1841 / 190 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

eine so große Frage, wie die jetzt von uns erdͤrterte, befriedigend zu loͤsen. Durch Rücksichtnahme auf Zahlen und Nachweise konnen wir am besten der Sache auf den Grund kommen. Ich frage nun, ob eine solche Veraͤnderung im Handelsverkehr dleses Landes vor gegangen ist, daß eine entsprechende Veraͤnderung in den Kornge setzen erforderlich schiene? Ich betrachte ferner die Schifffahrt und Rhederei des Landes in den letzten drei Jahren, indem ich nicht umhin kann, anzunehmen, daß, wenn irgend eine wesentliche Ver minderung unsers Handelsverkehrs stattgefunden hatte, auch die Britische Rhederei in gleichem Verhältniß sich hätte vermindern mussen. Nun wohl, was sinde ich? Hier sind die Nachweise dar⸗ uͤber: Schiffahrt des Vereinigten Kdnigreichs. Gebaute und einregistrirte Schiffe. Tonnengehalt. K 295,000 333,000

Gesammtzahl der im auswärtigen Handel besch Schiffe. Einklarirt.

1,650,000

. 100,090 4, 499,090 /-) 4,780, 0090 Ich nehme den Tonnengehalt der Schiffe, weil ich diesen fuͤr den sichefsten Maßstab halte. Die Zahl der gebauten oder abgefertigten Schiffe würde kein hinreichendes Kriterion seyn, da einige deeselben fielner, andere großer find; der Tonnengehalt aber ist bestimmt. Hier zeigt sich also in den letzten drei Jahren eine Zunghme von 1,100,900 Tonnen auf 4,780,000. Meine Herren, ich bestreite die zu Nuneaton und anderwaͤrts herrschende Fabriknoth nicht, ich habe es schon als einmal gesagt. Ich raͤume sie ein und bedaure 6 waͤgung dieser großen Fragen muͤssen wir von den umfasse! sichispunkten ausgehen und auf alle moͤgliche Weise den schweren hum vermeiden, die National-Gesetzgebung auf unvollstaͤndige ben und beschraͤnkte Ruͤcksichten zu begruͤnden. S onst, wenn wir diesen oder jenen Distrikt, zur Forderung des einen oder des and Interesses, Gesetze geben wollten, koͤnnten wir in die gerathen, die Grundlagen unserer National-Wohlfahrt zu untergraben. Und ich glaube, daß Sie, wenn Sie den Ackerbau stoͤben und das im Grund und Boden angelegte Kapital demselben entziehen wollten, Ihren auswärtigen Handel nicht vermehren wuͤrden, denn diez ist unter den jetzigen Umstaͤnden sehr zu bezweifeln; gewiß aber wurden Sie dadurch den inneren Handelsverkehr vermindern, indem Sie dis Mittel Ihrer einheimischen Kunden beschraͤnken, also sich selbst Schaden zufuͤgen würden. Meine Herren, ich sagte, daß ich herrschende Bedraͤngniß im Handel und Wandel nicht bestritte ich fagte guch, daß ich hoffte, sie werde nur voruͤbergehend seyn, das Gewdolt werde sich bald verziehen, und die großen Grundlagen unseres Fabrik⸗Gedeihens wücden nicht erschuͤttert werden. Ich wie derhole es, und ich füge noch hinzu, daß ich Ursachen genug in der übrigen Welt, wie in unserem Lande, erblicke, welche die augenblick liche Fabrik- und Handels Noth, ganz abgesehen von den Korn— gefetzen, erklaren und die wir bei jedweder Erwaͤgung die ser Frage beruͤcksichtigen sollten. Meine Herren, ich fuͤrchte, l

daß im Norden Englands der Fabrik Industrie durch das von den Actien-Banken befolgte Akkomodirungs-System ein zu hef tiger Sporn gegeben worden ist. (Hoͤrt, hoͤrt) Die Verbindungen ber Fabrikanten mit den Actien Banken gaben, wie mir scheint, dem Handel in jenem Theil des Landes einen ungebuͤhrlichen und un⸗ verhaͤltnißmäßigen Antrieb, und ich glaube, daß in Folge dessen in den letzten beiden Fahren mehr Manufaktuc Waaren produzirt wurden, als nöͤthig waren, um der Nachfrage zu begegnen. Dies halte ich fuͤr eine der mancherlei Ursachen der in diesem Augenblick obwaltenden Fabrik- und Handels Berlegenheiten. Aber es giebt noch mehrere andere. Blicken Sie auf den Zustand einiger Länder der Welt, die uns sonst die größte Menge unserer Fabrikate ghstiahmen. Blicken Sie zum Beispiel auf Suͤd Amerika. Welchen Einfluß die inneren Wirren in jenem Lande auf unseren Handels Verkehr gehabt, haben, ist vielleicht ganz unberechenbagr. In der Zeit, von welcher ich gesprochen habe, wur pen die Haͤfen Suͤd Amerika's, mit denen wir hauptsaͤchlich in Han delsoerbindungen stehen, von Frankreich streng blokirt. Unser Ha! delserkehr mit jenen Gegenden war daher ganz unterbrochen, un cine Abnahme in dem gewöhnlichen Begehr nach unseren Fabrika ten war bie Folge davon. Lassen Sie uns nun auf demselben Kon tinent weiter nordwaͤrts blicken. Einer der besten Konsumenten, den wir fuͤr unsere Manufaktur-⸗Waaren haben, sind die Vereini fen Staaten von Nord⸗Amerika, ein Land, mit dem wir hoffentlich lang? in innigen Freundschafts- und Friedens-Verhaͤltnissen blei⸗ ben werden. (Großer Beifall.) Und, meine Herren, ich hoffe, daß feines von beiden Landern, weder jenes noch dieses, so wahnsinnig sehn wird, um eine Graͤnzlinte einen S treit beginnen wenn der Friede ohne Abbruch fuͤr die Ehre beider auf recht erhalten werden kann, denn, die Bewachung der Nati Ehre m:iß allerdings immer die erste Ruͤcksicht seyn. Und ich guch, daß der gesünde Sinn und die Maͤßigung beider Laͤnder jeder anderen Streit zwischen zwei Nationen abwenden wird, welche ĩ ines gemeinsamen Ursprüngs ruͤhmen, welche dieselbe Sprache chen, nd zwischen denen keine Kollision statlfinden konnte, ohne die wichtigsten und innigsten Interessen der Menschheit auf dem ganzen Erdball wesentlich zu gefaͤhrden. Hört! Doch, wie ich sagte, jenes große Land leidet an ahnlicher Noth, wie das unsrige, und sie ent springt auch aus ähnlichen Ursachen. Die Leichtigkeit, womit man dort von gewissen Banken Vorschub erhallen kann, gab d dortigen Industeie einen unangemessenen Impuls; dies ausschweifenden Speenlationen, es fanden daher viele siatt, und der Handel gerieth dadurch naturlich in len. Dies, wie gesagt, war auch eine der Ursachen unf Fabriknoth., Nun wenden Sie Ihre Blicke auf Kanada. Ich hoffe fest, daß diese Kolonie jetzt zur Ruhe gelangt ist, und daß alle Symd

