1841 / 170 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Von den 1449 Frauen waren 1462 wegen Verbrechen gegen die Person und 1087 wegen Verbrechen gegen das Eigenthum angeklagt worden. Unter den Ersteren waren 156 des Kinder⸗ mordes, 24 der Vergiftung, 10 des Avortements; von den Letzte— ren M des häuslichen Diebstahls angeklagt.

In Betreff des Alters waren von den Angeklagten: niger als 19 Jahre alt; 127 von 16—21 Jahren; !: 21 25 Jahren; 1443 von 25 30 Jahren; 1070 von 30 35 Jahren; S809 von 35 40 Jahren; 107 von 40 bis 560 Jah ren; zj von 50 60 Jahren; 198 von 60 70 Jahren; *! von 70 80 und 3 von 80 Jahren .

Der Grad der Bildung kann auf die Hand Einfluß ausüben, den nachzuweisen von Nutzen ist klagte konnten weder lesen noch schreiben; 2819 konnten, Yeides nur unvollkommen; 705 lasen und schrieben mit Leichtigkeit und 307 hatten einen höheren Unterricht empfangen.

Was die Beschäftigung der Angeklagten . von den im Jahre 1836 vor Gericht gestellten 1110 3m, e, e. gange; 4523 arbeiteten fuͤr Rechnung Anderer un? = * teten fuͤr eigene Rechnung als Vorsteher einer 2erkstatt oder eines

Etablissements, oder sie lebten von ihren Einkuͤnften

Wir wollen nunmehr den Angeklagten und das Resultat der Anklagen mittheilen

Von den 7858 im Jahre 1839 vor Angeklagten wurden verurtheilt: * zum länglicher Zwangsarbeit, Sos2 zu Zwangsarbeit Sei zum Zuchthause; 2 zum Gefangnitz l 3981 zu Eorrections-Strafen; 30 Kinder den, als nicht zurechnungsfahig, freigesproch in Besserungs⸗Anstalten gebracht

78 we⸗

lungen einen 1397 Ange⸗

, Beides

lebten

vol 1 vor die

die Assisen gebrachten 197 zu lebe

auf gewisse

zur Verbannung

unter 16 Jahren wur—

und zur Erziehung

2 Tode;

21 2 11

1360 von

73* Polizei. Diese Tribunale haben im Jahre Sachen und 196,612 Angeklagte abgeurtheilt. nach gegen das Jahr 1838 eine Verminderung von und I6I2 Angeklagten. Theilt man aber diese Sachen in he e in fiskalische Contraventionen, so findet man, daß im Jahre 183 die Zahl dieser letzteren sich um 3404 vermindert, die der gewoͤhnli⸗ chen Vergehen um 2641 zugenommen hat. Diese entgegengeseßte und gleichzeitige Bewegung ließ sich bereits im Jahre 1838 wahr— nehmen. . . Die gewohnlichen Vergehen umfassen 95 Arten von Verletzun— gen des Gesetzes. In diese Kategorie gehoren zuerst die einfachen Diebstäͤhle, 17,9727 Schläge und Wunden 16,214; Jagdvergehen und Tragen von Waffen 7956; Beschimpfungen und Gewaltthaͤ⸗ tigkeiten gegen Magistrats-Personen, Beamte, Agenten der oͤffent⸗ lichen Gewalt, 396, Vagabundirungen 3316; Austritt aus dem polizeilich angewiesenen Aufenthaltsorte 2920; Betteleien 280; Diffamationen und Injurien 2181. Diese 8 Arten von Verge— hen bilden . (1 pEt. der Gesammtzahl. Die oben angegebene Vermehrung bezieht sich hauptsächlich auf die Diebstäͤhle. Die Klasse der fiskalischen Contraventionen umfaßt neun Arten von Uebertretungen der Gesetze. Am zahlreichsten sind die Contraventionen gegen die Gesetze uber Gewaͤsser und Walder; 73,311 sind gerichtlich verfolgt worden, also Sl pCt. von der To umme aller Contraventionen, 3408 weniger, als im Jahre 1838. Dann kommen die Contraventionen gegen die Gesetze über die indirekten Steuern und uͤber die Zoͤlle; haben 2487, letztere zu 2305 gerichtlichen Verfolgungen Anlaß Die Angeklagten sind nach ihrem Aiter und Geschlechte klas— Bei den 63,275 gewohnlichen Vergehen waren

nämlich 69,585 Manner und 14,299 Frauen,

1839 uber 143, 654

Es ergiebt sich hier⸗ 763 Sachen

gewöhnliche Vergehen und

—— tal⸗

erstere zu

gegeben

sifizirt worden

endlich bei 763 durch Widersetzlichkeit oder Be—

wundungen ng? Beamte oder Agenten der oͤffentlichen Gewalt

schimpfung gegen veranlaßt worden. Das Verhältniß der Zahl der Ruͤckfälle zu der Gesammt—

zahl der auf Verlangen des oͤffentlichen Ministeriums durch die Corrections ⸗Tribunale abgeurtheilten Angeklagten, der einzigen, deren fruͤheres Leben genau nachgewiesen worden, betrug 17 pCt. wie im Jahre 1838.

