1841 / 172 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

26,147, 439 Fr 24, 131,053 JJ 19, 913,750 d . 1832. . . 20,380, 108 v ; 1833 26, S9, 337 1834. .. 27,6583, 924 1835 .. 29018, g2 1836 ... 29,593, 380 1837 30, 86 l, 156 1838... 31, 862 970 , . v 1839 30,653,714 * 8 9 11 29,905, 52 y

Die Durchschnittszahl dieser zwölf Jahre ist 27,298,595 Fr. Seit 1833 ward dieselbe stets uͤberschritten. Die geringen Ein— nahmen von 1831 und 1832 sind eine Folge der Juli-Ereignisse.

Auch aus Lyon wird berichtet, daß daselbst eine große Pro—

on stattgefunden habe. Dieselbe wurde von einigen Soldaten

12. Artillerie⸗Regimentes und mehreren Stadt⸗Sergeanten er

t, dann folgten eine Menge Banner und das Personal der istlichkeit und der Bruͤderschaften. Der Zug bestand aus un—

zefähr 3000 Personen. In der Furcht, daß die Ruhe gestört werden möchte, waren alle Posten verdoppelt worden, ganze Polizei auf den Beinen. Nach dem „Censeur de Loon“ hat l nenden Jesuiten so zugenommen, daß die Straße Sala zu Unterbringung nicht laͤnger ausreicht, und daß sie dahe Namen einer dritten Person ein geräumiges und schön gelegenes Gebäude zu Fouviéres gekauft haben, wo eine Anzahl von ihnen nach Kloster⸗Art zusammenleben will Die alten und duͤrftigen Priester, welche bisher ein Asyl in diesem Gebäude fanden, muͤs sen sich jetzt nach einem anderen umthun Moniteur parisien meldet, der Admiral Stopford mder Levante⸗Station abberufen worden. Dasselbe Blatt „Man benachrichtigt uns, daß die Engländer sem Augenblicke Verstärkungs Truppen zu Chatam zusammenz ie⸗ hen, um die Truppen-Corps, welche den Krieg gegen die Chine sen begonnen haben, zu unterstuͤtzen. 800 Mann sollen sofort eingeschifft werden und man erwartet die baldige Ankunft einer gleichen Anzahl Soldaten.“

Böͤrse vom 17. Juni. Die (irrige) Nachricht, das neue Desterreichische proc. Anlehn sey zu Paris übernommen worden, hat nachtheilig auf die Boͤrse gewirkt. Man berechnete, daß unter solchen Umstaͤnden die 5proc. Rente zu hoch stehe. Einige Spe kulanten entäͤußerten sich mehrerer Posten Franzoͤsischer Fonds, in der Absicht, neue Oesterreichische dafur einzukaufen. Inzwischen hielt sich die Notirung fast unverandert Was von dem laut gewordenen Vorwurf, Herr Humann habe sich am Geldmarkt Kberflügeln lassen und werde nuͤn das (durch die Politik des Herrn Thiers noͤthig gewordene) Anlehn zu härteren Bedingungen ab schließen muͤssen, zu halten ist, muß noch dahin gestellt bleiben

Im Jahre 1820 * 1830

Straßburg, 15. Juni. Gestern stellten die Tirailleurs von Vincennes zum erstenmale einige Uebungen im Großen an. Dieselben fanden auf der geraͤumigen und guͤnstig gelegenen Ebene der „Polygone“ statt und fielen, was die persoͤnliche Kraft und Gewandtheit der Einzelnen anbetrifft, sehr befriedigend aus; lie— ßen aber in den planmäßigen Bewegungen der Reihen und Haufen noch manches zu wuͤnschen übrig. Namentlich schien dies von

nehreren, wahrscheinlich neu befoͤrderten Offizieren zu gelten, die oft ganz verkehrte Befehle ertheilten Uebrigens wurden diese Elite⸗ompaguieen erst vor kurzer Zeit ungefähr vor funfzehn Monaten gebildet, und konnen unmoͤglich jetzt schon Alles leisten, was man von alteren Regim u erwarten be rechtigt ist

. 9 h 18. Juni. ie Ko und Prinz Besuch, mit sie den Erzbischof Landsitz zu Nuneham beehrt, wieder k

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thzucht nicht m tschieden zu haben Das Amendement hatt esstrafe wenigstens dann bestehen zu lassen, wenn jei mit Hülfe einer zweiten oder Pers Das Unterhaus hiel

Sitzungen, in denen

jeiten der ministeriellen Blärter werden änderungen in den oberen Verwaltungsstellen angekuů Anderen soll Sir George Grey Wirklichen werden und Herr Shiel als General-Auditeur dieser würde dann in dem Amte eines Handels⸗-Kammer Herrn Fox Maule zun ten, und als Unter, Staats-Secretair des Innern würde Seymour, jetzt Secretair der O Kontrolle, an die St des Letzteren treten. Der Examiner ist der N lich durch Las von Sir R. Peel hervorgerufene Votum des Un

