1841 / 208 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

zuverlaͤßig geachtet werden, um darauf nachstehende Betrachtun⸗ zu gruͤnnden.

6 * Zunahme der Bevölkerung durch den Ueberschuß der Gebornen sttellt sich᷑ fuͤr den ganzen Staat aus dem Durchschnitte der lektvorhergegangenen 22 Jahre nur sehr wenig großer, als der Durchschnitt aus dem einzelnen Jahre 1840; nach ersterm ist namlich dieser Zuwachs auf hundert Tausend gleichzeitig Le⸗ bende 1153, nach letztem 1132; beides weicht so wenig von ein— ander ab, daß es bei der Unsicherheit in den zum Grunde liegen⸗ den Zaͤhlungen fuͤr unerheblich zu achten ist. Es kann demnach in dieser Beziehung das Jahr 1840 fuͤr ein mittleres, weder be⸗ sonders guͤnstiges, noch besonders nachtheiliges gelten. Aber in Bezug auf die einzelnen Regierungsbezirke weicht der 22 jaͤhrige Durchschnitt sehr wesentlich ab von den Verhaͤltnissen des Jah— res 1816. Der Regierungsbezirk Bromberg, welcher im Jahre 1840 den groͤften Ueberschuß der Gebornen hatte, nimmt in dem 2Ajaͤhrigen Durchschnitte erst den elften Platz ein; er hat namlich im letztern Durchschnitte noch nicht einmal drei Viertheile des Zu— wachses, welchen er im Jahre 1849 empfing. Ein sehr aͤhnliches Verhältniß besteht bei dem Regierungsbezirke Posen, auch er hatte im 22jährigen Durchschnitte sehr nahe nur drei Viertheile desjenigen Ueberschusses an Gebornen, der sich im Jahre 1840 fuͤr denselben ergab; und er nimmt daher in der 2jaͤhrigen Durchschnittsberechnung erst den zwanzigsten Platz ein, während er nach der Durchschnittsberechnung fur 1840 schon den vierten hatte. Die beiden Regierungsbezirke, welche die Provinz Posen bilden, kommen wesentlich darin uͤberein, daß sie zwar in guͤnstigen Jah— ren einen ausgezeichnet betraͤchtlichen Ueberschuß der Geborenen haben, daß aber in unguͤnstigen Jahren die Sterblichkeit auch aus— gezeichnet schnell zunimmt, so daß sogar in einzelnen Jahren die Zahl der Gestorbenen groͤßer wird als die Zahl der Gebornen. In Folge dieser großen Schwankungen stellt sich nun der 2jaͤh— rige Durchschnitt so sehr viel niedriger, als das Ergebniß des Jahres 1840, welches fuͤr diesen Landestheil nur zu den guten, keinesweges aber zu den ausgezeichnet bessern gehört.

Als zunaͤchst verwandt durch die geographische Lage, die Na— tionalitaͤt und den Kulturstand mit der Provinz Posen kann der Regierungsbezirk Marienwerder geachtet werden. Er besteht aus zwei sehr verschiedenartigen Theilen, welche die Weichsel von ein⸗ ander scheidet, und welche auch sehr verschiedenartige Geburts⸗ und Sterblichkeitsverhaältnisse haben. Der ostwärts der Weichsel gelegene Theil naͤhert sich in dieser Beziehung der Provinz Posen, obwohl er im Ganzen angebauter und wohlhabender ist: der west⸗ waͤrts der Weichsel gelegene Theil kommt dagegen in Bezug auf Geburts- und Sterblichkeitsverhältnisse nahe mit dem angrenzen— den Regierungsbezirke Ebslin uͤberein, obwohl er noch dunner be⸗ voͤlkert, auch im Ganzen minder angebaut und wohlhabend ist, als dieser. Die Geburts- und Sterblichkeitsverhaͤltniße des Re— gierungsbezirks Coͤslin bilden aber beinahe einen vollstaͤndigen Ge— gensatz gegen die Verhaͤltnisse der Provinz Posen. Das einzelne Jahr 1815 erscheint hier betraͤchtlich unguͤnstiger als der 22jäh— rige Durchschnitt. Der Zuwachs durch den Ueberschuß der Ge— bornen verhalt sich nämlich in jenem zu diesem beinahe wie 13 zu 16. Es ist schwer aufzufinden, was hier diese besondere Ungunst des Jahres 1840 erzeugte, welche weit mehr in einer hoͤheren Zahl der Gestorbenen als in einer niedrigern der Gebornen liegt. Im Allgemeinen gehört die Provinz Pommern zu den gesundesten Theilen des Preußischen Staats, und zwar stellt sich der Regie⸗ rungsbezirk Cböslin in dieser Beziehung noch etwas guͤnstiger als der Regierungsbezirk Stettin. Er hatte im 22jaͤhrigen Durch— schnitte auf hundert Tausend Lebende 2496 Gestorbene, d. i, nahe

2ᷓ vro Ce er e b v zei Ü 40 Lebenden jährlich nur worauf Oppeln nur ein 23 pro Cent, oder es starb von beinahe 40 Lebenden jahrlich nur . . ag, , , ,,, , Ergebniße des Jahres 1840 in Bezug auf die Größe des Zu— wachses rungsbezirk Königsberg, der noch bei weitem nicht halb so dicht bevoͤlkert ist. Bromberg noch einen geringeren Zuwachs durch den Ueberschuß der Gebornen als Minden, obwohl es nur zwei Menschen auf derselben Flaͤche hat, worauf fuͤn fe im Regierungsbezirk Min— den wohnen.

er. Eben in Folge dieses guͤnftigen Sterblichkeitsverhaͤlt⸗ niß Hatte er im 22jährigen Durchschnitte den groͤßten Ueberschuß der bornen, obwohl er in Ruͤcksicht des? zerhäaͤstnißes der Anzahl er Geburten zu der Anzahl der Lebenden erst den neunten Plaß unter den Regierungsbezirken einnimmt. .