Die Dokumente, welche vor uns liegen, enthalten noch eine Menge merkwuͤrdiger Thatsachen uͤber die Kriminal ⸗Justiz Frank⸗ reichs. Allein der Platz fehlt uns, sie, wenn auch nur uͤbersicht⸗ lich, mitzutheilen. Wir beschraͤnken uns daher auf die gegebenen Notizen, welche schon an sich fuͤr Staatsmaͤnner, Rechtsgelehrte und Statistiker nicht ohne Interesse seyn durften. Wir werden in einer unserer naͤchsten Nummern eine ahnliche statistische Ueber— sicht von der Eivii-Justiz Frankreichs wahrend desselben Zeitrau— mes geben.

13 J

1841.

. Den 19

lun i

J

Bhri. Hota. Ein eu. do. d0. Prior. Aet Med. IL. pa. Riaenl- do 10. Frior. Act

nerl. Ann. Kiseu!-

do. do. Prior. Act.

Düsa. Elb. Eis. 5

do. do. Prior. Act. kz

8

8e genommen: im Jahre 1838 fand dies be bei 2862 Angeklagten ihn verliehenen Rechte der Milderung fast innerhalb derselben Grän en Gebrauch gemacht

2 1

3

2 Jaher ̃ 1 Jahre 1839 auf 10265 Angeklagte angewendet.

weniger als im Jahre 1838. Von diesen 39 Vexurtheilten wur. den 21 des Mordes, 3 der Vergiftung, 2 des Vatermerdes, 6 im⸗— des Raubmordes, 3 des Kindermordes, J der Brandstistung in ge einem bewohnten Hause, 2 gewaltsamer und anhaltender Seque 6 Martern fur schuldig erklärt.

7

chtung durch Selbstmord; 1 stard vor thenls

1

ven

deren Gunsten die Jury mil 83,884 Individuen chritch be⸗ etheilig Die sagen fiskalischer Contraventionen gerichtlich de betheiligt. Die wegen fsiskalischer E J

gi, . . s 83,887 Mannern und

langten 196,758 Individuen bestanden aus

22,871 Frauen Was das Alter der wegen gewöhnlicher

Die Zahl der Angeklagten, zu Inde Umstände geltend gemacht hat, hat nicht merklich bei 2775, im Jahre 1839

gell Die Assisen haben von dem ihnen 26 22 Alter sich 9421 von 16 bis 21 Jahren,

i989 Angeklagten konnte

statt ergehen von denjenigen deren h gena

165 Jahren Das Alter von

ten betrifft, so waren weisen ließ, 3534 unter 635,940 uͤber 21 Jahre nicht bestimmt werden 5 Die Zahl der durch nen beträgt 23,862, d h Jahre 18538 statt, in

im Jahre 1837 haben sie zu Gunsten on 889 Angeklagten die Strafe um zwei Grade gemildert; im 1838 wurde diese doppelte Milderung auf 935 und im die Corrections-Tribunale Freigesproche— 1215 pCt. Dies Verhaͤltniß fand auch

39 Angeklagte sind zum Tode verurtheilt worden, all den Jahren 1834 bis 1837 war es da—

zegen 15 und 14 pCt Von 166,780 Angeklagten und 15,289 zum Gefängniß verurtheilt. die Correctionshaäuser gebracht;, unter polizeiliche Aufsicht gestellt, Forst⸗Gesetze vergangen,

wurden 120,719 zu Geldstrafen 724 Kinder wurden in junge Vagabunden wurden und 15, welche sich gegen die wurden nur verurtheilt, das gestohlene Holz zuruͤckzugeben oder die in der Naͤhe der Forsten errichteten Gebäude wieder abzubrechen. .

Die Dauer der Gefängniß⸗ Strafe oder die Einsperrung in ein Correctionshaus betrug bei 5784 Verurtheilten weniger als 65 Tage; bei 13,525 von 6 Tagen bis zu einem Monat; bei 15,165 von einem Monat bis 6 Monate; bei z9y07 von 6 Mo⸗ naten bis zu einem Jahr; bei 867 mehr als 2 und weniger als 3 Jahre; dei 646 53 Jahre; 200 mehr als 5 und weniger als 16 Jahre, und endlich bei 45 Angeklagten 10 Jahre.

Die Appellationen haben die in der ersten Instanz ausge— sprochenen Urtheile nur wenig modifizirt, und nur 765 Angeklagte sind durch die Appellationsgerichte von dem in der ersten Instanz gegen sie gefällten Urtheilen freigesprochen worden. Die angegrif— fenen Urtheile beliefen sich auf 6883

in Verbindung mit

ation untergebener Personen und zwar 2

Bei 13 dieser 39 Verurtheilten wurde die Todesstrase in

hentllangliche Zwangsarbeit verwandelt; 3 entzogen sich der Hin⸗ der Vollziehung des Ur

2795

alu ob

wie Zahl der Freigesprochenen beträgt S vet zmmtlichen Angeklagten. Im Jahre 1838 wurden 36 pet und in Jahre 1837 37 pCt. freigesprochen . ;

32 Angeklagte sind nur mit der durch das Gesetz vom 9 September 1835 vestimmten einfachen Majorität von sieben Stim men unter zwölf fuͤr nicht schuldig erklärt und d Assisen haben von dem ihnen durch jenes Gesetz verliehenen Nechte, ö Sache auf eine andere Session zu verschieben, nur in? Fallen 6 ebrauch gemacht. Von diesen 7 Angeklagten wurden 4 wie das erstenal don der Jury freigesprochen, Andere, die von der ersten Jury fuͤr schuldig erklärt worden, von der zweiten fuͤr nicht schuldig erkannt.

