1841 / 215 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

schen Erlauterungen einelner ö deschen Sinh Wr enam r r Die Stelle auf S. 212, wo Herr, Riemer von sich spri 2 nem Herzen große Ehre. Der Abschnitt: Totalitaͤt, bildet en Ueber 9 zehnten Abschnitt. der von den Eigenheiten des geo hen Mannes handelt, von seiner Liebe zum Incognito, von , Discretion, von seiner Laune, wo sehr ergõtzliche og: ah, de . fammenleben mit Fr. A. Wolf und Dehlenschlaͤger gi t werden, von seinem Witz und Humor, von seiner Ironie und von der Art, wire er Unmuth und Verdruß zu ertragen pflegte. J n dem. folgenden Abschnitte unter der lieberschrift: Fehler, wird uber die Vorwůrfe ge sprochen, die uͤber Goͤthe's Eitelkeit, Selbsturtheil, Parteilichkeit fůr der wider gewisse Leute, Neidsucht und Bequemlichkeit laut gewor den sind. Manche Aufwallung fruͤherer Jahre ist hier nicht verschwie⸗ gen, mit ruͤhmlicher Offenheit wird Goͤthe's Inneres enthüllt aber ben darin zeigt sich die Wahrhaftigkeit des Schilderers und die echt menschliche Größe des Geschilderten, dem die genannten Fehlec mit so großem Unrecht aufgebürdet sind. Auch diesen Abschnitt zaͤhlen wir zu' den gelungensten des Buches. Nicht minder begegnet die folgende Rubrik: häuslicher Zustand, einer Reihe weit verbreiteter Verunglimpfungen Göthes über seinen vermeintlichen Reichthum. Er wird als der gastfreiste Mann Weimars, aber auch als kluger, sparfamer Hauswirth dargestellt, uͤber seine, nach der gewdhnlichen Ansicht außerordentlich großen Honorare finden sich S. 381 ff.) überraschende Aufschluͤsse. Von besonderer Wichtigkeit aber ist in diesem Abschnitte die ausfuhrliche Geschichte des Verhaͤltnisses mit seiner „kleinen Freundin“, Caroline Vulpius warum hat Herr Rie mer den Namen nicht genannt?), und seiner Verheirathung mit der selben am 19. Oktober 1806, nicht am 14. Oktober unter dem Donner der Kanonen, wie so lange faͤlschlich erzaͤhlt ist. S. 354 373). Die folgenden Abschnitie schildern Goͤthe'n auf Reisen, im Veckehr mit Fremden, wo von Mart. Fr. Arendt, Oehlenschlaͤger, der durch son derbare Angewoͤhnungen Goͤthe'n laͤstig fiel, und durchreisenden Franzo sen und Engländern gar anmuthige Dinge becichtet werden. Ein eigener Abschnitt ist dem vermeintlichen Judenhasse Goͤthe's gewidmet. Die letzten Abschnitte handeln von Gothe 's Freunden, von seinem Verhaͤltniß zu den aͤlteren unter ihnen, zu Lavater, Stolberg, Jacobi, und zu den spaͤteren, Herder, Knebel, Wieland und besonders zu Schiller, worauf wir noch weiter unten zuruͤckkommen werden. Der achtzehnte Abschnitt soll zeigen, daß Goͤthe sich doch nicht der wah ren, echten Verehrung zu erfreuen gehabt habe, und der letzte des Bandes verbreitet sich buͤndig und gerecht uͤber das, was gelhäh'e Schriftsteller die Geringschaͤtzung des Publikums bei Gothe zu nennen beliebt haben. . . Wir wenden uns zum zweiten Bande. Dieser erdffnet nach ei⸗ ner freffenden Vorerinherung über die verschiedenen Epochen, in die Göoͤthe's Leben zerfallt, eine Schilderung der Weimarischen Epoche von 1775 bis 1786, bis zur Italiaͤnischen Reise, Es ist dies keine Fuͤnstlich poctische Schilderung jener Zeit, mit allerhand tollen und Kübermuüͤthigen Streichen Goͤthe's ausgeschmuͤctt, wie Jie Herrn Rie mer vielleicht aus geheimen Papieren zu Gebote gestanden haͤtten, sondern es sind die eigenen, selbstbewußten. Koufessionen Gothe's und seiner naͤchsten Freunde, welche aktenmaßig aus gedruckten und ungedruckten Quellen (namentlich aus dem schon genannten Tage buche) hier im Wesentlichen, wenn auch sonst fragmentarisch in chroͤnologischer Folge, Jahr fuͤr Jahr, mitgetheilt werden. Die Briefe der Herzogin Amalie, Marcks, Wieland' s, Lavater s, Horst er's, Tnebel's, des Fraͤuleins von Guͤhhausen und Goͤthes eigene Briefe haben den Hauptstoff geliefert, dem Herr Riemer mit größen Fleiße viele zerstreuͤte Notizen eingereiht hat. Einen Auszug koͤnnen wir hieraus nicht geben und wollen nur das Eine anmerken, daß Goͤ⸗ he's praktische Thätigkeit in allen Landes-Angelegenheiten, selbst wo viel Mechanisches dabei ist, hier neben seinen poetischen Arbei ten in einer Berbindung erscheint, die nicht leicht in dieser Art wien dergefunden werden durfte. Die unguͤnstigen Beurtheiler des „Herrn (Febeime Rathes“ koͤnnen hier viel Neues lernen. In derselben Weise wird von S. 208 308 die Italiaͤnische Reise beschrieben und (För he's unermüdliche Ruͤhrigkeit im Studium der Natur und Kunst en eigensten klassischen Boden, sodann die Folge und Nach wirkungen dieser Lehrjahre in Weimar im Fuͤrstlichen Dienste, inm Kriegslager und in dichterisch wissenschaftlicher Beschaͤftigung, bis sich das Verhaͤltniß zu Schiller 1793 bildet. Dasselbe hat nun Herr Riemer durch eine agedraͤngte uebersicht der gegenseitigen Einwin⸗ Fung beider Dichter auf einguder, wie sie selber solche mit ausdruͤck= lichen Worten bezeichnen, in seine— innersten Faͤden aufzulbsen ge sucht, um den Lesern zu zeigen, wie und worin ein jeder derselben von dem anderen gefoͤrdert ist. Er selbst gesteht J. 455), daß er auf allen Seiten ein Uebergewicht Goͤthe's zu f

