1841 / 105 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ö : Ausschusses zu widerlegen und iche ee, rn r . unter? schlossen sich des Ausschusses an. Endlich wurde ker r

den Ann e n, in Folge deren sich 25 Stimmen fuͤr, ge⸗ mung 3 i. ede so daß in Folge dieses nicht zwei 2 habenden Beschlusses eine Petition

Se e e r. in Betreff dieses Gegenstandes nicht befuͤrwor⸗

tet werden kann.

gegen auf, 22 die Beschwerde

See e, r lr, , . Gesetz Entwurf zur Fischerei⸗Ordnu g d 1 . it dem Bericht des Ausschusses verlesen. Die derselbe . . sich einstimmig fuͤr die Nothwendigkeit eines Der nn n, , hernisf ordnenden Gesetzes, und brachte zu meh⸗ e nr 2 kleine Aenderungen oder Zusaͤtze in Vorschlag. 8. . wurde der Bericht des dritten Ausschusses in Be— tre r vin lal· ðeer · Societats / Angelegenheit in Berathung treff der rod 3 D wer A ch sses f d ur d mmen. Von den Anträgen des usschusses fanden nur die en hen Beruͤcksichtigung. Im Bromberger Departement ae n er ch mehr Feuersbrůnste statt, als dies im Departement Posen der Fall ist. Die Versammlung gab sich Muͤhe, den des— fallsigen Ursachen nachzuforschen Ein mit der Leitung der Verwal⸗ tung beauftragtes Minglied der Regierung erhaͤlt jahrlich 100 Rthlr. Ain Remunerationen fuͤr die Subaltern⸗Beamten sind wahrend der vergangenen Verwaltungs Periode über 10,900 Rthlr. gezahlt. Die Regierungs- Haupt⸗Kasse demnaͤchst die Instituten⸗Kasse hat jährlich fuͤr die Verwaltung des Kassenwesens 1750 Rihlr. bezo⸗ gen. Zu außerordentlichen Ausgaben, worunter auch Beihulfs⸗ gelder zum Ankauf von Feuerspritzen, sind uͤber 20,000 Rthlr. verwendet worden. Es wurde bemerklich gemacht, daß mehreren, ob zwar nicht armen, Kommunen Unterstuͤtzung verabreicht wor⸗ den“ Von nun ab soll dies nur bei denen, die wirklich arm sind, stattfinden. Gegen die uͤbrigen obengedachten Ausgaben fand sich nichts zu erinnern, da selbige durch die Bestimmung des §. 69 des Reglements vom 3. Januar 1836 motivirt sind. Der Herr Minister des Innern hat zu Gratificationen fuͤr einzelne Beamte il32 Rthlr. 15 Sgr. verausgaben lassen. Wiewohl nicht im geringsten daran zu zweifeln ist, daß die Gratification Beamten zu Theil geworden, welche sich um die Sozietaͤt verdient gemacht haben, so ist doch hierbei das Verhaͤltniß der Sozietaͤt als einer ständischen Institution außer Acht gelassen worden, wonach uͤber den Fonds der Gesellschaft ohne deren Zustimmung nicht dis⸗ ponirt werden darf. Der Herr Ober- Praͤsident, dessen erfolgreiche Wirksamkeit bei diesem Gegenstande uͤbrigens von den Ständen anerkannt wird, soll in der nach Maßgabe der obigen Beschluͤsse zu erlassenden Zuschrift ersucht werden, Veranlassung zu nehmen: daß Ausgaben der Art ohne Bewilligung der Stände kerner nicht stattfinden mogen. Da uͤbrigens gegen die Rechnun⸗ S37, 1838 und 1839 nichts zu er— über selbige Decharge ertheilt. End Versammlung unter den am Ende der Denkschrist am 15. Februar cur. auseinandergesetzten Um⸗ standen: „bei Sr. Majestät dem Koͤnige in einer Peti⸗ ion darauf anzutragen; daß die Bestaͤnde der Feuer⸗Sozietaͤt vom 1. Juni 1815 bis ult. Dezember 18365, so weit dieselben sich nach erfolgter Auszahlung noch ruͤckständiger s zrand⸗Entschaͤ⸗ digungen als disponibel ergeben werden, zur vollstaͤndigen Deckung des Defizits beim Warschauschen Feuer⸗Sozietats⸗ lesten Zons und zur theilweisen Deckung des Defizits der neuen Sozietat verwendet werden durfen, damit eine neue Ausschreibung von Bei⸗ tragen zur Deckung der in den beiden letzten Jahren vorgekom— menen Brandschäden vermieden werde.

16

innern war, lich beschließt die

sS8⸗-Nachrichten.

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gen hat; man muß das Recht Frankreichs auf Afrika entweder znerkennen oder bestreiten. Fuͤr den Augenblick nun ist keinem Theile daran gelegen, es zu bestreiten, und noch weniger es anzuerkennen. Die Engländer verstehen diese Sprache, die auf Eifersucht gegen un—⸗ sere Afrikanische Eroberung berechnet ist, und die Frage wegen

der Integrität des Tuͤrkischen Reiches wird beseitigt.

Was nun

die Frage wegen Syrien und wegen der Landenge von Suez be—

trifft, so die Ordnung wiederherstellen,

ist dabei England vorzugsweise interessirt. In Syrien die christlichen Voͤlkerschaften be⸗—

schuͤtzen, die Passage der Landenge von Suez reguliren, und zwar durch einen Kollektiv-Akt der fuͤnf Mächte, das hieße den Euro—

päischen Einfluß an die Stelle des ö England hat seine Schiffe im Mittellandischen Meere und über⸗ nimmt es, Alles in Ordnung zu bringen.

Sieges der Engländer setzen.

Es spricht, den Rus—

sen zu Gefallen, nicht von der Integrität des Tuͤrkischen Reiches; die Russen dagegen sprechen nicht von Suez und von Syrien,

und so sind auch diese beiden Fragen verschoben. also

Was

bleibt

von der Convention noch uͤbrig? Die Dardanellen—

Frage, d. h. die Regulirung einer durch das Voͤlkerrecht schon

regulirten Sache, d.

so gut als nichts. Das ist

h. also,

der Akt, an dem Theil zu nehmen Frankreich aufgefordert wor— den ist. Warum aber, wird man fragen, verlangt man die Mit wirkung Frankreichs zu einer Unterhandlung ohne ernsten Zweck? der Triumph Englands besteht eben in dieser vollkommenen Nich—

tigkeit des Protokolles.

Indem wir jenen nichtsbedeutenden und

beinahe spöͤttischen Akt vollziehen, fuͤllen wir selbst das Maß un⸗

serer eigenen Demuͤthigung. . die groͤßten und entscheidendsten Dinge zu

ein, die den

1

Unterhandlungen n Frankreich ein einziges Aktenstuͤck Or l Frage mit unterzeichnet, so ratifizirt es dadurch stillschweigends Alles,

i i

Noth erklären koͤnnte.