denken konnen, daß in keinem Lande eine Rebellion stattfinden kann, ohne eine Stockung in dem Begehr nach Manufakturwaaren und! folglich einen gedrückten Handels- Zustand mit sich zu fuͤhren. Ve trachten Sie jetzt den zuftand der Pyrenaͤischen Halbinfel, die Ver haͤltnißse Portugals und Spaniens, welche beibe in. inneren Zuckungen begriffen waren und beide noch nicht in eine geordnete Lage zu rlckze kehrt sind. Dies mußte auf die Nachfrage nach unse ren Fabrik aten von Einfluß seyn. Lassen Sie ferner Ihre Blicke an den Kuͤsten des Mi teiländischen Reeres entlang streifen., und auf die Syrische Küste ge langen. Dort waren allerdingz Englands Waffen siegecich, wie sie es hoffentlich stels seyn werden; aber ohne Frage ist der Be gehr nach unseren Fabrikgten dabei gestort worden. Auch Aegyp ken befand sich im Kriegs- Zustande: noch ein Grund mehr zur Niederdrüäckung unseres Handelsverkehrs. Springen Sie nun nach Ching hinuͤber. Unter 1den jetzigen Umstaänden daselbst war es nicht anders möglich, als daß die Verhaͤltnisse, in denen wir zu jenem Reiche stehen, die Nachfeage nach unseren Manufak⸗ tur Waaren, so wie unseren ganzen Handel, beeinträchtigen muß⸗ ten. Kehren Sie dann wieder nach Europa zuruͤck und blicken Sie auf Frankreichs Zustand im letzten Jahre;, Betrachten Sie den un⸗ geheuren Geldaufwand, der dort zu militairischen Ruͤstungen ge macht wurde, wodurch naturlich bedeutende Kapitalien fuͤr nuͤtzliche Zwecke verloren gingen. In den großen Koͤnigreichen des mittle⸗ fen und nördlichen Suroßa war der Fall derselbe, wie in Frant⸗ reich. Alle diese sirsachen zusammengenonmen mußten einen wesentli⸗

chen Einfluß auf un seren Handel und unsere Fabriken auzuͤben. Wenn?

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barlichen Verkehr zu tre uns, wenn wir auch ni tome von Empbrung dort zu Ende sind; Sie werden sich aber leicht nigstens nicht als Privatfeinde

aufs herzlichste fuͤr die Aufmerksamkeit (GGehdbr geschenkt haben, ersuche ich Sie schließlich, morgen bei Ler Abstimmung zu ers ze Vertrauen dieser Waͤhlerschaft nicht eingebüßt hat einen Sitz im Unterhause behalte, einen überwiegenden Anspruch auf meine Eckenmlichkeit und Dankbarkeit haben wird.“

834 Sie den unnatuͤrlichen Anreiz fuͤr die Industrie in unseren Fabrik— Distrikten, wenn Sie die Lage der Vereinigten Staaten, den Zu⸗ stand Ching's, die Verhaltnisse, in denen sich Frankreich befand, wenn Sie dies Alles zufsammennehmen, lauter Ursachen, bedenken Sie wohl, die auf den Mackt fur unsere Waaren einwirkten, und fuͤgen Sie dazu noch die zwei oder drei schlechten Aerndten, die wir hatten, so ersuche ich Sie, mir die Frage zu beantworten, ob dies die Bedraͤngniß unserer Fabrik-Industrie nicht hinreichend er⸗ klaͤrt, und mir dann zu sagen, ob wir unter solchen Umstaͤnden uns veranlaßt fuͤhlen konnen, einen festen Zoll auf feemdes Getraide an die Stelle der jetzigen auf⸗ und absteigenden Skala zu setzen? (Beifall Meine Herren, nach sorgfaͤlti her prüfung dieser Thatsachen bin ich zu dem Schluß gelangt, daß das bestehende System nicht veraͤndert werden darf, und daß wir uns überdies, so viel als moͤglich mfremden Bedarf unabhaͤngig ma— muͤssen. Wenn ich also sehe, wie r Ackerbau zugenom

men hat, und daß wir, nach Herrn Ma sind, jetzt 7 Millionen Men schen mehr zu versorge als vor 20 Jahren, so k zu demselben Schluß,

matsmann sich wohl besinnen muß,

den Korn-Gesetze ruͤhrt““, der

raide genug haben, die fremde breis in England steigt, sie zeschlagene neue System

jedem anderen, daß es

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Punkte nüdbereinstimmt, nen schenken will, welches ihm von dem e entzogen worden. Es freut mich, daß das Mint siertum an Inn 8 16 1 1 8 llatton an Sie gef sst. Ich ub dabet geleistet. 2 l. Es riühm s hat alle M IJ

