1841 / 84 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

euerschli und es fehlte uns eine Million Ki⸗ 6 * ** das in diesem Zweige

wendeten shaus; man schloß zum Preise von 1 k ab, beiläufig ein gerin⸗ 9 reis, als die bezahlten; da aber jenes Hans nicht gewiß war, ob Rußland eine so bedeutende Quantitat ven Tupfer erportiren lassen würde, so wollte es sich nur bedin⸗ ungsweise verpflichten; wir waren wohl gezwungen, diesen Vor⸗ an anzunehmen, und wenn man uns jetzt einen Vorwurf dar⸗ aus macht, derartige Kontrakte , ,, zu haben, so vergißt m daß Niemand an unserer Stelle anders hätte verfahren können. Man hat auch von den Pferde“ Ankaͤufen gesprochen; diese Ankäufe haben zuförderst nichts mit der Dringlichkeits Frage gemein; denn auch ohne den Traktat vom 15. Juli hätte unsere Ravallerie remontirt werden muͤssen. Die Lieferungs, Kontrakte wurden dadurch außerordentlich erschwert, daß alle Lieferanten übereinstimmend die Klausel verlangten, daß der Kontrakt fuͤr ungkltig erklärt werde, sobald Deutschland die Pferde⸗Ausfuhr ver⸗ biele. Dies geschah, und es mußten demnach neue Kontrakte abgeschlos. sen werden. Dessen ungeachtet hat die Regierung 19, 000 Pferde a gekauft, deren Preise die fruͤheren Tarife nicht uͤbersteigen. Mir scheint, daß der Kriegs-Minister eher Dank als Vorwürfe verdiente. Herr von Tracy berührte hierauf eine Ausgabe von 5000 Fr., die man einem Schriftsteller bewilligt habe, um angeblich die Frage wegen der Emancivation der Sklaven in den Kelonieen zu studiren. Um aufrichtiger zu seyn, haͤtte man sagen muͤssen, daß diese Mission zum Zweck habe, jener Person die Mittel zu verschaffen, sein Werk zu Gunsten der Sklaverei zu vollenden. Mehrere Stimmen: „Sie verwechseln Herrn Capo von Feuillide mit Herrn Granier von Cassagnac.“ Herr von Tracy? „Beide sind Anhänger der Sklaverei, und Keinem von Beiden hätte man eine sosche Mission in einem Augenblicke übertragen müssen, wo von Abschaffung der Sklaverei die Rede ist.“ Herr Thiers suchte in seiner Antwort besonders den Verdacht von sich abzuwälzen, daß er den Absichten der Kommis⸗ sion wegen Abschaffung der Sklaverei auf heimliche Weise habe entgegenzuwirken gesucht. Die Unterstuͤtzung, die er dem Herrn von Feuillide habe angedeihen lassen, sey ein bloßer Akt der Mildthaͤtigkeit gegen einen verdienstvollen Literaten gewesen; wenn er ihn haͤtte bestechen wollen, so würden jene 5000 Fr., gewiß nicht oͤffentlich in dem Budget figurirt haben. Da die Kammer nicht mehr vollzählig war, so wurden die weiteren Verhandlun⸗ gen bis auf morgen vertagt. ̃ * igen vom 19. März. Zu Ansang der heutigen Sitzung wurde uͤher den dem Herrn von Feuillide bewilligten Kredit von 5000 Fr. abgestimmt und derselbe mit ziemlich be⸗ deutender Majoritüt verworfen. Hierauf interpellirte Herr Lherbette den Minister der auswärtigen Angelegenheiten uber die Sendung des Herrn von Sercey nach Persten, und fuͤgte die Frage hinzu, od es wahr sey, daß das Ministerium damit um— gehe, die Politit der Isolirung aufzugeben. Herr Guizot er— klaͤrte daß er auf die letztere Frage nicht antworten koͤnne. Was die Mission des Herrn von Sercey betreffe, so habe dieselbe einen doppelten Zweck gehabt, einen politischen und einen kommerziellen. Herr von Sercey habe sich überzeugen sollen, von welcher Art der Einfluß Rußlands sowohl als Englands in jenem Lande sey; man werde begreifen, daß die Minister nichts uͤber diesen Gegen⸗ stand veröffentlichen könnten. Der kommerzielle Zweck sey in so⸗ fern erreicht, als in der Folge die Zahl der Handels⸗-Agenten in Persien vermehrt werden wuͤrde. Bei Abgang der Post be fand sich Herr Tachereau auf der Rednerbuühne, um einige Aus⸗ gaben des Franzoͤsischen Botschafters in London zu bekritteln.

Paris, 19. März. In Bezug auf die dem Ministerium vom J. Marz in der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer gemachten Vorwürfe bemerkt das Journal des Débats— „Es ist gar keinem Zweifel uuterworfen, daß unsere Armee vermehrt werden mußte, und wir haben heute eben so wenig als im Mo⸗ nat September v. J. Lust, dem Ministerium vom J. Maͤrz die Vorsichts Maßregeln, welche es damals ergriff, zum Vorwurf zu machen. Die Allianz mit England war uns 2600, 000 Mann werth, und als dieselbe gebrochen wurde, mußten wir in unseren eigenen Hulfsquellen das Mittel finden, Europa die Spitze zu bieten, Die allergewoͤhnlichste Vorsicht gebot dies. Aber Eins ist dabei wohl zu bedenken. Die Minister koͤnnen sehr gute Ideen haben, aber die Charte verlangt, daß sie dieselben, wenn eine dauernde Ausgabe daraus hervorgeht, vor ihrer Ausfuhrung der Geneh⸗ migung der Kammern vorlegen. Wenn auch Herr Thüiers das Genie eineg Louvois haͤtte, so wuͤrde die Charte ihn nicht von dieser Formalitaͤt entbinden, die fuͤr ungeduldig Geister vielleicht störend, aber fuͤr die Steuerpflichtigen heilsam ist. Wenn es anders wäre, wozu natzte denn die muͤhevolle Er⸗ oͤrterung des Budgets? Herr Thiers hat 12 neue Re— glmenter errichtet; wer wird ein anderesmal einen ande⸗ ren Minister verhindern, deren 24 zu errichten? Wie! Man sollte in der Zeit zwischen den Sessionen durch eine einfache , r , egeln umstuͤrzen können, die die Charte aufgestellt hat! ir sollten 6 Monate lang eine constitu⸗ tionelle Regierung haben, und während der anderen 6 Monate einer unumschränkten Gewalt gehorchen! Es sollte nicht genug seyn, daß man der Regierung das Recht bewilligt hat, bei un⸗ vorhergesehenen Fällen und unter dringenden Umstaͤnden voruͤber⸗ gehende Kredite zu bewilligen; ein Minister sollte das ganze Bud—⸗ Zet uͤber den Haufen stoßen, und statt irgend einer Verantwort⸗ lichkeit zu den Kammern sagen können. Ich habe eine vortreff⸗ liche Idee gehabt: ich habe dieselbe ohne die Kammern ausge⸗ fuͤhrt; ich freue mich, es gethan zu haben; votiren Sie mir einen feierlichen Dank! Wir erwiedern dem Herrn Thiers, daß Nie⸗— mand ihm uͤber sein Benehmen den geringsten Vorwurf wuͤrde machen konnen, wenn er vor Ansfuͤhrung seiner Plane die Kam mern zusammen berufen, und ihre Genehmigung erlangt haͤtte. Lassei uns das Kapitol besteigen! ist nur in Seipio's Munde eine gute Antwort.“ .

