1841 / 198 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

des Ministeriums und der Opposition vereint den guten Glauben und die Wahrheit der Prinzipien der gestuͤrzten Partei angreifen, und auf der anderen diese Partei sich an die Revolution machen und alle Mittel rechtfertigen, welche darauf abzweckten, dieselbe als Thatsache und als Doktrin zu zerstbren. Das hieße eine neue Revolution machen, um die Wirkungen der ersten zu vernichten.

Diese gungen sind ohne Einfluß

Kaͤmpfe, diese Streitigkeiten und diese Gegenbeschuldi⸗

auf den Gang der Pelitik und haben i Grunde nur ein untergeordnetes Interesse. Wenn man da⸗ bei auf beiden Seiten loyal zu Werke ginge, so wurden sie viel— leicht die respektive Starke und Stellung der Parteien und den wahren Geist, von dem sie beseelt sind, erkennen lassen; aber von dem Allen ist nichts vorhanden, und um zu einer richtigen Wuͤr⸗ digung zu gelangen, muß man die Argumente und Andeutungen außerhalb der Polemik der Presse suchen. Aus diesem Gesichts⸗ punkte betrachtet, sind die Dinge nicht ganz ohne Interesse, und wir wollen es versuchen, die wahre Lage der legitimistischen Par⸗ tei besser darzustellen, als es bisher geschehen ist.

Diese Partei besteht aus verschledenen Nuancen, deren jede ihr eigenes Organ hat, und man muß gestehen, daß diese Organe der getreue Ausdruck jeder dieser Fraktionen sind. Man hat ei— nen Unterschied machen wollen zwischen den legitimistischen Jour⸗ nalen und den Legitimisten selbst, indem man sagte, daß die Hef— tigkeit der Ersteren nicht von den Leßteren getheilt werde. Dies isf eine bloße Spitzfindigkeit und jene Unterscheidung wird schon durch die Existenz jener Journale widerlegt, die nur Abonnenten haben konnen, insofern sie eine Meinung repraͤsentiren.

Die legitimistische Partei ist über elnen Punkt einig, namlich,

den Ruin der gegenwartigen Regierung herbeizufuͤhren, sie durch alle inneren oder äußeren Mittel, moͤgen sie von dieser Partei oder von anderen herrühren, zu schwaͤchen und zu Grunde zu richten. Dennoch muß man ihr die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß sie seit dem tragi-komischen Ende der Ereignisse in der Vendée sichM nicht mehr in Verschwoͤrungen eingelassen hat, und ihre angebliche Mit⸗ schuld bei den Attentaten, die seit jener Zeit statt gefunden, ist ein Gemeinplatz, dessen man sich noch zuweilen bedient, woran aber Riemand mehr glaubt. Es soll damit nicht gesagt seyn, Legitimisten nicht im Allgemeinen sich uͤber Alles freuten, was die Gewalt schwaͤchen, in Verlegenheit setzen und kompromittiren kann, denn ihre Organe ermangeln nicht, diese Behauptung zu bestaͤti⸗ gen; aber sie ist weit entfernt von einer direkten und ausdrůckli⸗ chen Thätigkeit bei der Realisirung der Umwaͤlzungs-Plaͤne, welche die republikanische Partei niemals gus den Augen ver— liert. Ueberdies existirt die Art von Organisation, welche die legitimistische Partei anfangs hatte, schon seit langer Zeit eben so wenig als die pecuniairen Huͤlfsmittel noch verwendet werden, welche ihr damals zu Gebote standen. Die Karlistischen Lomit 's bestehen nur noch dem Namen nach, und die wahre Leitung der Partei ist gegenwartig gewissermaßen aus ihre Journale uͤbergegangen. Diese koͤnnen selbst den Maßstab fuͤr das allmaͤlige Zusammenschmelzen der Le— gitimisten abgeben. Seit zehn Jahren haben sie die Haͤlfte ihrer Abonnenten verloren und eins ihrer Journale in Paxis erhalt sich nur durch Zuschuͤsse und Beisteuern. Und, was wohl zu mer— ken ist, die Partei macht keine neuen Rekruten; sie überliefert nicht einmal ihre Prinzipien der neuen Generation, und je weiter wir gehen, um so mehr verliert sie durch Ueberlaäͤufer, die man ralliirte Legitimisten zu nennen pflegt. Sie muß daher von Tage zu Tage immer schwaͤcher werden, und die Zeit scheint ihr aäͤrg— ster Feind zu seyn. Man mag immerhin die Prinzipien anrufen, das ist kein Grund zum Leben; die politischen Prinzipien existiren nur insofern, als sie Repraͤsentanten haben. Diese Repraͤsentan⸗ ten werden nun in einem gegebenen Moment ganzlich verschwin⸗ den und mit ihnen die Mittel zum Handeln und alle Manifesta— tionen der Lebenskraft.

Auch sind die Hoffnungen dieser Partei immer mehr gesunken und der politische Glaube erlischt allmaͤlig in Vieler Herzen. Daraus erklaͤren sich die ralliirten Legitimisten, d. h. diejenigen, die sich in der Dauer der gegenwartigen Regierung verrechnet haben und, theils wegen der Natur ihrer Bedurfnisse, theils wegen eines so lange Zeit unbefriedigt gebliebenen Ehrgeizes die Geduld verlieren. iner den treu Gebllebenen berechnet man die ihrer Sache guͤn— fligen Eventualitaͤten auf verschiedene Weise; aber im Allgemeinen beruhen im Grunde doch ihre Wahrscheinlichkeits-Berechnungen, denen sie sich

R ze ] 3E s G eorßüßmer 7 . 6

am liebsten hingeben, auf Irrthuͤmern. Angenom— Ce Zone

men, was übrigens

z die

durchaus unzulaͤßlich ist, es faͤnde eine neue ö ' . 242 .