Die größere Zahl von Freisprechungen ö wegen Empörung zur Folge gehabt, wobei auf 1 . 5 Freigesprochene kommen; bei dem Verbrechen wegen Betruges alls, ? e, , k en, ,, ö . . . . ö befanden sich 1749 im Rückfall , . , wegen Brandstiftung in n als , Jahr. 1x3 . Das Verhaltnis der n, . r,, g. . S läden Rückfälle zu der G , n,. der Angeklagten betrug im Jahr ) 3 . . . dennoch lge hat 1838 22 pCt Jahre S339 eiwas mehr als 22 pEt lbsicht zu dt , m. durften Winke fuͤr Unter diesen, wegen Ruͤckfalls Angeklagten waren den , ,, , . Die Jury dagegen her nur einmal und zwar . , . . . . Anklagen mehr Festigkeit gezeigt, Freisprechun⸗ famirenden Strafen ver urt heilt ̃ . . ö , 695. in des Mordes Angeklagten betrugen nur 21 pCt; wer 166 dreimal; 69 viermal 39 fünfmal; 4. sec . zehnmal ve j urtheilt worden; 188 waren fruͤher zu Zwangsarbeiten, 101 zum

Zuchthaus; 557 zu mehr als einjährigem Gefaͤngniß; 903 zu ein.

Diebstahl nur 28 pCt., wegen Meuchelmord nur 29 und

dvers er fuhr dieses Verbrechens nur 30 pet.; einjahr ef u ein.

, , ; jahrigem oder weniger als einjährigem Gefängniß oder nur zu einer Geldstrafe verurtheilt worden.

n (an Ba Nachahmung von Privatschriften nur 39 pEt.; wegen Ver Von den 1749 wegen Ruͤckfalls Angeklagten sind 268 frei—

2 pCt gesprochen und 1481 verurtheilt worden. 10 wurden zum Tode, 58 zu lebenslaäͤnglicher Zwangsarbeit, 467 zu Zwangsarbeit auf 4 * z 5 3 Mork 1 bestimmte Zeit, 333 zum Zuchthaus, l zur Verbannung, 1 zum Gefaͤngniß, 588 zu mehr als einjaͤhriger und 53 zu weniger als zinjähriger Einsperrung verurtheilt . Die wegen wiederholten Verbrechens gegen die Person An— geklagten betragen 17 pCt., 1 brechens vor Gericht Gestellten 32 pCt. Von den wegen ick falls Angeklagten sind 60 des Mordes wegen, 26 wegen Todt— schlaas und 1300 wegen Diebstahls gerichtlich verfolgt worden.

Di jedem

Die des wiederholten Diebstahls Angeklagten werden mit Je

21 die e die

ö z 1

zen die Anklagen 1660 klagte

Der dritte Theil des

Ana 41ngt

855 falschen Wunde 1 Tod nuͤtzliche hat

die

wegen und

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aber zu

r Resultate ten, el

und

8en wegen wegen . h salschung von Handels-Dokumenten nur 3 Von 100 angeklagten Frauen sind 40, von nur 35 freigesprochen worden. . Die Unterdrückung der Anklage ssion) ist inger die Angeklagten sind. Die Assisen haben von adten unter 25 Jahren 34 pCt. freigesprochen; von 10 Jahren 35 pCt.; von denen von 40 60 von denen uͤber 60 Jahre 40 pCt. . Der Einfluß der Bildung der Angeklagten auf die Freispre— hunz läßt sich gleichfalls verfolgen. Von den Angeklagten, die der lesen noch schreiben konnten, wurden 32 freigesprochen. von ah, die Beides unvollkommen verstanden, 38; von 160, die so viele andere Kenntniße besaßen, daß sie ihnen nuͤtzlich seyn konn

100 Mannern

sicherer, je den Ange—⸗ denen von Jahren 38

rene

ö

pat.;

. die zum erstenmal wegen dieses Ver⸗

.

6, von 100, die einen hoͤheren Unterricht erhalten hatten, 5* Außerdem haben die Assisen uber 530 Angeklagte in contn na iam Verdammte entschieden, die bei 70 Anklagen betheiligt waren; von diesen wurden nur 12 freigesprochen, 27 zum Tode verurtheilt; 2 zu lebenslänglicher Zwangs-Arbeit; 218 zu Zwangs— Arbeit auf bestimmte Zeit; 170 zum Zuchthause und 1] zu Cor— rections⸗Strafen. . Die vor die Assisen gebrachten 3199 Anklagen wegen Dieb— stahls umfassen 52Wtz gewohnliche Diebstähle (39 weniger als im Jahre 1838). Von diesen 5286 Diebstählen sind 396 versuchte und 1890 ausgefuͤhrte Diebstähle In Bezug auf 317 dieser Verbrechen ist es nicht moͤglich gewesen, auch nur annähernd den Werth der entwendeten Sachen festzustellen. Die ubrigen 4573 repraäfentiren einen Total⸗Werth von 1,737,393 Fr., dies giebt im Mittel 380 Fr. fuͤr jeden Diebstahl. Jedes in die Anklagen die— ser Art verwickelte Individuum hat einen mittleren Gewinn von 02 Fr. gehabt. Der Gewinn jedes Diebstahls im Jahre 1836

