1841 / 134 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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s das zärtige Budget ein plötzlich zur Erhaltung der Minister dal den een ü, lrnflem tel sey. Ich spreche jetzt im . feines Kolonsal-Klubs, keines bedeutenden individuellen Vortheils, sondern im Interesse einer bei solcher Gelegenheit oft hülflos dastehenden Körper haft, im Interesse der großen Masse der Königlichen Unterihanen. s haben ssch in der Ferne mancherlei Ereignisse zugetragen zim Mit⸗ elländischen Meere, imn China, in Kanada, und die Wohlfahrt des Königreichs erheischte eine bedeutende Verstärkung seiner Streilkräste. Die Kosten dieser BVersiärkungen sind nun zu decken. und die Minister Faiben einem Defizit von 2100 909) Pfd. zu begegnen. Es siand dem Hause frei, sich zu seiner Zeit jenen Ausgaben zu widersetzen; jetzt aber in einen Ausschuß über die Mittel und Wege nicht übergehen zu wollen ohne irgend einen anderen, den Vorschlägen des Ministeriums vorzuziehenden plan anzugeben, wäre ein Verfahren, das einer großer Partei nicht ejiemt. Die Minister zogen in Erwägung, ob es zweckmäßig sey, der Schwierigkeit durch eine Anleihe zu begegnen, aber sie verwarfen dieses uskunftsmittel als unweise einem permanenten Defizit gegenüber. Sie erwogen auch die Zuflucht zu einer Erhöhung der direkten Steuern, aber es schien ihnen die andererseits sich darbietende Zuflucht zu einer Veränderung der Einfuhrzölle, wie sie jetzt vorgeschlagen ist, den Vorzug zu verdienen, weil dadurch dem Volke, statt ihm eine neue Last aufzu⸗ legen eine Erleichterung gewährt werden kann. Da wir nun Zucker und Bauholj als Einnahme⸗-Fragen behandeln wollten, so würden wir nicht gerechtfertigt gewesen seyn, die andere große Frage, die Getraide⸗ frage, auszuschließen, besonders bei unseren Ansichten über die Beschaf⸗ fenheit dieser Frage und bei unserer Ueberzeugung, daß dieselbe früher oder später zum Mittel einer umfassenden Veränderung in den Handels Ver⸗ bältnissen Englands gemacht werden müsse. Die Zölle, welche ich auf Getralde vorzuschlagen beabsichtige, werden, in Verbindung mit den Kosten des Transports aus fremden Ländern, einen hinreichenden Schutz bisden, denn der Preis des Weijens wird sich dabei, aller Wahrschein lichkeit nach, zwischen 30 und 60 Shilling für den Quarter behaupten. Was den Zucker betrifft, so halte ich Schutz, nicht Verbot für das richtige Prinziv. Ich will daher auch jetzt gar nicht auf, die Frage eingehen, ob fremder Zucker prohibirt werden müsse, denn dies ist ein Frage für sich, sondern nur darauf, ob der vorliegende Vorschlag hin⸗ eichenden Schutz gewährt oder nicht, wo Schutz, nicht Verbot, der Zweck ist. Der Minister führte hier einige Details an, um darzuthun, daß die Westindier bei den Vorschlägen des Budgets hinlänglich geschützt seyn würden, und daß freier Handels-Verkehr unter den Nationen dazu geeignet sey, die Erzeugnisse einer jeden zu vervollkommnen und wohlfeiler zu machen. „So wird“, sagte er unter Anderem, „durch die Zulassung von fremdem Zucker die Industrie der Westindier auge— sporsßt werden, ihre Productsons- Mittel zu verbessern, und der Eng⸗ lische Arbeiter wird seinen Zucker billiger erhalten. Die von England mit 20 Millionen Pfd. Si. erkaufte große Emancipations Maßregel hat ausgezeichneten Erfolg gehabt, und die Lage der Neger ist nicht nur vielversprechend, sondern auch schon recht gedeihlich.“ Nachdem er letz teres durch verschiedene statistische Angaben aus Westindien dokumen tirt hatte, fuhr er fort: „Es ist kein Grund zu der Voraussetzung vorhanden, daß die Forischritte der Westindischen Neger durch die Ein fuhr fremden Zuckers würden gehemmt werden; und nachdem die Re⸗ gierung ihnen Gerechtigkeit und Freiheit hat zu Theil werden lassen würde sie unrecht handeln, wenn sie ferner noch um ihxetwillen der Westindischen Zucker-Kultur zum Nachtheil des Englischen Arbei⸗ ters durch gewaltsame Mittel zu Hülfe kommen wollte, besonders zu einer Zeit, wo die Fabrik-Interessen daheim sich im gedrücktesten Zustande desinden. Ich fordere das Haus also auf, nicht sein Wohl— Dollen für die Westindischen Neger zum Nachtheil der Nothleidenden in Bolton und Manchester wirken zu lassen, die nur zu wahrscheinlich in großer Anzahl noch vor Ende dleser Session sich auf milde Unter- stätzungen werden angewiesen sehen. Die arbeitende Klasse hat sich seit einiger Zeit an eine bessere Lebensweise gewöhnt, indem sie Thee und Kaffee den hitzigen Getränken vorzieht; diese Verbesserung ihrer Gewohnheiten sollte man doch ja aufmuntern, nicht die Leute zu ver— derblicherem Getränk zurückzukehren nöthigen. Man sagt, der Zucker werde vermöge der in Ostindien zunehmenden Production desselben bald woblfeiler werden. Wenn man aber die jetzige Zoll-Skala bei⸗ behält, so würde dadurch das Monopol nur vom Westen auf den Osten übertragen werden. Ich komme nun zu der von Lord Sandon vor⸗ geschlagenen Resolution, die den durch Sklaven-Arbeit gewonnenen Zucker nicht ganz und gar verbieten will, sondern Handel und Menschlichkeit zusam⸗ menmischt, hauptsächlich deshalb, weil gerade jetzt gute Aussichten auf hinrei⸗ chende Zufuhr aus den Kolonijeen vorhanden seven. Als ein, großes Partei⸗ Manöver ist dies begreiflich genug, aber es hindert die Manövrirenden selbst seinesweges unter künftigen Umständen den durch Sklavenarbeit gewon⸗ nenen Zucker zuzulassen; es sieht aus, als sirömte es von Humanität über, indeß läßt es für eigenen Gebrauch eine Hinterthür offen zu künftigem freien Handel. Wenn das Haus aber keinen durch Sklaven— arbeit gewonnenen Zucker will, was wird es dann zu der Zulassung anderer durch Sklavenarbeit gewonnener Artikel sagen? Will es auch den durch Sklavenarbeit gewonnenen Kaffee verbieten, wopon die Bri⸗ tischen Unterthanen jetzt eine so große Menge kfonsumiren? Oder will man, entsetzt darüber, daß man eine Tasse heißen Sklaven-Kaffee trinkt, das Getränk sühnen und sein Gewissen erleichtern, dadurch daß man ein Stück mit freier Arbeit gewonnenen Zuckers hineinwirft? Doch es ist noch ein schlagenderes Beispiel vorhaũden: die Westindi⸗ schen Pflanzer selbst konsumiren jetzt Sklaven⸗Zucker.“