Die Arbeiten an den Befestigungen von Paris schreiten von Bagnolet uͤber Belleville und die Höhen von Pres-Saint-JGer— vais nach der Bruͤcke von Flandern thätig vorwärts. Mehrere Tausend Mann sind auf dieser Linie beschäftigt, und der Graben ist beinahe vollendet. Auf den Hoͤhen von Belleville und Char⸗ mont wurden die Arbeiter anfangs durch hervorspringende Quel— len sehr behindert; jetzt aber machen sie rasche Forischritte und man hat 1j die Wagen, dieldie uͤberflässige Erde fortfahren, Eisen⸗ schienen gelegt. Das Material zum Bau des Mauerwerks trifft in Masse ein, und man glaubt, daß die Menrer bald ihre Ar⸗ beit beginnen werden. Auf den Höhen von Welleville hat man

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nach dem von der Deputirten⸗ Kammer angenommenen Entwurf 72 Straßen. Unter den Arbeitern, die bei den Fortificationen der Haupt—

u. s. w. zu erhalten, bedenklicher Weise um sich. Bereits haben mehrere Verhaftungen stattgefunden.

Die Passiva des Notar Lehon werden auf mehrere Millio— nen geschatzt. Man nennt eine Dame, die allein 1, 200,009 Fr. u fordern hätte. Man glaubt, daß der Bruder des Herrn ehon, Belgischer Gesandter in Paris, der ein kelossales Vermoͤ⸗ gen besitzt, unterstuͤtzend zutreten werde. Es sollen heute aber⸗

kommen waͤren. Die verwittwete Herzogin von Nassau ist in kommen und im „Hotel de Londres“ abgestiegen.

Paris ange⸗ Der Gesund⸗

gen, von denen 40

für den Bau des Glacis mehrere Häuser demolirt. Eine Menge Leute sind am Bau der Militairstra m,, sch 2 . lings der ganzen Besestigungslinig fortigufen 3 e Arbeiten an den Forts von Alfort ünd, Mont Vale⸗ en sind so vorgeschritten, daß man hald an die Grundmauern Hand ansegen kann. Die bastionirte Ringmauer durchschnejdet

arttemberg, hat sich um vieles wieder gebessert. Der Gefundheitszustand des Herrn Teste, Ministers der oͤf—⸗

fentlichen Bauten, hat sich in der vergangenen Nacht so sehr ver⸗

schlimmert, daß man an seinem Wiederaufkommen zweiselt.

Dlle. Sophie Löwe ist von dem Direktor der Italianischen

per in London fuͤr die diessaͤhrige Saison mit 30,900 Fr. en—

agirt worden. Im kuͤnftigen Herbst wird sie wahrscheinlich ein

ngagement bei der Italiänischen Oper in Paris annehmen. err Laporte, der ihrethalben nach Paris kam, soll gleich nach nhöoͤrung der von Graun fuͤr die Mara komponirten Arie „mi venti“ den Kontrakt mit Dlle. Löwe abgeschlossen haben. Börse vom 19. Marz. Die Franzoͤsischen Renten waren der Boöͤrse heute sehr gesucht, und zwar in Folge eines Arti— s im gestrigen „Courrier Beige,“ welcher als positiv meldet, Herr von Bourqueney, der Franzoͤsische Botschafts-Secretair in London, habe am vorigen Sonntag einen, in vier Artikeln abge— faßten, auf den Grundsatz der Schließung der Dardanellen bezuͤg— lichen Vertrag mit unterzeichnet. Man war der Meinung, daß dieser Schritt Frankreichs dieses Land als wieder eingetreten in das Europaische Buͤndniß erscheinen lasse, und sede Kriegsbesorg⸗ niß aufhebe.

Großbritanien und Irland.

London, 19. März. In den letzten Sitzungen des Par— laments kam weiter nichts von allgemeinerem Interesse vor, als daß gestern im Unterhause ein Antrag des Herrn Easthope, wo— nach das Haus die Einsperrung des Dissenters, Herrn Baines, wegen Verweigerung der Kirchen-Steuern fuͤr eine Verletzung der Religions-Freiheit erklären sollte, und welchem sich der Mi⸗ nister Lord J. Russell widersetzte, weil dies geradezu zu Wider⸗ stand gegen die Gesetze, unter dem Vorwande von religiösen Ge⸗ wissens⸗Skrupeln, aufmuntern hieße, nur mit einer Majoritaͤt von 5 Stimmen verworfen wurde, freilich aber bei einem sehr duͤnn besetzten Hause, denn es waren nur S5 Mitalieder zuge⸗

faͤr und 45 gegen die Easthopesche Motion stimmten.