2

gen neuerdings zur Berathung kamen.

s

zu halten. nigstens nicht ganz und gar ab;

Punkte der gegenwaͤrtigen

Niederlagen wieder gut zu machen, wer 1 wandheit aus der Verschiedenheit der Interessen

schlummern zu lassen,

Man laͤßt Frankreich beiseite, um unternehmen, und dieser Ausschließung. Man verlangt seine anz nichtige Sache zu vollziehen, und es Es willigt auf diese Weise dar— Comparsen zu spielen, abtreten laßt. Das

Frankreich fuͤgt sich Mitwirkung, um eine g entspricht dieser Aufforderung. 8 Rolle eines diplomatischen nach Willkuͤr eintreten und nicht Alles; es liegt in diesen unglaublichen noch ein weit ernsterer Fehler. Sobald in Betreff der Orientalischen

man

st aber noch

was ohne uns und gegen uns ins Werk gerichtet worden st. Nach der Rolle der Jsolirung, welche die einzig wuͤrdige ind die einzig nuͤtzliche ist, gebe es noch eine, die man sich zur Sie bestaͤnde darin, nur unter der Be ingùung in den Europaͤischen Rath zuruͤckzukehren, daß alle Fra— Man wuͤrde sich, wir vissen es wohl, dem Uebelstande aussetzen, allein gegen vier dazu— fehen, und deshalb waͤre es gewiß das weiseste, sich ganz ferne Aber, wenn wir eroͤrterten, so dankten wir doch we— wir wurden zu den Mächten jagen, daß wir Alles, was ohne uns unternommen worden sey, als nicht geschehen betrachteten, falls nicht alle wichtigen Lage gemeinschaftlich mit uns regu— Es waͤre dies vielleicht ein Mittel, die fruͤheren wenn man mit einiger Ge— Nutzen zu zie— hen wüßte. Aber das Kabinet vom 29. Oktober will sich nicht so vieler Muͤhe und Verlegenheit aussetzen. Es nimmt lieber ein Protokoll an, welches nichts regulirt, und dem latus quo eine ewige Dauer verleiht. Dieser status que ist der Einfluß Ruß— lands in Konstantinopel und die allmächtige Gewalt Englands über Syrien und Aegypten. Das Kabinet willigt ein, jede Frage die ein Gegenstand der Spaltung zwi— schen den Siegern werden konnte. Es nimmt alle Verschiebun— gen an, die unseren Feinden konveniren. Mit einem Worte: es will an nichts rühren, was ein Russisches und ein Englisches Interesse beunruhigen, oder einem National⸗Interesse nuͤtzen koͤnnte.“

Die oft gemeldete Reise des Koͤnigs nach den

irt wuͤrden.

Der Koͤnigliche Archltekt, Herr Lefranc ist

bereits nach dem Schlosse von Pau abgegangen, um die letzte Hand an die daselbst vorgenommenen Ausbesserungen zu legen.

Paris, 19. April. Ueber das Schreiben des Pariser Kor— respondenten der „Times“ ((s. das vorgestrige Blatt der St Ztg.) äußert sich heute der Constitutionnel in folgender Weise: Die Korrespondenz der „Times“ giebt uns eine neue und sehr lehrreiche Auskunft' ͤber den Gang der Unterhandlungen, die zur Abfassung eines Protokolls geführt haben, welches lediglich dazu bestimmt ist, die Dardanellen, und BosporusFrage zu re guliren. Jene Korrespondenz bestaͤtigt übrigens alles das, was über die Geneigtheit unseres Kabinertes, in den Europaischen Rath zurückzukehren, gesagt worden ist; dasselbe verlangt nur, daß die Pforte dem Pascha diejenigen Zugeständnisse mache, auf welche nicht allein Frankreich, sondern alle Welt dringt, und welche die Pforte wohl niemals ernstlich zu verweigern gesonnen gewesen ist. Mit so bescheidenen Anforderungen ist das Kabinet allerdings berechtigt, an die Beilegung der An— gelegenheiten zu glauben. Wir wollen hier zuerst von den diiplomatischen Zwischenfaͤllen sprechen, deren die „Ti⸗ mes“ erwähnt. Sie dienen dazu, zwei Dinge klar zu machen; den wahrhaften Zweck der Unterhandlung und die trau. rige Rolle, welche Frankreich bei dieser angeblichen Regulirung,ů die nichts regulirt, spielt. So wie man von einem Protokolle sprach, welches zum Zweck haben sollte, die Unverletzlichkeit der

Meerengen festzustellen, haben wir auf die gaͤnzliche Unbedeutend— . Thuͤrmen von St. Sulpice, von denen burg und der suͤdliche mit Ital p der Central⸗Station erhält man von Calais durch 27 Telegraphen

heit eines solchen Akts aufmerksam gemacht. Wir sagten, daß es keineswegs eines neuen Protokolles beduͤrfe, um fremde Kriegs—

schiffe zu verhindern, in die innern Gewaͤsser eines unabhängigen

Staates einzudringen. sam verhindert durch die Kreuzfeuer der Forts, durch das Voͤl⸗ kerrecht, durch das gemeinsame Interesse aller Europaͤischen Na— tionen. Das Protokoll will daher etwas feststellen, was schon festgestellt ist, und es erscheint deshalb als vollkommen unnütz. Die Unterzeichner des Juli⸗Traktates wissen dies sehr wohl. Sie hatten deshalb auch anfangs versucht, eine ernstere Convention

Eine solche Gewaltthaͤtigkeit wird genug*— 1

abzuschließen, welche außer der obigen Frage noch drei wichtige Punkte reguliren sollte namlich: die Unabhängigkeit des Tuͤrkischen Reiches, die Beschuͤtzung der christlichen Völkerschaf— ten in Syrien, und die Frage wegen der Landenge von Suez. Was geschah aber? Diese Fragen wurden bald beiseite geschoben, weil sie einen Sinn und eine Bedeutung hatten, man beschuränkte sich auf diejenige Frage, welche nichts bedeutet, und es ist wohl zu beachten, auf welche Gruͤnde sich die Verschiebung ener wich— tigen Punkte stützt. Die Integrität des Türkischen Reichs un— ter den Schutz der fuͤnf Mãchte stellen, sähe aus, wie ein Ver⸗ dacht gegen das Russische Kabinet. Rußland will nicht, daß man ich mit der Integritaͤt des Tuͤrkischen Reichs beschäftigt, und es „at ein Mittel bel der Hand, um England dieser Abneigung zu⸗ ugesellen. Es sagt zu ihm: Wenn ihr von der Integrität des Tärkischen Reichs sprecht, so regt 5 die Frage wegen Algier wieder an, welches Frankreich der errschaft der Pforte entzo⸗

ͤ

Dasselbe ist ganz im Renaissance⸗Styl eingerichtet, und besonders das Zimmer, wo Heinrich VI. einen großen Theil

seiner Kind⸗ heit verlebte, ganz in seinen fruͤhern Zustand wieder hergestellt worden. Es heißt, daß der Graf von Paris die Reise mit machen werde, da der König wuͤnsche, seinen Enkel den suͤdli⸗ chen Departements zu zeigen. .