Die Sterblichkeit ist im Regierunsbezirke Muͤnster nur wenig geringer als im Regierungsbezirke Cöslin: ie betragt naͤmlich im 2Y2saͤhrigen Durchschnitt noch etwas uͤber 27 pro Cent, und es staͤrb' mithin nahe von 41 Lebenden jährlich Einer, Aber die Anzahl der Geburten ist in heiden Regierungsbezirken so sehr ver⸗ schieden, daß in Folge derselben in Bezug auf den Ueberschuß der Gebornen uͤber die Gestorbenen nach dem 22jaäͤhrigen Durch— schnitte Coslin den ersten, Muͤnster aber den letzten Platz. unter sammtlichen 25 Regierungsbezirken des Staats einnimmt. Mün⸗ ster hatte naͤmlich danach auf hundert Tausend Lebende nur 3050 Gebörne, während Cbslin derselben 4180 hat, d. i. es kam ein?

Geburt jaͤhrlich in Cöslin schon auf 24, in Muͤnster aber erst auf

Iz Lebend. Die geringste Sterblichkeit unter allen Regierungs⸗ bezirken des Preußischen Staats hatte überdies nicht, einmal Muͤn ster, sondern sowohl nach dem 22 jährigen T urchschnitte, als nach dei Ergebnissen des Jahres 1840 der w Trier, amli ) ert Taufend Lebenden nach ersterm 2423, nach naͤmlich von hundert Tausend Lebe 2 ; letzterm sogar nur 2300, so daß in letzterm Jahre von noch et⸗ was über 43 Lebenden daselbst nur Einer starb, aber Trier hatte doch auch bedeutend mehr Geburten als Muͤnster, so daß im 2iährigen Durchschnitte daselbst beinahe 5 Geburten auf dieselbe . ö en im Regierungsbezirk Muͤnster Einwohnerzahl kamen, welche deren im Regierungsbezirk Münster. nur vier hatte, daher war der Zuwachs durch, den Ueberschuß der Gebornen im Regierungsbezirk Trier durchschnittlich auch mehr als das Doppelte desselben Zuwachses im Reg erungsbegirk Muͤnster. Waͤhrend die Behauptung, daß bei verhaͤltnißmaäßtg betyaͤcht⸗ licher Anzahl der Gebornen, auch die Anzahl der Gestorbenen stets beträchtlich sei, sich hier so ganz unrichtig zeigt, wird dieselbe da— egen auffallend bestätigt durch die Geburts- und Sterblichkeits⸗ verhaͤltniffe des Regierungsbezirks Oppeln. Dieser hat naͤmlich unter saͤmmtlichen Regierungsbezirken ebensowohl bei weitem die meisten Geburten, als auch bei weitem die meisten Todesfälle. Rach dem 22jährigen Durchschnitte sind die Gebornen noch Über 5M, die Gestorbenen noch uͤber 37 proCent der Lebenden, oder es wurde von einer Anzahl Lebender, die beinahe mitten zwischen 19 und 20 faͤllt, schon Einer geboren, wogegen aber auch von einer Anzahl Lebender, die zwischen 27 und 23, ersterm etwas naher, faͤllt, schon Einer starb. Bei diesem Verhaͤltniße der Geburten und Todesfaͤlle zu den Lebenden hat Oppeln nach dem 22jaͤhrigen Durchschnitte doch noch naͤchst Coslin den schnellsten Zuwachs durch den Ueberschuß der Gebornen. Auch nach dem Durchschnitte fuͤr das einzelne Jahr 1840 behauptet Oppeln den zweiten Platz un— ter den Regierungs bezirken in Rucksicht dieses Zuwachses, und es äberstieg derselbe sogar noch 1, ro Gent der Lebenden. Der Re— gierungsbezirk Cöslin steht im 22jaͤhrigen Durchschnitte wesentlich

günstiger als der Regierungsbezirk Oppeln, weil er , betracht ĩ en Zuwachs mit einem viel geringeren Aufwande von e , Auch die Verhält⸗ jerungsbezirks Trier sind in dieser Beziehung noch fur ,. ; 3 dem 22jaͤhrigen , , ist 6 ) ö Oppeln; aber es be—

uwachs zwar nur R des Zuwachses von Oppeln; ben hervorzubringen nur der Anzahl von Ge— durfte um denselben hepvorz 9 h e eg

Kräften auf Geburten und Todes faͤlle erkauft.

H g, zu achten.

hurten und nur ; der Anzahl von Todesfaͤllen,

schen Quadrat- Meile

wachs die f ken ein. Es stehen namlich zwischen ihnen Regierungsbezirk, welche bei weitem dichter bevoͤlkert sind. Quadrat-Meile mehr als doppelt so viel Einwohner hat als Ma— rienwerder und Cdslin, steht in Ruͤcksicht des Zuwachses nach dem 22jaͤhrigen Durchs von 1810 auch noch uͤber Coslin.

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der Zuwachs durch den Ueberschuß der Gebornen im Regierungs— bezirk Oppeln war. Dagegen sind die Verhaͤltniße des Regie⸗ rungsbezirks Muͤnster ohngeachtet der sehr, geringen Zahl eben so seiner Geburten wie seiner Todesfalle betraͤchtlich unguͤnstiger als die Verhaͤltniße des Regierungsbezirks Oppeln. Denn nach dem 22jaͤhrigen Durchschnitte hat er wenig uͤber zwei Fuͤnftheile des Zuwachses von Oppeln, und er muß, um diesen gringen Zuwachs rr, ,, . doch beinahe drei Fuͤnftheile der Anzahl von Ge— urten, und zwei Drittheile der Anzahl der Todesfalle verwenden, deren es bedarf, um den so sehr viel groͤßeren Zuwachs im Re— gierungsbezirk Oppeln zu erzeugen.

Zur Pruͤfung des Einflußes der Dichtheit der Bevoͤlkerung auf den Zuwachs durch den Ueberschuß der Gebornen bedarf es zunächst einer Uebersicht derselben nach dem Verhäͤltniße des Flaͤ— chenraums zu der am Ende des Jahres 1849 durch Zaͤhlung ge— fundenen Einwohnerzahl.

