1841 / 213 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ird indessen die Fr zk „n geben. Sie widersetzte sich allen gesetzlichen Auffor⸗ Es wird indessen die Frage auseinander zu gehen. Sie widersck gesetzlichen Auff J . derungen, fie die Bedeutung und, die Folgen derselben einsah, Gegen 11 uhr zerstreuten sich dis Haufen, und ez war kein Ungluͤck zu beklagen.“ Im weiteren Verlaufe des Berichts werden nun

mit diesen Antraͤgen einverstanden. erhoben, in welcher Weise der entstehende Ausfall gedeckt werden solle; ein steuerfreies Minimum aber wurde wohl nur die Umge— . , g ! .. 466 erb bf e d r e . d die bereits bekannten Thatsachen, wie lis Tag für Tag n,, n. . ö : ; - gefolgt sind, angefuͤhrt und zwar natuͤrlich so, daß alle Schuld den Mehrheit, unter Anfuͤhrung der dafuͤr sprechenden Motive, die Praͤfekten trifft, nnd alles Necht und alle Maͤßigung auf Seiten der Aufhebung des Wechsel-Stempels bei Sr. Majestaͤt dem Könige stadtischen Behdrden 6. Erst, nach Beendigung des eingeleiteten zu beantragen. gerichtlichen Verfahrens wird die dffentliche Meinung berechtigt seyn, Der Bericht des Sten Ausschusses hat ebenfalls einen An- sich ein Ürtheil liber jene traurigen Jerf tue zu bilden. trag zum Gegenstande, welcher bereits auf fruheren Landtagen Herr Mahul hat eine k bein Könige gehabt, aufgefaßt worden war, nämlich die Vollendung des Nord-Kanäls. und man zweifelt nicht an feiner demn ch een Mieder n telt. Der Herr Antragsteller haͤlt dafür, daß der Ausbau dieses mit Heute fruͤh fanden sich auf dem Vastille⸗Platze mehrere De⸗ so großen Kosten angelegten Werkes wichtig genug sey, um die putationen von Handwerkern und Stupehten ein, En men mg. uffn der Regierung bei den mit den Mederlanden zu der Juli-Saͤule Immortellen⸗Kraͤnze niederzulegen. Die Behoͤr⸗ schließenden Handels⸗Traktaten darauf zu lenken. Schon der bis- den hatten außerordentliche Vorsichtsmnßregesn getroffen; aber die her fuͤr die Schifffahrt brauchbare Theil sey fuͤr die Fabrikorte Ruhe ward nirgends auch nur, einen Augenblick lang gestoͤrt. Viersen, Suͤchteln, Gladbach von großem Werth und aus dem An die Stelle des verstorbenen Herrn Garnier Pag s ist in dafuͤr aufkommenden Miethpreise wärde sich ein Kapital verzin⸗ Mons der wegen seiner republikanischen Gesinnungen bekannte sen lassen, durch dessen Verwendung der Kanal seiner Vollendung Advokat Ledru⸗Rollin zum D eyntirten ernannt worden. U nahe gebracht werden koͤnne. Er stellt aber auch die Vermuthung ; Börse vom 28. Juli. Die Boͤrse war heute sehr wenig auf, daß in den gegen Frankreich liquidirten Fonds noch Betrage besucht, da viele Spekulanten, den Juli-Festtag zum Vorwand vorhanden seyn mußten, welche füuͤr diesen Kanalbau in der Pro⸗ nehmend, aufs Land gegangen waren. Das Geschaͤft war null, vinz aufgebracht worden seyen. Auch existire noch manches zu dem und die Course blieben unverandert. Bau brauchbare Material. Endlich möchten die Kreise Neuß, . Kempen und Geldern nicht abgeneigt seyn, den Ausbau zu uͤber⸗ FR Paris, 27. Juli. Die Art und Weise, in welcher sich nehmen, wenn ihnen das Eigenthum der Bodenflaͤche uͤberwiesen die „Morning Chronicle“ uͤber den Wiedereintritt Frankreichs in werden konnte. Fuͤr letzteren Vorschlag sprechen sich mehrere den Bund der Maͤchte äußert, erregt hier einiges Erstaunen, weil Mitglieder aus und wollen sich gegen jede Verwendung von es scheint, als ob man von dieser Seite geflissentlich darauf aus⸗ Provinzialfonds verwahren, weil sie den Plan nicht fuͤr ausführ- ginge, die Franzoͤsische Regierung in eine feindfelige Stellung hinein⸗ bar halten; jedenfalls muͤsse man die Versicherung haben, daß die zuzwingen und dem Gesste der Oppositlon gegen die versohnliche Verbindung bis in die Maas sortgefuͤhrt würde. Die Frage wird und schonende Politik des Ministeriums Sault⸗Guizot neuen demnach gestellt, Se. Majestaͤt den König zu bitten, die Aus. Brennstoff zu liefern! Die Franzesen sind fur das llrtheil der fuͤhrung des Werkes bis Graͤfrath aus den dazu etwa bestimm- Englaͤnder weit empfindlicher, als sie selbst gestehen wollen, und ten Fonds, oder aus den Revenůen zu befehlen, oder den betref⸗- manches scharfe Wort, das von jeder anderen Seite ganz unbe⸗ fenden Kreisen, unter Vorbehalt des Ruͤckkaufs, oder auch einern achtet bleiben wurde, trifft den Franzͤsischen Nationalstolz wie ein Gesellschaft oder einem zuverlaͤssigen Unternehmer, mit der Be- Dolch, wenn es aus Englischem Munde kommt.

Wie nun aber gar, wenn ein Blatt, durch welches man das Britische Ministerium reden zu hören gewohnt ist, den bitterdesten Spott uͤber eine Hand⸗

lung der Franzoͤsischen Regierung aus schůͤttet, in welcher die Fran zösische Eitelkeit ohnehin schon eine Demuͤthigung, eine Gefährdung der politischen Ehre Frankreichs zu sehen glaubte! Die Unter— zeichnung des Traktats vom 13. Juli durch Frankreich ist freilich nur das Wiedergutmachen der Fehler des Ministeriums Thiers, allein es verdient in Anbetracht aller Umstaͤnde darum nicht we— niger den Beifall und selbst den Dank aller derjenigen, denen die Sicherheit des Europaͤischen Friedenszustandes als die wesentlichste Bedingung der Befriedigung aller rechtmaͤßigen VBoöͤlker-Interes— sen gilt.