Revolution statt, so wurde dieselbe gewiß nicht zum Vortheil der gestuͤrzten Legitimitaͤt

ausfallen, und in dieser Beziehung ist die Taktik der Blatter dieser Farbe vollig ungeschickt. Sie entlehnen bei ihren Angriffen auf das Koͤnigthum die heftigsten Formeln der Republik, und man mochte sagen, sie suchten jede monarchische Zukunft unmoͤglich zu machen. Sie begreifen nicht, daß, indem fie Verachtung des Koͤnigs predigen, sie vor den Augen der gan⸗ zen Welt sich an dem Koͤnigthume selbst vergreifen, und sie fuͤhlen nicht, daß durch das Beispiel, welches sie geben, ihr Koͤnig nicht mehr geachtet werden wuͤrde, als der, den sie nicht anerkennen wollen? Es giebt wohl in der Partei einige ausgezeichnete Gei⸗ ster, wir sagen selbst einige Staatsmaͤnner, bei denen die Inter⸗ essen des Landes jede andere S ympathie überwiegen, aber ihre Stimme ist nicht maͤchtig genug, um Menschen zu regieren, bei denen der gesunde Sinn und die Logik alle Herrschaft verloren ha— ben. Ihre Maͤßigung hat nur dazu gedient, sie verdaͤchtig zu machen und sie sind so wider ihren Willen ein Aufloͤsungs-Mit— tel der Partei geworden.

Die Regierung hatte wiederholt, und zwar mit mehr oder weniger Erfolg, versucht, die Legitimisten zur Anerkennung der ge— genwärtigen Regierung zu bewegen. Ihre Politik war indeß in dieser Beziehung nicht immer dieselbe. Jedesmal wenn Herr Guizot sich mit den Doktrinars am Ruder befand, wurden die Berfuche eifriger und folglich mit groͤßerem Erfolge betrieben. Es bestehet zwischen Herrn Guizot und den Legitimisten eine ge— wisse unsichtbare Verwandschaft, die nichts zu zerstoͤren vermag. Herr Guißot ist unveränderlich Konservativer, der halb in den Traditionen der Vergangenheit, halb in der Gegenwart lebt, der die populaͤre Einsicht in der Politik fär das nimmt, was sie ist, die Ordnung als ein Zeichen der Stäͤrke und die Stärke als das erste Mittel zur Ordnung betrachtet. So war Herr Guizot im Jahre 1814 und so ist er noch heute. Seine Doktrinen naͤhern sich im Grunde auffallend denen der Legitimisten, die wenn sie auch das allgemeine Stimmrecht verlangen, sich dessel⸗ ben doch nur bedienen wollen, um das Besteh ende zu zerstbren und sodann zu einer Gesammtheit der Ideen zurückzukehren, auf die zuletzt das Streben jeder monarchischen Regierung gerichtet seyn muß. Es ist klar, daß eine Ruͤckkehr zu gewissen Ideen nicht auch eine Ruͤckkehr zu einen. gewissen Klasse von Menschen in sich schließt, uni den Legitimisten trennt; : bereits anderweitig gesagt haben, weniger um

ersonen. . ier eh r dieses ungeheuren Abstandes sehen die Legitimisten

es handelt sich daher bei diesen, wie wir Prinzipien, als um

und dies ist eben die Kluft, welche die Doktrinaͤrs von

SS

Herrn Guizot mit weniger Widerwillen am Ruder, als die eigent⸗ lich sogenannten Manner von 1830, und in den Perioden, wo die Doktrinaͤrs an der Spitze der Angelegenheiten stehen, wird die gestuͤrzte Partei weit häufiger durch Desertionen geschwaͤcht. Man muß jedoch sagen, daß die wirklich ausgezeichneten Maͤnner der Partei, Maäͤnner wie die Brézé, die Neailles, die Fitz James, die Berryer und viele Andere sich nicht verfuͤhren lassen und niemals Gegenstand solcher Combinationen seyn werden. Die Bekehrun⸗ gen sind hauptsaͤchlich unter den mittleren Klassen, unter den Magistrats- und Verwaltungs-Beamten zweiter Ardnung und unter einigen Stabs-Offiziersn gemacht worden. Die bedeuten⸗ den Familien, von denen kein Mitglied ein bffentliches Amt be— kleidete, waren weniger leicht zuganglich; doch erlangte die Regie⸗ rung auch da einigen Erfolg. So oft die Maͤnner von 1830, d. h. diejenigen, welche kein anderes Verdienst hatten, als daß sie die Bewegung des Juli vorbereitet und daran Theil genommen, am Ruder waren, wurden die Unterhandlungen vernachlaͤssigt, oder besser gesagt, suspendirt.

Die Sympathie, welche die Doktrinärs bei mehr als einer Gelegenheit fuͤr die Legitimisten bewiesen haben, hat stets die oppo⸗ nirende Presse lebhaft aufgeregt, und jedesmal, wenn ein Beamter aus den Reihen der Karlisten genommen wurde, erhob sie ein Geschrei, weil, wie sie sagte, diese Wahl eine reactionaire Tendenz, eine Ruͤckkehr zu einer Ordnung der Dinge beurkunde, die in Frankreich keine Autoritaͤt mehr haben duͤrfe. Das Argument konnte gut seyn im Munde der Opposition, die auch die Gewalt bekaͤmpft und die in Betreff der anzuwendenden Mittel nicht ge— wissenhafter ist, als im Allgemeinen die anderen Parteien, die nach der Gewalt streben. Ist es aber im Grunde nicht eine gute Politik, die Leidenschaften zu beruhigen, die der Regierung wider⸗ strebenden Kraͤfte zu neutralisiren und die Einfluͤsse zu schwaͤchen, welche die Unordnung hervorrufen oder wenigstens die Ordnung nicht unterstutzen? Die Opposition wird mit „Nein, antworten; aber die wahken Freunde des Landes werden anderer Meinung seyn.

