze der Stadt Algier ihr Vermoͤgen vermachten, wie ehemals fromme Ehristen den Commenden des Maltheser-Ordens. Alle diese Um⸗ stände hatten in der Bevölkerung von Algier eine Art von paint fihnnenr und einen Christenhaß erzeugt, der dort mit einer Hef⸗ tigkeit und Energie auftritt, wie vielleicht in keinem anderen Lande des Islams. Ein Kriegslied, welches jetzt unter den Zelten der Stamme gesungen wird, und dessen Uebersetzung mir ein Offizier der Afrikanischen Armee uͤbersandt hat, erinnert mit eben so viel Stolz und Schmerz an die Zeit, wo der Ruhm von Alge den Trost' der Kinder des Propheten und den Schrecken der Unglau⸗ bigen bildete. Diese Poesie, voll von einer wilden Energie, schließt mit einem beredten Aufrufe zum Märtyrerthum dessen die Glaͤu⸗ bigen theilhaftig werden wuͤrden, welche im 6 6 die Christen sterben. Der ö . . gegeben, er ist

ich eine Fr ĩ ugel getödte ö ; . dure . ,, d' Bandes. Wenn man im eivi⸗ lisirten Europa Krieg führt, so ist der Gewinn einiger Schlach⸗ ten und oft einer einzigen hinreichend, um der feindlichen Armee den Besitz einiger Städte zu verschaffen, wo die Faͤden einer komplizir⸗ ten Verwaltung zufammenlaufen, wo sich die Interess en und Angelegen⸗ heiten einer Provinz konzentriren, wo sich eine große Anzahl von Verbindungsstraßen vereinigen, und der Besitz dieser Staͤbte reicht hin, um den Widerstand voͤllig aufzuheben. Dies ist namentlich bann der Fall, wenn es der feindlichen Armee gelungen ist, sich der Hauptstadt des Landes zu bemächtigen, wo die Regierung ihren Sitz hat. Dann muß der Besiegte sich dem Gesetze des Stärkeren unterwerfen, denn außerdem, daß nunmehr sein Ver— theidigungs⸗System nach solchen Niederlagen nur noch sehr ge⸗ ringe Refultate haben kann, ist der Sieger in der That Herr aller großen Interessen des Staats, Herr des Vermögens Aller, Herr aller Mittel der organssirten Gewalt, und uͤberdies findet er auf dem Lande und in den Städten Steuerpflichtige, welche

und Transport⸗Mittel liefern und kennen kaum die ersten Elemente einer regelmäßigen Verwaltung,

ste sind gröͤßtentheils Nomaden. „das Lager in einem Augenblick abgebrochen; Greise, Frauen und

gendͤthigt, alle . Im Sommer macht die große Hitze unseren, nothwendig

fuͤnf Paketen Patronen und Lebensmitteln auf acht Tage, auf

ihm die Kriegskosten bezahlen muͤssen, mn, ,. die Lebens⸗ rbeiten verrichten muͤssen. In Afrika findet sich von dem Allen nichts. Die Einwohner

Wenn der Feind erscheint, ist

Kinder beladen die Lastthiere, treiben die Heerden, welche den eigentlichen Neichthum der Staͤmme bilden, vor sich her, während die Krieger den Rückzug decken und jeden Busch, jeden Felsen, jede Schlucht benutzen, um den Marsch des Angreifenden aufzu⸗ halten und dat urch den Ihrigen Zeit zu verschaffen, alle ihre Reich- thamer in Sicherheit zu bringen, dann verschwinden sie, ehe man sich dessen versieht. Hier gewinnt man durch eine Schlacht nur das Schlachtfeld und einige Leichen, nichts weiter. Es giebt al⸗ lerdings auch einige Städte in Algerien, aber sie sind von den

