1841 / 120 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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len. In welcher Form aber sollte 35 de Constiution untersagt den Kammern, deliberiren. Cortes das R

die Regentschast zu er wahle des minderjährigen Souverains zu ernennen. zie ki es anders seyn? Wer sollte als Schiedsrichter den Ausschlag geben, wenn der Kongreß drei der Senat einen Regenten er⸗ wählen sollte? Da nun der Art. 2 des Gesetzes vom 19. Juli 1837 den Personen, welche die Koͤnigliche Gewalt ausuͤben, Also fuͤr jetzt der provisorischen Regentschaft, das Recht zuspricht, Tag und Ort zu bestimmen, an welchen die Vereinigung beider Kam—⸗ mern stattfinden soll, so faßte der Kongreß vorgestern mit 32 Stimmen gegen 41 den Beschluß, daß die Regierung aufzufordern sey, beide Kammern zu dieser Vereinigung einzuladen. In An— trag gebracht und unterstützt wurde dieser Beschluß durch die ultraprogressistische Majorität des Kongresses, welche den Verdacht, als ob sie durch das letzte Manifest des Herzogs de la Vitoria eingeschüchtert worden sey, von sich abzulehnen, vorzuͤglich aber durch die Vereinigung beider Kammern in einem Koͤrper einen Akt von National-Konvent herbeizufüͤhren wuͤnscht. Einige Deputirte bezeichneten bereits die jetzigen Cortes als konsti— tuirende, ein Ausdruck, der von Herrn Olozaga, der seit seiner Ruͤckkehr von Paris zum ersten Male das Wort nahm, mit großer Energie, obgleich mit Verfehlung des beabsichtigten Eindrucks, zuruͤckgewiesen wurde. Die guͤnstige Auf— nahme, die Herr Olozaga in Paris gefunden, gereicht ihm bei den hiesigen Progressisten zur schlechtesten Empfehlung; sie vergef— sen die Beweise von Theilnahme, die er früherhin der Revolution gegeben hat, und betrachten sein damaliges Bestreben, den wei— teren Fortschritten der Anarchie Einhalt zu thun, nur als eine ihm von dem Koͤnige der Franzosen uͤbertragene Rolle

Nun erklart sich aber die Regierung in der amtlichen Ga ceta gegen den eben erwähnten Beschluß des Kongresses, weil der Ernennung der Regentschaft eine Diskussion vorangehen, die aber in jeder Kammer fuͤr sich stattfinden muͤsse. Nur die A stimmung duͤrfe gemeinschaftlich geschehen. In gleichem Sinne hat gestern der Senat entschieden.

Dieser hatte namlich eine Kommission ernannt, welche ihr Gutachten uͤber die Formen abgeben sollte, in welchen die Frage uͤber die Regentschaft zu entscheiden sey. 1 wenigen Siunden ausgearbeitet, ward gestern verlesen und nicht ohne Widerspruch der Ultraprogressisten, Campuzana, Gil de la Cuadra, Lasaña, in Punkten angenommen. Festgesetzt wird darin, daß die Diskussion getrennt in jeder Kammer, und nur die Abstimmung gemeinschaftlich geschehen solle. Als Herr Campuzana sich dagegen widersetzte, gerieth der General Secane in großen Zorn und drohte allen denen, welche von kon stituirenden Cortes spraͤchen, mit seinem Degen. „Wir muͤssen eine Partei bekaͤmpfen“, rief er aus, „die uns mit ihren Dol— chen bedroht, die aus Leuten ohne Tugend, ohne Wissen, ohne Vermoͤgen, ohne Industrie besteht, deren Wahlspruch der Mord ist. Gerade jetzt, als ich General-Capitain von Valencia war, lief ein von Genua kommendes Schiff ein, das 00 Dolche, alle von gleicher Form, einfuͤhrte, von denen mehrere in meinen Hän— den sind.“ Darauf erklärte Herr Gil de la Cuadna (vertrau— ter Freund des Herrn Arguelles), der General werde ihn nicht mit dem Degen, sondern nur mit Gruͤnden der Vernunft uͤber— zeugen.

Der wichtigste Punkt dieses Senats-Beschlusses ist aber der, daß die Abstimmung, sowohl uͤber die Anzahl der Regenten, als uber die Personen derselben geheim seyn soll, naͤmlich vermit— telst schriftlicher Zettel. Das Gesetz vom 19. Juli 1837 sagt nur im Allgemeinen, die Abstimmungen uͤber die Regentschaft sollen geheim durch abzugebende Zettel vor sich gehen, was die Ultra— Progressisten so auslegen, als ob dieses nur auf die Abstimmung uͤber die Namen, nicht aber uͤber die Zahl der Regenten zu be— ziehen sey. Letzteres muß, ihrer Ansicht nach, durch lautes muͤnd— liches Votiren geschehen, damit

die Konstituenten sich davon über— zeugen konnen, ob ihre Vertreter den eingegangenen Verpflichtun— gen getreu nachkommen.

