1841 / 181 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Alle Abgaben und Einkünfte werden in Aegypten in meinem 2 erhoben. Da jedoch auch die Aegvpter Untertha⸗ nen der Sehen Pforte sind, so sollen, um sie vor weiteren Bedrückun⸗ gen zu schützen, die Zehnten, Zölle und andere Abgaben nach dem von meiner Regierung befolgten bulligen Spstem erhoben werden. Und so bald der Zahlungs Termin herannaht soll Sorge getragen werden, daß die Abgaben, Zölle, Zehnten, nebst den anderen Einnahmen und Einkünften der Provinz Aegypten deren Betrag in einem besonderen Jerman angegeben werden ist, richtig gezahlt werden.

Da es gebräuchlich ist, jährlich Getraide und Hülsenfrüchte aus Aegvpten nach den beiden heiligen Städten zu senden, so soll die Sen⸗ dung derselben Quantität, so wie der anderen bisher dorthin gesand— ten Gegenstände auch ferner beibehalten werden,

Da meine Regierung beschlossen hat, das Geld, welches die Seele des soclalen Verkehrs ist, auf eine solche Weise zu verbessern, daß in Zukunft ein unveränderlicher Münzfuß, sowohl in Bezug auf den Ge⸗ Falt als in Bezug auf den Nominal⸗Werth jeder Münze bestehen soll, so gestatte ich hiermit, daß in Aegvpten Geld geschlagen werden darf, koch müssen die Gold und Silber-Münzen, die Euch zu prägen er⸗ laubt ist, meinen Namenszug tragen und überhaupt den in der Kaiser⸗ lichen Rünze zu Konstantinopel geprägten in Benennung, Form und Werth vollkommen ähnlich sevn.“

„Der bestehenden Vorschrift gemäß dienen die Soldaten in ande— ren Theilen meines Reiches fünf Jahre, worauf sie durch neue Aus— bebungen ersetzt werden. Es ist nöthig, daß dasselbe auch in Aegvpten geschieht, doch muß hinsichtlich der Dauer der Dienstzeit auf die Ge⸗ vohnheiten der Einwohner Aegyptens Rücksicht genommen und mit der größten Billigkeit gegen sie verfahren werden. A060 Aegvptische Soldaten müssen jährlich nach Konstantinopel gesandt werden. Zwi⸗ schen den Decorationen und Fahnen der Aegvptischen und der anderen Truppen meines Reiches findet kein Unterschied statt. Auch die Offi⸗ ziere der Aegvptischen Marine erhalten dieselben Rang⸗-Abzeichen und die Schiffe dieselben Flaggen, wie diejenigen der Kaiserl. Marine.“

„Der Pascha von Aegypten ernennt die Offiziere seiner Armee und Marine bis zum Obersten, aber in Bezug auf die Ernennung der höheren Offiziere, wie der Mirlivas (Brigade⸗Generale), Feriks (Ge—⸗ neral-Lientenants) ist es durchaus nothwendig, daß Ihr meine Ge nehmigung und meine Befehle in dieser Beziehung einholt.“

„Die Paschas von Aegvpten dürfen fernerhin kein Krieasschiff bauen, ohne die Erlaubniß der Hohen Pforte eingeholt und von ihr eine deutliche und bestimmte Ermächtigung erhalten zu haben.“

„Da jede der vorstehenden Bedingungen genau mit dem Privile— glum der Erblichkeit verknüpft ist, so hört dieses Privilegium augen— hilicklich auf, sobald eine jener Bedingungen nicht erfüllt wird.“

„Dies ist mein souverainer Wille in Bezug auf alle erwähnten Punkte, und da sowohl Ihr als Enre Söhne ünd deren Nachkommen ficht unterlassen werdet, die ausgezeichnete Gunst, welche Euch zu Theil geworden, anzuerkennen, so werdet Ihr Euch bestreben, die darin eut—

altenen Bestimmungen gewissenhaft auszuführen, Alles, was einer Widersetzlichkeit ähnlich sieht, sorgfältig zu vermeiden, und Euch gleich— falls bemühen, die Wohlfahrt und Ruhe der Bewohner Aegvpteng zu führen, sie vor allen Üngerechtigkeiten und Bedrückungen zu schützen und endlich werdet Ihr über alle wichtigen Angelegenheiten, die jenes Land betreffen, derischten und Euch Instructionen erbitten. In dieser Absicht ist der gegenwärtige, mit meinem Kaiserl, Namenszuge ver— sehene Ferman geschrieben und abgesendet worden.“

Montenegro. (A. Z.) Briefen aus Cattaro zufolge herrscht unter den Montenegrinern eine ungewohnliche Bewe— gung. Gegen tausend Familien dieser tapferen Gebirgsbewoh⸗ ner sollen Vorbereitungen zu einer bevorstehenden Auswande— rung treffen. Man wi wissen, daß Rußland den Auswande— rern in Kaukasien einen Landstrich zur Bewohnung anweisen wolle. Es scheint, daß Rußland den Tscherkessen durch Mon— tenegriner den Krieg zu machen beschlossen habe, was allerdings vielleicht das beste Mittel ware, das man ergreifen kann, um in Kaukasien mit Erfolg zu kämpfen. Inzwischen ist wohl die Zahl von tausend Familien, die kaum eben so viel Streiter lie⸗ fern konnen, zu beschraͤnkt, um sich viel davon zu versprechen. Fuͤr Montenegro duͤrfte diese Auswanderung zu einer Wohlt hat werden, da . zu den haͤufigen Reibungen mit den Tuͤr⸗ kischen Behörden und zu den Einfaͤllen in die naͤchst gelegenen Tuͤrkischen Paschaliks nur die Uebervoͤlkerung des kleinen un— fruchtbaren Montenegrinischen Gebiets Veranlassung giebt.

Vereinigte Staaten von Nord Amerika.