Herr Humann wird immer lebhaster gedraͤngt, sich endlich zur Emission seiner Anleihe zu entschließen. Die Banquiers schei— nen zu fuͤrchten, daß sie die fuͤnstliche Baisse nicht lange mehr erhalten können, und daß der Finanz-Minister daher ihren wu—

dingung, das Eigenthum des Kanals zu uͤberlassen, daß die Aus⸗ fuͤhrung in zu bestimmender Frist bewirkt werde. Die Versamm⸗ lung erklaͤrt sich mit großer Majoritaͤt fuͤr diesen Antrag. Schon auf dem letzten Landtage war ein Antrag dahin gestellt worden, daß das Salz zum Viehfutter und fuͤr die Fabriken. welche desselben in großen Quantitäten beduͤrfen, zu ermaͤßigten Preisen mbge verabfolgt werden. Dieser Bitte war in dem Landtags— Abschiede vom 26. Marz 1839 mit Verweisung auf die Aller— höchste Kabinets-Ordre vom 21. Juni 1838 entsprochen, jedoch durch Ministerial⸗Instruetion später wieder manche Beschraͤnkung hinzugefůgt worden. Dem 9ten Ausschuß waren. zwei neue die— sen Gegenstand betreffende Eingaben zum Bericht uͤberwiesen wor⸗ den, und nach dessen Antrag beschloß die Versammlung, sich bei Sr! Majestat dem Koͤnige dahin zu verwenden, daß das Salz für die Fabriken, namentlich für Soda, Seifen-, Seiden⸗, Stahl⸗ (Feilen?) und andere Manufakturen und Fabriken, entweder steuer— ; J frei, oder doch zu den in den Zoll-Vereinsstaaten bestehenden cherlichen Bedingungen. entgehen werde, wenn man ihm noch ei— Preisen verabfolgt, oder dasselbe aus dem Auslande steuerfrei ige Zeit lasse. Die Standhaftigkeit des Herrn Humann berech⸗ moge bezogen werden koͤnnen. . tigt indessen zu der Erwartung, daß der Sturm, welchen man Aus den von dem 11ten Ausschuß angefuͤhrten Billigkeits- die Journale in Masse auf den Staatsschatz laufen laͤßt, erfolglos und Dringlichkeits-Grüuͤnden fand die Versammlung sich bewogen, bleiben werde. 5 ; die Bitte um baldigen Ausbau der Straße von Eupen nach General Bugeaud verspricht in einer an die National⸗Garde Montjoie als Staatsstraße, so wie um Anordnung, doß bei Um- von Algier gerichteten Rede durch den beabsichtigten Herbstfeldzug Inderung der Zoll-Einrichtung die Straße für beide Städte mög⸗ Abd el Kader vollends zu Grunde zu richten, ihn entweder in die lichst nützlich gemacht werde, bei des Königs Majestät zu unter— Sahara zu treiben oder zur Unterwerfung auf Gnade und Un⸗ stuͤtzen. gnade zu bringen. Die Stimmung, mit der man hier in Paris die Rede des General-Gouvernéurs liest, scheint indessen kein gro— ßes Vertrauen zu verrathen. Die Toulouser Blaͤtter enthalten den von der Munizipalitaͤt an das Ministerium erstatteten Bericht uͤber die Unruhen vom . 6 Schreiben, das sich uͤbrigens auf die Darstellung der Thatsachen beschraͤnkt, schließt mit den Worten: „Die provisorische Verwaltung wuͤrde ihre dringendste Pflicht verfaͤumen, wenn sie nicht erklaͤrte, daß die Vorfaͤlle, welche wir beklagen, der unerwarteten Absetzung des fruͤheren Praͤfekten, der ploͤtzlichen Ankunft des Herrn Mahul seinem unpopulairen Rufe, den Beweisen seines Mißtrauens und seiner salsch verstandenen Energie zuzuschreiben sind.“ Ein von dem Obersten der Tou— louser National-Garde unterzeichnetes Schreiben an den Messager widerlegt die von diesem Blatt aufgestellte Behauptung, daß eine

Mörderbande in das Haus des Herrn Plougoulm gedrungen sey, und daß sich die National-Garde ihr nicht widersetzt habe. Beide Angaben sind unwahr; es sind nur zwei Personen von dem Na⸗ tional-Garde-Posten in das Haus des General-Prokurators ge— fuͤhrt worden, um das Volk von dessen Entfernung zu uͤberzeu— gen. Die angebliche Verwuͤstung des Hauses diefes Beamten reduzirt sich auf das Einwerfen einiger Fensterscheiben.

Die Memoiren der Madame Laffarge sind unter der Presse.

Die mir zu Gesichte gekommenen ersten Bogen dieses Buchs sind mit vieler Eleganz und Kunst und mit nicht minder großer Bosheit geschrieben. Die Feder der Madame Laffarge wird manchen guten Namen zu Grunde richten und die rechtlichen und psychologischen Fragen, welche sich an die Person der Schrei— berin knuͤpfen, von neuem an die Tagesordnung bringen. Buch wird ohne Zweifel einen ungeheuren Absatz sinden.

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Zeitungs - Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, 28. Juli. Aktenstuͤcke, Briefe und Recriminationen in Betreff der Toulouser Unruhen stroͤmen noch immer von allen Selten herbei, ohne indeß dem bereits Bekannten etwas wesentlich Neues hinzu ufügen. Herr Mahul protestirt heute im nr nal des I gegen die in der „Emancipation“ enthaltenen Angabe, daß der General St. Michel sich bereit erklaͤrt haͤtte, die Truppen agiren zu lassen, falls Herr Mahul haͤtte zu Pferde steigen und sich mit an die Spitze der Truppen stellen wollen. Herr Mahul erklärt diese Behauptung fuͤr eine unwürdige Luͤge. Aus Touldu sse erfährt man heute nur, daß der neue Gene⸗ ral-Prokurator daselbst angekommen war, und daß die gerichtliche Untersuchung fortgeseßt wurde. Bei Gelegenheit der Juli— Felerlichkeiten ist daselbst eine Musterung der National-Garde an— geordnet worden. Herr Moritz Duval hat aber erklaͤrt, der selben nicht beiwohnen zu wollen, da ihm die National-Gaxde nicht ge⸗ hörig konstituirt scheine. Man glaubt, daß er dieselbe nach den Juls-Festen auflbsen werde.

