1841 / 132 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

. die §§S 633, 635 und 689 ebendaselbst ler im Zit. X 26 3 is elne offenbare Zuruͤcksetzung §. 9i. Tit 9. Th, , Hierauf erhob äs erer Stände enthaltend, aufgehoben werden. Hierauf erh

nd erer, Jugerst stůrmische Diskussion, viele Stimmen ließen

3 ** egen den Antrag vernehmen, bis endlich zur Voti— 2 oe ehre! wurde, 22 Stimmen erklärten sich zwar gegen gung fun der Petition selbst, jedoch fuͤr die darin enthaltenen Amuttage, und 15 Stimmen gegen die ganze Petition; wogegen z Siimmen verlangten, daß davon in der Verhandlung keine Erwähnung gelen, so wurde dann die Petition mit 23 gegen D Stimmen verworfen. 3 L, mln ef n verlas demnächst einen Bericht, das Taub— stummen Institut betreffend, und tragt an: daß der Unterricht den Tawostummen beiderlei Abkunft, in der Sprache ihres Volks— Seammes ertheilt werde, daß die Kinder nach zuruͤckgelegtem . Jahre ihres Alters, und 10 taubstumme Madchen, 5 frei und 5 gegen Zahlung in das Institut aufgenommen werden und endlich daß dem Lehrer der Polnischen Sprache, Sikorski, eine Gehalts— zulage von 100 Thlr. oder, wenn er vom Schullehrer⸗Seminarium an das Tauastummen-Institut ganz uͤbergehen sollte, ein Gehalt von 560 Thlr. jahrlich bewilligt werde. Alle diese Arträͤge geneh⸗ migt die Versammlung einstimmig.

Eine von einigen Deputirten, wegen Aufhebung der Di— strikts⸗Kommissarien uͤbergebene Petition wurde zur Berathung gezogen. Einer der Deputirten des Ritterstandes macht darauf aufmerksam: daß das Institut weder dem Staate noch den Re— gierten Vortheil bringe, und daß dadurch eine neue, in der Ver— waltungs⸗-Hierarchie ganz uͤberfluͤssige Behörde eingefuhrt werde. Die durch deren Errichtung beabsichtigten Zwecke sind dadurch zu erreichen, wenn dem Landrathe ein berittener Gehulfe, mit ange— messener Besoldung zugeordnet wird, der alle Aufträge des Land— rathes an Ort und Stelle vollzöge, wodurch der Kosten-Aufwand zu zahlreichen Buͤreaus, die Anhäufung von Akten, Belaͤstigung der Boten und Zeitversäumniß vermieden, und die Verwaltung dennoch zweckmäßig werden wuͤrde, weil die Landraͤthe in einer fortwährenden Berührung mit den Kreis-Einsassen bleiben wer— den, waͤhrend sie jetzt unvollständige, haufig unrichtige Anzeigen erhalten, wodurch Arbeit vermehrt, Geschaͤfte verzögert und be— traͤchtliche Kesten verursacht werden. Nur ein einziger Deputit— ter bemühte sich dies Institut zu vertheidigen, als indeß zur Ab— stimmung geschritten wurde, erklärten sich 30 gegen 15 Stimmen sür die Bitte bei Sr. Majestät, dieses Institut aufzuheben und in Stelle der Kommissarien den Landraͤthen nur einen Gehuͤlfen beizuordnen.

Provinz Sachsen.

Merseburg, 30. April. In der fuͤnfundzwanzigsten Ple— nar⸗Sitzung referirte zuvörderst der Herr Abgeordnete des Dom⸗— Kapituls zu Merseburg über 11 von den Stadtbehorden zu Magdeburg, Halle, Halberstadt, Quedliaburg, Aschersleben und

Straßfurth u. a. so wie von mehreren Handelsherren und Guts— besitzern ausgegangene Petition, wegen Veschuͤtzung und Föͤrde⸗

rung der inlaͤndischen Zucker⸗Raffinerie und Fabrication des Ruͤben⸗ Zuckers. rathung,

da sich auch außer diesen Petitionen zahlreiche und

Man nahm diesen Gegenstand in um so ernstere Be— ͤ

wichtige Stimmen zu Gunsten dieser Gewerbe und desfallsige

Einschreitung des Staats erklärt haben. Man vergegenwaͤrtigte sich vor Allem die hohe Wichtigkeit der Ruͤbenzucker⸗Bereitung fuͤr Landwirthschaft, Belebung des inneren Handels-Verkehrs, fuͤr Verstaͤrkung des National-Kapitals und der National⸗Kraͤfte.

.

Es leuchtete ein, daß die fraglichen Gewerbe durch den Handels—

vertrag zwischen den Deutschen Zollvereins⸗Staaten und den Nie— derlanden vom 21. Januar 1839, den man ubrigens zu beur— theilen sich nicht fuͤr berufen hielt, um deswillen hochgefaͤhrdet

sind, weil es dadurch den Hollaͤndischen, ohnehin durch hohe

Prämien beguͤnstigten Handels⸗„Haäusern möglich wird, unter dem Vorwande, Lumpenzucker zum Gebrauch inlaͤndischer Siedereien einzufuͤhren, wirkliche Raffinade in Stuͤcken mit einiger An— schwaͤrzung zu dem Zollsatze von nur 5 Rthr. 15 Sgr. ins Land zu bringen, wobei es nur einer leichten Umkochung bedarf, den schoͤnsten raffinirten Zucker zu einem so billigen Preise herzustel— len, den weder inlaͤndische Rafinerien noch Ruͤbenzucker- Fabriken gleich wohlfeil zu liefern im Stande sind. Mehrere derartige Fabriken haben bereits aufgehoöͤrt thätig zu seyn, andere bestehen nur noch in der Erwartung guͤnstigerer Verhältnisse, und jene Zucker Einschwaͤrzung nutzt höchstens nur dem Reichen und Wohlhabenden, da die Preise der geringeren Zucker und der Sy—