1

zahre zahlreicher als die, welche dieses Verbrechens halber noch keine Bestrafung erlitten haben. ; , . Die Zahl der im Jahre 1839 vor das Zu ch tp 19 zn 6 richt gebrachten Anklagen wegen Ruͤckfalls betrug 1 öl; im Jahre 1838 nur 19,258. Von diesen sind im Laufe des Jahres 56h zwei,, drei bis zehnmal, theils durch denselben, theils durch einen anderen Gerichtshof gerichtet worden. Diese wiederholten . z z ; * * . . gerichtlichen Verfolgungen gegen dieselben Individuen haben oft den Austritt aus dem den unter polizeilicher Aufsicht Stehenden an esenen Gebiete zum Gegenstande gewiesenen Gebiete zum Gegenstande. Qs ist von * *in bemerken, daß diese Angeklagten so oft in die statistisc . eingetragen werden mußten, als ein ,,, . . den ist; es folgt daraus, daß die Zahl der ruͤckfalligen Verbrech ; 2568. in der Wirklichkeit aber nur 10,661 betraͤgt. scheinbar 12,568, in der Wirklichkeit . 6lä8 wegen Ruͤckfalls Angeklagte waren vor 4 ü , verurtheilt worden, 2630 zweimal, 1419 dreimal ö fen ö. 5i5 fünfmal, 996 sechs- bis zehnmal— 698 waren fruͤher z

betrug nur 341 Fr.; im Jahre 1837 nur 208 Fr. und im Jahre 338 nur 250 Fr ö.

Die Assisen haben uͤber 23 Vergehen der periodischen, 18 der nicht periodischen Presse, und uber 21 politische Vzr gehen zu ent, (heiden gehabt. Diese 62 Sachen betrafen 103 Angeklagte, von enen 73 freigesprochen, 27 zum Gef angniß, und ? ur zu einer Geldstrafe verurtheilt worden sind. Die Assisen der Seine haben in Deittel dieser Anklagen, namlich 18 Preß⸗Vergehen und; volitische Vergehen, abgeurtheilt freigesprochen worden.

es Berichts uͤber die Verwaltung der Kri

Der zweite Theil d

minal⸗Justiz enthält die Arbeiten der Tribunale der Corrections

zwei Drittel der Angeklagten sind

4 1286 durch Diebstahl, bei 1985 durch

Zwangs-Arbeiten, 58 zum Zuchthaus, 3156 R mehr e rigen Gefaͤngniß und 8130 zu geringeren Strafen ve h

worden. JJ Die erste Verurtheilung war gegen 6016 des , schweren (qualisié) Diebstahls Angeklagte nn,, , ö 1 r 9 1 82a 417 9⸗ gegen 2917 wegen Vagabundirens und Bettelei; ien . gen Schlägerei und vorsaͤtzlicher Verwundung; 6. e. n Empörung und Beschimpfung der Beamten und ö oͤffentlichen Gewalt; gegen 444 wegen Betruͤgerei un. ,.. ö. des Vertrauens. Die letzteren Vorladungen waren bei . ch . angewiesenen Gebiete, bei Vagabundiren oder Bet— r Ver⸗

den Austritt aus dem ihnen polizeilich

teln, bei M2 durch absichtlich beigebrachte Verletzungen ode

Es ist von Wichtigkeit zu

mauer der Stadt wohnende Pränumerant erhäl

259 FI 210 FI 600 Mr 1066 Alk

1218t 300 Fr 100 F! F! (C Thlr.

100 Thlr.

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nI. Fus

Pasnivo

083ter

Neue Anl. 2

Hamburg, 1 J

Engl. Russ. 1077/. ondon, 12

ö 1 c ch Sonntag, 20. Im Opernhause Oper in 5 Abth., Musik von Auber Pe der Plätze: Ein Platz in Ranges 1! RNtihlr. 10 Sgr. ꝛc. Im Schauspielhause: Maria Stuart Hoftheater zu Braunschweig: Mortimer, als Gastroll Im Schauspielhause: Zum erstenmale

Trauerspiel

Juni.

Preise * ö

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Hoͤfler,

Montag, 21. Juni. Patkul, politisches

wiederholt: in 5 Udlufzugen von C. Gutzkow

st e d h k

Sonntag, 20. Juni. Der Talisman. Posse mit Ge in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von 2. Müller. Montag, 21. Juni. (Dreiundzwanzigste Italiänische Vorstellung.) II barbiere (C hera huffa in 2 Atti. Rossini.

13 E or rchester⸗Loge Rtölr Plaͤtze: Ein Platz in der 9Orchester Loge l NRthlr des ersten

di Seviglia. del Mastro Preise der len, Ein Platz in den Logen und im Balkon

1

10 Sgr. Ranges 1 Rthlr. ꝛc.

An die Leser.

vierteljährliche Pränumeration beträgt 2 Rthlr. Preuß Bestellungen für selbst (Friedrichs innerhalb der

il

1 Cour. Berlin Straße Ring⸗ das Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem angegebenen Datum, frei ins Haus gesandt. Auswärtige, des In- oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen rechtzeitig bei den resp. Post— Aemtern; wer dies versäumt, kann nicht mit Gewißheit die Nummern erwarten, die vor der hier eingegange⸗ nen Anmeldung erschienen sind. Für einzelne Nummern des Blattes ist der Preis Sgr. Verantwortlicher Redactenr Br. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Die taats⸗Zeitung für das Inland. werden in der Expedition Nr. 72) gemacht und jeder

——

91 .

ischt Staats

Allgemeine

f 3. .