auf der

inden glaubt und diese Ansicht hat auf die Barstellung in einzelnen Urtheilen und Aeußerungen, ja mitunter, wie S. 350, 125, 429, 178, selbst auf die Form des Ausdruckes Einfluß gehabt, so daß wir diese Partie des Riemer'schen Buches trotz manches Verdienstlichen gerade nicht als inen Kommentar zu Göthe's schoͤnen Worten bei Ectermann. Ge spraͤch mit Gothe . 221) betrachten konnen: gdie T eutschen sollten sich nicht daruͤber streiten, wer größer, sey— Schiller oder ich. Sie sollten vielmehr uͤberhaupt daruͤber froh seyn, daß sie ein Paar sol—

944

che Kerls haben.“ In diesem Sinne trauert Gothe über Schiller's Tod, mit welchem Ereignisse dieser Abschnitt uns Goͤthe's Leben und Wirken abschließt (S. 509).

Der siebente Abschnitt enthält eine Reihe Notizen uͤber Entste⸗ hung, Tendenz und Schicksale der Goͤthe'schen Schriften, in alpba⸗

betischer Ordnung, so weit sie zu geben noͤthig und Herrn Riemer moglich war. Mit Recht hat er Goͤthe'n meistens selbst sprechen las⸗ sen und seine eigenen Erinnerungen hinzugefügt, wie über Bakis Weissagungen, die Braut von Korinth, Faust, die wandelnde 4 * Mit

Helena, die Unterhaltungen Deutscher Ausgewanderter u. 3. nicht geringerem Interesse wird man im achten Abschnitte Goͤthe's

Urtheile uͤber Griechische, Roͤmische, Franzobͤsische, Deutsche und Englische Dichter lesen, ferner uͤber Kuͤnstler und Kunstkenner, Na⸗ turforscher und Philosophen, Regenten und Staatsmaͤnner, eine sehr anziehende Anthologie, aus der wir gern manche Stelle, wie uͤber Lessing, die Nibelungen, Shakespeare ünd andere mittheilen mochten, wenn es der Raum gestattete. Denn wir muͤssen noch einige Worte 691 725) sagen, wie Hert Riemer eine Anjahl Maximen und Reflexionen Goͤthe's genannt hat. Diese sind saͤmmilich naiv, derb, tuͤchtig, humoristisch, nur selten absichtlich parador, so ganz das Ergebniß einer geistreichen, unbefangenen Unter⸗ haltung beim Mittags- und Abendlisch oder auf Reisen, wie sie Gothe mit den Vertrauten seines Herzens, einem Eckermann, Riemer,

uͤber „Goͤthe's Tischreden“ (S.