Es ist gegenwaͤrtig bis zur Evidenz bewiesen, daß die politi⸗ sche Thätigkeit der Legitimisten sehr unbedeutend ist. Sie haben kaum 25 Stimmen in der Deputirten-Kammer und 8 oder 19 in der Pairs-Kammer. In Bezug auf die Letztere ist jedoch noch ein Vorbehalt noͤthig; sie enthalt eine ziemlich bedeutende Fraction⸗ die aus angesehenen Maͤnnern besteht, welche die ge— stuͤrzte Dynastie aufrichtig bedauern, und vielleicht noch nicht alle Hoffnungen aufgegeben, sich aber im Interesse der Ordnung und der Erhaltung der gegenwartigen Regierung angeschlossen haben. In den General-Conseils der Departements und in den Munici⸗ pal-Conseils, welche das Ergebniß sehr ausgedehnter Wahlen sind, werden die Legitimisten nicht besser repraͤsentirt; uͤberall sind sie in der Minoritaͤt und folglich ohne wahre und offenkundige Wirksamkeit. Das meiste Relief hat ihnen seit langer Zeit der Brief-Prozeß gegeben; die Regierung hat ihnen diese Gefälligkeit erwiesen, denn in ihrer eigenen Mitte besitzen sie keine Elemente, die ihnen einen solchen Triumph bereiten könnten.

Wenn aber ihr' politischer Einfluß der Regierung keine Unruhe mehr verursachen kann, so muß man doch zugeben, daß allein in Folge ihrer bürgerlichen Stellung ihre moralische Unterwerfung unter die jetzige Regierung eine ziemlich gute Wirkung hervor⸗ bringen wurde. Die Meisten von ihnen sind ausgezeichnet durch ihren Namen, ihr Vermoͤgen, durch Familien-Traditionen und mit einem gewissen Zauber umgeben, den die auf einander fol⸗ genden Revolutionen nicht gaͤnzlich zu zerstbͤren vermochten. Eine Partei mit diesen verschiedenen Anspruͤchen, wenn sie nicht mehr die Eigenschaft eines gefaͤhrlichen Gegners besitzt, wenn die Er⸗

eignisse und die Zeit sie kampfunfähig gemacht haben, wurde doch noch

ein nützlicher Bundesgenoß bleiben und dies ist hoͤchst wahrschein⸗ lich des Gesichtspunkt, aus dem die Doktrinairs die Dinge be— trachten.

Es ist allerdings eine ziemlich merkwuͤrdige Erscheinung, daß eine aus der Revolution hervorgegangene Regierung sich durch Annahme legitimistischer Prinzipien zu kon solidiren sucht, und auf der anderen Seite) ein? durch Revolutionen gestuͤrzte legiti—⸗ mistische Partei zu sehen, die sich revolutionairer Mittel bedlent, um wieder zur Gewalt zu gelangen. Dies ist gleichwohl die Stel— lung der legitimistischen Partei der neuen Regierung gegenuͤber. Die Presse hat im Allgemeinen dies Verhaͤltniß gut aufgefaßt und hebt Alles daraus hervor, was es Ungewoͤhnliches und Wi— dersprechendes hat. Nur sind Uebertreibungen dabei vorgekom— men, und wir geben keinesweges die Mitschuld zu, die man den Legitimisten bei den verschiedenen Angriffen der republikanischen Partei gegen die Gewalt oder gegen die Person des Koͤnigs zu— geschrieben hat.

Dies ist die wahre Lage einer Partei, die ihrem allmaͤligen Erloͤschen entgegen gehtz sie gruͤndet ihre Rechte auf ein Prinzip, das ihre Journale bestaͤndig verletzen, und das sie selbst dadurch verletzt, daß sie ihre Journale gutheißt. Man fuͤhlt uͤbrigens, daß, je mehr wir uns von dem Jahre 1839 entfernen, um so mehr auch die Erinnerungen an diese Zeit sich verwischen. Die Zeit wird zugleich bewirken, daß die Einen den alteren Zweig und die Anderen die revolutionairen Mittel vergessen, und man muß hoffen, daß es möglich seyn werde, ohne den Beistand des Erste— ren und ohne Anwendung der Letzteren eine regelmäßige und feste Regierung zu gruͤnden.

In der Beilage zum gestrigen ö

, Z. 29 ist staͤtt: „Gespraͤche“ zu lesen:

Berichtigung. S63, Sp. 2, 3.

2 . St. 3. S.

9 ( r che An spruͤche.

Dauer der Eisenbahntahrten am 16. Juli 1841.

Abgang Abgang . 8 aàän8 Zeitdauer

M. 7 40 10 12 16 15

Zeitdauer

Von

Pots dam. St.

1

J

Uhr Vormittags. . 41 Morgens. .. 40 44 Nachmittags 40 Nachmittags

40 . Abends ... 54 ;

Vormittags. Vormittags.

Nachmittags Nachmittags

Abends..

Auswärtige Börsen. 13. Juli. Niederl. wirkl. Schuld 511. 53 do. 1003. 20147. Pass ire. Zins. —.

