1841 / 165 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Pa ssy zugewand ist, und wenn au genannten Blattes mi

Partei (man giebt si

niß steht, j

eigenen Organs in der Diese Partei jedoch r einer ministeriellen Combinati Bedeutung erhalten,

lich je die Denn

der Doktrinairs hatte. guter Redner, wenn gegeben und die er produktiver Geist, der durcharbeitet.

Stellung v

dessen Angaben uͤber äußere und innere

Der ielleicht

, die ein Huͤlss⸗ Corps ch die geringe Anzahl der Abonnenten t der geringen e gewohnlich auf 17 o hat doch dieselbe durch den nunme Tages-Presse viel gewonnen. vird immer nur als

„Temps“ ist

Anzahl der Mitglie an) ganz im

fuͤr das jetzige Kabinet

des eben⸗ der dieser

Verhaͤlt⸗

hrigen Besitz eines

Neben⸗Element in on figuriren konnen, und daher schwer⸗

weiche 1830 die nie stärkere Partei

Herr Dufaure ist zwar er von Gegenstaͤnden spricht, die ihm Andere sich leicht zu eigen macht, aber kein politisch selbstständig schafft, Systeme begruͤndet und seiner jetzigen dasjenige Franzoͤsische Journal geworden, Verhältnisse man noch

übrigens in

am ersten Glauben schenken kann, weil das Kabinet sich diesen seinen Huͤlfstruppen von der ehemaligen Linken von

sieht,

3 ö D

dem S

eit zu Zeit er Zeit ungeduldig werden. Temps“ erklaͤrt, daß er an den Gesandtschafts-Handel, der

sollte, keinesweges glaube. Auch die Partei Barrot soll wieder ein von dem Einfluß des Herrn Thiers ganz unabhängiges Blatt erhalten, und zwar

ein neues Abend⸗-Journal unter dem Titel L Eclaireur.

So sahen wir heute,

Begruͤnder desselben ist ein Herr Sidney⸗Renouf, e hrer des Herrn Barrot. Dieses Journal ist daher bestimmt, „dynastische Linke wieder unter ihrem alten Banner zu ver

sammeln.

rige Kabinet diesen Versuch förmlich unterstuͤtzt.

*

ein sehr

genoͤthigt

manche Aufklärung zu geben, damit sie nicht vor

daß der

mi

ohne des Marschalls Soult vorgenommen worden seyn

Der in großer

Dabei ist es ganz eigenthüͤmlich, daß das gegenwaͤr,

i Denn Renouf hat von dem Minister des Innern die Erlaubniß er

Herr

halten, sein Blatt des Abends an oͤffentlichen Orten einzeln ver— kaufen zu durfen, eine Erlaubniß, die fuͤr ein Abendbla

ist, und die noch jedem Oppositions Blatt, welches des id das sich seit 1830 zu gruͤnden versuchte, Denn der fruher der Opposition gehörige Erlaubniß schon vom Ministerium Martignac und

erschien ur

3

Urde.

de

France“ von der Restauration erhalten.

st Paris,

verhandelt

seit vorgestern

verbotenen Verbindungen,

2 9811

Scphare

Strel

* * ** n der

Cell

litischen Zweck ährung einer nicht bloß oktroyirten Charte, n dieses doppelte Ziel erreicht war, mußten die zesellschaften naturlich ihre Devise wechseln. Der sie bekämpften,

Verfassungsform.

26 RNevolutio

29n Die 11 die

gleichfalls ihre

staatlichen Formen nach zouverainetät und der allgemeinen Wahlen hinausgingen. t zwei

Fichtung

Hen

; en E

* den

61

oy

2

Elemente de

war

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1 5

Sprache

ste

Aussicht auf

Pp

bewegen.

bis z hervorgetreten,

N

geheimen gerichtet,

monarchische behielt einen

Wünsche

te

und

drei Jahren

uber die gegenwärtige Stimmung derjenigen Geister darbietet, die sich vorzugsweise in einer außergesetzlichen Zur Zeit der Restauration war das ganze einen ausschließlich po Veränderung der Regierung und Ein

Verbindungen auf

lange ledislich

welche mit

Nachdem

die Die allen ihren Charakter über die Prinzipe

war nicht mehr Zeit in politischen Pläne nicht dem ist im S ihren

bei, der

Schoße dieser Partei Reformplaͤnen nicht das oͤffentliche Leben, sondern auch die buͤrgerlichen und haus ; s heutigen gesellschaftlichen Zustandes umfaßt.

tt wichtig Abends

verweigert Messager“

die

durch die

Dynastie, republika⸗ Fractio— dem Umgestal Volks Erst

eine

schon während der ersten Revolution die Idee einer n ÜUmgestaltung der bisherigen Vermögens -Verhaͤltnisse

n Tobens

Nitverschworenen voͤllig erstickt.

gebracht, allein der Konvent selbst hatte ihr, inmitten ild des revolutionären Sturms, ein Gesetz des entgegengestellt, und sie war bald im Blute Baboeufs und

war bei den Feinden der bestehenden Gewalten in

mit

keinem Worte mehr

die Rede von einer

Revolu

des Eigenthums, bis die Memoiren des alten Konvents Buonarotti die Idee einer auf Guͤter⸗Gemeinschaft

ledes 1 T 8

1den

1

wjetzt in vielen Köpfen und

Staats Organisation wieder anregten.

in vielen Herzen

Gy; Rog Diele, es

gekeimt,

spiegelt sich mehr oder weniger hell in dem Geiste eines

Theils

1) *

' dor 1 el

zahlreichen Handwerker-Verbindungen in Pa⸗

Die altgläubigen Republikaner des „National“ protesti—

zralischen Stuͤtzpunkte dienen.

Cat

mit ind

33

Gelegenheit gegen die nicht ganz an Autoritäten, die ihnen

diesen doch

Traäaͤume der Kom

Der bekannte ehen

et ist ihr warmer Wortfuͤhrer, La mennais mehr zu ihrem Systeme hin, der Bildhauer David

ih

. , . ö. die Anhänger der

eine gleichmäßige

munisten,

lalige De⸗

neigt sich

ien in positiver Verbindung zu stehen un s. w.

