1841 / 175 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Die Tampfschiffe der rereinigten Samburg-Magde⸗ burger Dampfschifffahris Compagnie gehen täglich so= wobl ven Hamburg als von Magdeburg mit Passa⸗ gieren und Gütern ab,.

Magdeburg, im Monat Juni 18311.

g D .

Kölnische Feuer- Versicherungs- Gesellschaft.

Den Inhabern von Actien der Kölnischen Feuer.

scherungs- Gesellschaft zeigen wir hiermit an, Jan 1. Juli c. fülligen ins- Coupons vom

760

ärztlicher Vorschrift zu bereitender ganzer oder lokaler Bäder, vorzüglich praftisch eingerichtet worden sind.

Eine regelmäßige Dampfschifffahrt unterhält während der Saison eine stete Verbindung zwischen Samburg, Curhaven, Helgoland und den benachbarten Seebädern, von Hamburg ausgehend, deren resp. Di⸗ rectien über die Tage und Stunden der Abfahrten das Nähere veröffentlichen wird.

Bestellungen von Logis :ꝛc. besorgen mit Vergnügen

der dortige Badearzt, Herr Dr. von Aschen, und

ö. die Direction des Seebades. Helgoland, im Mai 1841.

M. ab in unserem Comtoir, Neue Frie- sstrafse No. 37, realisirt werden können. erlin, den 8. Juni 1841. ie General- Agenten für die Provinz Brandenburg.

Pophe & Comp. schienen und daselbst, so wie in allen Buchhandlungen,

Güter- Verkauf.

Besitzer einer in der Nähe von Warschau ge—

Literarische Anzeigen. Bet A. W. Havn, Zimmerstraße Nr. 29, ist er⸗ zu haben: e

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in vorzüglichem Kulturzustande befindlichen Hof-Küchenmeister Sr. Königl. Hoheit des Prinzen

und mit grolsen Annehmlichkeiten versehenen Herr t werden durch Familien-Verhältnisse zu leren

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Albrecht ven Preußen und Vorsteher eines Lehr In—

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hes, iusoweit es an der Weichsel liegt, durch liohe mit gralsem Kostenaufwande errichtèté Dämme vor jeder Leberschwemmung geschützt ist), worunter 2500 Morgen Acker, meistentheils 18Fter und 2ter Klasse, 600 Morgen vortreffliche Wiesen und über 3070 Morꝑen Waldungen

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ankstellen nebst der Brauerei A000 Thlr. sichere jährliche RKevenüen. Sämmtliche Gebäude snd nen und massiv. Preis 300,000 Thlr. An ernste und zahlungsfühige Kauflustige ertheilt das Agentur. Com- toir von S. Militsch zu Breslau weitere Auskunft.

NB. Es können aufserdem Landgüter jeg. licher Grösse in Schlesien sowohl als im, Grofeherzogthum Posen und im Königreich

.

Folon zum Ankauf naehgewiesen werden

von Verträgen aller Art, Scheinen, Quittungen, Zeug— nissen, Verjeichnissen, Arbeits, Haus- und Zins Rech— nungen, Vergleichung von Münzsorten, Stammbuch— Aufsätze, Blumensprache ꝛc., nebst Erklärung aller Taufnamen und der im Geschäftsleben vorkommenden Deutschen und fremden Wörter. Von J. D. F. Rumpf, Königl. Preuß. Hofrath. Zweite vermehrte und ver— besserte Ausgabe. S. Preis z Thlr

Bei E. S e r

ö . Aus von 81 Er ster Theil. Die drei ersten Jahrhunderte. si G. geh. I The. ig fer. Die Frage über den Primat der Römischen Bischöfe

Ein im schönsten und frequentesten Theil so wie an in der katholtschen Kirche ist eine Lebensfrage in der

einem großen Platze der Stadt Potsdam belegenes, ! im hesten Zustande befindliches

etzteren Wie sie im ten und 11Iten Jahrhunderte

dreistöckiges massives das große Schisma zwischen der orlenialischen und

Wohnhaus, in welchem seit einer Reihe von . Kirche veraulaßte und wie sich an sie

cin blühendes Laden⸗Geschäft betrieben wird, sich auch

zu jedem desfallsigen Geschäfte eignen würde gewölb⸗ Kirche knüpften, in welchen im 16ten ien Kellern nebst Hintergebäuden und angemessenem die Reformation den

Hofraum, mit einem Brunnen versehen, soll, wegen erheblicher Krankheit des jetzigen Besitzers, sofort aus freier Hand verkauft werden. Reelle Käufer erfahren das Nähere im König!. Intelligenz-Comtoir zu Berlin so wie in Potsdam Schwerdtfegerstraße Nr. 3 ehen. Bekanntmachung.

