1841 / 168 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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kt 1 66 diese nur noch in kleiner Zahl vorhanden; die Masse sein großer Name diese Ansicht rechtfertigen. Staͤrkung der eige— er Arbeiter besteht in diesem Augenblicke aus Leuten, die aus der Provinz und aus dem Auslande herdeigesteönit find. Die Maurer sind größtentheils Limousiner., Die Erdarbeiter und Tagelbhner kommen aus Belgien und aus den noͤrdlichen und oͤstlichen Departements; sie kommen in förmlich organisirten Ge— sellschasten an, welche brieoles' heißen und frei gewählten Fuͤh⸗ rern gehorchen, die mit den Entrepreneurs unterhandeln, und die Werkstaiten einrichten. Wir haben sogar in einem Ate— lier bei Montrouge eine Frau von 68 Jahren bemerkt, die leinene Hesen und eine leinene Weste trug, uns trotz dem juͤngsten Arbeiter den Karren zog. Die Arbeiten werden gewöhnlich in Akkord gegeben. Manche Tageloͤhner ar— beiten von 3 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends, aber die meisten

Zwei Stun—⸗ 3

arbeiten von 5 Uhr Morgens bis 7 Uhr Abends. den werden suür die Mahlzeit bewilliat. Die Maurer machen i lich 3 Kubik⸗Metres und verdienen 3 Fr.; ein guter Erdarbeiter ver dient 2 Fr. bis 2 Fr. 50 Cent. Trotz des gewaltigen Impul

den die Arbeiten erhalten haben, glaubt man doch, daß es schwer

Kon wird, die 42 Millionen zu verausgaben, welche fur dieses Jahr angewiesen sind, mit Inbegriff der 7 Millionen, welche von dem urspruͤnglichen Kredit übrig bleiben, der durch die Königliche Ordonnanz vom J. September bewilligt worden ist, und in der Voraus setzung, daß 18 Millionen zu den Terrain - Ankaͤufen verwendet werden. Der Grund ist kein anderer, als daß die Arbeiten erst drei Monate nach dem J. Januar d. J. begonnen worden sind, und daß sie vorzuglich in Erdarbeiten bestehen, welche nicht so kostspielig sind, wie Mauerwerk. Vorausgesetzt, daß in diesem Jahre nur 36 Millionen verausgabt würden, so blieben noch 12 Millionen für das naͤchste Jahr, welche zu den 20 Millionen gerechnet, die fur dieses bewilligt sind, 32 Millionen ausmachen würden z Indeß ist zu fürchten, daß diese Summe nicht genügen werde, denn die Mauerarbeiten werden zu gleicher Zeit auf mindestens zwei Drittheilen der Ringmauer und in allen äußeren Forts betrieben werden mussen.“

Das Geruͤcht, welches wir gestern in unserem Börsen⸗Be

richt ber den Plan mittheilten, welchen Herr Humann für die Negozirung des neuen Anlehens definitiv entworfen haben soll, hat heute auf dem Café de Paris, wo Sonntags die Börsen Spekulanten zusammenkommen, einige Konsistenz erhalten. Es scheint in der That, daß der Finanz⸗Minister, da er sich mit den Bankhausern nicht vereinbaren konnte, an welche er sich bisher gewendet, den Beschluß gefaßt hat, eine direkte Emission zu be

werkstelligen; er wurde den Darleihern gewisse Gewinnst. Chancen

däarbieten, um sie diesen neuen Fonds geneigt zu machen. Das

Anlehen von 450 Mill. soll auf einmal negözirt werden; es

würde in Zproc. Rente zum Cours von S0 Fr., von Jahr zu

Jahr in Serien al pari rückzahlbar, emittirt werden. Es wird

behauptet, Herr Humann habe sich zu dieser Combination erst dann

entschlossen, nachdem er sich überzeugt habe, daß die von den

Banquters vorgeschlagenen Bedingungen nicht annehmbar seyen.

Es war sogar, wie es heißt, der Versuch gemacht worden, mit

Londoner Haäusern Unterhandlungen anzuknüpfen; sie wollten sich

aber ebenfalls zu keinen besseren Bedingungen verstehen

Der Schluß der gestern erwähnten telegraphischen Depesche aus Toulbdn vom 1Iten, welche die hereits gestern gegebene Nachricht über die beabsichtigte Ruͤckkehr des Herzogs von Ne— mours nach Frankreich bestaͤtigt, lautet: „Der Herzog von Ne— mours ist aus Mostaganem am Gten in Algier eingetroffen; er gedachte, am 1 Iten nach Marseille abzureisen.“

Aus Mostaganem schreibt man: „Abdel⸗Kader hat seine sämmtlichen Streitkräfte an der Macta zusammengezogen. Er folgt den Bewegungen der Franzoͤsischen Armee im Westen. Zwei seinet Kalifen, Ben- Hamedy und Ben-Thamy, an der Spitze von M0 Reitern, 20060 Mann regulatrer Infanterie und einer großen Anzahl Kabylen, haben ihre Vereinigung hewerk— stelligt. Ein dritter Kalifa, Sidit⸗em-⸗Bareck, ist hei dem Emir an der Mactg. Die Expeditions-Kolonne ist, nachdem sie die Ebenen des Sig und des Habra durchzogen, am 15ten im An gesichte von Mostaganem eingetroffen. Ihr Marsch wurde fast gar nicht gestoͤrt, außer am Meder, wo sich einige feindliche Schwadronen zeigten, die aber durch eine Artillerie Salve zer— sprengt wurden.

Der Marschall Soult ist zwar von seinem Unwohlleyn völlig wieder hergestellt, er soll aber erklärt haben, er werde sich erst nach dem ofstztellen Schluß der Session wieder mit den Angelegen heiten seines Departements beschaftigen.

Der Englische Botschafter, Lord Granville, welcher sich aufs Land begeden, um seine Gesundheit wiederherzustellen, hat seit acht Tagen keinerlei Communteation mit den Ministern gehabt, obschoͤn er mehrere Couriere mit Depeschen seiner Regierung erhalten und Estafetten nach Wien, Berlin und St. Petersburg abgeschickt.