Guͤtergemeinschaft noch weit davon eine wirklich staatsgefährliche Bedeutung erlangt zu ha— sie sind unverkennbar auf dem direkten Wege dahin.

Theilung des scheinbaren

leberflusses der Erdenguͤter ist zu lockend fuͤr den darbenden Pro

letarier

um so einflußreicher,

ganda

im Dienste

sobald

Gedankens ist thätig, ihre Apostel fast alle

als daß der Gedanke der Guͤtergemeinschaft sich nicht seinem beschraͤnkten Geiste einschmeicheln sollte, mwauf eine plausible Weise vorfuͤhrt senes als

man ihm

Und die intellektuelle

gewandt aus dem

Schoße des Wrole 2224 h 2 e Rrw ü Schoße des Proletariats hervorgehen, an welches sich ihre Lehre wendet.

zrey und Herr Wood, ter gestimmt und Amendements geg [. Tenfus vorgeschlagen und unterstuͤtz chen Motion wieder auf die S

249

Lond

Großbritanien

8n * Juni.

und JYrelan d

Na

Man glaubt allgemein, daß

die Köͤni'

1 nächsten Dienstag das Parlament in Person prorogiren

1

. 119 Ing

5 1

. 4 hoc

dann sogleich die Auflosung desselben erfolgen werde.

Herzog von Cleveland soll nicht weniger als 100,000 zum Wahlfonds fuͤr die ministeriellen Kandidaten bei vorstehenden Parlaments-Wahlen unterzeichnet haben. „Er „sagt der Standard, „sein Herzogthum fuͤr seine Un

der Reform-Bill, und ei e n . der Neform⸗-Bilt, und ein so großer Beweis von mi

scheint

den Whigs nun auch

einen

starken

e glefuͤllte Boͤrse zu geben, besonders da der

in Jahren ist und sein konservativer Sohn und Erbe 1

Darlington, der durch seines Vaters Freigebigkeit auf diese zestraft wird, der entgegengesetzten politischen Richtung an—⸗

414

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* 958899 —— **

a der Verhandlung uͤber die Peelsche unter Anderem, daß er nach einem ngebenden Umgange mit

ten

.

Lord Howick, der Sohn des Grafen Grey, Sir Ch.

und hi htigsten Zusamme

1

jwirten init ihm bei allen

die bekanntlich ein paarmal gegen die en ihren Irländischen t haben, sind bei der eite des Ministeriums

Motion erklaͤrte Lord siebenjaͤhrigen hoͤchst Sir R. Peel, nach

politischen

714

Fragen, nach dem unbeschränktesten ge enseitigen Meinungs⸗Aus⸗ rausche bereit sey, seinen Antheil an jeder Verantwortlichkeit zu uber⸗ nehmen, die seinem sehr ehrenwerthen Freunde zufallen könnte.

Dem Globe wird aus Paris geschrieben, Herr Guizot sey mit Lord Palmerston in Betreff dessen, daß man nöͤthigenfalls Mehmed Ali zur Annahme des Hattischerifs zwingen muͤsse, ganz einverstanden und habe bereits durch einen nach Alexandrien ge— sandten Agenten den Pascha in Kenntniß setzen lassen, daß, wenn er nicht den Hattischerif des S werde als Feinde anzusehen haben.

Die in Kalkutta' eröffnete fuͤnfprozentige Anleihe ist zur Dek, kung der Kosten des Krieges in Afghanistan bestimmt und soll sich auf 12 Millionen Rupien belaufen. Der Menschen⸗Verlust in 0 Kriege betragt bis jetzt 5000 Mann, die im Kampfe

lieben.

Die Zeitungen kundigen an, daß das Dampfschiff „Juno“ am 19. Juni vom Gravesend nach Sidney in Australien abfah

ren werde, bereits seine volle Waarenladung eingenommen habe wie diese

und nur noch Passagiere suche. Man ist gespannt, erste Dampffahrt nach dem fuͤnften Welttheile ausfallen wird.

Das Hof-Journal meldet, daß die verwittwete Koͤnigin

die Franzoͤsische Schauspielerin, Dem. Rachel, welche am Sonn abend zum erstenmale nach der Wiederherstellung von ihrer Un päßlichkeit als Camilla in Corneille' s

,

dieser Tage zu sich eingeladen, eine halbe Stunde mit ihr in ge⸗—

laufigem Franzoͤsisch uͤber die Franzoͤsische Literatur gesprochen und beim Abschiede ihr einen Shawl von um die Schultern gehängt habe.

Der Schwedische Gesandte am hiesigen Hofe, stierna, hat sich vorigen . „Neptune“ nach Hamburg eingeschifft.

Der Prinz von Capua

London angekommen. . . Nach einer , ,. Zählung giebt es jetzt 107,000 weib⸗ liche Dienstboten in London, von denen 12 18,000 beständig

ohne Dienst sind oder fortwährend wechseln.

Graf Björn

Ni ed e rl ande

Aus dem Haag, 10. Juni. Se. Majestäͤt der König ist nach dem Limburgischen und Luxemburgischen abgereist Ruͤckkehr Sr. Majestaͤt wird die Koͤnigin auf dem Schlosse Soestdyk werden. biet nach Venlov, Roermonde und Mastricht, an welchem letzte ren Orte Se. Majestaͤt drei Tage bleiben.

Belgien.

Bruͤssel, 10. Juni. Wie groß die von beiden Parteien bei den letzten Wahlen angewandten Bemuͤhungen waren laßt sich unter Anderem aus folgender Zahlen Vergleichung ersehen: Die Anzahl saͤmmtlicher in Bruͤssel eingeschriebenen Wähler be—

tragt 090; davon waren im Jahre 18506, wo doch die Aufre gung so groß

war, 2001 bei den Wahlen erschienen; 1833 er schienen 18az, im Jahre 1837 wiederum 2290, vorgestern aber haben nicht weniger als 3630 Waͤhler mitgestimmt.