Berlin, Montag den istn Juni

Amtl. Nacl Frankreich

Finanz⸗Minißfter. Erxpedition von Tekedempt. Briefe aus Paris.

mischtes. nicht chie. Dinge. zroßbrit. u

Unterh

r die

Bl

vor den Pairshof. Zur allgemeinen Charakteristik der gegenwärtigen Lage der

YB u hb alèt.

Pairs⸗Kammer. Die Geistlichkeit Nachrichten aus Algier. Näheres die Schweizer-Kolonie bei Bona. Ver⸗ (Der Didier'sche Prozeß kommt Stellung der Geistlichkeit zur Juli-⸗Monar—

r.

Paris. der

und

über

icke auf den Orient.) ö . . Irl. Oberh. Bill zur Beschränkung der Todesstrafe. Bill über die Entscheid. streitiger Wahlen. London.

Korngesetz

barlaments-Auflösung und die Wahlen.

Lord J. Russell und Lord Palmerston als Parlaments⸗Kan⸗

Graf Granville's Urlaub. Aufschub des Urtheilspruchs

Leod's Prozeß und Erklärung des Präsidenten der Vereinigt.

2

chiffs

ta⸗Staaten.

8

Ertrag des Sutherlandschen Konzerts zum Besten der Rettung von Passagieren eines gescheiter⸗

Vermischtes. . Fortdauernde Kriegs-Rüstungen der

in Neu⸗Fundland.

aag. Rückkehr des Prinzen und der Prinzessin von Ora⸗

Freudiger Empfang des Königs im Niederländ. Limburg.

1 3

er der

Rom.

Spanien.

fälle in Ca alle in Ca

Königin. Vormundschafts⸗Frage. D

K

lürtei.

5 *

rüsfel. Baron Stassart reicht seine Dimission als Groß⸗— Freimaurer ein. ĩ Schreiben

zundesst. aus Dresden. Der Herzog von Anhalt-Deßau nach Neapel abge⸗

rof. Wagner nach München berufen.

Brief aus Madrid. (Antrag im Kongreß über die Vor—

rtagena, und im Senat über den Gesundheits⸗Zustand der

onstant.

. Absendung des Fermans an Mehmed Ali.

3uland. die Berlin⸗

Sr. Majestät

z über

bild Sr. Maj. des Hochseligen Königs

Berlin. Allerhöchste Bestätigungs-Urkunde des Statuts für

Frankfurter Eisenbahn⸗Gesellschaft. Magdeb. Rückkehr

und der Königl. Prinzen von Sommerschenburg.

Sommerschenburg. —Königsberg. Aufruf, das Stand— z betr. Stettin. Schluß⸗

Bericht über den Wollmarkt.

Verein für 4 K Smyrne.“ Lit.

s ; hardt vor

9 921

zosen, Nitter

ö mit

dem

Stern; dem K. rath und Geheimen Staats- Offizial von Lebzeltern den Rothen Adler⸗-Orden zweiter Klasse; dem K. K.

gferdezucht und Pferdedressur. Wettrennen

(Friedrich Gi⸗

on Francisco de Paula. Presse.) Näheres über den Aufstand in Mesopotamien.

Syrien. Beirut. Rachrichten aus dem „Journ. de

Stettin. Wollmarkt. Wiss. K. u. Leben und Lieder von PJaulus Ger

Inland. rigl. Theater. w Ldangbecker

m

ntliche Rachrichten.

1

2.

ages. aͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruht.

esten Architekten Sr. Majestaͤt des Koͤnigs der Fran⸗ Fontaine, den Rothen Adler— K. Oesterreichischen Wirklichen Hof⸗

Oesterreichischen

Legations-Secretair von Wallenburg in Athen, den Rothen

Adler⸗Orden Kasse zu Koͤl Ehrenzeichen

dritter Klasse; so wie dem bei der Regierungs⸗Haupt— n angestellten Kassendiener Bahr das zu verleihen, ferner

Den Geheimen Bergrath von Dechen zum Berghaupt

mann und Direktor des Ober-Berg-Amts fuͤr die Nieder⸗Rheini⸗

schen Provinzen in Bonn; Den Ober-Bergrath von Oeyenhausen zum Geheimen

Bergrath und vortragenden Rath im Finanz

Ministerium, und

Den Ober-Bergrath Fulda zu Bonn zum Geheimen Berg

rath zu erner

Heute w dasselbe

ben;

men.

ðird das 9te Stuͤck der Gesetz-Sammlung ausgege— enthält: unter

Nr. 2167. die Allerhoͤchste Kabinets-Ordre vom 24. April d. Jd., betreffend die Bewilligung der Stempelfreiheit fuͤr die

Gesuche und Verhandlungen wegen Befreiung von

den Landwehr⸗Uebungen;

. das Statut der Berlin-Frankfurter Eisenbahn-Gesell⸗

chaft mit der Allerhoͤchsten Bestaͤtigung,t Urkunde

f

vom 15. Mai d. J.

und der darin allegirten Aller—

hoͤchsten Kabinets-Ordre vom 28. Maͤrz 18310; 2169. das Allerhoͤchst vollzogene Privilegium vom 17. Mai

D

J. zur Ausgabe von proc. auf den

Allgemeine

der unsrigen so uͤberlegen war.

Inhaber

lautenden Obligationen im Gesammt-Betrage von

l

00,000 Rthlr. fuͤr die Stadt Thorn; und

den Allerhoͤchsten Kabinets-Befehl vom 30. Mai d. J. uber die Rechtsbestaͤndigkeit der von Stadt und Land⸗Gemeinen im Herzogthum Westphalen bis zum

Schlusse des Jahres 1839 durch die

Vertreter der⸗

selben abgeschlossenen Rechtsgeschaͤfte. Berlin, den 21. Juni 1841.