Ein großer Theil der Oppositions-Deputirten hat sich gestern bei Herrn O. Barrot versammelt Wahl Comité zu organisiren, um sich nicht von dem Ministerium uͤberraschen zu lassen, welches schon seit zwei Monaten angefangen hat, seinen Einfluß auf die Departemental-Behoͤrden geltend zu machen, und jetzt, im Ministerium des Innnern ein Wahl-Comits niedergesetzt hat. Man glaubt, daß die Deputirten der aͤußersten Linken nicht zoͤgern werden, sich zu gleichem Zwecke zu verstaͤndigen.

Die Deputirten Kammer beschaͤftigte sich in ihrer heutigen Sitzung mit den eingegangenen Bittschriften, die indeß nur Ge— genstaͤnde von lokalem Interesse beruͤhrten.

Es giebt in Paris fuͤnf Telegraphen, naͤmlich Telegraphen in der Rue de l'Université, welcher jetzt nach dem Ministerium des Innern verlegt werden soll; den Telegraphen auf dem Hotel des See-Ministers, welcher mit Brest korrespon— dirt; den Telegraphen auf der Kirche St. Eustache, welcher mit

SLille in Verbindung steht, und die beiden Telegraphen auf den

der noͤrdliche mit Straß— Lyon und Italien korrespondirt. Auf in Z Minuten Nachricht, von Lille durch 22 Telegraphen in 2 Minuten, von Straßburg durch von Lyon durch 50 Telegraphen in 8 durch 80 Telegraphen in 10 Minuten. . Das Commerce meldet, daß der Kassirer eines der achtbar⸗ sten hiesigen Handlungshaͤuser entwichen sey, und ein Defizit von mehr als einer Million Fr. in der Kasse zuruͤckgelassen habe, und daß jenes Haus demzufolge gezwungen worden sey, seine Zahlun⸗ en einzustellen. ö gin wurden auf der Muͤnze Proben von den Medaillen geprägt, welche bei Gelegenheit der Taufe des Grafen von Paris ausgegeben werden sollen.

Börse vom 10. April. Die Course der Rente waren zu Anfang der heutigen Boͤrse sehr fest und man sah einem ferne ren Steigen derfelben entgegen; aber die Hausse war seit einigen Tagen so anhaltend gewesen, daß viele Spekulanten sich i . laßt fanden, ihren Gewinn zu realisiren, wodurch eine ruͤckgaͤn⸗ gige Bewegung veranlaßt wurde, die die zprec;, , f n 9. 15 auf 18. 85 brachte; die 5proc. schloß zu 113 70. Die Eisenbahn⸗Actien und namentlich die der Versailler Bahn, blei⸗ ben fortwährend sehr ausgeboten; das rechte Ufer schloß heute zu 370 und das linke zu 255.

Minuten und von Brest

. suͤdlichen Provinzen soll, wie es heißt, in diesem Jahre wirklich zur Aus führung kommen.

Es ist die Rede davon, ein

den Central—

4g Telegraphen in 6 Minuten,

Großbritanien und Irland.

London, 10. April. Die Königin und Prinz Albrecht ha— ben sich am Mittwoch mit der Kronprinzessin nach Windsor be— geben, wo sie die Oster⸗Feiertage zubringen werden.

Der Hannoversche Gesandte, Graf von Kielmansegge, hat sich am Mittwoch zu Dover nach Ostende eingeschifft.

Die Times erklärt, sie wuͤrde ihre Nachrichten aus Ostin— dien und China schon 26 Stunden fruher erhalten haben, waͤre ihre Stafette nicht auf dem Wege von Marseille nach Paris auf Befehl der Franzoͤsischen Regierung angehalten worden. Ob das Franzoͤsische Ministerium sich zu diesem außerordentlichen und rechtswidrigen Verfahren durch die Vernachlaͤssigung irgend einer Foöͤrmlichkeit bewogen gefunden, will die „Times“ fuͤr den Au⸗ genblick nicht bestimmen, versichert aber, ein so gewaltsames Ein— schreiten in Privat⸗Unternehmungen nicht auf sich beruhen lassen

zu wollen. Auch der Courier beschwert sich uber den Unfug, welcher der Pariser Post-Behoͤrde zugeschrieben wird, und fordert die Regierung auf, sich der Sache anzunehmen, so wie die mer— kantilischen Interessen Englands und 9OHstindiens durch Befoͤrde— rung auf anderen Wegen vor Franzoͤsischen Plackereien zu be— wahren. Aus Buenos-Ayres vom 16. Januar wird gemeldet, daß die Legislatur am Neujahrstage eroͤffnet worden. In der Bot— schaft des Praͤsidenten Rosas ertheilt er dem Benehmen Groß⸗ britaniens große Lobspruͤche und erwahnt der ehrenvollen Conven⸗ tion, die mit Frankreich abgeschlossen worden. Er schließt mit der Aussicht auf eine gute Aerndte, und wuͤnscht dem Lande Gluͤck zu der Herstellung der Ruhe. Die heutige Times enthaͤlt Betrachtungen uͤber den Chine⸗ sischen Präliminar-Traktat, die ganz auf die Argumente gebaut sind, welche die „Canton Preß“ (s. Ehina) dagegen aufstellt, und

worin der Capitain Elliot besonders auch wegen seiner Procla—

mation an die Englischen Unterthanen in China sehr hart mit—

genommen „Aus dem Styl der Cirkulare“, sagt dieses Blatt unter Anderem, „welche jene selbstgefaͤllige Person erlassen

wird.

hat, die eine Art von Mischlings⸗Stellung zwischen einem mer—

kantilischen und politischen Konful einnimmt, ist klar zu ersehen, daß sein Umgang mit orientalischer Diplomatie seinen Proclama⸗ tionen einen betraͤchtlichen Beigeschmack von der Ausdrucksweise des himmlischen Reichs gegeben hat. Sie uͤbertreffen an pomphaftem Pathos fast noch die beruͤhmten Machwerke des erhabenen Kischin und des schlecht belohnten Lin. Den bescheidenen Titel eines Britischen Ober-Intendanten zu Canton ablegend, hat der tapfere Bedienstete sich ploͤtzlich zur Hoͤhe eines Bevollmaͤchtigten Ihrer Majestaͤt erhoben, und wie es einem so hohen Beamten geziemt, ruͤhmt er seinen Beruf uͤber die Maßen in einer so aufgeblasenen Phraseologie, daß selbst die Hofleute von Peking daran ver— zweifeln mußten, mit ihm zu wetteifern. Wir unsererseits sehen

in dieser Chinesischen Sache die Elemente zu Unruhen schlummern,

deren Ausrottung wohl manche Zeit und Muͤhe kosten durfte.