terhauses sich nicht hätten sollen abhalten lassen, ihren Plan für l

* 11x 3 , 5 zeinung, daß die Ministe

die Herabtzung der Getraidezblle dennoch zur Verhandlung zu bringen. Daß die Monopolisten in dem setzigen Unterhause zu stark seyen, um eine Durchführung dieser Maßregel hoffen zu la⸗— sen, habe sich ja schon früher und noch stärker aus zesprochen, als die Herabeetzung der Zackerzoͤlle mit tz Stimmen Majoritaät ge⸗ gen die Minister verworfen worden. Nach dieser Niederlage habe aber Lord J. Russell dennoch die Getratdezolle zur Sprache hrin gen wollen, und es sey des halb um so weniger nöͤthig gewesen, diese Absicht später wieder aufzugeben, da die Erklärung des Unterhauses ja bloß darauf berechnet gewesen sey, die Ver— handlungen her die Getraidezoͤlle zu verhindern, und da sie nur eine einzige Stimme Masorität gegen die Minister erhaften habe. Dadurch, daß die Minister nach der Annahme von Sir R. Peeh's Antrag ihren Plan aufgegeben, hätten sie diesem eine weit größere Wichtigkeit verschafft, als er sonst gehabt haben würde. Sie hätten sagen sollen: „Ihr habt einen Theil unsens Plans verworfen und uns verurtheilt, nachdem ihr diesen Theil an— gehort; hort ihn ganz; schlage, aber höre!“ Das genannte Blatt fügt jedoch hinzu, es begreife sehr wohl, daß die Minister bie Einwürfe gegen einen solchen Schritt uͤberschaͤtzt hatten, weil es leicht den Anschein gewinnen konnte, daß sie dabei nur die eigenuntzige Absicht hegten, ihre Amtsführung zu verlaͤngern. Der Spectator meint, Lord J. Russell habe sehr Recht gehabt, als er behauptete, eine Eroͤrterung des ministe— riellen Plans für die Herabsetzung der Getraide-Zöoͤlle wuͤrde nicht, wie die Tories einwendeten, die Aufregung vermehrt, sondern sie vielmehr vermindert haben. Die Kritik der Bertheidiger voͤl—

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liger Handelsfreiheit, der Spott der Monopolisten und die eigene Anstrengung der Minister, den Plan recht unschädlich und un⸗ bedeutend erscheinen zu lassen, hatte nothwendig die Popularität der Maßregel vermindert. Uebrigens ist der radikale Specta⸗ tor“ noch immer sehr wenig zufrieden mit den Ministern und behauptet unter Anderm, wenn sie auch nicht, wie Sir R. Peel es angedeutet, zwei Budgets vorbereitet gehabt, eins fuͤr gutes, eins für schlechtes Wetter, so sey es doch hoͤchst wahrscheinlich, daß noch gar kein Budget entworfen gewesen, und daß etwas Handelsfreiheit hineingethan werden sollte, so weit dies durch Niederlagen noöͤthig gemacht worden. ̃

Die Chartisten regen sich noch fortwährend, wie aus nach— stehendem Bericht der Hereford Times hervorgeht: „Dieser Tage traf in Newport mit der Postkutsche ein Paket aus Bristol ein, welches an Herrn C. Moore zu Pontopool abgeliefert wer— den sollte, wegen entstandenen Verdachts aber auf die Polizei ge— bracht wurde. Man fand darin zwei Flinten, zwei Bajonnette, zwei Pistolen, fuͤnf Kugelgießformen, eine Pumpe für eine Wind büchse, eine große Menge aufreizender Chartistischer Aufrufe, ein Erxemplar von Oberst Macerone's Buch: „Anweisung fuͤr das Volk zur Anfertigung entzuͤndlicher Stoffe“ und eine Anzahl Exemplare von Cobbett's Schriften, nebst einer Menge Baum wollen-, Leinen- und Garnwaaren, welche so geschickt um die Waffen verpackt waren, daß Niemand etwas Anderes als Ellen wagren vermuthen konnte. Am folgenden Tage fragte ein Mann im

Post-Buͤreau nach dem Paket und wurde alsbald verhaftet. Es ergab sich, daß der Festgenommene ein bekannter Chartisten⸗Agi⸗ tator und Redner aus Nottingham, Namens Black, war, wel— cher nebenbei auch den Namen C. Moore fuͤhrt und angeblich herumreiste, um mit den Ellenwaaren zu hausiren. Er wurde von dem Polizei-Gerichte zu einmonatlicher Zwangsarbeit im Correctionshause verurtheilt.“

Sir J. Graham will als Parlaments-Kandidat fuͤr die City von Westminster auftreten. Der Globe hofft, daß ihm auf dem Wahlgeruͤste die Verachtung der fler eine schmäh liche Niederlage bereiten werde.

O Connell ist am 1Iten Abends zu Dublin eingetroffen, um die Anstalten zu den bevorstehenden Wahlkämpfen zu leiten, von denen er sich den guͤnstigsten Erfolg fuͤr die Whigs verspricht.

Der Commodore Napier hat bei der Ernennung der Par⸗ laments, Kandidaten fuͤr Marylebone, welche der Wahl voraus— geht eine Masjorität von 986 Stimmen uͤber seinen Gegner, den Tory⸗-Kandidaten Young, davongetragen; dieser erhielt nur 935, Sir Ch. Napier aber 1931 Stimmen.

. Herr Grote, Mitglied des Unterhauses fuͤr die City von London und zu der Partei der Radikalen gehoͤrig, hat ein Schrei ben an seine Waͤhler erlassen, worin er erklärt, daß er bei den bevorstehenden neuen Wahlen sich um keinen Parlamentssitz be werben werde, da er glaube, daß bei dem jetzigen Stande der Parteien ein Mann, dessen politische Ansichten über die des setzi⸗ gen Ministeriums noch hinausgingen, und der weder geneigt sey, Sir R. Peel noch auch Lord Melbourne stetige Unterstuͤtzung zu versprechen, in dem bevorstehenden Parlament nicht mit Vortheil werde wirken koͤnnen.

Mit dem Rheder Herrn Green soll ein Kontrakt wegen Befoͤrderung von 10600 Mann Truppen, welche die Regierung direkt nach China schicken will, abgeschlossen seyn, und es sind angeblich drei Schiffe fuͤr 15, 000 Pfd. St. dazu in Dienst ge— nommen.