Die hiessgen Blätter theilen jetzt den Bericht der provi⸗ sorischen Munizipalitaͤt in seiner ganzen Ausfuͤhrlichkeit mit. Der Anfang der Unruhen wird in demselben auf folgende Weise ge— schildert: ;

„Am Sonnabend, 3. Juli? ward in Toulouse die Ordonngn; bekannt welche an die Stelle des Herrn Floret den Herrn Mahul

um Präfekten der Oberen Garonne ernannte. Die Ursache der Absetzung des Herrn Floret und der Name des neuen Präfekten vestimmten die Munizipagl-Verwaltung augenblicklich, ihre Entlas⸗ sung einzureichen. Nichtsdestoweniger hatte der Munizipal-Rath eingewilligt seine Functionen noch einige Tage fortzusetzen, um den Praͤfekten Zeit zu lassen, eine neue Munizipalitaͤt zu bilden. Am

9. Vas

Grosibritanien und Irland.

London, 28. Juli. Viele sind der Meinung, das neue Parlament muͤsse am 19. August zusammenkommen, weil, der Kb— niglichen Auflöͤsungs⸗Proclamgtion zufolge, dasselbe dann vollstän⸗ dig seyn muß.

Aber dies haͤngt mit der Einberufung gar nicht zufammen, und diese kann erst viel später erfolgen. Nach dem

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3. Juli aber schrieb der Praͤfekt an den Maire einen Brief, dessen Ableben des verewigten Koͤnigs Wilhelm's IV. im Jahre 1835

Ausdrucke die Verantwortlichkeit der Administrati ehr ver— , . hi istration so sehr ver⸗ . nn Am folgenden. Tage wurde eine provisori—⸗ . de, de er, ,, und die NMilitaic Behbrde, durch am 11. September vollstaͤndig gewaͤhlt seyn solle. Matz n. repraͤsentirt, stellte sich sogleich zur gust aber, drei Wo e Geh t Ver Verfügung der Civil Behörde. Es wurden Borsichts Maßregeln ge⸗ 9 „drei Wochen vorher, wurde „ne Geheimeraths Ver troffen, weil es fur Nieniand zwerselhaft war, daß zahlrelche . 6 mog im Schloß Windsor gehalten und darin beschlossen, die menroftungen sich vor die Praͤfektur begeben wärden, um eine Sppo⸗ Erbffnung des Parlaments bis zum 2. Oktober zu verschieben; sittons-Demonsteation zu machen, welche bis dahin nur die Somp⸗ doch auch dieser Termin wurde durch eine neue, vom 20. Sep⸗ tome eines Charivari an sich trug. Was vorausgesehen war, ge⸗ temher datirte Proclamation wiederum bis zum 15. November schah: das Zuströmen von Menschen war ungeheuer. Indeß wurde verlängert, an welchem Tage das Parlament endlich zusammen— das Praͤfektur⸗Gebaͤude beschützt, und es war kein Angüff weder auf kam; der Erbssnung folgte, da vorher im Unterhause die Sprecher— das Hotel, noch auf die Person des Präfekten, mdglich, Von allen wahl vorzunehmen 3 erst ; 20. Rovember die Kd j. liche 9 . eig 2 f ö. 1 den Präfekten, ohne Thron⸗-Rede ,

daß diest Bemonstralton irgendwie den Charakter einer ernsten Feind , r. ö ; . i gen annahm. Die propiforische Administration befand i auf ser i. ,, Blatt behauptet, die Tories hatten bei die— ä plgtz: vor der Präfektür, um die Entwickellng der. Mie be Wohl sweimsai so viel als bei irgend einer sruͤheren ausgege⸗ sitair Gewalt zu leiten. Der Praͤfekt glaubte die sich en. Aus dem Carlton-Klubb sollen nicht unter 750,000 Pf. St.

kunbgegchene Denonstration als r n ür den Charakter, geflosßn seyn.

n Es werden jetzt die naͤheren Umstaͤnde des bereits erwahnten

, s .

ug, Taff *r zorshendlß gen zs dle, Hauen fai fiken öalenmznsteßeng eine diussihden, nnd, ens Pu zu treiben. ris an g ralion dagegen glaubte, daß Fischen Schiffes in . mitgetheilt. * ersters⸗ ö. . man, ohne Anwendung der Gewalt, bie Burger ermahn en müͤsse, sche Barke „John“, war mit einer Holz-Ladung von Riga nach

Auflbsung. Damals wurde bestimmt, daß das neue Parlamen

Die provisorische

wurde das Parlament am 17. Juli provozirt; an demselben Abenß ihre Functionen so. verkündigte ein außerordentliches Supplement der Hofxzitung 34 /

Am 21. Au

Bilbao, das andere, die Danziger Barke Prosperity (nicht Prosperator), mit Eisenbahn-Schienen von Newport nach Stet—

tin bestimmt. Die von dem gesunkenen Schiffe Prosperity ge⸗ retteten Personen, nämlich der Steuermann Rathcke nebst den Matrosen Hackmann und Eugan, befinden sich jetzt in Dover. Folgendes ist der Bericht des Erstgenannten: 2.

3 , ea fen ,,. den 23. Juli, Abends 4 uhr SSD. „Or, Z Meilen vom oͤstlichen Goodwin⸗-Leuchtfeuer, bei einem Cours von NO. N. Unser Schiff machte ungefahr 4 Knoten die Stunde. Gegen 12 uhr, als wir uns SD. O. und eireg 6 Meilen vom Leuchtfeuer befanden, zeigte ein Mann von der Wache an, daß ein Schiff auf uns zukomme. Die Nacht war dunkel; zwei Mann ze fanden sich auf dem Ausquch, einer beim ieucz; auch war ich selbst auf dem Verdeck. Der Eapitain und 7 Matrosen hatten sich schla fen gelegt. Unsere volle Besatzung bestand aus 12 Mann, wovon vir sedoch einen Mann im Bristol Kanal verlgren hatten. So bald ich von dem auf uns zukommenden Schiffe benachrichtigt war, rief ich dem Mann am Steuer zu, abzuhalten und das Ruder einzu⸗ halten. Auch rief ich den Leuten am Bord des. Schiffes „John“ zuz anstatt daß dasselbe aber windwaͤrts haͤtte gehal ten werden sollen, lief es auf uns zu und stieß sein Back bords⸗ Anker in den Bug unseres Schiffes. Ich glaube, daß am Bord des John“ kein Ausguck gehglten worden. Der Capitgin sagte mir, daß er zur Zeit in der Kajnte gewesen und sein Journal geschrighen habe, während die ganze Mannschaft auf dem Hinterschis mit Ein⸗