Oesterr. 194. BFank- Actien 1640 Br.

Amsterdam, 98 mn R, 50 Kanz. Lill. 21 5 85 Eräim. Sch. —.

Span. Ausg. ö Preuss.

Pol. —.

IIam burg, 15. Juli. Engl. Runs. 1085.

2 * aris, 12. Juli. 55 Rente fin eur. 115. 10. 33 Rente fin our 36. 75. 5* Neapl, au compt. 1602. 55 Span. Rente 225.

;, Passive 5, 39 Port. —.

Wien, 11. Jcl6. 53 met. 16563. 44 985. 33 75. 15 23. Henk Actien 1580. Aul. de 1831 1307. d 1839 106.

10 253

Eerliner Börse. Den 17. Juli 1841.

Pr. Cour. Brief. 6Geld.

10314 1933. 102 101

Act ena. Brl. Pots. Eisenb. 5 do. do. Prior. Act. 4 Med Lpæ. Kisenb. do. do. Prior. Act. 4 Rerl. Anh. Eisenb. do. do. Prior Act. 1 Dũüss. Elb. Eisenb.

do. do. Prior. Act.

St. Schuld- Sch. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Seck. der

Seehandlung. Kurnm. Schuld. Berl. Stadt- Obl.

Ell, inger

784 . 1033 do. 3 * Danz. do. in Th. Westp. Pfandbr. 1015 Grossh. Pos. do. z Ostpr. Pfandbr. 102 102

Rhein. Eisenb.

Gold al marco

Pomm., do.

Friedrichsd or 13 Andre Goldmün- zen à 5 Th. 8*

Disconto *

Schlesische

102

10. ö

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr. Brief. geld. 1383 138 138 137 1419

kRSe l - C

O 26 T S.

2 . 260 r. 300 Me. do. J , w J 118i. . —— . G, 5 150 II. 150 *I. 100 Thlr. 100 Thlr. 100 FI. 2 1è' 8RblI.

Amsterdam.... Kurz 2 Mt. ICuræ Mt. At. Mt. Mt. 102 Mt. Mt. Tage 99 . Mt. 100 3 Woch. 21

do.

IIamburg ..

*

148 6 18

.

Augsburg.... ö ö . Leipzig in Courant im 14 TI. Fuss. . Frankfurt a. M. W ꝶr

Petersburg.

*

WD

Meteorologische Beobachtungen.

Morgens Nachmittags

2 Uhr.

Nach einmaliger Beobachtung.

I16. Juli.

1841. 6 Uhr.

Abends 10 Uhr.

ol bar. 336,44 Har. 4 10,57 R. 4 18,27 R

Luftwürme ...

LThaupunkt ...

Luftdruck . ... 335,

336,71 Par. Quellwürme 8, 1 R. , . 13,0. R. Flusswärme 15657 R. . 9,3 R. ö 1 1, R. ——* 10,1 R. Bodenwärme . R. 72 pCt. 59 pCt. 80 pCt. ; heiter. heiter. Ws W.

PDunstsättigung

Aus dünstung 0, 0M2! Rh. Wetter

Nie dersehlas 0.

Wind WSW. Wärme wechsel * 19 3

Wolkenzug. .. SVW. 4 10,99 ; 89

Tagesmittel: 336, os Far. 4 13,97 R... 4 10,90 R... 70 pCt. WsSw.

halbheiter.

Königliche Sonntag, 18. Juli.

Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: pantomimisches Ballet in 2

Montag, 19.

Schauspiele.

Im Opernhause; Ich irre mich nie! Auf Begehren: Robert und Bertrand, Abtheilungen, von Hoguet. Kein Schauspiel. An diesem Tage ist das Billet-Verkaufs-Buͤreau geschlossen. . 9 y., Iz O 6 . . I . . Im Opernhause: Die Familien Capuletti und Montecchi, Oper in 4 Abth., Musik von Bellini. (Dlle. Spatzen, vom Königl. Hof⸗Theater zu Hannover: Giulietta nnd Dlle. Penz, von demselben Theater: Romeo, als Gastrollen.)

Mittwoch, 21. Juli. Im Schauspielhause: Zum ersten— male; Der Bevollmaͤchtigte, dramatischer Scherz in 1 Akt von Frau von Weißenthurn. Hierauf: Die Stieftochter, Lust spiel in 4 Abtheilungen, vom Verfasser von Luͤge und Wahrheit.

Donnerstag, 22. Juli. Im Opernhause Czaar und Zim— mermann, komische Oper in 3 Abth., Musik von Lortzing. Tanz von Hoguet. (Demoiselle Gruͤnbaum: Marie.) ö ;

Juli.

Rönigsstädtisches Theater.

Sonntag, 18. Juli⸗ Der Pariser Taugenichts. Lustspiel in 4 Akten, von hr. C. Töpfer. Hierauf: der Dorfbarbser Komisches Singspiel in 2 Akten, von Weidmann. Mufik non Sche Herr Bir Hof⸗Theater dases x 9 chenk. (Herr Birnbaum, vom Hof-Theater zu Kassel: Lux als Gast.)

Montag, 19. Juli. Kein Schauspiel, (Das Billet-Ver kaufs-Buͤreau ist an diesem Tage nur von 9 bis 1 Uhr geoͤffnet.)