Die hiesigen Zeitungen melden in ihrem Polizei⸗Berichte von einem angeblichen neuen Attentate gegen das Leben des be— kannten Nauendorff, der sich Herzog der Normandie nennt und für den Sohn Ludwig's XVI. ausgiebt. Nach der Erzählung der Blätter wurde derselbe vor etwa einem Monat benachrichtigt,

sein Leben in Gefahr sey; er begnuͤgte sich indeß zu erwie—

er werde die Polizei davon in Kenntniß setzen. Seit ei— Zeit hatte er seinen Aufenthalt auf einem Landgute bei don; hier hatte er sein Laboratorium errichtet, in welchem er mit der Verfertigung von Kriegswaffen und mit einer Er— dung beschaftigte. Zum Behufe eines Versuchs dieser Erfin— eines neuen furchtbaren Wurfgeschosses, hatte ihm ein aus

Offizieren zusammengesetztes Comité, vor dem er Proben

mselben ablegte, zwoͤlk Bomben, von 32 Pfund eine auf sein Ersuchen noch eine Bombe von 82 Pfund zugeschickt. Nauendorff, mit den noͤthigen Vorberei— tungen heschaäftigt, verfuͤgte sich zu diesem Zwecke mehrere Male nach London. Bei seiner letzten Abwesenheit schlichen sich meh— rere von seinen politischen Feinden, besoldete Agenten, welche seine Diener gewonnen hatten, in sein Haus; sie drangen bis in sein Laboratorium ein, wo er immer allein arbeitete; doch gelang ih— jen ihr Vorhaben nur unvollkommen. Als Nauendorff zuruͤck

gewahrte er zwar in seinem Laboratorium nichts, was sei— nen Verdacht rege machen konnte; doch fand er im Hause einen dem seinigen ähnlichen Schluͤssel; er wiederholte deshalb die strengsten Befehle, Niemanden, unter welchem Vorwande es auch sey, in das Haus zu lassen; einen ihm deshalb verdaͤch tigen Diener entließ er. Als er am folgenden Tage in seinem Laboratorium arbeitete, erfolgte ploͤtzlich in einer Ecke des Ge machs eine Explosion; in weniger als drei Sekunden war das ganze Zimmer in Flammen. Neben dem Fenster stand ein klei— nes Faß, angefuͤllt mit zuͤndbaren Stoffen, die er zur Compost tion seiner Erfindung gebrauchte; er stuͤrzte sich mitten durch die Flammen, um dieses Fäßchen zum Fenster hinauszuwerfen. In diesem Augenblicke aber wurde es von den Flammen erreicht und platzte, gerade als er es hinauswarf. Er wurde duch d

. und spaͤter

die Explosion im Gesicht und an den Haͤnden schwer ver— etzt. Es gelang ihm indeß, sich durch die Thuͤr zu reteen. Da aber erinnerte er sich, daß in einer Ecke des Gemachs die Maschine stand, welche zu Woolwich probirt werden sollte, die seine einzige Hoffnung war, und fuͤr die er seine letzten Mittel aufgeopfert hatte. Er drang zu wiederholten Malen mit Wasser, vorrathen in das brennende Gemach und setzte sich einem fast gewissen Tode aus; doch gelang es ihm endlich, ohne andere Hülfe, des Feuers Meister zu werden und seine Maschine zu reiten; er selbst aber soll, da seine Kleider von dem Feuer ergrif— sen wurden, am ganzen Köoͤrper furchtbar verbrannt seyn. Die Polizei hat, wie berichtet, eine Untersuchung über die Sache ein— geleitet

Ueber Sir David Wilkie, dessen Tod vor einigen Tagen be— richtet wurde, sagt der Standard: „Die traurige Nachricht don dem Ableben dieses ausgezeichneten Mitgliedes der Briti— schen Kunst-Atademie wird ber allen Freunden der schoͤnen Kuͤnste großes Bedauern erregen. Der Verstorbene war der Sohn ei— nes Pfarrers zu Cults in Fifeshire und im Jahr 1785 geboren, also erst 56 Jahre alt. In seinem 20sten Lebensjahre kam er aus Schottland nach London, und von da begann seine glaͤn— zende Laufbahn, die ihn den ausgezeichnetsten Malern der Neu— zeit anreihte. Im Jahre 1806 stelite er in der Koͤniglichen Aka— demie seine ersten Gemaͤlde aus, und schon vier Jahre darauf wurde er akademischer Kuünstler und 1812 wirklicher Akademiker

Sir David war erster ordentlicher Hofmaler, und auf Befehl Ihrer Majestät, so viel wir wissen, machte er die Reise nach Konstantinopel und Syrien, um einige große Bilder fuͤr die Koöͤ— nigliche Sammlung zu malen“

Der „Standard“ hatte angekuͤndigt, daß der Schatz⸗Secre⸗ tair Herr E. Stanley als Gouverneur nach Bombay gehen werde. Der Globe widerspricht dieser Angabe und fuͤgt hinzu, daß Herr Stanley einen hoheren Posten, aber in England selbst, erhalten werde. .

Von der kuͤrzlich abgegangenen Expedition zur Beschiffung des Nigers in Afrika sind bereits Nachrichten eingegangen. Das eiserne Dampfboot „Sudan“, welches Plymouth am J17. April verlassen hatte, war am 14. Mai in Teneriffa eingetroffen. Es sollte sich von da nach den Inseln des Gruͤnen Vorgebirges bege⸗ ben, daselbst die beiden anderen Dampfboͤte „Albert“ und „Wil— berforce“ erwarten und mit beiden nach dem Niger abgehen

In Windsor hatte Dlle. Rachel neulich auch die Ehre, in

einer Abendgesellschaft der Königin mehrere Stucke aus Franzoͤsi⸗ schen Tragikern vorzutragen, und erhielt von Ihrer Majestaͤt ein reiches Armband zum Geschenke. Der Contre-Admiral Sir R. Barrie, der in seinen juͤngeren Jahren mit Vancouver auf einer Entdeckungs-Reise die Erde umsegelt und sich spaͤter in den Kriegen gegen Frankreich und Nord-Amerika ausgezeichnet hatte, ist auf seinem Landsitze Swarth— dale, in Lancashire, in seinem 67. Jahre mit Tode abgegangen Der Admiral war seit 1834 auch Commandeur des Hannoverschen Guelphen⸗Ordens

Der alte Graf von Fortescue, Vater des Lord-Lieutenants von Irland, ist am Dienstag in seinem So9sten Lebensjahre ge storhen

Der Polnische Edelmann Gurowski, der die Prinzessin Isabella, Tochter des Infanten Francisco de Paula, entführt hatte, ist in der vorigen Woche zu Dover angekommen, wo er dem Vernehmen nach, ein Haus fuͤr sich gemiethet hat.