Das handeltrelbende Publikum wird hierdurch be⸗ nachrichtigt, daß die Meßhandelswoche der Lauren-⸗ tiusmesse dieses Jahres mit dem 8. Augusi ihren An⸗ fang nimmt und das Auspacken der Kurzenwaaren am 2ten aller anderen Waaren hingegen am Aten desselben Monats von Mittags 12 Uhr an gestattet isi. Braunschweig, den 4. Junt 1841. Herzogliche Ser n serenn , der indirekten Stenern. ö .

Nordseebad der Insel Helgoland.

Die hiesige Seebad⸗Anstalt wird am 15. Juni d. J erbffnet, mit dem 1. Oktober geschlossen werden.

Mit dteser Bekanntmachung verbindet die unterzeich⸗

nete Direction die ergebene Anzeige, daß ihrerseits mit Umsicht und mit großem Kosten-Aufwande zur Ver schönerung und Vervollkommnung der Anlagen und Einrichtungen Alles gethan wurde, was die so außer- ordentlich zunehmende h und die immer gün⸗ stigere Aufnahme eines Etablissements verlangten, welches seit einigen Jahren sich zu einem der belieb⸗— testen und besuchtesten seiner Gattung emporgeschwun⸗ gen hat. Da in neuerer Zeit die heilkräftigen Wirkungen der Meerbäder und der Meerluft immer mehr gewürdigt und anerkannt werden, so möchte es nicht unpassend seyn, darauf aufmerksam zu machen, wie sehr die In— sel Helgoland alle Vorzüge eines praftischen Wer— thes als Seebad in sich vereinigt.

Die Lage dieses Eilandes im offenen Meere, von der Schwülle und den Ausdüusiungen des Festlandes entfernt, das schöne, klare, von keinem Schlamme ge—⸗ trübte Meerwasser, die milde, belebende, bei keiner Richtung des Windes mit Landluft untermischte At⸗ mosphäre, der feste ebene Sandboden des sicheren Bordesirandes und der so überaus wichtige, der Lage Helgoland's eigenthümliche Vorzug, daß dort, bei gleich kräftigem Wellenschlage, unabhängig von! Ebbe und Fluih, zu jeder Stunde des Tages im offe—

nen Meere gebadet werden kann, weshalb die resp. Badegäste, ungebunden an die Zeit der Fluth, nach Neigung ihre Badestunden wählen können; furz alle Gründe, welche sich aus dem Charakter und der gan— zen Cigenthümlichkeit der Insel und des sie umgeben— den Meeres herleiten lassen, bezeichnen Helgoland als von der Natur zum heilkräftigsten Seebade geschaffen.

Eben so empfiehlt sich der Velen durch die vielen Annehmlichkeiten des dortigen Aufenthaltes, und schon bei der Ankunft überraschi die romantische Lage und die gigantischen seltsamen Formen, unter welchen die Insel sich aus dem Meere erhebt. Eine große Aus Dahl bequemer und selbsit eleganter Gasthäuser und Privatwohnungen, gut bestellte Küchen und Keller mäßige Preise, eine ungezwungene heitere Geseigkenn, durch ein vortreffliches Prager Musik Corps und tãg⸗ fiche Vereinigungen im Conversatienshause belebt, f wie die leichte und fast tägliche Communication mit dem Festlande sind ferner ganz geeignet, um dem Bade eine dauernde günsiige Aufnahme e sichern.

Den Herren Aergten dient noch besonders zur erge⸗ benen Anzeige, daß durch den itt vollendeten Bau eines großen, massiven Badehauses nach den besien Mustern der Thermalbäder aufgeführt, alle Anstalten

ür Regen?, Sturz⸗ und, Douchebäder für warme gen, welche als Landt Lien erbäder, so wie für jede Art nach spezieller den können, ers. 1 e,

Jahrhunderte

riß sich durch die wichtigsten Angelegenbenten derselben. In alle Verhältnisse des kirchlichen und pelitischen Le—

dens eingreifend, beschäftigt diese Frage den Staat und die Kirche, Laien und Geistliche, Protestanten, Katho— liken und Griechen in gleicher Weise. Die

TDeutschen Protestanten haben diese Frage längst für gelöst er— achtet, deshalb ist die hier angezeigte Schrift auch hauptsächlich nur für solche Katholiken geschrieben, die, begierig, die Wahrheit zu erkennen, durch tausend Umstände abgehalten sind, selbst zu den Buellen zu gehen und sich durch eigene Anschauung zu überzeun— gen. Diesen sind ehrlich und wahr, ohne Rückhalt und Zweideutigkeit, die alten ehrwürdigen Quellen offen gelegt. Mögen sie nun lesen, prüfen und vergleichen. Von demselben Verfasser erschten im vorigen Jahre:

Die Moral

Die Nummern der Badischen Zeitung vom Monat

Juni werden denjenigen, welche sie zu erhalten wün⸗ chen, so weit der Vorrath reicht, gratis zugesendet.