Die Abstimmung uber die Vorfrage, naͤmlich uͤber die Anzahl der Mitglieder der Regentschaft, entscheidet allerdings die ganze Angele genheit. Spricht sich die Mehrheit fuͤr Einen Regenten aus, so weiß Jedermann, wem dieselbe Majorität die Regentschaft uͤber tragen wird. Und entscheidet man zu Gunsten einer dreifachen Regentschaft, so hat das juͤngste Manifest Esparterés die F eines solchen Schrittes hinlänglich angedeutet. Geschieht stimmung uͤber die Zahl der Regentschaft geheim, so bin ich fest uͤberzeugt, daß viele Deputirte, welche zugesagt haben, fuͤr eine dreifache stimmen zu wollen, dennoch ihr Votum zu Gunsten eines einzigen Regenten abgeben werden

Damit nun der Beschluß des Senats, welchem die Regie rung beizutreten scheint, in Ausfuͤhrung gebracht werden koͤnne, muß er die Genehmigung des Kongresses erhalten, wo er offen— bar, vorzuͤglich was die getrennte Diskussion und die geheime Abstimmung anbetrifft, auf den heftigsten Widerstand stoßen wird. „Wer,“ sagt das „Eco del Commercio“ von heute, „nicht die Charakterfestigkeit hat, um bei einer so wichtigen Abstimmung sich uͤber Ruͤcksichten auf Personen und Umstaͤnde hinwegzusetzen, moͤge von seinem Rechte Gebrauch machen und aus der Natio— nal Vertretung ausscheiden.“

ö. n r rs eich des Senats an den Kongreß uͤbermacht, . , , einer Kemmission zur Pruͤfung unterwerfen; us n . ihr Gutachten abgeben, dieses vom Kon— , ,. en i auf den Fall der Nichtgenehmigung eine lion ernannt werden, um sich mit dem Senate zu verständigen. Auf diese Weise koͤnate eine Woche, koͤnnte mehrere verloren gehen. 2X dunte eine Woche, konnten 8 9 F * hee, gg fn, nden beide Kammern, ehe sie noch die , ,. in offenem Widerspruch gegen einan— der gerathen sind, und zwar in einen Redet r nch, ͤ durchaus nicht gefaßt war. Visher J , den man Senats darauf schließen, daß die Mehrh. nl d nn,, 1. progressistischen Gesinnungen beseelt sey, wie d ö 9 ö. 6 Wich dem aber mehrere Generäle und hohs , . Vongreß. ert 6s . . e in dem Senate ihren Sitz eingenommen, die ihr eigenes Geschick an das de Herzogs de la Vitoria gehaͤngt haben, stimmt auch . .. des Senats, welcher der moderirten Partel dir erden. hei in den drohenden Ton ein, welchen der Herzog , n nn, greß unverholen erhoben hat. . ö ,, Diese Drohungen ubrigens haben ihren Eindruck nicht ver— fehlt, was um so auffallender ist, da sie nur eine moralische Kraft haben. Freilich sind an 50,000 Mann um Madrid zusammen— gezogen, allein Espartero versteht sein Spiel zu gut zu berechnen, um Alles auf eine Karte setzen zu wollen.

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. B jakeit befanden, eine neue Regentschaft zu erwäh⸗ in der Nothwendigkeit bef. —— ö gemeinschaftlich zu

Das Gesetz vom 19. Juli 1837 gesteht dagegen den echt zu, „sich in einen Korper zu vereinigen“, um vählen“ (elegir), und den Vormund Und wie könnte

512

wurde. dem Herzoge Adressen eingeschickt haben, um ihm ihre Bereit

etwas mehr zu unterstuͤtzen.

denn jene Deputirten ihr gloßes Erstaunen an den Tag legten und von fremdem Einflusse zu reden anfingen. f

Wie uͤbrigens auch die Entscheidung der Regentschaftsfrage ausfallen moge, so fuͤhlt doch Jedermann, daß alle bisher bestandenen Verhaͤltnisse ihrer Aufloͤsung entgegengehen. Zwei große Par— teien, Moderirte und Exaltirte, stritten bisher um die Gewalt Jetzt loͤsen sie sich in kleinere, also krafilosere Theile auf. Die

Exaltirten zerfallen in Republikaner (durch etwa 26 Deputirte

im Kongreß, vermittelst des Huracan durch die Presse vertre— ten), in Revolutionaire beabsichtigten Central-Junta, die im Kongreß die Masoritäͤt bil— den), und gemäßigte Progressisten, die durch die Bewegung vom September zur Gewalt gelangten. fur Uebertragung der Regentschaft an Espartero allein; s nicht nur die beiden ersteren, sondern auch die ganze Mas / gefallenen Partei der Moderirten Die wuͤrden eher den Republikanern und Revelutionairen reichen, sowohl weil sie von gleichem Hasse gegen Espartero be seelt sind, als auch, weil sie in Folge einer dreifachen Regentschaft / einen so anarchischen 3 hrt zu sehen hoffen, daß iaen vine Meaetis ö ; . ö. f; * 15 irgend eine Reaction oder Restauration in monarchischem Sinne zur Nothwendigkeit werde. Allein auch sie sind

len; einige von ihnen traten aus dem Sengt, und beharren in .

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passiver Stellung; andere nehmen an den Sitzungen der hohen Kammer Theil und erklären auf sehr muthige und achtungswerthe Weise ihren Unwillen uͤber die letzte Revolution. Die Mehr zahl der Moderirten behauptet sedoch eine abwartende Stellung, etwa so wie die feine Gesellschaft in vornehmer Haltung der Auf— fuͤhrung eines Dramas aus den Logen gelassen zusieht, wahrend Parterre und Gallerieen durch Klatschen oder Zischen ihren in neren Empfindungen Luft machen. Endlich sind die Moderirten berzeugt, daß sie den Sieg aue beuten werden, sobald der offene Kampf zwischen den Exaltirten ausbricht. Espartero mag einzi— ger Regent werden, aber Republikaner und Revolutionaire wer— den ihn stets als Usurpator betrachten, und daher durfte er bald genothigt seyn, sich um die Allianz der Moderirten zu bewerben. Diese aber werden ihm nie verzeihen, was er an der Koͤnigin Christine, was er an ihnen verbrach. . N. S. Der Senat hielt heute keine Sitzung. Im Kongreß