rupe, die zum Bedarfe der Aermeren gehoöͤren, im Gegentheile gestiegen sind. Proben der, von den Niederländern unter der Benennung Lumpenzucker eingefuͤhrten raffinirten Zucker, welche vorgezeigt wurden, machten es erklärlich, wie es fuͤr die Sreuer⸗Verwaltung, so lange die Bestimmungen des Handels Vertrags bestehen, uͤberaus schwer seyn muͤsse, Umgehungen die— ser Art zu verhindern. Indem nun einestheils wohl erwogen worden, durch welche Zollsaͤtze (abweichend von denen des Zoll— Tarifs fuͤr 1810, 1341 und 1842) den inlaͤndischen Zucker⸗-Fa—⸗ brikanten zu helfen sey, anderntheils, daß die Abhuͤlfe hoͤchst dringend scheine, soll nicht der Schade fast unheilbar werden, vereinte man sich zu folgenden Beschluͤssen: 1) Se. Mazjestäͤt den Koͤnig unter ausfuͤhrlicher Darlegung der Wichtigkeit des Gegenstandes fuͤr die Provinz, allerunterthanigst zu bitten: den fraglichen Handeis-Traktat in diesem Punkte, M bald es irgend geschehen kann, außer Kraft zu setzen; 2 abe; submissest anzutragen, den Zoll- Tarif vom 24. Oktober 1839 schen vor dessen Ablauf und spätestens mit Anfang kom— menden Jahres huldreichst dahin abändern zu lasfen, daß nach Maßgabe des Tarifs von 1827 a) fuͤnf Thaler für den Eentner ungedeckten gelben und braunen Zucker (wovon an jedem Grenz⸗ Zollamt eine Probe niederzulegen), b) acht Thaler fuͤr den Ceni— ner weißen und grauweißen Zucker, zerschlagen und geschwaärzt (die Sorten unter 2 und 1. zum. Gebrauch der Siederelen),

c) zehn Thaler fuͤr den Zucker in Broden, und zwar v

23 auch niederländischem Zucker, entrichtet , , Endlich beschloß man, zu beantragen, daß, wenn kuͤnstig die Nothwendigkeit einer Besteuerung der Nuͤbenzucker-Fabrication eintreten sollte, der Provinzial⸗Landtag oder der permanente Aus— schuß wegen des Tarifs und dessen Erhebungsweise gehort wer— den mochte, so wie dann allerunterthänigst anheim zu geben, ob nicht die höchste Huld und Weisheit es fur zweckdienlich finde, in allen Angelegenheiten der indirekten Besteuerung, wobei Lan— deskultur, Gewerbe und Handel so sehr interessirt sind, kuͤnstig das allerunterthänigste Gutachten der Provinzial, Stände zu föͤr— dern, wie dies in einigen Faͤllen schon fruͤher geschehen sey. Nach kim zur Frage- Ob nicht zur Erleichterung der Ruͤbenzucker⸗ Fa⸗ brikanten auf die Aufhebung der Centraß Abgabe von 3 Rihlr. pro Eentner Ruͤben zu beantragen sey? Man hielt jedoch dafur, daß sie wohl das beste Mittel fuͤr den Staat darbiete, sich vom Umfange dieses Gewerbbetriebes zu unterrichten und da sie ohne⸗ hin nur gering ey, ihr Fortbestehen nicht in Frage zu stellen.

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Beim Schlusse der Diskussion wurde noch beantragt: „die Pe⸗ tition bei ihrer hohen Wichtigkeit in besonderer Schrift an des Königs Majestät zu bringen“ womit sich die Versammlung ein— verstanden erklärte.

Der Herr Landtags-Marschall eröffnete hierauf dem Land— tage, daß nach so eben eingegangenem Schreiben des Herrn Landtags⸗Kommissarius vom 18. April, des Koͤnigs Majestät sich dahin auszusprechen geruht habe, daß es genugend sey, wenn jeder Landtags⸗Adgeordnete einen Abdruck der Protokolle erhalte, so daß im Ganzen etwa 100 Abdruͤcke der hiesigen Landtags— Protokolle zu veranstalten seyen; wodurch sich denn die in gestri⸗ ger Sitzung sormirten Anträge erledigten.

Hierauf ward ein Vortrag uͤber eine Petition der Abgeord— neten der Ritterschaft, Städte und Landgemeinden des Eichsfel— dischen Wahlbezirks von foͤlgendem Inhalte gehalten: „der Land— tag möge bei des Koöͤnigs Majestät dahin allerunterthaänigst an— tragen, daß 1) die in den Erkenntnissen der Liquidations-Kom— mission vom 13. August 1832 und vom 13. Oktober 1833 aus— gesprochene Präͤklusion des Eichsfelder Bezirks auf Verguͤtung der Franzoͤsischen Kriegs-Contribution aus hoͤchsten Gnaden wie— der aufgehoben und denjenigen Liquidanten, die ihre Forderun— gen nachgewiesen haben, Entschaͤdigung werde. 2) Im Fall aber ein Aufruf noch nicht geschehen seyn sollte, allergnadigst verwil— ligt werde, daß die Eichsfelder Kriegs-Contribution gleich der neuen Kriegsschuld der Altmark zur Liquidation ge— bracht werde. Es ward vom Referenten dargethan: „daß die im November 1806 ausgeschriebene Contribu— tion ausdruͤcklich als Staatsschuld des vormaligen Köͤnig— reichs Westphalen anerkannt und auch zu deren Verificirung und Umschreibung in Westphaͤlische Staats-Obligationen eine Kom mission bestellt worden sey, die jedoch bei der baldigen Auflösung des Königreichs ihre Operation nicht habe beendigen können. Daß ferner, nachdem die Krone Preußen nach Regulirung des Staatsschulden-Wesens alle ähnliche Forderungen in ihren Staats—

schulden · Eat aufgenommen habe, der Eichsfelder Bezirk nur auf Veranlassung hoherer Behoͤrden die Liquidirung der Contribution

unterlassen habe; daß nichts desto minder, als Seitens des Be— zirks im Verfolg der Allerhoͤchsten Kabinets-Ordre vom 31. Ja— nuar 1827 die Anmeldung und Liquidation noch erfolgt sey, von der Koͤnigl. Liquidations⸗Kommission im Jahre 1832 die schon erfolgte

Praͤklusion der uͤbrigens als ganz begruͤndet erkannten Anspruͤche

ausgesprochen worden sey, und daß auf den eingelegten Rekurs

die zur Entscheidung uͤber dergleichen Reclamationen verordnete

schiedsrichterliche Kommission in einem im Jahre 1830 ertheilten Bescheide gedachte Praͤklusion bestaͤtigt, jedoch auch beigefügt habe,

daß die angebrachten Forderungen durch Allerhöchste Kabinets⸗ Wenn nun

Ordre von 1827 gar nicht aufgerufen worden seyen. andere ganz ähnliche Anforderungen in der Provinz, namentlich in der Altmark, die der obige Bescheid der Liquidations-Kom— mission ganz in eine Linie mit denen des Eichfelds gestellt habe, befriedigt worden seyen; so duͤrfe der jetzt noch erhobene Anspruch um so beruͤcksichtigungswerther erscheinen, als zumal das Eichs feld notorisch als ärmster Theil der Provinz abzuschaͤtzen sey.“ Der Landtag, in Uebereinstimmung mit dem Ausschusse, be— schloß, diese Petition an des Koͤnigs Majestaäͤt nebst der aller— unterthänigsten Bitte zu fordern: „die unter den zureichend dar— gelegten Gruͤnden aͤls wirklich prägravirend erschelnende Präklu— sion der Anspruͤche des Eichsfeldischen Bezirks huldreichst aufzu— heben und den Bittstellern noch die Liquidation zu verstatten.“ Der Abgeordnete der Stadt Erfurt bemerkte noch, daß das dortige Fuͤrstenthum wegen der von ihm gestellten Franzoͤsischen