„Der Preis der National⸗-Zeitung bleibt derselbe, wie für die Badische Zeitung, nämlich: bei dem Verleger für 6 Monate A Fl., in ganz Baden durch die Post LFI. 15 Kr.; Versendung iäglich durch das Ober⸗ Pest⸗Amt in Karlsruhe. Zu bejiehen durch alle Post Aemter Deutschlands und des Auslandes; für Frank

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bandlung 2 3 Fl. Zu Insertionen empfiehlt fich die National-Zeitung durch die äußerst wobifeile Ein rückungsgebühr von nur 2 Kr. oder I 96Gr. für die dreispaltige Petitzeile.

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Kupfer und 3u Friedrich von Raumer's Geschichte der Hohen st aufen ünd ihrer Zeit. Preis 2 Thlr.

Die zweite verbesserte und vermehrte Auflage dieses Werkes wird, um sie durch einen billigern Preis all gemeiner zugänglich zu machen, ohne Kupfer und Kar—

ten ausgegeben; es sind aber Abdrücke von den frühern

5 z J 9 ö x ** ten vo J ber ieß . Enthaltend Regeln und Muster zur Abfassung von platten von mir zu keziehen

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Der Druck der jzweiten Auflage (6 Bände Lieferungen) schreitet rasch vor; monatlich er seit dem 1. Aug. 1840 eine Lieferung, alle vier Mo nate ein Band; das ganze Werk wird (ohne Kupfer und Karten) in der Ausgabe auf Maschtaenvelinpap 12 Thlr., in der Ausgabe auf ertrafeinem Veli 2 Thlr. kosten. .

Leipzig, im Mat 1841. F. A. Br

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den Schriften der vorzüglichsten theologischen Auto- mehr durch Berücksichtigung des in mehreren Staaten

ren dieses Ordens. 8. Preis 2 Thlr.

Wodurch wird der Roͤmische Katholicismus

bis jetzt gehalten? ö Send⸗ und Antwortschretiben an den Verfasser des Freiherrn v. Wiesan. Zwei Abhandlungen von Vinzenz v. Balitzki, Prediger zu Rhein in Osipreußen. 8. geh. 22 sgr Nicht als Feind der katholischen Geistlichkeit, auch nicht aus Rache gegen den Katholicismus, von wel

schem sich der Verfasser mit liefer Ueberzeugung frei⸗

willig trennte, sondern als Bekämpfer des Irrithums

und antichrisilicher Anmaßungen ist Herr v Balitzki

aufgetreten. Der erste Theil der vorgenannten Schrift verbreitet sich über die bisherigen Stützen des Katho— licismus: Papst Priester⸗Cölibat DOhrenbeichte.

Dem Verf. ist um so eher ein kompetentes Urtheil zu—

zutrauen, da er 23 Jahre lang selbst katholischer Prie—

ster war; der zweite Theil widerlegt auf eine eben so gründliche, als würdige und leidenschaftlose Weise den

„Freiherrn von Wiesau.“

Von demselben Verfasser erschien früher:

Notizen aus dem Leben eines ehemaligen katholtschen Priesters, nebst kurzer Darlegung der Gründe sei— nes Uebertritts zur protestantischen Kirche. Ein Beitrag zur Kenntniß und Würdigung des Römi—⸗ schen Katholicismus. S. geh. 3 Thir.

Leske in Darmstadt.

Mit dem J. Juli d. J. beginnt ein neues Abonne— ment auf die in Karlsruhe erscheinende National⸗Zeitung. als Fortsetzung der Badischen Zeitung. Ueber die Aenderung des Titels ist in Nr. 1685 der Badischen Zeitung das Nähere gesagt. Die Redaction, der Cha—⸗ rakter und die Form des Blattes bleiben unverändert; der Kreis der Mitarbeiter hat sich bedeutend erweitert, und der Zuwachs an geistigen Kräften, dessen sich die National-Zeitung zu erfreuen hat, wird ihr die Aner⸗ kennung sichern, welche der Badischen Zeitung als einem unabhängigen und gediegenen Organe der freie⸗ . Geile richtung der C(onstitutionellen Prinzipien ** 1 großen National-⸗Interessen zu Theil gewor⸗ Die Verhandlungen des a gegenwärtig versammelten . n. werden ohne Unterbrechung in n n Fit daß die Sitzungs Berichte in der genden Tageg vollsfändig in Beila⸗ latt besondergz 66

nden wer⸗

1

seit kurzem eingeführten nenen Münz-, Maaß⸗ u. Ge wichtsspstem s. Julius Klinkhardt in Leipzig.