Der Spanische Sol— dat schlagt sich nicht gegen den Buͤrger, und zumal jetzt haben die Anhänger der dreifachen Regentschaft die Truppen durch das

beschuldigten einige zur republikanischen Partei gehörige Depu tirte das Ministerium, der Einladung, beide Kammern zum Be huf der Ernennung der Regentschaft in vereinigter Sitzung nicht zusammenberufen zu haben. Der Minister des Inneren erwie derte darauf, die Regierung koͤnne keinen desfallsigen Schritt thun, bevor nicht beide Kammern sich uber einen gemeinschaftlichen Beschluß verstaͤndigt hätten Der von dem Senat gestern ge— faßte Beschluß wurde darauf an die Sectionen verwiesen, um eine Kommi sion zur Pruͤsung desselben zu ernennen

Berlin, 30. April. Gestern hatten sich im Saale des Odeums die hiesigen Kuͤnstler⸗Vereine, sowie auch der wissen schaftliche Kunst-Verein zu einem solennen Mittagsmahl versan melt, um den gefeierten Corneltus, der seit acht Tagen in un seren Mauern verweilt, in ihrer Mitte zu begruͤßen. Das Fest wurde durch die Anwesenhrit Sr. Excellenz des Herrn Mimsters Eichhorn, so wie fast saͤmmtlicher hoͤhern Beamten des geistlichen Ministeriums verherrlicht; von den Sternen unserer Kunstwelt wurde nur Schinkel, welchen seine Krankheit noch immer gefes selt haͤlt, schmerzlich vermißt selbst war wenige Tage vorher von einer leichten Unpaͤßlichkeit b worden, hatte aber darauf bestanden, daß das Fest nicht verschoben werde, und jedenfalls zu erscheinen versprochen. Die allgemeinste Freude herrschte unter der Versammlung uͤber die Berufung die ses großen Kuͤnstlers, welche Berlin der Gnade Sr. Ma jestat verdankt. Zahlreiche Toaste beweisen dies. Nachdem der Direktor der Akademie der Kuͤnste Herr Dr. G Schadow die Gesundheit Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, so wie Ihrer Majestät der Koͤnigin ausgebracht, sprach Herr Kopisch in wohl gelungenen, von froher Erhebung durchdrungenen Versen den Toast auf Cornelius, der von der Versammlung mit gleicher Be— wegung aufgenommen und von ihm selbst in herzlichen Worten beantwortet wurde. Gesellige Lieder und fernere Reden erhoͤhten die Feierlichkeit; den rauschendsten Anklang fand die vom Herrn Oberbuͤrgermeister Krausnick auf Schinkel ausgebrachte Gesund— heit. Die Versammlung trennte sich erst spaͤt. Abends um 16 Uhr begaben sich die Kuͤnstler, denen sich die Eleven der Akade— mie angeschlossen hatten, in einem langen Fackelzuge nach der Wohnung des Gefeierten im Thiergarten, um ihm unter Musit begleitung ein Lebehoch zu bringen. Cornelius trat auf den Bal kon hinaus, und beantwortete mit bewegten Worten die ihm dar— gebrachte Huldigung.

Der Gefeierte s

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Duüsseldorf, 25. April. Die gestern unter Aufsicht einer aus den Herren Landrath von Frentz aus Duͤsseldorf, Landrath Graf von Seyssel d' Aix aus Elberfeld und Bau-Inspektoren Lentze und Huͤbner aus Duͤsseldorf, bestehenden Kommission unternommenen Probefahrten auf der Duͤsseldorf⸗Elberfelder Eisenbahn bis zu der naͤchster Tage zu eroͤffnenden Station Vohwinkel, sind zur gro— ßen Zufriedenheit ausgefallen. Bergan wurde die Strecke mit Inbegriff alles Aufenthalts in 40 Minuten und bergab in 35 Mi— nuten zurückgelegt.

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 29. April.

Abgang Adgang Zeitdauer von von De .

B er lin. Potsdam. St. M.

Zeitdauer St. M.

Um G7 Uhr Morgens. . Vormitt. . Nachmitt. .

Um 8 Uhr Mergens .. 11 RVormitt.... 2 Nachmitt. . .

6 Abends ....

10 Abends .

Versprechen gewonnen, sie sogleich in ihre Heimath entlassen zu wollen, falls Espartero nicht zum einzigen Regenten ernannt 1811. Unter der Hand sollen die Chefs mehrerer Regimenter

willigkeit zu versichern, ihn als einzigen Regenten und selbst als

Die Gegenpartei, welche den Herren Arguelles u. Gomez Becerra neben Espartero zur Regentschaft zu verhelfen wuͤnscht, rechnet vor— züglich auf den Beistand der Englischen Diplomatie, die bekanntlich von jeher eine entschiedene Vorliebe fuͤr Arguelles, Calatrava und Mendi— zabal an den Tag gelegt hat. Espartero selbst erklaͤrte neulich einigen Deputirten, die ihm die Nothwendigkeit einer dreifachen Regent— schaft einreden wollten, man habe ihm von dieser Seite versichert, er werde und solle zum einzigen Regenten ernannt werden, worüber

die Anhaͤnger der im letzten September

Nur diese letzte Fraction ist

1 zu Feinden. Die Moderirten

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Meteorologische Beobachtungen. Morgens Ra mens Abend

Nach einmalia = nm aliger 6 Uhr. 2 upnr. 10 uhr. ;

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IL amhbursg, 28. April lug! muss.

London. 24. April.