holung der Brassen beschaͤfligt war. Der Anker des „John“ machte

in unserem Bug ein mehrere Fuß großes Loch, und wir wußten nicht, welches Schiff sinken würde. Ich rief unseren Capitain, der aufs Verdeck kam, um zu sehen, was es gaͤbe⸗ und da er die Schiffe in Follisson sah, fragte er die Anderen, ob sie Englaͤnder waren? Es erfolgte keine Antwort; aus ihren Reden horten wir aber, daß ie Rüssen waren. Der. Capitain des „John“ fragte, warum unser EGapjtain ihm so nahe gekommen sey? Letzterer gab zur Antwort, sein Name sey Albrecht. Sodann befahl unser Capitain, zu versu chen, von dem anderen Schiffe frei zu kommen. Die Haͤlfte der Mannschaft auf dem Verdeck war beschaͤftigt, die Brassen einzuholen, die andere Haͤlfte, die Schanzkleidung des „Prospe rin“ mit der Art abzuhauen, um uns von dem Anker des „John“ zu befreien. Der Zimmermann Meßling wurde gerufen, kam aber nicht, Zu diefer Zeit bemerkte ich, daß unser Bug ein großes Loch erhalten hatte, und machte den Capitain darauf aufmerksam. Die Se erhob sich zwischen beiden Schiffen, und der Capitain befahl, die Boͤte bereit zu machen. Ich war sofort daruͤber aus, dies zu bewerk stelligen und schnitt die Taue ab, als wir in demselben Augenblicke von dem „John“ einen neuen Stoß empfingen, der unser Schiff so fort zum Untergange brachte. Als der Capifain die Ordre gab, die Bote bereit zu imachen, lief er zugleich in die Kaiüte, die Papiere zu eisen, halte aber nicht die Zeit, wieder aufs Verdeck zu kommen. Ich selbst, Hackmann und Eugan sprangen aufs Verdeck des „John.

Die Ertrunkenen sind: Eapitain Albrecht und die Matrosen Meßling, Schultz, Ladke, Warm, Abraham, nebst zwei Schiff jungen; mit Aus nahme des Eapisains waren sie alle in ihren Betten. Wir haben nichts von unseren Effekten gerettet“

So weit der Bericht des Steuermanns. Der „John“ hat sich dadurch gerettet, daß der erwaͤhnte Anker abgehauen wurde; sonst würde er gleiches Schicksal mit der „Prosperith“ gehabt haben.

Die Nachrichten aus Benezuela reichen bis zum 8. Juni und aus Neu-Grangada bis zum 2. Mai. In der letzteren Republik währte der Buͤrgerkrieg fort. General Mosquera hatte den feindlichen Häuptling Carmona am 2. April bei Tescug ge— schlagen. Letzterer entkam nur mit 300 Mann. An die Stelle des Herrn Marquez ist Don Pedro Alcantara Heran zum Praͤ⸗ sidenten ernannt worden. Das Repraäͤsentanten-Haus hatte die Einberufung eines Konvents beschlossen, um dem Lande eine neue Constitution zu geben, welche der vollziehenden und der richterli chen Behorde grbßere Gewalt verleihen sollte. Venezuela war ziemlich ruhig, doch hatte man einen Cordon an der Graͤnze ge— zogen, um sich vor Einfaͤllen der Insurgenten aus Neu⸗ Granada zu schuͤtzen.

Der Ober-Ingenieur der großen westilichen Eisenbahn, Herr Brucel, hat 1000 Pfund darauf verwettet, daß er mit einer Lo— komotive, „Orkan“ genannt, in zwei Stunden von London nach Bristol, 120 Englische Meilen, fahren wolle.

Die Bevoͤlkerung von London soll, der letzten Zaͤhlung zu—

folge, jetzt auf 2 Millignen gestiegen seyn.

Prinz Georg von Cambridge ist Patron der altberuͤhmten Lon— doner Christ-Hospitalschule geworden, deren Zöglinge einen blauen Talar und gelbe Struͤmpfe tragen. Der Prinz erkaufte diese Ehre mit dem uͤblichen Geschenk von 500 Pf. St.

Belgien.

Brüssel, 28. Juli. Herr Deschamps, Mitglied der Repraͤ⸗ sentanten-Kammer, und Herr Smits, Direktor der Bank von Belgien, sind gestern nach Paris abgereist. Man versichert, daß sse mit einer, die Handels-Beziehungen zwischen Belgien und Frankreich betreffenden Mission beauftragt seyen. 1

Die Genter Zeitungen meldeten vor einiger Zeit, daß die Belgischen rohen Leinen, auch „Blondinen“ genannt, von den Fran— zoͤsischen Douanen fortan als weiße Leinen angesehen und als sol— che mit dem doppelten Eingangs-Zolle belegt wuͤrden. Die Bel— gische Regierung hat sogleich an die Franzoͤsische eine Beschwerde wegen dieser Maßregel gerichtet, die man wiederum dem nur in siskalischem Sinne verfahrenden Franzoͤsischen Beamtengeist zu verdanken hat.

Dänemark.

Kopenhagen, 29. Juli. Vorgestern Vormittag kam eine Franzbͤsische Fregatte von 54 Kanonen, nach St. Petersburg be— stimmt, auf hiesiger Rhede an.

In Betreff der Erderschuͤtterung am 12. Juli, von welcher neulich die Rede war, theilt die Berling sche Zeitung folgende ihr zügekommene Bemerkungen mit: „Merkwuͤrdig ist es, daß sie im Anite Holbek, Nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr, wahrge— nommen seyn soll, da sie in dem an dem Amte Holbek angraͤnzen— den Theile des Amtes Roeskilde um Mittag bemerkt wurde; denn kaum hatte es hier am 15ten Zwölf geschlagen, als man ein un— terirdisches schmetterndes Getdͤse oder ein Drohnen hoͤrte, welches so weit man daruͤber urtheilen konnte, seine Richtung von RN W. nach SSO. nahm und den Boden in schwankende und zitternde Bewegung setzte, so daß man deutlich sah, wie verschledene Mo— bilten von der Stelle geruͤckt wurden; der Einsender dieser Be⸗ merkungen hat indessen nicht gehört, daß es Schaden angerich⸗ tet haͤtte. Es ward in derselben Zeit. um 12 Uhr Mittags, in den beiden Dörfern Saabye, in der Muͤhle von Tadre, in Sode⸗ rup, in Ringsted und vielleicht auch an anderen Orten, die dem Einsender nicht zu Ohren gekommen sind, verspůurt. (