Auf das am 1. Juli 1841 beginn Sde neue viertel jährliche Abonnement der

Leipziger Allgemeinen Zeitung werden bei allen Postämtern une Zeitungserpeditionen des In- und Auslandes Bestellungen angenommen.

Der Preis beträgt in Sachsen vierteljährlich 2 Thlr.,

in den übrigen Staaten aber wird derselbe nach Maß— gabe der Entfernung von Leipzig erhöht.

Ankündigungen aller Art, welche durch dies Blatt die allgemeinste Verbreitung finden, werden der Raum einer gespaltenen Zeile mit 2 Ngr. 2 Sgr. berechnet.

Leipzig, im Juni 1841. F. A. Brockhaus.

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8 2

22

Allgemeine

Stants⸗

eitlng.

u alt. Amtl. Nachr.

dußland u. Polen. St. Petersb. Verbot der Einfuhr hermetisch verschlossener Gegenstände in nicht durchsichtigen Flaschen. Stati⸗ stisches. .

Frankreich. Paris. Zum Vergleich der Englischen und Französischen

Dampf⸗Marine. Statistik der Militair⸗Justiz während des Jahres 1838. Vermischtes. Toulon. Abfahrt der Flotte nach Süden. Brief aus Paris. (Die Presse über die weltliche Gewalt des Papstes und die Unverletzlichkeit des Königs. Verletzung des Bries⸗ Geheimnisses. Comité zur Unterstützung der Christen im Orient. Ben Aissa.)

Großbrit. u. Irl. London. Ocdens⸗Verleihungen. Lord Broug⸗ ham's jetzige Stellung. Vermischtes.

Niederl. Haag. Handels-Vertrag mit Texas.

Belgien. Brüssel. Ankunft des Gesandten Herrn Bunsen. Eisen⸗ bahnen. Schreiben aus Brüssel. (Zur ferneren Charakteristik der Wahlen und ihrer Nesultate.)

Deutsche Bundesst. Sannover. Stände-Versamml. Protokoll⸗ Auszüge. Leipzig. Fest zu Ehren Thorwaldsen's. Wagner's elektro⸗magnetische Erfindung. Schreiben aus Leipzig. (Die erste General⸗Versammlung der ÄActionairs der Sächsisch⸗Baperischen Eisen⸗ bahn) Schreiben aus Frankfurt. (Goethe's Denkmal von Schwan⸗ thaler.)

Türkei. Von der Türk. Gränze. Nachrichten über die Insurree— tion in Kandien. Hydriotische Brander gegen die Türkische Flotte. Rußlands Verwendung zu Gunsten der Christen in Bulgarien. Neue Aufstände.

Brasilien. Schreiben aus Rio Janeiro. (Vorfälle, welche den neuesten Ministerwechsel herbeigeführt; Zustand der Pro vinzen.)

Inland. Berlin. Schluß⸗Bericht über den Wollmarkt. Eröffnung der Berlin⸗Anhaltischen Eisenbahn.

Wiss., K. u. Lit. Berlin. Maillard.

Die Sängerinnen Pasta und Dufflot—

Amtliche Rachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaäͤdigst geruht, dem Ge— heimen expedirenden Secretair, Kriegs⸗Rath Hainchelin hier— selbst den Titel eines Geheimen Hofraths beizulegen.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht ist nach Prenzlau von hier abgereist. .

. „Angekommen: Se. Durchlaucht der General⸗Major und Commandeur der 6ten Landwehr⸗Brigade, Fuͤrst Wilhelm Rad⸗ ziwill, von Oranienburg.

Zeitungs⸗Nachrichten u s 1g nd

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 19. Juni. Auf den Antrag des Finanz. Ministers haben Se. Majestät verordnet, daß diejenigen genieß— baren Gegenstaͤnde, die vom Auslande hermetisch verschlossen ein— gefuͤhrt werden, nur dann zugelassen werden sollen, wenn sie sich in durchsichtigen Glasflaschen befinden.

Den hiesigen Zeitungen zufolge, belief sich im Jahre 1839 die Zahl der in Rußland Gestorbenen mannlichen Geschlechts und Griechisch-Russischen Glaubens auf 801,2, von denen 441 ein mehr als hundertjaͤhriges Alter erreichten.

gönn r , ch.