Toulon, 10. Juni. Der Contre-Admiral Baron de la Susse, welcher nach Paris beschieden worden war, um Instruc— tionen in Bezug auf seine Sendung nach der Levante entgegenzu— nehmen, ist vor einigen Tagen hier wieder eingetroffen. Die Flotte des Vice Admirals Hugon, 12 Linienschiffe, ! Fregatte und ein Dampfbbot le Papin“) stark wird morgen in See gehen, (ist bereits geschehen) wofern die Witterung es gestattet, um große Evolutibnen in den Gewaͤssern zwischen Sardinien und den Balearischen Inseln zu machen, Palma ist zu ihrem Sam melplatz bestimmt. Wir haben kaum nßthig, zu bemerken, daß

die Berüchte, welche in der Stadt uber die angebliche diplomatische der militatrische Mission dieser Flotte verbreitet waren, keinerlei Brund haten. Die Hivislon de la Susse wird im Kurzen nach der Wwante unret Segel gehen; die haufigen Insurrectionen haben ernste i, . die Zurunft dieser Gegenden hervorgerufen und 53 e T n e n ebilt zum anderen die Sicherheit der ꝛᷣ chen evölkerungen, welche dieselben bewohnen, gefährden.

tt Paris, 12. Juni. derholen mit Affectation eine ger „Allgemeinen Zeitung“ 26 chen F. von Gentz und J. v * des Geschichtschreibers die D

sa werden solle. Diese Anf Sinne des Franzssischen 3 Inweisung auf die Do, rovinzen. Man bietet uns gh r, , seß Freili at Herr Ed sets . gleiche Vorsch lag schon vor einiger r een. 6 . aber jetzt, wo man ihn mit der im—

en Autorttät Joh von Muller's erneut, verdient er doch

eine ern Deachtun Ich wesß nicht, ob Joh, von Maͤlser

jemals n Sihneè der ihm vom Lucian der Augsburger „Allge⸗

meinen Jeitung“ beigelegten Aeußetungen geschtieben oder gespro—⸗

chen e les abr wirklich der Fall gewesen, sg würde kaum 1 ; 1a

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nen und Achtung fremder Nationalität, das ist die unzertrenn— liche Doppel ⸗Aufgabe, welche Deutschland zur Wahrung seiner äußeren Sicherheit zu erfuͤllen hat. Die Idee, ein paar Millio—

nen Deutsche am Rhein gegen eine ahnliche Zahl von Serben, Wallachen u. s. w., ein althistorisches Deutsches Gebiet mit allen seinen großen Traditionen gegen einen Landstrich einzutauschen, den wir nur aus der Geographie kennen, dessen Geschichte nicht

2

das mindeste mit der unsrigen gemein hat, diese Idee zeigt von einer Befangenheit der politischen Ansichten, welche mindestens gesagt ein Anachronismus ist, und die man am wenigsten in dem Mutterlande der politischen Speculation erwarten sollte. Gleich- wohl scheint den Franzosen nichts unbedenklicher, als dieser Ent— Der wesentliche Punkt fuͤr sie ist, sich das linke Rhein-Ufer zuzueignen, und um zu diesem Zwecke zu elangen, kommt es ihnen auf eine kleine Inkonsequenz nicht an Denn da die Franzosen sich einmal nicht scheuen, die Verstuͤm melung Deutschlands als ihre unabweisliche Aufdabe geltend zu

schaͤdigungs⸗Vorschlag.

1 *

machen, so brauchen sie allerdings auch keinen Anstand zu neh—

5

men, uns eine dritte Nationalität zum Opfer bringen zu wollen

Großbritanien und 2

. London, 12 Juni. Die Times giebt folgenden Bericht uber die Zahl der neuen konservativen und liberalen Parlaments⸗ Kandidaten, die sich fuͤr die bevorstehenden Wahlen in verschie denen Grafschaften und Orten bereits gemeldet haben, so wie der senigen Konservativen und Liberalen, die sich ganz aus dem Par—

lament zurückziehen: Neue Fonser 3 ö Neue konservative Kandidaten 2 1658 e , , ; Nene liberale Kandidaten . . 105

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Majoritaͤt zu Gunsten der Konservativen 55

Zurücktretende Liberale

Majoritaͤt zu Gunsten der Konservativen 38 Hieraus ergäbe sich also zusammen schon für das nächste

2 9 000 . Zurücktretende Konservative

Parlament die natürlich noch sehr problematische Aussicht auf

einen Gewinn von 91 Stimmen mehr fuͤr die Konservativen, als sie im jetzigen Parlamente besitzen.

Ueber die Volkszählung, welche dieser Tage in Enaland statt gefunden hat, berichtet der Morning Herald: „An dem Tage, der zur Aufnahme der Zahl der Personen bestimmt war, welche in den Haäͤusern sedes Kirchspiels in England und Wales in der Nacht vom Sonntage, den 6. Juni, geschlafen hatten, waren die von den Kommissarien ernannten Zuhler vom fruͤhen Morgen an bis zum Sonnen⸗Untergange eifrig beschäͤftigt, aus den Haäusern die Formulare abzuholen, welche in der vorigen Woche zum Aus fuͤllen vertheilt worden waren, und dieselben mit der Hausnummer, dem Vor- und Familien⸗Namen jeder Person, die in der Nacht vom 6. Juni in dem Hause schlief, mit der Angabe des Geschlechts, des Alters, des Standes und Geschäfts und bei denen, die von eigenen Mitteln leben, mit der Angabe, ob sie in England, Schottland oder Irland geboren worden, in die Register einzu— tragen. Auf jedem Formular las man die gedruckte Anzeige, daß Jeder, der salsche Angaben mache oder sich weigere, Kher, haupt Angaben zu machen, eine Geldstrafe von nicht unter 10 Sh. und nicht über 5 Pfd. St. zu zahlen haben wurde, so wie daß Jeder, der sich weigere, auf die Fragen der Zahler zu antworten, oder denselben falsche Antworten gebe, auf gleiche Weise bestraft werden solle.“

Zu den mancherlei Partei-Mandͤvern, die jetzt in vollem Gange sind, gehoͤrte auch das ausgestreute leere Geruͤcht, Lord J. Russell und Sir Robert Peel seyen in Folge der anstrengen den letzten Debatten beide schwer erkrankt; ja, Sir Robert wurde sogar todt gesagt.

Der alte Lord Fortescue Ebrington liegt sehr krank danieder. Sein Sohn, der jetzige Lord Lieutenant von Irland, hat Dublin am Dienstag Abend mit dem Dampfbote verlassen, um bei den letzten Stunden seines Vaters noch zugegen zu seyn.