New⸗NMork, 2. Juni. Der Kongreß ist gestern zu Washing—⸗ ton eroͤffnet wo rden; die Botschaft des neuen Praͤsidenten, welche dem Senat und dem Repraͤsentanten⸗Hause an demselben Tage uͤbersandt wurde, beginnt folgendermaßen:; „Mitbürger! Sie sind in Ihren beiderseitigen Gesetzgebungs⸗ Hallen durch eine Proclamation versammelt worden, welche die Unter- en des erlauchten Bürgers trägt, der, vor kurzer Zeit durch die di⸗ retten Stimmen des Volkes zu der Erfüllung der wichtigen Functip— nen seines obersten vollziehenden Beamten berufen wurde. Nach Ab⸗ sauf eines einzigen Manats seit dem Tage seiner Installation hat der— selbe der Natur die große Schuld abgetragen und einen Namen hin⸗ serlassen, mit welchem die Erinnerung an zahlreiche, während eines langen Lebens patriotischer Hingebung dem Lande verliehene Wohltha— ten verknüpft ist. Mit diesem öffentlichen Verlust hängen andere Re⸗ trachtungen . die der Aufmerksamkeit des Kongresses nicht entgehen werden. Die Anstalten, welche der verewigte Präsident tref⸗= fen mußte, um seinen Aufenthalt auf vier Jahre nach dem Regierungs⸗ sitz zu verlegen, haben ihm natürlich bedeutende Kosten verursachen müssen, bie, wenn man die beschränkten Mittel seines Privat-Vermögens da⸗ mlt beschwert lassen wollte, seine hinterbliebene Familie in ernstliche Verlegenheit bringen könten; es wird daher dem Kongreß ehrerbietig ur Erwäqung vorgestellt, ob die natürlichen Grundsätze der Gerechtig⸗ i es nicht als angemessen und gebiererisch erscheinen lassen, daß die Legislatur in dieser Beziehung einschreite. Durch die Bestimmungen

es Grundgesetzes sind die Befugnisse und Pflichten der hohen Stel lung, zu welcher er erwählt war, auf mich übergegangen, und in den Dispositionen der Repräsentanten der Staaten und des Volks wird

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Allgemeiner Anzeiger fur

786

das Problem, dem unsere Institutionen zum erstenmale unterworfen sind, in bedeutendem Maße seine Lösung alen,

„Indem ich die Pflichten dieses Amtes übernahm, glaubte ich nicht, daß es mir gejiemen würde, die Anordnungen meines beklagten Vorgängers zu stören. Wie ich daher auch ursprünglich über die An⸗ gemessenheit einer so frühzeitigen Wiedereinberufung des Kongresses nach seiner letzten Vertagung denken mochte, so fand ich doch in der Neuheit der Stellung, in die ich mich so unerwartet versetzt sah, einen neuen und leitenden Beweggrund, nicht in die patriotischen Wünsche des vorigen Präsidenten einzugreifen. Mein erster Wunsch würde un⸗ ter solchen Umständen natürlich gewesen seyn, bei der Verwaltung der öffentlichen Angelegenheiten die vereinigte Weisheit der beiden Kon— greßhäuser zu Hülfe zu rufen, um mich in Betreff der besten Art und Weise, wie der Regierung und dem Lande aus den so schwer auf bei⸗ den lastenden Verlegenheiten herauszuhelfen seyn möchte, ihres Rathes und Beistandes zu bedienen. Ich fühle mich daher sehr glücklich, mich so bald nach Antritt der Präsidentschaft von den unmittelbaren Re— präsentanten der Staaten und des Volks umgeben zu finden.“

„In unseren auswärtigen Verhältnissen haben seit der letzten Session des Kongresses keine bedeutende Veränderungen stattgefunden; ich halte es deshalb nicht für nöthig, in Bezug auf dieselben in nä— here Auseinandersetzungen einzugehen. Es macht mich glücklich, sagen zu können, daß ich nichts sehe, was die Hoffnung zerstören könnte daß wir im Stande seyn werden, den Frieden aufrecht zu erhalten.“

„Die Ratificationen des mit Portugal abgeschlossenen Traktats sind zwischen beiden Regierungen in gehöriger Weise ausgewechselt worden. Die diesseitige Regierung hat die Interessen derjenigen unse⸗ rer Bürger, welche Forderungen an die Spanische Regierung haben, die auf ausdrückliche traktatenmäßige Stipulationen begründet sind, nicht unbeachtet gelassen, und man darf hoffen, daß die Vorstellungen welche jener Regierung in dieser Hinsicht gemacht worden, binnen kur— zem zu einem ersprießlichen Resustat führen werden.“

„Es hat eine Korrespondenz zwischen dem Staats⸗Secretair und dem bei der diesseitigen Regierung beglaubigten Britischen Gesandten in Betreff der Belangung und Gefangennehmung Alexander Mac Leod's stattgefunden, von der dem Kongresse hierbei Abschriften mit— getheilt werden.“ „Zu dem, was aus diesen Papieren hervorgeht dürfte es zweckmäßig seyn, noch hinzuzufügen, daß Alexander Mac Leod von dem obersten Gerichtshofe des Staates New-Jork, auf sei⸗ nen Antrag, von der Gefangenschaft befreit zu werden, vernommen worden ist, und daß jener Gerichtshof noch nicht darüber entschie— den hat.“

„Der Staats-Secretair hat in Bezug auf zwei für den Handel des Landes interessante Gegenstände ein Dokument an mich gerichtet, welches ich in Erwägung ziehen werde, und welches ich dem Kongreß mitzutheilen die Ehre habe.“ .