Lord Sandon: „Ich würde mit Freuden dieser Consumtion ein Ziel gesetzt sehen.“

Lord J. Russell: „Nein, nein, diese scheinbar so philanthropische Resolution ist ein bloßes Partei-Manöver, um dem Ministerium da— durch, daß man verschiedene Interessen gegen dasselbe vereinigt, nur Verlegenheit zu bereiten. Wer ist denn aber am Ende der rüstigste Vorkämpfer in dieser Sache der Humanität gewesen? Das Whig⸗Mi⸗ nisterium war es, welches dem Sklavenhandel ein Ende machte. Das Whig⸗-Ministerium des Grafen Grey war es, welches das Auspeitschen der Weiber abschaffte und die Bewilligung von 20 Millionen Geldes zur Aufhebung der Sklaverei durchsetzte. Und nun tritt eine Partei uf, die niemals etwas für diese Zwecke gethan, und erheuchelt eine Humanität, für die ihr früheres Benehmen kein Zeugniß giebt. Es sst vorgeschiagen worden, den Zoll auf unseren Kolonial-Zucker herab⸗ zusetzen. Gewiß wäre es die Pflicht der Regierung, auf eine solche Reduction bedacht zu seyn, wenn der Stand der Ein—⸗ nahme es gestattete; aber diese Zeit ist noch nicht gelommen. Wenn die ern cs, e free angenommen wird, so kann England, als ein Hauptkunde von Brasilien, wohl einigen Einfluß auf die Mil— derung der dortigen Sklaverei ausüben, nicht aber, wenn Brasilien das Englische Parlament hartnäckig entschlossen findet, sein Produkt auszu— schlleßen. Dann wird es seine Skl Arbei g in Pro—

! aven⸗-Arbeit fortsetzen und sein Pro⸗ duft an andere Länder verkaufen. Aber nicht nur in Be f Bra— zug auf Bra— sillen, auch in Bezug auf andere Nationen, ist die jetzige Krisis von Wichtigkeit. Es kann England nicht zum Borlheil en. wenn es der Welt ein Beispiel der Ausschließung und When giebt. Aller Welt muß daran liegen, und England ganz besonders ch wee egen⸗ seitigen Verkehr mit einander zu verbinden. Englands Einf ] ist nicht die eines erobernden Staates, wie Roms Stellung war. ö land muß sich auf andere Vorzüge und Verdienste stützen. Wenn das aus die Politik der Regierung gutheißt, so wird zuversichtlich Wohl- fahrt und Gedeihen die Folge davon seyn; verwirft es sie aber, so ruht bie Perantwortlichkeit auf ihm; die Minister werden dann wenigstens hre Pflicht gegen das Land erfüllt haben.“

Enthusiastischer Beifall von den ministeriellen Bänken folgte dieser Rede; die Debatte, welche sich daran knuͤpfte, und auf die wir noch zuruͤckkommen werden, fuͤhrte indeß an diesem Abend noch zu keinem Resultat; sie soll am Montag fortgesetzt werden.

London, 8. Mai. Die Koͤnigin und Prinz Albrecht sind mit ihren Gaͤsten von Windsor wieder hier eingetroffen, und Ihre Majestaͤt wird heute Nachmittag im Buckingham Palast in iner Geheimeraths⸗Versammlung den Vorsitz fuͤhren. Dem Hof— Artikel des Globe zufolge, hat Prinz Albrecht das Jagen in den Parks von Windsor eingestellt, weil die Aerzte Sr. Königl.

574 Hoheit der Meinung sind, daß diese Belustigungsart zu angrei⸗ fend fuͤr seinen gegenwartigen Gesundheits-Zustand seyn wurde.

Lord Worsley hat in einem Schreiben an seine Konstituen— ten, die Wähler von Lindsey, erklart, er stimme mit ihnen in der Ansicht uͤberein, daß es unpolitisch und gefährlich wäre, frem— des Getraide in England gegen einen festen Zoll zuzulassen, wo— durch die Angabe der Toryblaͤtter uͤber diesen bisherigen Anhaͤn⸗ ger des Ministeriums bestätigt wird.

Herr Muntz will nächstens im Unterhause auf eine Adresse an die Königin antragen, worin Ihre Majestaͤt ersucht werden soll, den Grafen von Cardigan aus dem Dienste zu entlassen.