Die Morning Post berichtigt ihre neuliche Angabe über bie Braut des jungen Fuͤrsten Nikolaus Esterhazy, Lady Sarah Villiers, Tochter des verstorbenen Lord Jersey, dahin, daß die selbe nicht 28, sondern 18 Jahre alt sey.

Die Marquise von Lansdowne hat, um dem unmäßigen Genuß des Branntweins zu steuern, in der bevslkerten Ortschaft Studley und in der Stadt Calne mehrere Kaffeehäuser errich— ten lassen

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Amsterdam, 11. Juni. (L. A. 3.) Fast alle unsere Jour— nale enthalten seit einigen Tagen sehr weitläuftige Angaben über einen Prozeß, der vor vierzehn Tagen vor dem Gerichtshofe zu Amsterdam verhandelt wurde und seines Gegenstandes wegen die

Neugierde des Publikums sehr reizte. Es war wirklich komisch,,

vor Gericht verhandeln zu sehen, ob der Mantel, den die Koͤnt gin bei Gelegenheit der Huldigung trug, von echtem Harmelin war oder nicht. Ein Pelzhändler der Stadt hatte diesen Man— tel geliefert und ein anderer, der auf die einem Kollegen zuge— wendete Gunst neidisch war, ließ in den Journalen anze jener Lieferant lasse sehr mit Unrecht oͤffentlich den angeblichen Her melin ruͤhmen, den er der Koͤnigin verkauft, da Das, was er für Hermelin ausgegeben, weiter nichts als Wiesel ware. Darum wurde er wegen Verleumdung verklagt und vor das Gericht citirt, um Ehrenerklärung zu geben. Der Vertheidiger erbot sich durch Sachverständige zu beweisen, daß der Mantel der Koͤnigin wirk— lich nicht von Hermelin sey, das Gericht sah aber ein, daß, um diese Untersuchung anstellen zu lassen, der Mantel der Königin vor Gericht gebracht werden muͤsse und daß dieselbe dies sehr wohl verweigern konnte. Auf der anderen Seite sah aber auch das Gericht in den Anzeigen des neidischen Pelzhäͤndlers keines— wegs etwas Verleumderisches und der, welcher den Mantel lie— ferte, konnte also die Ehrenerkläͤrung nicht erlangen, auf die er angetragen hatte. . . Die Nachrichten aus Ostindien lauten in kommerzieller Hin— sicht fortwährend traurig. Privatbriefe aus Batavig entwerfen eine beklagenswerthe Schilderung. Die ungluͤckliche Lage scheint besonders durch den Mangel an baarem Gelde herbeigeführt zu werden. Allerdings schickt die Regierung fortwährend und in ungeheuren Summen Kupfergeld dahin ab, aber es läßt sich

denten, daß dieses Geld dem Bedarf des Handelsstandes für die

großen Zahlungen nicht genügen kann. Um eine Vorstellung von der Seltenheit oder vielmehr von dem hohen Preise des Goldes zu geben, erzählen die Privatbriefe, welche diese Nachrich— ten mittheilen, es sey nicht selten, daß man 16 Fl. in Kupfer oder in Billets der Bank von Java fuͤr ein Niederlaͤn⸗ disches Zehnguldenstück gebe. Man kann sich denken, daß viele Dollandische Haͤuser, die mit unserem Ostindien in Verbindung stehen, diesen so außerordentlichen Zustand zu benutzen gesucht und bedeutende Gold- Sendungen nach Java gemacht haben. Diese Spegnlation giückt indeß bei weltem nicht in dem Grade,

wie die Spekulanten erwarten konnten. Das Kupfer-Geld und die Noten der Bank von Java, die man ihnen fuͤr hr Gold Man mußte also entweder Waaren oder Wechsel dafür nach Europa schicken Aber beide waren außerordentlich theuer, ließen Verluste er— warten nnd zehrten den Gewinn ganz auf, den die Gold-Sen— dungen gewährten, wahrend der Ankauf von in Europa zahlba— ren Wechseln noch den großen Uebelstand hatte, daß man wegen der Solidität einiger Haäͤuser, die auf Europa zogen, ernstlich be— Diese Besorgnisse waren denn auch leider nicht un— gegründet, denn man erfährt jetzt, daß einige der einflußreichsten Indischen Haͤuser plotzlich ihre Zahlungen eingestellt haben, die sammtlich sehr bedeutende Wechsel-⸗Geschäfte machten und von de— nen noch viele von den Bezogenen nicht acceptirte Papiere in

gab, haben nirgends als in Indien einen Werth

sorgt war.

Circulation sind

Der Oberhofmar

Aerschot, ist in einem besondern Auftt age des K .

1p 1 859577 land abgereist.

Gwyz* ee sc or 8 3* I16 . 29 t P

Die Lütticher Handelskammer hat sich in Foalge einer vom gerichteten Anfrage, gegen die Errich tung einer allgemeinen Handels-Gesellschaft, nach Art der Nieder—

ö 60 Rinister des Innern an sie

indischen, ausgesprochen, indem sie die Besorgniß heat, daß

*

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der Privat-Industrie und Speculation Cintrag thun wurde

Ein Papierfabrikant in Gent, Namens Dierckrx, verfertigt

tzt aus dem Abfall des Spargels, den er in allen

sern un s. w. sammeln läßt, ein sehr festes und brauchbares Papier

das nicht die Hälfte des aus Lumpen gefertigten Papiers kostet

rn rng nt, n n! der Königlichen Familie hier haben nzessin von Oranien, mit dem Erh nach dem Haag angetreten bekannte Herausgeber der „Pädago Mager, wurde vom Fürsten zu Schwarzh zum Educations-Rath ernannt. Der staͤndische Ausschuß hat kuͤrzlich den Mitgliedern eine Uebersicht ber die E nanz⸗Verwaltung von dem Etatsjahre ! 1840 im Druck uͤbergeben. In dem gena ben die Staats-Einnahmen einen Ucberschuß üb Ausgaben gewaͤhrt von 1,484,320 Fl. 51 Kr Es in dem mit den Ständen verabschiedeten Finanz-Etat der maßliche Betrag der Einnahmen berechnet auf 9,713,834 Fi. 9 Kr. In der Wirklichkeit aber haben solche betragen 11,392, Fl. 28 Kr., somit gegen den Voranschlas mehr