„So viel von der Handlungsweise der diesseitigen Regierung ab⸗— hängt, werden unsere Beziehungen guten und freundschaftlichen Ver— nehmens zu allen Nationen eifrigst gehegt und gepflegt werden. Die wahre Amerikanische Politik wird als darin bestehend sich zeigen, daß alle unsere völkerrechtlschen Verpflichtungen, gegen die schwächsten Mir⸗ glieder der Völker⸗Familie sowohl, wie gegen die mächtigsten im Geiste der Gerechtigkeit erfüllt werden. Gelegentliche Peranlassungen zu Mei nungs-Verschiedenheiten mögen immerhin vorkommen, aber wenn die dadurch veranlaßten Diskussionen in der Sprache der Wahrheit nnd mit strenger Rücksicht auf Gerechtigkeit geführt werden, so wird sich die Geißel des Krieges meistens vermeiden lassen. Die Zeit, wo Waf fengewalt für den einzigen geeigneten Schiedsrichter im Streite der Nationen unter einander galt, sollte als vorübergegangen betrachtet werden.“

Der uͤbrige Theil der Botschaft bezieht sich auf die inneren Angelegenheiten. Die Darlegung der finanziellen Lage des Landes zeigt dieselbe als sehr unguͤnstig. Das Defizit in den Staats-Einnahmen wird fuͤr dieses Jahr auf beinahe i!! Mil— lionen Dollars berechnet, und nach Erschoͤpfung aller Mittel, die nothwendigen Ausgaben der Regierung zu bestreiten, er—

wartet der Praäsident noch ein Defizit von 4,845,000 Dollars; das Post-Departement allein hat einen Ausfall von einer hal⸗ ben Million erlitten. Ueber die Art der Deckung des Defizits wird nichts gesagt, indeß glaubt man, daß keine Anleihe kon— trahirt und auch die Zoͤlle nicht werden erhöht werden, sondern daß man sich mit der Ausgabe von Schatz-Noten begnuͤgen werde. Den Netto-Ertrag aus dem Verkauf der allgemeinen Staatslaͤndereien will der Praͤsident unter die verschiedenen Staaten vertheilt wissen und erklaͤrt sich gaͤnzlich gegen die Nebernahme der Schulden der einzelnen Staaten durch die Central ⸗Regierung. . .

Nachdem der Kongreß zusammengetreten und die Wahl des Sprechers des Repraͤsentantenhauses vorgenommen worden war, welche auf Herrn White aus Kentucky, den Regierungs⸗Kan⸗ didaten, fiel, wurde die Frage in Anregung gebracht, ob Herr Tylor als wirklicher Praͤsident fungire oder nur als Vice-Praͤ— sident interimistisch mit den Functionen des Praͤsidenten beauf⸗ tragt sey. Man schien indeß ungern auf die Sache einzugehen, die man auch bald wieder fallen ließ.

Der Finanz⸗Direktor des Staates New-York hat eine An— leihe von einer Million zu 6 pCt., jedoch nur auf ein halbes Jahr, negoziirt, weil er hofft, daß nach Ablauf dieser Zeit die Ronjunkturen sich gebessert haben werden.

Mac Leod ist noch im Gefaͤngniß und erwartet die Ent— scheidung des hoͤchsten Gerichtshofes von New-⸗Hork, die näch— stens erfolgen soll. Die ganze Schwierigkeit erwaͤchst aus den verschiedenen Ansichten der Central-⸗Regierung und der Staats— Regierungen. Der Gouverneur von New-⸗HYork verweigert die Auslieferung Mac Leod's.

La⸗Plata⸗Staaten. Montevider, 6. April. Eine große Anzahl von Wall—

fischboͤten ist hier ausgeruͤstet, mit Leuten aus der Hefe aller Nationen bemannt, und mit Kaperpriefen von der hiesigen

N Tee, an mer, e er.

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Regierung versehen, auf einen r ung gegen die Argentini⸗ schen Schiffe ausgesegelt, obgleich Admiral Brown sich am 30. Maͤrz mit dem Argentinischen Geschwader am Eingange des Hafens von Montevider aufstellt, um denselben zu blokiren.

Dem General Rosas in Buenos⸗Ayres hat man durch eine ihm gesandte Hoͤllenmaschine nach dem Leben getrachtet. Diese war aber von seiner Tochter geoͤffnet worden. Ob dieselbe

dabei verungluͤckte, ist nicht bekannt.

Dauer der Eisenbahn - Fahrten. Am 29. Juni 1841.

/ 3 Abgang LTeirdauer. * bgang Leitdauer.

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von

1. Vormittags... 42 Nachmittags. . A0 Nachmittags .. 40 Abeuds 43 Aheuds . 45

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Meteorologische Beobachtungen.

Abeuds 10 Unr.

A5 Um 6] Uur Morgeuæ AI .

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Um 67 Uhr Morgens ...... 8 Vormittags... 11 ö. 2 Nachmittags .. 42 Nachmittags .. 41 40 w ;

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1

Nach einmaliger

] Morgens Nachmittags Beobachtung.

56

1841. 29. Juni. z37, 165 Par. 335,5 par. asb, o par. 4 13,80 Rt H 21,?0 R. 4 16,40 R. 12,20 R, 1420 R. H 16,50 R. 80 pCt. 38 pCt. 87 pCt. heiter. hezogen. Gewitter. SW. SW. 0. Sw. .

Aauellwärme 8,40 R. Flasswürme 17,99 R. Bodeuwärme 17,00 R. Ausdünstuug 0,039 Rh. Niedersehlag 0, 49 Rh. Wärme weelisel 22, 20 14,00. 75 pCt. .. SW

. . Luftdruck .....

Luftwärme .... Thaupunkt. .... Duustsättigung.

Wetter .. .....

Wolkeuzug ....

Tugesmittel: 2356, is Par... 4 7,30 R... N 13,50 R...

Auswärtige Börsen.

Amsterdum, 26. Juni. Niederl. wirkl. Schuld II/ 3. SG do. 1001.3 Kauz-Rill. 247 16. Ausg. Ziusl.· Prenss. Präm. Sch. —.

Frunkfurt, 27. Juui. 21200 2010. 2008. 50/9 Spau. 22* 37212.

Humburg, 28. Juui.

m 3 k 39/9 span. 213/189. Passive

Qesterr. —. Noll. 50! 1 189. 509/19. Bank- Aet. Poln. Loose 713 G. Tauuusb. Aet.

Poln. .

2— 9 5 6—

Bauk-Actien 1660 G. Engl. Russ. 107? 8.

Belg. 1001/7. Neue Aul.