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. und daß wir Freunde sind, doch we begegnen werden. Indem ich ihnen

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erscheinen,

Der Baronet, der gerade zwei Stunden gesprochen hatte, ntfernte sich darauf unter dem euthusiastischen Beifall, und am nächsten Tage wurden beide konservative Kandidaten, Sir R. Peel sowehl, wie Capitain A'Court, fuͤr Tamworth gewaͤhlt. Der Ersiere erhielt 305. der Andere 211 Stimmen; dem Whig-Kan— didaten Capitain Townshend, wurden nur 147 Stimmen zu Theil.

Da bei der jetzt stattfindenden Volkszaͤhlung in England auch das Alter nach gewissen Klassen aufgezeichnet wird, so haben sich mehrere Herren und Frauen aus Bath, dem gewoͤhnlichen Auf— enthaltsort von Personen, die in gewissen Jahren sind, fuͤr die Zeit der Zaͤhlung nach dem Kontinente geflüchtet. In der Nacht, fuͤr welche angegeben werden mußte, wer in jedem Hause geschla— fen hatte, ließ sich ein aͤltlicher Herr die ganze Nacht uͤber in einem Miethwagen spazieren fahren und entging dadurch gluͤcklich der Zahlung und dem Gestandnisse seines Alters.

Niederlande. Aus dem Haag, 6. Juli.) Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Friedrich der Niederlande ist gestern Abend um 9 Uhr von einer Prinzessin gluͤcklich entbunden worden. Das Bulletin vom 6ten, uber den Gesundheitszustand der hohen Woͤchnerin, lautet: „Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin hat eine gute Nacht gehabt und besindet sich, nebst der Neugebornen, den Umstaͤnden nach, in erwuͤnschtem Wohlseyn.“

dienwesen in Holland wahrend des Jahres 1839 ist so eben er— schienen. Demzufolge belief sich in jenem Jahre die Zahl saͤmmt— licher Studirenden auf den Niederlaͤndischen Universitaͤten auf 1397, und zwar kommen davon auf Leyden 631, Utrecht 484 und Groͤningen 279. Es siudirten Theologie 323, Jurisprudenz 502, Medizin 366, Naturwissenschaft 65 und Philosophie 141.

4 ö 1 * . e Aus dem Haag, 6. Juli. Der Bericht uͤber das Stu— 1

Helder, 7. Juli. (Telegraphische Depe sch e.) Se. Kai⸗ serlichẽ Hoheit, der Großfuͤrst Constantin, ist heute Nachmittags Uhr mlt dem Geschwader des Contre-Admirals Luͤtke, nach ei— ner Ueberfahrt von acht Tagen von Kopenhagen, im erwuͤnschten Wohlseyn hier eingetroffen.

Dentsche Bundesstaaten.

München, 5. Juli. Seine Majestät der König haben

den Gesandten ain Königl. Wuͤrtembergischen Hofe, Kaͤmmerer und wirklichen Staatsrath, Grafen von Rechberg und Rothen— Löwen, auf seine Bitte, und unter Bezeigung der Allerhoͤchsten Zufriedenheit mit den von demselben durch lange Jahre mit Treue Eifer geleisteten Diensten, von seinem Posten abberufen und

9.31 / vor solf Ruhestand versetzt.

uno ver, 7. Juli. An. dem heutigen Tage fand die

n Heisezung Ihrer Majestaäͤt der Hochseligen Koͤnigin un—

ter der innigsten Theilnahme der ganzen Bevoͤlkerung statt. Das

Andenken an Ihre Majestaͤt wird fortleben in den Herzen ihrer getreuen Hannoveraner. . .

oheit der Prinz Friedrich von Preußen und

r. Prinz Wilhelm zu Solms-⸗Braunsels,

Hochseligen Majestaͤt, so wie Se. Durchlaucht

ard zu Solms, Königlicher General-Major und

sind am gesirigen Abend noch hier

I . ) J 2

haben dem Leichenbegaͤngnisse Ihrer Majestaäͤt

Mathe,

* * 3 *

. Protokoll Ex

entnehmen wir Folgendes: (Gegenwaͤrtig 8 Mitglieder. der vorgestern (Sonnabend) den 26. d.) auf die Königl. Proposition, die generelle Prolonga—⸗ tion der Steuern betreffend, gefaßte Beschluß: „diese Proposition zur schleunigen Begutachtung an die Finanz⸗Kommission zu ver— weisen, mit dem bestimmten Auftrage, gutachtliche Vorschlaͤge dar⸗ uͤber einzubringen, welche Steuern und in welcher Maße even laasiter herabzusetzen feyen“, zur zweiten Beschlußnahme. Ein Mitglied beantragte als Verbesserung „die Aufhebung des fruͤhe⸗ en Beschlusses und die Annahme der Königl. Proposition“, mit dem erlangen auf namentliche Abstimmung, wobej die vorschriftsmaͤ⸗ Unterstüͤtzung stattfand. Nach ausfuͤhrlicher Berathung . skusfion geschlossen, und zwar zu namentlicher Ab— chritt wobei majora (13 gegen 36 Stimmen h) sich ings⸗Antra z und fuͤr die Wiederholung des entschieden; von welchem Beschlu se erste Isofort in Kenntniß gesetzt wurde. Aus einer waͤhrend⸗ eingegangenen Mittheilung erster Kammer ersah man, daß der vorgestrige Beschluß zweiter Kammer wegen Fortexistenz der Finanz-Kommission heute abgelehnt und auf eine Konferenz an— etr Man trat diesem Antrage bei, und waͤhlte sofort Herren Senator Dr. Meyer und Buͤr—