Deb

Angeko Gouverneur

von Neu⸗Strelitz.

Ab gle re

its-Comtoir der Gesetz-Sammlung.

mmen: Se. Durchl. der General-Lieutenant und von Luxemburg, Prinz Fried

ist: Se. Durchl. der General⸗Major und Comman—

deur der sten Landwehr-Brigade, Fuͤrst Wilhelm Radziwill,

nach Havelbe

rg.

Zeitungs-⸗Nachrichten

Paris, begann die Di

.

Frantrecch.

15. Juni. In der gestrigen Sitzung der Pairs⸗Kammer 6kussion eines von der Deputirten Kammer adoptirten

rich zu Hessen,

Orden zweiter Klasse

W W

Gesetz⸗Entwurfes, betreffend das Verbot, neue Waoren auf dem Wege der Versteigerung zu verkaufen. Der Siegelbewahrer vertheidigte den Entwurf gegen mehrere von der Pruͤfungs-Kommission bean tragte Amendements desselben. Der Conseils-Präsident, Marschall Soult, war in dieser Sitzung anwesend. Der Graf Daru, Berichterstatter der von der Pairs-Kammer mit der Pruͤfung des Gesetz-Entwurfs über die außerordentlichen Arbeiten beauftragten Pruͤfungs-Kommission, wird heute oder morgen seinen Bericht vorlegen. Die Minoritaäͤt der Kommission war der Ansicht, daß der Entwurf mehrere Modificationen erfahren muͤsse. da⸗ jorität aber theilte diese Meinung nicht, deren Annahme der Re gierung die groͤßten Verlegenheiten bereiten koͤnnte. Der Kom— missions Bericht erklärt sich demzufole zu Gunsten des Gesetz Entwurfs. Doch sind in jenem die Einwürfe der Minoritäͤt foͤrmlich aufgefuͤhrt.

Die Geistlichkeit und die Vertreter ihrer Interessen rufen

Die NM

.

Wehe uͤber Herrn Humann, weil er die Kloͤster zur Zahlung der

vI 9 von der

Grund—

Grund-, Moͤbel- und Fenster-Steuer herbeiziehen will, sie sich bisher groͤßtentheils faktisch frei zu halten gewußt haben. Es ist zu erwarten, daß sich der Finanz-Minister durch jenes Zetergeschrei nicht wird abhalten lassen, die fragliche Maßregel durchzusetzen Wenn in der moralischen und gesellschaftlichen Verfassung Frankreichs Gruͤnde liegen, die Kloͤster zu dulden, so haben diese doch nichtsweniger als einen Anspruch auf Privile— gien, welche ihre oͤkonomische Existenz zum Nachtheile der Masse der Steuerpflichtigen erleichtern und ihre Vermehrung beguͤn— stigen. .

Das Dampfboot „le Grégeois“ hat einige Nachrichten uͤber die Expedition nach Tekedempt mitgebracht. Sie melden unge— faͤhr Folgendes: „Die Expeditions- Kolonne, welche am 18ten

von Mostaganem aufbrach, durchzog ein von Ebenen und Ber,

gen begraͤnztes herrliches Land und traf auf einer furchtbar schlech— ten Straße, die den Marsch sehr verzögerte, am 24sten in Teke dempt ein. Es wurde nicht eine einzige Razzia gemacht, die Be— voͤlkerungen flohen bei unserer Ankunft, und die Kavallerie, welche ihre Pferde mit Lebensmitteln beladen hatte, war nicht im Stande, sie zu verfolgen. Die Proclamationen des General Bugeaud ha ben nicht den geringsten Eindruck hervorgebracht; er mußte alles unterwegs niederbrennen, weil er keine Unterwerfung fand. Nach den Befehlen des Emir sollte der Gouverneur von Tekedempt die Stadt raͤumen; er ließ bei Annäherung der Franzoͤsischen Trup— pen Feuer in dieselbe werfen; die Kolonne zerstoͤrte das Fort, und was das Feuer noch nicht verwuͤstet hatte. Abdel— Kader, der seine Truppen im Gehoͤlze von Makta konzentrirt hatte spielte eine ganz passive Rolle; er blieb, ob er gleich beinahe 20,000 Mann hatte, weit vom Schlaͤchtfelde entfernt. Auch der Marsch nach Mascara wurde nur durch die naturlichen Hinder— nisse muüͤhsam, denn der Emir hielt sich stets entfernt genug. In Mascara wurden 2000 Mann gelassen, die sogleich Anstalten zur Vertheidigung des Ortes, so wie zur Errichtung von Kasernen,