Nach der Morning Post soll, Briefen aus Paris vom 17ten d. M. zufolge, der Franzoͤsische Geschäftstrager am Lon⸗ doner Hofe, Herr von Bourqueney, den Auftrag erhalten haben, Lord Palmerston mündlich die veremtorische Weigerung des Fran. z8sischen Kabinets anzuzeigen, dem letzten Protokolle der Londo⸗ ner Konferenz beizutreten, so lange nicht Mehmed Ali die Erb— lichkeit der Regierung Aegyptens in direkter Linie zugesichert sey. Herr von Bourqueney soll indeß zugleich beauftragt seyn, zu äͤu— ern, das Franzöͤsische Kabinet erwarte von der Weisheit der vier Mächte, daß sie alle Hindernisse rasch zu beseitigen wissen wer⸗ den, damit Frankreich aus seiner Isolirung herauszutreten ver⸗ möge. Daß Herr Guizot die Abberufung Lord Ponsonby's aus Konstantinopel verlangt habe, wie einige Blätter behauptet ha— ben, erklart der Pariser Korrespondent der „Post“ fuͤr unwahr, glaubt aber, daß Oesterreich Vorstellungen wegen des Beneh⸗ mens des Britischen Botschafters gemacht habe oder noch machen wolle.

Der Morning-Advertiser sagt, es sey das Geruͤcht all— gemein verbreitet, bei dem Herzoge von Wellington habe eine Versammlung von mehr als 300 Konservaliven unter dem Vor⸗ sitze Sir Robert Peels stattgefunden, und es ware von dieser Versammlung beschlossen worden, daß man die Opposition gegen die Minister so lange ruhen lassen wolle, als die Differenz mit den Vereinigten Staaten dauern wuͤrde. Hieraus ist es vielleicht auch zu erklären, wie der Herzog von Wellington seine Ansicht uber die Rechte des katholischen St. Sulpicius-Seminars in Montreal so plotzlich andern konnte, da er noch kurz vorher in der Verleihung von Corporations Rechten an jene Anstalt, um dieselbe zu erichtlicher Disposition uͤber die ihr bei der Abtretung Kanada's von ö an England reservirten lehnsherrlichen Einkuͤnfte von der

nsel i, , ermächtigen, eine Verletzung des Prinzips der Re⸗ en wollte, wogegen er bei dem Antrage des Bischofs von Exeter erklärte, er habe sich aus den vorgelegten Dokumenten

formation erbli

äberzeugt, daß die Regierung ganz im Sinne fruͤherer Parla—⸗ ments Akten gehandelt habe, dle der besagten Anstalt jene Rechte

Ee, Der Herzog mochte auch gerade unter den jetzigen erhaͤltnissen eine neue Aufregung der Kanadter fuͤr gefährlich

halten. Aus den Reden der Minister, Lord Palmerston und Herrn Labouchere's, womit dieselben den Antrag des Herrn Hutt hin⸗ sichtlich der Sundzoͤlle beantworteten, sind noch einige interessante Stellen hervorzuheben. Der Erstere sagt unter Anderem:

„Die Regielung hat vor einiger Zelt der Vänischen Regierung eine Rittheilung über diesen Gegenstand durch den Pritischen Gesant—⸗ ten in Kopenhagen zugehen lassen. Das Resultat dieser Mittheilung ist gewesen, daß der Dänische Gesandte an unserem Hofe, der zu jener Zeit . Urlaub abwesend war, eigens zu dem Zwecke zurückkehrte, um die linterbandlungen über die Sache zu führen; und ich fühle mich gegen die Dänische Regierung verpflichtet, zu erklären, daß sie in der über die Sache gemachten Mittheilung die unzweidentige und nicht verho⸗ lene Lbsicht kundgegeben hat, die Frage so zu behandeln, daß man eine genügende Erledigung zu erreichen hoffen darf. Ich slimme mit mei⸗ nem chrenwerthen Freunde darin überein, daß wir mit Recht die Zah⸗ lung des Zolles nicht bestreiten können, der legal dem Tarif gemäß er⸗ hoben wird, aber wir behaupten, daß der größte Theil der im Sunde erhobenen Zölle dem Traktate gemäß nicht erhoben wer⸗ den darf. In cinem Punfte nur kann ich meinem ehren werthen Freunde nicht beistimmen, nämlich darin, daß der Zoll dazu beigetragen haben sollte, den Handels⸗Verkehr Großbritaniens in der

stadt verwendet werden, bilden sich Coalitionen, um hoͤhern Lohn In den letzten zwei Tagen griffen sie in

mals Verhafts⸗Befehle g'gen zwei andere hiesige Notare erlassen worden seyn, denen jene Herren aber durch die Flucht zuvorge⸗

eitszustand ihres erlauchten Vaters, des Prinzen Paul von

Aufrechthaltung dieses Zolles ihre Einnahme nicht vermehrt, und daß durch die von Großbritanien geforderte Herabsetzung des Zoll⸗Betrags in der Wesse, daß der Handel wieder in den natürlichen Kanal zurück⸗ gelangen könnte, die Einnahme Dänemarks keine bedeutende Vermin⸗ redung erleiden würde, wenn überhaupt eine Verminderung stattfände.⸗ 167 Handels-Minister, Herr Labouchere, fuͤgte noch hinzu: „Dänemark ist unseren Forderungen dadurch entgegengekommen, daß es sofort und ohne Weiteres eingestand, es müsse eine durchgän⸗ gige Revision jener Zölle mit so wenig V dali ä J g Verzug wie möglich stattfinden; und es ist aller Grund vorhanden, zu glauben, daß man zu einer ge⸗ nügenden Erledigung der Sache gelangen wird. Die Wichtigkeit einer deßtnitiven Erledigung der Angelegenheit ist der Sänischen Regierung vor der Wiedereröffnung der Schifffahrt In, zer Ostses vor Augen ge legt werden, und dieselbe hat sich willig erklärt, den Anträgen so weit wie möglich nachzukommen; da aber die Frage schon lange obwastet so wurde es für unmöglich befunden, sie sofort zu erledigen; um aber ihren guten Willen zu zeigen, hat die Dänische Regierung sich bereit gezeigt, Konzessionen in Bezug auf einige wesentliche Differenzpuntte zu machen. Diese Konzessionen entsprechen zwar den gerechten Erwar⸗ ungen Englands noch nicht, sie sind aber nicht in der Absicht ge⸗ schchen, um die Sache hinzuhalten, und man konnte daher kein Be⸗ denken tragen, sie anzunehmen.“ Einer zwischen England und Hannover abgeschlossenen Uebereinkunft zufolge, soll, wie der Standard meldet, eine ge⸗ mischte Kommission in Hamburg zusammentreten, um uͤber die Schifffahrts-Verhaͤltnisse auf der Elbe zu berathen, insbesondere so weit eine noͤthig erscheinende Revision des Stader Zoll⸗Tarifs in Betracht kommt. Der Brittische Commissair hat bereits Lon— don verlassen, um sich an seinen Posten zu begeben.