Paris, 20. Juni. In Erwiederung auf die Rede des Generals Tirlet hatte der Marine-Minister in der Sitzung der Pairs⸗Kammer vom 18. d. M. behauptet, daß Frankreich gegenwaͤrtig eine groͤßere Anzahl von Kriegs-Dampsschiffen besitze als England. Im heu— tigen Moniteur steht nun ein Schreiben des Generals Tirlet, in welchem derselbe dieser Behauptung widerspricht. Wie er an— fuͤhrt, besitzt die Englische Marine 75 Dampfschiffe, von denen mehrere über 300 Pferdekraft, viele mehr als 200 Pferdekraft haben. Nach dem Budget von 1842 besitzt dagegen die Fran— zösische Marine nur 32 Dampfschiffe, von denen die groͤßten, im Ganzen 5 an der Zahl, nur 220 Pferdekraft haben.

So eben erscheint hier der offizielle Bericht uͤber die Mili— tair⸗Justiz in Frankreich wahrend des Jahres 1838. Der Effek— tiv⸗Bestand der Armee, die Munizipal-Garde und die Pompiers (Feuerwache) mit einbegriffen, belief sich auf 314,915 Mann. Diese zerfielen in folgende Klassen: Offiziere 17,165; Unter⸗-Of— fiziere 20,ð 12; Korporale oder Brigadiers 25,iz0; Soldaten, Musiker, Tambours, Handwerker 252,312. Von den Militair— Gerichten wurden 4,638 Individuen angeklagt, und zwar: Frei⸗ willige 1,169; Soldaten, die fuͤr sich selbst dienen 1,871, Stell vertreter 1,531; Wiedereingetretene 34; Zoͤglinge der Militair— Schulen 3; Afrikanische Eingeborene 281. Hiervon konnten lesen und schreiben 2, 468; ohne alle Kenntnisse waren 2, 170. Im Ganzen kommt auf 68 Soldaten ein Angeklagter. Diese der- theilen sich folgendermaßen nach den Graden: 1 Offizier auf „Voz; 1 Unter⸗-Offizier auf 8; 1 Korporal oder Brigadier auf 296; und unter den Soldaten, Musikern und Handwerkern auf 58. Das Verhaͤltniß nach den Waffen-Gattungen ist Fol⸗ ges: Gendarmerie und Pompiers JI auf 1366 Mann;; in der Jnfanterie 1 auf 85; in der Kavallerie 1 auf 196; in der Artillerie, Pioniren u. s. w. 1 auf 91; im Ingenieur-Corps Lauf 150; unter den Trainsoldaten J auf 102; unter den Ge⸗ sundheits⸗Beamten 1 auf 349; in den Disciplinar⸗Compagnieen auf 22. Die Verbrechen zerfielen in folgende Klassen? 663 Desertionen; 1107 Fälle des Ungehorsams; 2] Fälle der Insub= ordination; 374 Diebstähle; 1106 Falle des Verkaufs von Mili— lair⸗Gegenstaͤnden; 767 verschiedene nicht klassifizirte Vergehen. Von den 4,638 Angeklagten sind 3, 169 zu folgenden Strafen verurtheilt worden: 69 zum Tode; z zur Deportation; 222 zur J

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Zwangsarbeit; 109 zum einsamen Gefaängniß; 261 zum Kugel schleppen; 189 zu offentlichen Arbeiten; 2007 zum Gefangniß; 7 zur Ausstoßung, 2 zur Geldbuße. n In 4307 Klagen wurden Il, Sid Zeugen vernommen. Die Kosten beliefen sich auf 6,071 Fr., welches eine Durchschnittssumme von 21 Fr. 91 Cent. fuͤr seden Prozeß giebt. Aus den obigen Angaben folgt, daß unter den Freiwilligen und den Stelivertretern die meisten und unter den Corps der Gendarmerie und der Pompiers die wenigsten Anklagen vorgekommen sind. Die Disciplinar-Com pagnieen haben stets die meisten Verurtheilten, doch ist im Jahre 1838 die Zahl derselben geringer, als in den fruͤheren Jahren. Von den angefuͤhrten 4638 Angeklagten sind ubrigens 239 Mili— tairs von den gewoͤhnlichen Gerichtshoͤfen verurtheilt worden; in— dem sie sich mit oder ohne Urlaub fern von ihrem Corps befan den, oder Gehuͤlfen bei ihren Verbrechen hatten, die nicht

tairs waren; oder auch wenn Gendarmen sich Fehler hatten zu Schulden kommen lassen, die mit ihrem Amte als Werkzeuge der richterlichen Gewalt in Verbindung standen, oder endlich, wenn eine Verletzung oder Umgehung des Rekrutirungs-Gesetzes die Anklage begruͤndete.