. vom 28. Juni, Abends 8 Uhr. (Gegenwaͤrtig 6 Mitglieder.) Es kam eine Mittheilung erster Kammer zur Verlesung wegen des Kabinets-Schreibens vom 19ten d., die so— rtige Berathung des Budgets betreffend, wobei man auf An— trag des Herrn General-Syndikus, „unter Ablehnung des Be— schlusses erster Kammer, das Schreiben ad acta zu nehmen, dem hiesigen Konkluso vom 23sten d. zu inhäriren und auf eine Kon— ferenz anzutragen beschloß“; ferner wegen der Vorstellung des Eoor-Commissairs Wehner, Verlekung der Verfassung be— wobei man gleichsalls auf Antrag des Herrn Syndikus beschloß, „unter Ablehnung des Be—

erster Kammer dem hiesigen Konkluso zu inhaͤriren tragen.“ Auf den Vortrag des der Vorstellung der Eingesessenen der zu Engden und Cons., worin um

de dahin gebeten wird, daß die, in Folge Deutschen Bundes-Versammlung vom 5. Sep— , unterm 28. November 1837 sistirten Verhandlungen

Abloͤsung grund gutsherrlicher Rechte des Herrn Fuͤrsten von Bentheim baldigst ihren Fortgang haben mogen, wurde beantragt, „dem Beschlusse erster Kammer dahin belzu⸗ reten: unter Uebersendung der Petiten das Kbnigliche Kabinet zu er— suchen beim hohen Deutschen Bunde Schritte thun zu wollen, daß uͤber Ablösungs-Gesetze auf die grund- und guts—

von Ri . Dor

die Anwendbarkeit der errlichen Rechte des Hauses Bentheim baldthunlich ein Bun— des-Beschluß gefaßt werden möge, und per extr. prof. die Bitt— steller davon in Kenntniß zu setzen.“ Unanimia pflichtete diesem Antrage bei. Immittelst war eine beisaͤllige Erklarung erster Kammer uͤber die Königliche Proposition, wegen vorlaͤufiger Fort— 16 * ö * Ri n hg . bewilligung der Steuern, „in Verbindung mit einer Ablehnung des heutigen Beschlusses zweiter Kammer, wegen Verweisung die⸗ ser ,, ,, an die Budgets-Kommission,“ eingegangen und ward verlesen. Herr General-Syndikus beantragte: „unter Ab— lehnung des obigen Beschlusses erster Kammer, dem hiesigen Be— schlusse zu inhaͤriren und auf eine Konfere ; J I . se zi ham e und auf elne Konferenz alzutragen, mit dem Bemerken, daß diesseits dazu dieselben Mitglieder gewaͤhlt worden, welche fur, die Konferenz wegen der Fortexistenz der ö em. seyen.“ Ein Mitglied bean tragte dagegen, „dem, Beschlusse erster Kamer beizutreten.“ Masora entschieden sich jedoch fuͤr den Antr des Herrn E , e, ,,. Antrag des Herrn Gene— ,, . . , stellte ein Mitglied den schriftlichen . , . en, ,. nachdem in zweiter Kammer zur . ge 51 111 e SIN ' s T un , . e . Provinzial-Landschaft des Fuͤrsten⸗ ve ö . 5 . gun Vornahme der Wahl eines Schatzraths . 4. Fsbrugr berufen worden, und derselben dabei die R gez ö. der vorzunehmenzen Wahl Deputirte aus Lingen, J eppe Be 3 F . j ö nai hen; entheim und Emsbuͤhren zuzuziehen? zur vorgaͤngi—

) Auf telegraphischem Wege in Berlin eingegangen.

gen Beschlußnahme und Erledigung ben ren an,, * * beiden nachsitzenden Kurien abweichend ven der vor we 28 rie der adligen Ritterschaft, sich nicht fur befugt , ben, daruͤber, wer zu der vorzunehmenden Schatz⸗ aths⸗ Wah

zuziehe einen Beschluß zu fassen, vielmehr darauf an⸗ zuzuziehen, einen Vesch falsen nden? Ang legenheit durch getragen habe, daß diese allgemeine Wandes⸗ An gen genheit 9. Tommunication mit der allgemeinen Stände ⸗Vm sammlung es Königreichs erledigt werden moge, daß die nachsikbenden. pg ben Kurien, welche verfassungsmäßig die Mehrheit der gedgchten ro⸗ vinzial-Landschaft bilden, sodaun, nachdem die adelige Ritterschaft unter Aufgabe des zuerst gefaßten Beschlusses, Deputirte aus den gedachten Landestheilen zuzuziehen, dahin, die gedachten Landes⸗ theile von der dermaligen Wahl ohne Konsequenz auszuschließen, konklulirt, und darauf eine Wahl vorgenommen hatte, ün den Fall, daß Se. Maj. der Konig vor verfassungs maͤßiger Erie digung der Frage, welcher Corporation das Wahlrecht beigelegt. eine . den Standen des Fuͤrstenthums Osnabrück vorgenommene Wahl ju zestati⸗ gen deabsichtigen sollten, gleichfalls zur Wahl geschritten. . Koͤnigl. Regierung eine verfassungs⸗ und ordnungs maß ge 94 i 3. der Vorfrage, welche Personen und Corpęrationen an =, Theil zu nehmen haben, nothwendig erachtet und die,, . Os nabrůckschen Landschaft durch Eröffnung der König. ran drs he zu Osnabruͤck vom 8. Mai Vorschlaͤge nent wor den, in er. bindung mit andern die Erledigung der n, n ,, ,. J unk⸗ ten, insbesondere wegen Einbringung von Vorschlägen behufe Ausgleichung der etwa sich ergebenden Stimmengleichheit der drei Kurlen, so wie wegen Veranlassung und Bedeutung einer ccwal⸗ gen Minoritaͤtswahl; daß die adelige Ditterschaft bei der Wieder⸗ versammlung der Stande am 22. Mai c. durch eigenmaͤchtiges Verlassen des Landtags der Berathung und verfassungemaßigen Erledigung der Vorfrage unter nachher erf gte Verufung auf ein, uͤberall nicht zu begruͤndendes Recht sich be⸗ liebig ohne von der Regierung berufen zu seyn, zu versammeln,