Nach Aktenstuͤcken, welche vom Unterhause bekannt gemacht worden sind, hat sich die Zahl der einregistrirten Waͤhler in Ir— land seit 1535 bereits um 20,000 vermindert und belaͤuft sich jetzt etwa auf 84,000. ;

Die Niger Expedition, deren drei Schiffe jetzt zu Woolwich versammelt sind, wird in der ersten Woche des Aprils nach Afrika unter Segel gehen. Jedem der Schiffe werden 15 Farbige bei— gegeben, weil man diese zu den Schiffsarbeiten im tropischen Klima fuͤr geeigneter haͤlt.

Das Packetschiff „Sheldrake“ ist mit Nachrichten aus Vera⸗Eruz vom 27. Januar und aus Tampico vom 21. Februar eingetroffen, die indeß nichts von Belang melden, als

men bestätigt. Der „Sheldrake“ hat fuͤr Rechnung von Kauf— leuten etwa 863,000 und fuͤr Rechnung der Mexikanischen Re— gierung zur Bezahlung der demnächst faͤlligen Dividende 11,500 Dollars mitgebracht. ;

Zwischen England und Brasilien sollen Zwistigkeiten uͤber den End? Termin des zwischen beiden Laͤndern bestehenden Handels— Traktats ausgebrochen seyn.

Die nächste faͤllige Dividende der Chilischen Staats schuld soll, laut Anzeige in den Londoner Blaͤttern, am 31. März von den Herren Brown und Compagnie bezahlt werden.

Fach den dem Parlament vorgelegten Dokumenten haben wahrend des am Tage Mariä Verkuͤndtgung abgelaufenen Quar⸗ tals des Jahres 1810 in England und Wales im Ganzen 1,201, 344 Arme Unterstuͤtzungen empfangen.

Die Vorstaͤnde mehrerer theologischen Kollegien der Dissen— ters haben eine Denkschrift an den Senat der Londoner Univer⸗ sität gerichtet, worin sie gewisse Abänderungen in dem von der Universität vorgeschriebenen Studienplane beantragen, sind aber

abschläglich beschieden worden.

Der Herzog von Sussex hat einen Grippe⸗-Anfall gehabt, ist jedoch, wie es scheint, schon wieder in der Besserung.

Nach Briefen aus Fife ist der Pair, Graf von Rothes, zu Leslie House in seinem 3isten Jahre unerwartet mit Tode abge—⸗ . Ihm folgt sein Sohn, Evelyn Leslie-Leslie, gebo— ren 1834.

An der hiesigen Boͤrse hat die Furcht vor einem Kriege mit den Vereinigten Staaten etwas nachgelassen, und die Fonds sind wieder im Steigen.

Niederlande.

Aus dem Haag, 19. März. Das Journal de La Haye, welches die Königliche Verfügung vom 17ten d. M. hinsichtlich der von den Ministern den Generalstaaten zu erthei⸗ lenden Auskunft enthalt (s. Nr. S3 der St. Ztg.), bemerkt dazu: „Das rasche Verfahren der Regierung, von dem Augenblicke ab, wo ihre Aufmerksamkeit auf diesen Gegenstand gelenkt war, um einen Stand der Dinge abzuändern, der mit dem Geiste unseres Grundgesetzes nicht übereinstimmte, wird unbezweifelt allgemeine Anerkennung finden. Es ist dies ein neuer Beweis von des Köͤ⸗ nigs ernstlichem Entschluß, so viel er vermag, die fortschreitende Entwickelung unserer politischen Institutionen zu beschleunigen.“

In Gemaͤßheit der Koͤnigl. Verfuͤgung vom 17. d. M. hat nunmehr der Minister des Innern an die zweite Kammer die⸗ senigen Aufschluͤsse gelangen lassen, die sie zu haben wuͤnschte. Die Kammer fand diese Aufschluͤsse befriedigend und beschloß, morgen den Bericht der Kommission zu vernehmen, die mit Prufung der Vollmachten der beiden neugewaͤhlten Nord ⸗Hollaͤn⸗ dischen Deputirten beschaͤftigt ist.

Selgien.

Bruͤssel, 20. Maͤrz. Der „Moniteur Belge“ theilt die Antwort des Königs an die Deputation des Senats ganz in der Weise mit, wie wir sie gestern, nach dem „Journal de Liege und dem „Independant,“ in berichtigter Form gegeben haben. Im Senate selbst war man uͤber den genauen Inhalt der Worte nicht einig, doch erklaͤrte heute der Praͤsident, daß die im „Mo⸗ niteur“ enthaltene Version als die richtige anzusehen sey.

Die heutigen Blatter sind voll von Betrachtungen darüber, was wohl i g, bevorstehe, ob eine Auflösung der Kammern, oder das Entlassungsgesuch der Minister. Manche halten 6 für wahrscheinlich, daß die Letzteren sammt und sonders ausscheiden werden.

Durch das Verfahren des Senats ist die Stimmung 3M. hiesigen Publikums gegen denselben sehr geretzt worden. Ein

Senator, Herr Cassters, der sich gestern auf, einem Kaffechquse befand, wurde dort infuitirt, so daß er dasselbe verlassen mußte. Bien siber ien? Wiarter fordeön ihre Leser auf, ihre Sache nicht

durch solche Skandale zu kompromittiren.