Die Regierungsbezirke

1. Duͤsseldorf 2. Coͤln Erfurt. Aachen Minden .... Breslau 41370 JJ 1364 Arnsberg 3784 Oppeln 3728 Merseburg. 3622 3588 3466

Militairs. 8238

5090 4616

d ) Liegnitz

J 3112 Magdeburg. . .. ...... ..... 2992 . Potsdam mit Berlin .... .. . 2786 . 2564 d // 2408 Frankfurt. 2210 Stralsund 2162 Stettin 2079 Gumbinnen 2004 Koͤnigsberg 1951 Bromberg 1904 Marienwerder 1721 Cöslin 1520 Der ganze Staat ..... 2936.

anf mindest dicht bevölkerten Regierungsbezirke des

oe f

Preußischen Staats Gumbinnen, Koͤnigsberg, Bromberg, Ma— rienwerder und Coͤslin, haben allerdings einen betraͤchtlichen Zu— wachs durch den Ueberschuß der Gebornen sowohl nach dem 22jdͤhrigen Durchschnitte, als nach dem Ergebniße des Jahres 1810; doch nehmen sie keinesweges in Beziehung auf diesen Zu—

uͤnf ersten Plaͤtze unter sammtlichen Regierungsbezir—

*

chnitte noch uͤber Marienwerder, und nach dem Der Regierungsbezirk Min— den ist noch weit dichter bevölkert als der Regierungsbezirk Op— peln; er hat sechs und zwanzig Menschen auf demselben Raume, und zwanzig enthaͤlt.

durch den Ueberschuß der Gebornen uͤber dem Regie—

Nach dem 22jährigen Durchschnitte hat sogar

Die sieben dicht bevoͤlkertsten Regierungsbezirke sind Duͤssel—

dorf, Coͤln, Erfurt, Achen, Minden, Breslau und Coblenz. Hier— von bilden Duͤsseldorf, Achen, Coͤln und Coblenz eine zusammen— haͤngende Flache, welche der Rhein fast mitten durchschneidet; ab— gesondert und vereinzelt liegen dagegen Minden an der Weser, Erfurt zwischen dem Harz ünd Thüringer Walde, und Breslau

zu beiden Seiten der Oder. Sowohl im 22jaͤhrigen Durchschnitte als auch nach dem Ergebnisse des Jahres 1840 war der Zuwachs

durch den Ueberschuß der Gebornen allerdings sehr gering in den Regie rungabezirken Coͤln und Achen: doch stand in beiden Fällen Mnster ihnen hierin noch betrachtlich nach, obwohl es heinahe nur halb so dicht bevölkert ist als Cbln, und selbst in Ruͤcksicht auf Achen nur drei Einwohner auf derselben Flaͤche hat, worauf fast fuͤnf im Regierungsbezirke Achen wohnen, bezirk Duͤsseldorf, bel weitem der dichtbevoͤlkertste des ganzen Staats, hat im 22jährigen Durchschnitte doch nicht allein einen staͤrkeren Zuwachs durch den Ueberschuß der Gebornen als Coͤln, Achen und Muͤnster, sondern er uͤbertraf in dieser Beziehung auch noch die Regierungsbezirke Breslau, Potsdam, Posen, Magde burg, Liegniß, obwohl der Regierungsbezirk Potsdam mit Berlin nur einen Menschen durchschnittlich auf demselben Raume hat, worauf im Regierungsbezirk Duͤsseldorf drei wohnen, und Mag— deburg nur wenig staͤrker, Posen aber sogar noch etwas schwaͤ⸗ cher bevblkert ist. ; auf den hier betrachteten Zuwachs besonders guͤnstig; in achtzehn Regierungsbezirken war. derselbe geringer als in Duͤsselderf; na— mentlich hatten die Regierungsbezirke Gumbinnen und Königs— berg in diesem Jahre einen, geringeren Zuwachs, obwohl ihre Ve⸗ völkerung noch nicht ein Viertheil derjenigen ist, welche Duͤssel— dorf verhältnißmäßig auf demselben Raume hat. ch. ge, glerungsbezirk Erfurt hat bei großer Dichtheit der Bevdlkernng sowohl nach dem 22Zjaͤhrigen Durchschnitte als auch nach dem Eygebniße des Jahres 1810 einen betraͤchtlich hoͤhern Zuwachs durch ben Ueberschuß der Gebornen, als viele weit minder dicht bevblkerte Landestheile. In beiden Faͤllen übertraf er hierin den Regierungsbezirk Königsberg, welcher doch nicht ganz zwei Ein⸗ wohner auf demselben Raume hat, worauf Erfurt fuͤn fe enthaͤlt.

Das Jahr 1840 war Duͤsseldorf in Bezug

Auch der Re—

Die vorstehenden Betrachtungen mogen besonders u War⸗

nung gegen ein Verfahren denen, welches den Fortschritten in echter staatswirthschaftlichen Bildung gen nachtheilig wird, welche sich dasselbe gestatten.

anz gegen Absicht derjeni⸗ ge hn Eben die leb⸗ hafte Anerkennung ihres Werths und der rege Wunsch sie zu foͤrdern, verleitet oft Folgerungen aus unzureichenden Vordersaͤtzen zu ziehn, namentlich Regeln auf Verhaͤltnisse und Wahrnehmun⸗ gen zu bauen, welche von viel zu verschiedenartigen Bedingungen abhaͤngen, und noch viel zu vereinzelt dastehen, um als sichere Grundlagen zur Erklärung der vorkommenden Erscheinungen zu dienen. Das Beduͤrfniß zu jedem Warum ein Darum zu suchen, ist ebenso die Grundlage der geistigen Entwicklung, wie

das Beduͤrfniß, Nahrung einzunehmen, die Grundlage der leib— lichen; allein es bedarf der Auswahl und der Mäßigung, wenn die Befriedigung beider Beduͤrfnisse wahrhaft heilsam wirken soll. Staatswirthschaftliche Forschungen sind jetzt an der Tagesordnung; aber das Erwerben der Mittel dazu liegt noch in der Kindheit. Indem die Masse der oberflaͤchlichen Urtheile, auf unzureichende Vorkenntniße gebaut, von der Erfahrung widerlegt wird, verliert sich der Glauben an das Uebergewicht einer wissenschaftlichen Behandlung dieses reichen Stoffes unter der zahlreichen Klasse