Kriegs-Contribution in gleicher Lage sey und ein desfallsiger An—

trag von seiner Seite anzuschließen seyn mochte. Da es indeß

an allen Unterlagen und Beweisstuͤcken dieses Antrages fehlte,

konnte der Landtag nicht darauf eingehen.

Zuletzt ward die Verwendung des Landtags durch ein Gesuch eines Ortsrichters wegen des hohen Salz-Preises, den der Inländer im Vergleich gegen den Ausländer zu entrichten habe und wegen Quantität und Qualität des Viehsalzes in Anspruch genommen, doch von der Versammlung deshalb abgelehnt: weil bereits eine Verminderung des Preises des Koch— salzes beim allgemeinen Steuer-Erlaß in Aussicht gestellt und weil das Debits-Quantum an Viehsalz aufs laufende Jahr zu 8 Pfund fuͤr ein Stuͤck Rindvieh und 1 Pfund fuͤr ein Schaaf normirt sey, wodurch Erleichterung und Befriedigung gewaͤhrt werden solle.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland. Rußland und Polen.

St. Petersburg, 4. Mai. Am 30sten v. M. starb hier zum allgemeinen Bedauern die Schauspielerin Barbara Nikola⸗ jewna Assenkowa im 23sten Jahre ihres Lebens und im sechsten ihres kuͤnstlerischen Wirkens. Die Russische Buͤhne verliert in ihr eine ihrer ersten Zierden.

Laut Kaiserlichem Tagesbefehl an die Flotte sind am 21. April befoͤrdert worden: Zu Admiralen die Vice⸗Admirale Ogilvy, Mitglied des Admiralitäͤts Conseils, Matschakoff, Praͤsident des General⸗Auditoriats der Flotte, und von Krusenstern, Direktor des See⸗Kadetten⸗Corps, alle drei mit Verbleibung in ihren ge— genwaäͤrtigen Aemtern. . ;

Der Kaiser hat sein mit Brillanten eingefaßtes Portrait zum Tragen am Knopfioche dem General der Kavallerie, Fuͤrsten Waßiltschikoff, Präsidenten des Reichs⸗Rathes, verliehen.

Frankreich.

Paris, 7. Mai. Gestern Abend fand als Nachfeier der

Taufe des Grafen von Paris das mehrerwähnte große Konzert in der Gemaͤlde⸗-Galerie des Louvre statt. Es waren außer dem diplomatischen Corps und den politischen Notabilitaͤten, nur die Kuͤnstler der Hauptstadt eingeladen worden. Der Koͤnig und die Koͤnigl. Famille erschienen um 8 Uhr und unterhielten sich in den Zwischenpausen des Konzertes auf das freundlichste mit dem größten Theil der Anwesenden.

Die Deputirten-Kammer hat in ihrer gestrigen Sitzung das Budget fuͤr das Ministerium des Jickerbaus und des Han— dels ohne bemerkenswerthe Debatten votirt. ;

Der Constitutionne außert sich heute ber die orientali= schen Angelegenheiten in folgender Weise: „Der Sultan hat, den neuesten Nachrichten aus dem Orient zufolge, den auf. Mehmed Ali bezuͤglichen Hattischerif in der Weise verändert, wie es die Londoner Konferenz wänschte. Der neue Ferman verleiht Mehmed Alt die direkte Erblichkeit und das Recht, selbst die Offiziere seiner Land. und See⸗ßjlrmee zu ernennen. Ist das der

große Erfolg, den sich Herr Guizot versprach? Wir mochten ihn

seinen Wuͤnschen.

Wäüklichkeit nichts geben.

um dle letzte Hand an ein Werk zu legen,

bitten, sich nichts darauf einzubilden. Jenes Zugestaͤndniß, wenn man dasselbe als von einiger Wichtigkeit betrachten kann, ist dem Uebergewichte Englands in dem Conseil der Pforte zu danken, und die Mitwirkung des Herrn Guizot in dieser Sache dient nur dazu, den uͤberwiegenden Einfluß des Britischen Kabineis im Orient in ein helles Licht zu stellen. Als Frankreich von der

2 x 2. 2 2 Pforte ein Zugestaͤndniß fur den Pascha verlangte, da waren die

Verbuͤndeten nicht weit davon entfernt, unsere Reclamation als einen Eingriff in den freien Willen eines unabhangigen Staates zu betrachten. Heute verlangt England etwas und Alles fuͤgt sich Die Tuͤrkischen Fermans werden jetzt im aus— wärtigen Amte zu London entworfen. Es handelt sich in diesem Falle, wir vergessen es nicht, um die Verbesserung in dem Zu— stande eines Fuͤrsten, dessen Sache wir stets vertheidigt haben. Wir sind weit davon entfernt, uns uͤber das erlangte Resultat zu beklagen. Aber es ist uns nicht erlaubt, auf die Widerspruͤche jener Englischen Politik aufmerksam zu machen, die je nach der Lage und den Verhaältnissen die entgegengesetztesten Grundsaͤtze aufstellt? Alles was England mit Gewalt gegen den Pascha un— ternehmen konnte, hat es gethan, und zwar im Namen und an— geblich auf Verlangen und im Dienste des Sultans, seines Ver— büͤndeten. Jetzt dreht es die Sache um, und wirft sich zum Be—