4 E Bruüssel, 26. Marz. Ich habe mit Absicht meinen Be—⸗ t äber die folgenschweren Verhandlungen des Senats um ige Tage verzoͤgert, um mit Ueberwindung des ersten Eindrucks Röder Aufregung, die sich aller Gemuͤther bemaͤchtigt hat, einen

Osisee zu vermindern.

tiaten

der Kanal des Handels⸗Perkehrs verändert worden ; Tren nl n der Tutch e, n hätte gehen sellen, durch an⸗

dere Kanäle en ist, und dies ist ein Punkt, der bei der Dänischen

Regierung selbst von großem Gewichte seyn muß, da er zeigt, daß die

Gewiß ist es, daß der Zoll dazu beigetragen kn jenen Handels-Verkehr in andere Kanäle zu leiten, aber es 1 . n , der Betrag des Tonnengehalis der im Ostsee Handel an. 6. . ten Britischen Schiffe während der ibn Jaden , nn 9. . genommen, sondern effektiv jugenommen hat. f ir win Trwse,

higeren Ueberblick uͤber den Verlauf dieser Diskussign zu ge— binnen. Die im Senate stattgefundenen Debatten uͤbertreffen ei weitem an Wichtigkeit diejenigen der Deputirten⸗ Kammer, ja sie sind nach dem Urtheile besonnener Beobachter, die aber die Bedeutung, den inneren Kern parlamentarischer Verhandlungen ins Auge fassen, die wichtigsten, man durfte fast sagen, verhaͤng⸗ ißvollsten, die in Bezug auf die innere Politik des Landes seit

daß die allgemeine Insurrection in Neu- Granada sich vollkom⸗

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ö vorgelegte Gesetz uͤber den Elementar- und mittleren Unterricht

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* 2

ren Ministerium angestellten Beamten eingetreten, Neaction, wie

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Ministerium schwer beklagt hatte, z. B. die Absetzung des Gou⸗ verneurs von

gab der katholischen Meinung die jeder

Douldsamkeit, wenn auch nicht auf Anerkennung ihrer Verdienste

und schon entschiedenen Tendenzen gewissermaßen in eine zweite In⸗

die Opposition dem Ministerium den Antrag gemacht (wovon die

zehn Jahren stattgefunden haben. Welcher Art auch die Fol⸗ gen seyn moöͤgen, sie bilden einen Wendepunkt fuͤr die in⸗ nere Politik, wie die Diskussionen über die 21 Artikel im Jahre 1859 den Hauptabschnitt in der äußeren Politik be⸗

in der Verwaltung sichtbar verfolgt worden, die liberale Partei hatte sich der Hoffnung hingegeben, das schon seit sechs Jahren den Kammern

von der Regierung mit wirklichem Ernste zur Diskussion bringen zu sehen; nirgend war eine Reaction gegen die von dem fruͤhe⸗

sie doch in constitutionellen Staaten so haufig ist, selbst Absetzun⸗ gen, woruͤber sich die liberale Partei unter dem fruͤheren

Baron de Stassart, erhielten nur kurz, die neue Regierung entschiedensten Beweise Staatsgewalt vertraͤgli— sich von ihr Gesetze daher wenigstens auf

Brabant,

eine unbedeutende Reparation; mit der Unabhaͤngigkeit der Beruͤcksichtigung, aber ohne lassen. Sie haͤtte

chen

vorschreiben zu

zählen duͤrfen. Die Opposition in der Deputirten⸗ Kammer war schon von jedem einigermaßen mit der Verwaltung Vertrauten als grundlos befunden worden. Das Publikum hatte dasselbe Urtheil gefällt. Um so unbegreiflicher fand man also die Wieder⸗ aufnahme desselben Streites im Senate, und ohne Beispiel die Heftigkeit, womit er gefuͤhrt wurde. Die ersten Tage verstrichenunter allgemeinen gegen die Tendenzen des Ministeriums, die man mit keiner Thatsache belegen konnte, alle Reden waren mehr oder weniger die Variatlonen des Themas: die ka— tholische Meinung habe keinen Nepraͤsentanten im Ministerium, endlich ging man aber so weit, zu bemerken, daß der Unterricht in die Haͤnde eines Ministers gegeben sey, der, wie man zu verstehen gab, be⸗ stimmt die von der katholischen Religion vorgeschriebenen Handlungen nicht vornehme. Dies schien denn doch dem Ministerium fast an Inquisition zu gränzen, und es glaubte, jeßt mit einer ent⸗ schiedenen, ja energischen Erklarung uͤber die Gränzen zwischen Staat und Kirche, zwischen Kultus und Gewissensfreiheit her— vortreten zu muͤssen. Die beiden Neden vom Justiz · Minister und dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten werden in dieser Ruͤcksicht immer bedeutend bleiben. Die von Ersterem ausge— sprochenen Wahrheiten machten einen um so größeren Eindruck, als dieser Minister, welcher der allgemeinsten Achtung genießt und auch das Vertrauen des Königs in hohem Grade besitzt (er trat, wie man weiß, auf besonderes Ersuchen des Koͤnigs, in das Ministerium), von der katholischen Partei mit einer besonderen Vorliebe behandelt worden war und man ihm gern die Bildung eines neuen Kabinets Kabertragen hätte. Der Justiz-Mini— ster erklaͤrte nun, daß bei den gemeinschaftlichen Grundsaͤtzen und der daraus hervorgehenden Solidarität aller Mitglieder des Kabinets, an keine theilweise Aenderung eines Ministeriums zu denken sey, welches Ruhe in das Land gebracht und von der öffentlichen Meinung als eine Garantie angesehen werde fuͤr die Unabhaͤngigkeit der Staatsgewalt von gewissen verborgenen Ein fluͤssen (inssuence occulte), die man mit Recht oder Unrecht bei dem Ministerium de Theur vorausgesetzt habe. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten erklaäͤrte seinerseits, daß die im Senate ausgesprochenen Ansichten in direktem Widerspruche mit der Con⸗ stitution ständen, welche eine gänzliche Scheidung von Staat und Kirche festgestellt habe, daß eine solche Intoleranz nicht einmal erlauben werde, was in Frankreich, wo doch die Charte die katho⸗ lische Religion als die der Majoritäͤt bezeichne, seit Jahren ohne die mindeste Beschwerdefuͤhrung von Seiten der Kammer oder der Geistlichkeit stattgefunden , indem Guizot, einem Pro⸗ testanten, den Posten des Ministers des Unterrichts zum Heile des Landes zu wiederholtenmalen - uͤbertragen worden sey. Ein Mitglied des Senats machte noch eine nähere Anwendung, indem es auf einen durch seine kommerziellen Kenntnisse ausge⸗ n, Kollegen hinwies, dem man dann wegen seines prote⸗

Anklagen doch

.

antischen Glaubens nicht einmal das Ministerium des Handels

übertragen durfte. Man darf sagen, es sprachen diese Neden endlich einmal offen aus, was seit langer Zeit auf dem Munde Aller geschwebt hatte, und sie haben einen solchen Eindruck im Publikum gemacht, daß sich jetzt die katholische Partei gezwungen steht, sich gegen diefe Folgerungen zu verwahren.