Es hatten hiernach auf der geographi⸗

Einwohner mit Einschluß des

Oppeln, welches auf der

Demungeachtet

Der Regierungs⸗

der Geschaͤftsmaͤnner, welche nur durch praktische Uebung gebil— det sind. Die wissenschaftliche Behandlung der Staatswirthschaft wird verdächtigt, und die Ruͤckkehr zur blinden Nachahmung des Gewohnten und Hergebrachten erscheint als Rettungsmittel gegen die glaͤnzenden aber unhaltbaren Unternehmungen, wozu sie ver—⸗ meintlich verfuͤhren. h

1841.

Abgang Abgang Von Von Berlin. Pots dam.

Zeitdauer St. M.

6 Ubr Morens. .. 42 Vormittags. = .

Uhr Vormittags. . Vormittags. 412 Nachmittags 40 Nachmittags 10 Abends ... 40 Abends... 47

Nachmittags Nachmittags Abends.... Abends . ...

In der Woche vom 20. bis 26. Juli sind auf der Berlin— Potsdamer Eisenbahn gefahren: zwischen Berlin und Potsdam 11,792, zwischen Berlin und Steglitz 2679, zusammen 11,471 Per—

sonen.

i n R uli 1811 Pr. Cour. r; Pr.

Brief. Geld. nriet.

Act ien. Erl. Pots. Eisenb. 126 do. do. Prior. Act. 43 102 Mead Lp. Eisenb. 1 104 1091 do. do. Prior. Act., J 101 ö Berl. Anh. Eisenb. 101 103 oO. do. Prior Act. 102 102 ü Dũüss. Elb Eisenb. * 91 932 do. do. Prior. Act. 1032 Rbein. Fisenb. 97 3 96 * Gold al mareo 211 Friedrichsd'or D 13 13 Andre Goldmün-

zen à 5 Th. 8 Disconto —1 3

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr. Brief. Geld

St. Schuld- Sch. 104 103 Pr. Engl. Ohl. 30. 102 1013 Präm. Sch. der z Seehandlung. . 78 78 HKuriu. Sehuldr. 5 102 1913 Berl. Stadt- Obl. 1033 1035 Ellinger do. 7 100 Danz. do. in Th. - 18 Westp. Pfaudbr. 102 Grossh. Pos. do. - 106 Ostpr. Pfandbr. Pomm., do.

Kur- u. Neum. do. 5

103 1023 102

Schlesische do.

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d 250 Fl. Kurz do. J 2 Mt. HIamburg —— 300 Mb. Kur do. . V 300 Mr. Mt. London.... ö ö . 11. Mt. ,, w 6 w Mt. w 9, 689 11. ylt. Augsburg .. ..... - . 150 FI. Mt. Rreslau ... 53 4 w 100 Tulr. Mt. Leipzig in Courant im 14 ThlI. Fuss 100 Thir. Tage Frankfurt a. M. VW. . . . .... 100 FI. Mt. Petersburg.. 1 Snvhl. Woch.

ro C N NC

2

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 23. Juli. Niederl. wirkl. Schuld 51. Kanz. Bill. 24 1. 55 Span. 193. Passive. 5. ů Präm. Sch. —. Pol. . Oesterr. 1043.

Antwerpen, 22. Juli. Zinsl. —. . Era n le fu e n D ö terer. 59 Met. 1065 G. 44 g823 6. 24 56 Br. 15 244 G. Bank- Act. 1942. 1916. Partial- Ol. ̃ zu 500 FI. 132. 13 . Loose zu 100 FI. —. . ö do. 45 Anl. 1014 G. Foln. Loose 713 6. 23 5 Nloll. 503. 50 .

LEisenbain - Actien. St. Germain

53 do. 1003.

Ausg. —. Zinsl.

Preuss. Neue Anl. 197.

.O οse Preuss. Präm. Seb. 78 06

59 Span. Anl. 193. 193.

Versailles rechtes Usern Basel 250 Br.

do. linkes —. München- Augsburg —.

Dresden 99 Er. Kölu- Anchen 992 Br. London, 23. Juli. Conz. 35 90. Rel. 1014. Neue Aul.

Ausg. Seh. I. 25 5 Ioll. 513. 53 Port. 30. 35 .

Brat. 685. Columb. 20. Mex, 26. Fern GFSik -

3 Reute fin cour. 115. 38 Rente sin eour

Neapl. au compt. 103. 59 Span. Reute 21.

Strassburg Leipzig

Passive 43. Engl. Russ. ö 76. 5́3. 5 35 Port. . ö . ö

Passive 1

3 n e,,

aut - Actien 1557. Anl. de 1831 1307. 46 1839 10535.“ AKönigliche Schauspiele.

. Mittwoch, 28. Juli. Im. Schauspielhause: Torquato Tasso,

Schauspiel in 5 Abth, von Goͤthe.

Freitag, 30. Juli. Im Opernhause. Auf Begehren: Don Juan. (Herr Eicke: Don Juan als Gastrolle, Mad. Spatzer— Gentiluomo und Dlle. Spatzer werden hierin als Donna Anna und Donna Elvire zum letztenmale auftreten.)

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 28. Juli. Italiänische Opern-Vorstellung. (Abon- nement suspendu.) Zum erstenmale wiederholt: Tancredi. Opera in 2 Atti. Musica del Maestro Rossini. (Mad. Pasta, erste Kammer⸗-Säangerin Sr. Majestät des Kaisers von Hesterreich, wird in der Rolle des Tancredi, und Herr Gamberini in der des Argirio, zum letzten Male in die sser Oper auftreten.)