Fr. von Muͤller und Vogel, liebte. Und so scheiden wir von einem Buche,

anmuthiger Ünterhaltung seyn wird. b.

das nicht allein zur Beehrung Weimars geschrieben ist, sondern fuͤr Jeden, der ein Herz hat fuͤr die Herrlichkeit unserer Literatur seit den Siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, eine Quelle reichhaltiger Belehrung und

August 1841.

Dauer der Eisenbahnkahrten am 2.

AhSans zeit dauer Ab Sans zeitdauer On Von

ö St. M. POts dam. St. VM.

Um 8 Uh Vormittags .. I Lin 6 Uhr Morgens. .. 42 11 Vormittags. 12 9 Voruittaks. 141

2 Nachmittags 11 121 Nachmittags 16

8 B Nachmittags ** 10 . 44 Nachuiittasgs 13

6 = Abends . . .. . 15 . 7 . Abeuds ... 42

10 Abends. ... 33 16 Lbends ... 16

Der Gegenwind hat die lange Dauer der Fahrt um n 8 Uhr veranlaßt.

me

Börse.

Den 3. August 1841. 1 Pr. Cour. . & niet geld. & niet. Geld. St. Schuld- Seb. 4 101 10353 Ace Hen. pe. Engl. Ovi. 30. 4 102 kJ Prüm. Sch. der do. do. Prior. Act. 1 1023 Seebandlun. / . 78 Med Lpæ. Eisenb. 108 Kurm. Schuldv. 33 102 do. 0. Prior. Act. 1 101 . kerl. Stadt- Obl,. 4 1033 1063 Verl. Anh. Riseub. 1035 . Ellinger do. 3 100 do. do. Prior Act. 4 102 Danz. do. in . 48 Diss. Elb. Eisenb. 5 91 ö Westp. Pfandbr. —3* 1017 do. do. Prior. Act. 5 1037 . Grossh. Pos. do. 1 105 Rhein. Eisenb. 5 97 96 Ostpr. Pfandbr. 3 ͤ 162 Gold 1 marco 211 Pomm. do. 3 103 1022 Friedrichsd'or . 13 13 Kur- u. Næum. do. 3 102 Andre Goldmin Schlesische do. * 102 ! zen à 5 Ib. 8 . Diseonto ö 3 4 Pr. Cour. r e ckSel - CoOuxs. Thlr. zu 30 Sr. kriet. Geld. te dnn . 250 FI. Kur 138 do. 250 I. 2 Mt. 137 . eee 300 Mr. Kurz . 14183 do. HJ 3536069 mn n. 1183 118 London . .. JJ ö . 6 175 6 173 J s 2 Mt. 78* ö . ,, 150 RFI. 2 Mt. 1021 Augsburg ... 150 FI. 2 Mt. 101 . 2 z 995 994 Leipzig in Courant im 14 ThI. Fuss.. 100 Thlr. S Tage . 995 Frankfurt a. NM. W n. . ...... . 100 P1. 2 Mt. 101 ) 101 Fetgrburie 1 SR blI. 3 Woch. 1 213 .

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 30. Jeli. Niederl. virkl. Schul 5I E65. 53 40. 1001

. ' 16 RKaur. Mill. 2513. 55 Span. 196. Ensnir. —. Ausg. —. Zinal. —. Preuss. Präm. Sch. Fol. —. Oesterr. 101 55. Antwerp en, 29. Juli. Zinal. Neue Anl. 191.

Frankfurt a. M., 31. Juli. CQesterr. 53 Met. 106 d. 47 98 a.

255 55 Be. 15 217 G. Hauk- Act. 1873. 1870. Partiel - Obl. —. Loo zu 500 FI. 132. 13153. Loose æzu 100 FI. —. PFreuss. Präm. Seb. 787 C.

do. 45 Aul. 101 C. 235 3 Noll. 501. 503. Eisenbahn- Actien. St. do. liukes —. Dresden 99 He. IIam burg, 31. Juli.

Polu. Loose 725 G6. 57 Span. Aul. 193. 19).

Germain —. Versailles rechtes Ufer —. Müuchen- Augsburs —. Strassburg Basel 250 Br. Rälu- Aachen 99 Re. gank- Actien 1595 nr. Engl. Russ. 108. London, 30. Juli. Cons. 353 897. Bels. 101. Neue Aul. 193. Ausg. Seh. 93. 255 Iloll. 523. 5 * Port. 30. J Rras. 685. Colunib. 193. Mex. 26. Peru —. Chili 62. 25. in. 57 Met. Il6567. 43 97. 37 765. 277

Leiprig-

Passive 43. Engl. Russ. —.