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Aus dem Haag, 10. April. Hollaͤndischen Blattern zu— folge, bildet sich in diesem Augenblicke wieder, wie in fruͤheren Jahren, ein Uebungs-Geschwader, welchem sich Prinz Heinrich auf der Fregatte „de Ryn“ anschließen wird. Das Geschwader wird zunächst nach den Gewässern Rußlands segeln, in welchem Reich? Se. Königl. Hoheit einige Gegenden zu besuchen denkt.

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Schweden und Norwegen.

Stockholm, 6. April. (H. N. 3.) Hoͤchst wichtige Nach⸗

richten wegen der Sundzoll⸗-Frage sollen aus London angekommen

seyn und diese wichtige Frage auf eine fuͤr alle betheiligten Maͤchte

gleich angenehme Weise gelost werden koͤnnen. Es macht der

Dänischen Regierung große Ehre, wenn die in dieser Hinsicht

an sie gemachten billigen Forderungen von ihr genehmigt werden.

/ Der Staats-Ausschuß soll seinen vorigen Beschluß wegen der Kabinets-Kasse nicht verandert haben.

Die Reichsstaͤnde haben eine ungewoͤhnliche Freigebigkeit bei der Anwendung der bedeutenden Ersparungen der Schatzkammer gezeigt und beinahe alle Vorschlaͤge des Staats-Ausschusses sind angenommen.

Der Köntg hat den von den Reichsstaͤnden gefaßten Be— schluß wegen Aufhoͤren der sogenannten Passevolancesteuer oder der auf einen Theil der Grund-Eigenthuͤmer des Reichs gelegten Abgaben zur Versorgung der Armee waͤhrend der alljaͤhrigen Waffen-Uebungen sanctionirt, aber zugleich in einem Schreiben an die Reichsstande geäußert: „Daß, da diese Ausgaben in Zu— kunft unter allgemeinen Steuern eingehen werden und also von jedem Einwohner des Reichs getragen werden muͤssen, eine be⸗ deutende Ausgabe fuͤr die am wenigsten Beguͤterten dadurch ent— stehen werde, ein Unheil, welchem nach des Koͤnigs Vermuthung die Reichsstaͤnde hatten vorbeugen konnen, wenn sie die genannte Steuer auf die Ersparungen der Staats Einkuͤnfte angewiesen hatten, anstatt eine neue ordinaire Steuer zu bestimmen.“

Stockholm, 6. April. Es wird zwar durchaus nicht be— zweifelt, daß die Stände das Votum ihres verstaäͤrkten Constitu⸗ rions-Ausschusses fuͤr ein Zweikammer-System durch ihren Be⸗ schluß zu einem, am nächsten Reichstage zur volligen Entscheidung kommenden Gegenstande erhoͤhen werden. Die Statstidning vom Iten d. meldet daruͤber: „Durch die gestrigen Abstimmun⸗ gen des verstärkten Constitutions-Ausschusses beschlossen die Stande des Reiches an ihrem Theil, daß die Schwedische Repraͤsentation fortan in zwei Kammern getheilt werden soll, eine der wich tig sten wahrend dieser Reichs-Versammlung verhandelten ,,

1 Inzwischen haben Se. Majestät heute den Ständen ein Schrei⸗ 306. März datirt und folgenden Wortlautes uͤbergeben lassen: „Se. Majestaͤt haben sich gnaͤdigst das Schreiben der Grande des Reiches vom 20. d. M. vortragen lassen, wodurch mit Anzeige, daß die Reichstags Geschafte als so weit zu Ende gebracht angesehen wuͤrden, daß der Reichstag vor Mitte des nächsten Monats wuͤrde geschlossen werden koͤnnen, die Staͤnde des Reiches unterthäͤnigst darum anhalten, daß Se. Majestaͤt den Tag zum Schlusse des Reichstages zu bestimmen geruhen moͤch⸗ ten. Als sorgfaͤltiger Waͤchter der Heilighaltung der Gesetze, und der festgesetzten Gesellschafts, Ordnung stimmen Se. Majestaͤt um so mehr in den, ohne Zweifel vom Schwedischen Volke ge— theilten Wunsch ein, daß der Reichstag aufs baldigste möͤge geschlos⸗ sen werden können, da dieser schon um mehr als zehn Monate uͤber bie in den Grund⸗Gesetzen bestimmte Zeit hinaus verlaͤngert worden ist. Allein, da, wie bekannt ist, mehrere wichtige und weit umfassende Angelegeheiten, und unter diesen der gemachte Vorschlag zu einer geänderten National- Repraͤsentation, noch zur Berathung der Staͤnde des Reiches zuruͤck sind, erachten Se. Majestaͤt, fuͤr jetzt nicht mit der erforderlichen Gewißheit annehmen zu konnen, daß diefe zur Abmachung bis zu dem, von den Staͤnden angegebenen Zeitpunkte gelangen koͤnnen, und finden sich Se. Majestäͤt in Folge dessen verhindert, uͤber den Schluß des Reichstages jetzt

ben vom

etwas zu verordnen; und wollen weiterhin, wann solches ange⸗ messen kann erachtet werden, den Tag dazu festsetzen, in der Ord⸗ nung, wie es nach §. 100 der Regierungs⸗Form, S0 und 8! der

Reichstags-Ordnung, geschehen kann. Se. Majestaͤt verbleiben ꝛc.

Deutsche Bundesstaaten.

Frankfurt a. M., 12. April. (Frankf. Journ.) Wie wir aus zuverlaͤssiger Quelle vernehmen, hat Thorwaldsen s Ab⸗ wesenheit von Rom und dessen unbestimmte Ruͤckkehr dahin dem Comité des Goͤtheschen Denkmals zu wenig Aussicht auf eine baldige Vollendung desselben gegeben, und es hat deshalb dem Professor Schwanthaler in Muͤnchen die Arbeit uͤbertragen, wel— cher sie auch uͤbernommen und versprochen hat, im naͤchsten Mo— nat mit der Skizze hierher zu kommen.

ü s e r .