Donnerstag, 29. Juli. Mädchen und Frau. Lustspiel in 2 Akten, von A. Tosmar. Hierauf: Schuͤlerschwaͤnke, Vandeville in 1 Akt, gon L. Angely.

Marktpreise vom Getraide.

6 n n 26. Juli 1841.

Zu Lande: Weizen 2 Rihlr. 16 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rthlr. 19 Sgr.; Roggen 4 Rthlr. 10 Sgr., auch . . e,, Gerste 27 Sgr. 6 Pf ; Hafer 27 Sgr. 6 Pf., auch 22 Sgr. 5 Pf.

Zu Was ler: Weizen (weißer) 2 Rihlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 6 6. . 3 2t Sgr. 3 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch: r. 12 Sgr. 3 Hafer 26 Sgr. 3 Pf k h Sgr. 6 Pf.; Hafer 26 Sgr. 3 Pf.,

: „Sonnabend, den 24. Juli 1846.

Das Schock Stroh 8 Rihlr. 15 Sgr., auch 7 Rthlr. Der Cent⸗

ner Heu 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf, auch 22 Sgr. 6 Pf.

Verantwortlicher Redaeteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

g lig entine

Preußische Stants-Zeitung.“

M 208.

Inh alͤt. Amtl. Nachr. ; l . Landtags⸗Angelegenheiten. Rhein⸗Provinz. Revision es Eisenbahn⸗Gesetzes. Gothaer Versicherungsbank. Das Staͤdt chen Neu⸗Buͤderich. Nußland und Polen. St Petersburg. er Tscherkessen. Das neue Brennmaterial „Carbolsin“. sirung von neuen Kreditbillets,. ; . Frankreich. Paris. Die Ruhe ist in Toulouse und Auch völlig wiederchergestellt. Weitere Notizen in Bezug auf die dortigen Vorfaͤlle. Der Franzoͤsisch Belgische Zoll⸗Verein. Vermisch⸗ tes. Briefe aus Paris. (Die neue Pairs-Wahl; Graf Mathieu de la Redorte; Herr Plougoulm; die Anleihe. Ungrund einer beabsichtigten kommerziellen Verbindung mit Belgien. Untrdͤst⸗ liche Nachr. aus Afrika; zwei meckwuͤrdige Aktenstuͤcke Abdel⸗Kader'ś) Großbrit. und Irland. London. Hof-Nachrichten. Lord J. Russell's Adresse an seine Konstituenten. bbige Adresse, = Angebl. Mitglieder der neuen Verwaltung und Wi— dersprüch dagegen. Waͤhler-Registrirung. Steigen der Brod und Getraldepreife' Vermischtes. Ueber Lord Russell's Erklaͤr. Sir R. Peel will nach Paris reisen. Brief aus London. Zur ferneren Charakteristik der Parteistellung; Sic Robert Peel; Vor bereitungen zu dem Kampfe um die Wahl des Sprechers im Un terhause. Niederlande. Helder. ; . ; Belgien. Bruͤssel. Eingangs-Zoll pon Engl. Garn. Verwer⸗ fung der staͤdt. Summe für die freie Universilaͤt, Däunentark. Kopenh. Ankunft der Kronprinzessin in Odense. Deutsche Bundesstaaten. Fassel. Vertrag zwischen Kurhessen, Hessen Darmstadt und Frankfurt a. M. wegen einer Eisenbahn. Stande. Zuruͤcknahme einer Anklage. Stand der Westphaͤl. Domainen-LAngelegenheit. Karlsruhe. Verordnungen. Farm stadt. Achtes Deutsches Armee-Corps. Desterreich. Wien. Eisenbahnen. Sparkasse. Teplitz. Das Denkmal des Hochsel Königs von Preußen. Griechenland. Athen. Neues Ministerium. Abreise des Gen. von Schmalte. Entwendung von Kriegs-Munition fuͤr Kreta. Türkei. Londoner Schluß⸗Protokoll vom 10. Juli. Inland. Duͤsseldorf. Bevorstehende Schließung des Landtages. === Köln. Verwaltung der Erz⸗Didzese. Schreiben aus Kreuznach. (Die diesjaͤhrige Bade Saison.

Tapferkeit gegen die Emit⸗

Haag. Absegelung des Russisch. Geschwaders vom

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Konig haben dem Geheimen Legations— Rath Michaelis den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub Allergnädigst zu verleihen geruht.

Die Koͤnigliche Akademie der Kuͤnste hat den Holzbildhauer Jakob Albexrty hieselbst, in Betracht der von ihm vorgeleg— ten Leistungen in seinem Fache, zu ihrem akademischen Kuͤnst— ler ernannt, und das Patent fuͤr denselben unter heutigem Da— tum ausfertigen lassen.

Berlin, den 17. Juli 1841.

Directorium und Senat der Koͤniglichen Akademie der Kuͤnste. (gez. Tieck, Vice⸗Direktor.

Das 12te Stuͤck der Gesetz-⸗Sammlung, welches heute aus— gegeben wird, enthalt: unter .

Rr. 2179. das Gesetz uͤber die Aufnahme von Notariats-Ur— E . Kw 9* 645 y kunden in fremden Sprachen. Vom 9ten d. M., und

2180. die Allerhoͤchste Kabinets-Ordre vom 21sten d. M., betreffend Veränderungen in der Lotterie-Verwaltung.

Berlin, den 29. Juli 1841.

GesetzSammlungs-Debits-Comtoir.

Abgereist: er n r Finanz-⸗Ministerium fuͤr Berg-, Huͤtten- und Salinenwesen, Graf von Beust, nach Schlesien.

Der Großherzogl. Mecklenburg-Schwerinsche Staats-Mini— ster, von Lutzo w, nach Dobberan.

Landtags -Angelegenheiten.