Dienstag, 20. Juli. Auf Begehren: Der politische Zinn— gieße. Vaudeville⸗Posfe in 3 Akten, nach Holberg's Lustspiele neu bearbeitet und zusammengestellt von C. Birnbaum. Die Mu— sik eingerichtet von Baldewein. (Herr Birnbaum, vom Hof⸗Thea⸗ ter zu Kassel: Heinrich, als Gastrolle.) ;

Mittwoch, 21. Juli. Italiänische Opern-Vorstellung. (ꝗbon— nement sus pendu.) Zum erstenmale: Lancredi. Opera in 2 Atti. Musica del Maestro Rossini. (Mad. Pasta, erste Kam— mersaͤngerin Sr. Majestat des Kaisers von Oesterreich: Tancredi, Sgr. Gamberini: Argirio, als Gastrollen.)

Preise der Plätze: Ein Platz in der Orchester-Loge 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. u. s. w.

Der Anfang der Italiaäͤnischen Opern-Vorstellungen ist

8 . 8 un halb 7 Uhr. Die Kasse wird um halb 6 Uhr gebͤffnet. ;

*

Verantwortlicher Redaeteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

Allgemeine

Prenßischt Staats-Zeitung.

Inhalt.

Amtl. Nachr. 1 ; 2. Landtag s⸗ Angelegenheiten; Rhein⸗Provinz; Jagd Poliz i. Frankreich. Baris. Geruͤchte uber die Unterzeichnung des Lon⸗

aner (chlus - Protokolls. Das Jeurn al des Dobgts. . zur

Berichtigung der Ansichten aber den Stand der Befestigungs.

Arbeiten? = Toulouser Handel. * Algier. = Vermischtes. Brief . Heger. Auftlärungen über die beabsichtigte An⸗

leihe.) . ö osßbrit. u. Irl. London. Hof⸗Nachrichten. Allgemeine rz ir g hn fl und einzelne Wahl⸗-Atte,.— Mangel an positiven Erklärungen der Konservativen, Auslegung der Bemerkung Sir R. Peel's über die Juli⸗Repolution. Racaulay uͤber die Schortische Kirchenfrage. Instruetion für den nach Ching e. sandten Admiral. Theehandel. Kollision eines Franz. Schiffs mit Engl. Zoll⸗Beamten. Amendement zur Adresse in Kanada. = Tory ⸗Majoritaͤt. Unterzeichnung des Dardanellen- und

Bosporus ⸗Traktats. . . Schweden u. Norw. Christiani g. Der Brand von Drontheim.

Magnetisches Bbservatorium in Norwegen. Dentfche Bundesstaaten. Mahn chen. Schelling beurlaubt; Bischof von Regensburg F. Kbnigl. Landraths - Abschiede. ESitt⸗ sichkeit und Religissitaͤt. K arlsruhe. Kommission; Bericht aber die Urlaubs Frage. Zweite Kammer. Bewilligung der Mehr-Ausgaben fuͤr das Militair⸗Budget, Oesterreich. Wien,. Folgen des Geymünllerschen Bankerottss Italien. Neapel. Ensschaͤdigungen an die Schwefel Monopolisten. . Erderschuͤtterungen. Rom, Kunstprozeß. . Portuggl. Voraus. Erheb. der Steuern u. Anleihe. Cedirung tines Theils der Civil Liste zum dͤffentl. Besten. Palmellg und das Ministerium. Erdbeben auf Terceira. Vermischtes. Türkei. Amtl. Artikel der „Tuͤrk. Ztg.“ Kon st ant. Schutz der vier Kulte in Jerusalem. Pest in Aegypt. Nachr. aus Kandien. Nutzen der Quarantaine⸗-Anordnuüngen. Smyrna. Rachr. aus Kandien uͤber Syra, ö - Nord⸗Amerika Finanz-Vorschlaͤge im Kongreß. Erfolglose Debatte über die Mac Leodsche Sache. Bewillig. fuͤr die Har⸗ risonsche Familie. . . ; Juland. Trier. Großes Ungluͤck durch Ungewitter und Hagel⸗ schlag. B äaderh orn. Woll markt. Agchérn. Probst Claessen. Wiss. Kunst. n. Lit. Preis-Aufgabe des juͤdischen Kultur⸗Vereins.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Kbnig haben Allergnädigst geruhtz J, Dem Gutsbesitzer von Egidy auf Losnig, Torgauer Krei⸗ ses, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse, und dem Schulleh⸗ rer Beutel zu Ober-V uͤstegiersdorf, Kreises Waldenburg, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen; en Geheimen Ober⸗-Finanz⸗-Raͤthen Pochh am mer und von Pommer-Esch« II., fo wie dem Geheimen Legations⸗Rath Pork, die Anlegung des ihnen von des Koͤnigs von Hannover Najestat verliehenen Commandeur⸗-Kreuzes des Guelphen-Ordens u gestatten; ferner . ö ; L. Geheimen Regierungs-Rath Arndts zu Arnsberg zum Ober Regierungs⸗Rath und Dirigenten bei dem Regierungs⸗Kol⸗ legium daselbst zu ernennen; Dem Rittergutsbesißer Groß-Grauden bei Kosel den beizulegen; und . ö 2 Kaufmann C. W. Palander in Karlskrona zum Kon⸗

sul daselbst zu ernennen.