Herr Cogels, der neben den Herren Rogier und Osy in Antwerpen gewaͤhit wurde, hat gerade nur die absolute Mehr— heit der Stimmen fuͤr sich gehabt. Nun trifft es sich aber, daß unter den Wählern mehrere nicht vollkommen Berechtigte waren. Dies hebt nun die Opposition hervor um die Wahl fuͤr unguͤl— tig zu erklaͤren. Auch macht sie gegen den Minister Nothomb geltend, daß er einem seiner Untergebenen, Herrn Liedts, der in Antwerpen Wähler sey und dort fuͤr den Gegner des Herrn Co— gels, Herrn Veydt, gestimmt haben wuͤrde, den Urlaub verwei gert habe. Dies, behaupten sie, sey gegen die Verfassung, da es zarin ausdruͤcklich hieße, daß kein Waͤhler an der Wahl behin— dert werden duͤrfe.

Der Koͤnig geht von Nymwegen uͤber Preußisches Ge⸗

Bundesstaaten.

Leipz. 3.) Guͤnstige Berichte uͤber die Resultate des Breslauer Wollmarktes ließen auch fuͤr Dres den eine Erhoͤhung der Preise mit Recht erwarten, da die Säch sischen Schaäͤfereien mit jedem Jahre ihren großen Ruf noch mehr zu verdienen bemuͤht sind, und in der That fortwährend auf die erfreulichste Weise vorschreiten. Anhaltende Trockenheit und Ost winde waren die Veranlassung, daß im Allgemeinen wohl 10 pCt weniger geschoren wurden als voriges Jahr.

unsere Schaͤfereien ersten Ranges schoͤnere Waͤsche geliefert. Es war aber auch ein allgemeines Gesuch nach diesen hoch feinen Wollen, und wurden 2, 2 618 Rthlr. mehr als voriges Jahr bewilligt. Wolle von vorzuͤglicher Qualitat wurde fuͤr ein Rüßssisches Haus gekauft. Außerdem waren Deutsche Haͤuser, Niederlaͤnder, ein Franzoͤsisches Haus, ein Schwedisches und Deutsche Fabrikanten vorzuͤglich Käufer. Es mochten in Allem, da diesmal viel auf den Schaͤfereien verkauft wurde, Manches wegen des heftigen Regens in den letzten Tagen vor dem Markte nicht hergeschafft werden konnte, nicht uͤber 22 a 25,000 Stein, ein schließlich einiger Boͤhmischen Wollen, am Markte gewesen seyn, von denen wohl kaum bis heute wenige Partien unverkauft blieben.

Deutsche

Dresden, 11. Juni.

5 Dresden, 12. Juni Der hiesige Wollmarkt ist zu Ende und man scheint mit den Ergebnissen desselben im Allgemeinen zufrieden zu seyn, Es ließ sich dies schon im Voraus erwarten. Der Breslauer Wollmarkt nämlich war insofern fuͤr die Woll— Produzenten guͤnstig ausgefallen, als er die vorjaͤhrigen, sehr ge drückten Preise um ein Ziemliches in die Höͤhe brachte; und auf hiesigem Markte pflegen immer die in Breslau gangbar gewese— nen Preise festgehalten zu werden, Hiernächst waren auf dem Wollmarkte in Budissin, der allerdings hinsichtlich der Preise dem hiesigen nicht praäͤsudiziren kann, weil daselbst meist nur zweischů⸗ rige Wolle feil geboten wird, wenigstens verhältnißmäßig bedeu tende Geschäͤfte gemacht worden. Endlich aber ließ der Umhanz, daß auf mehreren Ritterguͤtern in der Meißner Gegend die Wolle an' Ort und Stelle bereits vor Beginn bes hiesigen Marktes ver kauft worden war, auf ein erhoͤhtes Beduͤrfniß der Konsumenten schließen. Durchgängig ist um iV bis 2 Thaler höher als im vorigen Jahre und dabei eine nicht geringe Quantitat verkauft worden. Eigenthuͤmlich war es, daß fast alle Geschäfte e. am ersten Tage, dem 10ten d. M., abgeschlessen wurhen Gestern wurde fast nichts gekauft, unh alle Fäaufer, welche sich m ersten Tage nicht versorgt hatten, wollen, wit si— mehrfach Kußer—⸗ ten, den Leipziger Wollmarkt abwarten

Leipzig, 13. Juni. (8. A. 3.77. In letzter General ⸗Ver⸗ samn e . ee ed n g, ü sizer Eisenbahn⸗Compagnie ist der Vorschlag gemacht worden, daß diese Gesellschaft auch den Bau der projektirten Magdeburg Braunschweiger Bahn üuͤbernehmen solle, indem die zu demselben noͤthigen Gelder auf Prioritaͤts⸗ Aktien fuͤr Rechnung der erstgenannten Compagnie aufgenommen werden

Sultans annehme, er die Franzosen

Horatiern“ wieder auftrat, 300 Guineen an Werth

Sonnabend am Bord des Dampfboots

ist mit seiner Gemahlin wieder in

Bis zur

verweilen, von wo dann Beide nach Friesland reisen

Nie aber haben

konnten. Da nun dieser Plan eine sofortige Zustimmung nicht fand, so wurde beschlossen, daß derselbe in einer neuen General⸗ Versammlung am 21. Juni aufs neue berathen werden und dann die statutengemaͤße Mehrheit einen Beschluß daruͤber fassen solle, welcher, wie die oͤffentliche Anzeige sagt, auch fuͤr die Minoritaͤt und die Abwesenden bindend seyn wuͤrde.

8 Se. Majestaͤt der Konig haben den General der Infanterie von dem Bussche zum General⸗In⸗ specteur der gesammten Infanterie ernannt, und befohlen, daß derselbe vom J. Juli d. J. an das seither von ihm gefuͤhrte Kommando der Üsten Infanterie ⸗Division niederlege. In Folge dieser Ordre treten vom J. Juli d. J. an nachstehende Veraͤnde⸗ rungen in dem Kommando der Infanterie⸗Divisionen und Bri—⸗ gaden ein: Zum Commandeur der 1sten Infanterie⸗Division der

Hannover, 12. Juni.