. Doe. Majestaͤt der König haben dem Bataillons-Chirurgen e n, . welcher eine neue Art Schwimmguͤrtel erfunden hat, JJ ö, , zu diesen Gurten amn, nmz sie ie g ö dfachem Zeuge, von dem 2 und 2 Lagen durch di Zummi⸗Auflbsung verbunden, und so ganz luft- und wasser— 3 , . wird durch ein Ventil hineingelas—⸗ n. e, ,. irchaus uftdicht wieder verschlossen werden kann.

eser rtel kann vermöͤge seiner Elasticitat auch ohne Geng

unter den Kleidern getragen werden; und mit Luft angefüllt, hat er solche Kraft, daß er einen Soldaten in voller Ruͤstung tragen kann; von mehreren Schwimmern, die ver sucht haben, mit die⸗ sem Guͤrtel unterzutauchen, ist es nur Einem gelungen. Der Preis desselben ist dem der Englischen gleich, namlich 3 Rbthlr., welcher der dazu erforderlichen Stoffe wegen nicht gut soll herab— gesetzt werden konnen.

Deutsche Bundesstaaten.

Aschaffenburg, 13. Juli. Heute wurde mit militairischen Honneurs einer der wenigen Veteranen des alten Mainzer Hofes begraben, der Königl. Bayerische Kammerer 2 Aberst Ii Site, Graf Emanuel von Hrzan, aus einem alten Boh nm⸗ schen Geschlechte entsprossen. Der Verstorbene war Leibpage * Kurfursten von Mainz; bei der Uebergabe von Mainz an ECustine war er bei der Adjutantur des Gouverneurs, Generals Gymnich; unter der primatischen Regierung sollte er als Gesandter nach Dresden abgehen, als die Leipziger Schlacht Karl Dalberg 6 Herr⸗ schaft ein Ende machte. Außer Müsitair- und Hof-⸗A :ktivitft. ge= treten, beschaͤftigte er sich mit der Landwirthschaft. Seine Guter in Böhmen erbt sein letzter Bruder und der letzte des Stammes, Graf Franz Hrzan, Komthur des Malteser-Ordens.

Karlsruhe, 28. Juli. (Ka Ils ruh er Zeitu 3) Er ste Kammer. Es erstattet der Geheime Legations.⸗ Rath, Frei⸗ herr von Marschall, den Kommissions-Bericht uͤber die Me⸗ tion des Freiherrn Karl von Göler, die Vertretung bei Ver⸗ hinderung der Mitglieder beider Kammern betreffend. Der Antrag geht dahin: „es moͤge diese hohe Kammer Se. Koöͤnigl. Hoheit den Großherzog in einer unterthänigsten Adresse um eine Gesetzes vorlage ehrfurchtsvoll bitten, wodurch, unter Beruͤcksichti⸗ gung der oben angedeuteten naͤheren Bestimmungen: 1) die Aus—

übung des der Regierung zustehenden Rechts, den in die Staͤnde—

Versammlung gewahlten Staats-Dienern den Urlaub zu erthei— len oder zu verweigern, durch Bezeichnung der oͤffentlichen Die⸗

ner, welche des Urlaubs zu diesem Zwecke bedürfen, so wie der Dauer, fuͤr welche derselbe jeweils zu ertheilen ist, genauer re—⸗ gulirt; 2) die Anordnung neuer Wahlen zum Ersaß der durch Ürlaubs-Verweigerung oder durch andere Ursachen staͤndig oder doch fär langere Zeit am Erscheinen auf dem Landtage gehinderten Abge⸗ ordneten fuͤr gesetzlich zulaͤssig und nothwendig erklart; 3) bei ei— ner von der ersten Kammer anerkannten, laͤngere Zeit andauern⸗ den Verhinderung des Hauptes einer standesherrlichen Familie ein von demselben zu bezeichnender Agnat oder Mitglied einer anderen im Großherzogthum angesessenen standesherrlichen Fami— lie, waͤhrend der Minderjaͤhrigkeit des Besitzers einer Standes— Herrschaft dessen ebenbürtiger Bormund, in der ersten Kammer Sitz zu nehmen fuͤr berechtigt erklart; 4) bei gleicher Verhinde rung des Landes-Bischofs dem geweiligen General-Vikar, und bei Verhinderung des Praͤlaten dem Dekan der Residenz der Eintritt in die erste Kammer gestattet wird. Der Druck des Berichts und dessen Berathung in einer der naͤchsten Sitzungen wird be— schlossen.

Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz August von Preußen ist am 26sten d. M. unter dem Namen eines Grafen von Mansfeld in Baden eingetroffen.

Frankfurt a. M., 39. Juli. Se. Kbnigl. Hoheit der Krenprinz von Bayern traf gestern Abend in unserer Stadt ein und setzte heute Morgen auf der Taunus-Eisenbahn die Reise nach Wiesbaden und Ems fort. Se. Durchlaucht der Herzog von Sachsen⸗Meiningen ist vergestern auch von hier nach Ems gereist, und Se. Majestät der König von Hannever wird in den naächsten Tagen ebenfalls zum Kurgehrauch in diesem Bade erwar— tet. Neuerdings spricht man auch wieder davon, daß Ihre Ma— jestaͤt die Kaiserin von Rußland in diesem Sommer noch Ems besuchen werde. Kein anderes Bad kann sich einer so glänzenden Saison ruͤhmen, wie sie Ems, trotz der wenig guͤnstigen Witte⸗ rung, diesmal besitzt. Ihre Kbnigl. Hoheit die Frau Herzogin von Nassau wird in den näͤchsten Tagen das Bad Soden verlas— sen und nach Wiesbaden zurückkehren. ö

Vorgestern traf der Oberst-Burggraf von Boͤhmen, Herr Graf von Choteck, und gestern der Kaiserl. Russische Gesandte am Tuͤrkischen Hofe, Herr von Butenieff, hier ein.

Se. Durchlaucht der Fuͤrst von Metternich wird, nach be— stimmten Nachrichten, am 16. August seine Besitzungen in Boͤh⸗ men verlassen und einige Tage spaͤter in unserer Stadt eintref— fen. Der Aufenthalt des Fuͤrsten Staats-Kanzlers auf dem Jo— hannisberg wird sich wohl bis Ende September, wenn nicht noch laͤnger, erstrecken.