Hospitälern und Magazinen trafen; sie sind auf 2 Monate mit

Lebensmitteln versehen, und es scheint, daß der General-Gouver⸗

neur die dauernde Besetzung dieses Platzes definitiv beschlossen hat; in diesem Falle wuͤrde Mostaganem das Entrepot von Mas— cara, wie Philippeville das von Konstantine, werden. Auf dem Ruͤckwege von Mascara nach Mostaganem vertiefte sich die Ko lonne in die Gebirge, die den Sigg von Habrah trennen. Abdel⸗ Kader hatte alle Vorkehrungen getroffen, um sie auf die— sem Punkte anzugreifen, und der General Bugeaud be ging den Fehler, der sich in Algier so oft wiederholt, daß er die Arriére-Garde zu sehr schwaͤchte. Wenn eine Kolonne zuruͤckmar⸗ schirt, ist stets die Arriere-Garde dem Angriff ausgesetzt; Gene ral Bugeaud hatte dem General Levasseur indeß nur 13500 Mann gelassen, die, von der Haupt-Kolonne getrennt, sich 3 Stunden lang gegen 8000 Mann vertheidigen müßten, von denen sie um. zingelt waren; es bedurfte der ganzen Tapferkeit unserer Truppen, der Geschicklichkeit des Generals und des Beistandes der Artille⸗ rie, um einem Feinde zu widerstehen, dessen Zahl und Stellung r Es sollen bei diesem Gefechte 106 der Unsrigen kampfunfaͤhig geworden seyn. Zwei Capitaine sind unter den Gefallenen. Das Gros der Truppen, welches am Ge, fechte nicht Theil nehmen konnte, zeichnete sich durch seine Ge— duld und Ausdauer aus. Am zten Nachmittags kehrte die Ko— lonne erst nach Mostaganem zuruͤck. Am 4ten ging der Herzog von Nemours nach Algier ab; vielleicht erhalten wir auf diesem Wege genauere Berichte. Der General Bugeaud beschloß, am 10ten sich nach Mascara und Saida zu begeben.“ Der Toulonnais meint, der Zweck der Bugeaud'schen

verwendet und in Zeit von 25 Jahren zuruͤckgezahlt Wenn die Kolonisten bei ihrer Ankunft gesunde und bequeme Wohnungen finden, werden sie vor den nachtheiligen Einfluͤssen des Klima's gesichert seyn, und unmittelbar an die Bearbeitung des Bodens gehen konnen. Zuerst sollen nur Schweizer zu dieser Auswanderung zugelassen werden, spaͤter aber auch P Deutsche und Elsasser.

Bauten werden.

Nemours wird auch der Herzog von Frankreich zuruͤckkehren.

Mit dem Herzog von Aumale aus Algerien nach Ein Journal bemerkt, es sey nicht möglich, daß der dama lige Herzog von Orleans mit Didier persoönlich in Verbindung gestanden haben koͤnne, da der Prinz damals gar nicht in Frank— reich, sondern in Palermo war. Der Englische Botschafter, Lord Granville, hatte gestern fruͤh mit dem Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten eine lange Konferenz. Wie man behauptet, waren die neuesten Er— eignisse auf der Insel Creta dieser diplomatischen Besprechung nicht fremd, da sofort auf telegraphischem Wege Befehle nach Toulon abgeschickt worden sind, die Ausruͤstung der Flotte zu be— schleunigen, welche unter dem Kommando des Admirals de la Susse nach den Gewaͤssern der Levante unter Segel gehen wird Der Baron Kisseleff, Russischer Geschaͤftstraͤger in Paris, schickte vorgestern mit einem Courier sehr dringende Depeschen an den Grafen Pahlen nach Karlsbad ab. Wir lesen in Galignani's Messenger: „Aus einer ge— schaͤtzten Quelle vernehmen wir, daß die Mission des Sohnes des Herzogs Decazes nach St. Petersburg (wohin er vor eini— dem Franzoͤ⸗

2 orientalische

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gen Tagen abgereist) keinen andern Zweck hat, als sischen Botschafter Depeschen in auf die Frage zu uͤberbringen.“

Der Erzbischof von Paris hat dem Minister der oͤffentlichen Arbeiten Vorstellungen daruͤber gemacht, daß die Regierung die von ihr bezahlten Arbeiter auch an Sonntagen und Festta— gen arbeiten lasse. Ohne Zweifel wurden in Folge der Verwen— dung des Praäͤlaten die Arbeiten an den Fortificationen am vo— rigen Sonntag und am Frohnleichnamstage eingestellt.

Paris wird seit einigen Tagen von Soldaten aller Waffen— gattungen durchzogen, die auf Urlaub hier sind. Man folgert daraus, daß die Regierung auch nicht die entferntesten Kriegs besorgnisse mehr hege.

Es ist sicher, daß der beruͤhmte Tenorist Rubini nicht mehr auf der Scene erscheinen wird; er hat alle Engagements⸗Anerbie⸗ tungen abgelehnt. Herr Dormois, Direktor der Italiaͤnischen Oper in Paris, ist nach Italien abgereist, um einen neuen Tenor anzuwerben.

Bezug

ö Böͤrse vom 15. Juni. Obschon man dem Geruͤcht von einer Vertagung der projektirten Anleihe auf das naͤchste Jahr allgemein keinen Glauben schenkte, so trug dieses Geruͤcht bei Er oͤff nung der Boͤrse doch dazu bei, die Preise der Franzoͤsischen Renten zu unterstuͤtzen. Allein von zwei Uhr an draͤngten sich neuerdings Anbietungen und bewirkten einen Ruͤckgang der Preise Man schien nunmehr im Gegentheil zu glauben, daß das Anle hen in einigen Tagen negozirt werden und die betreffende Anzeige an einem der ersten Tage des nächsten Monats erlassen werden wuͤrde.