General⸗Lieutenant Halkett; zum interimistischen Commandeur der

2ten Infanterie⸗Division der General Major von Bock; zum in⸗ terimistischen Commandeur der äten Infanterie⸗Brigade der Ge⸗ neral Major von Hodenberg, Commandeur des 3ten Infanterie— Regiments. Das Stabs-Quartier der 2ten Infanterie⸗Division wird vom 1. Juli an bis auf Weiteres nach Osnabruͤck verlegt

Weimar, 10 Juni. (Magd. 3.) Unser Großherzog und unsere Großherzogin haben heute ihre nordische Reise angetreten; Herzog Bernhard begleitet sie bis nach Potsdam, wo sie am Königl. Preußischen Hof noch einige Tage verweilen werden. In Stettin liegt ein Dampfboot fuͤr sie zur Ueberfahrt nach St. Petersburg bereit. Gegen Ende August gedenkt unsere Groß herzogl. Familie wieder nach Deutschland zuruͤckzukehren; der Groß⸗ herzog aber wird nach Karlsbad gehen, eine Kur zu brauchen.

8 ane n

Madrid, 3. Juni. Die Wittwe des Generals Mina be— findet sich seit einigen Tagen hier und hat gleich nach ihrer An kunft der Herzogin von Vitoria einen Besuch abgestattet.

Man erwartet hier aus den Baskischen Provinzen die Pro vinzial⸗Regimenter von Mondenedo de Pontevedra und von Gra nada, die in ihre Provinzen zuruͤckkehren und durch andere er— setzt werden sollen.

Vereinigte Staaten von Nord ⸗Amerika.

Mai. Die Verhandlungen in dem Ma—

dem Ober? Gerichtshofe des Staates Rew Hork eroͤffnet werden sollten, sind auf heute, wo gerade das Paketboot „Louis Philippe“ nach Europa abgeht, aus—⸗ gesetzt worden. Es kann also noch keinen Bericht daruͤber mit— nehmen. Der Grund des Aufschubs ist, daß der General⸗Proku⸗ rator vorgestern andere Geschaͤfte hatte. Herr Mac Leod befindet sich noch in dem Schuldgefaͤngniß, wo er täglich von dem Bri— tischen Konsul und von vielen Freunden und Landsleuten besucht wird. Er ist hier vöoͤllig der Loͤwe des Tages. Der Ausgang seines Prozesses ist natuͤrlich noch ungewiß, aber die ausgezeich netsten Juristen sind der Ansicht, daß das Recht fuͤr ihn spreche, wenn man nicht von den Prinzipien des Voͤlkerrechtes abgehen wolle.

An die Spitze des Ausschusses fuͤr die auswaͤrtigen Angele⸗ genheiten im Kongreß wird vermuthlich Herr Lushing gestellt wer— den, der von einem Schlag-Anfall, der ihn zu Newburyport ge troffen, fast ganz wiederhergestellt ist. Jener Posten, stets von großer Bedeutung, wird unter den jetzigen Umständen, wo die Verhaͤltnisse zwischen England und den Vereinigten Staaten so verwickelt sind, fuͤr desto gewichtiger angesehen, und man haͤlt Herrn Lushing fuͤr ganz besonders dazu geeignet. Die Liquidation der Bank der Vereinigten nahe bevorzustehen.

Das Dampfboot „Britannia“ sollte erst heute von Boston nach Halifax und von dort am 19gten d. nach Liverpool abgehen In Boston wollten sich 8. und in Halifax 30 Passagiere, im Ganzen also 113, auf demselben einschiffen. (Dieses Schiff waͤre hiernach am 9. Juni, wo man in London schon so aͤngstlich we gen seines Schicksals besorgt war, erst 21 Tage von Amerika un— terweges gewesen, was allerdings fuͤr ein Dampfboot schon etwas lange, aber bei Segel Paketschiffen die gewohnliche Dauer der Fahrt ist

New⸗YVork, 17 Leodschen Prozeß, die vorgestern vor

Staaten scheint

sehr

—— Köln, 160. Juni Koln. Z. Der aus Hollaͤndischen Blättern in Deutsche Zeitungen Rr. 161 der St. Ztg.) uͤber gegangene Artikel aus Mastricht vom 1. Juni duͤrfte, wie wir von zuverlaͤssiger Seite vernehmen, dahin berichtigt werden muͤs sen, daß, wenn auch vorlaͤufige Unterhandlungen mit der Direc⸗ lion der Rheinischen Eisenbahn⸗-Gesellschaft uͤber den wahrschein lichen Anschluß einer Zweigbahn von Mastricht aus an die Rhei nische Bahn stattgefunden, solche doch noch so weit nicht gedie— hen sind, um mit Bestimmtheit versichern zu koͤnnen, daß die Arbeiten auf Preußischem Gehiete zur Herstellung des besagten Anschlusses alsogleich und zwar auf Betreiben und Kosten der Rheinischen Eisenbahn Gefsellschaft anfangen wuͤrden, als solche auf der Hollaͤndischen Bahnstrecke beginnen; vielmehr soll bis jetzt uͤber die Linie, welche diese Bahn einnehmen duͤrfte, noch keine definitive Festsetzung erfolgt seyn

Hermanns-Denkmale im Teutoburger Walde sind jetzt so weit vorgeruͤckt, daß der Unterbau sich bereits 34 Fuß uͤber den Gipfel des Teut erhebt, und das Standbild ebenfalls fast zur Halfte vollendet ist. Auch verbuͤrgt die allge meine Theilnahme, welche sich durch ganz Deutschland fortwaͤh⸗ rend für bies vatersänhische IsHerk ausspricht, den ferneren ruͤstigen Fortgang ie hen Grunhsteingewolbes kann daher aher kern er nst jahres nicht mehr ausgesetzt werden. Zur hceien err, (ten ist Her B, Sweptember dieses Jahres festgesetzt. Ille zfeistehmer vieses Werkes ersuchen wir, die sür hen Gruntzstein inch hestimmten Einlagen, und die sonstigen Velträde zu bieser Heier spaͤtestens bis Ende des Monats August dieses Jahres an unn einsenden zu wollen.

Detmold, den 29. Mai 1841.

Der Verein fuͤr das Hermanns-Denkmal. Ballhorn Rosen. Eschenburg. v. Funck. Rohdewald. Stein.

Die Arbeiten an dem

ch sie stung ie e *

Freun 116

Petri.

Die Handels und Schifffahrts⸗Convention zwisch en dem Zoll-Vereine und England betreffend.