Holl. R254. 306 997, Brasil. 671 /. Columb

25 unt. Cons. 30/9 891 2. assive 5. Ausg. Sch. 105,8 2 1129 9 3950 193 . Eugl. Russ. 1135 2

pern 141I3. Chili 6012.

F o Rente fin eour. 11A. 65.

. Xl 2 1 21 102. 50/9 Span. Reute 23/8.

London,

8. 37 9 Rente fin eour.

Passive la

Juni.

P- àu colupt.

Petersburg, 22. Juni. Loud. 3 Met. 385 ö Hamb. 3 A5 8. Paris 07 bolu à Par. 300 Fi. 68. do. 500 FI. Z23/9. do. 200 FI. 241 /. . ,

Wien, 25. Juni. 59 9 Met. 105. de 1839 10712.

Bauk-Actien 1657. Anl. de 1834 1833. Königliche Schauspiele. Donnerstag, 1. Juli. Im Schauspielhause: Auf Begehren: Das Glas Wasser.

Freitag, 2. Juli. Im Opernhause: Norma, Oper in ; Abth., mit Tanz. Musik von Bellini. (Mad. Spatzer-Gentiluomo: Norma, und Mlle. Spatzer: Adalgisa, als Gastrollen.)

Sonnabend, 5. Juli. Im Opernhause: Faust, dramgti sches Gedicht von Goethe, in 5 Abth. Ouvertuͤre, Entre⸗Akts und die sonst zur Handlung gehoͤrende Musik ist theils von dem verewigten Fuͤrsten Radziwill, theils von dem Kapellmeister Lindpaintner.

Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits geloösten, mit Don— nerstag bezeichneten Opernhaus ⸗Villets guͤltig, auch werden die dazu noch zu verkaufenden Billets ebenfalls mit Donnerstag bezeichnet seyn.

) 1910

Rönigsstädtisches Theater.

Donnerstag, J. Juli. Italiäaͤnische Opern -Vorstellung (Ahonnement suspendu.) Zum erstenmale: Anna Bolena. OGpera in 3 Atti. boesia del Signer Romani. Musica del Maestro Gaetano Honizetti. (Mad. Pasta, erste Kammersaͤngerin Sr. Maj. des Kaisers von Oesterreich: Anna Bolena, Hr. Gamberini; Lord Riccardo Percy, als Gastrollen. Signora Villa aus Mailand, s Mitglied der Italiänischen Opern-Gesellschaft: Sme— Antrittsrolle.) der Plaͤtze: Ein Platz in der Orchester-Loge: 1 Rehlr. 10 Sgr. Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges: ! Nthir. 10 Sgr. 2c. ;

Tertbuͤcher, in Italiaäͤnischer und Deutscher Sprache, sind Abends an der Kasse à 35 Sgr. zu haben.

Freitag, 2 Juli. Der Verschwender. Maͤhrchen in 3 Akten, von F. Raimund. meister Conradin Kreutzer. 8. ͤ Hoftheater zu Kassel: Valentin und Cheristane, als Gastrollen.)

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt bei A. W. Hawn.

engagirte ton, als Preise

Original⸗-Zauber⸗ Musik vom Kapell—

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) 1 * 3 287 * 5 waere.

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(Hr. und Mad. Birnbaum, vom

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* 181.

28

Allgemeine

Berlin, Freitag den Aten

.

Amtl Nachr. [

Landtags-Angelegenheiten. Rhein-Provinz. Verhandlungen in der erzbischöflichen Angelegenheit.

Frankreich. Paris. Urtheile der Französischen Journale über die Steuer⸗Revision und die gegenwärtige Krisis jenseits des Kanals. Der Aufstand in Kandien. Vermischtes. Toulon. Fortdauernde Kriegsgerüchte. Marseille. Untergang eines Dampfschiffes. Briefe aus Paris. (Schluß der Sitzung; Stellung der Pairs⸗Kam mer während derselben. Beabsichtigte Veränderung im diplomati schen Personal. Die falschen Briefe. Garnier Pag— Leichen— Begängniß. Berryer Vater 4. Die Schweizer⸗Kolonie bei Bona =— Alfred de Müsset.)

Grosib it. u. Jel. London. Audienz. Ernennungen. Lord J. Russell's Bemühungen zu Gunsten der Juden. Parlaments- Kandidaten. Englische Schiffe an der Küste von Port Natal

Vermischtes.

Dentsche Bundesstaaten. Hannover. Ableben Ihrer Majestät der Königin. München. Universität. Leipzig. Dr. Hahne mann. Wiesbaden. Bischofswahl in Limburg. Samburg

Ellavenhandel, Luxemburg. Zoll-⸗Verband

Desterreich. Wien. Herabsetzung der Kontumaz tkischen Gränze. z

Griechenland. Athen. Bekanntmachungen des Oesterreichischen um des Griechischen Konsulats auf Kreta.

Nord-Amerika. Bevölkerung, Gebietsgröße,

rin und Sklavenhandel. Staaten-Schulden

a Platg⸗Stagten. Montevideo. Höllenmaschine

Wiss., K. u. Lit. Jahresfest des Vereins zur Gartenbaues. ö .

Beilage. Ueber die Verwaltung der Britischen

Fortsetzung der

Fortificationen

Beförderung

Staats schu

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

. Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Karl sind nach Kreuznach abgereist.

ö. 51 Königl. Hof legt heute den 1. Juli die Trauer auf vier Wochen fuͤr Ihre Majestät die Königin von Hannover, Tante Sr. Majestaͤt des Königs, an. Die Damen erscheinen die ersten 14 Tage in schwarz seidenen Kleidern, schwarzem Kopfputz, schwarz seidenen Handschuhen und schwarzen Faͤchern; die letzten 11 Tage in weißem Kopfputz, weißen Fächern und weißen Handschuhen, aber nur in den letzten acht Tagen mit Blonden.

Die Herren erscheinen, insofern sie nicht Uniform tragen,

die ersten 4 Tage mit schwarzen Schnallen und Degen, die letzen 14. Tage mit weißen Schnallen und Degen. Berlin, den 1. Juli 1841. .