und Landes- Aeltesten Frü son zu Charakter als Königl. Amtsrath

Wohlt h ätrti gkeit. ; Der in Frankfurt a. M. bestehende Verein zur Unterstuͤtzung der in der Schlacht bei Belle⸗Alliance invalide gewordenen Krie⸗ ger hat auch in diesem Jahre zur Erinnerung an jene so folgen— reiche Schlacht wieder eine Summe von, „Zweihundert und Sechszig Thaler“ . zur gleichmäßigen Vertheilung an nachbenannte Invaliden des Preußischen Heeres bestimmt naͤmlich: Wachtmeister Schmidt in Kriblowitz, August Sattler in Koln, Friedrich Kruger in Stepnitz. Trompeter Anton Wehrhahn in Luüͤbben, Gottlieb Maurer in Soldin, Anton Ezinsweoda in Ottmachau, Michael Krause in Potsdam, . Gottfried Boger in Wernickow bei Wittstock, Michael Dräger in Raumersgue, Michael Elsner in Deutschwelle bei Neiße, George Weingarten in Giesenthal, Ehrist ian Uecker in Raumersaue, und Danlel Littmann ebendaselbst, welche den genannten Leuten ven der unterzeichneten Abtheilung durch die betreffenden Ortsbehoͤrden uͤberwiesen worden sind. Die Abtheilung fühlt sich verpflichtet, das seit jener denkwuͤrdi—⸗ gen Zeit fortdauernde wohlthaͤtige Wirken des. Vereins hierdurch zur allgemeinen Kenntniß zu bringen und fuͤr diese Gabe, im Namen der Empfaͤnger, dem Verelne den verbindlichsten Dank abzustatten. Berlin, den 10. Juli 1841. Kriegs⸗Ministerium, Abtheilung fur von Stosch.

Bei der am 15ten und 16ten d. M. geschehenen Ziehung der Isten Klasse Saster Königl. Klassen-Lotterie fiel der Haupt⸗ Gewinn von 6009 Rthlr. auf Nr. 111,611; die nächstfolgenden 7 Gewinne zu 1509 Rthlr. fielen auf Nr. 26 und 87.453533 3 Gewinne zu' 1000 Rthlr, auf Nr; 624459. 707 90 und in. 8343 4 Gewinne zu 600 Rthlr, auf Nr. 20,005. 64,923. 88,597 und S895 720; 5 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 17330. 48,889. 59, 093, 64,870 und 99,3; 10 Gewinne zu 100 Rthlr. auf Nr.

das Invaliden-Wesen.

Berathung des Jagdpolizei-Gesetzes fortgesetzt.

der Beschluß gefaßt worden:

land und im Orient das e 1 t von Seten Frankreichs unterzeichnet werden solle. Dem „Temps

Tage.“ Wir Besorgnisse

Halfte seiner Breite haben,

Berlin, Montag den 19ten Juli

, m, re ae, 15,8 2. 78,902.

20 640. 26,113. 31077. 0, 096. 56,287. 70359. 90,452 und 102,333.

Der Anfang der Ziehung den 12. August d. J. festgesetzt. Berlin, den 17. Juli 1841. K , Königlich Preußische General⸗-Lotterie-Direction.

2ter Klasse dieser Lotterie ist auf

Se. Durchlaucht der Fuͤrsi Ludwig zu Sayn⸗Wittgenstein⸗Berleburg, von St. Petersburg.

Abgereist: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische General der Infanterie und Mitglied des Reichs⸗Rat)os, Fuͤrst Schachows⸗ koy, nach Dresden. .

Se. Erxcelsenz der General⸗Leutenant und Commandeur der 11ten Division, von Rohr, nach Breslau. .

Der Minister-Resident der freien Hansestadt Hamburg am hiesigen Hofe, Godeffroy nach Hamburg.

Angekommen:

Candtags - Angelegenheiten.

Rhein ⸗Provinz.

Juli. In der heutigen Sitzung wurde die Die J5. 126 bis Ii wurden erörtert und mit einigen geringen. Modificationen angenommen. Der §. 132, welcher auch das Fuͤhren von gela⸗ denen Gewehren in fremden Jagd⸗-Revieren selbst auf Landstraßen und sogar im Wagen untersagt, wird jedoch mit großer Majori⸗ taͤt, als in ein Jagdpolizei⸗Gesetz nicht gehörend, abgelehnt.

Düsseld orf, 8.

Zeitungs -Uachrichten. Ausland. Frankreich.

Nach dem „Temps“ waͤre von dem Mi⸗ den Tuilerieen gehaltenen Sitzung daß in Folge der erhaltenen De⸗ peschen und in Betracht der allgemeinen Lage der Dinge in Eng⸗ Protokoll der Londoner Konferenz sofort

Paris, 13. Juli. n nister⸗Rathe in einer gestern in

würde diese Unterzeichnung an einem der naͤchsten Tage erfolgen; von Seiten Desterreichs und Preußens lege man großes Gewicht darauf. Der „Courrier frangais“ von Bourqueney habe zwar die Weifsung erhalten, das Protokoll der Londoner Konferenz zu unterzeichnen, allein Lord Palmerston, so glaube man in London, werde bei seiner Weigerung beharren und es demnach noch zu keinem Abschlusse kommen.

Die wiederholten Anklagen, welche letzten Zeit wegen der Befestigungsarbeiten gegen die Regierung erhob, veranlassen das Journal des Débats jetzt ebenfalls zu einer Unterfuchung dieses Gegenstandes. Man beschuldigt die Regierung, sagt es, „daß sie das Gesetz uber die Befestigungen nicht ausfuͤhre oder es auf eine perfide Weise ausfuͤhre. Man schreit sogar über Verrath, und man sucht die öffentliche Meinung durch die wunderbarsten Erfindungen einzuschuͤchtern. Folgendes ist eine kleine Uebersicht dessen, was wir in den Journalen gele⸗ sen haben: „Die Arbeiten an der Ringmauer sind fast eingestellt; die Forts erheben sich mit furchtbarer Schnelligkeit; auf allen Punkten der Ringmauer, wo es den Schein hat, als ob gearbei⸗ tet werde, giebt man der Mauer nur 2 Fuß Dicke, Strebepfeiler an; ja es giebt sogar Orte, wo die Mauer aus Steinen fast ohne Moͤrtel aufgefuͤhrt ist. Der Verrath liegt am

bekennen, daß diese Behauptungen uns einige einflbßten, da wir nicht glauben konnten, daß die Verfasser dieser Artikel sich so groͤblich getaͤuscht haben wuͤr—⸗ den, wie es doch wirklich der Fall ist. mehrere Theile der Ringmauer besucht, und nur an

zufolge,

Ort und

Stelle, z. B. im Bois de Boulogne, haben wir uns die seit acht Es wuͤrde nur

koͤnnen.