Im Koͤlner „Organ fuͤr Handel und Gewerbe“ Nr. 68 wird aus Anlaß des am Schlusse unseres fruͤheren Aufsatzes Beilage zu 152 der St. Ztg.) Auskunft uͤber einige Punkte des obengedach⸗ ken Vertrags begehrt, und wir stehen nicht an, diesem Begehren zu entsprechen.

stellen, sondern auch gegen den ganzen Sinn und Geist der

1) Das Kölner Blatt meint, daß immer noch zur Gultigkeit der Hauptbestimmung in jenem Vertrage eine Parlaments Akte erforderlich sey.

Es ist aber schon in dem fruͤheren Aufsatze bemerkt, daß diese zugleich zur Ratihabirung des Oesterreichisch Englischen Vertrags erforderliche Akte schon unter dem 10. August v. J. ergangen sey. Sie fuͤhrt den Titel ;

Akte, um Ihre Majestaͤt zur Ausfuhrung gewisser in einem Handels, und Schifffahrts⸗Vertrage zwischen Ihrer Masjestaͤt und dem Kaiser von Oesterreich enthaltenen Stipulationen in den Stand zu setzen, und um Ihre Majestaͤt zu ermaͤchtigen, durch Geheime⸗Raths⸗Befehl zu erklären, daß Haͤfen, welche die natuͤrlichsten und passendsten Verschiffungs⸗-Plaͤtze fuͤr Staa⸗ ten, in deren Gebiete sie nicht liegen, sind, in gewissen Fallen und fuͤr alle Zwecke des Handels mit Ihrer Majestaͤt Besitzun gen, als National-Haͤfen solcher Staaten angesehen werden mögen.

Der Artikel 2. dieser Akte präzisirt diese gewissen Faͤlle, fuͤr welche Ermächtigung gelten soll, genau mit denselben Wor⸗ ten, welche den Eingang des 1. Artikels unseres Schifffahrts⸗ Vertrags bilden, und daraus duͤrfte beiläufig zu bemerken, auch die Rechtfertigung fuͤr den Preußischen Bevollmächtigten hervor— gehen, daß er fuͤr die Redaction des Vertrags sich einer Kritik des Englischen Kanzlei⸗ und Geschaͤfts Styls weislich enthalten hat, weil Sicherheit uͤber Wohlredenheit geht

25 Das Koͤlner Blatt fragt ferner:

Wenn es herkömmlich ist, die nicht aufgezählten Guͤter

(no enumerated Goods) als zur Einfuhr gestattet zu be—

trachten, ist dieses Herkommen auch gesetzlich gesichert?

Die Englische Navigations⸗Akte vom 28. August 1833 (Cap 1. art Guilelmi 1] besagt in woͤrtlicher Ueber setzung: „Art. II. und ferner wird sestgesetzt, daß die verschiedenen, hier nachfolgend aufgezaͤhlten Arten von Guͤtern als Europaͤische

die

nno tertio ei 4

Wein, Krappwur

n, Eitronen,

then, Rosinen, Feigen, Branntwein, Taback, Wolle, Sch zeln, Soda, Schwefel, Leinsaat, Ruͤbesaat, Kleesaat“, nicht in das vereinigte Königreich, zum eingefuͤhrt werden duͤrfen, außer in Britischen oder in Schiffen des Landes, deren Erzeugni

rzeugniß diese Guͤter sind, oder in Schiffen des Landes, von welchem aus diese Guͤter eingefuͤhrt werden.“

und

Krapp

w 5 Veo . Eichenrinde,. range

bigem,

Daraus folgt ganz unmittelbar, ist in England und zem Kontinent nie anders den, daß Europaͤische ugnisse, welche nicht zu enumerirten Artikeln

zlich (nicht bloß herkömmlich) hen und fremden in

zen hen

ehoͤren, ge 8 ng

inländi

Mar ö z allen chissen

zum

auf bei

das

Marginal zu diesem Artikel h

der Akte, und koͤnnen hier

ch nur folgendergestalt uͤbersetzt werden Schiffe, in welchen ausschließlich anderer (Schiffe Europäische Guͤter eingefuͤhrt werden duͤrfen; während die andere Uebersetzung: Schiffe, in welchen nur enumerirte Guͤter (also merirten) eingefuhrt werden durfen nicht nur das Marginal in offenbaren Widerspruch mit dem Text Na

enumerirte

dahin gerichtet ist, gerade den fuͤr die Schifffahrt wich zritischen Schiffen zu er— Artikel von min

vigations-Akte verstoßen wuͤrde, der Transport der enumerirten (als tigeren) Artikel soviel als thunlich halten, dagegen dies fuͤr die nicht enumerirten derer Erheblichkeit gehalten wird. Es scheint aber dem Koͤlner die Einfuhr nach den Britischen Kolonieen anz äber bestimmt der Artikel vorgedachten

und ferner ꝛc. sollen keine r in irgend eine Besitzung in Asien, A Amerika in irgend einem frem den Schiffe eingefuͤhrt ausgenommen in Schiffen vandes, dessen Erzeugniß diese Guͤter sind, und Calso hier oder) von welchem aus sie eingefuhrt werden

Hier wird zwischen enumerirten und nicht tikeln zu welchen letzter alle Manufakte gehoren schieden, und so e also die fruͤhere Behauptung Blattes:

Von Fabrikaten al Art kann von der Einfuhr-Erlaubniß in fremden Schiffen gesetzlich ausgeschlossen

zwar schon nach den 1833er Bestimmungen nicht keyn; denn aus den Preußischen Ostsee⸗Häfen konnten wir unbe zweifelt auf Preußischen Schiffen Preußische Manufakte in die Enalischen Kolonieen einfuͤhren

Ob aber aus Hamburg, Bremen ꝛ6 war wenigstens zweisel haft, und dieser Zweifel ist erst durch den jetzigen, auf den Grund der Parlaments-Akte von 1840 geschlossenen indem nunmehr die aus den Haͤfen zwischen kommenden Preußischen und Vereinsländischen Schiffe in allen Häfen des Britischen Königreichs und den ausn aͤrtigen Bri— tischen Besitzungen so angesehen werden sollen, als wenn sie

s Haͤfen innerhalb des

Vereinsstaaten kamen

3) Das Koͤlner Blatt fragt weiter

wenn der Vertrag von 1841 materiell! nut eine

satz Akte zu den Preußisch-Englischen Verträgen von und 1826 anzusehen ist, warum denn nicht auch formell? Die Frage beruht, wie der weitere Verfolg des Koͤlner Ar