Was war denn aber die Absicht der Opposition im Senate? man wollte die Auflöͤsung des Ministeriums herbeifuͤhren, da man wohl wußte, daß eine einfache Modification unmoglich war, um durch diese Weise zu verhindern, daß die im Juni von s Provinzen des Landes vor⸗ zunehmenden Wahlen nicht unter dem Einflusse des gegenwartigen Keren rn. vorffelen. Da man nun aber aus keinem einzigen Akte einen Punkt der Beschwerdefuͤhrung oder der Anklage anführen konnte, so mußte man die in der Deputirten⸗Kammer eroͤffneten

stanz hinuͤberspielen. Da nun die Verweigerung des Budgets, welche man zuerst bezweckt hatte, doch endlich als eine parla— mentarische ünd um so unerhoͤrtere Gewaltthat erschien, als sie von der ersten Kammer, die uͤberall das Beispiel der Maͤßi⸗ gung geben soll, ausgegangen wäre, so ergriff man den scheinbaren Ausgang einer Adresse an den Konig, weche aber in den Augen der Minister von gleicher Bedeutung ist wie das erste Vorhaben. Nie hat man in den constitutionellen Staaten von einem solchen Recht anders als bei den bedeutendsten Ereignissen unter den äußersten Umstaͤnden Gebrauch gemacht, Was hat das Ministerium verschuldet, um auf eine solche Weise gewisser⸗ maßen denunzirt zu werden?

Was wird das naͤchste Resultat der mit einer Mehr⸗ heit von vier Stimmen im Senate durchgegangenen Adresse seyn? Als der Justiz- Minister erklart hatte, daß von keiner partiellen Modification die Rede seyn koͤnnte, hatte

Journale bis jetzt nichts gesagt haben), sich mehrere ihrer Partei ergebene Staats⸗Minister ohne Portefeuille zuzugesellen, die allen wichtigen Ministerial⸗Verhandlungen beiwohnen sollten. Allein nach

ab, oder der Aufle Die Weisheit des Königs hat jetzt eine in jeder Hinsicht folgen reiche Wahl zu treffen. gleich man algemein an eine Aufloͤsung der Kammer glaubt.

von dem Herzogl. Staats, Minister die diesjährige der Landstaͤnde mit nachstehender Rede eroͤffnet worden:

Der. og ist mir der gnädigste Stänbe⸗Bersammlung zu eröffnen. welche durch das jm vorigen Jahre, mit Ihrer Zustimmung, erlassene

Gesetz angeordnet worden, dem neuen Kataster in diesem Jahre siattfinden. Ungleichheiten, welche im Laufe der Zeit durch veränderte Verhältnisse in der Bestenerung des Grund- Eigenthums sich ergeben hatten, sind dadurch beseitigt.

Gewerbesteuer⸗ Ordnung die

Beobachter“ enthalt Nachrichten aus Konstantinopel bis und öFten d. M. (. Tuͤrkei), welche jedoch außer der der Tuͤrkischen Flotten nach der Meerenge der Dardanellen nichts Erhebliches melden. zieller Quelle geflossene Zusatz: „daß die Note der Bevollmaͤchtig⸗

folge im Paschalik von Aegypten stehend,

König willigt in eine Auflssung der Kammer.

Bis jetzt ist noch nichts entschieden, ob⸗

Deutsche Bundesstaaten.

Wiesbaden, 20. März. Auf Befehl des Herzogs ist heute ersammlung

„Hochzuverehrende und hochgeehrte Herren! Von Sr. Durchl, dem Auftrag eriheilt worden, die diesjährige Die Revision der Waldsteuer,

ist beendigt, und wird die Erhebung nach

haben sich seit der im Jahre 1822 erlassenen Verhältnisse, des Gewerbe⸗Betriebes vielfach anders gestaltet. Um daher die Gleichstellung in dem Systeme der direften Steuern, welches überall auf gleichmäßige Beiträge nach dem Verhältnisse des reinen Einkommens gerichtet ist, zu vollenden ist eine Revisson der Gewerbe⸗Steuer ebenfalls nöthig geworden. Ein Gesetz-Entwurf hierüber wird Ihnen zur Bergthung und Ertheilung Ihrer Zustimmung vorgelegt werden. Die Ablösung der Zehnten ist durch ümfaffende Vorarbeiten besonders vorbereltet worden. Um bei dem Fortgange der Verhandlungen zie Schwierigkeiten zu beseitigen, welche der Aufbringung der, fur die Ablösung erforderlich werdenden Kapitalien entgegentreten könnten, wird Ihnen, hochzuverehrende und hochgeehrte Herren, eine, die Bestimmungen des Landes⸗Kredit⸗Kassen⸗ Gesetzes modifizirende Propesitien gemacht werden. Se. Durch⸗ laucht der Herzog betrachten übrigens den Weg freler Ueberein⸗ kunft fortdauernd als den einzigen, die wichtige Maßregel, der Zehntablösung mit unwandelbaren Grundsätzen der Gerechtigkeit im Einklang zu erhalten. Aus den Voranschlägen, welche Ihnen in ge⸗ wohnter Srdnung und Vollständigkeit vorgelegt werden sollen, werden Sie die Fortdauer eines befriedigenden Zustandes unserer Finanzen ent⸗ nehmen. Außerordentliche Verwendungen hahen siattfinden müssen, um, unter den obwaltenden Zeit- Verhälinissen in den Stand gesetzt zu seyn, den Bundes⸗Verpflichtungen augenblicklich vollständig Genüge leisten zu können. Es gereicht zur besonderen Zufriedenheit Sr. Durch⸗ laucht des Herzogs, daß dennoch, in der Anforderung direkter Steuern nur eine Erhöhung von einem halben Simplum einzutreten braucht. Drei und ein halbes Simpel werden genügen, die Ausgaben der Landes—⸗ Steuer -Kasse zu decken. Im Namen Sr, Durchlaucht des Herzogs er⸗ fsäre ich den Landtag des Jahres 1841 für eröffnet.“