260 6

„678,37 Fl. 39 Kr. Die Ausgaben waren bei der Verabschie— dung mit den Ständen in dem muthmaßlichen Betrage von

g, öh hd, 345 Fl. 36 Ke. angenommen worden wirklichen Ausgaben aber erlief sich auf 9, 907, 8351 Fl. 37 Kr und uberschritt hiernach den Voranschlag um 236,306 Fl. 7 Ki wodurch sich der wirkliche Ueberschuß auf die oben erwahnte Summe von 1,484,320 Fl. 51 Kr. stellte Die hoöͤhere Ein— nahme gewährten hauptsächlich: der Ertrag der Staats-Domai— nen, in der Verwaltung der Kameral-Aemter, besonders auch wegen der hoheren Fruchtpreise mit 585,862 Fl. 6 Kr., der Er— trag der Forst-Verwaltung 322,508 Fl. 55 Kr., indirekte Steuern 1 Fl. 24

n * die Summe der

Kr

Hannover, 11. Juni. (H. C.) Ueber die landesherr— liche Proposition in Betreff der Juden erfährt man einiges Naͤ— here. Selbige beantragt, den Ausfall von 4144 Rthlr. 19 Gr., welcher der General-Kasse durch Aufhebung des Schutzgeldes ! auf die Landes-Kasse zu ubernehmen. Unter den einzel⸗ nen Bestimmungen heißt es: § 6. Die Juden sind von der

entsteht

Ausübung politischer Rechte, Jowohl in Beziehung auf den

Staat, als auf die Gemeinde ausgeschlossen Sie konnen

hlen der Gemeinde Beamten und

nicht mitwirken 8. 7. Sie blei—

und Gemeinde- Aemtern ausge—

anderen öffentlichen Functionen konnen sie nur

zerer Genehmigung des betreffenden Ministeriums zu⸗

den. F§. 19. Die Juden können Grundeigenthum

erwerben, als wenn Wir r die von Uns dazu be—

Behoͤrden es erlauben, und nur unter den dabei ge⸗

Hedingungen. KMM Juden können zünftige

und unzuͤnftige Gewerbe gleich wie die christlichen Landes-Ein—

erlernen und betreiben, auch in 3 aufgenommen

§. 55. Die Juden sind verpflichtet, zu den in ihren

Gewerben erforderlichen Hand Arbeiten vorzugsweise üdische

Arbeiter zu verwenden ꝛͤ Anlangend die Steuer-Vereins—

Verhältnisse zu Braunschweig, so heißt es, dem Vernehmen

nach, in der auf das Budget bezuͤglichen Proposition, es sey

zwar nicht zu verkennen, daß in Folge des mit dem J. Januar

k. J. bevorstehenden Austrirts der Herzogl. Braunschweigischen

Lande aus dem hiesigen Steuervereine der Ertrag der indirekten

Ausgaben einigermaßen ungewiß werde und durch die zu ergrei

senden Maßregeln mözlichst gesichert werden muͤsse; nichtsdestowe

niger werde das Bestreben dahin zu richten seyn, denselben Rein—

ertrag zur Landes-Kasse zu erhalten, und es sey deshalb der An—

schlag der Steuer-Einnahmen fuͤr jetzt noch auf den bisherigen

Zustand gegründet, zumal da die Ersüllung der Bundespflichten eine Mehr⸗Ausgabe fuͤr das Heer unerläßlich machen werde

A Leipzig, 16. Juni. Unsere Buͤhne wird jetzt von Gaͤsten nicht leer, ein Zeichen, daß Leipzig den alten und wohlbegruͤndeten Ruf eines kompetenten Kunsturtheils nicht verloren hat, so wenig demselben auch der Zustand unseres heimischen Kuͤnstlerpersonals und seiner Leistungen entspricht. Nachdem die Damen Crelinger und Stich

uns verlassen, sehen wir zuerst eine junge Saͤngerin, Fräulein

Kreutzer, die Tochter Conradin Kreutzer's, ein vielversprechendes Talent und eine angenehme Erscheinung voll Grazie und Leben. Man hefft, daß sie suͤr unsere Buͤhne gewonnen werden wird. Noch Geoßeres, ja ich möchte sagen, ungewoͤhnliches Aufsehen erregte Mad. Peroni-Glasbrenner, welche uns neuerdings durch mehrere Gastrollen erfreute. Sie hatte das, hier seltene, Gluͤck, nicht nur gleich nach der ersten ihrer Darstellungen und zwar bei ziemlich leerem Hause (der gewohnliche Fall während' des Sommers) herausgerufen zu werden, sondern auch zu mehrseiti— gen und lebhaften Besprechungen in den Lokalblättern Veran— lassung zu geben. Ob sie diese Kritiken nicht auch zum Theil den schriftstellerischen Beziehungen ihres Mannes verdankte, will ich nicht untersuchen; wenigstens deuteten einzelne Antikritiken auf so Etwas hin. Allein jedenfalls verdienten ihre kuͤnsile— rischen Leistungen eine anerkennende und ehrende Erwähnung. Madame Peroni besitzt bei reichen äußeren Mitteln einer schoöͤ— nen Figur, sprechenden Zuͤgen, einer klangvollen und biegsamen

Graf von

6 nach De Utsch

Belgien, das keine Kolonien besitzt, eine solche Gesellschaft nu

Speisehaͤu

Stimme, auch unverkennbar ein nicht gewöhnliches Talent fuͤr Charakterzeichnung, eine große Kraft und Erregtheit schoͤpferischer

fangenen und doch ausdrucksvollen Wahrheit ihrer Darstellungen

trieben, aber auch nie nachlaͤssig oder gemein wird; und doch ist auch die Berechnung bei ihr wieder Natur geworden; so we— nig ist Kunst oder Absicht bemerkbar. Man kann sagen, daß sie das Oesterreichische Naturell und die geistige Beweglschkeit Nord deutscher Bildung in gluͤcklichster Mischung in sich vereinigte. Ersteres ward 3. B. sichtbar in den „Erziehungs-Resultaten“,

und half ihr uͤber die Klippen der etwas gewagten Rolle hinweg; in . dem „Tagebuch“ dagegen und in der „Mirandolina“ entfaltete sie alle Reize gewandter, feinberechneter Koketterie und Verstellung.