NM

der

Korrespondenten besonders kommen,

Akte:

und hier⸗ der Britische Fe zk * RNor- srika oder

werden, des

nicht

enumerirten Ai unter⸗

des Köͤlner

nicht

nicht die Rede seyn, die sind den Britischen Kolonieen auf

ganz richtig

2 Vertrag gehoben,

Elbe und Maus

Gebietes von Preußen odei

als 3U

tikels ersehen läßt, auf der Voraussetzung, als seyen die alteren

Preußischen Verträge gekuͤndigt. Diese Voraussetzung aber ist unrichtig: die Verträge von 183*/.4 sind weder Preußischer noch Englischer Seits jemals gekuͤndigt und bestehen noch jetzt in vol—( ler Kraft; sie in dem neuen Vertrage ausdruͤcklich zu erwaͤhnen, 6 . Hinderniß, da letzterer mit anderen Kontrahenten ,, der Zollvereins. Staaten) abgeschlossen wurde, Materiell aber ist diesen neuen Kontrahenten durch die Überall gweich keit ge und gleichmäßige Erwähnung der Guͤter und Schiffe Preußens und der anderen Vereinsstaaten dasselbe gewahrt, was ersteren aus diesen fruͤheren Vertragen zusteht. .

. . a. e, , . Artikel über denselben Gegenstand, den wir dem nächst geben werden, wird auch die erwähnte Parlaments-Afte ent—

halten, . = Anmerk. der Redaction.

. ) Wohl verstanden daß Preußische Schiffe auch Bayrische, Säch⸗ sische 1c. Manufakte, wie umgekehrt Baprische Sãachsfsche 10 Schiffe n c, sobald es deren giebt, auch Preußische Nanufatie 53 ren dürfen.

auf

1823

715

Wenn endlich das Kölner Blatt am Schlusse seines Arti— kels noch einmal darauf zurückkommt, daß es zu aller Si— cherheit doch wuͤnschenswerth sey, eine vollstaͤndige, aus— führliche und bestimmte Erklarung des Vertrags dem Par— lamente zur Mitgenehmigung vorzulegen, so wird hoffent— lich das zu 1. schon Bemerkte genuͤgen, um auch diesen Wunsch fuͤr erledigt halten zu koͤnnen, da letzterer aller— dings den Formen der Britischen Verfassung so wenig ent— spricht, daß einem solchen Antrage von Seiten des Briti schen Gouvernements schwerlich genugt werden konnte L. K

*

Blicke auf Schottlands Ge

Vergangenheit. (Schluß. Vergl. die Beilage der gestr. Nr. d. S Man sollte in der That glauben, daß d

1 1 * 9

diese unausgesetzten Auswanderungen die Bevoͤlkerung Schottlands betrachtlich ver mindert hatten; dem ist aber durchaus nicht also. Im Gegen theil seit dem Jahre 1755 hat sich die Bevoͤlkerung verdop und seit 1821 bis 31, also in dem Zeitraum von 10 J sie um gewachsen. Die Impfung, die reißende Entwickelung der Industrie und daraus hervorgegangene Wohlhaͤbigkeit und verbesserte Lage Einzelnen ab wesentlich dazu beigetragen. Die Hochlaänder selbst sind dieser Bewegung nicht fremd geblieben; zwar sind die inneren Thalgelaͤnde und Berg— Abhaͤnge ganz oͤdes Weideland geworden, von zahlreichen Heer den durchzogen, die nur von einer geringen Zahl von Hirten ge— fuͤhrt werden, aber die Ortschaften an der Seekuͤste, und die klei— nen dem Niederland benachbarten Manufaktur-Staädte haben sehr merklich an Bevoͤlkerung zugenommen. Man schaͤtzt diese Zu nahme allein von 1811 21 um 1/1, 1821 31 um derselben. Nicht minder hat das zunehmende Gedeihen Ackerbaues zu diesem Wachsthum der Bevoͤlterung das Ihrige beigetragen. Vor sechzig Jahren brachten die Grafschaften von Süd-Schottland nicht Getraide genug hervor, um ihre eigenen Einwohner hinreichend zu ernaͤhern, und jetzt gewinnen die Schot tischen Niederlande jaͤhrlich mehr Getraide, als die ganze Bevoͤl kerung von Schottland zu verbrauchen im Stande ist, und doch hat sich seit 60 Jahren jene Bevoͤlkerung verdoppelt. Insbeson ist es auch die Weizen-Kultur, welche sich uͤberall entwik

die

Ros Ded

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) des

Die Union, indem sie die Prohibitiv-Maßregeln gegen die Schottische Industrie und den uͤberseeischen Absatz ihrer Erzeug⸗ nisse aufhob, hat den ersten Grund zu dieser regeren Thätigkeit und zu diesem Wohlstande gelegt, und die großen Kanal Systeme, welche jetzt das Land in frischen Lebenspulsen des in und auslaͤndischen Verkehrs durchschneiden, haben es vollendet. Vor allem hat Glasgow, welches einst der Union so sehr widerstrebte, unglaublich gewon— nen. Im Jahre 1707, dem Jahre der Union, zählte Glasgow nur 175000 Einwohner, hundert Jahre spaͤter, im Jahre 1807, zählte es 117,000, von 1807 bis 1840, in einem Zeitraum von 83 Jahren, ist es noch um die Hälfte gewachsen, indem es gegen⸗ wäartig 286,000 Einwohner zählt. Als Handelsplatz ist es jetzt der vierte im Range von Großbritanien. Im Jahre 1810 gewährte seine Zoll-Einnahme 898,579 Pfd. St., während vor der Union die Zoͤlle von ganz Schottland kaum 34,000 Pfd. betrugen. Die sechs Hauptplätze Großbritaniens liefern fuͤr das Jahr 1840 folgende Uebersicht ihrer Zoll-Einnahme, die die Stellung Glasgow's noch bestimmter bezeichnet London 11,1 16,658 Pfd. Liverpool. „A607, 32 Bristol 1,027, 165 Glasgow Dublin (89,5 , 602,999 Industrie und Handel haben aber in That in Glasgow Rie senschritte gemacht. Glasgow hat in seinen Vorstädten Gießereien und Schmelzwerke, welche jährlich 209,000 Tonnen Eisen ver brauchen, d. . den fuͤnften Theil des Eisens der 3 vereinigten nigreiche. Diese Stadt hat 0 große Spinnereien, und Fabriken, welche 1 Million Spindeln in sie hat ferner 50,000 Webstuͤhle, welche durch Dampf und Menschenhand in Bewegung gesetzt werden. Seine Rollmaschinen taglich 300,060 Ellen Gewebe glaͤtten, und seine Druckereien eine gleiche Anzahl färben; die Hammerwerke aller Art, die diese Stadt ein— schlietzt, lassen sich nicht zahlen; sie verfertigt Saͤuren, Sodas, Seifen, mit einem Wort chemische Produkte jeder Art, und allem ausgezeichnete Farben, welche zur Faͤrbung der Stoffe, die ihre Manufakturen erzeugen, verbraucht werden Zu Edinburg und Aberdeen sind, wenngleich die industrielle Regsamkeit bei weitem die von Glasgow nicht erreicht, Reichthum und Bevölkerung in nicht minder bedeutendem Grade gestiegen. Aber diese industrielle Entwickelung gilt nicht bloß von den großen Staͤdten, sie trifft auch die des zweiten Ranges; ja selbst die Flecken Leith, Greenock und Dunder sind sehr bedeutende Haͤfen geworden. Leith, wie wir sehen, ist durch seine Einkuͤnfte die sechste Hafenstadt Großbritaniens; Dunder hat nicht weniger als 50,000 Einwohner und Greenock 35,900 Bei allen diesen Entwickelungen bietet das Kanal-System fuͤr die Erleichterung des Verkehrs auf das Großartigste fordernd die asgow, im Morden der von