Der Globe meidet in seinem Boͤrsenbericht, daß in den letzten zehn Tagen sich der Ausfuhrhandel nach dem Kontinent bedeutend gebessert habe, und daß wieder Bestellungen einzulau— fen anfingen. Dies hat guten Eindruck zu Manchester und L verpool gemacht, und namentlich in Baumwolle haben sich die Geschäfte gehoben.

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Mastricht, 16 Juni. Gestern Morgen hat der Konig Audienz gegeben und sich unter Anderem lange mit der Belgischen Graͤnz-Kommission unterhalten. Am Abend begab er sich auf den Ball. Zwei Medaillen wurden ihm uͤberreicht, eine, die zu Ehren dieser ersten Reise des Koͤnigs, die andere, die zu Ehren der Ein weihung der neue Synagoge geschlagen worden. Heute Morgen hat er unsere Denkwuͤrdigkeiten und sonstigen Etablissements be— sucht und Morgen begiebt er sich nach Kirchrath. Der Koͤnig hat mehrere Orden verliehen, unter anderen das Commandeur— Kreuz an den Bischof Paredis in Roeremonde.

Die Kommission fuͤr Erbauung einer Eisenbahn von Mastricht nach Aachen hat dem Koͤnige ein Memoir uͤber dieses Projekt uͤbergeben. Der Koͤnig hat es mit großem Wohlwollen aufge nommen und sie des lebhaftesten Interesses versichert, welches er an dem Gluͤck Limburgs nehme. Bei dem Diner hat der Koͤnig den ersten Toast auf das Wohl Limburgs und Mastrichts ausgebracht. Mehrmals sagte er, er sey tief von dem ihm ge— wordenen Empfang gerührt und bedauerte, daß Mastricht so weit vom Haag entfernt ware, da er sonst oͤfter wiederkommen wuͤrde

.

Juni. Es gebt hier das Geruͤcht, Graf von Muelenaere werde das Portefeuille der auswaͤrtigen Angelegen⸗ heiten niederlegen, und Herr Nothomb dasselbe an seiner Stelle übernehmen. Herr Desmaisiéères wuͤrde dann Minister des Innern und das Departement der offentlichen Bauten mit dem des Innern vereinigt werden.

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Bruͤssel niedergelegt, sind dieselben vom

Schoͤffen W yns de Raucou übertragen

Koͤnige dem bis worden Der Niederlaͤndische Staatsrath Baron von Anethan, ist hier

.

im 7asten Jahre seines Alters mit Tode abgegangen.

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Neapel, 8. Juni. Die Entschaͤdigungssumme, welche die hiesige Regierung der Franzoͤsischen Compagnie Taix Aynard und Comp. wegen Aufloͤsung des Schwefel-Kontraktes verguͤtet hat, betragt nicht eine Million Franken, sondern eine Million Du“; cati, also 41M Millionen Franken. Außerdem hat sich die hie sige Regierung verpflichtet, alle (nicht unbedeutenden) Schwefel Depots der Compagnie auf den auswaͤrtigen Plaͤtzen zu den ho— hen Kostenpreisen zu ubernehmen, worauf ihr ein sehr beträchtli— cher Verlust bevorsteht.

Konstantinopel, 2. Juni. (A. 3.) Gestern ist endlich mit dem Nussischen Dampfboot „Silatsch“ das Ultimatum der Pforte aun Mehmed Ali nach Alexandrien abgegangen. Daß der Hatti— scherif vom 13. Februar durch das genannte Ultimatum bedeu— tende Modificationen erhalten, ist bereits bekannt. Ich habe da— her zur Vervollständigung der bereits gemachten Angaben nur Folgendes hinzuzufuͤgen. Der Heimfall Aegyptens an die Pforte oder vielmehr das Wiederaufleben der freien Wahl des Sultans hinsichtlich der Besetzung des dortigen Paschapostens findet mit dem Aussterben der männlichen Nachfolger Mehmed Ali's statt. Weiber und durch Weiber verwandte Nachkommen bleiben von der Nachfolge ausgeschlossen. Hinsichtlich der Armee bleibt, wie schon berichtet, dem jedesmaligen Pascha die Wahl der Land- und See⸗ Offiziere bis zum Obersten verliehen; es wird ferner seiner Einsicht und seinem Billigkeitsgesuͤhl uͤberlassen, die im Hatti— scherif auf fuͤnf Jahre bemessene Capitulationszeit fuͤr die Aegyp— tischen Seldaten auf eine langere Dauer auszudehnen. Dem Pascha von Aegypten soll kein höherer Rang, kein auszeichnen⸗ derer Titel zukommen, als andern Wesiren. Auch bleibt, wie fruͤher der Hattischerif bestimmte und im neuen Ferman noch— mals wiederholt wird, Aegypten in einem strengen Unter— wurfigteitsbande mit der Pforte, so daß alle fuͤr die übrigen Pro— vinzen geltenden Gesetze und Normen auch in dieser ihre Anwen— dung finden sollen. Die Behauptung irgend einer stattfinden⸗ den Ausnahme von den allgemeinen Gesetzen muͤsse aus dem Hattischerif und aus den gegenwartigen Fermanen bewiesen wer⸗ den. Auch die Bestimmung der fuͤr Aegypten bestehenden Ver— bindlichkeit, jedem mit auswärtigen Mächten geschlossenen Trak— tat Folge zu geben, ist wieder in dem Ferman aufgenommen. Endlich soll Aegypten allen fur das Osmanische Reich bereits erlassenen oder noch zu erlassenden Verordnungen in Finanz“ sachen wie sede andere Provinz unterworfen seyn, sedoch mi

die Verwendung der Einkuͤnfte nach Berichtigung des jährlichen Tributs an die Pforte dem Pascha Üüberlassen bleiben soll, so daß nur die Bemessung des Budgets, die Vertheilung und Erhebung der Steuern und Ab— gaben den Osmanischen Gesetzen unterworfen bleiben durfte. Der zweite nach Alexandrien abgeschickte Ferman bestimmt den von Aegypten an die Pforte zu entrichtenden jährlichen Tribut, der, wie erwähnt, auf 80,060 Beutel festgesetzt worden ist. Hinsicht— lich dieser Summe scheinen an Muhib Efendi, den noch immer in Alexandrien befindlichen Großherrlichen Kommissar, eigene In— structionen ergangen zu seyn, in Folge deren weitere Unterhand⸗ mit Mehmed Ali uͤber diesen Punkt als zulaͤssig erschei⸗

der Beschraͤnkung, daß

lungen

gen. Man glaubt allgemein, daß ein Nachlaß von 20 bis 30, 000

Beuteln zu erwarten stehe. ts verbreitet sich in diesem Augenblick das Geruͤcht von eine

bedeutenden Schlappe, welche die Kandioten den Tuͤrkischen Trup— pen auf Kreta beigebracht haben sollen. Auch aus Bulgarien, Maeedonien sind, wie es heißt, beunruhigende Berichte an die

Pforte eingegangen.