tt Paris, 15. Juni. Das Vorhaben, die in der Didier schen Sache kompromittirten Journale vor den Pairshof zu stel— len, ist in dem vorgestern gehaltenen Kabinets? Rathe beseitigt worden. Die Mehrzahl der in dieser Angelegenheit vertraulich zu Rathe gezogenen Pairs hatte sich gegen die ministerielle An sicht erklärt, und der Kanzler, Baron Pasquier, soll sich sogar auf das Bestimmteste dahin geaͤußert haben, daß er den Pairs— hof in dem fraglichen Prozesse fuͤr inkompetent halte, und daß er, falls die Regierung bei ihrem Vorsatze beharre, dieser Ueberzeu— gung gemäß sprechen und handeln werde Unter solchen Um— staͤnden konnte die Regierung ihrem Plane keine Folge geben, ohne sich beinahe mit Gewißheit der schwersten Niederlage auszu— setzen, obgleich sie den Grafen Mols und die nicht unbedeutende Zahl von Pairs, welche gewoͤhnlich seiner Autoritaͤt folgt, auf ihrer Seite hatte. Der Pairs-Kammer dagegen hätte nichts po— litisch vortheilhafter seyn koͤnnen, als die Gelegenheit, durch eine Inkompetenz -Erklaͤrung ihre richterliche Gewissenhaftigkeit und ihre moralische Selbststaͤndigkeit zu bewahren. ,

Seitdem die passive und schweigende Opposition der Geist⸗ lichkeit gegen die neue Ordnung der Dinge in Frankreich mit dem vorigen Erzbischof von Paris Herrn von Quelen ihren unbeugsamen Chef verloren hat, machen sich nach und nach einige

Expedition sey nicht erreicht worden. Die Araber heiße es hätten Mascara wieder nehmen wollen und den Franzosen einen ziemlich bedeutenden Verlust beigebracht, den man auf 8 Todte und 120 Verwundete schaͤtze. Zu Mascara ist eine Garnison ge— lassen worden, die man bald wird verproviantiren muͤssen. Die Kabylen hatten aus dieser Stadt alle bewegliche Habe mit sich genommen. Die Hospitaͤler sollen uͤberfuͤllt seyn. Das sey das Haupt-Resultat. Der Herzog von Nemours, der bereits in Algier eingetroffen ist, erwartet dort seinen Bruder, den Herzog von Aumale, um mit demselben nach Frankreich zuruͤckzukehren.

Als der General Bugeaud in Ued-Menesa eintraf, erhielt er die Antwort auf eine Proclamation, welche er einem freige— lassenen Gefangenen uͤbergeben hatte. Diese Antwort lautete: „Die Unterwerfung der Araber wird durch ein Pferd ohne Schwanz dargestellt, dieses Pferd ist in unseren Bergen unbekannt, wir werden es Dir schicken, wenn unsere Stuten es geworfen haben.“

Fruͤher schon (vergl. einen ausfuͤhrlichen Art. daruͤber in der „Staats-Ztg.“ d. J. Nr. 83.) ist gemeldet worden, daß die Re— gierung mit Herrn von Stockmar wegen eines Colonisations— Versuches in groͤßerem Maßstabe in der Umgegend von Bona unterhandle. Der Constitutionnel versichert jetzt, daß diese Sache dem Abschlusse nahe sey, und daß der Traktat wegen An— siedelung von mehreren Tausend Schweizern in Afrika nächstens die Koͤnigliche Sanction erhalten werde. Zur Ausfuͤhrung des Planes soll eine Anleihe von 400,000 Fr. jährlich auf sechs Jahre zugestanden worden. Dieses Geld soll zur Ausfuhrung ländlicher

U

Zeichen versoͤhnlicher Gesinnung in der Kirche bemerkbar. Ob sich in diesen Symptomen, wie man vermuthet, ein direkter Ein— fluß Roms aͤußert, mag dahin gestellt bleiben. Thatsache aber ist es, daß der, ultramontanischen Sympathieen zugethane Theil des

Klerus sich vorzugsweise zur Annaherung an die Juli-Monarchie

bereit zeigt, während die Anhaͤnger des Gallicanismus mehr in ihrer theils feindseligen, theils wenigstens zuruͤckhaltenden Stellung verharren. Das Hauptorgan der streng Roͤmischen Gesinnung l'Univers, muß gerade zu den dynastischen Blättern gezaͤhlt wer⸗ den, waͤhrend die wortgewandteste Verfechterin der Gründsätze der gallicanischen Kirche, die Gazette de France, dem Hause Orleans und der gegenwärtigen Staats-Verfassuna bekanntlich einen Krieg auf Leben und Tod macht. Es steht nicht zu bezweifeln, daß die Regierung einen großen Werth auf jenes Entgegenkom— men legt, und daß es zumal dem Hofe nicht an gutem Willen fehlt, das Wohlwollen der Kirche in immer groͤßerem Maße auf sich zu lenken. In diesem Sinne ist freilich schon Manches ge⸗ schehen; allein es sind großere Zugestaͤndisse als die bisherigen erforderlich, um die Kirche zu überzeugen, daß sie bei einer etwaigen dritten Restauration nicht viel gewinnen wuͤrde. Aber die gesammte liberale Presse wacht mit Argusaugen über jede

Bewegung, welche die Geistlichkeit wieder in den Besitz eines

Theils des seit 1830 verlorenen Bodens bringen könnte, und es

ist schwer, es wuͤrde selbst gefährlich seyn, gegen ihre einmuthige

Stimme die Wiedereinsetzung der Kirche in ihren vorigen Stand zu augenscheinlich zu betreiben. Die ganze heutige Lage Frank⸗