verachteten Rassen der Juden und Mauren bewohnt, die in den Augen der Araber nichts repraͤsentiren. Welche Städte, Algier und Konstantine ausgenommen, haben sie gegen uns vertheidigt? Keine. Abdel Kadel selbst ließ Mascara, Blida, Koleah, Mer deah, Miliana in Brand stecken, als wir uns derselben bemaͤch— tigen wollten; wir fanden nichts, als Ruinen, wo wir meisten— theils nicht einmal unsere Garnisonen unterbringen konnten. Wenn es uns daher in der Provinz Konstantine besser geglückt ist, als in den Provinzen Algier und Oran, so liegt dies darin, daß jenes Land weit mehr industrielle und kommerzielle Interessen hat, als die beiden anderen Provinzen; weil es eine weit großere An— zahl von Staͤdten und in den zahlreichen Bergketten, die es nach allen Richtungen durchziehen, eine zahlreiche Bevoͤlkerung besitzt; die durch ihre Dorfer, ihren Ackerbau und ihre Industrie an de

Boden gekettet ist; weil die Bevoͤlkerung der Thaͤler eine ander Rasse ist, als die der Gebirge, mit der sie sich nicht vermischt und die in zu engen Thaͤlern lebt, als daß das Nomaden Leben

sich dort hatte ausschließlich entwickeln koͤnnen, wie in der nu von Arabern bewohnten Ebene von Oran oder Algier; es lieg mit einem Worte darin, weil der Mensch in diesem Lande seing Familie, seine Huͤlfsmittel, Das, was ihm theuer ist, a. so leicht fortschaffen kann. Interessen beeinträchtigen, auch sind die Staͤmme im Allgemeinen treu, und in diesem Jahre haben mehrere den in Konstantinopel kommandirenden General ersucht, ihnen Soldaten anzuvertrauen, die sie mit der Europaͤischen Landwirthschaft bekannt machen konnten.

Die physische Beschaffenheit des Landes. Die Regentschaft Algier besteht bekanntlich aus der langen Kette des Atlas mit zwei schmalen Abfaͤllen gegen Norden und gegen Suͤ— den. Daher fehlt es an einem großen Wasserlaufe, den wir zu einer guten Vertheidigungs-Linie machen konnten; alle Fluͤsse in Algerien sind fast auf ihrem ganzen Laufe durchwatbar. Auch das Gebirge ist fuͤr uns, die wir bei allen unseren Expeditionen ein ungeheueres Material mitschleppen muͤssen, nur ein Hinder— niß; fuͤr die Araber ist es ein Leichtes, das Gebirge zu passiren und taglich sehen wir sie mit ihren unermuͤdlichen st Abhänge im Galopp hinaufreiten, wo unsere Infanterie, die doch hinsichtlich des Marschirens und der Gewandtheit ihres Gleichen sucht, nur mit Muͤhe folgen kann. Was haben wir da zu hoffen, wenn wir mit so endlosen Zuͤgen von Gepäck operiren muͤssen? Die meteorologische Beschaffenheit des Landes ist uns nicht weniger unguͤnstig, denn sie macht jede große Operation unmoglich, Im Winter ist uns die strenge Kälte im Wege, denn sobald wir unsere Kantonnements verlassen haben, sind unsere Truppen Nächte unter freiem Himmel zuzubringen.

mit schwerem Gepaͤck beladenen Soldaten jede Bewegung unmoͤglich. Der Anfang des Fruͤhlings und das Ende

des Herbstes sind stets durch Regen von unglaublicher Heftigkeit und Dauer bezeichnet. Wehe der Expedition, die von dieser