Magdeburg, 20. Juni. Die Magd. Ztg., die spaͤter ioch einen ausfuhrlich Anwesenheit Ihrer Koͤnigl ; ihrem heutigen Blatte, daß die Ruͤckkehr Sr.

sestäten geben will, meldet in Majestät und der

eren Bericht er die Festlichkeiten während

Königl. Prinzen von Sommerschenburg hierher den 18ten, Abends

iach 7 Uhr, erfolgte, und daß Hoͤchstdieselben, wie uͤberhaupt die hohen Gaͤste, jedesmal, wenn un der freudigen Einwohnerschaft umgeben wa—

von einer zahllosen versammelten Volksmenge mit Enthu sinsmus begruͤßt wurden. Drei Abende hindurch, den 17ten,

Erleuchtung der Stadt

des Portals der Johannis— Geschmack, daß sie nament— Privathaͤuser, welche sich Erleuchtung auszeichneten, alle zu nennen, stattet der Raum dieser Blatter nicht, so groß war hre Anzahl. Am 18ten Abends fand ein Fackelzug der Frei willigen aus den Jahren 1813 15, und ein anderer der Hand— lungsbeflissenen, jeder Zug mit Fahnen und einem Musik-Corps, statt, ein Schauspiel, das besonders fuͤr unsere Stadt, wo wir zergleichen zu sehen weniger Gelegenheit haben, einen großen ffekt nicht verfehlte. Nachdem Ihre Majestaͤten und die hier anwesenden Prinzen an diesem Abend geruht, die Erleuchtung der Stadt in Augenschein zu nehmen und den Fackelzuͤgen eine gnaͤdige Aufnahme zu schenken, besuchten Höchstdieselben den Dom, wo bei einer effektvollen Beleuchtung mit Benga lischem Feuer von dem trefflichen Dom- Corps eine Ge sang-Auffüͤhrung dargebracht wurde. Am 19ten war fruͤh große Parade der hiesigen Garnison vor Sr. Masestäͤt ind spaͤter Diner im Königlichen Palais. Fuͤr den Nach⸗ mittag war von der Stadt, zu Ehren Ihrer Majestaͤten, eine Fest⸗ lichkeit auf dem Herrenkrug veranstaltet worden, wohin sich Ihre Majestaͤten und saͤmmtliche hohe Gaͤste, so wie die eingeladenen Civil‚ und Militair-Personen und Bürger auf dem reich und freundlich geschmuͤckten und mit einem Musik-Corps bes— Dampfschiff der Magdeburg-Hamburger Compagnie „Ki Elisabeth“ begaben. Wie groß der Andrang der Einwohner nach diesem eine Stunde von hier entfernten Vergnuͤgungsorte war, zeigt schon der eine Umstand, daß drei Dampfschiffe der oben er wähnten Compagnie zum Transport der Reiselustigen in fortwaͤhren der Thaͤtigkeit waren. Den 19ten Abends fand unter Musikbegleitung ein Aufzug des hiesigen Rettungsvereins mit farbigen Laternen stait, der von Sr. Masjestaͤt sehrg uͤnstig aufgenommen wurde und in der Tha durch den eigenthuͤmlichen Reiz, den er gewaͤhrte, einen freundlichen Eindruck auf das Auge des Zuschauers machte. Auch geruhete Se. Majestäͤt der König, den Gesang der vereinigten hiesigen Liedertafeln anzuhören und sich beifaͤllig daruͤber zu äußern. Nachdem Ihre Majestaͤten der Konig und die Koͤnigin heute 1och dem Gottesdienste im Dom beigewohnt und eine zweite Huldigung der in unserm fruͤhern Berichte erwähnten 11 Ge— werke anzunehmen geruht hatten, verließen Allerhoͤchstdieselben heute Nachmittag 2 / Uhr unsere Stadt, ihr in schöͤnen Erin nerungen ein dauerndes Gedächtniß an Ihre hohe Huld und Gnade zuruͤcklassend. Auch der Prinz von Preußen Koͤnigliche Hoheit, desgleichen die Prinzen Kari und Albrecht Königliche Hoheiten, haben unsere Stadt verlassen; ebenso sind Ihre Durchl. der Herzog von Braunschweig und der Prinz von Solms— Braunfels wieder von hier abgereist.

Ihre Durchl. der Herzog und die Herzogin von Anhalt Bernburg trafen heute Vormittag hier ein und empfingen kurz darauf von Sr. Majestaͤt dem Koͤnige einen Besuch, welchen Sie sofort erwiederten. Se. Herzogl. Durchl. und Gemahlin haben darauf sogleich Ihre Ruͤckreise wieder angetreten.