es jugendlichen ruht, da sich keine Vertreter finden, wenn sie nicht von der Re—

Nicht minder gut gelang ihr die Darstellung von Liebes- und Dichtergluth entflammten „Voltaire“ und des liebenswürdigen „Taugenichts“. Nur in zwei Rollen, als „Ca'

priciosa“ und als „Giulielmina“ im „Hirsch“, mußte sie für

die Ungunst der gewahlten Stuͤcke durch einige Lauheit des Pu⸗ blikums buͤßen. Gleichzeitig mit Mad. Peroni eroͤffnete auch eine Franzoͤsische Schauspieler-Gesellschaft einen Cytlus von Gast— rollen und hatte sich eines ziemlich lebhaften Interesses zu er—

freuen, wozu allerdings der Name der Mlle. Georges, welche

an der Spitze der Gesellschaft stand, nicht wenig beitrug. Wa— ren auch die Leistungen dieser Kuͤnstler nicht alle gleich befriedi end wie denn besonders das Damen-Personal, außer der och auch schon etwas uͤberlebten Mlle. Georges, Manches zu vuͤnschen uͤbrig ließ so machten doch ihre Darstellungen im zanzen meistens einen guͤnstigen Eindruck, wozu das besondere

esse kam, daß uns hier auch größere Dramen, zum Theil

2 f 9651 neueren chule, vorgeführt wurden.

Hamburg, Palmerston's die Ratification des Vertrags mit den Hanse ten verweigert

er Navigations-Akte nicht auf sich nehmen

Paris, 13. Juni. Die Regierung veroͤffentlicht folgende telegraphische Depesche, datirt aus Perpignan vom 11. Juni „Der Präfekt der oͤstlichen Pyrenäen an den Minister es Innern. Zu Barcelona brachen am (sten in Folge einer Ankuͤndigung des Zollamtes, welches eine oͤffentliche Versteigerung konfiszirter Gegenstaͤnde anzeigte, Unruhen aus. Drei- bis vier tausend Weber-Arbeiter begaben sich gruppenweise nach dem Platze, wo der Verkauf stattfinden sollte, um sich der Waaren zu bemaͤch— tigen und dieselben zu verbrennen. Der Pefe Politico und das Ayuntamiento sollen nach vergeblichen Ueberredungs Versuchen die Waaren gekauft und sie den Webern uͤberliefert haben, die

sie vor dem Stadthause, das zu diesem Ende erleuchtet worden

war, verbrannten.“

O Madrid, J. Juni. Die an der streitigen Gränze von Navarra vorgefallenen Händel sehen, allem Anscheine nach, ihrer friedlichen Beilegung entgegen. allerdings das streitige Gebiet den Spanischen Unterthanen zuer—

kannt worden, allein dieser Traktat wurde, als unausführbar, nie-

mals in Vollziehung gesetzt, und zwar um so weniger, als die Spanische Regierung der von ihr darin eingegangenen Bedin— gung, ein gewisses Dorf abzutreten, nicht nachkam. Auch war in dem Traktate die Festsetzung eines zur Ausfuhrung desselben

dienen sollenden Reglements verabredet worden, dieses aber nie

sche Regierung bet der diesseitigen Schritte gethan, um die defi— nitive Festsetzung zu erlangen, jedoch immer vergebens. Nun lie— ßen plotzlich vor wenigen Wochen die Alkalden (Dorfschulzen) des Spanischen Bastanthals den Franzoͤsischen Bauern der Al— duiden anzeigen, daß sie, die Spanier, am 25sten v. M. das streitige Gebiet in Besitz nehmen würden. Der Praͤfekt des De

partements der Nieder⸗Pyrenäen, so wie der kommandirende General der zwanzigsten Division berichteten diese Drohungen den hiesigen Franzoͤsischen Geschaͤftstrager, Herrn Pageot, der darauf in einer an den Minister-Präsidenten Herrn Gonzalez gerichteten Note die Nothwendigkeit darthat, einem von den Alkalden einseitig zu unternehmenden Gewaltschritte vorzubeugen Herr Gonzalez gestand nicht nur in sehr versöͤhnlichen Ausdrucken diese Noth

wendigkeit zu, sondern versprach auch die erforderlichen Befehle in diesem Sinne an die Gränzbehoͤrden ahgehen zu lassen Ehe diese noch dort eintreffen konnten, zogen die Franzoͤsischen Bauern auf das streitige Gebiet, um darzuthun, daß sie der Aufforde

rung der Alkalden nicht Folge leisten würden. Nach der Sitzung des Kongresses vom 1sten d uͤberreichte Herr Gonzalez dem Fran

zoͤsischen Geschäftsträger seinerseits eine Note, und dieser ferrigte vor vier Tagen einen außerordentlichen Kourier nach Paris ab

Der Schleichhandel an der Spanischen Kuͤste des Mitte

meeres unter Englischer Flagge und unter dem Schutze Engli— scher Kriegs-Fahrzeuge nimmt auf eine furchtbare Weise zu, seitdem der Gouverneur von Gibraltar den Schiffen aller Natio

nen gestattet, unter Enalischer Flagge von dort auszulaufen, un

Englische Waaren, Taback *. an den Spanischen Küsten abzu— setzen. Um diesen Uebelstand abzuhelfen, sind die Freunde der Spanischen Unabhaͤngigkeit auf den Einfall gerathen, die Abtre— tung der Philippinischen Inseln an England gegen die Eintau

schung von Gibraltar und die Zahlung einer bedeutenden Geld— umme in Vorschlag zu bringen, vermuthlich mehr scherzweise, als im Ernst. Noch mehr, als durch den Englischen Schleichhandel, sahen sich die Manufakturen Cataloniens, in denen ein Kapital von 50 Millionen Piastern angelegt ist, und mehr als 50,0600 A

beiter beschaͤftigt werden, durch eine hier niedergesetzte Kommission bedroht, welche die von der Regierung beabsichtigte neue Zollge— setzgebung zu begutachten hatte. Diese Kommission war geneigt, sich fuͤr die gegen eine geringe Abgabe freizugebende Einfuhr Eng— lischer Baumwollenzeuge zu entscheiden, wodurch die Manufaktu ren Cataloniens den Todesstreich erhalten haben würden. Nun

zu Stande gekommen. Zu wiederholten Malen hatte die Franzoͤsi—

hat der Regent plotzlich befohlen, diese Kommission solle ihre Ar⸗—

deiten einstellen, so daß es mit dem Verbote der Einfuhr der Eng— lischen Vaumwollen, Waaren beim Alten bleibt. Diese Nachricht erregte in Barcelona solche Freude, daß man mit allen Glocken lautete.