Bw e g nn t mm ching

In Bezug auf unsere Bekanntmachung vom 15. Mai d. J. bringen wir hierdurch zur offentlichen Kenntniß, daß von den

zeehandlungs-Praͤmien⸗Scheinen die Neunzig Serien:

393. 618. 884. 1194. 1432. 1531. 1830. 2066. 2201.

4134. 633. 9054. 1199. iti,

166. G39. 977. 1229. 1679. 1922. 55. 5321. 613. 1025. 1281. 1695. 1934. 201. 556. 617. 1037. 1333. 1709 1948. 209. 566. 709. 1045. 1335. 1720 1976. 283. 595. 710. 1089. 1312. 1733. 2009. 298. 597. 743. 1130. 1405. 1769. 20490. i, , 1822. 2055. heute gezogen worden sind.

Die Ziehung der 90900 Nummern, welche diese 90 Serien enthalten, wird am 15. October d. J. und an den darauf fol— genden Tagen stattfinden.

Berlin, den J. Juli 1841.

General-Direction der Seehandlungs⸗Societäͤt. (gez. Kayser. Wentzel.

Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant, Thef der Gendarmerie und Kommandant von Berlin, von Loebell, aus der Provinz Preußen.

Abgereist: Se. Excellenz der General der Infanterie und General-Adjutant Sr. Majestät des Königs, von Natzmer, nach Matzdorff.

Se. Excellenz der General-Lieutenant und General-Adju— tant Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, Graf von Nostitz, nach Han nover.

der Wichtigkeit der Handlung sowohl Eigenschaft an und für sich

allgemein seyn, daß sie nicht geschehen wäre

.... / ———

dessen Einweisung in seine kirchliche Wirksamteit, vorzutragen. Was die ven den Ständen ausgegangene Adresse in dieser Beziehung berührt schließt ein Petitum nicht aus dasselbe schließt sich um so angemessener n dieselbe an als es die in derselben vorkommenden Worte „bedrängte Zeit“ näher auseinander setzt. Eine Adresse vertritt nie die Stelle Antrages, weil sie die einzelnen Zustände nur vorübergehend bern ohne jedoch in deren Beziehung bestimmte n aliszuspreche Wäre der Landtag schon früher, nach dem nef zu be rn eignisse des 20. November 1837, zusammenberufen wor ohne Zweifel die Vertreter der Provinz sich auch dieser Hinsicht ausgesprochen, da sie die Organe sind ihrer Stellung Recht und Wahrheit zu vertreten habe kannt haben würden, daß nicht Gleichg'iltigkeit gegen da— Menschen das Heiligste ist, was allein ihm zn treuen und tüch tigen Staatsbürger macht, Ursache der ruhigen gehorsamen Untertha nen geziemenden Haltung war, sondern daß es festes Vertrauen in die mehrfachen Versicherungen war, daß die ohwaltenden Differenzen ehe stens geschlichtet werden würden. Drei und ein halbes Jahr sind seit dem verflossen, und noch siehen die beiden bischöflichen Stühle der Pro vinz, der eine leer der andere verwaist, und immer dringender wird das Bedürfniß, die in Trauer versetzten katholischen Unterthanen der Yrorin nicht durch Hoffnung erweckende Worte, sondern durch die diese Worte bewährende That aufzurichten die Mißstimmung, das ge sunkene Vertrauen wieder herzustellen, die in der Kongren⸗Akte stipu⸗ lirte Gleichstellung aller christlichen Glaubensgenossen aufrecht zu hal— ten, und da man den Ungrund der gegen den Herrn Erzbischof von Köln vorgebrachten Beschuldigungen erkannt hat, so möge man das ge— schehene Unrecht dadurch wieder gut machen, daß man den Herrn Erz⸗ bischof wieder auf seinen bischöflichen Stuhl zurück und in die Wirk— samkeit seiner firchlichen Würde wieder einführt.

Diesem folgte der Vortrag eines zweiten von einem Mit— gliede des 4. Standes ebenfalls im Ausschusse abgegebenen Vo— tum in folgender Weise: .

Eingedenk ihrer Pflicht gegen unsern Allergnädigsten König, so wie ihrer Pflicht und Stellung gegen die Provinz, konnte die Mino rität des vierten Ausschusses sich dem Berichte des Herrn Referenten nicht anschließen, weil sie das Gefühl für Recht und versönliche Frei heit, auch nicht unterdrücken konnte, wenn selbst hochgestellte Personen und verwickelte Staats- oder religiöse Verhältnisse dabei in Betracht kommen. Die Freiheit darf durch keine Definition modifizirt oder mißdeutet werden, sie ist unser Eigenthum in ihrem ganzen Um⸗ fange, und bildet die Basis unserer socialen Verhältnisse. Daß diese persönliche Freiheit des Herrn Erzbischofes durch seine gewaltsame Wegführung verletzt worden, und noch gegenwärtig ihm geraubt sey, darüber konnte die Minorität des vierten Ausschusses keinen Augen⸗ blick zweifelhaft bleiben, und auch dann nicht, als die Verhältnisse und Unterhandlungen sich noch so verwickelt gestellet. Dies auszusprechen und auf die endliche Lösung dieser beklagenswerthen Sache anzutra gen, hielten wir für unsere Pflicht, die wir auch zu erfüllen schuldig seyen, wo wir so ungern die Verwickelungen noch vermehren möchten.

Vor unsern Gesetzen sind wir Alle gleich, keine kirchliche Würde darf uns denselben entziehen und we ein Vergehen begangen, da muß der Mund unserer Richter das Schuldig sprechen.