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Sonnabend, 1. Mai. Im Schauspi lhause: Ferien, Lustspiel in 2 Abth., von B. A. Herrmann. Peroni-Glaßbrenner: Arouet als Gastrolle.) Hierauf: Der He rathsantrag auf Helgoland, lebendes Bild in 2 Abth., von L Schneider. (Dlle. H. Erck: Claͤre)

Sonntag, 2. Mai. Im GOpernhause: Schauspiel in 53 Abth., von Schiller. als Gastrolle.) Im Schauspielhause: 1) Arie aus der Oper: Roherto d' RE. vrieux, von Donizetti, gesungen von Mad. Dufflot-Maillard. 2) Kon— zertind fuͤr Fortepiano, ausgefuͤhrt von Herrn Kullack. 3) Rondo und Variationen aus der Oper: Cenereniola, von Rossini, gesun— gen von Mad. Dufflot-Maillard. 4) Konzertino fuͤr Karinette, vorgetragen von dem Accessisten der K. Kapelle Herrn Gareis j e, von Beethoven, gesungen von Mad. f: Der Polterabend, Ballet in 1 Akt,

Melee n,, Voltaire s ö * (Madame j 1

)

1 ) Große Scene und Ari Dufflot⸗Maillard. Hierau von Hoguet.

Montag, 3. Mai. Im Schauspielhause: Karl XII. auf seiner Heimkehr, militairisches Lustspiel in 4 Abth., von r. C Toͤpfer. Hierauf: Der Verstorbene, Posse in 1 Akt.

Mittwoch, 5. Mai. Am Bußtage: Im Opernhause: Sym— phonie von Mozart, Es-dur. Hierauf: Samson, Oratorium von Handel, ausgeführt von Frau von Faßmann (Delila), Mlle. A Löwe (Micah), Herrn Bader (Samson) und Herrn Boͤtticher (Mandah), so wie von jammilichen anderen K. Saͤngern und Sängerinnen, so wie den saͤmmtlichen Mitgliedern der K. Kapelle, der K. Musikschule und dem gesamniten Chor-Perso— nale des K. Theaters, unter Direction des K. Kapellmeisters C. W. Henning.

Die Einnahme ist zum Besten einer Unterstuͤtzungskasse (Spontini-Fonds) fuͤr huͤlfsbeduͤrftige Theater-Mitglieder bestimmt.

Die Abonnements und freien Entreen sind nicht guͤltig

Königs stàdtisches Theater .

Sonnabend, J. Mai. (Erste Italiaͤnische Opern -Vorstellung) Luereziu Borgia. Opera in 3 Atti, del Siznor Felice Romani. Mu sica del Signor Donizetti.

Anfang 61 /“ Uhr. Die Kasse wird um 5!/

Textbuͤcher, in Italiaͤnischer und Deutscher

ds an der Kasse à 5 Sgr. zu haben.

Sonntag, 2. Mai. Der Talisman. Posse mit

Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Muller.

Montag, 3. Mai. Italiaͤnische Opern⸗Vorstellung.

Markt Preise vom Getraide. Berlin, den 29. April 184! . .

Zu Lande: Roggen 1 Rihlr. ö. 8 Pf.. auch ] Rihlt 9 Sr.; Hafer 28 Sgr. 9 Pf., auch 28 Sgr. Eingegangen sind 22 Wispel 12 Scheffel. 9. . . .

3. 28 sser: Weijen (weißer) 2 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 2 Ribld und 1 Rihir 26 Sgr. 3 Pf.: Roggen, Riblr. 11 Sgr 3 Pf. auch Rüiblr. 9 Sgr. 5 Pf.; KUoße Gersse 1 Rihlr. 1 Sgr. 3 Pf. Haser Sgr. 6 Pf., auch 28 Sgr. Eingegangen sind 981 Wispel? Scheffel.

Mittwoch, den 28. April 1841. Das Schock Stroh 9 Rihlr. 15 Sgr., auch 8 Rihlr. Der Cent— ner Heu 1 Rihlr. 19 Sgr. auch 1 Rihir. Branntwein-Preise vom 23. bis incl. 29. April 1841.

Das Faß von 200 Qrt., nach Tralles 5a pCt., nach Richter A0 pi, gegen baare Zahlung und sofortige Ubliefernung, nach Angabe: Kar— tofsel⸗Branntwein 19 Rihlr., auch 18 Rihlr. 15 Sgr.

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Der Scheffel Kartoffeln 20 Sgr., auch 135 Sgr.

Verantwortlicher Redactenr Nr. J. W. Zinkeisen.

FDedrudt bei A. W. Hawn. Beilage

Uhr geoͤffnet Sprache sind

Gesang

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Beilage zur Allgen

513

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Großbritanien und Irland.

London, 21. April. Der Marquis von Clanricarde soll, Torvblättern zufolge, von seinem Botschafter-Posten in St. Petersburg abberufen seyn und noch vor Ende Sommers hier zuruck erwartet werden.

Lord Hill hat den General Sleigh nach Canterbury abge— schickt, um die Soldaten zu ermitteln und bestrafen zu lassen, welche, wie gestern gemeldet, neulich ihre Offiziere gewaltsam aus polizeilicher Haft befreiten.

Dieser Tage gedenkt der Kanzler der Schatzkammer das Budget vorzulegen, wenn nicht noch ein Aufschub stattfindet, weil man uͤber die Mittel und Wege noch nicht recht einig seyn soll. Man glaubt, daß eine neue Anleihe beantragt werden wird. An Geld ist Ueberfluß, und sie würde daher, wie man meint, in wenigen Tagen zu Stande kommen. Auch hofft die Regierung, den Ausfall in der Post-Einnahme theilweise durch die großere Anzahl der Geldversendungen zu decken. 2

Das Comité des hier bestehenden Vereins gegen die Skla— verei hat eine Adresse an den neuen Praͤsidenten der Vereinigten Staaten gerichtet, worin derselbe aufgefordert wird, nach Kraͤften zur Unterdruͤckung des Sklavenhandels und der Sklaverei hin— zuwirken.