Das neue Ministerium hat im Kongreß eine Niederlage

erlitten, und zwar in einer Frage, deren Verhandlung und Ent⸗

scheidung ein helles Licht auf dasjenige wirft, was man hier Repraͤsentativ . System nennt. Die Mitglieder der äußersten Lin ken, diesenigen, welchen durchaus daran gelegen ist, daß gar keine Regierung moglich sey, brachten in Antrag, daß die Mitglieder des Senates und des Kongresses, welche Beamte waren, für die Zeit, welche sie am Sitze der Cortes zubrächten, den Gehalt für

9. Juni. (A. 3) Als Nachricht von in diesem enblick hoher Bedeutung melde ich Ihnen, daß ein Schreiben

weil die Minister in ihrer jetzigen Lage eine

In dem Traktate von 1785 war

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ihre Aemter nicht beziehen sollten. Als Vorwand wurde angege—¶ ben, daß die Beamten keine Bezahlung verdienten, wenn sie

Phantasie, welche sich in der plastischen Vollendung, der unbe— anderen Beschäftigungen, als den aus ihren Aemtern hervorge—

henden, oblägen. Im Grunde wird damit aber bezweckt, den

kund giebt. Ihr Spiel ist ein äͤußerst fein berechnetes und durch— Beamten den Eingang in die Cortes und damit den Ministern

gebildetes, daher es sich in allen Parthieen gleich bleibt, nie uͤber⸗

ihr kräftigstes Mittel, Einfluß auf diese auszuüben, abzuschnei— den. Der Minister⸗Praͤsident Herr. Gonzalez erkannte sogleich die Gefahr und trieb die Aufrichtigkeit so weit, zu gestehen, daß kein Beamter die Wahl zum Deputirten oder Senator anneh—

men wuede, falls man ihmin jenen Theil seines Gehaltes entziehen wolle. „Wie viele Senatoren giebt es wohl das erforderliche Einkommen von 1500 Piastern nachweisen können, wenn man ihnen einen Theil des Gehalts nimmt, den sie als

Beamte beziehen?“ Ein solches Gestandniß thut am Besten dar,

auf wie schwachen Säulen das Spanische Repraͤsentativ⸗System

gierung bezahlt werden, und wiederum die Beamten derselben als eine den Interessen der Nation feindliche Klasse betrachtet werden. Mit duͤrren Worten erklärte der Minister Gonzalez den Antrag fuͤr eine Verletzung des Rechts, der gesunden Vernunft und sogar der Constitution. Der Minister des in gleichem Sinne, fuͤgte jedoch vorsichtigerweise hinzu, Frage sey keine Kabinetsfrage. Da nun der Antrag mit Stimmen gegen 52 angenommen wurde, so befindet sich das M nisterium, wenn es anders die Cortes nicht auflöst, in dem 5 mit einem Kongresse zu regieren, der gegen die Grundsaͤtze de Rechts, der gesunden Vernunft und der Constitution verfährt. Auch am (ten bot die Sitzung des Kongresses ein lehrreiches Schauspiel von der Sinnesart der Volksvertreter W der September Revolution war es eines der ersten Geschaäfte der Patrioten, die geheimen Papiere der Staats-Kanzlei und de Ministerien durchzusuchen, und vorzüglich auch in den innersten Gemächern des Koͤnigl. Palastes Nachforschungen anzustellen. Auf diese Weise fand man in verborgenen Schränken eine Menge längst vergessener Papiere, die auf die Verfolqungen Bezug haben, denen die Mitalieder der Cortes von Cabix, oder der aus den Jahren 1829 bis 1823 ausgesetzt waren. Gestern nun verlangte Herr Arguülles im Kongresse, die Regierung solle alle diese Pa— piere durch den Druck veroͤffentlichen. Gewiß setzt er damit den Spaniern seiner Epoche ein glorreiches Denkmal; es wird davon zeugen, wie die Einen bestaͤndig gegen Gesetz, bestehende Einrich— tungen und den Thron in Verschwöͤrung waren, und die Anderen zu blinden Werkzeugen einer durch nichts zu bändigenden Reaction dienten. Man muß dem Minister Gonzalez Gerechtigkeit wider— fahren lassen Er erklaͤrte, jene Papiere seyen meistens so per sönlicher und verhaßter Natur, daß sie nur Verachtung verdien— ten. Herr Arguälles aber sagte rund heraus, er habe die Papiere zum Theil abschreiben lassen und Niemand solle ihn an der Her— ausgahe verhindern

Inne ru sbrach

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Stettin, 16. Juni. (Börsen⸗Nachr.) Im Ganzen waren bis gestern Abend 25,281 Ctr. 84 Pfd. Wolle zugeführt, wogegen heute (bis auf etwa einzelne Posten) nichts mehr zu er— warten ist. Das Geschäft hat schon in den vorhergegangenen Tagen un⸗— angenehme Storungen und Unterbrechungen durch Regenwetter er halten, und heute ist dies ganz besonders der Fall; doch war bis gestern Abend der größte Theil der Wolle bereits verkauft, und der Markt wird heute jedenfalls zu Ende gehen. Das Preis-Verhaͤltniß ist dasselbe geblieben, wie schon gemeldet, namlich 5 à 10 Rthlr., in einzelnen Fällen 12 2 15 Rthlr. pr. Ctr. mehr als im vorigen Jahre. Fein mittel Wollen sind verhaältnißmäßig am theuersten bezahlt worden: im vorigen Jahre 52½“ 3 65 Rthlr., in diesem zh ä 80 Rihlr., mittel im v. J. 7 2 50 Rthlr., in diesem 521“ à 57/2 Rthlr., feine im v. J. 75 à 83 Rthlr., in diesem S0 a2 95 Rthlr. Gute Waͤsche und sonstige gute Condition der Wolle haben in vielen Fallen bei sonst gleicher Gute eine beson— dere Erhöhung von 5 à 8 Rthlr. pr. Ctr. bedungen.

Stralsund, 15. Juni. Die Pferderennen von Neu-Vor— pommern haben hier am 21. und 22. Mai stattgefunden, und ist daruͤber ein besonderer ausfuͤhrlicher Bericht auf einem Bogen im Druck erschienen.