Rhein ⸗Provinz.

Düsseldorf, 11. Juli. Der Bericht des 9. Ausschusses spricht sich uͤber den Antrag, welcher die Revision des Eisenbahn— gesetzes (6. 3. November 1838) zum Gegenstande hat, dahin aus, daß dieses Gesetz zu einer Zeit erlassen worden, wo die Einfuͤh⸗ rung jenes großartigsten aller Verbindungsmittel noch mit man— cherlei Vorurtheilen zu kämpfen gehabt. Lange haben die Ver— handlungen gedauert, ehe das Gesetz zu Stande gekommen, jetzt aber, wo es zur Anwendung komme, gewähre es dennoch keine Sicherheit der Rechtsverhältnisse. Das Gesetz sey damals gleich— sam nur abwaͤhrend und mit moöglichster Beruͤcksichtigung und Schonung aller bestehenden Einrichtungen und Zustäͤnde erschie—

nen; allein die Zeit scheine eine ganz andere Auffassung dieser

Angelegenheit zu erheischen und der Staat werde hier, ganz ab— geschen von finanziellen Ruͤcksichten, vielmehr in Hinblick auf ein höheres Ziel, Schutz und Theilnahme nicht versagen können. Na— mentlich scheine es unabweislich, daß die Postanstalten des Staats mit den Eisenbahnanlagen in engste Verbindung treten und in roßartiger Weise das gemeinschaftliche Ziel verfolgen. Auch habe per Gesetzgeber selbst laut 5. 49. das Gesetz nur als ein proviso⸗ risches angesehen wissen wollen, und um so weniger wurde es dem Landtage verdacht werden koͤnnen, wenn er die Bitte stelle, daß dasselbe einer Revision unterworfen und der neue Entwurf, jn Gemaͤßheit des Gesetzes vom 5. Juni 1823, dem naͤchsten

Die Tory⸗Presse uͤber

Der Ober-Berghauptmann und Direktor im

.

Donnerstag

Landtage zur Begutachtung moͤge vorgelegt werden. Dieser An— trag wird ohne Diskussion einstimmig angenommen und der von dem Referenten vorgetragene Adreßentwurf genehmigt. Ueber den Antrag, welcher Wiedereinsetzung der Gothaer Bank in das Recht, Immobilien-Versicherungen in der Rhein— provinz zu bewirken, zum Gegenstande hat, berichtet der 11. Aus— schuß, daß die Meinungen uͤber diesen Antrag sich in gleiche Theile gegen ü her gestanden. Es sey beruͤcksichtigt worden, daß zwar die Beschräͤnkung der Theilnahme an einem Deutschen Institut sowohl gegen letzteres, als gegen die diesseitigen Unterthanen eine Harte zu involviren scheine, daß aber der Landtag auch mit den Be— schluͤssen von 1833 und 1836 nicht in Widerspruch gerathen dürfe, daß es endlich zur Befriedigung jedes Beduͤrfnisses an inlaͤndischen Assekuranzen nicht fehle, und es nicht rathsam scheine, die Pro— vinzial-Societät durch Wiederzulassung der Gothaer Gesellschaft in ihrer Wirksamkeit zu laͤhmen. Der Herr Antragsteller äußert dagegen, er habe vorzuͤglich die Beschraͤnkung der persoͤn— lichen Freiheit in eigener Angelegenheit hervorgehoben und beruft sich darauf, daß nicht nur diese Freiheit in mehreren Provinzen ohne Gefaͤhrdung des Provinzialinstituts bestehe, sondern daß auch den Bewohnern der Stadt Crefeld gestattet sey, einen daselbst vor Einfuͤhrung des Reglements vom 5. Januar 1836 bestandenen gegenseitigen Verein fortbestehen zu lassen. Auch sey die Gothaer Bank nicht eigentlich als eine ausläͤndische zu betrachten, weil ein großer Theil der bei ihr Versicherten im preußischen Staate wohnen, und der Vorstand derselben Staatsbuͤrger dreier Bundes— staaten, naͤmlich Preußischer, aus der Stadt Erfurt, Schwarzburg⸗ Sondershausen'scher und Coburg'scher seyen; der Dirigent selbst sey ein im preußischen Staatsdlenste stehender Qber-Regierungs⸗ rath und wie schon in dem Berichte bemerkt, gehoͤren von den bei besagter Bank versicherten 270 Millionen uͤber Preußisch. Untertha— nen. Der Vorwurf, daß dieselbe die noͤthige Sicherheit nicht gewaͤhre, da die Gelder einzelnen Beamten anvertraut wurden, konne sie mit Recht nicht treffen, da diese Beamten nur solche Betraͤge in Händen haben, welche durch große Cautionen sicher gestellt seyen, und der aus 30 bis 36 Bersicherten bestehende Vorstand fuͤhre eine genaue fortwährende Kontrole. Dabei betragen die Verwal— tungs-Kosten nur etwa 10 pCt., während sie bei der Aachener— Muͤnchener Gesellschaft 20 bis 227 pEt. betrügen. Auch andere Abgeordnete sprechen sich dafuüͤr aus, daß die Konkurrenz fremder Gesellschaften der Provinzial-Anstalt nicht schaden koͤnne. Da— gegen wird indessen die weise Fuͤrsorge des Staates in Beziehung auf das fremde Assekuranzwesen und den Schutz der Provinzial— Anstalt mit Dank anerkannt, indem dadurch manchen fremden illoyalen Gesellschaften die Gelegenheit genommen werde, die Leicht— glaͤubigkeit des Publikums zu mißbrauchen. An Konkurrenz man— Jgele es auch keinesweges, indem die Wahl zwischen 5 inländischen und 14 auslaäͤndischen Assekuranzen freistehe und selbst die Gothaische nicht ausgeschlossen, sondern nur denjenigen Beschraͤn kungen unterworfen sey, welche alle auf Gegenseitigkeit gegruͤndete Anstalten gleichmaͤ— ßig treffen. seine schon vor vielen Jahren ausgesprochene Ansicht Bezug ge— nommen, daß unsere Regierung die Gothaer Bank nicht haͤtte zulassen sollen, deren Zweck nur gewesen sey, dem Thuͤringer Lande Geldmittel zu verschaffen, woran es ihm fehle. Bei Errichtung der Provinzial-Anstalt sey die Gothaer ausgeschlossen worden, weil gegen sie, die auch Mobilar versichere, die Provinzial-A1nstalt, der diefes Recht nicht gegeben worden, zu sehr im Nachtheil stehen wuͤrde. Bei dieser Ausschließung werde es hoffentlich auch sein Bewen— den behalten. Es werden noch mancherlei Gruͤnde fuͤr und gegen die Zulassung fremder Assekuranzen geltend gemacht, doch scheint die große Mehrzahl sich dahin zu neigen, daß die Zulassung einer fremden auf ge— genseitige Versicherung gegruͤndeten Assekuranz neben der Provin— zial-Anstalt nicht wuͤnschenswerth sey, und es wird dabei der mit hinreichender Liberalitaͤt und großer Loyalitaͤt wirksamen einheimi— schen Gesellschaften, namentlich der juͤngst errichteten „Colonia“ gedacht, welche wirklich jedem moglichen Beduͤrfnisse zu genuͤgen,