Wien, 10. April. Die Wien. Ztg. meldet in ihrem amt— lichen Theile: Se. K. K. Majestaͤt haben mit Allerhoͤchster Ent— schließung vom 3. April d. J., zum Direktor des K. K. Hof— Theaters den Franz von Holbein mit dem Titel eines Kaiser— lichen Rathes, dann zum Hof-Theater-Secretair den Friedrich Treitschke allergnädigst zu ernennen geruht. Dieselben sind von dem K. K. Oberst⸗Kämmerer Grafen von Czernin, unter dessen Ober⸗Aufsicht die Hof-Theater-Direction gestellt ist, in Eid ge— nommen, und sodann dem gesammten Hof -Theater- und Schau— spiel⸗Personale vorgestellt worden.

Ihre Majestät die Kaiserin beabsichtigt eine Reise nach Mo dena, zum Besuch Ihrer hohen Verwandten, zu unternehmen.

ö

Madrid, 3. April. Die Regentschaftsfrage wird erst nach Ostern zur Entscheidung kommen. Der Kongreß hat eine Kom— mission ernannt, welche diese delikate und mehr und mehr proble— matische Angelegenheit pruͤfen soll. Die widersprechendsten Mei— nungen bestehen uͤber den Ausgang der Frage. Einige Personen behaupten, die Ernennung werde bei geschlossenen Thüren gesche— hen. Eine andere Version behauptet, die Frage werde oͤffentlich diskutirt werden. Die Niedersetzung einer Kommission durch den Kongreß scheint fuͤr die letztere Behauptung zu sprechen. Die Interpellationen, welche sich in den Kammern vervielfaͤltigen, könnten den Gang der Regierung hemmen, wenn es so fort gehen sollte. Man hofft jedoch, daß sie nachlassen werden, sobald einmal die Regentschaftsfrage geloͤst it. Von der Erledigung dieser An— gelegenheit haͤngt auch der Erfolg der finanziellen Unterhandlungen ab, die mit der Regierung angeknuͤpft worden.

In der Sitzung der Deputirten-Kammer vom 1. April legte Herr Mendez Vigo feierlich Protest ein gegen jede Handlung des Kongresses, so lange die Regierung nicht ihr politisches Sy⸗ stem den Kammern mitgetheilt habe. Er klagt uͤberdies das Ministerium an, die Verfassung des Koͤnigreichs offen und in den meisten Artikeln verletzt zu haben. Der Minister des In— nern behielt sich vor, kraft des ihm vermoͤge der Kammer-Ord— nung gebuͤhrenden Rechtes, hierauf, wann und wie er es gemaͤß halte, zu antworten. In derselben Sitzung wurde das Budget den Cortes vorgelegt. Die Ausgaben des laufenden Jahres er— heben sich auf 1, 106,324,302 Realen und die Einnahmen bloß auf S85, 26,551, folglich tritt ein Defizit von 221,197,751 Rea— len ein. Die Koͤnigin Isabella II., so wie die anderen Staats—

Pensionaire, erhalten jetzt nur den dritten Theil ihrer Jahres-

Gehalte. .

Kon stantinopel, 21. März. (A. Z.) Folgendes sind die Hauptmomente der energischen Vorstellungen, welche Oesterreich und Rußland durchdrungen von Mitleid mit dem traurigen Zustande der christlichen Gemeinden in Syrien und Palaͤstina zum Besten dieser Religions-Genossen vereint an die Pforte ge— richtet haben, wodurch die Aufrechthaltung der denselben fruͤher gewährten Privilegien, so wie die Wiederherstellung der zerstorten Ordnung beabsichtigt wird. Insbesondere wird der Pforte dringend anempfohlen, einen von ihr direkt abhängigen Gou— verneur fuͤr Palaͤsting und die vorzuͤglichsten Staͤdte des heiligen Landes (dessen Sitz in Jerusalem seyn, und wozu der Hafen von Jaffa zur Unterhaltung der Communication mit dem Mittellaͤndischen Meere gehoren solle) zu ernennen; ferner fuͤr Abstellung der Mißbraͤuche und Bedruͤckungen, denen die Christen ausgesetzt sind, Sorge zu tragen, gleichen Schutz und gleiche Unparteilichkeit in Ausuͤbung der Nechtspflege allen Be⸗ wohnern, besonders auch gastfreundliche Aufnahme und Unter— stuͤtzung den Pilgern, welche das heilige Land besuchen, zu Theil werden zu lassen. Dagegen sollen die Uneinigkeiten zwischen dem Klerus des Griechischen, Roͤmisch-katholischen und Armenischen Kultus aufhoͤren; dem Patriarchen von Jerusalem, der gewoͤhn— lich in Konstantinopel residirt, soll die Möoͤglichkeit erleichtert wer— den, seinen Kirchensprengel öfters besuchen zu koͤnnen, was be— kanntlich bis jetzt mit vielen Vexationen und Unkosten verbunden war; fuͤr Regulirung der kirchlichen Angelegenheiten soll eine Kommission bestellt werden, bestehend aus dem Gouverneur, dem Patriarchen von Jerusalem oder seinem General⸗Vikar, den Vor— stehern der Lateinischen und Armenischen Konvente und einem Praͤlaten als Commissair; endlich soll gesorgt werden fuͤr die Er— leichterung der Wiederherstellung der zerstörten oder beschaͤdigten Kirchen und Kloͤster, so wie fuͤr strenge Disziplin des Tuͤrkischen Militairs, welches die heilige Grabstaͤtte zu bewachen hat u. s. w.

Durch außerordentliche Gelegenheit in Wien eingelaufene Nachrichten aus Konstantinopel vom 29. Marz melden, (dem Oest. Beob. zufolge) daß der bisherige Minister der auswaͤrti— gen Angelegenheiten, Reschid Pascha, von Sr. Hoheit dem Sul⸗ tan dieser Stelle enthoben und durch Rifaat Bei (ehemaligen Botschafter der hohen Pforte am Wiener Hofe), welcher zum Pascha und Minister der auswärtigen Angelegenheiten ernannt wurde, ersetzt worden ist. Der Handels-Minister, Fethi Ahmed Pascha, ist gleichfalls dieser Stelle enthoben und durch den bis— herigen Kapüdan Pascha, Said Pascha, (Schwager des Sul— tans), ersetzt, an des letzteren Stelle aber Tahir Pascha zum Groß⸗-Admirai ernannt worden.