der

Bewegung setzen,

konnen

vor

Hand, im Suͤden der Kanal von Gle

Caledonien. Beide vereinigen die Nordsee auf kuͤrzeren Wegen mit dem Atlantischen Ocean, und führen in wenig Stunden Handels- und Kriegs-Schiffe zweiten Ranges über Berge hin von einem Meere zum anderen. Der Glasgower Kanal, zunaächst die Fluͤsse Forth und Clyde mit einander verbindend, ist dis, Deutsche Meilen lang, oben 56 Fuß breit und 8 Fuß tief; 160 Fuß steigt und fallt das Wasser vermittelst 39 Schleusen. Acht zehn Zugbruͤcken und 15 Wasserleitungen sind in dem Kanal an— gebracht, worunter ein Aquadukt von 400 Fuß Lange uͤber ein Thal von 70 Fuß Tiefe hinuͤbersetzt. Dieser Kanal ist noch ein Werk des vorigen Jahrhunderts. Dagegen ist der Caledonische Kanal im Jahre 1822 zum ersten Male befahren worden. Von Inverneß nach dem Fort William seine Verbindung ausdehnend, zieht er die 5 hochlaͤndischen Seen Loch, Linhe, Lochy, Vich, Noß und Beaul in seinen Bereich, und durch 22 Schleusen sich hebend und senkend, vermag er, bei einer Tiefe von 23 Engl. Fuß, große Kauffahrteischiffe und Fregatten von z2 Kanonen zu tra— gen, welche so, 80 bis 100 Fuß hoch an einigen Orten gehoben, der Seite des Atlantischen Meeres heben ihn acht staffelfsrmig auf— gerichtete Schleusen, die Treppe des Neptun genannt, uͤber einen Ilbhang von 65 Fuß Höhe hinan. Nichts ist seltsamer als ein großes Schiff auf diesen Stufen hinan- oder herabsteigen zu se— hen. Ist das Wetter guͤnstig, so ist die Durchfahrt von einem Meere zum anderen in 12 Stunden vollendet, statt daß man sonst bei der Umschiffung von Nord-Schottland durch das Pentland—

Fort und um bas Cap Weath, so gefuͤrchtet durch seine Schiff⸗

die hochlaͤndischen Huͤgel uͤberschreiten. Am Ausgange des Kanals auf

brüche, mehr als 12 Tage, ja zuweilen 2 volle Monate brauch te und in den Zeiten, wo dieser ö. unschiffbar war, selbst um die Orkney's herumsegeln mußte.

Wahrend so uͤberall die ruͤhrige und großartige Thätigkeit des Handels, der Industrie und des allgemeinen Weltverkehrs eine umfassend sortschreitende Bewegung bezeichnet, werden auch die Beßitzer der großen Majorate, welche Schottland auf⸗ zuweisen hat, durch die Mittel, welche ihnen zu Gebote ste⸗ hen, und durch den Umfang ihrer Besitzungen, wie die Be⸗ durfnisse der Zeit, gleichfalls in diese Bewegung hineingezo⸗ gen. Die Besitzungen der Herzoge von Sutherland, Buccleugh/ Argyle, Athol und Anderer, welche ganze Grafschaften in sich fas⸗ sen, sind zwar hin und wieder vernachlassigt, aber im Ganzen mit derselben Sorge gepflegt, als wie Englischer Garten von einigen Morgen Landes. In Schottland ist die Vererbung der großen Masorate noch strenger als in England, indem sie sich selbst auf die Zusammenhaltung des beweglichen Eigenthums be⸗ ziehen. In England kann der Vater dies gleichmäßig unter die nachgelassenen Kinder vertheilen, und er hat nicht das Recht, eines derselben auszuschließen; in Schottland dagegen finden sich nicht selten die juͤngeren Soͤhne, denen der Vater eine Summe welche den Jahres-Einkuͤnften des Aeltesten, als Ma⸗

gleichksmàmt, dadurch wohl bedacht. Das Schroffe

Einrichtungen wird aber durch die patriarchalische Gutmuͤ⸗ thigkeit und Einfachheit, welche bei aller Feinheit der Bildung dem Schottischen Hochadel durch alle Zeiten hindurch geblieben ist, eben sowohl in den Beziehungen der Familien, wie in der Beruͤhrung mit den verschiedenen Standen, bedeutend wieder ge— mildert und ausgeglichen.