Karlsruhe, 19. Maͤrz. Das Großherzogliche Staats. und Regierungsblatt vom heutigen Tage enthalt folgende landesherr⸗ che Verfügung vom 11. Marz: „Leopold von Gortes Gnaden,

Nicht minder

schreiben seyn duͤrfte. hergestellt.

oßherzog von Baden, Herzog von Zähringen. Wir haben be⸗ Hhlossen, Unsere getreuen Stande auf den 15ten des kuͤnftigen Monats um Uns zu versammeln. Wir laden daher saͤmmtliche Mitglieder der beiden Kammern ein, sich an gedachtem Tage da⸗ Ter einzufinden, die gewählten Abgeordneten der ersten Kammer nd die 2lbgeorbneten der zweiten Kammer, welche im Staats, Henste stehen, nachdem sie vorerst den erforderlichen Urlaub bei der ihnen vorgesetzten Stelle nachgesucht und von Uns erhalten haben werden? Die Dauer der Sitzung bestimmen Wir auf drei Monate. Gegeben zu Karlsruhe in Unserem Staats ⸗Ministe⸗ rium, 11. März 1811. Leopold. Frhr. v. Ruͤdt, Auf Be⸗ fehl Sr. Koͤnigl. Hoheit des Großherzogs: Buͤchler.“

O e st erreich. z Wien, 19. März. Der heutige „DOesterreichische um 3ten uͤckkehr

Bedeutsamer erscheint der offenbar aus offi⸗

ken zu London (vom 30. Januar), als im Widerspruche mit den Stißulationen des Großherrlichen Fermans, hinsichtlich der Erb⸗ Stoff zu vor auszuse— henden Modificationen des erwähnten Fermans bietet.“ Man schließt, und wohl mit Recht, aus diesen Worten des Oester⸗ reichischen Beobachters, daß die Art der Mehmed Ali ertheilten Erbfolge, nach welcher bei jedesmaliger Erledigung des Pascha⸗ siks dem Sultan die Wahl des Nachfolgers aus den Gliedern

der Familie Mehmedas freisteht, sich nicht der Billigung der vier

Großmaͤchte zu erfreuen hat, welche hierin den Keim von Zer— wuͤrfnissen und Intriguen aller Art zu erkennen scheinen.

Der diesseitige Gesandte am Königl. Bayerschen Hofe, Graf Colloredo ist nach Ablauf eines mehrwöchentlichen Urlaubes nach Muͤnchen zuruͤckgereist. Herr von Tatistscheff mußte seine Ab⸗ reise nach Petersburg, welche schon in voriger Woche stattfinden sollte, wegen einer ernsten Unpaäͤßlichkeit verschieben.

von Rom vor einigen Tagen gemeldet wurde, begiebt sich vor⸗ läufig nach dem Schlosse

Regentin zu finden meinen.

Spanten.

Madrid, 11. Maͤrz. Es heißt, Espartero bestehe darauf, die Königin solle bei der Eroͤffnung der Cortes zugegen seyn, ob, schon die Ehrendamen der Königin dagegen sind. geht, die Regentschaft habe eine förmliche Abdications⸗Akte der Königin Marie Christine erhalten.

Cortes gleich nach ihrem Zusammentritt entscheiden sollen.

Madrid, 12. Maͤrz. Vier Madrider Handlungshaͤuser haben der Regierung einen Vorschuß von 90 Millionen Realen baar angeboten, unter der Bedingung, daß von dieser Summe 48 Millionen zwei Jahre lang zur Bezahlung der Zinsen aus den kapitalisirten Coupons der Staatsschuld verwendet werden sollen; die übrigen 42 Millionen koͤnnen dann fuͤr die Beduͤrfnisse des Staatsschatzes verwendet werden. Ein bedeutend es auswaͤrti= ges Haus soll bei diesem Plane betheiligt seyn.

Die Marquise v. Malpica fordert alle frommen und wohl— thaͤtigen Damen zur Unterstüͤtzung der armen Nonnen in Madrid

rauf, welche im groͤßten Elend in ihren den Einsturz drohenden Klöstern leben, kaum geschuͤtzt vor der Ungunst der Witterung. Es wird sich nun zu diesem Zwecke eine Gesellschaft bilden; die Beiträge sollen sich wenigstens auf zwei und höͤchstens auf zwan— zig Nealen monatlich belaufen.

den heftigen Angriffen, die das Ministerium erfahren, ist wohl die⸗ 3. ser Antrag ohne weiteres beseitigt worden, zumal da er mit der ministeriellen Responsabilitaͤt unverträglich zu seyn scheint. Es bleibt daher nur die Alternative: entweder das Ministertum tritt

In Galizien haben sich republikanische Sendlinge gezeigt, elche auf Gruͤndung einer Foͤderativ⸗ Republik hinarbeiten sollen.

6 .

Die Königin Christine von Spanlen, deren ploͤtzliche Abreis⸗ 9

Pranquins am Genfersee, welches sie dem Verbrennen der „Caroline“ etwas gewußt, als am käuflich erworben hat. Die romantischen Ufer dieses Sees durften 6 : n r, demnach bald der Sammelplatz von Spaniern, ener gemäßigten Partei werden, welche das Heil der Welt in den Grundsaͤtzen des

Estatuto Real und die Wohlfahrt Spanlens in der Ruͤckkehr der . Besuche, den er dort machte, mit ,. nthusiasmus empfan⸗

Das Geruͤcht

n. Wenn solches auch eben nur . ein Geruͤcht ist, so ist doch gewiß, daß die Frage der Vormund schaft und Regentschaft unter der Zahl derjenigen sind, die die

Die „Guyenne“ enthält folgendes Schreiben aus Ma⸗ rid? „Sie können die Philippinischen Inseln als fuͤr Spanien

verloren betrachten. Die R unter dem Vorwande, den ermachtiget, sich dort niederzu Privileglen, welche binnen zwei vernichten werden.

Türkei.