Ein Geruͤcht, welches vorgestern Abend in London verbreitet gewesen war, lief diesen Morgen auch in Paris um. Man be hauptete, daß Mehmed Ali sich entschlossen, die neuen Bedingun— gen der Pforte nicht anzunehmen, und daß er wieder eine defen— sive Haltung genommen habe. Es scheint jedoch nach Allem, daß jenes Geruͤcht voreilig ist.

Am 14. d. M. traf der Herzog von Nemours in Marseille ein. Der Prinz trug die Afrikanische Mütze. Eine bedeutende Volksmenge draͤngte sich hinter den Soldaten, uͤber die der Prinz eine Revue hielt. Hierauf begab er sich zu Fuße nach dem Ho— tel d'Orient, wo er die städtischen Behörden empfing. Der Prinz ist uͤbrigens schon zu Neuilly angekommen. Der Herzog von Orleans war ihm bis Fontainebleau entgegengereist.

Die Prinzessin Clementine und die Herzogin von Nemours statteten gestern der Koͤnigin Christine einen Besuch im Palais— Royal ab.

Die Ernennung des Marquis von Dalmatien zum Botschaf— am Roͤmischen Hof wird, so glaubt man, in zwei oder drei Ta— gen im Moniteur erscheinen. Er wurde gestern von dem Koͤ— nig empfangen.

Die Arbeiten an der Eisenbahn von Paris nach Rouen haben auf mehreren Punkten begonnen, namentlich zu Rolle— boise, Venable und zu Damps, wo drei Tunnels, der eine von 2280 Metres, der zweite von 1260 und der dritte von I60, gebaut werden. Die Bahn wird viermal die Seine passi— ren. Man beginnt bereits an der ersten Bruͤcke, bei Bezon, zu arbeiten.

Bei den Arbeiten zur Befestigung von Paris auf dem Mont Valerien kam man auch an den Gottesacker und mußte dabei uber 500 Gräber öffnen, auf denen man fast alle großen Namen des Franzoͤsischen Adels las. Unter diesen Gräbern war auch ein ganz vernachlaͤssigtes, das der bekannten Frau von Genlis.

Vor einigen Monaten begann ein gewisser Doktor Bara⸗

chin, welcher bei der Tuͤrkischen Gesandtschaft angestellt war, eine Zeiischrift unter dem Titel „Revue orientale.“ Man haͤtte glauben sollen, eine von einem Tuͤrkischen Beamten herausge— gebene Zeitschrift muͤsse ganz im Sinne der ottomanischen Pforte abgesaßt seyn, und koͤnne nur zum Zwecke haben, die Angelegen— heiten des Orients aus dem Gesichtspunkte der Tuͤrkischen Poli, tik darzustellen. Dies war jedoch nicht der Fall. Doktor Ba— rachin verlangte in seiner Zeitschrift voͤllige Gleichstellung der Christen und Muselmaͤnner im Turkischen Reiche, Sicherheit der Person und des Vermoͤgens, Sicherheit fuͤr die in der Tuͤr— kei sich aufhaltenden Fremden, und Uebertragung einer Ober— aufsicht uͤber diese Interessen an die großen christlichen Machte. Mit diesen Vorschlägen war indeß die Pforte keinesweges zu— frieden; sie entsetzte den Doktor seiner Stelle, entzog ihm seinen Gehalt und schloß ihn voͤllig von der Tuͤrkischen Gesandtschaft aus. Das hielt diesen aber keinesweges ab, seine Zeitschrift fortzusetzen, und jetzt leitet er in Paris die Errichtung eines Comité's ein, welches die Befoͤrderung der humanen Interessen im Allgemeinen und der christlichen insbesondere suͤr die unter Tuͤrkischem Scepter stehende Bevoͤlkerung betreiben will. De reits ist eine Einladung an alle Menschenfreunde erschienen, um sich denjenigen, welche dies Comité stiften wollen, anzuschließen. Da das Comité mehr einen religioͤsen und humanen, als revolu tionairen Zweck zu haben scheint, so werden sich gewiß Leute aus allen Parteien beeifern, zur Erreichung dieses Zweckes bei— zutragen. (S. unten das Schreiben aus Paris.)