schutzer der Macht auf, welche es zerstoͤrt hat, und zwar gegen

den Willen jenes Verbuͤndeten, fuͤr den es eine so tiefe und innige Theilnahme heuchelte. Eagland lehrt auf diese Weise den Pascha, daß die Gewalten im Orient von ihm abhaͤngen, und daß, wenn er noch einige Ueberreste seiner vorigen Macht behalt, er es dem Schutze und der Vermittelung Englands zu denken hat. Und Herr Guizot, der sich im Gefolge der Engländer befindet, hilft ihnen sich Anspruͤche auf die Dankbarkeit Mehmed Als zu erwerben. Das ist eine Rolle, die ihn niemand beneiden wird. Wenn wir jetzt die Modificatienen des ersten Hattischerifs pruͤ— fen, so sind weit davon entfernt, die Wichtigkeit und den Werth derselben zu uͤbertreiben. Wir haben bereits fruͤher unsere Meinung uͤber jene Erblichkeit ausgesprochen, die einer Gewalt verliehen wird, welche ihrer wesentlichen Attribute beraubt ist. Ein ande— rer Punkt ist allerdings jetzt zugestanden worden. Der Hatti— scherif verweigerte dem Pascha das Recht, die Offiziere seiner Armee zu ernennen. Dieses Recht hat man ihm zurückgegeben. Dem Anscheine nach ist dies etwas; aber wir fuͤrchten, daß es in Wirklichkeit nichts ist, wenn sich darauf die Zugestaͤndnisse be⸗ schraͤnken. Dem Pascha die Wahl seiner Offiziere untersagen, hieß ihm gleichsam die Armee aus den Haͤnden nehmen, und viel— leicht gegen ihn organisiren. Er hat jetzt nicht mehr zu fuͤrchten, daß seine persoͤnlichen Feinde die obersten Stellen in seiner Ar— mee erhalten. Aber seine Armee und seine Flotte wer— den doch nichts anderes seyn, als was der Sultan will, wenn der Hattischerif uͤber diesen Punkt nicht modifizirt wird. Das Recht, die Offiziere zu ernennen, wuͤrde seine Macht um nichts vermehren, wenn er nicht das Recht erhielte, seine Flotte und seine Armee auf einen Achtung gebietenden Fuß zu erhalten. Und eben so, wie die Erblichkeit der Gewalt nichts ist, wenn die Gewalt selbst ein Schatten ist, so ist das Recht, die Offiziere der Armee zu ernennen, keine Staͤrke, wenn die Armee selbst nicht auf einen Effektiv-Bestand gebracht werden darf, die eine Stärke ausmacht. Wenn der Pascha wirklich ein mächtiger Vasall werden soll, so muß das System des Hatti— scherifs vollstaͤndig geändert werden. Einige Theile desselben mo— difiziren, heißt anscheinende Zugeständnisse machen, aber in der Wenn alle Gesetze des Tuͤrkischen Rei⸗ ches auf Aegypten angewendet, wenn das System der Aegyptischen Verwaltung mit dem System der Tuͤrkischen Verwaltung in Einklang gebracht werden soll; wenn der Sultan die Zahl der Truppen und der Schiffe fesisetzt, die Mehmed Ali besitzen darf, so giebt es keine Aegyptische Macht mehr. Man sagt zu dem Pascha, deine Macht soll auf nichts zuruͤckgefuͤhrt werden, aber sie wird erblich seyn; du sollst eine Armee haben, die zu deiner Verthei— digung nicht hinreicht, dagegen aber wird dir das Recht zuerkannnt, die Offiziere in derselben zu ernennen. Wenn sich wirklich die Veranderungen des Hattischerifs darauf beschraͤnken, so sehen wir in den angeblichen Zugeständnissen nichts Ernstliches, sondern wir erblicken darin nur eine Luͤge mehr.“

Gestern wurden die detaschirten Forts auf dem linken Seine— Ufer, namlich die von Ivry, Arcueil, Montrouge, Vanvres und Meudon dem Mindestfordernden zugesprochen. Mit dem Fort von Jory ward der Anfang gemacht. Es hatten sich zu diesem Unternehmen, welches im Durchschnitt auf 10 Millionen Fr. an— geschlagen wird, 10 Konkurrenten gemeldet. Die Gebote varür— ten zwischen 8 pCt. über und 15 pCt. unter dem Anschlage. Das letztere Gebot war von dem Architekten Barizon gemacht, dem dann auch die an dem Fort von Ivry waͤhrend der Jahre 1811, 1812 und 1813 auszufuͤhrenden Bauten zugeschlagen wurden. Dieses Fort besteht, dem Plane zufolge, aus 5 ungeheueren Bastionen, welche jede mit einer kasemattirten Courtine flankirt werden soll. Im Innern dieses bastionirten Mauerguͤrtels soll eine mit Kanonen krenelirte Citadelle erbaut werden, welche sich 7 Metres uͤber die Bastionen erheben wird. Die Mauern dieser Festung werden 3 Metres dick seyn. . ö.

Der Kanzler von Frankreich hat jetzt auf offizielle Weise den Pairshof auf näͤchsten Montag um 12 Uhr Mittags zusam⸗ menberufen, um den Bericht der Instructions-Kommission uber den Darmäs'schen Prozeß zu hören. Man vermuthet noch immer, daß die gerichtlichen Verhandlungen am 20sten d. beginnen wer— den. Darmes wird in der Nacht vom 9ten zum 10ten nach den Gefaͤngnissen des Palastes Luxembourg gebracht werden.

Herr Lamennais hat die Muße seines Gefaͤngnisses benutzt,

f welches heute unter dem Titel? „Britische Ersrterungen und verschiedene Gedanken aber die Religion und die Philosophie“ erschienen ist.

Herr Mactintoss, Geschäftsträger des Texas in Paris, hat ein Schreiben an den Moniteur parisien gerichtet, worin er dem durch Amerikanische Blaͤtter verbreiteten Geruͤchte, daß 8000 Mexikaner im Begriff wären, in Texas einzufallen, widerspricht Er bemerkt, daß schon der Umstand, daß Großbritanien die Ver— mittlung zwischen Mexiko und Texas angenommen habe, mit je— nem hee en, unverträglich sey.

Börse vom 7. Mai. An der heutigen Boͤrse war das Geschäft im Ganzen sehr still. Man bemerkt indeß, daß viele Spekulanten suchten, ihre 3proc. gegen zproc. Rente umzutau— schen, weil man vermuthet, daß der neuen Anleihe die Bedingung

noch,

wegen Nichtkonvertirung der 5proc. Rente angehängt werden

wird. Die 5proc. Rente stieg heute auf 115, während die zproc. zu 79. 75 ausgeboten blieb.

Tulle, 4. Mai. Prozeß Laffarge. Die Debatten über die Kempetenzfrage wurden auch heute noch zwischen den beiden Verthei⸗ theidigern mit großer Lebhaftigkeit fortzesetzt. Die beiden Gegner geriethen in eine so gereizte Stimmung, daß Herr Cor aly seinen Vor⸗ trag mit folgenden Worten schloß: Was mich betrifft, ich mache keine eitle Drehungen. Ich werde beweisen, Marie Capelle, ich werde be⸗ weisen, hören Sie, daß Ihnen, außer dem Titel einer Giftmischerin auch noch der einer Diebsn gebührt.