Vorgestern hieß es in der City, Lord Palmerston habe mit dem Brasilianischen Gesandten einen neuen Handels⸗Vertrag ab— geschlossen, der auch fuͤr die Unterdruͤckung des Sklavenhandels von großer Bedeutung sey.

Deutsche Bundesstaaten.

Braunschweig, 8. Mai. (H. C. Unseren Standen ist von Seiten der Regierung eine Anzeige zugegangen: „daß wegen Anschlusses an den Zollverein Unterhandiungen mit Preußen ein— geleitet worden, welche zwar noch nicht beendigt, aber die Auf⸗ nahme des Herzogthums in den Zollverein mit groͤßter Wahr— scheinlichkeit voraussehen ließen; die Stande Versammlung moͤge sich daher mit einer Vertagung bis zum 1. November d. J. ein⸗ verstanden erklaͤren und eine Kommission zur Pruͤfung der in Be zug auf jenen Anschluß vorzulegenden Propositionen ernennen.“

O esterreich.

Wien, 8. (Wien. Ztg.) Se. K. K. Majestaͤt ha ben, laut Allerhoͤchstem Kabinetsschreiben vom 6. Mai d. J., in Anerkennung der ausgezeichneten Dienste, welche der praͤsidirende Gesandte bei der Deutschen Bundes-Versammlung, Joachim Eduard Graf von Münch-Bellinghausen, Allerhoͤchstdenselben und dem Staate geleistet hat, Sich bewogen gefunden, denselben, un ter Belassung in seiner gegenwaͤrtigen Bestimmung, Allergnaͤdigst zum K. K. Staats-Minister zu ernennen.

Se. Majestat haben dem Wirklichen Hofrathe und Referen ten in Deutschen Bundes -Angelegenheiten der Geheimen Haus-, Hof- und Staats-Kanzlei, Freiherrn von Werner, das Ritter—

kreuz des Koͤnigl. Ungarischen St. Stephan⸗Ordens verliehen

Mai.

S8 9 n Mai. Der Senat

lang bestehen wuͤrde. und Herr Heros rief aus: „Das Der General legte darauf seine Erklarung dahin aus, daß er habe sagen wollen, die zu Regenten ernannten Personen wurden nicht annehmen. Herr Codorniu (ein Arzt) meinte, es sey jetzt an der Zeit, die Freiheit sicher zu stellen; „denn,“ sagte er, „wenn wir die drei und ein halbes Jahre, die bis zur Muͤndigkeit der Königin noch uͤbrig bleiben, ungenutzt verstreichen lassen, so wer— den wir einen Konig, und vermuthlich einen fremden haben, und wenn er gleich, der Constitution zufolge, nicht regieren soll, so wissen wir doch, was ein Ehemann uͤber seine Frau vermag.“ Zuletzt hielt noch Herr Carrasco eine lebhafte Rede zur Recht— fertigung der Koͤnigin Christine und deutete an, daß er fuͤr die einfache Regentschaft stimmen wuͤrde, wenn es anders moͤglich ware, sie den Haͤnden jener erlauchten Person wieder zu ertheilen. Im Kongresse dauert die Diskussion fort, duͤrfte aber heute geschlossen werden. Die Furcht lastet sichtbar auf beiden Par— teien; die Einen fuͤrchten sich vor Espartero, die Anderen vor ih ren Kommittenten. Ein Deputirter erklaͤrte gestern gerade her⸗ aus, er muͤsse zu Gunsten der dreifachen Regentschaft stimmen, weil seine Provikz es ihm so aufgetragen habe— Herr Antonio Gonzalez hielt gestern einen aͤußerst langen Vortrag im Sinne der einfachen Regentschaft. Um die Nothwendigkeit derselben darzuthun, berief er sich auf Beispiele aus der neuesten Geschichte, die zum Theil seltsam genug waren. So sagte er unter Anderem geradezu: „Was geschah 1830 in Frankreich? Man ernannte einen General Statthalter des Reichs, der darauf Koͤnig der Franzofen wurde. .“ Hier wurde Herr Gonzalez durch das Murren der Gallerieen unterbrochen, und fuͤgte (er, der designirte Minister⸗Praͤsident) sich verbessernd, hinzu: „Ich will nicht ent scheiden, ob die Wahl gut war; das ist eine andere Frage.“ (Ich bemerke hier im Vorbeigehen, daß Herr Gonzalez auf einer Reife nach London in Paris eine Einladung erhielt, bei dem Koͤnige zu speisen, diese Ehre aber ausschlug.) Ein anderer De— putirter erwiederte darauf, er glaube, daß, wenn man in Spa nien einen Regenten ernennen wolle, die Regentschaft gerade von so langer Dauer seyn werde, als in Frankreich die General⸗Statt— halterschaft. Herr Gonzalez sagte ferner: „Es giebt noch immer Machte in Europa, die uns uͤbel wollen, und wir haben Feinde, die durch jene aufgehetzt werden. (Anspielung auf die angebliche Unterstuͤtzung der Moderirten von Seiten einer benachbarten Macht.) Das Kabinet, welches uͤber diesen Punkt am besten unterrichtet ist, kann mehr daruͤber sagen. Wir muͤssen auch bedenken, daß nicht alle Spanier Freunde der Freiheit sind; daß der Vatikan seine Blitze gegen uns richtet, und daß wir deshalb einer kraͤfti gen Regierung beduͤrfen. Herr Alonso machte dagegen zu Gunsten der dreifachen Regentschaft den Umstand geltend, daß Espartero genoͤthigt werden koͤnnte, das Land zu verlassen, um (wie ein neuer Gonzalo de Cor dova) gegen den Papst zu Felde zu ziehen, und wer sollte dann die Zuͤgel der Regentschaft fuhren? Indessen sind die Trinitarier in noch großere Aufloͤsung ge— rathen, indem auch die Ihnen vorgestern gemeldete Combination, die drei Praͤsidenten zu Regenten zu ernennen, unausfuͤhrbar geworden ist. g. drel haben naäͤmlich erklaͤrt, nicht nebeneinander eintreten zu wollen. ö Der . Herzog von Alagon, Feldmarschall und Chef der Königlichen Leibgarde, auch Rüter des Goldenen Vließes, ist mit Tode abgegangen. . 2e 1 Die Diskussion im Kongresse war heute hoͤchst ermuͤdend, und das Ende ist noch nicht abzusehen. Morgen wird wegen der Feier des 2. Mai's keine Sitzung gehalten.