Magdeburg, 11. Juni. Die Magdeburg-Leipziger Eisen— bahn -Gesellschaft besitzt gegenwärtig 15 Lokomotiven und 12 Ten der, 6 Personenwagen erster, 21 zweiter und 62 dritter Klasse, 5 Bagagewagen, 2achtraͤdrige Güterwagen, jeder zu 200 250 Ctr.,, 1060 vierrädrige, 12 Fuß lange und 26 kleinere Guͤterwa gen. Das Feuerungs-Material wird in 18 Cokesfen aus Eng— lischen Steinkohlen bereitet, da die auf anderen Bahnen versuchte Heizung mit Holz oder mit Cokes aus inländischen Steinkohlen fuͤr die Verhaͤltnisse dieser Bahn nicht anwendbar gefunden wor— den ist. Die Zahl der fest angestellten Beamten beläuft sich auf 23z. Außerdem werden in den Werkstätten, bet Guterver⸗ ladung u. s. w. fortwährend 230 240 Arbeiter beschäftigt. Im Jahre 1840 wurde die Bahn, welche bekanntlich erst am 18ten August in ihrer ganzen Lange von Magdeburg bis Leipzig eröffnet wurde, im Ganzen von 353,201, und vom J. Januar bis 13ten Mai d. J. von 132,058 Personen befahren. Der Güter -Ver— kehr auf der Bahn nahm erst im Oktober v. J. seinen Anfang, und es sind seitdem, bis zum 15. Mai d. J., 240,3 6!“ Centner und außerdem 346 Equipagen befoöͤr— dert worden. Die Einnahmen betrugen im Jahre 1810 176,396 Rthlr. 20 Sgr. 11 Pf., und vom J. Januar bis 15. Mai d. J. 111,979 Rthlr. 5 Sgr. 6 Pf. Die Gejammt⸗Aus— gaben sind fuͤr das Jahr 1841 zu 265,556 Rihlr. 135 Sgr. ver anschlagt. Auf die Stamm⸗Actien wurde pro 1810 fuͤr die Zeit vom . April ab eine Dividende von 3 Rihlr., oder 4 Rthlr. pro Jahr, gezahlt. Eine sehr bedeutende Vermehrung des Per— sonen und Guͤter⸗Verkehrs auf der Bahn verspricht man sich von der im August d. J. bevorstehenden Eröffnung der Berlin Anhaltschen Eisenbahn in ihrer ganzen Länge. Bereits im vori— gen Jahre sind mit der Direction dieser Bahn die nöthigen Ver— abredungen über die gegenseitigen, in einander eingreifenden Be— triebs Einrichtungen getroffen worden. Hiernach werden suͤr die auf beiden Bahnen zu beföoͤrdernden Guͤter, so wie fuͤr das Reise— Gepäck der von Berlin nach Leipzig oder Magdeburg und um— gekehrt reisenden Passagiere besondere gemeinschaftliche Transport- Wagen angefertigt. Ebenso werden besondere, fuͤr die ganze Strecke von Berlin nach Leipzig und Magdeburg und umgekehrt guͤltige Fahr-Billets gedruckt. Endlich ist auch ein Fahrplan ver abredet worden, wonach täglich eine zweimalige Personen-⸗Beför— derung von Magdeburg und Leipzig nach Berlin und umgekehrt in 7 bis 8 Stunden stattfinden wird.

Breslau, 15. Juni. Bei der hiesigen Universität, welche von Michaelis 1810 dis Ostern 1811 von 631 Studirenden be⸗ sucht wurde, von denen 109 abgingen, sonach 522 verblieben waren,

„fragte er, „welche

sind in diesem Semester 90 immatrikulirt worden, so daß die Gesammtzahl der die Universitaͤt im laufenden Sommer ⸗Halbjahr besuchenden Studirenden 612 betraͤgt. Von diesen zaͤhlt die ka⸗ tholisch⸗theologische Fakultät 173, die evangelisch⸗ theologische Fa⸗ kultät 108. die juristische Fakultät 1023, die medizinische 118, die philosophische 110 Studirende, somit uberhaupt 612, unter diesen 7 Ausländer. Außer diesen besuchen die Univer⸗ sitat, als zum Hören der Vorlesungen berechtiget: 2, deren Immatricularion noch in suspenso ist, ferner 18 Eleven der me— dizinischschirurgischen Lehr⸗Anstalt und 15 Pharmaceuten und Oekonomen, wonach uberhaupt 677 an den Vorlesungen theil⸗ nehmen. Was das Lehrer⸗Personal der Universitaͤt anbelangt, so wirken gegenwartig an derselben: in der katholisch-theologischen Fakultät ordentliche Professoren und l Privat⸗Docent, in der evangelisch theologischen Fakultat 4 ordentliche und 1J außerordent⸗ licher Professor und 4 Privat-Docenten, in der juristischen Fa— kultaͤt A ordentliche und J außerordentlicher Professor und 3 Pri— vat⸗Docenten, in der medizinischen Fakultät 10 ordentliche und außerordentlicher Professor und 7 Privat Docenten, in der phi— sosophischen Fakultat 16 ordentliche und 7 außerordentliche Pro- fessoren und 10 Privat-Docenten. Außerdem ertheilen noch 5 Lek— toren und 7 Lehrer Sprach- und Kunst-Unterricht.