Oesterreich.

Wien, 27. Jull. (Schles. 3.) Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Herzogin von Berry ist vor einigen Tagen zum Besuch unserer Kaiserl. Familie hier eingetroffen.

Herr Jephrem Obrenovitsch (die Wiener Ztg. fuͤhrt ihn in der Fremden-⸗Liste; ebenfalls als F ürst Obrenowitsch auf) hat ge— stern, von seiner Familie begleitet, seinem Bruder, dem Fuͤrsten Milosch, einen Besuch abgestattet, und ist von demselben bruͤder— lich empfangen worden. Es ist dieses anscheinend freundliche Ver— haͤltniß insofern bemerkenswerth, als fruͤher versichert worden, daß namentlich Herr Jephrem es gewesen, welcher der Regierung seines damals regierenden Bruders große Schwierigkeiten be⸗ reitet habe.

Baron Heinrich Geymuͤller, der Chef des fallirten Hauses, hat Wien verlassen muͤssen.

Italien. Mailand, 24. Juli. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Al⸗ brecht von Preußen ist gestern von hier uͤber Genua nach Nea— pel abgereist.

Spanien.

Dia drid. zl. Juli. Die Anstifter der Repolte zu Alhuce— ö 6 n diesem Augenblick ihre Schuld gebuͤßt. Ein Schrei⸗ 66. h, n ada vom 15. Juli meldet: „Die strafbaren Sol⸗ han t . von Alhuccmas sind in den Haͤnden der Re— hon Mall 9 esinden sich an Bord der Brigg „Heros“ im Hafen o l r k hat eine starke Besatzung erhalten; die 1 n e, . welche so viel auszustehen hatten, sind befreit, Gesteen 36 der Todesgefahr, die ihnen drohte, hucemas an Bord end kamen die Verbrecher von Al laga an; sie wurd ner Felougue im Hafen von Ma— hg 9 24. . . en sofort an Bord der Brigg „Heros“ gebracht Au Demselben Abend noch fing das niedergeschie Krie n gher ich: die summarische Untersuchung an und heute! mühsfen . der Aufrührer erschossen worden seyn. Noch andere Exempel . 36 statuirt, um Alle zu schrecken, die sich ver fücht r e ie. jenen Unmenschen nachzuahmen. Der bffenthich i. . arften. sHhealhtair? wih sln fol Cendige geben mti, n, undder

ziplin soll Genuͤge geschehen. Die Militair-Kom—

Herren Gesetze zu geben.

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mission hat entschieden, daß die Kbpfe der vier Haupt⸗Raͤdelsfuͤh⸗ rer zur Warnung an eben so vielen Punkten der Spanischen Besitzungen auf der Nordkuͤste von Afrika aufgesteckt werden sollen.“

O Madrid, 20. Juli. Die Gleichguͤltigkeit, mit der die Regierung dem Zusammenstuͤrzen aller die gesellschaftliche Ordnung bedingenden Garantieen zusieht, tragt ihre Fruͤchte. Die Regie⸗ rung hat unlaͤngst den. Fabrik-Arbeitern Barcelona s förmlich zu— gestanden, sich in Associationen zu organisiren, um den Fabrik— Diese Associationen, mit andern Wor— n, diefe organisirke Anarchie, haber sich uͤber ganz Catalonien rbreitet, dienen denen, welchen es vorzuͤglich darum zu thun ist, nie Spanische Industrie, ehe es zu spät ist, zu unterdruͤcken, zum Uinden Werkzeug, und erkennen keinen andern Herrn uͤber sich n. Die Munlzipalität von Barcelona vollzieht gehorsam die Befehle dieser Associationen, und der Heneral⸗Lapitain, an der Spitze vn wenigstens 30), 0( ) Mann, fuͤhlt nicht den Beruf, sich dem miwesen zu widersetzen, zu dem er vielmehr durch seine gleichg uͤl⸗ tige Haltung ermächtigt. Nur auf die Garde⸗Truppen, welche (ien Theil der Befatzung Barcelonas ausmachen, glaubten die doͤrtigen Anarchisten nicht zahlen zu koͤnnen, und allerdings muß man den Offizieren des Garde-Corps das Zeugniß geben, daß sie anfangen, ihren Unwillen uber die Rolle, welche sie ihre Chess bei den verschiedenen Bewegungen vom vorigen Jahre spielen ließen, laut an den Tag zu legen.

Diese Stimmung, und schon der Umsland, daß das Garde— Corps nicht etwa ein bevorrechtigtes, sondern ein ausgesuchtes, der uͤbrigen Armee zum Muster dienendes ist, floͤst den Dema— gogen Besorgnisse ein und veranlaßt sie, vermittelst der Presse, und selbst in den Cortes, auf die Aufloͤsung dieses Corps zu dringen. Die Dienste, welche die Garde im Buͤrgerkriege leistete, während dessen Verlaufe sie drei Viertheile ihrer Offiziere ver lor, sind vergessen, wohl aber weiß man es in Erinnerung zu bringen, daß es Garde⸗Seldaten waren, welche am 7. Juli 1822 sich in Madrid gegen die National⸗Miliz erhoben. k

Ganz vorzüg— ein in Barcelana erscheinendes

des „Constitucional“, der ebenfalls in der Garde gedient hatte, aber

d besuchtesten Straße Barcelona's, eine Ohrfeige und setzte ihm, als die ser sich mit einem Stocke vertheidigen wollte, den Degen auf die Brust. Die Umstehenden brachten zwar die Streitenden ausein— ander, allein es rottete sich eine große Menge Volks, die Fabrik⸗ Arbeiter an der Spitze, zusammen, man rief „zu den Waffe nieder mit der Garde!“ und das Volk wurde durch eine gedruckte Proclamation zur Rache aufgefordert. Erst um Mitternacht ver— lief sich die Menge.