furchtbaren Suͤndfluth uͤberrascht wird! Ein Deutscher Offizier,

der den zweiten Feldzug nach Konstantine mitmachte, erzaͤhlte

mir, daß wahrend der vier Tage und vier Naͤchte, die der Ein—

nahme der Stadt vorhergingen, die Franzoͤsische Armee jener Plage ausgesetzt gewesen sey. Der Boden war so aufgeweicht, daß die Soldaten, um zu schlafen, kein anderes Mittel sahen, als das Bajonet von den Flinten abzunehmen, den Kolben gegen die Erde und die Muͤndung gegen die Brust zu stemmen, um auf diese Weise ihrem erschöpften Korper einen Stützpunkt zu verschaffen, dessen Gleichgewicht jeden Augenblick gestoͤrt wurde, denn an Niederlegen auf den Boden war nicht zu denken, man wuͤrde buchstaͤblich im Schlamm ertrunken seyn. Als eine benach⸗ barte Anhoͤhe mit Kanonen besetzt werden sollte, waren zweihundert Pferde kaum im Stande eine einzige Kanone in dem Schlamm, worin ste versunken war, in Bewegung zu setzen. Damals spannten sich die

gelang es ihnen endlich, die Batterie aufzustellen. Freilich unter, lag auch eine große Anzahl Soldaten den Anstrengungen. Es bleibt uns in der That zum Operiren nur die Zeit vom April bis Ende Juni im Juli verlieren wir der Hitze wegen immer viele Leute am Schlagflusse und vom Anfange des Septem⸗ ber bis gegen die Mitte des Oktober. Wenn endlich das Klima von Algier an sich sehr gesund ist, so sind es doch keinesweges alle Theile der Regentschaft. Um das Land gesunder zu machen, bedarf es der Arbeit des Menschen, und diese mangelt vollig seit Jahrhunderten. Die Ebenen und die Thaler, wo sich alle von den Bergen herabstrsmenden Gewaͤsser sammeln, und fuͤr deren Abfluß nicht gesorgt ist, sind daher durch Suͤmpfe verpestet und erzeugen die unseren Soldaten so gefährlichen Fieber. Der Na— tur uͤberlassen, bieten fast alle Gipfel des Atlas einen erschrecken⸗ den Anblick von Unfruchtbarkeit dar; ihre Erddecke ist in die Thaler hinabgespuͤlt, und sie gewähren dem Soldaten kein Hülfsmittel irgend einer Art. Die Thaler sind ubrigens trotz ihrer unbestreitbaren und wunderbaren Fruchtbarkeit fuͤr den Soldaten oft ein noch ungesunderes Operations-Terrain, weil er da nicht einmal Holz findet. Verwaͤstet durch die Sorg⸗ losigkeit der Araber oder verbrannt, um als Duͤnger fuͤr ihre erbaͤrmliche Acker⸗Kultur * dienen, sind die Wälder von dem Boden der Regentschaft ast verschwunden. Bei der Expedition nach Konstantine trug jeder Soldat, außer seinen Effekten, den

dem Tornister noch ein kleines Buͤndel Holz, um die Suppe * . Hierzu kommt noch, daß man, da es nirgends etwas . ? . giebt, nothwendig fuͤr die ganze Dauer des Feldzugs . und alles für die Hospitäler Erforderliche mit— n, muß, und da es nirgends Landstraßen und Wege giebt, licht nn , . e Material auf die kostbarste, umständ—⸗ thi . . n gste Weise, namlich auf dem Ruͤcken der Maul— es sind die großen Schwierigkei ie wi

gkeiten, gegen die wir zu

ö ͤ 1 noch die anfängliche Undekanntschaft uit en Sitten, den Gebräuchen der Bevölkerung zu

rechnen, di * r er g n e, Sie sehen, daß dies Alles uns

Sie sollen nach Amerika bestimmt seyn.

man unterm Sten, daß die Kriegsschiffe „Monarch“ und „Ver⸗ ; 93 ; non“ den Befehl erhalten hätten, sich zu verprovilantiren und fruͤhere Finanz⸗Minister, Don Joseph Alvarez Mendizabal, bei⸗

Es heißt leselb wohnten. heißt, dieselben seyen ebenfah hatte zuerst das Wort, und legte freimuͤthig die mißliche Lage

nahe an 600,090

325

nen. Wir werden ohne Zweifel noch lange angegriffen und der Mittel gefunden haben wurden, ihre Wetke in Belgien gegen