wurde der Antrag mit 45 gegen 24 Stimmen abgelehnt.

Schließlich kommt der Antrag auf Verwendung fuͤr die Unter— stuͤtzung des Städtchens Neubuͤderich zur Berathung. Daß der Ort in den letzten Befreiungskriegen von den Franzosen zerstört, darauf an einer anderen Stelle wieder erbaut, in der sumpsigen Gegend aber stets gegen das andringende Wasser zu kaͤmpfen hat und noch nicht im Staͤnde gewesen, seine stets vom Wasser uͤberfluteten Straßen trocken zu legen, ist bekannt. Auch sind zu diesem Ende bereits 3000 Thaler aus Staats-Kassen bewilligt worden, allein dies hat noch nicht ausgereicht, da die außerdem noch erforderliche Aus— huͤlfe nicht zu erringen gewesen. Der Ausschuß glaubte sich aber gegen Verwendung des Landtags für fernere Unterstuͤtzung erkläͤ— ren zu muͤssen, da eines Theils aus dem Antrage nicht zu ersehen, ob die der Gemeinde obliegenden Dienste und Beiträge wirklich geleistet und ob bei den Behoͤrden die zu etwaiger weiteren Aus⸗ huͤlfe noͤthigen Schritte bereits geschehen seen. Dennoch glaubt die Versammlung die dringenden Bitten der anerkannter Maßen von den Zeitverhaͤltnissen und mancherlei Unheil schwer bedraͤng— ten Gemeinde nicht ganz unberuͤcksichtigt lassen zu muͤssen, und beschließt, dieselbe im Allgemeinen der Gnade Sr. Majestaͤt des Koöͤnigs zu empfehlen.

Ausland.

Nußiland und Polen.

St. Petersburg, 21. Juli. (Russ. Bl.) Se. Majestaͤt der Kaiser haben auf den Bericht des stellver tretenden Befehls habers der Tschernomorischen Kuͤstenlinie uͤber die musterhafte Tapferkeit, Kuͤhnheit und Unternehmungsgeist der Asowschen Ko— saken- Kommandos, welche laͤngst der Sstkuͤste des Schwarzen Meeres kreuzen, geruht, dem Anfuͤhrer aller dieser Kommandos, Hundertmann Barachowitsch, den Rang eines Jeßaul, dem Fah:

den 29ien Juli

Von einem Deputirten des Zten Standes wird auf

nenträger Aleimkoff, der in der Affaire gegen eine feindliche mit 37 bewaffneten Tscherkessen bemannte Galeere unter der Anfuͤh⸗ rung des Ubychschen Fuͤrsten Tatlestan sich besonders ausgezeichnet, den St. Annen-Orden dritter Klasse mit der Schleife und den Rang eines Hundertmannes, und dem Kommando der Gemeinen, welche mit dem Letztgenannten in dieser Affaire gewesen, zwei Zeichen des Militair-Ordens und fuͤr jeden Mann zwei Rubel Silber zu verleihen.

Ueber das neue Brennmaterial „Carbolin“, auf welches der Major Wescheinkoff ein zehnjähriges Privilegium erhalten, sagen die hiesigen Blaͤtter: „Dieses Brennmaterial wird aus fein zer— stoßener, durch einen Sieb gelassener Holz- oder Stein-Kohle oder auch Coks bereitet, welche mit einer gehoͤrigen Quantität von vegetabilischem oder thierischem Oel vermischt und durch eine starke Presse zusammengedruͤckt wird, so daß man aus dieser Mischung feste Stucke gleich Ziegelsteinen gewinnen kann.“

Durch ein Kaiserliches Manifest vom 1sten (13ten) d. M. wird kund gemacht, daß die Anleihen auf Hypothek unbeweglicher Guͤter in neuen „Kredit-Billetten“ von 50 Rubel Silber emit— tirt und daß diese Kredit-Billette bis zum Belaufe von 30 Mil— lionen Rubel Silber ausgegeben werden sollen. Diese Billette erhalten im ganzen Reiche gleichen Cours mit der Silbermuͤnze.

Frankreich.