Wien,

15 —. Bauk- Actien 1528. Anl. de 1831 1307. de 1839 1033. Meteorologische Beobachtungen. 1811. Morgens Nachmittags Abende Nach eiumaliger 2. August. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Umnr. keobachtuug.

.

. Par. 335,9 . Par. 336,01 Far. QGuellwärme S8, 3 . 32 R. 4 ö R. 12, NR. Fluss re 13,2 R.

Luftdruck . ... 23 z 1 . 1 9, 97 I. / . 8d, 0 R. Bodenwärme 14,0“ H.

Luftwürme ...

Thaupunleet..

Dunstsättigung 85 pCt. 63 pCt. 80 pCt. Aus dünstung 0, 081 Rb.

Wetter.. trübe bezogen. trül · c. Niedersehlag 0,022 Rh.

. w. w. w. Wärme wechsel 4 15,7 . ö . - K .

Wolkenzuß .. Ww. 4 10,0 ö

Tagesmittel: 335, os Tar. 4 12,0” n.. 4 S, 7” R.. 76 pct. W.

RKönigliche Schauspiele. Mittwoch, 4. Aug. Im Schauspielhause: Saluzzo. Schauspiel in 5 Abth., von E. Raupach. Donnerstag. 5. Aug. Im Opernhause. Zum erstenmale: Hans Sachs, Oper in 3 Abth., nach Deinhardstein, von Ph. Reger. Musik von A. Lortzing. Tanz von Hoguet.

Corona von

Königsstädtisches Theater.

Mitwoch, 4. August. (Dreiunddreißigste Italiänische Opern— Vorstellung. Zum erflenmale wiederholt: J. AI Nell' Imbarazzo (Der Hofmeister in Verlegenheit, Opera bufsa in 2 Atti. Ma? sica del Maestro Gaetano Donizetti.

Preise der Plätze: Ein Platz in der Orchester-Loge Rthlr. 10 Sgr. Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. u. s. w.

Textbuͤcher, in Italiänischer und Deutscher Sprache, sind im Billet-Verkaufs-Buͤreau und Abends an der Kasse 375 Sgr. zu haben.

Der Anfang der Italiaäͤnischen Opern-Vorstellungen ist um halb 7 Uhr. Dle Kasse wird um halb 6 Uhr geoͤffnet.

Donnerstag, 5. Aug. Der Dorfbarbier. Komisches Sing— spiel in 2 Akten. Hierauf: Schuͤlerschwaͤnke, oder: Die kleinen Wilddiebe. Vaudeville-Posse in 1 Akt, von L. Angely.

Freitag, 6. Aug. Die eifersuͤchtige Frau. Lustspiel in 2 Ak— ten, von Kotzebue. Hierauf: Sieben Mädchen in Unisorm. Vaudeville in 1 Akt, von L. Angely.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 2. August 1841. Zu Lande: Roggen 1 Rthlr. 15 Sgr., auch 1 Rihlr. 11 Sgr.; Hafer 26 Sgr. 3 Pf., auch 23 Sgr. 2 Pf. Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rthlr. 27 Sgr. 6Pf. und? Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rihlr. 16 Sgr. 3 Pf.; Hafer 26 Sgr. 3 Pf. auch 20 Sgr. ; Sonnabend, den 31. Juli 1841. Das Schock Stroh 8 Rthlr. 20 Sgr., auch 7 Rthlr. Der Centner Heu 1 Rithlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf. .

Verantwortlicher Redaeteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

—— ——

Bekanntmachungen.

d 49. .

Auf den Antrag der verordneten Vormuͤnder der minorennen Kinder und Erben des verstorbenen Ma⸗ jörs a. D. und Ritters Gustav Adolph von Kohler zu Millienhagen werden alle diejenigen, welche an die Ver lassenschaft des Letzteren, namentlich auch an die dazu

gehbrenden Millienhaäͤger Saaten und Ackerarbeiten,

deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der fol Briefs⸗Inhaher Anspruͤche zu machen hasen, nament⸗ ; lich aber die Geschwister Florentine, Johann Christian

genden Termine, als

am 8. und 31. Juli oder am 23. August d. J., Leopold und Wilhelmine Rekowski, so wie die Erben des ͤ : Apotheker-Gesellen Johann Michael Felski, nament—