Hierauf folgten die nachstehenden Bemerkungen eines an— deren Mitgliedes des vierten Standes:

„Der Gegenstand, worüber augenblicklich verhandelt wird schieden von solcher Wichtigkeit, daß wohl zu erwarten steht ersten Kräfte, und namentlich diejenigen verehrten Mitglieder dieser Versammlung, die als aàltere Mitglieder des Rheinischen Provinzial⸗

Ritt

was dem

einen

dann

ist ent⸗

Landtages schon Gelegenheit hatten, sich in dieser Eigenschaft als treue

Wortfilhrer lovaler Gesinnungen zu bewähren sich heute aufgefor⸗ dert fühlen werden, sich des Wortes zu bemächtigen ganzen Kraft und Intelligenz dahin zu sireben, Einigkeit nungen in einer Sache herbeizuführen, die mag man sie auch noch so gern als einen Gegenstand des berechnenden Verstandes darzustellen suchen doch mehr oder weniger auch Sache des Gefühls bleibt. Doch eben in der Wichtigkeit des beregten Gegenstandes

der Gesin⸗

der Aller Gemüther beschäftigt, da er die wichtigsten Interessen berührt, muß bei

einer richtigen Auffassung ihrer Stellung auch für die, welche die eben berührten hohen Eigenschaften nicht besitzen

wenigstens eine Aufmun— terung liegen, auch nach ihrer Art und Weise in wenigen schlichten Worten solchen zu besprechen, und dürfte es diesen vielleicht am ersten gelingen, weitläuftige, zu keinem Resultate führende und gewiß für kei— nen der hier Anwesenden erfreuende Erörterungen zu vermeiden, und diese auf das . hinzuleiten, worauf wir uns Alle, selbst bei sonsii— ger größerer Meinungs-⸗-TVerschiedenheit, sicherlich begegnen werden, im Vertrauen zu unserem Könige! Das Factitum, wel— den gegenwärtigen Erörterungen die nächsie Veranlassung seinen Einzelnheiten zu berühren, halte lch nicht für Es ist uns Allen bekannt und wird uns auch wegen als eine selbstständige in ihrer 1 f als auch in ihren anderen Beziehungen und Folgen unvergeßlich bleiben, und wird der Wunsch auch ehen so selbst wenn die Noth

wendigkeit des Augenblicks solche gebot. Glauben wir sie aber in unserer Stellung, welche wir durch den Ruf des Königs und das Vertrauen unserer Mitbürger hier einnehmen, berühren zu müssen, so kann dieses bei dem augenblicklichen Stande der Dinge ich habe die feste Ueberzeugung, daß ich hier eine allgemeine Ansicht ausspreche

nämlich: ches zu giebi in nothwendig.

nur in einem Sinne geschehen, daß dadurch eine endliche schnellere

Lösung der bestehenden Verwickelungen in gewisse Aussicht gestellt wer— den könnte. Eine solche Besprechung entspricht auch ganz unseren stän⸗ dischen Berhältnissen, und dürfte selbst hierzu für uns in den durch des Königs Majestät im Eröffnungs⸗Dekret an uns gerichteten Worten eine

für uns ohnedies alle Beweise, bereits

folgter könnten, und reduzirt sich daher meines Erachtens das Votum, welches

worden sich in Privat⸗

daß die

. um mit ihrer

1 21 dem gestellten Antrage

nicht, weder der Sache selbst, noch der Stellung, welche wir hier ein—⸗ sichwien eber gar dem großen Publifum gegenüber diese Demonstra⸗ tion schuldig zu seyn, und hüten wir uns, weder durch unsere eigene, 1och durch? die Spmpathie' Anderer für irgend eine Person uns he⸗ echen zu lassen, und Mittel und Zweck zu verwechseln. Räu⸗ nen wir vielmehr den böhern Rücsichten, die sich uns durch die Stellung und Beziehungen der handelnden Personen entgegenstellen hre Rechte ein. Räumen wir ferner jenen Rücschten ihre Rechte ein, welche uns die diplomatischen Verhandlungen, unter welchen die Sache noch schwebt, erust und sireng gebieten, denen auch in allen, ät constitutionellen Staaten verfönliche Wünsche und Interessen untergeordnet sind; und auch seyn müssen, und vermeiden wir gewis⸗ senhaft jede Gelegenheit, welche auch nur im entferntesten dazu deitragen könnte, die bereits bestehenden Verwickelungen zu vergre— sern eder gar neue herbeizuführen, deren Verantwortung schwer auf uns lasten könnte; denn es handelt sich hier nicht mehr und nicht veniger als von der Ruhe von Millionen. Lassen wir keinen Augenblick außer Acht, daß sich große Erwartungen und größere denn se an diese unsere Versammlung knüpfen: doch lassen wir uns da⸗ durch nicht hinreißen, da handeln zu wollen, wo die Lage der Sache, durch die neuesten Ereignisse möglichst noch mehr komplizirt, Ins ein ruhiges Abwarten oder gar ein tiefes Schweigen gebietet. Se. Majestät müssen in dem gestellten Antrag einen Akt des Miß⸗ trauens erkennen, welches zu bekunden gewiß Niemand beabsichtigt, dem zu begegnen wir uns aber um so mehr aufgefordert fühlen müssen, Ils der König derselbe Fürst ist, der schon bei seinem ersten Erscheinen am Rheine vor 27 Jahren sowohl für das Land als für dessen Bewoh⸗ ner bis größte Spmßathle zeigte; der bet seinem spätern Auftreten unter uns solche stets bekundete und diese auch bis auf den heutigen Tag noch nicht verleugnet. Er ist derfelbe Fürst, der sich dieselbe Sym hattie in deim Grade von uns zu erwerben wußte, daß wir ihn selbst

tur Zeit als unseren Vermittler auriefen, und der sich auch unser und

mit Wärme angenommen hat.

der Interessen der Rhein⸗Provinz stets . 1 vesitzt daher auch die Macht,

Dieser Fürsi ist jetzt unser König und ö feinen Kheinländern das zu geben und sie auch so zu behandeln, wie ihr loyaler Charakter ünser Stolz es verlangt und auch ver⸗ dient. Der 5. A des Gesetzes wegen Anordnung der Provinzial⸗Stände für die Rhein Provin voin 27. März 1824 fann in dem vorliegenden Falle keine Anwendung finden; denn es handelt sich nicht davon, dem Roönige von der Bedrückung eines oder mehrerer Individuen wo⸗ ] also auch die bestimmte Ueberzeugung mangelt Kenntniß zu geben, da Se. Majestät die Lage der Sache und genauer als jeder Andere kennen; sondern von einem wiederholten Anm ahnen und Drängen für die Erfüllung schon er⸗ Zusagen, die aber augenblicklich noch nicht verwirklicht werden

wir abzugeben im Begriffe sind, rein auf ein Votum des Pertrauens

in Bezug auf den König selbst. Wanken wir daher auch nicht in dieser Stunde in nie getäuscht! Halten wir ferner fest daran! und lassen wir dem Könige auch die Zeit, um die großen . er uns gemacht, ünd die er bei jeder sich nur darbietenden Gelegenheit

e in dem bis heran gehegten Vertrauen, welches uns auch noch

erheißungen zu erfüllen, welche ja selbst gegen ein ent Personen, denen die hohe Gunst zu Theil ge⸗