Inland.

Berlin, 13. Mai. Gestern fand die feierliche Beerdigung des am 1Iten d. M. am Lungenschlage verstorbenen Direktors des Friedrich ilheims-Gymnastums, Br. Spilleke, statt. Im Trauerhause hatten sich die Freunde und Verehrer des Verstor⸗ benen, fo wie die angesehensten Beförderer des Schulwesens, un⸗ ter denen auch Se. Excellenz der Minister des Unterrichts, Herr Eichhorn, die Raͤthe dieses Ministeriums, die Direktoren und mehrere Lehrer der uͤbrigen Gymnasien, viele Geistliche und einige Milltairs hoheren Ranges, bemerkt wurden, versammelt. Vor

dem Abgange des Zuges sangen die Choͤre der Realschule auf

dem Hofe den Choral: „Jesus meine Zuversicht“, der auch wah— rend des Zuges von zwei denselben begleitenden Musikchoͤren ö blasen wurde. Den Zug eroͤffneten die Schuͤler der Realschule und des Gymnasiums mit ihren Lehrern, an die sich eine groß⸗ Anzahl Studenten, theils fruͤhere Schuͤler der Anstalt, theils Andere, die der weitverbreitete Ruf des Verstorbenen zur Theilnahme an der Feier bewogen hatte, anschlossen. Dann folgte der Leichenwagen, zu dessen beiden Seiten die Primaner des Gymnasiums mit Florstäben gingen. Vor dem Leichenwagen wurde der Orden des Verstorbenen von dem Primus des Gym— nasiums auf einem Sammtkissen getragen. Am Grabe sanzen die Sängerchöre des Gymnasiums und der Realschule den Cho— ral: „Auferstehn, ja auferstehn“, sodann hielt der Herr Konsi— storialrath Hosbach eine, auch von persoͤnlicher Liebe zu dem Ver storbenen durchdrungene, allen wohlthuende Rede und zum Schluß wurde abermals von den genannten Chsren mit Posaunenbeglei— tung der Choral: „Wie herrlich ist die neue Welt“ gesungen. Der schoͤnste Fruͤhlingstag leuchtete in das Grab, dessen Waͤnde mit Blumen geschmuͤckt waren.

immer der Staats—

„Britische“ lies:

Berichtigung. Zeitung S. 566, Sp.

Kritische.

L bIL Nachmittags 6 Nach

10 Utz.

eorologische Beobachtungen.

339 30“ P J 4 8920

59 p

Fr. Gon

A etü6em. zrl. Pots. Eiseub. 5 127 . Prior. Act. 4 1023 4 d. Lpæ. Eisenl 1133 do. do. Prior. Act. 4 1021! rl. Auhi. Eiseub 1063, do. do. Prior. Act. 4 1021.2 Düss. Elb. E l do. do. Pri- Gold al mareo PFriedrichsd'or z Aud. 2 zen à s Th

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Amsterdam. .

Hamburg

Amsterdam, chuld 73. Lutw erpen, . Anl. 223 Frankfurt a. M., 10. Mai. , Met. 1081. G. AO 9*/8 G. 2 e, e 6 , nk-Act. 1992. 1990 Partial · Obl. Loose zu 500 i, . Preuss. Präm ch. G. do. AO Anl. 1011 / 3 G. PFoln. Loose 713 4. 5 Span. Anl. 25 2A7 8. „Holl. 5SI 1 S3 /ig. . Eisenbahn- ctien. St, Germain 710 G. Versailles rech- sinkes 235 G. München-Augsburg S6! /2 G. Strass- Leipzig - Dresden 991 Br. Köln- Aachen 99 G Hamburg, 11. Mai. Bank-Actien 1658 Br. Engl. Russ. 1081/4 baris, 8. Mai. 80. 36/9 Rente fin eur. 79. 60. Passive * /a.

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burg · Basel 245 Br.

o, Rente fin cour. 114. Neapl. au compt. 1046. 80/0 Span. Rente 2412.

0 Port. —. . Petersburg, A. Mai. L z Met. 387/83. Hamb. 3 ** /. Paris 408. Par. 300 FI. 671/89. do. 500 Fl. 7554. do. 200 Fl. 271. Wien, 8. Mai. Fo 9 Met. 1085/8. A9 109, w Actien i649. Anl. de 1834 1361/4. de 1839 1123 3. 511 * . Freitag, 14. Mai. Im Opernhause: Die beiden Schuaen, komische Oper in 3 Abth,, Musik von A. Lortzing. Hierauf: Ein Divertissement. ! Im Schauspielhause: . par Scribe. 2) Bocquet pere et sils, au der il een 2 a ö 6. Sonnabend, 15. Mai. Im Schauspielhause: Griseldt . dramatisches Gedicht in 5 Abth., von Fr. v. Halm. (Mad. Büurckner, vom Stadttheater zu Breslau: Griseldis, und Herr Wolmany, vom Hoftheater zu Dessau: Percival, als Gastrollen.)