China. . Macao, 27. Januar. Der von Capitain Elliot mit dem Chinrsischen Kommissar Kischie abgeschlossene Praliminar-Traktat wird auch von der Canton Preß sehr unzureichend befunden, ganz abgesehen von den Verzöoͤgerungen, welche die Chinesische Regerung der Ratisication desseiben, die im guͤnstigsten Fall doch erst n zwanzig Tagen von Peking in Canton anlangen könnte, noch in den Weg legen mochte. Das genannte Blatt erklart da⸗ bei cusdruͤcklich, es lasse sich nicht von leichtsinniger Tadelssucht, sondern nur von der Ueberzeugung leiten, daß die Britischen Intessen unhaltbaren Ruͤcksichten geopfert worden seyen. Die „Priß“ erinnert nur daran, wie große von den Chinesen gegen Priratpersonen sowohl, wie gegen den Bevollmächtigten der Bri—

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tischen Regierung selbst, geuͤbte Gewaltthaͤtigkeiten die Absendung des Geschwaders veranlaßt, und wie sehr man daher berechtigt gewesen sey, eine gehoͤrige, vollkommen genuͤgende Entschaͤdigung und Genugthuung zu erlangen; dann geht sie die Bestimmungen des Praͤliminar-Traktats einzeln durch und sagt:

„Was erstlich die Abtretung der Insel Hong-Kong betrifft, so ge— ben wir zu, daß für eine unabhängige Britische Niederlassung keine günsiigere Lage gewählt werden konnte, als diese Insel sie darbietet. Sie ist zwar klein, nur etwa 15 Englische Meilen im Umfange, indeß besitzt sie einen der schönsten Häfen, in welchem jede beliebige Zahl von Schiffen selbst bei dem schlimmsten Unwetter sicher vor Anker liegen faänn. In sehr kurzer Zeit könnte daher die Insel ein sehr bedeutender Handelsplatz werden, wenn der Besitz derselben nicht durch die Bestim— mung beeinträchtigt würde, daß dieselben Zölle dort bezahlt werden sol— len, wie jetzt in Whampoa, wodurch Hong-Kong zu nichts als einer Militair⸗Station werden und höchstens noch den mit Canton handeln— den Kaufleute zum sicheren Aufenthalt dienen wird, falls dieselben nicht das näher liegende Macao vorziehen. Da dieselben Abgaben bezahlt werden sollen, wie in Whampoa, so ist es natürlich daß der Handels Verkehr an letzterem Orte bleiben wird, wo er sich seit Jahrhunderten festgestellt hat. Was den zweiten Punkt des Präliminar⸗Traktats hetrifft, die auf sechs Millionen bestimmte Entschädigungssumme, so beträgt der Werth des den Englischen Kaufleuten abgepreßten Opiums allein mehr als 10 Millionen Dollars, und wenn man auch die zweijährigen Zin sen nicht berechnen will, so würde doch durch die übrigen Verluste, weiche die Kaufleute durch Zurückhattung der Schiffe in Whampoa, in Canton ver⸗ lorenes Gutund dergleichen erlitten haben, die zu fordernde Entschädigungs— summe auf 12 Millionen und durch Einrechnung der Kosten der Expedition sogar auf mindestens 13 Millionen anwachsen. Für dieses Alles sollen die Chinesen im Ganzen sechs Millionen bezahlen, in jährlichen Terminen von einer Million, welche, zu dem Zinsfuße von 8 pCt. gerechnet, der geringer ist, als in Ching üblich, noch nicht ganz die jährlichen Zinsen jener Summe von 18 Millionen decken würde. Aber auch, abgesehen von dem Betrage der Entschädigungssumme, ist zu bedenken, daß die Chinesen dieselbe auf keine andere Weise erheben werden, als in der Gestalt einer neuen Abgabe von dem fremden Handel die dann natür⸗ licherweise fast ausschließlich den Engländern selbst zur Last fallen wird. Ein Tael oder zwei mehr vom Thee erhoben, wird die erforderliche Summe sehr bald decken und die Konsumenten in England zwingen, ihren Thee so viel theurer zu bezahlen, oder die Produzenten in Eng⸗ land werden durch den verminderten Absatz ihrer Fabrikate in China leiden müssen, falls etwa die Abgabe nicht von den Ausfuhr⸗, sondern von den Einfuhr⸗-Artikeln erhoben werden sollte. Mit der dritten Be— stimmung, der gemäß der amtliche Verkehr zwischen den beiden Natio— nen fortan direft und auf dem Fuße der Gleichheit geführt werden soll, kann man zufrieden seyn. Der vierte Punkt aber, die Wiedereröffnung des Hafens von Canton für den Handels⸗Verkehr, giebt uns die lleber⸗ zeugung, daß Canton, unter diesen Umständen, aller Gefahren ungeach— tet, nach wie vor der Aufenthaltsort der Britischen Kaufleute bleiben wird. Aus diesem Allen schiießen wir, daß, wenn nicht durch die verheißenen ferneren Unterhandlungen sehr bedeutende Aenderungen in den Details des Traktats vorgenommen werden sollten, die Verhältnisse nach Erledigung der Differenzen ganz dieselben seyn werden, wie vor dem Beginn der Feindseligkeiten. Wir hatten Grund zu hoffen, daß man die Chinesen nöthigen würde, wenn auch nicht mehrere, doch wenigstens einen ihrer Häfen im Norden des Landes zu öffnen, eine Hoffnung, die wir kei⸗ nesweges für übertrieben halten, wenn wir erwägen, daß sich bereits eine so vortheilhafte Stellung, die den wichtigsten Chinesischen Fluß, den Hwang⸗tse-Keang, beherrscht, in den Händen der Briten befindet; das Lirkular des Bevollmächtigten sagt aber kein Wort darüber, und daß nichts darüber gesagt wird, ist ein Beweis, daß keine Stipula⸗ tion der Art gemacht worden ist. Nein, jm Gegentheil, Tschusan soll sofort geräumt und den Chinesen wieder übergeben werden, wie es mit Tschuenpi bereits am 21sten d. M. geschehen ist, als die Britische Flagge abgenommen und die Chinesische wieder aufgezo— gen wurde. Als Entschädigung für diese Eroberungen, welche, im Be⸗ sitze der Engländer, ihrer gebietenden Lage wegen, wohl etwas Besseres werth gewesen wären, ist Hong-Kong den Engländern als bedingtes Eigenthum übergeben worden, und darin besteht aller Vortheil der Ex— pedition, denn wir betrachten die Bezahlung der sechs Millionen, wäh⸗ rend nicht weniger als das Doppelte dieses Betrages zu erwarten ge⸗ wesen wäre, als ein überaus schmachvolles Abkommen und eine herz— lose Aufgebung der Interessen einer Körperschaft, welche der Bevoll⸗ mächtigte in seine besondere Obhut zu nehmen beauftragt war. Aber man wendet ein, daß diese Bedingungen vielleicht deshalb so wenig günstig seven, weil keine anderen zu erlangen gewesen; vielleicht haben die Chinesen unseren Truppen gleiche Streitmassen entgegengestellt und wir sind nicht im Stande gewesen, unseren Argumenten durch Trup— penmacht Eingang zu verschaffen. Wäre dem so, dann würden wir gegen ein durch die Nothwendigkeit dittirtes Abkommen nichts einzuwenden haben; aber das Gegentheil ist der Fall gewesen. Tschusan war ohne Widerstand genommen und ohne einen Versuch der Chinesen, dasselbe wieder zu erobern, behauptet worden; die Chinesen besitzen notorisch keine Seeinacht, die diese Bezeichnung verdient, und aus der Abgeneigt⸗ heit ihrer Truppen, den Briten in Tshusan entgegenzutreten, gelangen wir zu dem Schlusse, daß ihre Landtruppen gegen Europäische Solda⸗ ten eben so wenig zu gebrauchen sind. Tschuen-Pi und Ty kock-tau wur⸗ den unter furchtbarem Gemetzel den Chinesen abgenommen, welche in dem erstgenannten Fort so eng umzingelt waren, daß sie nicht entlaufen konnten, und so wie dies von den anderen Forts an der Bocca Tigris bemerkt wurde, schickten sich deren Garnisonen an, dieselben zu räumen, ja in der That machte sich die Garnison des Forts Anunghov auf das Schleunigste davon, als unsere Schiffe sich demselben am 8. näherten Dies war ein neuer Beweis, daß die Chinesen nicht im Stande sind, der Gewalt mit Ge— walt zu begegnen; aber der Bevollmächtigte, der sich der Forts, ohne einen Schuß zu thun, hätte bemächtigen können, fürchtete die Gunst des Kaisers ganz zu verlieren, wenn er zu weit gehe; er hielt daher die Britischen Waffen mitten in ihrem Erfolge auf und war der Erste, der die Unterhandlungen wieder eröffnete, unter dem Vorgeben, wie wir hören, daß Kischin, wenn nur die beiden kleinen Forts genommen würden, die Sache vertuschen könne, wären aber die Haupt-Forts den Engländern in die Hände gefallen, so würden selbst Ehinesische Diplo⸗ maten nicht mehr im Stande gewesen seyn, dem Kaiser die Wahrheit zu verhehlen und derselbe würde, ergrimmt über die Frechheit der Barbaren, jeden gütlichen Vergleich verweigern. Angenommen, die Chinesen hätten nicht Geld genug, um das vernichtete Opium zu bezahlen, so besitzen sie doch Reichthum in Ländereien; aber die bedingte Uebergabe von Hong-Kong wird sicherlich von Niemand als Aequivalent für 9 Millionen oder mehr, die Capitain Elliot ihnen er⸗ lassen hat, angesehen werden. Wollte man keinen Länderbesitz, so hätte man wenigstens günstige Handelsbedingungen für die Britischen Unter— thanen erlangen können, wären Häfen im Norden eröffnet oder statt des drückenden Hong⸗Monopols freier Handels⸗Verkehr zu allen Zeiten und an allen Orten bewilligt worden, hätte man eine Herabsetzung der Zölle erlangt, hätte man den Fremden nachsichtsvolle und anständige Behandlung gesichert, dann wären wir vielleicht der Ansicht beigetreten, daß die Chinesen die von ihnen kontrahirten Schulden baar bezahlt hätten; unter den gegenwärtigen Umständen ist aber noch eine bedeu⸗ tende Schuld nicht verrechnet, und es ist nur ein schlechter Trost, daß der Bevollmächtigte möglicherweise von seiner Regierung dafür verant— lich gemacht werden wird.“