Dem Vernehmen nach, gedenkt die Mexikanische Regierung eine Personal-Steuer aufzulegen, um ihre Ausgaben und die For—

u decken. .

Die hiesigen Blaͤtter enthalten eine Korrespondenz zwischen dem Parlamentsmitgliede fuͤr Dudley, Herrn Thomas Hawkes, und dem Portugiesischen Gesandten, Baron von Moncorvo. Letzterer wird wegen einer mit seinem Zuthun veroͤffentlichten Flugschrift, die Forderungen Britischer Soldaten an Portugal betreffend, in welcher sehr verletzende Behauptungen uͤber Britische Offiziere vorkommen, zur Rede gestellt, erwiedert aber kurz und trocken, er habe als Mitglied der gemischten Kommission bloß mit Lord Palmerston zu thun. Herr Hawkes antwortet darauf sehr um— ständlich und schneidend, der Gesandte habe allerdings Recht, dann aber haͤtte er sich nicht zu anonymen Flugschriften hergeben sol— len, in welchen die Ehre von Leuten angegriffen werde, denen die Koͤnigin von Portugal ihre Krone verdanke. Indem er als Buͤr— ger eines freien Landes den Werth liberaler Institutionen aner— kennt, zu deren Einfuͤhrung in Portugal jene so uͤbel behandelten Maͤnner so wesentlich mitgewirkt, bedauert er, daß diese Institu— tionen keiner anderen Obhut anvertraut wären, als der der Por— tugiesischen Regierung des Tages, die durch Se. Excellenz in je— der Hinsicht so excellent repraäͤsentirt werde.

Die Caffetiers der Hauptstadt haben kuͤrzlich in Anderton's Hotel eine Versammlung gehalten und auf den Antrag der Vor— sitzenden mehrere Beschluͤsse angenommen, worin sie das Verfah⸗ ren einer Anzahl meist in neuester Zeit entstandenen sogenannten Kaffeehaͤuser, welche ihre Lokale die ganze Nacht hindurch offen halten, dadurch meist beruͤchtigte Leute hinziehen und auch oft verbotswidrig Liqueure verabreichen, entschieden mißbilligen und den Wunsch aussprechen, daß alle ordentlichen und achtbaren Kaffeehaͤuser zu einer bestimmten Stunde geschlossen werden moͤchten.

Das gewoͤhnliche Jahres-Diner zur Unterstuͤtzung des großen Londoner Spitals wurde dieser Tage in der London-Tavern un— ter dem Vorsitze des Herzogs von Cambridge gehalten. Der erste von ihm vorgeschlagene Toast galt jenem wohlthaͤtigen In— stitut. Der Secretair verlas den Bericht, wonach der Betrag der im vorigen Jahre erhaltenen Subscriptionen sich auf beinahe 13,900 Pfd. Sterl. belaufen hat. Die diesmalige Subscription, wobei der Herzog mit 25 Pfd. Sterl. den Anfang machte, fiel ubrigens bedeutend geringer aus.

Im Jahre 1839 40 zahlten die drei Koͤnigreiche England Schottland und Irland an Waͤhlern: England in den Grafschaf— ten 452,551, in den Staͤdten und Flecken 319,189; Wales in den Grafschaften 38,833, in den Staͤdten 10,939; zusammen England und Wales Sig,512 Waͤhler. Schottland in den Graf— schaften 47,902, in den Staͤdten 35,597; zusammen 52,699. In Großbritanien waren demnach 902,311 Wöhler. Irland zahlte in derselben Zeit 151,587, also etwas mehr als den 6ten Theil der Waͤhler in England, Wales und Schottland.

Am 19ten hat in der Kohlengrube von Willington, zwischer Neweastle und North Shields eine Gas-Explosion stattgesunden, welche 31! Menschen das Leben kostete. Die Grube hatte schon seit laͤngerer Zeit ein drohendes Ansehen, doch fuͤrchtete man keine dringende Gefahr. Im Augenblicke der Explosion befanden sich 34 Maͤnner und Knaben in derselben.

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Aus dem Haag, 24. April. Der Koͤnig wird morgen oder uͤbermorgen eine Reise nach der Provinz Nord-Brabant antreten. Gegen die Mitte des Monats Mai wird der Herzog von Join—

derungen der auswärtigen Gläubiger auf eine angemessene Weise

hungen melden. zuruͤckkommen.

ville auf seiner Seereise auch in einigen Hollaäͤndischen Haͤfen er⸗ wartet. Namentlich will er beim Helder ans Land steigen und sich von da nach Amsterdam begeben.

Der Erbgroßherzog von Mecklenburg-Schwerin ist unter em Namen eines Grafen von Grabow vorgestern hier eingetrof— fen und in einem Gasthof abgestiegen. Gestern Abend wurde Se. Koͤnigl. Hoheit vom Koͤnige empfangen und heute ist, dem Erbgroßherzog zu Ehren, großes Diner bei Hofe.

Der zweiten Kammer der Generalstaaten ist jetzt auch ein Gesetz-⸗Entwurf mit einer neuen Instruction fuͤr die Allgemeine Rechnungs-Kammer vorgelegt worden.

Deutsche Bundesstaaten.

Muͤnch en, 24. April. Das unterm 16. Oktober v. J. fur die Dauer von 6 Monaten ausgeschriebene Verbot der Pferde— ausfuhr uͤber die aͤußere Zollgraͤnze des Koöͤnigreichs ist vor der Hand, und sofern nicht anderweitige Verfugung erfolgen wird,

auf weitere zwei Monate verlaͤngert worden.