Wenn uͤbrigens die Union Schottlands Politik mit der Eng⸗ lischen enger verschmoh, so hat es doch die Eigenthuͤmlichkeit seiner Staats Einrichtungen 'stets behalten. So hat es seine eigenen Munizipal⸗Gesetze mon läws), seine Universitaͤts-Privilegien, seine Admiralitaͤt, seine Gerichtshoͤfe, eine besondere Gesetz⸗ gebung, und als letzte Instanz seinen Ober⸗Gerichtshof; selbst das Geschwornengericht beruht dort auf einer anderen Grundlage, als in England, indem sich sein Spruch lediglich auf Kriminalfaͤlle bezieht, und die einfache Stimmen Mehrheit den Ausschlag giebt, während in England zur Schuldig-Erklärung die Einstimmigkeit erforderlich ist. Die Vertretung in dem Parlament ist seit 1707, dem Jahre der Union, im Ganzen dieselbe geblieben, nur daß es seit der Parlaments Reform von 1832 acht Mitglieder mehr als fruͤher in das Unterhaus schickt, indem es gegenwärtig durch seine 16 Pairs und durch 53 Mitglieder des ÜUnterhauses vertreten wird, und so den achten Theil der gesetzgebenden parlamentarischen Gewalt ausaͤbt, zugleich herrscht dort ein großer Fonds von In⸗ telligenz; gegenwartig wird vielleicht der zwoͤlufte Theil aller höͤ⸗ heren Staats-Aemter von Schotten verwaltet.

. Ueberhaupt herrscht gegenwartig eine große Aufklärung und vielseitige Bildung durch ganz Schottland. Der Staatsmann, der Rechtsgelehrte, der Fabrikant, der Kaufmann wie der Landmann zeigen dies, jeder in seiner Sphäre; seine Schulen sind vortrefflich und ganz besonders auf die Entwickelung des Volks berechnet; schon zu Anfang dieses Jahrhunderts war Lesen und Schreiben unter dem Volke uͤberall hin verbreitet, und man las gern und viel; die technischen Richtungen der Industrie haben diese Nei— gung noch mehr gefoͤrdert, und durch Handwerks- und Sonntage— Schulen und Lancaster's gegenseitigen Unterricht wird selbst da

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dieser

abgeholfen, wo der fruͤheren Versäumniß und der Unmoͤglichkeit

des Augenblicks zu begegnen war. Seine gelehrten Schulen wer⸗ den in einem viel freieren wissenschaftlichen Geiste gefuͤhrt, als die von Alt-England, und unter den à Universitaͤten des Landes hat Edinburg eine Europaͤische Beruͤhmtheit erlangt, während man auf das Englische Oxford und Cambridge als auf veraltete In⸗ stitutionen herabblickt, die nicht einmal selbststaͤndige Lehrstuͤhle der

Arzeneikunde und Rechts⸗Wissenschaft aufzuweisen haben. Nur die Theologie vermag nicht, trotz der urspruͤnglichen Kuͤhnheit des Ealvinischen Lehrbegriffs, dem die Presbyterial⸗-Kirche folgt, der höoͤheren Anforderung der Zeit zu genuͤgen, weil Staat und Kirche den Lehrbegriff zu scharf abgraͤnzen, und es muß dadurch noth— wendig, wie dies in Alt-England freilich noch mehr der Fall ist⸗ die separatistische Neigung der Dissenters befoͤrdert werden. Welch, ein reges wissenschaftliches Streben in Edinburg herrscht, zeigen auch die wissenschaftlichen Vereine, die dort ihren Haupisitz haben. Mehr als zwanzig solcher Gesellschaften lassen sich da— selbst aufweisen, fuͤr Alterthuͤmer, Arzeneikunde, Physik, Astrono⸗ mie, schoͤne Kuͤnste, hochlaͤndische Kultur und Geschichte, Rechts⸗ Wissenschaft u. dgl. Eine Menge Journale und Zeitschriften ver— breiten die Bildung uͤber Schottland, ganz Großbritanien und selbst weit uͤber das Meer hin; vor allen zeichnet sich das all⸗ gemein bekannte „Edinburgh Review“ aus, welches, bei aller Universalitaͤt doch die groͤßte Eigenthuͤmlichkeit des wissenschaftli—⸗ chen Schottischen Geistes bewahrt und festhäͤlt. Zu Anfange des Jahrhunderts gegruͤndet, hat es Namen wie Sidney Smith, von dem die erste Idee ausging, Jeffrey, Brougham, Maeintosh, Lam b, Leslie, Playfair, Lord Aberdeen und Lord Holland an sei— ner Spitze oder als seine Befoͤrderer gesehen, und selbst ausgezeich⸗ nete Frauen, wie Lady Holland und Andere haben sich dem regen Interesse dafuͤr gern zugewandt.

Der Geist Schottlands hat auch nach Alt-England hinuͤber seine

Intelligenz und seine gemeinnützige Aufklärung verbreitet; ihm ver⸗— dankt es die Errichtung der neuen Londoner Universitaäͤt und ihrer frei—⸗ sinnigen zeitgemäßen Institutionen. In diesem Sinne ist es insbe— sondere Lord Brougham, der unermuͤdlich fuͤr das Gedeihen einer edleren Civilisation auch in Alt, England gewirkt hat. Wie großen Antheil er an der Gruͤndung dieser Universitäͤt selbst hat, wie er Gewerbschulen, Sonntagsschulen, Handwerksschulen und jenes unermeßliche Institut der Klein-Kinder⸗Bewahr⸗AUnstalten geschaf sen und gepflegt hat, welches seitdem siegreich als eine neue Macht der Civilisation die Welt durchzieht, wer mochte darin jenen edlen Schottischen Sinn verkennen, der einst mit den Segnungen des Christenthums zugleich die erste Gesittung der Civilisation und klassischer Wissenschaft verbreitete!

Die Harfe Ossian's ist verklungen, die Distel trauert jetzt einsamer auf den nackten Höhen von Glenko, und der wilde Schrill der Schottischen Kriegspfeife schweigt der Begeisterung der Schlachten; aber Gesang, Saitenspiel und fröhlicher Muth haben noch nie jenes Land der alten Sagen verlassen; ihr Klang durchzieht die Welt, aber es sind Tone des Friedens, der Gesit— tung, Fortschritte der Menschheit selbst, welche die Akkorde seiner Salten durchzittern und in der Theilnahme der Voͤlker den Wie⸗ derhall ihres Wohllauts finden.