Durch diese letzten Worte ward Madame Laffarge lebhaft erschäüt— tert ibr Auge belebte sich, ibre Züge zogen sich krampfhaft zusammen; sie erhob sich, streckte die Arme aus und rief mit bebender Stimme: Herr Präsident Herr Coralp. Das ist nicht wahr .... das ist unwürdig! .. . . (Anhalten g.)

Herr Coral y: „Ja, den derin. Das ist R

sebin und einer Verleum— mein Recht, e mich desselben bedienen. (Abermalige Bewegung.) Madame Lafsarze blickt He „Sie reden unwahr und handeln g Herr Lachaud ersucht die Angellagte, sich Der Präsident: „Die Debatten sind geschle . Herr Lachaud mit großer Lebhaftigkeit: „Ich will gehört seyn. Das Gesetz sagt, daß der Angeklagte das letzt haben soll; ich werde Anträge stellen, wenn man sich we zu hören.“ Der Präsident: „Reden Sie, F ud. Herr Lachaud: „Ich bin ni nehr ruhig; die Worse des Herrn Coraly v fti klage; Ehre sev Ihnen, Herr Cor und eine edle Hochherzigkeit gezeigt! leumderin sagen Sie; von wem wisser wenn es eine Diebin und eine Ve Frau von Clautaud ist; sie hat il Fetregen hatte; sie hat die selbstgewählte 18d ich halte inne, der Augenblick wird kommen, wo wir und die Welt die Schmähungen Ihnen zu geben werden ö iuf Der Präsirdent: Die Debatten si Der Gerichtshof zof rück, und in dem Saale, den rine lebhafte Aufregi wieder eröffnet und de tivirtes Urtheil, durch klärte, und die Vernehmung de batten, auf Donnerstag hierauf wieder in ihr Gesängniß

”mund ruft ihm zu:

aufreijenden

21 N. J T 5 6 2 w dieser Sache giebt, es ö

tohlen, nachdem sie ihn

9 1Ienumd / ) r ve leumdei ber

A Paris, 6. Mai. Von allen in der gegenwartigen Session vorgeleg mehr bestimmt seyn, ; Frankreichs auszuüben, als de setz r Gymnasial⸗Unterrichts (l'enseignement secondäire Gesetz ist in den Kammern noch nicht diskutirt, es ist noch nicht einmal daruͤber Bericht erstattet worden, und scl Geistlichkeit in Bewegung versetzt und beschaͤftigt lebhaft die mit einiger politischen Voraussicht begabten Leute. Der Gegenstand ist allerdings von Wichtigkeit und ziemlich schwierig; denn es handelt sich dabei um das Schicksal der kommenden Geschlechter. Die im Jahre 1830 revidirte Charte hatte Freiheit des Un— terrichts versprochen; dies Versprechen soll das Gesetz erfuͤllen. Im ersten Augenblick ist mar sich zu fragen, ob, ab— gesehen von der gesetzlichen eit, die aus dem Ver— sprechen hervorgeht, die Freiheit. d terrichts, ich will nicht dern vernünftig und, nach unseren Franzoͤsi— mit einem geregelten und mit t begabten, politischen Zu— Staat, die Gesellschaft,

einigem Vertrauen zu sich selb

stande vereinhar ist. Duͤrfen der welche ein so maͤchtiges Interesse an der guten morali schen und gewerblichen Beziehung der Buͤrger die sich durch ihre Tugenden staͤrken, durch ihre Einsicht und ihre Reichthuͤmern bereichern, wie sie durch ihre Laster leiden, und durch ihre Unwissenheit und ihr Elend verarmen, duͤrfen sie das geheiligte Geschaͤft der Volkserziehung dem Zufall, dem ersten Besten uͤberlassen? Darf man dem Charlatanismus, der Spe— culation gestatten, die Familien zu betruͤgen und die Jugend mit ihrer verfäaͤlschten Waare zu vergiften? Es ist dies ein Punkt, der gehoͤrig erwogen werden muß aus dem Gesichts— punkte der Moral nicht weniger bestreitbar scheint, als aus dem Gesichtspunkte einer gesunden Politit

sagen, daß die Freiheit des Unterrichts, wie s

1830 aufgenommen wurde, zu einer Zelt, wo durch der Restauration das Mißtrauen gegen die Gewalt eine in den Gemuͤthern eingewurzelte Gewohnheit war, heutzutage nicht mehr den Ansichten des aufgeklärten Theiles der Nation entspricht und daß die Regierung nur etwas mehr Entschiedenheit bedurfte, um

Und der

Vn 3 Mar

mit Zustimmung aller Aufgeklaͤrten von diesem Vermächtnisse

z Oppositions-Geistes der Restauration zu befreien.

Unterrichts? durch ihre Verfassung, durch mehr allen Beduͤrfnissen der Zeit. Konsulats-Beschluß wiederhergestellt, wurde die Universiläͤt aus— schließlich in die Hände der Regierung gelegt; aber der Gedanke, welcher bei der Wiederherstellung dieses wichtigen Instituts vor geherrscht zu haben scheint, war vornaͤmlich die Wiederbelebung

Man sagt, die Universitaͤt enispreche heut zu Tage

der klassischen Studien, die durch den Tumult der Revolutionszeit

verscheucht worden waren Dieser Zweck wurde durch die Kai— serliche Universitaͤt erreicht, allein seitdem sind neue Beduͤrfnisse aufgetaucht. rische Geist wuͤnscht vor dem striellen Geist täglich mehr zuruüͤck. Die Armee ist mehr eine fuͤr die Thatkraft der Jugend genuͤgende Lauf— bahn; der Primair-Unterricht hat in den untersten der Bevoͤlkerung das Streben nach Gluͤck und Wohlseyn, so wie die nuͤtzlichen Fahigkeiten, die dazu fuͤhren koͤnnen, geweckt. Der Unterricht, der Handel, die Schlfffahrt sind wieder in Aufnahme gekommen; man wendet sich dem Ackerbau zu, dem ersten von

zunehmenden feiedlichen und indi

allen Gewerben, und man fragt sich, warum wir so wenig Vor⸗

theil ziehen aus der unerschoͤpflichen Mannigfaltigkeit von Huͤlfs— quellen, welche die Natur Frankreich in so reichem Maaße ge

spendet hat; mit einem Worte, es bemächtigt sich taglich ein neuer Geist unseres Landes, und Jedermann fuͤhlt, daß, wenn der klas⸗

sische Unterricht zwischen unseren Voraͤltern und uns eine nicht

unterbrochene Verbindung unterhalten soll, doch jene neue Nation

welche die Franzoͤsische Revolution in die Welt gesetzt hat, un— moͤglich bloß nach der Tradition leben kann, und daß es fuͤr sie folglich ein gebieterisches Gesetz ist, ihre materielle Zukunft zu

sichern und von dem Ackerbau, der Industrie, den angewandten

Wissenschaften das taͤgliche Brod jener wachsenden Bevoͤlkerung zu verlangen, die sich alle drei bis vier Jahre um eine Million Seelen vermehrt.