Paris, 23. Juli, Der Messager meldet: „Der Gene— ral-Lieutenant Rulhlres ist in der vorgestrigen Nacht in Toulouse eingetroffen und hat gestern Morgen das Kommando uͤber die 10te Militair-Division uͤbernommen. Die Konsignirung der Jager war am Tage nach der Ankunft des außerordentlichen Regierungs-Kommissarius aufgehoben worden; dem Befehe des Marschalls Soult zufolge, stellten sie den Ehrenposten fuͤr die Praͤfektur. (Vergl. das Privat-Schreiben in der gestrigen Num— mer der St. Ztg.) Alles ist vollkemmen ruhig. Die Ruhe der Stadt Auch ist seit Sonntag nicht weiter gestoͤrt worden. Der letzten hier eingegangenen telegraphischen Depesche zufolge, ist auf allen Punkten Alles vollkommen ruhig.“ ö

Ueber die am 18ten zu Auch stattgehabten Unruhen giebt der Messager folgende Details: „Von den Unruhestiftern ward auf der Treillebruͤcke, die auf die Straße nach Toulouse fuͤhrt, eine Barrikade errichtet, und eine zweite auf der St. Peters— bruͤcke. Der Commandeur der Gendarmerie des Gers-Departe— ments verfuͤgte sich alebald durch eine Furth mit allen seinen dis— ponibeln Leuten auf die nach Toulouse fuͤhrende Straße. Die Anarchisten wollten eine dritte Barrikade auf der nach Agen fuͤh— renden Straße errichten; die Gendarmerie widersetzte sich aber diesem Vorhaben und trieb die Empoͤrer zuruͤck. Unterdessen war auch die Barrikade auf der Treille-Bruͤcke genommen worden. Die Aufruͤhrer wollten an anderen Orten ihre Versuche wieder— holen, wurden aber von der Gendarmerie umzingelt und in ein Wirthshaus zusammengedrängt. Alle Barrikaden wurden hierauf zertruͤmmert, und das Regiment setzte seinen Marsch nach Tou— louse fort. Die Nacht uͤber durchzogen Patrouillen die Stadt Seitdem blieb Alles ruhig.“ j

Der Conseils-Präsident Marschall Soult hat nach allen Staͤdten der suͤdlichen Departements den Befehl an die Militair— . Behoͤrden abgeschickt, alle wichtigen Posten, wo etwa die 9 ratio nal-Garde gewohnlich den Dienst versieht, durch Linientruppen besetzen zu lassen. Der Marschall empfiehlt hauptsaͤchlich an, di Posien der Präfekturen und Unter-Praͤfekturen nicht der Natio⸗ nal-Garde zu überlassen. ; 39.

Herr Moritz Duval hat unterm 19ten d. in Toulouse fol— gende Proclamation erlassen: ö

„Einwohner der Oberen Garonne! Die Ezeignisse, deren Schau⸗ platz ein Theil Eures Departements gewesen ist, haben die Herzen aller guten Buͤrger mit Trauer erfuͤllt. Wie haͤtte ich schwan kin koͤnnen, mich der patriotischen Mission zu unterziehen, den Frieden

gedach ; l zu g und die Achtung vor dem Gesetz unter Euch zuruͤckzufuͤuͤhren! Der im Stande sey. Bei der hierauf vorgenommenen Abstimmung ; 2.

Emsturz des Thrones, der aus der Jult- Revolution hervorgegangen der beharrliche Zweck ihrer Feinde; ich habe ihre steafba ren ntri⸗ „sien oft vereitelt; Ihr werdet mir auch jetzt beistehen, sie zu 5 . reiben. Was haben wir Alle zu jener Epoche der He ene n. gewollt? Die Aufrichtigkeit der Repraͤsent ativy⸗Regierung; , führung der Charte, d. h. bürgerliche und religidse Freihest . der Meinungen, Sicherheit bei der Ausuͤbung jener , , , . Wo findet sich aber die Buͤrgschaft fuͤc jene Allen fo . * In der strengen Ausfuͤhrung der Gesetze? diese zu fiche *r mein Wunsch als Buͤrger, meine Pflicht als Beam“ n . Pflicht erfuͤllt, werdet Ihr mich geneigt finden, . , . maͤßigen Beschwerden entgegenzunehmen Und sie zu i,, . ligen, wenn sie guf verfasfnngsmäßigem. Wege . . den, = Welchez ist der wirkliche Zweck der fo' oft und o wisse . verleumdeten Registrirung? Ist es eine Vermehrung der weer. Nein! Man taͤuscht Euch, wenn man Euch das sagt . Die 4 benden Gewalten, die aus Eurem Votum hervorgegangen 6 ee, nen allein vermehrte Abgaben auferlegen. Als Mitglied der ' ch af Kammer war es meine Pflicht, die gegen die Registütrung angeführ— ten Thatsachen zu pruͤfen; diese Pflicht habe ich gewissenhaft erfüllt Glaubet einem Manne, der kein anderes Gesetz als die Ehre,) kein anderes Interesse, keinen anderen Zweck hat, als das Glück seines Landes; glauhet ibm, wenn er Euch auf sein Gewissen erklart, daß iene so schmählich verleumdete Operation kein anderes Resultat haben kann, als die Steuerpflichtigen einer rechtmaͤßigen Abgabe zu unter⸗ perfen, der sie sich bisher zu entziehen gewußt haben, und so die Last derer zu erleichtern, welche seit langer Zeit mehr bezahlten, als sie billig sollten. In jener Maßregel selbst findet sich also nicht der eigentliche Grund des Widerstandes. Oeffnet die Augen, und Ihr werdet die Hand der Parteien erkennen, die, nachdem sie sich zum Umsturz der Regierung, welche sie im Zaume haͤlt, ver⸗ einigt haben, sich nach ihrem Siege unter sich zerfleischen wurden. Liebe Mitbürger, höret die Stimme eines Mannes, der bereit ist. ohne Schwanken und ohne Schwache seine Pflicht zu thun, der Eu⸗ ren Interessen und Euren Wuͤnschen entgegenzukommen ,. in⸗ kem Ar der Behörde die Stärke wicbhergiebt, die Euch beschnitzen mut. gez) Moritz Duvn!.

; gez ; el Abe

Auf die neulichen Bemerkungen des , , n,. h r einen Franzbsisch-⸗Belgischen Zoll⸗Verband a . er

Courrker fran gafs: „Wir sehen mit Vedangmm— ih. Jour⸗

nal, welches der liberalen Meinung angehoͤrt, sich bel dieser Se⸗