Audienz gegen unseren erhabenen Monarchen äußern zu dürfen zu wiederholen und zu bekräftigen, gern Beranlassung nimmt, und entäͤußern wir uns nicht seiner Liebe und Zuneigung in⸗ dem wir solche durch Zeichen unbegründeten, unverdienten Miß⸗ trauens gewaltsam gurickste ßen. Jedes Wort, welches hier gesprochen wird, gehört der Gesammtheit und der noch fernen Zeit an, suchen wir sie daher auch so zu stellen, und ihnen einen Sinn beizulegen, daß wir nicht mißverstanden werden, daß wir sie vor Allen und Jeden und zu allen Zeiten rechtfertigen können. Bleiben wir daher auch kon⸗ seguent und setzen wir uns nicht dadurch in Widerspruch, daß wir heute zweifeln, wo wir gestern das unbedingteste Vertrauen aussprachen. Die Ansichten, welche ich hier als die meinigen aussprechen zu dürfen die Ehre hatte, glaube ich auch als die allgemeineren angeben zu kön⸗ nen. Auch die Masse denkt nicht anders und zeugt für den gesunden Sinn des Volkes. Ehren wir solchen und kompromittiren wir den Charakter der Rheinländer nicht, indem wir den Stoff zur Aufregung geben. Nach dem Gesagten glaube ich meine Mission nicht besser er⸗ füllen zu können, als indem sch die Hoffnung auszusprechen wage, daß t wenngleich höchst achtbar in seiner Tendenz, doch unter den obwaltenden Umständen keine Folge gegeben, und derselbe unter Hinwetisung auf die Adresse an Se. Majestãt den

König als ungeeignet erkannt werde.“ .

Diesem Vortrage folgte nachstehende Replik des Antrag— stellers:

Sie haben so eben das Referat über meinen Antrag vernom⸗ men, mir sey es nun erlaubt, aus dieser größtentheils kirchlichen Aus⸗ einandersetzung das hervorzuheben, was auf Gesetze sich fußt, da Kirch liches hier vorzubringen sich nicht geziemt, und ich daher nach meinen vielfach ausgesprochenen Grundsätzen auf das vorgebrachte Kirchliche

nicht antworten werde, zumal, da dieses in der Adresse des Landtages

an des Königs Majestät vom 26sten v. M. gehörig geschehen ist. Also zur Sache: Es ist in der Adresse die Ungesetzlichkeit des Verfahrens gegen den Erzbischof nicht berührt worden, konnte auch dort wohl nicht füglich berührt werden; es mußte dieses daher von den Ständen, die die natürlichen Wächter und Wahrer der Gesetze sind, nachgeholt wer⸗ den, was dann auch in meinem ÄAntrage geschah. Daß der Erzbischof in seiner persönlichen Freiheit, wie der Begriff unserer Gesetze solche involvirt, so wie auch in seiner Amtsthätigkeit, gehemmt ist, ö offen⸗ kundig, und die Veduction im Referate, als wenn die persönliche Frei⸗ heit des Herrn Erzbischofs jetzt nicht mehr in einem solchen Grade ge⸗ hemmt wäre, daß der Landtag sich berufen oder verpflichtet finden

; bis 8 Uhr abgehenden Fahrten nur am vorhergehenden Abend bis 9 Uhr, und zu den übrigen Fahrten nur bis j. Stunden vor der bestimmten Abgangszeit. Wenn eine, möglicher Weise gleich beim Beginn des Verkehrs sehr starke Frequen; ergeben sollte, daß hier und da noch nicht allen Anforderungen genügt sey, so werden diesfällige Erfahrungen für uns eine Auffor⸗ derung seyn, Alles aufzubieten, um so bald als irgend möglich den billigen Wünschen der Reisenden vollstän— dig zu entsprechen. Berlin, am 29. Juni 1841. Direction der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn⸗ Gesellschaft. re,

Literarische Anzeigen.

Bei A. W. Hayn in Berlin, Zimmersir. Nr. 20, ist zu haben und durch , zu beziehen: e

Handels- und Schifffahrts-Convention

zwischen dem Zollverein und England. Vom 2. Mär 1851. 8. geh. Preis 23 sgr.

Aufforderung liegen. Es drängt sich mir indessen nun die ganz einfache Frage auf: ist diese Sache nicht bereits besprochen und in dieser Beziehung für uns als erledigt zu betrachten? Diese Frage glaube ich mit Ja beantworten zu können und zu müssen; denn in der an Se. Majestät