Am folgenden Tage bezeichnete der „Constitucional“ jenen Vor fall als ein von den Garde-Hfsizieren gegen das Volk und die Preßfreiheit gerichtetes Komplott. In einem Artikel dieses Blat tes (vom 15ten) heißt es unter Anderm: braven Arbeiter muͤssen ihre wahren Interessen kennen, um nicht ihren Feinden als Werkzeuge zu dienen, wenn fremde Maͤchte hoͤllische Kom— plotte gegen Espartero und die Freiheit schmieden, wenn man das Portugiesfische Statut (?) wiederherstellen will, wenn die Engli— schen Tories, falls sie die Wahlen gewinnen, den Karlisten ent— schieden alle Huͤlfe leisten werden, wenn Christine, ihre Camarilla, Ludwig Philipp, der Klub der Jovellanisten und der Klub des Don Carlos einen geheimen Allianz⸗Traktat abschließen, und wenn die Agenten Roms mehr als manche wissen im Einverständnisse mit ihnen arbeiten.“

Durch diese heftigen Artikel wurde das Volk am 15ten aufs neue aufgereizt; die Munizipalitaͤt versammelte sich und ließ bei Abgang der Post die National-Miliz zu den Waffen rufen. Der General-Capitain van Halen ließ zwei

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Bataillone und eine Schwadron zur Verstaͤrkung der Besatzung in die Stadt ruͤcken und alle Truppen in ihren Kasernen unter die Waffen treten. Weitere Nachrichten fehlen uns. Man erinnert sich nun daran, daß die Regierung eine Emeute in Saragossa ungestraft ließ, die gegen den Redacteur eines Journals gerichtet war, welches Aus— faͤlle gegen die Minister enthielt, und will dadurch das Benehmen jenes Garde-Offiziers in Barcelona gerechtfertigt finden.

Auf welche Weise die Regierung nun, da seit einem Jahre der Krieg beendigt ist, fuͤr die Armee sorgt, moͤgen sie aus de T daß 46 Offiziere von der Besatzung von

1. Thatsache abnehmen, Lerida fich krank stellten, um sich in das Hospital begeben, und dort wenigstens einige Nahrung erhalten zu koͤnnen. Am 14ten kam die nach Alhucemas geschickte Expedition mit, sammtli— chen aufruͤhrerischen Truppen nach Malaga zuruͤck. Letz⸗ tere hatten sich ohne Widerstand ergeben und werden bereits groͤßtentheils erschossen seyn.“ Der Spanische Be— fehlshaber der Linie von Gibraltar, Baron von Carondelet, hat von dem Gouverneur dieses Platzes die Wiederhergusgabe der von den Englischen Marine-Soldaten bei Algekras weggefuͤhrten Spa⸗ nischen Barke erwirkt. Im Uebrigen aber behaupten die Eng— länder, das Spanische Wachtschiff hatte zuerst auf sie gefeuert. Die oͤffentliche Meinung spricht sich hier laut gegen die von England in Anregung gebrachte Abtretung der Spanischen Inseln Fernando Po und Annobon aus. In der Einleitung des von Seiten der Regierung uͤber diese Angelegenheit den Cortes vorge legten Gesetz- Entwurfes heißt es ausdruͤcklich, daß die Englische Regierung beabsichtige, die bisher in Sierra Leona befindliche ge— mischte Kommission, welche die aus dem Sklavenhandel entsprin⸗ genden Rechtsfälle vertragsmaäßig zu entscheiden hat, von dort nach senen Inseln zu verlegen. Man glaubt aber hier, daß durch eine solche Maßregel der Handel, welchen die Spanischen Antillen mit der Kuͤste von Guinea treiben, gar sehr begintraͤchtigt werden dürfte. Der Kaufpreis von 604040 Pfd. St. ist. uͤbrigens ausdruͤck⸗ lich zur Abtragung eines Theils der räckstaͤndigen Zinsen der Summe bestimmt, welche Spanien kraft des Vertrages vom 238. Oktober 1828 an Großbritanien zu zahlen hat. Man be— fuͤrchtet hier nun, daß durch das Zugestaͤndniß, sich durch die Er— werbung eines Theiles des Spanischen Gebietes fuͤr ausstehende Schuldforderungen bezahlt zu machen, auch eine andere Macht, gegen welche Spanien auf dem Wege baarer Zahlung seine Ver— bindlichkeiten nicht erfuͤllen kann, aufgemuntert werden koͤnnte, gleichfalls auf eine Gebiets-Abtretung zu bestehen. Moͤgen nun die Cortes ihre Einwilligung zum Verkaufe jener Inseln geben, oder nicht, so bleibt doch gewiß, daß England von ihnen Besitz

ergreifen wird. Die naͤchste Zukunft wird dies zeigen. Der Kongreß hat gestern die Diskussion des Budgets beendigt. —— 4

Inland.

Aachen, 29. Juli, Wie in mehreren anderen Staͤdten des Rheinlandes, so ist auch hier dem vom Landtage zuruͤckkehrenden

Abgeordneten ein feierlicher Empfang und ein heiteres Fest berei⸗ tet worden. Dem Deputirten der Stadt Aachen, Dr. Monheim, wurde außerdem eine mit vielen Emblemen verzierte silberne Vase überrricht? Bei dem Festmahle, an welchem uͤber 150 Personen Theil nahmen, brachte Herr Dr. Monheim folgenden Toast aus:

„Noch erschuͤttert von den Gefühlen, die der gestrige herzliche Empfang in mir erweckt hat, und diese Herzlichkeit auf deren Urquelle, auf unseren lieben König, zuruckflihrend, Allerhoͤchstwel⸗ cher durch Gestattung einer früher nicht gewohnten Veroffentlichung der Landtags-Verhandlungen diesen Jubel herbeigefuͤhrt hat, schlage ich Ihnen, meine Herren! einen Toast auf unseren guten Koͤnig vor. Die Rheinlaͤnder, denen Oeffentlichkeit ein Beduͤrfniß ist, erkennen hierin die höchste Huld und Gnade und sind überzeugt. datz dieselbe, mehr als alles Uebrige, dazu beitragen wird, die

ständische Institution im Sinne unseres Königs zu Fraäfti⸗ gen und zu fordern. Welche auch immer die Gegen⸗ stände der Verhandlungen des nunmehr beendigten Land⸗

ages gewesen seyn moͤgen, wie abweichend auch mitunter die ver— schiedenen Ansichten sich gestaltet haben, wie sehr auch besonders darüber gestritten worden, ob das hoöͤchste Vertrauen im Reden oder im Schweigen liege, immer waren alle Vertreter der Pro⸗ vinz in Einem einig und einstimmig, naͤmlich im unbegranzten Vertrauen, in treuer Liebe und Anhaͤnglichkeit zu unserem Aller⸗ gnaͤdigsten Landesvater, dessen hohe Einsicht. Weisheit und Gerech⸗ ligkeit uns das, was recht und billig ist, immer und uberall verbürgen. Die alte Kaiserstadt, die, im Bewußtseyn ih⸗ rer hohen Abstammung, alte Deutsche Treue und Biederkeit aus den Stuͤrmen der Zeit unversehrt sich bewahrt hat,

die diese Tugenden ihren Nachkommen als unveraͤußerliches Erbe hinterlassen hat, steht in Vertrauen, in Treue, Liebe und An⸗ haͤnglichkeit zu unserem Allergnaͤdigsten Koͤnige den getreuesten 9 J nad e