Wiss⸗ nschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. Königliches Theater. Mit der Relle der Magda⸗ lene im „Postillon von Lonjumtan“ hat Dlle. Tucz eck gesiern ihr Gastspiel geschlossen, viel zu früb für die Wünsche des Publitums, die sich bei ihren letzten Darstellungen immer lauter und allgemeiner lund⸗ laben. Es hat sich bewährt, was in diesen Blättern gleich am Abend nach dem ersten hiesigen Debüt dieser jungen Künstlerin in Aussicht estelll wurde: das Interesse an ihren Leistuüngen ist in sortschreitender Zunahme geblieben? bis es in der „Gesandtin“ und im „Postillon“, wo man nicht minder durch ihre anziehende geisiige Lebhastigkeit nud fücwandieit im Spiel, als durch ihren seelen vollen, lieblichen und sein— gebildeten Gesang eingenommen und bewegt wurde zum wiederholten Rufe: Hierbleiben! sich steigerte, der, in solcher Einstimmigkeit und von so anhastendem Applaus begleitet, mehr sagen will, als die Kränze und Blumen, welche vor der Sängerin niederfielen, als sie mit cinigen Danfesworten von dem hiesgen Hublikum Aoschied nahm; Leider hatte man nur zweimal Gelegenheit, sie mit Herrn Mantins zusammen zu hören, zuerst in der Nachtwandlerin und Lann, nach ger Rückfehr dieses trefflichen Sängers von seiner Kunsireise, auf welcher er Überall enthusiastischen Beifall geärndtet hat, gesiern zum letzten⸗ mal im „Postillon“. Die beiden zarten und wohlklingenden Stimmen nit ihrer so goldreinen Intonation, ihrem edlen Vortrage, ihren geschmack⸗ vollen, von aller Ueherladung freien Gesangs⸗ Verzierungen bilden eine Harmonie, wie man sie selten finden wird. In schönster Wirkung zeigte sich dies namentlich in der großen Cadenz Tes Duettes im zweiten Akte des „Postillon“, deren Triller von beiden Seiten mit vollendeter Vir⸗ tuosität Und wahrhaft mustergültig ausgeführt wurden. Aber auch in der bei aller Kunst doch der gesunden, einfachen Naturfrische uicht ent⸗ hehrenden Anmuih und Wahrheit des Spiels, in der leichten Behen⸗ digkeit ihrer Bewegungen, in dem Wechsel von Schalkhafiigkeit und Gemüth besteht ein seltener Einklang zwischen diesem Künsilerpaar. Sollte die Hoffnung sich erfüllen, Dlle. Tuczek bald für längere Zeit wieder in unserer Mitte zu sehen, so würde besonders die komische Dper, in der uns jetzt eine Primadonna fehlt, neues Leben gewinnen; doch auch für den elegischen Gesang würden wir an ihr und Herrn Mantius ein vortreffliches Duo haben. An sieißigem Vorwärtsstreben hat es die Sängerin selbst in der Zeit, die sie hier zubrachte, nicht fehlen lassen; ihre Aussprache, die anfangs noch an Unteutlichleit litt, war in den letzten Vorstellungen fast durchweg klar und vernehmlich; auch läßt sie im Gesange den Ton schon riel welcher ausklingen, als früher, wo er zuweilen etwas spröde abbrach. Während shres hiesigen Aufent— dune, hat Dlle. Tuczek, da sie hier ein ganz anderes Repertoir vorfand, als das, auf welches sie in Wien eingeübt war, unter zehn Rollen sechs erst bier einstudirt; in Folge der vielen Uebungen und Proben war es daher nicht zu verwundern, wenn ihr einmal ein Ton nicht ganz klar angeben wollte, wie gestern in der Arie des zweiten Afts, und doch war die Sängerin so bescheiden, dem lebhaften Bei— fall, den ein solcher Zufall natürlich der sonst so trefflichen Ausführung auch dieser Arie nicht entziehen konnte, mit einer ablehnenden Vernei— gung zu begegnen. Schließlich kann noch bemerft werden, daß Dlle. Tuczek auf dem Königlichen Theater zu Berlin sechzebnmal und auf dem zu Potsdam dreimal aufgetreten ist, und zwar in folgenden

nener, intertssanter Kunsigenuß bereitet; die berühmte Pasta, eine der He⸗ roinen des Italiänischen Gesanges, mit den Namen Catalani, Mali⸗ hran, Grisi auf gleicher Linie stehend, wird am Donnerstag im Opern⸗ hause, theils allein, theils von hiesigen Theater⸗Mitgliedern und von dem Italtäner Gamberini unterstützt, mehrere Scenen in Kostüm aus— führen, unter anderen den ganzen letzten Akt von Rossini's „Othello“. Man wird daher Gelegenheit haben, das plastische Spiel dieser Sän⸗— gerin, welches während ihrer früheren Künstlerlaufbahn in Italien, Frankreich und England fast nicht minder bewundert wurde als ihr Gesang, ebenfalls kennen zu lernen 10.

ueber Strafe und Straf Anstalten, von Sr. Köoͤnigl. Hoheit Oskar, Kronprinzen von Schweden und Nor, wegen. Aus dem Schwedischen uͤbersetzt von A. von Treskow. Mit Einleitung und Anmerkungen von Im. N. H. Julius. Leipzig, Brockhaus, 1841, 8. S. XVI. und 156.

Seit einigen Decennien ist mannigfach die Rede von „Gefängniß⸗ Verhesserung“. Es lasiet auf diesem Begriffe eine, in unserer Alles kritisirenden und weniges nur gründlich zu erforschen geneigten Zeit sebt häufige Ungunst; die nämlich, daß sonst ganz verständige Leute sich etwas ganz Anderes dabei denken, als was wirklich darunter zu verstehen ist. Man bildet sich nämlich ein, ein falscher Philanthropfs mus gehe darauf aus, den Gefangenen in den Straf-Anstalten idre Lage während der Detention so behaglich zu machen, daß die Strafe aufhören würde, Strafe, vielmehr beginnen, eine Annehmlichkeit zu werden, im Vergleich mit den Verhältnissen, in welchen sich der gemeine Mann, der genöthigt ist, sich durch schwere Arbeit seinen Lebensunter— halt zu verschaffen in der Regel befindet. Es gehört in der That kein bober Grad von Weisheit dazu, um einzusehen, daß ein derartiges Be— ginnen höchst widersinnig seyn würde, und dennoch läßt sich nicht leugnen, daß Beispiele davon vorgekommen sind. Ein Bericht über den Zustand der Gefangenen in dem Correctionshause zu Genf vem Jahre 1832, den unser erlauchter Autor anführt, sagt: „Die Züchtlinge hatten vergnügte Gesichter und ihr Aussehen trägt den Stempel der Gesundheit und des Wohlbefindens. Sie haben feine Klage zu füh ren, und worüber hätten sie sich auch beklagen können? Sie sind gut aenäbrt, gut gekleidet, liegen in guten Betten, wohnen in gutgebeizten Zimmern; sie arbeiten weit weniger, als die Freien ihres Gleichen spun müssen, um ihren und der Ihrigen Unterhalt zu verdienen und

haben außerdem zum Zeitvertreib noch das Vergnügen, eine Menge

Begriffe u erwerben, die ihnen früher gänzlich unbekannt waren.“

Die Folgen eineg so augenfälligen Mißgriffs traten bald herter. Es ergab sich nach einigen Jahren ein fortwährendes Steigen , . brechen, und von 121 zwischen 1828 und 1833 aus der , . alt Entlassenen kehrten 34, also fast ein Drittheil, wegen neuer Verbrechen in das Gefängniß zurück.

. . wird jeder Besonnene ausnufen. 7 der än sindet sich aber auch nicht, daß in neuesier Zeit dbnliche Perirrunger