Köniasstůdtisches Theater.

Freitag, 14. Mai. Der boͤse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Zauberposse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. nusik von A. Muͤller.

Sonnabend, 15. Mai. (Siebente Italiaͤnische Opern ⸗Vor⸗ stellung. Zum ersten Male: Lucia di Lammermoor. Obera in 3 Ait Pesia del Signor Salvatore Cammerando. Musicu del Maestro Gaetano Donizetti. Signora Claudina Ferlotti (prima Donna) und Signor Guiseppe Torre (primo Basso) werden hierin zum erstenmale auftreten.)

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des Isten Ranges: 1 Rihlr. ꝛc. .

Textbuͤcher, in Italiaͤnischer und Deutscher Sprache sind Abends an der Kasse à 5 Sgr. zu haben.

Der Anfang der Italiaͤnischen Opern ⸗Vorstellungen ist um 61s. Uhr. Die Kasse wird um 51/2 Uhr geoͤffnet.

Verantwortlicher Redacteunr Br. J. W. Zin keisen. Dedruck bei A. W. Hayn.

Poln.

.

35 Salvoisy, drame- audeville en Zactes,

Amtl. Nachr.

Landtags-Angelegenheiten. Sachsen. Provinzial⸗Irren⸗AUnstalt. Besondere Verhältnisse der ehemals Königl. Sächsischen Landes— theile. Ausstattung des Ständehauses. Elektromagnetische Er⸗ findungen der Herren Wagner und Stöhrer. Schluß der Verhand— lungen und Berichte des Sächsischen Landtags. Westphalen. Vertheilung des Dispositions⸗Fonds.

Nuüßland u. Polen. Kaiserl. Amnestie⸗ und Manifest.

Tran kreich. Deput. Kammer. Gesetz über linge. Lokales. Paris. Vermischtes xoßbrit. u. Irland. Oberh. zen die Korngesetze. elgien. Brüssel. Wiedererwähl zum Repräsentanten. Minister Graf vo

Der erwählt.

Schweden u. Norwegen. Stockholm. Bischof Tegn Deutsche Bundesst. München. Karlsruhe. Erk Minister von Böckh und von Blittersdorf über die weigerungen „Frankfurt. Privatschreiben. (Der Dan berich theilweise geräumt.) . ; Schweiz. Aarau. Der Große herstellung einiger Klöster an. Spanien. Madrid. Privatschreiben. (Wei handlungen des Kongresses über die Regentsch

Türkei. Konstant. Die Pforte befragt Maßregeln hinsichtlich Mehmed Alis.

Inland. Köln. Kundmachung des Ober

Straf⸗Milderungs⸗ olitischen Flücht⸗

ingaßnre er * . Hin Zunahme der Pairs⸗nt

ung Uung

Rath von

und Schifffahrt s⸗Vertrag

Hroßbritanien

Kronik des Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem hiesigen Kaufmann jann Christian Leckler den Rothen Adler-Orden vierter verleihen geruht.

Ihre Majestät die Koͤnigin haben dem bisherigen Schuhmacher Johann Heinrich Gläͤser das Praͤdikat

licher Hof Schuhmacher zu verleihen geruht

Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Albrecht ist vor walde hier eingetroffen. j

fortgesetzten Ziehung der 5ten Klasse 8öster Koͤntgl. Klassen⸗Lot

fiel ein Haupt-Gewinn von 20,000 Rthlr. auf Nr. 58,248

Halberstadt bei Sußmann; ein Gewinn von 3660 Rthlr

Nr. 12,796 nach Coͤln bei Krauß; 8 Gewinne zu 2000 Rthlr.