Das Memorial dieppois veröoͤffentlichte im November vorigen Jahres einen Artikel, worin die Ruͤckkehr eines gewissen Pierre Touchard, eines ehemaligen Kriegsgefangenen in Rußland, nach Frankreich berichtet und zugleich der traurigen Lage erwähnt wurde, in welcher sich mehrere tausend Franzosen befänden, die von der Russischen Regierung noch in Sibirien zuruͤckgehalten wuͤrden. Der Messager bringt jetzt solgende Erklärung: „Un— geachtet der geringen Wahrscheinlichkeit, welche derartige, so oft widerlegte Berichte noch haben, beeilte sich der Botschafter des Koͤnigs in St. Petersburg, bei der Kaiserlichen Regierung Er— kundigungen uͤber die Wahrheit der angefuhrten Umstände ein— zuziehen. Aus den authentischsten Benachrichtigungen und aus den genauesten Nachsorschungen, die angeordnet wurden, geht hervor, daß niemals ein Franzoͤsischer Gefangener Namens Pierre Touchard in dem Gouvernement von Archangel domilizirt war, und daß sich gegenwartig nicht ein einziger Franzoͤsischer Kriegsgefangener daselbst befindet.“

In diesem Jahre soll zu Luneville ein Lager von 24 Schwa— dronen Husaren gebildet werden.

Wie man vernimmt, bewerben sich nunmehr auch die Herren Delessert und Hottinger, zwei der angesehensten Banquiers von Paris, um das neue Franzoͤsische Anlehen. Bis jetzt hatte bloß das Rothschild'sche Haus Propositionen gemacht. Der Finanz—

Mainister scheint zu hoffen, daß ihm diese Konkurrenz zu besseren

Bedingungen verhelfen werde.

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Toulon, 16. Juni. Die Flotte des Admirals Hugon, welche durch unguͤnstigen Wind genoͤthigt gewesen war, bei den Hyerischen Insein Halt zu machen, ist am 14ten um 3 Uhr Nachmittags von dort wieder unter Segel gegangen. Sie schlug die Richtung nach dem Suͤden ein. Bei der Abfahrt des

Dampfbootes „Acheron“ von Kandien befanden sich daselbst die Korvette „la Cornaline“ und die Brieg „la Fläche.“

e Paris, 20. Juni. Die Presse bietet in diesem Augen— blicke das sonderbarste Schauspiel dar. Ein Theil derselben weiß kein interessanteres Thema fuͤr ihre tagliche Polemik denn po— lemisirt muß nun einmal werden aufzufinden, als die welt— liche Gewalt der Papste, die man unter Anfuͤhrung von Bibel— stellen, Kirchenväaͤtern, Bullen und Konzil-Beschluͤssen nach allen Seiten hin beleuchtet. Was bei diesen gelehrten Untersuchungen eigentlich herauskommt, ist schwer zu sagen, und es steht zu be— zweifeln, daß die Ausspender aller dabei zu Tage geföͤrderten ka— nonischen Weisheit sich irgend eines wirklichen Zwecks ihrer im

P

Doktortone gehaltenen Disputationen bewußt sind.

Die Journale, welchen die Verhandlung jener wichtigen Kirchenfragen einige Zeit und einigen Raum läßt, beschäftigen sich sast alle mit dem schwierigen Punkte der constitutionellen Me— taphysik, den die Charte unter dem Namen der Unverletzlichkeit des Koͤnigs auffuͤhrt. Dieser Punkt der Verfassung wird mit einem Eifer und mit einem Aufwande von Scharfsinn debattirt, deren die Presse selten irgend einen Gegenstand von unmittelba— rer praktischer Wichtigkeit wuͤrdigt. Nun ist es freilich sehr löb— lich, wenn man uͤber die Prinzipien ins Klare zu kommen sucht, welche der gesellschaftlichen Orͤͤnung in ihrer gegenwaͤrtigen Ge— stalt zum Grunde liegen; allein hier dient der Streit in der Art, wie er gefuhrt wird, zu nichts Anderem, als zur größeren Ver— wickelung der Frage, die zu ihrer Loͤsung vor allen Dingen eiae gewisse Dosis Bonne foi erfordert. Man verwirft entweder die bestehende Verfassung, oder man nimmt sie an. Im ersten Falle mag man die Zulässigkeit jener Bestimmung geradeweg ableugnen, im zweiten aber muß man sich dieselbe nicht allein gefallen lassen, sondern auch zugestehen, daß mit ihr Alles unvereinbar ist, was der Person des Königs in der offentlichen Meinung Eintrag thut. Die Unverletzlichkeit des Koͤnigs muß in der Person Louis Phi— lipp's nothwendiger und handgreiflicher Weise auch den ehemali— gen Herzog von Orleans decken, weil die Angriffe gegen den Letzteren unvermeidlich auf den Ersteren zuruͤckfallen. Damit ist aber freilich nicht gesagt, daß sich die Majestaäͤt der geschichtlichen Wahrheit vor einer politischen Rechtsdichtung zu beugen habe.