Das Ritterfest des St. Georaen-Ordens wurde heute am Koͤnigl. Hofe auf die herkoͤmmliche Weise gefeiert. Nach geen— digtem Ordenskapital verfuͤgte sich Se. Majestäͤt der König als Großmeister unter Vortritt der Ritter, Comthure, Groß⸗Comthure dann JJ. KK. HH. der Großpriore, in die Residenz-Hof-Ka— pelle zum feierlichen Hochamte. Der Zudrang des Volkes ist bei dieser Gelegenheit immer groß. Ein Ritterschlag hatte diesmal nicht statt.

9.

Karlsruhe, 24. April. (K. 3.) Heute Vormittag um

11 Uhr hat im Marmorsaale des Großherzogl. Schlosses die Con— firmation der beiden aͤltesten Soͤhne Sr. Koͤnigl. Hoheit des Großherzogs, Ihrer Hoheiten des Erbgroßherzogs Ludwig und des Prinzen Friedrich, stattgefunden. Nach vorausgegangener Pruͤfung legten die hohen Fuͤrstensoͤhne, sichtlich durchdrungen von der ernsten Bedeutung dieser wichtigen Handlung und mit dem Ausdruck der innigsten religioͤsen Ueberzeugung den Vor— schriften der evangelischen Kirche gemäß, das Glaubens-Bekennt— niß ab, worauf sodann dieser feierliche Akt durch die von dem Hof⸗Prediger Deimling unter Assistenz des Ober⸗Hof-Predigers Martini und des ersten evangelischen Stadtpfarrers, Kirchen⸗Raths Katz, vollzogene Einsegnung beendigt wurde.

Sigmaringen, 22. April. (Schwäb. M.) Die regie⸗ renden Fuͤrsten von Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern— Sigmaringen HH. DD. haben fuͤr die Offiziere des vereinigten Hohenzollernschen Bataillons eine Dienst-Auszeichnung gestiftet, welche nach 25jaͤhriger guter Dienstleistung, wobei die Kriegsjahre doppelt gerechnet werden, ertheilt wird. Dieselbe besteht in einem goldenen Kreuze an schwarz und weißem Bande, auf dem vor— deren Mittelschilde mit dem Zollernschen Wappen, auf der Ruͤck— seite mit der Ziffer XXV. Die Einuͤbungen und Zuruͤstungen des Bataillons werden mit großem Eifer betrieben; die Zahl der Compagnieen wurde von 3 auf 4 zu 120 Mann gebracht, wobei sich 13 Offiziere im aktiven Dienst befinden. Vorläufig werden fuͤr 200 Mann neue Franzoͤsische Tschakos und Perkussions-Ge— wehre, letztere aus der Koͤnigl. Gewehrfabrik zu Oberndorf, an— geschafft. Die Inspection des Bataillons soll alsbald durch zwei auswaͤrtige Generale erfolgen.

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A Wien, 24. April. Heute Morgen trat die Kaiserin die Reise nach Modena an. Im Gefolge Ihrer Masjestaͤt be— finden sich die Obersthofmeisterin Landgraͤfin Fuͤrstenberg und der Obersthofmeister Graf Dietrichstein. Der Kaiser begleitete Seine erlauchte Gemahlin bis nach Neudorf. Es heißt, daß Se. Ma— jestat der Kaiserin auf dem Ruͤckwege bis Klagenfurt entgegenrei— sen werden. Von einer Reise Ihrer Majestaäͤten nach Dalmatien, wie in einigen Deutschen Blaͤttern gemeldet wurde, ist hier nichts bekannt.

Wir genießen seit Anfang des Monats der herrlichsten, und vielleicht seit Menschengedenken, des waͤrmsten Fruͤhlingswetters. Die Vegetation ist jedoch, wegen zu großer Trockenheit, weniger vorgeruͤckt, als gewoͤhnlich. Die Italiaͤnische Oper wird fleißig besucht, erfreut sich aber bei dem großen Publikum nur eines getheilten Beifalls. Man bewundert mit Recht, Donzelli, diesen Nestor der Tenore, weniger befriedigt der Basso Coletti; und als tragische Kuͤnstlerin, mehr denn als Saͤngerin, wird die Signora Ungher, welche bekanntlich den Brettern entsagt hat, hier sehr vermißt. Im Burgtheater hat der neue Direktor Herr von Holbein sein schwieriges Geschaͤft der Reform und Reconstruction begonnen. Noch laͤßt sich nichts uͤber den Erfolg seiner Bemuͤ— Wir werden auf diesen Gegenstand seiner Zeit