Unfähigkeit, zu kolonistren, beschuldigt werden; aber wie anger Zeit bedurften nicht die Römer von dem ersten Punischen Kriege bis auf Sylla, um ihre Herrschaft in Afrika definitiv zu befesti⸗ gen? Hatten sie, ö. n,, 265 . an 6 ü roberungs⸗Ver esem Lande, so viel nach ihrem ersten 9 S , s

Großbritanien und Irland.

gethan, wie wir seit 183607

ausgegeben. des gesetzlich bestimmten Systems noch au voͤllige

ntragen, nicht berechtigt sey,

singoͤr erhoben wuͤrden, eine Revision , . Ostsee⸗Haͤfen zu erleichtern. 39 . ö. Lesung der Bill, wonach die Juden von dem Eide entbunden werden sollen, der bei der Uebernahme von staͤdti⸗ schen Aemtern abgelegt werden muß. Sir R. Inglis widersetzte sich dieser von Herrn Hawes eingebrachten Maßregel, Lord J Rufseil aber bekämpfte die Einwendungen dieses Tory— Mitgliedes aufs entschiedenste, indem er erklaͤrte, daß er zwar die Ausschließung vdn Bekennern einer anderen Religion von christ— lichen Kirchenaͤmtern fuͤr angemessen halte, aber nicht den gering⸗

sten Grund sehe, weshalb Jemand, seines Glaubens bekenntnisses wegen, von irgend einem bürgerlichen Amt ausgeschlossen werden sollte. „Das ehrenwerthe Mitglied“, sagte der Minister am Schluß

seiner Rede, „wendet namentlich ein, daß die Juden, wenn man sie

zu Gemeinde⸗Aemtern zuließe, am Ende auch alle anderen Privilegien

Britischer Unterthanen und selbst die Zulassung ins Parlament fordern wuͤrden. sagen, was die Juden in Zukun

, nich möchten; so viel aber weiß ich, daß, wenn sie alle andere Privi— Dort konnen wir jeden Augenblick die n z . 6 . legien fordern, ich ihr Gesuch unterstuͤtzen werde.“ (Großer . , . Lgieues i Bei der Abstimmung ergaben sich 137 Stimmen fuͤr, und Die Waßenzüge legten in derselben zeit wehr als C d'ogd dien

24 gegen die Bill, so daß dieselbe mit einer Majorität von 113 Stimmen zum zweitenmal verlesen wurde. schuß wurden dann 8 Mill. Pfd. aus dem konsolidirten Fonds zur Deckung der ausgegebenen Schatzkammerscheine bewilligt.

London, 11. Marz. Die „Times“ brachte gestern in

einer zweiten Ausgabe ihres Blattes neue Nachrichten aus den

Vereinigten Staaten (s. unten den Artikel von Nord⸗Amerika) unter der Ueberschrift „Krieg mit Amerika“; sie meldete, daß der Senat mit einer bedeutenden Majorität die Vertreibung der Eng— laͤnder aus dem streitigen Gebiet beschlossen und erklaͤrt habe,

dasselbe geh re, kraft des Gränz-Traktats von 6 unzweife haft den Amerikanern; auch sollten Fonds und Streitkräfte der , 83 Üünion angewendet werden, um diese Maßregeln zu vollztehen, hpe iche ft den Anschütß an den großen Deutschen Zoll'Per=

Es zeigt sich jedoch heute, daß das genannte Blatt vermuthlich

im ersten Augenblick eine Resolution des Senats von Maine für

einen Beschluß des Kongreß⸗Senats zu Washington gehalten hatte. Die heutigen Blaͤtter uͤberschreiben daher auch ihre ausfuͤhrlicheren

Berichte aus Amerika nur „muthmaßlicher Krieg mit den Ver⸗ einigten Staaten“. An der Boͤrse waren diese Nachrichten heute

der allgemeine Gegenstand des Gesprächs und druͤckten die Fonds

herab, da jedenfalls, welchen Ausgang die Sachen auch nehmen mögen, der Fruͤhjahrs-Handel zwischen den beiden Laͤndern durch den jetzigen gespannten Zustand sehr leiden durfte, wozu noch koͤmmt, daß die traurige Lage der Bank der Vereinigten Staaten vermuthlich das ganze Jahr hindurch den Unternehmungsgeist in Amerika laͤhmen wird. Die Tory-⸗-Blaͤtter wollen die Hoffnungen nicht theilen, welche die ministeriellen auf die Regierung des neuen