Dieselbe Zeitung schreibt aus Sommerschenburg vom 18. Juni: „Am heutigen Tage fand die so glaͤnzende als wuͤr— dige Einweihung des, dem verstorbenen General-Feldmarschall Grafen von Gneisenau hierselbst errichteten Denkmals statt. Die Feierlichkeiten, beguͤnstigt vom herrlichsten Wetter, fanden in fol gender Art statt. Die Leichen-Parade, unter Kommando des General, Majors von Zollikoffer, bestehend aus dem lIsten Ba taillon des 265sten Infanterie⸗Regiments, dem 2ten Bataillon des 2Isten Infanterie⸗Regiments, dem Jten Kuͤrassier⸗Regiment und 12 Fußgeschuͤtzen, war so placirt, daß das Uste Bataillon mit dem rechten Fluͤgel sich an die Mauer des Schloßparkes lehnte, in welchem die Familiengruft des Verstorbenen, so wie das errich— tete Denkmal sich befinden; dann folgte das 2te Bataillon, Front zegen das Denkmal; dann die 12 Geschuͤtze und, dem 1sten Ba— taillon gegenüber, das 7Tte Kuͤrassier⸗ Regiment in Linie. Die Infanterie war in Kolonne in Compagnie⸗Fronten formirt. Auf dem rechten Fluͤgel hatte sich der Landsturm der Gegend, beste— hend aus alten Kriegern, aufgestellt. Nachdem Se. Masjestat der Konig um ise Uhr vor der Kirche von Sommersdorf er— , war, erfolgte die Einsegnung der Leiche nach katholischem ,, . mmgnschtte die 3te Compagnie des 26sten In— ,, Dem Sarge voraus, welcher von 12 Unter bessen Chez . Infanterie⸗ Regiments (genannt Kolbergsches), Sarge [ . . gewesen getragen wurde. Dem Konizlich . Fuß Se. Majestaͤt der Konig saͤmmtliche stel, von Böoyen , . die gegenwartigen Generale von Bor— indheim, unden Wedel l., von Kanitz, von Nostitz, und von Personen' nenne ansehnliche Zahl hoherer Militair. und Civil Personen. Wahrend de , ah dͤhere M ai nd Civil feuer und die Artillerie Gesg isetzung gaben die Truppen Bataillons⸗ sich hierauf nach der vorden ützfeuer. Se. Majestaͤt der Koͤnig begab

Yrense der dor deren Seite des Denkmals. N ch der Red welche der Militair⸗O ber, Prediae ! es Henting ach der Rede, von Korstel, als alteste wan, 34 r. Große hielt, trat der General 1eral, hervor und dankte fuͤr die Auszeich⸗ nung, welche des hochseligen Königs Mee * burch Errichtung eines Denne nigs Majestaͤt dem V erewigten

als geschenkt und welche Se. Ma—

l18ten und 19ten,

Die Erleuchtung de— che entfaltete so viel Glanz und he Erwähnung verdient

ich ne; die durch reiche und 1

gefaͤllige

d wo sie sich zeigten, von

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jestaͤt der regierende König, umgeben von saͤmmtlichen Prinzen des Hauses, durch Höchstihre Gegenwart bei der Leichen Feier erwiesen; und bat um die Erlaubniß, daß das Denkmal enthüllt werde, worauf durch die beiden dasselbe bewachenden Offiziere (I Infanterie⸗ und 1 Kuͤrassier-Offizier), der Vorhang, welcher das Denkmal noch bedeckte, herabgelassen wurde, dessen Anblick durch ein vom General von Borstel Sr. Masestaͤt dem Könige gebrachtes, aus tausend Stimmen wiederhallendes Hurrah be— gruͤßt wurde. Se. Majestaͤt reichte dem General von Borstel nun die Hand und umarmte ihn. Demnäͤchst ließ

König Sich durch den Grafen Gneisenau das Band

Schwarzen Adler-Ordens abloͤsen, trat zum General

Boyen und uͤberreichte demselben dieses Band, um

als einen Freund des Verstorbenen, der es einst getragen,

diesem feierlichen Tage damit zu schmuͤcken. Se. Majestat der König umarmte dann auch den General von Boyen. Die auf— gestellten Truppen praͤsentirten und Se. Majestaäͤt ging die Front entlang; dann defilirten die Truppen en parade an Se. Majestat den Koͤnig vorbei; eben so die oben genannten Krieger. Hierauf begab Sich Se. Majestaͤt durch den Park nach dem Schlosse, wo der Graf Gneisenau unter eineni eigens errichteten Zelte, aus welchem man die reizendste Aussicht nach dem Braunschwei gischen genoß, ein glaͤnzendes Diner von 190 !

(Als eine Berichtigung der im vorletzten gegebenen Notiz bemerken wir, daß die Leiche General von Gneisenau von Posen Zunac st und erst am 18. Juni von dort nach Somme wurde.)

Berlin, 22. Juni. Auf der Berlin⸗-Anhaltschen Eisenbahn deren Eröffnung fuͤr die Fahrten von hier bis Juͤterbogk kurzem bevorsteht, sind seit einigen Tagen Probefahrten staltet worden, und zwar unter Anderem auch mit einer Lokomo— tive, die in der hiesigen Maschinenbau-Anstalt des Herrn Borsig gebaut ist. Dieser Dampfwagen, der sich auch durch sein solides und elegantes Aeußere auszeichnet, hat allen Erwartungen vollkommen entsprochen, so daß zu hoffen ist, die vaterlaͤndische 8 auch auf diesem Felde bald mit der Britischen kanischen konkurriren koͤnnen.

Dusseldorf, 19. Juni. Am 21. Dezember 1838 ward auf der Duͤsseldorf⸗Elberfelder Eisenbahn die Bahnstrecke von hier nach Erkrath dem Verkehr eroͤffnet, und sind seitdem bis zum 23. Mai d. J. an 280 Fahrtagen im Ganzen 162,122 Personen auf dieser dem eigentlichen Verkehr wenig zuganglichen Strecke befördert worden. Zwischen hier und Vohwinkel fuhren seit der Eöffnung am 28. Mai d. J. bis incl. 13. Juni, mithin an 17 Fahrtagen, zusammen 29,8356 Personen

Nach dem von der hiesigen Handels-Kammer mitgetheilten Berichte war der Verkehr im hiesigen Hafen im Jahre 1819 nachfolgender: Eingefuͤhrt wurden vom Oberrhein im Ganzen 390,4! Ctr., wovon 2,211 Ctr. die Dampfschiffe einbrachten Vom Niederrhein 770,185 Ctr. Total also 1,160,952 Ctr. Außerdem wird die Guͤter-Zufuhr zu Lande auf 126,900 Ctr. veranschlagt. Die Ausfuhr dagegen hat betragen 135,825 Ctr., wovon die Dampfschiffe 65,930 Ctr. befoͤrderten. Die Guͤter— Einfuhr war im Jahre 1840 mehr als 1839 90,214 Ctr. und die Ausfuhr weniger 56,203 Ctr. Mit den sechs Duͤsseldorfer Dampfschiffen sind in den 275 Reisen, welche gemacht wurden, 152,387 Personen und 179,500 Ctr. Guͤter befördert worden.