sich entzogen, sodann die Nichttheilnahme der gedachten Landes⸗ theile an der Wahl ohne Konsequenz fuͤr die Folge beschlossen, dadurch einen hoöͤchst bedenklichen Vorgang fuͤr die, weiterer Ver— handlung vorzubehaltende Frage aͤber die Vereinigung der mehr⸗ gedachten Landestheile mit, dem, Fuͤrstenthume Osnabruͤck in landschaftlicher Hinsicht herbeigeführt und eventuell, falls die eine oder andere der nachsitzenden Kurien sich gleichfalls für den Ausschluß von Meppen, Lingen, Emsbuͤhren und Benthheim ent⸗ scheide, eine Wahl getroffen habe; daß die nachsitzenden Kurien wegen eigenmaͤchtiger Entfernung der adeligen Ritterschaft außer tand gesetzt worden, die Berathungen uͤber die Erledigung der gedachten Vorfragen fortzusetzen und zu beendigen, und sich veranlaßt gesehen ha— ben, uͤber das Verfahren der adeligen Ritterschaft bei der Koͤnigl. Regie— rung Beschwerde zu fuͤhren und den Landtag gleichfalls zu verlassen; daß die adelige Ritterschaft in einem Vortrage an die Regierung die von ihr getroffene Wahl als eine definitive darzustellen und den von ihr Gewählten zu präͤsentiren unternommen, weil die nachsitzenden Kurien die Erledigung der Vorfrage angeblich abge⸗ lehnt haben, waͤhrend diese in Wahrheit durch das eigenmächtige Verfahren der adeligen Ritterschaft an jeder weiteren Berathung und Beschlußnahme verhindert worden; so können Staͤnde 1) das SchatzKollegium in Folge des Mangels in Bestimmung derjeni— gen Landestheile, welche den einen ordentlichen Schatzrath zu waͤh— len haben, als faktisch bestehend nicht ansehen; 2) nicht zugeben, daß dieser Mangel durch Beschlüͤsse der Provinzial-Staͤnde erle— digt werde, am wenigsten durch Zulassungen oder Ausschließun—⸗ gen ohne Konsequenz; 3) eben so wenig Wahlen zulassen, bei denen nicht alle Wahl⸗ Berechtigte konkurrirt haben; ) nicht zugestehen, daß das Schatz-Kollegium, bevor jener mit der gesammten Verfassungs-Frage in unzertrennlichem Zusammen⸗ hange stehende Verfassungs-Punkt auf genuͤgende Weise durch Zustimmung einer genugsam kompetenten allgemeinen Staͤnde⸗ Versammlung erledigt worden, ins Leben treten könne; 35) am allerwenigsten aber anerkennen, daß Seitens der Osnabruͤck'schen Landschaft eine ordnungsmaͤßige Wahl vorgenommen oder habe vorgenommen werden können, müässen vielmehr, gegen die Wahl der hierzu nicht befugten adligen Ritterschaft die Rechte der all— gemeinen Staͤnde⸗Versammlung und der betreffenden Provinzial⸗ Landschaft ausdruͤcklich verwahren. Dieser Antrag ward von mehreren Seiten unterstuͤßt, und in die Tages-Ordnung einge— tragen.

Sitzung vom 29. Juni. (Gegenwärtig 8! Mitglieder) Der heurigen Tages-Ordnung gemäß referirte Herr General-Syn— dikus gus den heute Morgen stattzefundenen beiden Konferenzen, theils uͤber die abweichenden Beschluͤsse wegen der Fortdauer der Finanz-Kommission, theils uͤber die Art der Behandlung der Kobͤ⸗ nigl. Proposition vom 26sten dieses, die Forterhebung der Steuern bekreffend, namentlich ob solche ohne Weiteres zu bewilligen, oder die Frage nach dem hiesigen Beschlusse erst an jene Finanz⸗Kom— mission zu verweisen. Während nun die Konferenz hinsichtlich des ersten Punktes sich in dem Vorschlage, die Finanz-Kommission als fortbestehend anzusehen, vereinigt habe, und in dieser Beziehung der Beschluß der ersten Kammer üäͤber den Beitritt zu dem hiesi— gen Beschlusse zu erwarten sey; habe man zu einer Bereini— zunz uͤber die zweite Frage, die Art der Behandlung des Steuer— Prolengations-Antrages, nicht gelangen können, und ward diese bleibende Differenz, und was nunmehr zunaäͤchst zu beschließen, so—

fort zur Erwaͤgung verstellt, wobei der bald darauf eingegan— gene und verlesene Beschluß erster Kammer, daß bei nochmaliger Abstimmung uͤber den hiesigen Beschluß (in Gemaͤßheit des §. 61 der Geschaͤfts-Ordnung) derselbe abermals abgelehnt worden, mit in Betracht kam. Der Praͤsident verstellte. nunmehr die fragliche Koͤnigliche Proposition vom 26sten d., nach deren nochmaliger Verle— sung, zur ersten Beschlußnahme. In berathender Sitzung beantragte dann ein Mitglied, nunmehr „eine einseitige Kommission in re— glementsmaͤßiger Anzahl zu bestellen, zur schleunigen Begutachtung des Koͤniglichen Schreibens und mit dem bestimmten Auftrage, gutachtliche Vorschlaͤge daruͤber einzubringen, welche Steuern und in welcher Maaße eventualiter herabzusetzen seven.“ Ein anderes Mitglied aber proponirte, als Verbesserung, „zu gleichem Zwecke die Niedersetzung einer neuen gemeinschaftlichen Kommission zu beschließen. Bei vorschriftsmaßig verlangter namentlicher Absiim⸗ mung entschieden sich dann majgra (iz gegen 37 Stimmen) suͤr den auf einseitige kommissarische Pruͤfung gerichteten Vebesse— rungs⸗-Antrag.