Praͤsidenten der Vereinigten Staaten setzen, der am J. März sein Amt

angetreten haben muß; sie erinnern daran, daß selbst die Herren Web⸗ ster und Granger, welche als Mitglieder des neuen Kabinets und

als sehr friedlich gesinnt bezeichnet werden, sich mit Hinsicht auf

die Graͤnzfrage sehr entschleden gegen Großbritanien ausgespro— chen hätten, und daß dem Ersteren selbst in einer sehr kriegeri— schen Versammlung zu Buffalo eine Danksagung fuͤr seine fruͤ— here energische Vertheidigung der Amerikanischen Rechte in der

Sache des Dampfboots „Caroline“ votirt worden sey. Das Ein— zige, worauf die Tory-Blaͤtter noch einige Hoffnung auf Erhal—

tung des Friedens schoͤpfen, ist der schwache Vertheidigungs— zustand der Vereinigten Staaten.

nach Spithead zu begeben.

nach Amerika bestimmt.

Einem in Alexandrien verbreiteten Geruͤcht zusolge, waͤre der

jetzt dort befindliche Commodore Napier dazu bestimmt, das ; Kommando der Britischen Expedition in erh zu übernehmen. ter den gegenwartigen Umstaͤnden unerläßlich, die Armee auf Der in einer Versammlüng sammtlicher Actionaire der verei, dem Fuße, auf dem sie sich besinde, aufrecht zu erhalten;

ö man könne nicht richt lautet sehr guͤnstig, indem der reine Ertrag während der bis jetzt

6 Jahre ihres Bestehens jedes Jahr sehr ansehnlich gestiegen ist;

nigten Actien⸗Bank von London und Westminster erstattete Be—

derselbe belief sich nämlich im Jahre 1835 auf 8400, im Jahre 1836 auf 15, 000, im Jahre 1837 auf 32,000, im Jahre 1838 auf 35,000, im Jahre 1839 auf 46,900, im Jahre 1840 auf z, oo Pfd. St. Pfd. St. und soll durch Ausgebung ven 10,000 Neserve⸗Actien auf 800,000 Pfd. gesteigert werden.

Der Herzog von Wellington gab dieser Tage dem diploma—

zoͤsische Geschaͤftstraͤger fehlte.

Niederlande.

Aus dem Haag 12. März. Hollaändischen Blattern zu— folge, ist der General List zum Posten eines General- Gouverneurs von Niederlaͤndisch⸗Indien bestimmt.

Belgien.

Brüssel, 13. Maͤrz. Die Französische Schriftstellerin George Sand, oder vielmehr ein sie hier vertretender Buchhändler, hat die hiesige Buchhandlung Haumgnn u. Comp. wegen Nach drucks verklagt. Der Buchhaͤndler Jamar zeigt namlich einen Vertrag vor, wonach ihm George Sand von ihrem letzten Buche „Le Compagnon du Tour de France“ das Verlagsrecht fuͤr Bel— gien verkauft hat und klagt nun gegen Haumann u. Comp., die diesen Roman nachgedruckt haben. Man ist begierig auf die ge⸗

t eit des Kampfes und der Ausgaben aller Art in Aussicht stellt, ehe wir befriedigende gesu bl erlangen kön⸗

richtliche Entscheidung, da, wenn diese zu Gunsten der Klägerin ausfällt, die Franz dischen Schriftsteller . ein 3

von Duffel uber Lierre, Tournhout, e, und

Nun kann ich ö. keinesweges wissen oder

. eneigt seyn t zu verlangen geneigt seyn rn, n,.