Aachen, 18. Juni. Man schreibt aus Heerlen, Majestaͤt der Koͤnig der Niederlande bei seiner Tour von richt nach Kirchrath gestern Nachmittag einem großen Un— entgangen ist. Auf der Chaussee kurz vor dem Flecken scheuten die Pferde und der Wagen, in welchem vier den Koöͤnig beglei kende Offiziere saßen, wurde umgeworfen, und in das ziemlich tiefe, zur Seite der Straße befindliche Wasser geschleudert. Der Konig sprang sogleich aus seinem Wagen und stfieg selbst in das Wasser herab, um den Verungluͤckten beizustehen, die mit Huͤlfe einiger herbeigeeilten Landleute bald ans Land gebracht wurden doch außer Stande waren, Se. Majestaͤt weiter zu begleiten

uüucke

Berichtigung In Nr. 167 der „Staats Ztg.“ ist in einer K

aus Leipzig irrthuͤmlich berichtet worden, daß der daselbst

14. Juni verstorbene Prinz Emil von Holstein⸗S onderburg⸗Au gustenburg in Folge einer nicht ebenbuͤrtigen Ehe auf die Anwart— schaft auf den Daͤnischen Thron Verzicht geleistet habe. Eine solche Verzichtleistung konnte schon aus dem Grunde nicht statt— finden, weil der Verstorbene der zweite Sohn des Herzogs von Augustenburg war und als solcher keine Anwartschaft auf Erer— bung der Herrschaft Augustenburg, noch viel weniger auf den Daͤnischen Thron, hatte. Denn die Holsteinsche Familie hatte damals uͤberhaupt keine Erb-⸗Anspruͤche in letzterer Beziehung.

Bemerkungen uͤber den Einfluß der Salzsteuer auf den Zustand der Arbeiterfamilien.

Wir bitten Alle um das tagliche Brod; demungeachtet tritt nicht in Irland allein, sondern selbst in einigen Fabrik⸗Gegenden Deutschlands die taͤgliche Kartoffel in dessen Stelle; und wenn auch Brod täglich auf die Tafeln der Reichsten und Maäͤchtigsten kommt, so ist der Antheil mehrentheils ganz unbedeutend, den es an ihrer Ernaͤhrung hat. Vom Kochsalz läßt sich nicht dasselbe sagen: es wird dem Aermsten nur um fo unentbehrlicher, je grober und minder nahrhaft die Speisen sind, womit er sich nährt; und der uͤppigste Genuß alles dessen, was einen verwoͤhten Gaumen noch zu reizen vermag, entwoͤhnt nicht von dem Gebrauche des selben. Beut die Natur auch Kochsalz in reicher Fuͤlle dar, ist das Weltmeer davon erfuͤllt, und enthält es der Boden einiger Laͤnder in ungeheuren Massen: so kann der Mensch doch nur unter den seltensten oͤrtlichen Verhaͤltnissen seinen Bedarf davon unmittelbar einsammmeln. Fast allgemein erkauft Jeder das Salz, das er genießt; und die Bereitung desselben für den Handel er— fordert Anstalten von solchem Umfange, daß sie der oͤffentlichen Kunde nicht entgehen koͤnnen. Eine Waare, deren Verbrauch so wenig entbehrt, und deren Erzeugung so wenig verheimlicht wer⸗ den kann, eignet sich ganz besonders zur Besteurung. Wirklich ist auch kein Gegenstand allgemeiner besteuert worden, als eben das Kochsalz. Als Ausnahme von großen staatswirthschaftlichen Gewichte wird gewohnlich angefuͤhrt, daß Großbritanien bei der umfaßensten Anwendung von Verbrauchssteuern, doch das Koch⸗ salz unbesteuert lasse: uͤbersehen wird aber hierbei, daß die Brittische Nation seit der Regierung Koͤnig Wilhelm lil' und bis zum Jahre 1823, also mehr als hundert Jahre hindurch, sich einer Salzsteuer unterworfen hatte, die nur erst vor achtzehn Jahren vor dem Unwillen verschwand, den ein ruͤcksichtskoser Mißbrauch darauf gehaͤuft hatte.

Da Kochsolz nicht zur Speise selbst, sondern nur zur Warze der Speise dient; so bleibt das Maß dessen, was der Einzelne zu seiner Verzehrung bedarf, stets sehr gering: es ist allerdings verschieden, nach Beschaffenheit der Speisen; doch mag nach AIner billigen Schaͤtzung der Mensch hoͤchstens halb so viel Lothe Salz verbrauchen, als er Pfunde Nahrungsstoffe genießt. Der Ankauf dieses Salzes kann demnach nur laͤstig werden entweder, wo jeder Ankauf fuͤr baares Geld uͤberhaupt lästig wird, oder bei sehr hohen Salzpreisen. In Ländern, wo die Naturalwirthschaft noch bei weitem uͤberwiegend vorherrscht, und wo der Arbeitslohn und selbst die Boden Rente noch fast ganz in Naturalien besteht, er— schwingt allerdings der Handarbeiter nur mit großer Anstren— um Ankaufe des Salzes, wenn er auch außer— leidung und Wohnung hinreichend versorgt ist; Grundbesitzer wird die baare Aber ein solcher Zustand

Anspruͤchen auf Bil— Menschen und Staaten Kochsalz wird an

so wenig Aufwand an elbst beträchtlich wohlfeiler ist, als hrungsmittel: während die Preußische Scheffel enthalt,

gung das Geld ez dem mit Kost, K und selbst dem wohlhabenden Verwendung fuͤr Salz beschwerlich. ist überhaupt unvertraͤglich ben