Im Allgemeinen ist man daher daruͤber einig, daß er oͤffent⸗

liche Unterricht in Frankreich einer Reform bedarf; es sind sogar schon mehrere gluͤckliche Versuche dazu gemacht worden. In mehreren wichtigen Staͤdten, wie in Lyon, Nantes, Angers, un— ter Aufsicht der General-Conseils, sind sogenannte hoͤhere Pri— maitrschulen (ẽcolis primaires supèerienres) eroͤffnet worden, und es werden bald tuͤchtige Kaufleute und unterrichtete Gewerbtrei— bende daraus hervorgehen. Eine Primair⸗ Schule zur Bildung von Leitern und Aufsehern der Werkstaͤtten, so wie geschickten Handwerkern ist im Konservatorium der Kuͤnste und Handwerke zu Paris eroͤffnet worden. Der Impuls ist gegeben und nichts ware der Regierung leichter gewesen, als sich an die Spitze der Bewegung zu stellen, uͤberall neue Anstalten ins Leben zu rufen und die alten zu reformiren, die im Allgemeinen nach einem

Welches Motiv stellt man auf zu Gunsten der Freiheit des

schon hat es die

haben,

Staates New⸗-HYork, entschieden werden. ö 6 fel kann in Wahrheit e in die Charte von .

J 8 ö ie Kämpfe n

das Programm ihrer Studien nicht Im Jahre 1802 durch einen

Der durch das Genie Napoleon's exaltirte militai⸗ nicht

Klassen

3867

zu gleichfoͤrmigen Typus eingerichtet sind und deren Un— terricht, weil er zu universell seyn will, sehr häufig ober— flächlich wird und zuweilen die Intelligenz der Kinder er— schlafft. Was uns betrifft, so wäre es uns lieb gewesen, wenn die Regierung ganz allein die Verantwortlichkeit fuͤr dies große Werk uͤbernommen haäͤtte, das sie allein gut zu leiten im Stande ist. Ein solcher Entschluß waͤre jenem Geiste der Einheit und der Centralisation, der allein in Frankreich große Dinge zu bewirken vermag, angemessener gewesen, und haͤtte zu— gleich mehr Garantieen fuͤr die gute Aussuͤhrung dargeboten. Allein die Freiheit des Unterrichts war durch die Charte ver sprochen. Auf der anderen Seite machten fuͤglich auch die ewigen Minister-Wechsel, eine Frucht unserer letzten großen Erschuͤtte— rung, die Sorgen, welche die Angelegenheiten einer noch unvoll— kommen beruhigten Gesellschaft der Regierung verursachen, so wie die viele Zeit, die sie in Anspruch nahmen, das Werk der Reform, wenigstens in den ersten Jahren, für die Regierung sehr schwer. Endlich hat sich nun das Ministerium schloss durch Herrn Villemain, Minister des öͤffentlichen den Kammern einen Gesetz-Entwurf uͤber die Freil nasial‚Unterrichts vorzulegen, den ich in meinem ben einer näheren Pruͤfung unterwerfen will

Parlaments⸗? von mn, . Reduction der Zucker-Zoͤlle eingebracht worde auf eine Frage Lord Ellenborough nar⸗Traktats mit China der Premier ⸗Minister, Lord etwas bestimmter, als am Abend vorher r im Unterhause; er sagte, es sey die Anzeige China andt, daß, wenn ein Definitiv-Traktat nach Maßgabe der liminar-Artikel abgeschlossen sey, das Britische Ministerium den selben nicht genehm halten und der Koͤnigin nicht rathen werde, denselben zu ratifiziren Er fuͤgte hinzu, dieser Beschluß sey in England und nicht von dem General-Gouverneur von Indien gefaßt. Auf die Frage Lord Ellenborough's, ob Tschusan ge räumt sey, antwortete Lord Melbourne, er wisse dies nicht; sollte es aber geschehen seyn, so werde es, den nach China abge sandten Befehlen gemäß, wieder besetzt werden.

1

noch Lord

nach

Unterhaus. Sitzung vom 6. Mai. Obgleich der An trag des Herrn Hume auf Vorlegung der uͤber die Vernichtung des Amerikanischen Dampfboots „Caroline“ gefuͤhrten Korrespon— denz durchfiel, so veranlaßte einige nähere Erklärungen Lord J. Russell's uber den Stand der Angelegenheit Mac Leod's. Der Minister sagte namlich, die ganze Sache, auf welche sich jene Papiere bezoͤgen, wurde in Vergessenheit gerathen seyn, wenn nicht die Verhaftung des Herrn Mac Leod sie von neuem zur Sprache gebracht hätte; was nun diese letztere Angelegenheit betreffe, so habe, in Folge einer Aufforderung des Herrn Fox, die Regierung der Vereinigten Staaten versprochen, ihren Gene— ral-Prokurator nach dem Prozeß-Orte abzusenden und mit In— structionen uͤber das von ihm zu beobachtende Verfahren zu ver— sehen. Der Anwalt des Herrn Mac Leod habe unter Anderem seine Vertheidigung darauf begruͤndet, daß das demselben Schuld gegebene Vergehen eine von der Britischen Regierung autorisirte Handlung sey, und habe deshalb auf Verweisung der Sache vor einen Unions-Gerichtshof angetragen; Fiesem Begehren sey Folge gegeben worden, und der Prozeß des Herrn Mac Leod werde also von einem Gerichtshofe der Vereinigten Staaten, nicht des Dort werde ohne Zwei— Prokurator so einschreiten koͤnnen, wie er vor einem Gerichtshofe des Staats New-York es nicht vermocht ha ben wuͤrde.