Preise der Plätze für 1 Person, in

—— 8

Nach Jüterbog

könnte, deshalb eine Bitte an des Königs Majestät zu richten, ist eine wahre Subtilität, und möchte ich die , fragen, ob nicht jeder von uns in ähnlicher Lage es gern sehen würde, wenn die Stände e n sich auch dann noch seiner , wenn er zwar im Schoße sei⸗ den König gerichteten von uns einstimmig angenommenen ner Familie sich befände, doch aber nicht überall, wo es ihm beliebt, Adresse ist der Sache und zwar meines Erachtens auch der Art Er⸗ hingehen dürfte. Daß es aber in den Attributen des Landtages liege, wähnung geschehen, wie die Wichtigkeit derselben es erheischte. Es ist darin wegen Absiellung einer, solchen Beschränkung der gese lichen Freiheit in weh. auf dieselbe in besiimmten Worten ausgedrückt, wie zur Zeit die bei des Königs Majestät sich zu verwenden, darüber kann wohl fein Bewohner unserer Prorinz an das Besiehen eines Rechts-Zustandes Zweifel obwalten, da der S. 39 der Stände ⸗Institution ausdrücklich sagt: glaubten zweifeln zu dürfen. Es ist ferner die Hoffnung ausgespro⸗ „wenn aber Mitglieder des Landtags von Bedrückungen einzelner Indi⸗ chen, daß es Sr. Majestät baldigsi gelingen möchte, durch die endliche, viduen bestimmte lieberzeugung erhalten haben, so können sie bei dem Land⸗ allen Anforderungen entsprechende Beseitigung. der noch fortbesiehenden tage mit gehörig konstaͤtirter . darauf antragen, daß derselbe sich Verwickelungen, das durch jene Handlung nothwendig herbeigeführte für die eine n bei Uns verwende. Dieser 8. den wir aus den Schwanken‘ des Vertrauens in Handhabung der Gesetze wieder Händen unseres nunmehr verewigten höchstseligen Königs Majestät er⸗ ganz herjustellen. Und endlich erklärten wir uns im Gefühl der halten haben, und der für die Stände sowohl ein Recht als resp. auch Zuversichi und des Vertrauens zu Sr. Majestät über alle Zweifel er- eine Pflicht begründet, ist sonnenklar, und die im Referate hierüber haben, welche durch andere Verhältnisse oder durch andere Rücksichten erhobenen Bedenklichkeiten, als können hierunter nur Bedrückungen ö 3 1 ,, n, . 8 . daher r , werden, wovon zu vermuthen sey, daß sie ö. 121 9. . dae, n, n n, ,,. ; unser Perfahren rechtfertigen, diese Sache während dieses Landtages bekannt geblieben, sind willkührlich angenommene da feine len Wahrheit und Freimtthigkein 6. in der schuldigen Ehrerbietung und nach Perlauf von kaum Rio n' ncherdings jur Sprache zu brin⸗ er nud, im n . n ide n r, ing eine u , i.

Der General-Major und Commandeur der 3ten Kavallerie—

Nach T Brigade, von Fröhlich, nach Salzbrunn.

Nach Nach e ; ß Xucken⸗ Berlin. Trebbin. jhalde.

Wagenkl. Wagenkl. Wagenkl. Wagenkl. J. II. II] 1. 11.111. 11.UIJLI L

I ian i i se7 i Bd 35 22 2 . 6 o 6 Elis 19

Luckenwalde. . 0M 27 17113 ö. 6 , ( ; 2 8 5 Jüterbog . . . 5 35 22 E516 10121 831. - . 3 Was kan Paffagieren sonst zu wissen wünschenswerth ist, ist in der Beilage enthalien, welche jedem Erem⸗ plare der hier ausgegebenen hiesigen Zeitungen bei⸗

ien Lequemlichteit des geehrten Publikums haben z Nm. wit die Einrichtung getroffen, daß der Billet⸗Verkauf Abd. und die Annghme des Passagier-Gepäcks nicht bloß auf unserem Bahnhofe, sondern auch SI Berlin 19 Vm. am Werderschen Markt Vr. * ez Rm. im Comtoir der Herren Herm ann K Meyer gesche⸗ 7 Abd. hen kann, an letzterem Drie jedoch zu den des Morgens

ö eröffnet werden und vorläufig nach folgendem Fahr Bekanntmach ungen. vla e, von Bahnhof zu Bahnhof, stattfinden:

Averti ,, A. An Wochentagen. Land- und Stadtgericht zu Havelberg. Abfahrt von: Abfahrt von; Abfahrt von: Das Wohnhaus No. 97 zu Havelberg, in der lan-Berlin 8 Vm. Trebbin . C4 Lucken- gen Straße belegen und im Hypothelenbuche Vol. J. / walde Hag. 697 No. 60 verzeichnet, dem Kaufmann Zriedrich 8Nm.* J Heinrich Kirchner gehörig, atgeschätzt auf S160 Ihr? Jäter⸗ Lucken⸗ zufolge Ter nebst , dn e und Bedingungen bog. walde . 8] in der Registratur einzusehenden Tare, soll 357 a m n Dezember 181, Pormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtssielle sub—

hbassirt werden.

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z 10 Vu. 7 Abd.

Landtags - Angelegenheiten.

Rhein⸗Provinz.

3 ,,. 26. Juni. ng des Berichtes uͤber e . ö ungen in der erzbischoflichen Angelegenheit.) scaff' M err . J dem Stande der Ritter— 4. Usschuß abgegebenes S at⸗V z Piolnder e. 3. ß abgegebenes Separat⸗Votum in „Der Unterzeichnete stimmt dafür, daß dem z 83 J em Antrage des Deputir⸗ en den Stadt Aachen möge Folge . werden, 67. er . seiner Ansicht für an der Zeit hält, Sr. Majestät dem Könige mit

——

Trebbin... 3020

I Berlin 10m.

8 Vm. 7 Abd.

5 Nm. B. An Sonntagen. Berlin dz Mg. Trebbin . 6 Lucken⸗

88S Vm.

Trebbin.

211 64

1Mitt. . 4 5 Nm. Iilter⸗ dog

Berlin-Anhaltische Eisenbahn. Die Dampfwagenfahrten auf der Bahnstrecke zwi⸗

schen hier und Jüterbog werden am U Tönnerstag, 1. Juli e.,

Lucken⸗ 8 ir. walde

1 Mitt. ber Unterthanen⸗Treue angemessenen Ausdrücken, den Wunsck di : i ̃ Riel meh . f 3 hund ole Er. Lend und elbe gat 1m Gegensiande ineg förmlichen Antrages zuy Lrtlärung über me derartige beengende Aufi rer igt den, wartung der Provinz, wegen Zurückführung des Fern Ersbischofs und Uachen . FTäuschen lt uns ficht, meine Herren, und glauben wit! fiuden u n diesem 5 ö lin en gan Besonders in der Eider

. .