m auf Nr. 17,408. 22, 601. 24, Sf'3. 49,912. 75, 126. 78, 18. 5,751 und 96,545 in Berlin bei Mendheim nach Barmen bei Holzschuher, Brieg bei Bohm, Danzig bei Rotzoll, Halle be: Lehmann, Hirschberg bei Raupbach uͤnd nach Magdeburg 2mal bei Brauns; 37 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 42 35. 5184. 5496. 13,979. 19,625. 24,141. 24,765. 30,96. 32,078. 32,120. 32, 509. 39, 0630. 16,769. 17, 242. 30, Sao. 57,710. 60,103. 6l, 633. H2, 283. 69, 162. 69, 762. Il, 75, 9ä7. SI, SI9. S2, 06. S2, Sz. S6, 361. 88, 657. S8, 99. 92, 267. 93, 387. 99,489. 102,000. 103, 868. 103,987. 101,103 und 110,092 in Berlin bei Alevin, bei Burg, bei Israel, bei Marcuse, bei Mestag, bei Moser, bei Rosendorn und 2mal bei Seeger, nach Aachen bei Levy, Barmen 2mal bei Holzschuher, Breslau bei Cohn, 2mal bei Holschau, bei Leubuscher und 2mal bei Schreiber, Coblenz bei Gevenich, Coͤln 2mal bei Krauß und bei Reimbold, Cottbus bei Breest, Driesen bei Abra— ham, Duͤsseldorf bei Spatz, Halle bei Lehmann, Iserlohn bei Hellmann, Magdeburg bei Brauns und bei Büchting, Neiße bei Jäckel, Posen bei Bielefeld und bei Pulvermacher, Reichenbach bei Parisien, Stettin bei Rolin, Stolpe bei Pflughaupt und nach Wesel 2mal bei Westermann; 13 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 6540. 17,214. 27,322. 29,189. 30,753. 32,668. 33,401. 34,687. 36,958. 3,001. 43,141. 47,383. 51,921. 54,497. 56,419. o8, 226. 59,619. i, 929. Gz, 111. Gi, 33]. G83 370. 69,903. 68, ol. 72, 074. 73,877. 74,633. 75,367. 79,767. 79, 900. Sa, g6tz. S7, 7274. 90, 262. gö, 126. g6,2253. 99,009. 100, a6. 100,966. 101,937. 102, a6. 165.111. Ioö,667. io7, 192 und 11077 in Berlin bei Alevin, bei Burg, bei Israel, bei Matzdorff, bei Mestag, bei Moser, bei Securius und 7mal bei Seeger, nach Aachen 2mal bei Levy, Barmen bei Holzschuher, Breslau bei Gerstenberg, 2mal bei Holschau und bei Schreiber, Bunzlau 2mal bei Appun, Coöͤln bei Krauß und zmal bei Reimbold, Duͤsseldorf bei Wolf, Ehrenbreitstein bei Goldschmidt, Halberstadt 2mal bei Sußmann, Königsberg in Pr. bei Friedmann, Liegnitz bei Leitgebel, Mag— deburg bei Büchting und bei Roch, Neumarkt bei Wirsieg, Neu— wied bei Kratzer, Schoͤnebeck bei Flittner, Schwedt 2mal bei Goldstein, Schwerin a. d. W. bei Hessel, Torgau bei Schubart und nach Zeitz bei Zuͤrn; S7 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 223. 6d. L830; 2336. 3129. 4128. 6374. 6776. 7613. 32d. S933. 12, 435. 13,338. 14,178. 14,296. 15,019, 15,851. 16, StS. I9,513 21,8443. 23,88. 21,368. 31,196. 34,716. 38,235. 391589. 11,692. 12, 608. 17, C29. 18, 606. 10, 79 . 0h33. 51, oz. 32,514. z2, 635. oi, 111. 35,173. 35,288. 56, dz. 6, 113. 37 3365. 55,717 S6, 639. 62.755. 63, O58. 67,978. G60, 3765. S9, 687. 70,098. 71,291. 71,265. ü, bol. T, zs. Jö, dh. As, do. il i. JY„oi3. IS Jos. Io, sei. , , . S6 56. 6, S353. S7, 33n. . ** 3 6,566. S6, S3z9. S7, a]. S8, 762. 9I, S653. 9I, 98. 93, 050. s, 177. 95, 45. 93, S2. gö, 290.

Bei der 2te 3 . . ) ; Bei der am 12ten d. M. angefangenen und am 13ten ej

12. 34. 7

2 *

5.

4:

Berlin,

Allgemeine

15ten

Sonnabend den

98, 312. 99,913. 100,B598. 103,063. 103,300. 104,3: 106,098. 166,283. loo, 114. 10,859 und 11I,723 Die Ziehung wird fortgesetzt. Berlin, den 11. Mai 1841. Königl. Preußische General Lotterie ⸗Directio⸗

Heute wird das 7te Stuͤck der Gesetz⸗ Sammlung ausgeg

ben, welches enthaͤlt: unter

Nr. 2157. die Handels- und Schifffahrts Convention Preußen, Bayern, Sachsen, Wuͤrttemberg, Kurhessen, Großherzogthum Hessen, ringschen Zoll- und Handels-Vereine ten, Nassau und Frankfurt einerseits nien andererseits. Vom 2. Marz d. das Gesetz wegen Declaration und mung des 5 161 der Gemeinheitstheilungs- vom JT. Juni 1821. D. d. den 31Isten jk. m die Verordnung uͤber die Subhastation von

zwischen

rdnung

. Neal—⸗

Berechtigungen in der Provinz Westphalen und in 1

Vom 10. Apri

den Kreisen Rees und Duisburg. d. J.; und das Gesetz uͤber den erleichterten Austausch einzelner Parzelen von Grundstuͤcken. Vom 15ten ej! Berlin, den 15. Mai 1841. Gesetz⸗Sammlungs⸗Debits⸗Comtoit

Angekommen: Der General-Major und Commandeur der läten Division, Graf von der Gröben, und

Der General⸗Major und Commandeur der 14ten Kavallerie Brigade, von Barner, von Duͤsseldorf

. Berichtigung. Der in dem gestrigen Blatte der St. Ztg. als nach Neu— Strelitz abgereist gemeldete Königl. Däͤnische Kammerherr und Gesandte, Graf von Reventlow, ist irrthuͤmlich als der am

hiesigen Hofe beglaubigte Koͤnigl. Dänische Gesandte, Graf von Reventlow, aufgefuͤhrt worden, wonach die obige Angabe

zu berichtigen.

Landtags-Angelegenheiten.

Provinz Sachsen. . Merse burg, 2. Mai. In den am 28. April abgeh 35sten und 36sten Plenar-Sitzungen wurden die Angele— For Grren⸗Ds z ĩ win! 1 der Irren⸗Anstalt für die Provinz Sachsen verhandelt. wendete man sich zu den, in dem Gutachten des Ausschusses be

ruͤhrten speziellen Verhaͤltnissen der vormals Koͤnigl. Saͤchsischen . e Versammlung erkannte das Necht dieser Landestheile nach Maßgabe der fruͤher stattgefundenen Verhand— lungen an: „wegen der vor dem Wiener Friedensschlusse fuͤr sie