Der Messager erklärt zwar, daß die Verletzungen des Brief⸗Geheimnisses, welche in diesen Tagen zur Sprache gekom⸗ men sind, nicht dem jetzigen Ministerium zuzuschreiben seyen, al— lein es ist ausgemacht, daß noch in den letzten Monaten Briefe geoͤffnet sind, in denen man Lotterie⸗Loose vermuthete. Demnach kann die Erklärung des ministeriellen Blattes wohl nur so zu verstehen seyn, daß die der Post-Verwaltung zu jenem Zwecke gegebenen Instructionen von einem der fruͤheren Kabinette her— rühren. Die Herrn Thiers befreundeten Blaͤtter, welche zum Theil sehr laut gegen das gesetzwidrige Verfahren der Post geei— fert hatten, sind nach der Note des „Messager“ ploͤtzlich durch⸗

aus verstunimt. Es ist zu bedauern, daß die Mahnung an das Gesetz diesmal nur einer wenig ehrenvollen Industrie zu Gute kommt, ein Umstand, der den von der Post gezeigten Mangel an Gewissenhaftigkeit erklärt, wenn auch nicht enischuldigt. Es hat sich so eben ein Comité zur Unterstuͤtzung der Christen im Orient gebildet, welches kein Hehl daraus macht, daß sein eigentlicher Zweck sey, den Emancipations-Bestrebungen der noch unter Tuͤrkischem Joche befindlichen Griechen Vorschub zu lei⸗ sten. Das Comité besteht großtentheils aus Notabeln der legiti⸗

mistischen Partei, die auf diese Weise ihrer Lehre vom absoluͤten Gehorsam ein eklatantes aber ehrenvolles Dementi giebt. Der Sohn des wegen Falschmuͤnzerei verurtheilten Ben Aissa, ehemaligen Chalifen Achmets Bey von Constantine, prote— stirt in einem an die Gazette des Tribunaux gerichteten Schreiben mit Energie gegen die Procedur, deren Opfer sein Vater geworden ist. Ben Aissa ist auf die Aussage eines einzigen Zeugen verurtheilt worden, der sich fuͤr seinen Mitschuldigen ausgab, und ohne daß eine einzige der angeblich von ihm gepraͤgten Muͤn— zen vorgezeigt werden konnte, ja ohne daß auch nur die Zeit und der Ort angegeben wurde, wo er dieselben fabrizirt habe. Der Sohn des Ex Chalifen sagt, daß er Alles von dem Gerechtigkeits⸗ sinne des Königs erwarte.

Großbritanien und Irland.

London, 18. Juni. Die Koͤnigin hielt gestern ein Kapitel

des Bath-Ordens, in welchem Ihre Majestat dem Vice⸗Admiral Sir D. Miler die Insignien des Großkreuzes und dem Kommo— y. ö Ch. Napier die eines Commandeurs dieses Ordens verlieh. Der Spectator bezeichnet Lord Brougham's Ruͤckkehr nach England als ein in diesem Augenblicke hoͤchst wichtiges Ereigniß. „Die schreckliche Plattheit der Parlaments⸗Verhandlungen waͤh— rend dieser Session hatte uns“, sagt das genannte Blatt, „sehr oft den Wunsch der Schottischen Ballade entlockt: „Ach, daß doch Heinrich wieder kaͤme!“ Unser Gebet ist erhoͤrt. Der Muͤßig⸗ aänger hat seine Zeit wahrgenommen. Kaum hat der weiße Schaum auf den Wogen des Volks den nahenden Sturm ange— deutet, so erscheint der Sturmvogel wieder, um sich im Winde zu schaukeln. Seit einigen Wochen wuchs das Interesse der Ver— handlungen im Oberhause täglich. Die Getraidefrage drängte sich dort ein und ruͤttelte unsanft an der Gleichmuͤthigkeit Ihrer Herr⸗ lichkeiten. Die Hartnäckigkeit der Grafen Fitzwilliam und Radnor ver wandelte die wuͤrdevolle und etwas stolze Versammlung fast in eine lebendige Schule des gegenseitigen Unterrichts. Obwohl sie ge⸗ gen die Erörterung uber untergeordnete Theile der Korngesetze protestirten, vermochten die edeln Lords der Versuchung zum Disputiren doch eben so wenig zu widerstehen, wie die fahren= den Schuͤler der Aufforderung des Gil Blas. Sehr huͤbsch er⸗

l ; t öͤrterten sie die Kontroversen über das Verhaͤltniß zwischen Preis