Kassel, 6. Juli. Seine Hoheit der Kurprinz-Mitrege ist nach Lihelnie be . . ,

Auf dem diesjährigen hiesigen Wollmarkt befanden sich nahe an 11,000) Stein Wolle. Der Ausfall war etwa 4099 Steine im Verhaͤltniß zum vorigen Jahre, erklärt sich dadurch, daß die Wollschur in diesem Jehre fast allgemein nicht so eintraͤglich als im vergangenen ausgefallen ist, und das bedeutende Einkäufe vor Abhaltüng des Marktes durch Wollhaäͤndler unmittelbar bei den Produzenten stattgefunden hatten, welche letztere dadurch von dem Marktbesuch abgehalten worden sind. Die Preise haben sich um

25 835 8 bis 10 pCt. höͤher als im vergangenen Jahre gestellt und die zugeführten Quantitäten sind rafch gänzlich abgesetzt worden.

Deßau, 7. Jull. Seine Durchlaucht der Herzog kehrte gestern Abend nach 6 Uhr mit dem Dampf wagenzuge nach Co⸗ then, von seiner Reise nach Italien, wohin Höchstdersebe am. l. Mai gereiset war, im besien Wohlseyn zuruͤck; da Höchst de ssen Rückkehr bereits seit einigen Tagen entgegen gesehen werden durfte, so hatte sich eine ansehnliche Zahl Vemohne der Stadt am Bahnhofe versammelt, um ihren verehrten Landesherrn sofort bei dessen Ankunft zu sehen.

Das hier erscheinende theilung uͤber die Frequenz au Sisenbahn: . der Strecke der selben zwischen Dessau und Coͤthen, am 1. Septbr. vorigen Jahres, wurden bis 30. Juni d. J. auf derselben befoͤrdert:

in Wagen Ir Klasse ö * 2r 7

2 2 51 *

Mittwoch-Blatt giebt folgende Mit⸗ f der Berlin-Anhaltischen—

133 Personen.

zufammen 56, 8a2 Personen. Außerdem noch: an Reisegepaͤck an Frachtguͤtern

4996 Ctr.

und Equipagen

Kissingen, 1. Juli. Gerstern Abend sind Ihre Majestaͤt die Königin von Wuͤrtemberg nebst ihren beiden Töchtern, den Prinzessinnen Katharine und Auguste nnter dem Namen einer Gräsin von Teck hler eingetroffen, und gedenken 4 bis 5 Wochen zu verweilen. Sr. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich von Wuͤr— temberg befindet sich schon seit zwoͤlf Tagen hier.

Oesterreich.

Teplitz, 6. Juli. Einer in der „medizinischen Central-Zei⸗ tung enthaltenen Mittheilung zufolge, haben Ihre Köͤnigl. Hohei— ten der Prinz von Preußen, so wie die Prinzen Karl und Al—⸗ brecht von Preußen, der hiesigen Stadt, in welcher Hoͤchstihr ver— ewigter Vater, wie es in der betreffenden Zuschrift heißt, „durch so viele Jahre Erholung und Genesung suchte, und von deren Bewohnern er so zahlreiche Beweise der Anhaͤnglschkeit und Liebe erhielt“, die Summe von 5006. Rthlr. Preuß. Cour. mit dem Bedeuten üͤberfandt, dieselbe zu einem wohlthaͤtigen Zwecke zu ver— wenden. Die Wahl der Stadt ist auf ein Hospital fuͤr einhei⸗ mische Kranke gefallen.

Spanien.

Paris, 5. Juli. Die Regierung veroͤffentlicht folgende tele⸗ graphische Depesche: Der Unterpr àfect von Bayonne an den Minister des Innern. Am 2s8sten hat die Deputirten⸗ Kammer beschlossen, daß Grund dafuüͤr vorhanden sey, daß durch die beiden Kammern in gemeinschaftlicher Sitzung die Vormund⸗ schaftsfrage entschieden werde.

Türkei.