Irrthuͤmer erklaͤren wenn sie in anderer Be⸗

Tagen verbreiteten h Taͤuschung seyn,

eine ziemlich , . . jehung nicht eine ernste Bedeutung haͤtte. , daß der ganze Theil des gemauerten Walls, der sich im Bois de Boulogne befindet, schon eine betrachtliche Hoͤhe hat, und auf einer sehr ausgedehten Linie eine 6 Fuß) zeigt. ird 9 . ö. Dicke von fuͤnf Fuß, obgleich dieser geln der Belagernden am meisten ausgesetzt ist. . wird durch Strebepfeiler von derselben Dicke gestuͤtzt, die in Ent⸗ fernungen von 15 zu 15 Fuß angebracht sind, nach den seit einem Jahrhundert feststehenden Regeln und Erfahrungen.

„Wie hat man aber konnen sagen und drucken lassen, daß die Mauer nur zwei Fuß dick sey? Das geht so zu. Im Bois de Boulogne fand sich in geringer Tiefe ein Steinbruch mit schöͤnen horizontalen Lagen, Man hat denselben bis zu einer Höhe von zwei bis drei Metres benutzt. Da man die Mauer an das Steinlager anlehnte, hat man ihr nur eine Dicke von einem halben Metre gegeben. Diejenigen, die von der Mauer von zwei Fuß gesprochen, haben Recht gehabt, obgleich sie in einen großen Irthum verfielen. Ehe sie uͤber Verrath schrieen, hätten fle sich an den ersten besten Maurer wenden follen, der ihnen gesagt haben wurde, daß eine Mauer von dieser Dicke, wenn sie eine Höhe von 30 Fuß erhalten sollte, augenblicklich unter dem Gewicht der aufgeschichteten Masse zusammensinken würde.

„Auch daruber hat man sich beklagt, daß die Gräben nicht die vorschriftsmaͤßige Breite hätten. Es verhaͤlt sich mit diesem Einwurfe, wie mit allen anderen, Die Arbeit wird nach Grund⸗ säͤtzen geleitet, die seit einem halben Jahrhunderte feststehen und in? allen Schriften uber den Bau fester Pläße zu finden sind. Der Graben hat und kann auch fuͤr den Augenblick nur die bis die Mauer beendet seyn wird, um

Theil den Ku—

wollte, diese Balken nicht mehr

der von Berey durch die Haͤuser von Alfort Königlichen Thierarzenei⸗Schule

will wissen, Herr

die Opposition in der

bringt keine

Wir haben also ebenfalls

Geben wir zuerst die

Starke von 2 Metres Vauban und Cormontaigne fordern fuͤr den Gip⸗

Diese Mauer

die Herbeischaffung des Materials auf den Brettern, welche von einem Rande zum anderen gehen, zu erleichtern. Es ist leicht er⸗ sichtlich, daß, wenn man dem Graben seine ganze Breite geben hinreichen wurden, und es wurde nothwendig werden, vielfache hoͤlzerne Bruͤcken zu erbauen.“

Eben zo widerlegt das genannte Blatt auch die Anklage, daß zu wenig Arbeiter bei diesen Bauten beschaͤftigt seyen, und zeigt, wie diefer und ähnliche Vorwuͤrfe aus einer Unkenntniß entsprin⸗ gen, und daß die Befestigungs-Arbeiten mit der groͤßten Sorg⸗ falt vollfuͤhrt wüͤrden. Sodann faͤhrt es fort: „Die Arbeiten der Ringmauer sind noch nicht in der ganzen Ausdehnung ihres ungeheuren Umkreises in der Ausfuhrung begriffen; in einem Jahre war dies unmbglich. Man scheint es sich vorzüglich zur Aufgabe gemacht zu haben, zunaͤchst die bedeutendsten Angrisfs⸗ punkte in einen achtungswerthen Stand zu sekzen. Die Beklei⸗ dung, welche die langste und wichtigste Arbeit ist, wird zu drei Viertheilen auf diesen Punkten am Ende des Jahres vollendet seyn. Im naͤchsten Jahre wird der Graben im ganzen Umkreise der Ringmauer gegraben werden. Die Arbeiten auf dem rechten Ufer der Seine sind unbedingt weiter vorgeruͤckt, als die auf dem linken, weil vorzuͤglich auf der Nordseite Deckung gesucht werden muß.“ a Nachdem das „Journal des Debats“ noch der vor einigen Tagen mitgetheilten Angabe widersprochen, daß beim Fort von Ivry vor der Barriere von Arcueil große Wolbungen zum Tragen der Grundmauern wegen der hier vorhandenen tiefen Ausgrabungen nbͤthig senn würden, wendet es sich zu den Forts détaché“s und bemerkt äber diese: „Wir haben kuͤrzlich nur das