4 doch

Nor (dᷓS - ö. der General!

unterhaus. Sitzung vom 7. Mai. (B. H.) Zu Anfang der Sitzung wurde eine große Menge von Petitionen fuͤr und gegen die Reduction der Zucker-Soͤlle eingebracht und von den sie einbringenden Mitgliedern des Hauses mit Angaben des Inhalts derselben begleitet. Unter Anderen brachte O Connell eine Petition des Magistrats von Dublin gegen die Reduction ein und zeigte an, daß er selbst im Ausschusse darauf antragen werde, die Reduction solle nur dem Zucker zu Gute kommen, der in solchen fremden Laͤndern und Kolonieen gewonnen werde, in denen die Sklaverei abgeschafft sey. Nachdem diese Petitio— nen vorgelegt waren, zeigte Lord John Russell auf eine an

und völlige Unfenntniß des Charakters meines sebr ehrenwerthen Sreun⸗ des (Ces Kanzlers der Schatztammer) einige Beschönigung für solche Behauptungen darbieten können, sage aber dech, daß sie nichtsdestene⸗ niger niemals hätten vorgebracht werden sellen. Die Regierung wußte sehr wohl, daß dieser Gegenstand das höchste Interesse errege. E85 war ihr vom Beginn des Jahres an vollkommen bewußt, daß der Finanz⸗ Zusland des Landes die Ergreifung einer Maßnahme außerordentlicher Art erfordere, bei der nur darauf zu sehen sev, daß sie in anderer Hinsicht der Ruhe des Landes entspreche und die Stabilität unserer Handels⸗ und Kolonial-Interessen nicht antaste. Diese Frage nahm üatürlich einen großen Theil unserer Zeit und unserer Berathungen in An spruch, die Schwierigkeiten, die Tinwendungen, wie sie in vielen der heute Abend eingebrachten Petitionen dargelegt worden sind, wurden sorg⸗ fältig und vollständig erwogen; sie brachten auf einige Mitglieder der Regierung und auf mich selbst einen bedeutenden Eindruck hervor; aber nach Verlauf einiger Zeit erschien es als nöthig, zu einem Ent⸗ schlusse zu kommen, und der allgemeine Entschluß wurde aus Gründen, die ich später darbringen werde, dahin gefaßt, daß die beiden wichtigen Fragen über den Zucker- und den Bauholj⸗Zoll als siskalische Fragen von dem Kanzler der Schatzkammer vorgebracht werden, und daß ich Hause eine Anzeige über eine Veränderung der Getraidegesetze

esne abgesonderie, den Schutz der Interessen des Ackerbaues treffende Frage machen solle. Der Beschluß wurde gefaßt— bevor mein br ehrenwerther Freund, der Präsident der Handels⸗Kammer, seine Anzeige über Herabsetzung der Einfuhr-Zölle in den Kolonicen mad ie, und diese Anzeige ist, laut den Protokollen des Hauses, aum 11. März gemacht worden? Ich hielt es allerdings nicht für recht, die Frage we— gen Reduction der Zucker- Bauholz- und Getraide⸗Zölle vorzuhringen, bevor wir am Ende des Finanz-Jahres eine klare slebersicht über das Verhältniß der Einnahme zur Ausgabe besäßen; aber ich hielt es zu⸗ gleich für meine Pflicht, zu erklären, was ich auch, als jene auf diz Einfuhr⸗-Zölle in Kolonieen bezügliche Diskussion vetirt wurde, nächdrücksich erklärt habe, daß alle auf Handelsbeschränkungen und zen Fragen der Berathung der Regierung schon lange in Bezug auf dieselben einig sey, und daß en folle, sobald sich die Nothwendigkeit

8 2 4 1 2 Monopole bezügl . 3 vorlägen, daß die R * 2 5y ego 38 191 19 die Maßregel vorgebracht

dazu zeige.

zierung

J dieser Einleitung ging Lord John Russell auf die Vertheidigung der ministeriellen Antraͤge im Einzelnen uͤber. Lord Sand on beantragte darauf seine (gestern mitgetheilte) Re— solution, schien indeß von der Rede Lord John Russells so uͤber⸗ rascht, daß er nur wenig und, wie er selbst bemerkte, in unrege!l⸗ maͤßigem und zerrissenem Vortrage vorzubringen vermochte. Seine Resolution fand in Herrn Hogg, einem der Direktoren der Ostindischen Eompagnis, der auch hauptsaͤchlich die Hf indischen Verhaͤltnisse hervorhob, einen sehr geschickten Verthei⸗ . und Herr Jam es, Letzterer

diger. Hawes dagegen Lam 1 ein Besitzer bedeutender Plantagen in Westindien, verthei⸗ beredt sprach darauf

digten die ministerielle Politik. Sehr d ra Sir Stephen Lushington, der sich von jeher durch seine Bemuhungen zu Gunsten der Sklaven⸗Emancipation ausgezeich⸗ net hat, fuͤr Lord Sandon's Resolution. Mitten unter lautem Rufen nach Abstimmung und anderen Zeichen der Ungeduld er⸗ hob sich Herr Ewart, um zu reden, beantragte aber, als er nicht zu Worte kommen konnte, die Vertagung der Debatte, die auch genehmigt wurde, und der gleich darauf die Vertagung des Hauses selbst folgte. Die Tories schienen besonders zu wuͤnschen, daß es zur Abstimmung kommen solle, waͤhrend die liberale Par⸗ tei, um die vorliegenden Gegenstände durch Diskussion noch gruͤndlicher zu beleuchten, fuͤr die Vertagung war.

8575 * Di ach

Herr

London, 7 Mai. Als Lord J. Russell gestern im Unterhause die Absicht zu erkennen gab, daß er am 17ten d. M. mit der Bill uͤber das neue Armengesetz weiter vorschreiten wolle, erklaͤrte Herr Walter, das neue Parlaments-Mitglied fuͤr Nottingham, er werde an demselben Tage durch eine Motion die weitere Foͤrderung dieser Maßregel zu hemmen suchen. So werden denn von allen Sei⸗ ten und bei allen Fragen die Minister von den Tories in die Enge getrieben, und es scheint, daß diese Partei glaubt, es sey jetzt die Zeit gekommen, wo es gelte, einen Hauptsturm gegen das Ministerium zu unternehmen. Die Toryblaͤtter suchen die öffentliche Meinung von den Korngesetzen vorläufig abzulenken und sprechen nur von den Zucker-Zoͤllen, welche die Tories zu ihrem ersten Schlachtfelde gewahlt haben. Sie bearbeiten die oͤffentliche Meinung mit dem Argumente, daß die Herab— setzung der Zuckerzoͤlle nicht nur der Ruin der Britischen Ko— lonieen, sondern auch eine Forderung der Sklaverei in Cuba, Brasilien und den suͤdlichen Staaten Nord-Amerika's seyn wuͤrde. Die ministeriellen Blaͤtter weisen darauf hin, daß die Tories bis— her immer die Gegner der Abschaffung der Sklaverei gewesen seyen. Die Morning Chronicle sagt in ihrem heutigen Boͤr—