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Der Kunstsinn des Leipziger Publikums früher fast ausschließlich durch die Tonkunst in Anspruch genommen, in deren Gebiete ihm seit lange her ein kompetentes und gewichtiges Urtheil allgemein zuerkannt wurde, hat sich neuerdings auch der bilden⸗ den Kunst zugewendet, zunächst zwar nicht selbsischöpferisch, aber doch mit dem lebendigsten Interesfe für Aufsuchung, Würdigung und För⸗ derung künsilerischer Schöpfungen. Der hiesige Kunst Verein, erst im Jabre 1837 gestiftet, zählt doch schon an zwei Taulend Mitglieder und erfr ut sich sowohl hier als auswäcts der regsten Theilname. Ver⸗ glichen mit dem Sächsischen Kunst-Verein, dessen Hauptsitz Dres den sst, ist die Aufgabe, welche der hiesige Kunst Verein verfolgt, eine mebr universelle, die des Sächsischen dagegen eine mehr ngtionelle. Ter letztere hat vorzugsweise den sehr anerkfennenswerthen Zweck im Auge, die Sächsische Kunst zu fördern und die Sächsischen Künsiler durch Ankauf und durch Bekanntmachung ibrer Bilder zu unterstützen. Das Streben des Leipziger Vereins dagegen geht hauptsächlich dahin, Las biesige Publikum und die hier sich aufhaltenden Fremden mit den Lei⸗ stungen der vorzüglichsten Künstler unserer Zeit bekannt zu machen, ihnen eine Gesammtanschanung des Zustandes und der Fortschriite der Kunst, nicht bloß der Deuischen, son dern auch der ausländischen, zu verschaffen. Gewiß ist dieses Unternehmen für eine Stadt wie Leipzig, wo fortwährend und zumal zu den Messen so viele Fremde aus allen Gegenden sich zusammenfinden, höchst zweck- und zeitgemäß, und die hier vorhandenen reichen Mittel verbürgten im Voraus den günstigsten Erfolg desselben, der denn auch nicht ausgeblieben ist. Die beiden vom Kunst-Verein im Herbste 1837 und 1839 veranstalteten Ausstellungen lieferten, sowohl in Bezug auf die Anzahl als auch auf den Werth der eingesandten Gemälde, höchst befriedigende Resultate, und auch die Künsiler fanden ihre Erwartungen durch die zahlreichen und zu sehr anständigen Preisen abgeschlossenen Ankäufe erfüllt, welche sowobl von Seiten des Kunst-Vereins selbst, als auch von Seiten mehrerer reicher Privaten gemacht wurden. Für die nächste Ausstellung, welche wäh⸗ rend der Herbstmesse dieses Jahres stattfinden wird, hat der Verein, dem Vernehmen nach, schon Zahlreiche und vielversprechende Anmeldun⸗ gen erhalten. ;

Neben diesen, durch vereinte Kraft-Ansirengungen ins Leben ge⸗ rufenen Besirebungen für die Kunst, findet sich dieselbe aber auch noch vielfach gefördert und gepflegt durch den Eifer und die Freigebigkeit einzelner unter den reicheren Bewohnern Leipzigs, welche ihren Ueber⸗ fluß im besten Geiste, zur Befriedigung ihres Kunstsinnes und dessen ihrer Mitbürger, verwenden. Schon seit längerer Zeit bestanden hier zwei solche Kunst-Sammlungen, von ziemlich bedeutendem Umfange und artistischem Werthe, die des Baron von Speck-Sternburg auf dessen Rittergut Lützschena in der Nähe Leipzigs, und die des Hof⸗2 raths Dr. Keil. Die letztere, werthvolle Bilder aus den älteren, be⸗ sonders Deutschen Schulen enthaltende war leider bisher nur einem kleinen Kreise näher mit dem Besitzer Befreundeter zugänglich; die Specksche dagegen, in welcher fich neben Gemälden aus der altdeut⸗ schen und der niederländischen Schule auch sehr vorzügliche von Ita—⸗ liänischen und Spanischen Meistern, Einzelnes aus der Davidschen Schule, endlich auch mehrere kosibare neuere Skulpturarbeiten befinden, wird mit großer Liberalität Jedem gezeigt, der sich auf dem Comtoir des Besitzers in der Stadt eine Eintritts-Karte zu diesem Behufe er⸗ bittet. Neuerdings hat nun auch noch ein Dritter, der reiche Seiden⸗ händler Schletter, seine Gallerie eröffnet, welche vorzugsweise aus Wer⸗ ken der neuesten ,. Niederländischen und Deutschen Schule besteht, die der Besitzer zum großen Theile persönlich während eines längeren Aufenthalis in Paris theils fertig kaufte, theils für sich aus—⸗ führen ließ. Doch enthält diese Sammlung auch einige ältere Stücke von ausgezeichneter Schönheit. Die Aufstellung derselben in vier Zimmern sst eben so geschmackvoll als elegant und findet auch hier kein so unbeschränkter Zutritt statt, wie zu der Speckschen Samm— lung so hat doch bei der bekannten Liberalität des Herrn Schletter ge⸗ wiß kein Gebildeter, sey er Fremder oder Einheimischer, welcher diese Gallerie zu sehen wünscht, eine Zurückweisung seines Ansuchens zu be⸗ fürchten. Kleinere, doch sehr schätzbare Sammlungen dieser Art befin— den sich noch in mehreren unserer reicheren Häuser Und mit äußerst dan⸗ kenswerther Freundlichkeit haben deren Besitzer besonders werthvolle Stücke daraus bei den Ausstellungen des Kunst Vereins dem Publikum mit zur Beschauung dargeboten. Müßte es nicht als ein Mißbrauch dieser Liberalität erscheinen, so könnte man fast den Wunsch hegen, es möchte möglich seyn, diese kostbaren Kunsischätze, welche getrennt und verborgen, wie sie jetzt sind, doch immer nur einem kleineren Theil Begünstigtes, und auch diesen nicht in einem Ueberblick sich darbieten, in eine einzige, große Gallerie vereinigh, und auf solche Weise dem gesammtem Publikum zugänglich gemacht zu sehen. Wäre es auch allzuviel verlangt, wenn die Eigenthümer dieser Sammlungen sich des unmittelbaren Besitzes derselben fortwährend begeben sollten, so würde es doch schon ein höchst dankenswerther Genuß für das Publikum seyn, wenn die⸗ selben zu gewissen Zeiten, etwa während der Messen, zu dem Zwecke einer solchen öffentlichen Ausstellung dargeboten würden. Der Kunst⸗Verein würde gewiß sehr gern die Einrichtung dieser Ausstellung übernehmen und ein geeignetes Lokal sür diesen Zweck ermitteln, da ja ohnedies ein solches schon für die gewöhnlichen kleinen Ausstellungen des Vereins und für die Aufstellung der zur Bildung eines städtischen Museums angekauften Bilder erforderlich ist. Es ist dies, wie gesagt, nur eine Idee, welche nicht einmal als wirklicher Vorschlag auftreten kann, ohne unbescheiden zu seyn; allein gewiß ist, daß die Realisirung dieser Idee, in der angegebenen oder einer ähnlichen Weise, von Einheimischen und Fremden mit großer Freude und lebhaftem Danke gegen die Urheber eines solchen Kunstgenusses aufgenommen werden würde.