Aus welchem Gesichtspunkt die Chinesischen Behoͤrden die Ausgleichung des Streits betrachten oder wenigstens betrachtet wissen wollen, und wie ihnen dabei die Zuruͤckgabe der von den Engländern eingenommenen Orte als Beleg dient, kann man aus folgendem Reskript entnehmen, das der Kaiserliche Kommis⸗— sar Kischin an den Keunmingfu, einen oberen Beamten zu Ma— cao, gerichtet hat; „Kischin, ein großer Staatsminister und Kai— serlicher Ober-Commissair vom zweiten Range des erblichen Adels und aktiver Gouverneur der beiden Kwangprovinzen, schreibt diese Depesche zu vollkommener Benachrichtigung des Tang schu oder Keunminfu von Macao. Die Englischen Bar⸗ baren sind jetzt den Befehlen gehorsam, und laut offiziellen De—

peschen haben sie Tinghae und Schaki wieder herausgegeben, in— dem sie mich ernstlichst ancufen, daß ich für sie berichte und um die Kaiserliche Gunst flehe. Jetzt sind alle Angelegenheiten gut geordnet. Der fruͤhere Befehl zur Sperrung ihres Handels und Verweigerung der Lebensmittel ist jetzt unnütz; zu dem Zwecke sende ich diese Befehle an den besagten damit er demgemäß ohne Widerstand gehorche. Eine spezielle Depesche.

In dem Bericht uͤber den Angriff auf die Chinesischen Dschun— ken im Canton-Flusse, der gleichzeitig mit der Erstuͤrmung der Bocca-Forts erfolgte, hieß es in der „Times“, es seyen 18 dieser Dschunken von ihrer eigenen Mannschaft (y their oun crew) in die Luft gesprengt worden; nach der Angabe des „Overland Courier“ aber, eines in Bombay erscheinendes Blattes, wurden die 18 Dschunken von der Mannschaft der Bote, die das Eng— lische Dampfboot „Nemesis“ ins Schlepptau genommen hatte (ür ihe boats crews5, in Brand gesteckt und gingen durch Explo— sion nach einander zu Grunde.