Landestheile, und die

vorhanden gewesenen, zum Theil durch ihre Beiträge begründeten

Irren-Anstalt, und wegen des von der Krone Preußen uͤbernom— menen Kapital-Fonds zur Erhaltung und Vervollkommnung solcher Anstalt, vom Staate die Einrichtung und Erhaltung der neuen Irren-Anstalt ausschließlich auf seine Kosten zu beanspruchen“, wollte sich auch dahin fuͤr die gedachten Landestheile verwenden. Was dagegen das, im Ausschuß-Gutachten gleichfalls erwähnte Verhaͤltniß der Stadt Erfurt anlangt, so glaubte man lediglich auf die auf dem vorigen Landtage bereits erfolgte Auseinander⸗ desselben Bezug nehmen und der Allerhoͤchsten Ent— anheimgeben zu muͤssen. Noch knuͤpften hieran Eichsfeldschen Wahl- Bezteks den An— Landtag moͤge sich, in Erwaͤgung der statt— Ueberweisung des Schwedischen Entschaäͤdigungs—

setzung scheidung die Abgeordneten des

töne gefundenen

Gelder-Fonds zum Bau der Irren-Anstalt, dahin verwenden,

daß, wenn kuͤnftig nach Errichtung einer neuen Irren⸗-Anstalt die zum Besten des gedachten Bezirks im Landtags-Abschiede vom 31. Dezember 1838 ausgesetzten 713 Rthlr. fuͤr Verpflegung von Gemuͤthskranken nicht ausreichend seyn sollten, durch Allerhoöͤchste Gnade so viel zu dem gedachten Zwecke jährlich aus Staagtskassen verabreicht werden moͤge, als die Zinsen des gedachten Schwedi— schen Verguͤtigungsgelder⸗Fonds betragen, um jenen Landestheil hin— sichtlich der Irren-Unterhaltungskosten in demjenigen Zustande zu erhalten, indem er uͤblicher Weise sich zeither befunden habe.“ Die Versammlung beschloß, im Betracht der diesem Antrage zum Grunde liegenden Billigkeitsgruͤnde, denselben bei des Koͤnigs Majestaͤt, wie schon auf dem fuͤnften Landtage geschehen, aller⸗ unterthaͤnigst zu befuͤrworten. ö

In der 37sten Plenar-Sitzung, am 29sten April, trug der

Herr Vorsitzende der Versammlung den Inhalt eines von dem

Herrn Landtags-Kommissarius unterm 26. April eingegangenen Schreibens vor. Selbiges war von einer Allerhoͤchsten Kabinets— Ordre vom 20sten v. Mis. begleitet, wonach des Koͤnigs Mase— staͤt Allerhoͤchst Ihre Genehmigung auf die von dem Landtage unterthaͤnigst vorgetragene Bitte dahin zu ertheilen geruht ha⸗ ben, daß die Berathungen des Landtags uͤber das Sächsische das Magdeburger und das Mansfeldische Pro vinzial⸗ Recht nach dem Schlusse des Landtags von den saͤmmtlichen diesen Lan— destheilen angehoͤrigen Abgeordneten fortgesetzt und daß die dar— aus hervorgehenden Resultate dem nächsten Landtage vorgelegt werden. . Demnaͤchst wurde ein Vortrag uͤber die schon laͤngst als noth— wendig erkannten baulichen Einrichtungen des hiesigen Stände— hau ses gehalten. Die Versammlung beschloß, die veranschlagten nothwendigen Reparaturen ausfuͤhren zu lassen; sie ernannte aus ihrer Mitte eine Deputation zur Beaufsichtigung dieser baulichen Einrichtungen und stellte der Deputation zur Bestreitung der damit verbundenen Kosten folgende Summen zur Die position: 1) 2000 Rthlr. zur Bestreitung der Kosten fur die nothwendigen

aͤußeren und inneren Reparaturen; 2) 2000 Rthlr. zur anständi⸗

gen Ausstattung der zweiten Etage, fuͤr welche man die des

! aitenen senheiten bringung die Gruͤndlichkeit der Bearbeitung und Beurtheilung Hierauf n

Sitzungssaales als ein. Primarium hinstellen wolle; 3) 700 Rthlr. zur Einrichtung der Belle⸗Etage; 4) 2000 Rthlr. zur Meubli⸗ tung derselben nach Maßgabe ihrer Bestimmung. Das etwanige groͤßere Erforderniß wird den spaͤteren Beschluͤssen des Landtags äberlassen werden muͤssen. Die ad 2 gedachte reichliche Bewilli— gung ward durch die Verehrung und Liebe, mit der die ganze Provinz und deren Stellvertreter an der 2 dem erhabenen Preußischen Regentenhause ergeben sind, Allge⸗ zemein trat in dankbarer Erinnerung an die Wohlthaten so wie an die Tugenden des nun bald seit Jahresfrist verstorbenen Ko⸗ nigs Masestat der Wunsch hervor, mit seinem lebensg'eßen Bilde den Saal zu zieren, in dem eine Versammmlung Platz findet, die er in seinem landesvaͤterlichen Wohlmeinen und zu des Vol kes Wohlfahrt berufen hat, die bei dem Hinblicke auf seine edlen Zuͤge nie ihre Stellung verkennen und im reinen Sinne auf dem Fundamente fortbauen wird, das er ihr zugewiesen. Eben so lebhaft trat der Wunsch hervor, ihm gegenüber das Bild niß des jetzt regierenden Königs Majestaͤt zu stellen, der in frommer Kindlichkeit und zum wahren Nutzen seines getreuen Volkes in den Wegen seines geliebten Vaters fortwandeln will, und dieses Vornehmen schon durch so viele Beweise seiner landesvaterlichen Huld bethaͤtigt hat. Die Versammlung beschloß: „Allerhoͤchst⸗ denselben um gnaͤdigste Verleihung seines Bildnisses allerunter— thaͤniast bittend anzugehen.“ ( Den letzten Gegenstand der Berathung in dieser Sitzung bildete das a 8 des Allerhoͤchsten Propositions-Dekrets vom 25. Februar erwaͤhnte Pensions-Reglement fur die Beam⸗ ten der hoͤheren Lehr-Anstalten.