A Leipzig, 26. Arril.

5 94 z z

1 g 14 g

141 131

8 5 14 * ö 2

BSekalln kt machungen. Nothwendiger Verkauf. Königliches Kammergericht in Berlin. d.

2

tergut Pieskow (sonst Scharmützel-Pieskow genannt)

in der Registratur einzusehenden Taxe, soll

am 4. August 1841, Vorm. um 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Alle unbekannten Real-Prätendentzn werden aufge⸗ fordert, sich bei Vermeidung der Präklusion spätestens in diesem Termine zu melden.

Acker Wiesen

tendenten, nämlich: 1) die Gebrüder Erdmann Georg Friedrich und Otto Gottlob Ernst von Löschebrandt und

werden hierzu öffentlich vorgeladen.

Bekanntmachung . wegen Verpachtung der in der Nieder-Lausitz belege- zugehören. nen Neuzelleschen Stifts-Vorwerke Ziltendorff und

Diehlow, nebst der Ziegelei bei Diehlow und dem

Schäferei⸗Etablissement zu Rautenkranz. Rießen,

vom z0sten v. M. wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die dort schon näher bezeich ucte Pachtung Ziltendorff und Dieblow zu Johannis J. auf 21 hinter einander folgende Jahre bestimmt Das im Beeskew-Storkowschen Kreise belegene Rit⸗ zur Verpachtung gestellt werden wird.

91 ö. . ö . ! ) Die Pachtung Ziltendorff enthält im Ganzen 4083 nebst Zubehör, abgeschätzt auf. 183237 Thlr. 9 sgr. Opf. Morgen 65 Rushen Fläche. Darunter sind begriffen: zufolge der nebst Hopothekenschein und Bedingungen 4 Gartenland f

privative Hütung. . Seen u. Rohrung 1043 102 Summa 3979 Morg. 139 IRth. z : 3 Der Rest von Die dem Aufentha ach unbekannten Real-Prä⸗ „Der Mest, alte nach unbekannten Real, Prä fällt auf Hof- und Baustellen und unbrauchbares Land. Außerdem gebören zu der Pachtung die Außen— hütungen des Stifts mit Schafen auf 38,907 Mor⸗ 2) Clara Charlotte Wilhelmine Eleonore von Böhmer, gen, theils in den Stiftsforsten, theils in den um— gränzenden Dorf⸗-Feldmarken, wovon é dem Vorwerke Ziltendorff .. 27380 Morg.,

Die mit zur Verpachtung kommenden Dienste der Ri fen g n e f Diehlow, Fünfeichen, Pohlitz, ? Il. ; . gönfließ, Mit Bezug auf die vorläufige Bekanntmachung Tschernsdorf, Pogelsang und FZiltendorff bestehen aus;

——

9

a) Spann Hofediensten. . b) Hand-Diensten 12

auf das Vorwerk Ziltendorff, 1057

3) 53 = Diehlow, 1527

3

kommen. 19 Morg. 38 MIRth., Im Einzelnen liegt:

V3 ö A. Das Vorwerk Ziltendorff, 2

12 t furt a. d. O, eben so weit von

91 3 .

a) des Vorwerks

. 106 = Schäferei 73 ö b) der Schäferei

brauchbaren Lande 1) auf der Höhe: Gärten Acker . 79

2584, „827, wovon Spanndienste. Handdienste.

Etablissement Rautenkranz . . .

Meilen von Frank—

len von der Oder, eben so weit voin Friedrich— Wilhelms⸗Kanal, 3 Meilen von Guben; dasselbe enthält außer der Hof- und Baustelle

im Dorfe Ziltendorff, c) des in der Oder-Aue auf Kosten des Stifts sofort neu zu erbauenden Bruch-Vorwerks und dem un—

9 M. 95 IR.,

Wiesen, fast durchweg den besten Wiesenklassen angehörig .. . . 621⸗ 839 privative Hütungg. .. k Summa 1981 M. 60 [R., welche mit Ausschluß des unbedeutenden Höhe⸗ Ackers außer aller Kommunion mit anderen Grund⸗ besitzern und völlig servitutfrei sind. 5

.Das Vorwerk Diehlow liegt eine Meile von Zil— tendorff, eben so weit von der Oder, 37 Menen von Frankfurt, eben so weit von Guben, 1 Meile von Neuzelle. Dasselbe enthält außer dem un⸗ brauchbaren Lande und den Hef⸗ und Baustellen für das Vorwerksgehöft und die Schäferei:

1) Acker 672 M. 43 IR. Gerstland II. K

59 36 5890 216

Neu zelle. I Mei⸗

,,, ,

z Fitungen . Summa 697 M. 111 CIM.

Diehlow ... 11,857 2) im Bruch: Acker. . . . . woven Weizland . 532 M. 126 1R. Gerstland JI. Kl. A9 12

243 178 Haferland IJ. 36 170 * . '

Krebs jauche, II. 24 169

Rautenkranz,

Summa 89 M. 16 1R.,

Die Vorwerks- Feldmark ist separirt und mit keinen

61327 M. 113 1R. Servituten belastet.

s eaelei bei Diehlow ist 4 Meile von Dieh⸗ . . e von Neuzelle⸗ . Vieile. von **, dorff, J Meile von Fürstenberg, eben so weit von! der Gder entfernt. Dieselbe enthält auße⸗