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Stettin, im Maͤrz. Die vor kurzem erschienenen Listen des hiesigen Packhofs geben uns Veranlassung, ein Resum e des Handels und der Schifffahrt Stettins im verflossenen Jahre mitzutheilen. Wenn allgemein die vorjäͤhrigen Berichte der gröͤ⸗ ßeren Handelsplaͤtze des noͤrdlichen Deutschlands einen gesteiger⸗ ten Geschaͤfts-Verkehr darthun, so ist es erfreulich, daß der Han⸗ delsstand der hiesigen Stadt nicht zuruͤckgeblieben ist in Regsam⸗ keit und Bestreben, von dem Handel des In- und Auslandes so viel als moͤglich sich anzueignen und fremde Konkurrenz zu be— kaͤmpfen. Von den im Jahre 1840 in Swinemuͤnde, dem ge— meinschaftlichen Hafen von Stettin und seinen Revieren, ange— kommenen 1717 Schiffen kamen 1293, und zwar 256 Schiffe mehr als 1839, in Stettin an. Davon waren 487 Preußische und 6l8 fremde Schiffe beladen und 8! Preußische und 107 fremde Schiffe geballastet. Die fremden Flaggen unterschieden sich ihrer Nationalitaͤt nach in 4 Amerikaner, 1 Belgier, 6 Bremer, S0 Daͤnen, 4 Franzosen, 178 Englaͤnder, 2 Hamburger, 47 Han⸗ noveraner, 9 Luͤbecker, A Mecklenburger, 85 Niederländer, 112 Nor⸗ weger, 21 Oldenburger, 10 Russen, 13 Schweden und 2 Sicilianer, und die gesammte Ankunft nach ihren Ablade-Orten in: 13 von Amerika, 19 von Belgien, 58 von Bremen, 182 von Danemark, 40 von Frankreich, 556 von Großbritanien, 23 von Hamburg, 8z von Läbeck, 1057 von den Niederlanden, 5 von Oesterreich, 81 von Rußland, 25 von Schweden, 5 von Sicilien, 7 von Spa⸗ nien und 3 von der Tuͤrkei. Von Preußischen Hafen gingen z93 einheimische Schiffe und 27 Mal Preußische, 3 Mal Rus⸗ sische und 1 Mal Schwedische Dampfschiffe ein. Stromabwarts gingen 152 und zwar 143 Preußische und Jod fremde Schiffe, von denen 134 Preußische und 639 fremde Schiffe beladen und 79 Schiffe incl. 9 Preußen geballastet waren, aus. Ueberhaupt gingen 201 Schiffe mehr aus, als im Vorjahre. Die Im⸗ portation anlangend, so betrug dieselbe 3,050,000 Centner und ist die stärkste, welche seit vielen Jahren hier stattgefunden hat. Gegen das Jahr 1839 schloß sie mit einem Resultate von 31,282 Lasten oder circa 571“ pCt. zu Gunsten der Importation von 1840 ab. An dieser Vermehrung haben aber die werthvol— leren Artikel, namentlich Kolonial-Waaren, als Baumwolle, Kaffee, Gewuͤrze und Zucker, nur einen geringen und nicht den gewaͤnsch— ten Antheil haben koͤnnen, da der hohe auf diesen Artikeln ru⸗ hende Sundzoll jede Konkurrenz mit Hamburg und Bremen, also auch die Einleitung und Ausdehnung direkter Beziehung mit den Productions-Laͤndern verbietet. Von den genannten Artikeln wurden 5575 Ctr. Baumwolle (3179 Etr. mehr als 1839), 10, 985 Ctr. Kaffee (1429 Etr. mehr als 1839), 73090 Etr. Ge— wuͤrze (1389 Err. mehr als 1839) und 119,916 Etr. Rohzucker, zum Theil direkt und 112,921 Etr. Holländischen Lumpenzucker

Eresp. 29, 397 und 24,225 Ctr. mehr als 1839) eingeführt, wäh— rend Hamburg 13,0060 Ctr. Baumwolle, 596,000 Ctr. Kaffee, 40,000 Ctr. Gewuͤrze und 1,030 000 Ctr. Zucker einfuͤhrte, wo— von ein großer Theil auf dem Wege des Elb⸗-Transports fuͤr die diesseitige Monarchie eingeführt wurde. Was die uͤbrigen Haupt— Einfuhr-Artikel anbetrifft, so kamen an: 163,620 Ctr. Farbehoͤl⸗

zer (46,255 Ctr. mehr als 1839), 80,130 Ctr. Thran, wovon

i0, 685 Ctr. direkt aus Amerika (39,915 Ctr. mehr als 1839), 2,691 Ctr. Baumol (173 Ctr. mehr als 1839 und 125385 Ctr. Syrup aus England (11420Ctr. mehr als 1839, weil unsere Siedereien wenig Syrup fabriziren, seitdem der Zucker aus Holland in gro⸗ ßen Massen zugefuͤhrt wird). An Haring gingen 159,973 Ton⸗ nen oder 62,119 Tonnen mehr ein, als im Vorjahre, insbeson— dere weil der hiesige Platz den Absatz auch des Englischen Hä— rings nach Magdeburg und Sachsen fast gaͤnzlich gewonnen hat. Eisen aller Art wurden 141,000 Ctr. gegen nur 45,9000 Ctr., im Vorjahre, Reis 30,157 Ctr. gegen 22,121 Ctr. im Jahre 1839, Steinkohlen 1,380,682 Ctr. oder 311,491 Ctr. mehr als 1839 und Wein 87,511 Ctr. oder 15,959 Etr. weniger als 1839 im portirt. An Russischen Produkten hatte die Einführ bedeutend ab— genommen, und namentlich wurde gar kein Hanfoͤl eingefuhrt. Der Gesammt-Werth der Importation wird auf circa 11, 200, 600 , also auf circa 2,700,000 Rthlr. mehr als 1839, ange— geben.

Das vorjaäͤhrige Exportgeschäft gewahrt, namentlich bei Getraide, sowohl in der Masse als im gesegneten Erfolge, das er⸗ freulichste Resultat, indem sich dasselbe, im Vergleiche mit dem Vorjahre, auf 12,296 Lasten oder circa 28 pCt. an Waaren und 961 Stuͤck oder cirea 65 pCt. an Nutzholz zu Gunsten des Jahres 1840 stellte. Es wurden hier 103,53 Wispel Weizen, Roggen, Gerste, Hafer und Erbsen und zwar 23,000 Wispel weniger als 1839 zu Markte gebracht, davon aber S2, 16 Wis⸗ pel oder 18,500 Wispel mehr als 1839 ausgefuͤhrt: das staͤrkste Quantum, welches seit Jahren von hier verschifft ist, wovon der groͤßte Theil nach England ging. Branntwein wurden 61, 323 Ctr., dagegen nur 27,851 Ctr. im Jahre 1839, verschifft, wozu der groͤßere Bedarf in Rußland die Veranlassung gab. Von Rappsaamen betrug die Ausfuhr nur 9078 Scheffel, blieb also gegen diejenige des Vorjahrs um 656 Scheffel zurück. Die Aus— fuhr von Ruͤboͤl (572 Ctr. nach Norwegen und Schweden) war nur gering, doch ist das Geschaͤft in diesem Artikel, welches sich bei dem ausgearteten Lieferungsspiel nicht genau ermit— teln laͤßt und in Folge des letzteren manches Fallissement bewirkte, sehr bedeutend gewesen, so daß der reelle Umsatz auf 30,009 tt. geschaͤtzt wird, von denen allein füͤr die Rhein-Provinz . Etr kontrahirt und wirklich geliefert worden sind, Flachs Und Heede wurden zum erstenmale mit 4186 Ctr. nach e e 6. kuͤchen 162,137 Etr., Zink JS, id3z Etr, Kleesamen 6ghb . und Knochen 61,SlI7 Ttr. (resp. 41, 000 tr., 1300 Ctr., . Scheffel und 27,000 Ctr. mehr als im Vorjahre) ausgefuͤhrt.

ft ; ; ö6g2g Ctr. (6515 Ctr. weniger als An Weizenmehl gingen nur wirt sich sszo) nach England und Norwegen, das Mänkf mn ebletstls darch die hier hoch Rerriebenzn, höhen als an tze tee fee

denen Preise, weshalb England sich von dort aus billiger versorgen