Im Subsidien⸗ Aue nach für die Lieue 16 Fr. 55 Cent., wobei a

DZurchschnittskosten fuͤr die Lieue betrugen

den Nachdruck zu sichern.

Man spricht hier von einem neuen Pros t, n Sen,

anzulegen. Die Herren, welche sich an die itze des Unter⸗ * stellen, . 2 werde , , d Fr., die anze Bahn nur ill. Fr. kosten. 9 66 ; 64 den Stand der Eisenbahnen in Belgien

nister der offentlichen Arbeiten in einem offiziellen Veri jte:

3b. Dezember 1840 waren sowohl fur die bereits befahren,. Sectionen und fuͤr das Transport, Material als . r die im Be begriffenen Abtheilungen im Ganzen zo, god, 296 r. 98 Am J. Januar ISif waren zur Vervollst

fir e ben 1 fur Beendigung der gegenwärtig befahrenen Sect 3,334,900; 2) fuͤr die Vervollständigun des fuͤ

ür das 2. System nothwendigen Materials 3,778,500, 3) fuͤr die in Baäu begriffenen Sectionen 404612, 300, im N,, Fo Fr. Bau der Bahn im Innern des Landes thätig

Ganzen also Während die Verwaltung sich bestrebte, den u betrei⸗

ben, versaͤumte sie auch nichts, um die Fortsetzung derselben auf

den 8 . Gebieten zu sichern. Die neuerliche Uebereinkunft

mit der Rheinischen Gesellschaft sichert die baldige Herstellung einer Eisenbahn von dem Meer und Antwerpen an den Rhein, und gestattet Belgien, bei der Tarif ⸗Bestimmung auf dem Preu⸗ ßischen Gebiete seine Stimme mit geltend zu machen. Das Bud⸗

et fuͤr Igih bewilligte für die Eifendahn im Gan gen 3, C0, 000 gr. wovon die Betriebs- Kosten auf 13 Sectionen während des ganzen

Jahres und auf einer Section acht Monate hindurch gedeckt werden sollten. Dieselbe Summe war im vorhergehenden Jahr

für eine weit beschränktere Benutzung der Bahn bewilligt; es gelang reichen.

jedoch, durch Ersparnisse aller Art, damit auszu-

In dem Central, Magazine zu Mecheln und in den anderen Magazinen uns Werkstätten' befanden sich uͤbri⸗ gens zu Ende des Jahres Materialien ze. fuͤr eine bedeutende Die Bettiebskosten haben bisher, seit sechs Jahren, bis 31. Dezember 1810, im Ganzen 10,636,177 Fr. betragen.

zuruͤck, und der Durchschnittspreis eines en e, dem⸗ e Unterhaltung s⸗ kosten der Bahn, des Materials, die allgemeinen Ausgaben so

wie der Werth der bedeutenden Vorräthe mit inbegriffen sind

i Jahre 1S5ß wurden 16,074 Lieues zurückgelegt, und die . ; . es Ten 1836 „öl Lieues, ä Fr. d Cent. i837 61, sda Lięues, 19 Fr. ze Cent; Tsa 129 755 Lines, 21 Fr. 23 Cent. 1338 136 keen ir Fr' os Eent. 1810 2536, ei Lieues, i Fr. 68 Eent.

Deu tsche Bundes staaten.

Detmold, 4. März. (M ind. en m, Wir köoͤn⸗ nen die angenehme Nachricht mittheilen, daß das uͤrstenihum

band wirklich entschieden hat. 9 Schweiz.