Von der Türkischen Gränze, 29. Juni. (. 3.) Durch die fo plötzliche Beilegung der tuͤrkisch-gyptischen Differenzen, welche das Paketboot aus Alexandria vom 17ten gebracht hat, wird, wie Sie sich denken koͤnnen, das Publikum auf ein reiches Feld von Vermuthungen versetzt. Ich theile Ihnen von den ver— schiedenen Deutungen dieses unerwarteten Ereignisses diejenige mit, die man in Aegyten selbst am wahrscheinlichsten fand. Der Ab⸗ gesandte soll nämlich dem Vice-Koöͤnig außer dem offiziellen Fer— man eine Privat-Botschaft von Seite des Großwessiers uͤbermacht haben, des Inhalts: der Vice-Koͤnig mochte, um die christlichen Maͤchte zufrieden zu stellen, den Hattischerif der Form wegen an⸗ nehmen, man sey bereit, sich uͤber alle seine Reclamationen mit ihm zu verstaͤndigen. Denn es seynbthig, daß beide Staaten aufhoͤrten, einan⸗ der zu bekaͤmpfen, das Interesse des Islam gebiete vielmehr, ihre Kraͤfte zu vereinigen, um dem Hereinbrechen der Giaurs gemeinschaftlich widerstehen zu konnen. sieht auch wirklich einer Mystisikation gleich wie ein Ei dem an— dern. Mehmed Ali hat nicht einmal eine Arabische Uebersetzung davon machen lassen, noch weniger konnten die Konsuln eine Ab— schrift bekommen, ja es wurde den Scheichs untersagt, das Do— kument in den Moscheen vorzulesen. Und obgleich darin von au— genblicklicher Vollziehung seiner Stipulationen die Rede ist, so war doch am siebenteu Tage nach der Erdͤffnung noch alles unveraͤn⸗ dert. Die Marine-Arbeiten, die Rekrutirungen dauerten unter den Augen und, wie es schien, mit dem Beifall des grof chen Stellvertreters fort. Der Handelsstand erwartete um so sehnsuüͤchtiger die Ankunft der Europäischen Konsuln, weil dann doch Manches sich aufklaͤren mußte. Waͤren der Großherr und sein Vasall früher so vernuͤnftig gewesen, sich etwas selbst zu beschraͤnken, sie hätten sich viel Ungluͤck und Verdruß erspart. Jetzt haben sie einander nur gegenseitig zu Grunde gerichtet ünd dis Reue kommt fast zu spaͤt. Schon hat man den Vize⸗ koͤnig aufgefordert die Ruhe in Arabien herzustellen, von wo die letzte Karawane kuͤrzlich im traurigsten Zustand nach Aegypten zu— ruͤckgekommen ist, und vielleicht wird seine Huͤlfe bald auch fuͤr Syrien in Anspruch genommen. Ein Theil des Heeres bivoua— kirt wenigstens noch immer bei El-AUrisch, Man sura und Da⸗ mahur.

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Gegenwärtiger Zustand der Spanischen Armee.

O Madrid, im Juni. Die Spanische Armee ist aus dem stehenden Heer und aus den Provinzialmilizen zusam— mengesetzt. Das stehende Heer ergaͤnzt sich durch Aushebung aus der ganzen mannlichen Bevölkerung, welche das 21ste Jahr er— reicht hat, und diese wird, so oft das Beduͤrfniß der Ergaͤnzung eintritt, auf dem Wege der Loosung vorgenommen,. Es steht jeder⸗ mann frei, einen Stellvertreter zu schicken, und die einzigen Sohne sind vom Dienste ausgenommen. Die Dienstzeit ist auf 7 Jahre festgesetzt. ö

Dle hoöͤchste Wuͤrde in dem Spanischen Heer ist die eines Genral?Capitains der Armee (Feldmarschalls). Es giebt deren jetzt acht: Der Infant Don Francisco de Paula, der Herzog von Bailän, der Herzog von Saragossa, der Herzog von Wellington als Herzog von Eiüdad Rodrigo, Sir William Carr⸗ Beresfoͤrd als Marquis von Campo Mayor, der Herzog del Infantado, der Herzog von Alagon und der Herzog de la Victoria.

Auf die General-Capitaine folgen die General-Lieutenants (jetzt 646), die Marechaur de Camp (172), und die Brigadiers. ur diefe vier Klassen werden als Staabsoffiziere angesehn, und unterscheiden sich von den Offizieren niederen Ranges vorzůglich durch eine um den Leib getragene Schärpe von rother Seide, an welcher die General-Capitaine drei, die General: Lieutengnts

Die ganze Publikation des Hattischerif

zwei, und die Marechaux de Camp eine goldene Quaste tragen. Diese drei hoͤchsten Klassen zeichnen sich außerdem auch durch eine goldene Stickerei auf den Aermeln aus, die bei den Bri⸗ gadiers von Silber ist. 1 J. Das stehende Heer (im Gegensatz zu den Provinzial⸗ milizen) wird in Garde und Linientruppen eingetheilt. . Die Garde zerfallt in die innere und die äußere. Die innere Garde besteht 1) aus den Garde du Corps (2 Schwadronen), welche saͤmmtlich Offizierrang haben, und aus jungen Leuten von guten Familien genommen werden. Sie ver⸗ sehen den Dienst zunaͤchst um die Person der TLoͤnigin und eskor⸗ tiren dieselbe überall. Sie tragen eine kurze blaue Uniform mit rothen Aufschlaͤgen und silbernen Epauletten, blaue Beinkleider, und zeichnen sich vorzuͤglich durch ein über die linke Schulter icktes Bandulier aus. Chef die⸗ tzt der Herzog von Alagon. 2) 2 Diese werden aus alten ausgezeichneten errichten den Dienst im Innern des Palastes. Uniform mit rothen Aufschlaͤgen, und dreie rothen Feder. Die dußere Garde besteht aus . 1. vier Regimentern Infanterie, jedes Regiment zu zwei Bataillonen T 200 Mann. (Das zweite Bataillon des vierten Regiments wurde jedoch im Dezember 1836 kassirt, und nicht wieder hergestellt) Die Uniform der Soldaten ist im Ganzen der der Fränzoͤsischen Infanterie nicht unähnlich, die der Offiziere jedoch geschmackvoller. Der Rock ist blau, die Beinkleider sind roth, die Eapots der Soldaten grau. Die Ueberröcke der Offi⸗ ziere sind blau, ihre Epauletten von Silber. Im Dienst tragen fie Tschacko's mit einer weißen Feder; außer dem Dienste unter⸗ scheiden sie sich von der Linie durch dreieckigte Huͤte, die mit ener filbernen Borte besetzt sind. Sie tragen Säbel grade so wie die Franzoͤsischen Offiziere. . 2. vier Regimentern Kavalerie, die zusammen eine aus zwei Brigaden bestehende Division bilden; nämlich ein Regiment Gre⸗ nadiere (blaue Uniform mit rothen Aufschlaͤgen und Silber, rothe Beinkleider, hohe Baͤrenmuͤtzen und Pallasche; ausgesucht aloße Leute), bestehend aus 4 Schwadronen und einer Schuͤtzen⸗ Tompagnie; ein Regiment Cärafsiere, bestehend ebenfalls aus Schwadronen und einer Schuͤtzen-Lompagnie, sie tragen gleiche Uniform wie die Grenadiere, jedoch Cuͤrasse und Helme; ein Regiment Chasseurs, bestehend aus 4 Schwadrgnen und einer Tompagnie Earabiniers, gleiche Uniform wie die ubrigen, jedoch runde Tschackos; ein Regiment Lanciers, bestehend aus 4 Schwa⸗ dronen und einer Schuͤtzen-Compagnie; sie tragen dieselbe Uni⸗ form wie die ubrigen, jedoch Polnische Tschacko's, Ich bemerke hierbei, daß das erste Glied fämmtlicher Spanischer Kavalerie⸗ Regimenter (mit iger n e n, des eben erwähnten Chasseur⸗ Reäimentes) mit Lanzen versehn ist. 24 Jedes , Gorde? Kavaler ieregimenter ist 514 Mann und 180 Pferde stark. 3. einer Brigade Artillerie.