Lebensgenuß und

è1 ls einen Preußischen alz oͤfters für we⸗ Das zur Wuͤrze der nur da verhältnißmäßig zersendungskosten oder Steuern den Erzeugungspreis vielfach uͤbersteigen, 3 ur durch das Schiff gelangt, gilt der täg— eine Bezeichnung aus—⸗ solche Vertheurung c ze der Leichtigkeit der g und der Aufmerksamkeit, womit ner Sole nachgespuͤrt wird. Die Schifffahrt bringt den Centner Salz suͤr weniger als einen tugals bis in den Finnischen Andeuten hin wurde hunderte Fußen tief nach Salz gebohrt, und Salzquellen von sehr eringem Gehalte sind durch kostbare Gradirwerke versiedbar ge— n. Nur die Besteurung allein kann daher das Kochsalz, welches zum Wurzen der Speisen gebraucht wird, so sehr ver⸗ theuern, daß dessen Ankauf den Handarbeitern auch da lästig ist, wo fuͤr die Beduͤrfnisse seines Zustandes hinreichender Lohn in baarem Gelde gezahlt wird. Die Leichtigkeit, den Salzverbrauch zu best hat die Regierungen allerdings veranlaßt, Abgaben

1 steuern, ; 1 * darauf zu legen, welche verhältnißmäßig sehr viel hoͤher sind, als bei irgend einem anderen Gegenstande der Verzehrung.

wohin das Salz

1 1

eerbusen.

3. Brandt— wein und Taback sind in den meisten Staaten niedriger besteuert, als um den einfachen Betrag der Erzeugungskosten; selbst im Britischen Reiche wurde die Besteurung solcher Lebensmittel wie Zucker, Kaffee, Thee und Wein nicht leicht hoher getrieben, als auf das Doppelte oder Dreifache des Preises, wozu sie steuerfrei haͤtten verkauft werden koͤnnen: aber die Preußische Regierung, welche die vorgenannten Genußmittel nur mit etwa einem Drit— theile des Werthes besteuert, erhoͤht den Salzpreis durchschnittlich ungefahr auf das Dreifache, und in Großbritanien war sogar nach Mac⸗Culloch's Zeugnisse das Kochsalz mit dem Vierzigfachen

dort sehr niedrigen

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erzehrung zu so sehr len daruber erzeugte

Necka den, hatte Frankfur

r ungefähr eben so hohe Salzpreise, als

jetzigen Besteurung. Die nahen

Orb, Kreuznach und Muͤnster am Stein

8 66 irn N kar erb

kein wohlfeileres Salz verschaffen, weil die Verstedung chwachen Solen großen Aufwand an Arbeit und Feu— erforderte: das Salz aus den Niederlaͤndischen den Lothringschen Salzwerken wurde dage—

r he dungskosten so sehr vertheuert hr beträchtliche Landstrecken in a Gegenden Europa's Folge ihrer Ent— ing von großen Salzwerken, und von den schiff— Stroöͤmen. Dem Arbeiter, w S = oder metzenweise kaufen kann, wird e ur

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27 haben nicht minder hohe Salzpreise bloß in er

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baren

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lich auf gewissen wohl zu nuͤtzen wissen. In allen solchen Fallen verbraucht der groͤßte Theil des Volks zur Wuͤrze seiner Speisen verhaͤltnißmäßig theures Salz, ohne daß dieser gewohnte Zustand erhebliche Klagen erzeugte, oder einen merklich nachthei— ligen Einfluß auf seinen Wohlstand und Lebensgenuß äußerte. Auch eine schon betrachtlich hohe Besteuerung wuͤrde nicht anders wirken, wenn das Kochsalz nur bloß in den Haushaltungen zur eigenen Verzehrung verbraucht, und kein unbesteuertes Salz in der Naͤhe kaͤuschlich waͤre. Ganz andere Verhäͤltnisse bilden sich dagegen, wo Kochsalz zum Gewerbbetriebe gebraucht, also cent— ner oder tonnenweise gekauft, und wo dasselbe in geringer Ent— fernung steuerfrei feilgeboten wird. Ein sorgfaͤltiger Betrieb der Landwirthschaft fuͤhrt solche Verhältnisse schon in weitem Umfange herbei. Alle wiederkäuenden Thiere sind sehr begierig nach Salz, dessen haufiger Genuß ihr Gedeihen auch sichtlich befoͤrdert. Ein aufmerksamer Landwirth gewahrt seinen Rind- und Schaf⸗-Herden gern diesen Genuß: aber hohe Salzpreise erschweren ihm diese Ver— besserung seiner Viehzucht, und machen sie selbst unmoglich, wenn der Aufwand auf Salz fuͤr sein Vieh den Vortheil uͤbersteigt, den er daraus zu ziehen vermag. Noch viel großer ist der Ein— fluß der Salzpreise auf den Betrieb der großen Fischereien Wenn die Tonne Haͤringe der gemeinsten Art bei dem Salzpreise von einem Thaler fuͤr den Centner fuͤr sieben bis zehn Thaler verkauft werden kann; so wuͤrde der Preis derselben um dreißig bis funfzig Procent erhoht werden muͤssen, wenn im Preußischen Staate vollständig versteuertes Salz dazu verwendet werden sollte— Auch zum Bereiten der harten Seise, zum Gerben, Farben, und vielen chemischen Präparaten wird Kochsalz in nicht geringem Maaße verbraucht. Der Betrieb solcher Gewerbe wird empfind— lich gedruͤckt, wo nicht ganz unmoglich gemacht, wenn die Re— gierung das Salz, dessen sie beduͤrfen, eben so hoch besteuert, als sie ganz fuͤglich dasjenige Salz besteuern kann, welches in den Haushaltungen zur Wuͤrze der Speisen verbraucht wird. 2 willigt sie dagegen dem Salze zur gewerblichen Verwendung . Steuerfreiheit, oder doch einen beträchtlichen en, . . die große Verschiedenheit der nebeneinander bestehenden Salzprelle Ver J Die Strenge der Auf⸗ Versuche zur Umgehung der Steuer auf it wachst mit sicht, welche sie denselben entgegenzuseßzen genothigt 26 e, g. der Verschtöedenheit dieser Preife, und wird bel sehr hobe