Fort von Charenton besichtigt, das vor dem Dorfe Alfort jenseits

der Veterinair-Schule, zwischen der Seine und Marne, am Aus⸗ gange der Wege nach Melun, nach Montereau und nach Troyes uͤber Nogent⸗sur⸗Seine liegt. Dieses Fort ist ein Pentagon von gro⸗ ßem Umfange, dessen Hauptwerke dieselbe Ausdehnung erhalten werden wie die berühmten Titadellen von Straßburg, Antwerpen und Lille, die wie dieses nur 5 Bastionen haben. Es ist 5 Ki⸗ lometer von der Barriere von Charenton und 6 (17 Lieue) von entfernt. Nach der Seite von Paris wird es Alfort und durch die großen Gebäude der maskirt. Eine so gelegene

Bastflle ist wenig geeignet, die Stadt in Grund zu schießen. Die

Arbeiten werden hier sehr thaͤtig betrieben, das Mauerwerk erhebt

sich schon

auf allen Seiten. Diese Thätigkeit hat uns vollkom— men von allen Befuͤrchtungen befreit, die auf eine so uͤbel ange⸗ brachte Weise verbreitet werden, sie beweist. daß die Arbeiten auf gewissen Punkten aus militairischen Gruͤnden und rein zu einem defenfiven Zweck beschleunigt werden. In der That ist das Fort von Charenton, welches den Zusammenfluß der Seine und Marne, die beiden Bruͤcken dieser Stadt und zwei wichtige Straßen he⸗ herrscht, einstimmig in der Erörterung als einer der Hauptschluͤs— fel des Vertheidigungs⸗-Systems von Paris anerkannt worden. Ein ganzes Armee-Corps kann unter seinen Kanonen lagern, zu Alfort, zu Maisons und zu Charentonneau. Da es das linke Ufer der Seine deckt, indem es den Feind verhindert, die Marne und die Seine zu uͤberschreiten, kann es an mehreren Punkten die Stelle der Ringmauer vertreten, wenn ein Angriff vor ihrer Beendigung erfolgen sollte.“

Als Resultat dieser Untersuchungen stellt sich nun dem erwähn— ten Blatte heraus, „daß die Arbeiten nach allen Regeln der Kunst und mit einer Solidität betrieben werden, die man als eine mo⸗ numentale bezeichnen kann; daß diese Arbeiten gleichzeitig an der

Ringmauer und an den Forts stattfinden; daß, wenn an mehre⸗

ren Theilen der Ringmauer die Arbeit noch nicht begonnen ist,

dies auch bei mehreren Forts der Fall ist; daß endlich das Gesetz . 1 . Cæ. 1 j ze

nach seinem Geiste ausgefuhrt wird, und daß die Befuͤrchtungen

und die Kritiken, die man verbreitet, keine ernste Pruͤfung aus⸗

halten konnen.“

Man liest im Messager: „Nach den neuesten telegraphi⸗ schen Depeschen, welche die Regierung erhalten, haben keine neuen Unordnungen zu Toulouse statkgefunden. Was die Vorgaͤnge der vorhergehenden Tage betrifft, so hatten sie bei weitem nicht den ernsten Charakter, den ihnen das radikale Journal „l'Emancipa⸗ tion“ in einer absichtlich übertriebenen Erzählung beilegt. Dieses naͤmliche Journal meldet in seiner Nummer vom gten, daß Un⸗ ruhen zu Montauban ausgebrochen seyen. Es ist dieses abermals eine ganz falsche Nachricht.“

In einem Schreiben aus Algier werden folgende Bemerkun⸗ gen uͤber die letzten Unternehmungen des Generals Bugeaud ge⸗ macht: „In der telegraphischen Depesche befindet sich ein Satz, der uns in Erstaunen gesetzt hat: „Unsere Angelegenheiten haben guten Fortgang, aber kein Stamm unterwirft sich. Wie, wir haben einen großen und zwar den bevblkertsten Theil der Provinz Dran durchzogen, und kein einziger Stamm hat unsere Autorität anerkennen wollen? Wo sind denn nun die Resultate des Feldzuges? Wisset Ihr, weshalb die Stamme sich nicht un⸗ terwerfen? Weil Ihr wie der Blitz durch sie hindurcheilt und augenblick⸗ lich wieder in Eure Kantonnirungen zuruͤckkehrt; weil Ihr die Stamme, welche einmal auf den Einfall kamen, sich zu unter⸗ werfen, ohne Schutz gelassen habt, und weil Abdel-Kader sie aus⸗ rottete. Bildet große Mittelpunkte uber die Linie hinaus, die Ihr gezogen habt, um den Emir in Schach zu halten, und alle Araber zwischen dieser Linie und dem Ufer werden sich unterwer⸗ fen; wenn Ihr aber Linien zieht und sie nicht vertheidigt, so rechnet auf keine Unterwerfung; denn Frankreich hat in den Au⸗ gen der Eingebornen sein Ansehen verloren, und wir moͤssen große Iönstrengungen machen, um unsern Einfluß wieder herzustellen.

Aus einer Bekanntmachung der Zoll-Verwaltung ergiebt sich, daß die Ausfuhren im Jahre 1840 auf 1011 Millionen, die Ein⸗ fuhren auf 1052 gestiegen sind, zusammen also 2063 Millionen, Elso 113 Millnen mehr als i839, 71 mehr ale i. und 697 Millionen mehr e di nuttlere Summe der zehnjährigen Pe⸗ riode von 1827 1836. ;

T* nch * Kbnigliche Ordonnanz vom I. uli nd bun Vice Admiralen ernannt worden; die onkre⸗Admsrale Dupotet, Ar⸗