ihn gerichtete Frage an, die Regierung beabsichtige, die Ge— traide-Zolle in folgender Weise festzustellen: Waizen 8 Sh. fuͤr den Quarter, Roggen 5 Sh., Gerste 4 Sh. 6 Pence, und Hafer 3 Sh. 4 Pence; die uͤbrigen Getraide⸗Sorten und Saat im Verhaͤltniß hierzu. Die Rede, mit welcher der Minister sodann dem Angriff Lord Sandon's in der Zuckerfrage zuvorzukommen suchte, wird als eine der glaͤnzendsten betrachtet, die jemals gehalten worden; aber dessenungeachtet glaübt man, daß die Tories mit bedeutender Majorität den Sieg davon tragen werden. Die Minister selbst berechnen diese Majorität auf 10 bis 12 Stim— men; doch ist man ziemlich allgemein der Ansicht, daß sie viel staͤrker senn wird. Indeß wird diese Niederlage weder zu einer Resignation der Minister, noch zu einer Aufloͤsung des Parla— ments fuͤhren, denn die Minister haben beschlossen, wo moͤglich eine Abstimmung uͤber die Getraide-Gesetze herbeizufuͤhren, bevor sie es zu einer allgemeinen Parlaments-Wahl kommen lassen. Die Koͤnigin zeigt sich mittlerweile unerschuͤtterlich fest, und hat Lord Melbourne die Versicherung gegeben, daß sie bereit sey, jedes constitutionelle Mittel in Anwendung zu bringen, das ihr vorge— schlagen werden koͤnne, um die Tory⸗Partei von der Regierung fern zu halten. Die erwähnte Rede Lord John Russel's dauerte zwei Stunden lang und begann mit folgender Vertheidigung der Minister gegen den Vorwurf selbstsuͤchtiger Absichten bei der Beantragung der Zoll⸗Reductionen.

„Ich bin ganz einverslanden mit der so eben vorgelegten Petition aus Bath, daß diese Frage nicht bloß aus einem kommerziel— len und finanziellen Gesichtspunkte betrachtet werden muß, sondern als eine wichtige, die Nation im Allgemeinen betreffende Angelegenheit. Niemals vielleicht ist dem Parlamente eine Frage vorgelegt worden, die nicht nur in Betreff der Finanzen des Reichs oder der kommerziel⸗ len Einrichtungen der Gegeuwart, sondern in Bezug auf die Leitung der finanziellen und kommerziellen Angelegenheiten des Landes auf eine lange Zeit hinaus, wichtiger wäre, als die Frage, welche ich jetzt vorzu⸗ bringen im Begriff stehe. Ich kann indeß meine Bemerkungen über diesen Gegenstand nicht beginnen, ohne auf das Rücksicht zu nehmen, was, wie ich weiß, im Gerede der Leute gewesen ist, und was nur die eingefleischteste Feindseligkeit gegen die Regierung und vollstän⸗ dige Unkenntniß der Charaktere, der Mitglieder dieser Regierung enischuldigen kann. (Hört! hört! von Seiten der Opposition und lauter Zuruf von den ministeriellen Mitgliedern des Hauses.) Ich kann meine Bemerkungen nicht beginnen, ohne der Behauptung zu er⸗ wähnen, daß diese Maßregel im Drange des Augenblicks erst an dem Tage vorher, ehe sie von meinem sehr ehrenwerthen Freunde (dem Kanz⸗ ler der Schatzkammer) angekündigt wurde, beschlossen worden sey. Ich

gebe zu, daß langgewohnte feindselige Gesinnungen gegen die Regierung?

sen⸗Bericht: „Die von Lord J. Russell gemachte Anzeige von seinem Amendement zu Lord Sandon's Resolution, im Fall das Haus uͤber den Zuckerzoll nicht in den Ausschuß gehen will, hat die Fonds gehoben, da man an der Boͤrse sogleich fuͤhlte, daß das Prinzip, nach welchem dies Amendement gestellt wird, das richtige ist, und man glaubt nicht mehr an die nahe Auflöͤsung des Parlaments.

Der Contre⸗Admiral Elliot, welcher bisher das Geschwader in China befehligte, ist auf der Fregatte „Volage“ vom Vorge— birge der guten Hoffnung in England angekommen.

Commodore Napier wird nicht, wie es fruͤher hieß, nach dem Stillen Ocean gehen, sondern nach dem Mittellaͤndischen Meere zuruͤckkehren.

Am 2ten 8d. M. gab der Franzoͤsische Geschäftsträger, Ba⸗ ron Bourqueney, zu Ehren des Namenstages seines Koͤnigs ein großes Diner, dem das diplomatische Corps, die meisten Mini⸗ ster, der Herzog von Wellington, Sir R. Peel und mehrere andere ausgezeichnete Personen beiwohnten. Baron Bourqueney brachte seinen zweiten Toast den mit Frankreich in Buͤndniß und Freundschaft befindlichen Souverainen, worauf Fuͤrst Esterhazy mit einigen entsprechenden Worten antwortete.

Der Herausgeber der „Times“, Sir Th. Barnes, ist heute an den Folgen einer Stein-Operation im S56sten Jahre seines Al— ters gestorben. . ;

Die Versicherungen fuͤr den „Praͤsident“ sind jetzt auf 90 pCt. gestiegen. Der Werth dieses Schiffes wird auf 80,000 Pfd. Sterl. angegeben.

Aus Panama wird vom 16. März von einer neuen Insur⸗ rection in Suͤd⸗Peru berichtet, an deren Spitze der Oberst Biranco steht. Der Praͤsident Gamarra soll bis zum Abgange der letzten Nachrichten noch nichts gegen die Insurgenten haben ausrichten koͤnnen. Die revolutionaire Partei wird als gůnstig gesinnt gegen die Ausländer dargestellt, was bei der jetzt bestehen⸗ den Regierung nicht der Fall ist. In Panama ist ein le een, von Deputirten aus den? verschiedenen Distrikten des mn. versammelt, der entschlossen scheint, sich der e, . . 56 Granada nur unter der Bedingung anzuschließen, daß ein & rativ⸗System angenommen wurde..

Belgien.

Der Eisenbahn/ Ingenteux, r. de

re,, Sachsen⸗Koburg mit der eitung

Ridder, ist vom Herzog von