Konstantinopel, 3. März. (Hest. B.) Den r Nachrichten aus den Dardanellen zu olge, ist der größte? a , , Flotte am Iten d. M. in jene Meerenge einge⸗ laufen. . . Der Kaiserl. Russische Garde⸗Oberst Baron Lieven, der be⸗ kanntlich im verflossenen Herbste hierher gesendet wurde, um für den Fall des Vorruͤckens n Pascha s gegen die Haupistadt, mit der hohen Pforte die 69 Vorkehrungen hinsichtlich der von Seile Sr. Majestat des Kaisers von Rußland zur Verfuͤ⸗ gung Sr. Hoheit zu stellenden Land, und Seemacht zu bespre⸗ chen, hatte am 25. v. M. seine Abschieds⸗Audienz bein Sultan, wobei ler von dem Kaiserl. Russischen Geschäftsträger, Herrn von Titoff und vom Hauptmann Stark, der ihm fuͤr diese Sendung beigegeben worden war, begleitet war. Dem Varon Lieven wurde bef diesem Anlasse von Sr. Hoheit das Nischan rn n eines Miriliwa (Brigade Generals) und dem Hauptmann tark das eines Binbaschi Majors) verliehen. Genannter Oberst soll morgen nach Serbien wo er spezielle Aufträge * erfuͤllen hat, abreisen, und von dort nach St. er nehul zuruͤckkehren.

Aut Freitag, den 26. Februar, wurde der Sultan in der Moschee von einer Ueblichkelt befallen, die einer Erkältung zuzu— Se. Hoheit ist jedoch schon beinahe ganz

In den Staatsämtern und Statthalterschaften sind felgende Veränderungen vorgefallen: der bisherige Präsident des Reichs, Tonseils, Hassib Pascha, ist vor der Hand in Nuhestand versetzt und an seise Stelle der Finanz⸗Minister, Hadschi Saib Pascha, und an bessen Stelle der Defterdar für Syrien, Musa Safweti: Efendi, zum Finanz-Minsster, mit dem Range eines Muschit s und Pascha's, ernannt worden. Enweri Efendi, Musteschar im Handels, Ministerium (ehemaliger Botschafs⸗-Secretair in len), wurde zum Defterdar in Damaskus ernannt. Da der Stait⸗ halter don Adrianopel, Ijzet Mehmed Pascha, an seiner (wie bekannt in Beirut durch das zufällige Losgehen seiner eige⸗ nen Pistole erhaltenen) Wunde krank darnieder liegt, so ist diese Statthalterschaft dem Kara Osman 2Oglu, Jakub Pascha, uͤber⸗ tragen worden. Das Paschalik von Tripolis in Syrien wurde dem Itschilli Jussuf Pascha verliehen. .

Den letzten Berichten aus Marmarizza zufolge, hatte der Oesterreichische Contregdmiral Freiherr von Bandiera seine Flagge auf der unlängst aus Venedig angekommenen Fregatte Venere⸗/ aufhissen lassen, worauf die Fregatte „Medea“, auf welcher er sich bisher befand, am 22sten die Ruͤckfahrt nach Venedig ange—⸗

treten hat.

han (im O est. Beob. enthaltene) Berichte aus Kon⸗ stantinopel vom 5. März bestatigen dig fruͤher mitgetheilten Nachrichten aus Alexandrien vom 24. Februar (Nr. S2 der St. Ztg. Das Tuͤrkische Dampfboot „Peikt Schewket“ hat ein Schreiben Mehmed Alis an den Groß⸗Wesir üͤberbracht, welches die Pforte, als in ihrem eigenen Interesse liegend, in dem submissesten Tone auf Bestimmungen des großherrlichen Fermans, in Beziehung auf einige Modalitäten aufmerksam macht, und um nähere Erlaͤuterung derselben bittet. Das Schrei= ben Mehmed Alts wird Veranlassung zu Divans⸗ Bera⸗ thungen und zur Ruͤcksprache der Pforte mit den Reprasentanten der Maͤchte, welche den Traktat vom 15. Jult v. J. unterzeich⸗ net haben, geben. Die in London am 30. Januar von den Repraäsentanten der Höfe von Oesterreich, Großbritanten, Preu⸗ ßen und Rußland an Schekib Efendt gerichtete Kollektiv / Note war durch das Dampfboot „Cyclops“ in Konstantinopel angelangt. Indem diese Note im Widerspruch mit Stipulationen des Groß⸗ herrlichen Fermans, hinsichtlich der Erbfolge im Paschalik von Negypten, steht, fo bietet dieselbe ihrerseits Stoff zu vorauszu⸗ ehenden Modificationen des erwähnten Fermans.

Vereinigte Staaten von Nord⸗ Amer ika.

NewYork, 3. Marz. Das Repraͤsentanten Haus des Kongresses hat außer den schon gemeldeten 500, 000 Dollars für die Marine auch i678, 006 Dollars fuͤr Festungswerke bewilligt.

In der Erklarung, die der Bruder des zu Lockport gefangen sitzenden Herrn Mac Leod dem „Journal of Commerce“ eingesandt hat, behauptet er, von dem entgegengesetzten Ufer den Brand der „Carolina! selbst mit angesehen zu haben, sein Bruder sey aber nicht mit dabei gewesen, weil er sich sonst unter denjenigen befunden haben wurde, die sich des Schiffes bemaͤchtigt hätten und die nach vollbrachter That an der Stelle ans Land gestiegen wären, wo er sich befunden habe; auch habe sein Bruder nicht i von

oigenden Morgen, wo er ihm die Nachricht davon mitgetheilt. Die Be⸗ hauptung, daß sein Bruder sich der That gerühmt habe, strast er geradezu Luͤgen. * . Der neue Praͤsident Harrison ist in

ittsburg, auf einem gen worden und hat auf dem Ba

t uf. on seines Hotels eine Anrede an das Volk gehalten, in welcher er unter

nderem bemerkte,

die Lage des Landes sey kritisch; er werde alles anwenden, was sich

X.

. nit der Ehre uud den Nechten desselben vertrage, um friedliche Beziehungen mit der ganzen Welt zu erhalten, doch sey er ver⸗ sichert, daß das Volk von Pittsburg die letzten seyn wuͤrden, hm a verzeihen, wenn er im geringsten die Tationallehre kom⸗ romittire.

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Jae, gebliche Korrespondenz./ no d se, de,,

u Kriegs⸗Minister