In der am 30. April Vormittags abgehaltenen 28sten Ple⸗ nar-⸗Sitzung erfolgte der Vortrag uͤber eine erst am vorigen Tage eingegangene Petition von 22 Landgemeinden im Amte Freiburg wegen Erlasses gewisser, hauptsaͤchlich aus den Zeiten der Regie⸗ rung der Herzöge von Sachsen-Weißenfels sich herschreibenden

Leistungen an das Koͤnigliche Rentamt. Da diese Petition nicht von einem Mitgliede des Landtags eingegeben worden ist; so wuͤrde sie schon um deswillen zurückzuweisen seyn Es hat aber auch, wie bemerkt wurde, der Gegenstand schon seine Erledigung auf Veranlassung der über denselben bereits dem Landtage vorge— legenen Petitionen aus dem Amte Weißensee ꝛc. gefunden. Der Herr Landtags-Marschall nahm von dem so späten Eingange der Petition Veranlassung: „der Versammlung die Annahme des Grundsatzes vorzuschlagen, fuͤr die Einbringung der Petitionen eine Frist von drei Wochen, von Eroͤffnung des Landtags an, festzusetzen, welche, zumal bei der in Aussicht gestellten nur vier— wöchentlichen Dauer der kuͤnftigen Landtage, um so noͤthiger sey, als allen gemachten Erfahrungen nach unter der verspaäteten Ein—

der Petitionen leiden, oder andere gleichwichtige Geschaͤfte gegen solche zuruͤckgesetzt werden muͤßten.“ Die Versammlung erklaͤrte sich mit diesem Grundsatze vollkommen einverstanden.

Noch schlug / aber ein Mitglied derselben vor: „daß bei dem kuͤnftigen Zusam⸗ mentreten des Landtags jeder Abgeordnete so zeitig als moͤglich mindestens die Gegenstaͤnde der von ihm vorzulegenden Petitio⸗ nen schriftlich angeben, sodann eine Zusammenstellung dieser An⸗ gaben und den Albdruck derselben, sowie die Hinausgabe von Exemplaren des Abdrucks an alle Deputirten veranstaltet werden moge, damit diese in die Lage kamen, sich fuͤr die Diskussion der Petitionen gehoͤrig vorzubereiten.“ Auch diesen Vorschlag geneh—⸗ migte die Versammlung. . Demnächst kam folgende Petition des polytechnischen Vereins zu Halle zum Vortrage: Die Provinzial-⸗Staͤnde mochten die Aufmerksamkeit Sr. Majestaͤt des Koͤnigs auf die Wichtiqkeit der neuen Erfindung: „Benutzung des Elekeromagnetismus als Trieb— kraft“ lenken und dieselbe dadurch zu einem Gemeingute machen, daß, wie es, durch Vermittelung des Fuͤrsten Metternich, beab⸗ sichtigt wird, Herrn J. F. Wagner in Frankfurt a. M. das Geheimniß seiner Erfindung von den Bundes-Staaten um 109,000 Fl. abgekauft und zur Forderung der Industrie publizirt wuͤrde Der Landtag fand sich jedoch um so weniger bewogen, die Petition zu Gunsten des Herrn Wagner in Frankfurt höoͤchsten Orts zu befuͤrworten, da die ähnliche Erfindung des Herrn Stoͤh— rer in Leipzig nicht minder genugend erschien, und man es viel⸗ mehr fuͤr gerathener hielt, die Vollendung und Wirkung der gro— ßen Lokomotiven abzuwarten, mit deren Bau Herr é hrer setzt beschäftigt ist, und dieses um so mehr, da Herr St rer nur ein Patent fuͤr seine Erfindung nachzusuchen beabsichtige, und dann gern fuͤr Jedermann dergleichen Maschinerien zu den ver— schiedenartigsten Zwecken erbauen werde, wodurch auf anderm Wege also diese hoͤchst wichtige Erfindung sehr bald allgemein nuͤtzlich werden duͤrfte.

In der am 30. April Nachmittags abgehaltenen 39sten Plenar-Sitzung wurde Vortrag uͤber die Lage der städtischen und ländlichen Provinzial-⸗Feuer⸗-Sozietaͤten gehalten, deren zeitherige Wirksamkeit und Erfolge sehr befriedigend ersch enen. ö

In der 40sten Plenar-Sitzung, gehalten den 1. Mai, wurde das Protokoll uͤber die Angelegenheit der Zwangs-Arbeits⸗A Anstalt zu Groß⸗Salze vorgelesen, worauf die Vertreter der beiden Je— richowschen Kreise den Wunsch aussprachen: „es moöͤge der Land⸗ tag bei des Koͤnigs Majestäͤt sich dahin verwenden, daß der ne— ben dem Hauptfonds der Zwangs-Arbeits-Anstalt von der Köoͤ— nigl. Regierung zu Magdeburg verwaltete, den gedachten Kreisen allein zugehoͤrende Fonds, aus dessen Revenuͤen Landarme auf der Salzaer Anstalt erhalten wuͤrden, diesen Kreisen zur eigenen Verwaltung ausgeantwortet werde.“ .

Die Verwendung wurde, da der urspruͤngliche Zweck der gedachten Anstalt vor der Hand nicht ausgedehnt werden solle, beschlossen. ; ̃

In der am 2. Mai nach dem Vormittags⸗Gottesdien e ab—- gehaltenen 4lsten und letzten Plenar-Sitzung wurden Denk schriften unterzeichnet und mittelst einer von dem Herrn dand⸗ tags⸗Marschall ernannten Deputation an den Königl. Herru Lan tags⸗Kommissarius befsrdert. Der Herr Landtags Marschall hielt dann eine Anrede an die Versammlung, welche diese be lief er⸗ griff, und von einem Mitgliede derselben beantwortet wurde.

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