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Sie besteht aus vier reitenden Batterien. Die Uniform ist blau mit goldnen Verzierungen und Epauletten und rothen Beinkleidern. zieses Corps duͤrfte das am besten ausgerüͤstete in der Spanischen Armee sein.

414. fuͤnf Bataillonen Pnovinzial-Ggrde, von denen drei ein Grenadier-, und zwei' ein Chasseur⸗ Regiment bilden. Jedes Bataillon zahlt 26 Mann. Die Grenadlere tragen blaue Nocke mit rothen Aufschlägen, blaue Beinkleider, und Baͤrenmuͤtzen; die Chasseurs dieselbe Uniform, aber Tschackos.

Das ganze Gardecorps wird aus ausgesuchter Mannschaft zusammengesetzt, und saͤmmtliche Offiziere desselben stehen um einen Grad höher als die der Linie, so daß z. B. ein Premier⸗ Lieutenant, der aus der Garde in die Linie uͤbertritt, hier den Rang eines Capitains erhält. Wird er dann wieder in die Garde verseßt, so tritt er zwar als Capitain, aber mit dem Range eines Kommandanten (Majors) ein. Auf diese Weise machen viele begünstigte Offiziere eine aͤußerst rasche CTarxriere. Ein Unter⸗

offizier der Garde kann in diesem Corps selbst nie zum Offizier vorruͤcken, er kann aber als solcher in ein Linienregiment eintreten.

B. Linientruppen.

1. Infanter le. Diese zerfaͤllt wiederum in Linien-Infan—

terie und in leichte Infanterie.

a) Die Linien-Infanterie besteht aus 18 Regimentern, deren jedes einen bestimmten Namen und eine Nummer fuͤhrt. Außerdem befindet sich ein besondres Regiment fuͤr immer als Garnison in Ceuta. Jedes Regiment besteht aus 3 Bataillonen, und jedes Bataillon aus 8 Compagnien zu 100 Mann. Diese Compagnien sind in Grenadiere, Füseliere und Chasseure eingetheilt. Die Uniform ist im Ganzen bei allen Regimentern gleichfoͤrmig, naͤmlich dunkel⸗

blauer Rock ohne Aufschlage mit weißem Kragen, gelben

Knöpfen, in deren Mitte sich die Nummer des Regimentes

befindet, weite graue (im Sommer weißleinene) Beinkleider,

Kamaschen, Tschacko (wie die Franzoͤsischen). Die Offiziere

tragen goldne Epauletten. Ich bemerke bei dieser Gelegen⸗

heit, daß in der ganzen Spanischen Armee nur die Capi⸗ taine und Lieutenants, aber nicht die hoͤheren Offiziere,

Epauletten tragen. Der Oberstlieutenant traͤgt als Kenn⸗

zeichen zwei, der Oberst drei Galonen auf dem Aermel,

Und letzterer einen Stock. Die Epauletten sind übrigens

so breit und lang, daß die Tressen fast den Ellbogen errei⸗

chen, und einem wenig breitschultrigen Mann ein ziemlich groteskes Ansehen geben. Jdes Regiment hat einen Oberst und Oberstlieutenant; jedes Bataillon einen Kommandanten

Gweiten Oberstlieutenant) und einen Major.

Die leichte Infanterie besteht aus 7 Regimentern zu

2 WBataillonen, von gleichmäßiger Uniform, namlich dunkel⸗

gruͤnem Rock ohne Aufschläge, mit gelbem Kragen, weißen

Knbpfen, weiten grauen (oder weißleinenen) Beinkleidern,

Kamaschen und Tschakos; die Compagnien sind in Cara⸗

biniers, Tiralleurs und Chasseurs eingetheilt. Dazu kommt

als achtes das Regiment „Ehasseur der Koͤnigin egentin,“ welches 1835 auf Kosten der Koͤnigin Marie Thristine aus⸗ gerüͤstet wurde, und aus 3 Batalllonen besteht, und das zus! 2 Bataillonen bestehende Regiment „Chasseurs von Luchana,“ auch „Guias del General“ genannt. Lekteres hat sich vor allen andern im nun beendigten Kriege aus⸗ gezeichnet. 2. Das Artilleriecorps. Dieses besteht aus Inspekteur ist (jetzt der G 5 Unter⸗Inspekteurs, 11 Oben stlleutenants, 13 d

8 25 jors, . Chefs, 125 Major fin, 6

und 142 Unterlieutenants. schaftlich gebildet. Außer 8 r , ., n 9 ienst gelernt haben, ganze bereits ie nien Dam ls ) in õᷣ