Baselland. Der Landrath ertheilte seiner Gesandtschaft folgende Instruction fuͤr die außerordentliche Tagsatzung: „Die hohe Gesandtschaft wird sich dahin aussprechen, daß der hiersei⸗ tige Stand zur Zeit sich nicht veranlaßt finde, über die berührten Verhaͤltnisie im Kanton Aargau sich auszusprechen, bis die he— theiligte Regierung zu unparthetischer und leidenschaftsloser Wuͤr⸗ digung einen aktenmaͤßigen Bericht vorgelegt haben wird. Es wird dieselbe dahin wirken, daß die übrigen Mitstände dem Stande Aargau ebenfalls das ihm zustehende Vertheidigungsrecht unverkuͤmmert gewaͤhren und gegen ein allfällig entgegenge— setztes Verfahren als unbillig und reglementswidrig protestiren. 27 In Bezug auf die Intervention auswaͤrtiger Staaten oder Personen wird die h. Gesandtschaft unter Berufung auf die garantirte Sebstständigkeit der Schweizerischen Eidgenossenschaft, sede derartige Einmischung in unsere inneren Angelegenheiten auf das bestimmteste von der Hand weisen. 3) Endlich wird die h. Gesandtschaft dahin wirken, daß die Staͤnde auf dem Wege der gegenseitigen Belehrung dahin gebracht werden, daß die vorlie⸗ gende Frage nicht zu einer Kollision zwischen den Eidgenossen fuͤhre, sondern die Ruhe und Eintracht fort und fort mehr be— festigt werde. Sämmtliche drei Artikel wurden einstimmig ange—

Das Kapital der Bank beträgt gegenwärtig ) ; . 3. 3e 8 position unterstuͤtzt haben. Ein anderes Mitglied bemerkte, die

tischen Corps ein glänzendes Diner, bei welchem bloß de 54 ; ; glanz hem bloß der Fran dieser Sitzung jedoch kein definitiver Beschluß gefaßt.

nommen, und dann zum Gesandten Herr Landrath Steph. Gutz=

willer erwählt. .

Aus Portsmouth wird unterm 6. Maͤrz gemeldet, die / Kriegsschiffe „Indus“ und „Tweed“ seyen ausgelaufen, um sich

. aten vor die Kanonen und unter Absingun National⸗ Liedern 26 . nach Spithead zu begeben und dort weitere Befehle zu erwarten.

Spanien. Madrid, 4. März. Im Palaste ist unter dem Vorsitze

Aus Shẽrneß des Herzogs von Vitoria ein großer Ministerrath gehalten wor⸗ , den, welchem alle Chefs des Finanz-Ministeriums, so wie der

Der gegenwaͤtige Finanz⸗Minister, Herr Gamboa, des Schatzes dar; die Armee verschlinge die wenigen Fonds, die man zur Disposition habe; nichts desto weniger sey es un⸗

daran denken, gemachten Schritte, um seyen fruchtlos geblieben;

sie zu verringern; alle ein Anlehen zu kon⸗

trahiren, es werde unmoglich

seyn, ein Anlehen zu Stande zu bringen, so lange man sich

nicht dazu entschließen werde, mit der Engiischen Regierung den auf die Einfuhr der Baumwollen⸗Waaren der Britischen Fabriken bezuͤglichen Vertrag einzugehen. Herr Mendizabal soll diese Pro⸗

Nation könne 40 his 50 Millionen Realen jährlich sparen, wenn man die Corps der Carabiniers und Kuͤstenwächter aufhebe, deren Dienst durch die Armee versehen werden konne. Es wurde in

Die Regierung soll beunruhigende Nachrichten uͤber den Zustand von Valencta, Castellon de la Plana, Alicante und Mur—⸗

cia erhalten haben, wo wegen Aufhebung der patriotischen Ver⸗

eine ernstliche Unruhen auszubrechen drohten. Die in Ocafia k Truppen haben Befehl erhalten, sich Valencia zu nähern.

Aegypten.

Alexandrien, 24. Febr. (Times.) Die Bestimmung des Hattischerifs Über die Vererbung des pee, ,,,. wird dom Pascha für die unerträglichste von all , ehalten. Er hat dem Commodore Napier o 6h einer solchen Einmischung in seine vaͤterl unterwerfen und in eine Anordnung offenbar nur das Mittel seyn wurde. seinen Nachkommen auszusden. und Handels⸗Kommissarien soll er sich

besonders da dlese Zweige doch fo