Zchwésterstaͤdten der Monarch e wuͤrdig zur Seite, und ich glaube a 777 =

den innigsten Gefuͤhlen der getreuen Aachener zu entsprechen, wenn ich unserem theueren Landesvater aus ganzer Seele ein Lebehoch 5

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zringe. Unser lieber Konig lebe hoch! nochmals hoch! dreimal hoch!“ Der Enthusiasmus, mit welchem Alles in dieses Lebe—

hoch einstimmte, wollte nicht enden, und steigerte sich noch, als der Herr Deputirte zuerst ein sinniges, zu Ehren des geliebten Lan⸗ desvaters gedichtetes Lied, nach der Melodie der National⸗Hymne, anstimmte, welches darauf von der ganzen Versammlung stehend gesungen wurde.

zweiten Toast brachte Herr Stadtrath N. Wergifosse ö „Meine Her⸗ 1g gie en

Glück und den Ruhm der Regierung Sr. Majestät des Königs

Worte gegeben. Doch Eins ist noch nicht ausgesprochen, und fehlte es, so fehlte dem Kranze die schoͤnste Zierde: Elisa—

beth, Koͤnigin von Preußen. Sie gehoͤrt zum Gluͤck des Vaterlandes. Sie ist die Landesmutter; mbge der All— mächtige die hohe Frau und Gattin dem allgeliebten Könige noch viele Jahre zum Heil seiner Unterthanen erhalten, moge der Rhein-Previnz recht bald die längst ersehnte Gelegenheit gegeben werden, die Huldigungen darzubringen, welche die hohen Tugen— den und Geistesgaben unseres Herrscherpaares gebieten und die Empfindungen aufrichtiger Treue laut werden zu lassen, welche in der Brust eines jeden Rheinlaͤnders gluͤhen. Die Koͤnigin Elisabeth von Preußen lebe hoch!“

Das Lateinische und das Deutsche Verzeichniß der Vorlesun— gen der hiesigen Universitaͤt im Winter-Semester 18453, welche am 11. Oktober d. J. werden angefangen werden, ist von heute an bei dem Kastellan Schade im Universitaͤts-Gebaͤude,

ersteres , Sgr., letzteres fuͤr 2 Sgr. zu haben.

fuͤr 2 Berlin, am 2. August 1841. Der Rektor der Universitaͤt. Lichten stein.

Frankreichs Handel mit den La Plata⸗Staaten.

Herr A. G. Bellemare hat unlaͤngst in einer der Beilagen um „Constitutionnel“ Gom 15. Juli) einige statistische Notizen uͤber den Handel Frankreichs mit den La Plata-Staagten gegeben, welche, gls ein interessanter Beitrag zur Beurtheilung der dorti⸗ gen Zustaͤnde, allgemeinere Betrachtung verdienen. Wir lassen sie hier folgen:

6. Bevölkerung.

Es befinden sich gegenwaͤrtig

;. . Franzosen. Englaͤnder. in der Argentinischen Republik (Buenos— ; Ayr ee 1,500 3,800 in der Republik Uruguay (Montevideo)... 6.41090 2.500 folglich zusammen in den La Plata⸗Staaten 10,966 6, 30]

Die Franzoͤsische Bevoͤlkerung in den La Plata-Staaten nimmt

taͤglich durch Einwanderung zu. So sind im Jahre 1840 nicht weniger als 2500 Franzosen daselbst angekommen, und im ersten Bierkeljahre von 1841 bereits mehr als 7090 dorthin abgegangen. Es sind hauptsaͤchlich Basken und Béarnaisen, die sich auf einige Jahre dort niederlassen. Die bekannte Anhaͤnglichkeit dieser Vokksstaͤmme an ihr Geburtsland fuͤhrt sie mit den Fruͤchten ih⸗ res Fleißes immer wieder in ihre Heimat zurück, so daß diese Auswanderung in jeder Beziehung vortheilhaft fuͤr Frankreich ist. Die Franzoͤsische Bevdlkerung in den La Plata-Staaten be—⸗ steht hauptsächlich aus Handwerkern, Fabrikanten und Klein händlern. Man bemerkt, daß unter ihnen ein Wohlstand herrscht. wie er unter den ubrigen in jenem Lande wohnenden Volksstäm— men nicht so allgemein verbreitet ist. Die Franzosen besitzen mehr industrielles Eigenthum, mehr an Ort und Stelle erworbenes Ka— pital, als die Englaͤnder. Die Englischen Kaufleute sind vielleicht reicher, aber dies ist ein mitgebrachtes Kapital, während die Fran— zosen ihr Vermoͤgen unter den Augen der einheimischen Bevoͤlke— kerung erworben haben. . Man begreift leicht, wie wichtig dieser Umstand fuͤr die Ci⸗ vilisirung des Landes ist, denn sie sind genbthigt, sich in, innige Beziehung mit den Eingebornen zu setzen, um die Bedürfnisse und den Geschmack derselben zu studiren, um danach die Er⸗ zeugnisse ihrer Arbeit fuͤr den Verbrauch einzurichten; sodann verbessern sie auch den Geschmack und die Gewohnheiten durch Einfuͤhrung einfacherer, wohlfeilerer Methoden und durch die An⸗ fertigung von bequemeren und besser gearbeiteten Gegenstaͤnden. Auf diese Weise erlangten die Franzosen in jenen Laͤndern einen moralischen Einfluß, der ausgedehnter und vielleicht mächtiger ist, or del eden bKlurnbleße Bestz von Kapttalln artzibtz n M ee Provinz Buenos⸗-Ayres allein haben die Franz osen g ne Fabriken aller Art, und man schaͤtzt gegenwartig das ö hen sie i ork. werken haben, nss ee nel w, nen ; . a! Plata-Stroms ist der Fort⸗ Fr.“ Auf dem linken ülfer des Lag ee it be Sieustad schritt verhaͤltnißmäßig größer. In Ronteyldeo ist stadt

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