Morgens 10 Uhr, dor dem Königl. Hofgericht, bei Ver

9 9 2

; ' 538589585 8 3 232 8

Allgemeiner Anzeiger für zu Kriefkohl Nr. 9 zum Rechte der ersten Ver besserung fuͤr die 3 Geschwister Florentine, Jo⸗ hann Christian Leopold und Wilhelmine Re— kowski eingetragene Kapital von 600 Fl. Danz. Geldes oder 150 Thlr. w 2) An das im Hypotheken-Buch des Grundstuͤcks hier⸗ selbst in der Gerbergasse Nr. O fuͤr den Apothe ker⸗Gesellen Johann Michael Felsk Pfennigzins-Kapital von 1400 Fl. Danz. Geldes

——

Stolp, den 30. April 1841.

haus c.

meldäng der am 14. Septendber * zu erkennenden lich die Johanna Wilhelmine Felski, vecehelichte Be in Terminis

Praͤkluston, hiermit aufgefordert. Die vollstaͤndigen diente Ferdinand Heinke, werden hiermit aufgefordert, Proklamen sind den Stralfundischen Zeitungen inserirt, solche binnen 3 Monaten, spaͤtestens aber in dem auf r den 214. (vier und zwanzigsten) September . 21 . d. J.,, Vormittags 10 uhr,

Kdͤnigl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Ruͤgen. vor dem Herrn Land- und Stadt-Gerichts-Rath Els- d. J ner auf dem Stadt- Gerichtshaguse hierselbst anberaum⸗ ten Termin anzumelden und zu begruͤnden, widri⸗

auf welche hier Bezug genommen wird. Datum Greifswald, den 10. Juni 1811.

von Moͤller, Praeses.

(L. S.)

, ) h In Folge des heute erkannten in die Stralsunder bralludi

diejenigen, welche an die Verlassenschaft des verstor— benen Paͤchters Ludwig Arndt von Trantow im Allge— meinen und insbesondere an, das dazu gehörende Pachtrecht zu Trantew Ansprüche zu haben vermei⸗ nien, zu deren Anmeldung und Nachweisung in den Terminen

am 20. Juli, 2.

und 31. August d. J. gens 19 uhr,

genfalls sie mit ihren etwanigen Anspruͤchen werden rt und gedachte Dokumente werden fuͤr un—⸗ x h e. *. 9 ] . y . Zellungen? ausffihrlich eingerückien Proklams werden guͤltig erklart werden. Danzig, den 21. Mai 1841. Koͤnigl. Preuß. Land- und Stadt-Gericht.

Nach dem in den Zeitungen von Da ber das Vermoͤgen des Kaufmanns Adolph

Mor wen stein hierselbst der Konkurs eröffnet worden so jukommen, außer den bi laden wir dessen Gläubiger hierdurch vor, am 10. No⸗

ihnen der Herr Justiz⸗Kommissarius von Eichmann als Bevollmaͤchtigter in Vorschlag gebracht.

Koͤnigl. Land- und Stadtgericht. /

wo n

4 poöthe⸗ Auf den Antrag des hiesigen Kaufmanns W. Püt⸗ eingetragene ter werden hiermittelst alle diejenigen, welche an das 18d . n n, . . z. (werd es von demselben bisher besessene, an der Steinbecher rechtsbegruͤndete Forderungen und Anspruͤche haben, zu als Eigenthuͤmer, Cessionarien, Pfand oder sonstige Straße zul, Rr. IM hierselbst belegene, gegenwaͤrtig an den Kaufmann L. E. Chrisien verkaufte Wohn

p. aus irgend einem Rechtsgrunde Forde⸗ rungen und Ansprüche zu machen haben, geladen zu deren gehöriger Anmeldung und Bewahrheitung

den 13. und 27. kft. Mts. und 10. Aug. d. J.

jedesmal Morgens 10 Uhr, ͤ vor dem Stadtgerichte hierselbst zu erscheinen, bei dem Nachtheile, daß sie sonst durch die vom 24. Aug; (on Locandio. Craqitare, felner und seiner unter der

Die uͤbrigen bestehenden Fahrten: 13 an den Wochentagen um s Uhr Vormittags 5 Uhr Nachmittags; 2) an den Sonntagen ö

um 57 Uhr Morgens

8 Vormittags 1 Mittags und 5 Nachmittags

bleiben dagegen unveraͤndert. Berlin, den 3. August 1841. Direction der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn— Gesellschaft.

1 Demnach bei Einem Wohledlen Rathe der Kaiser⸗ lichen Stadt Riga der hiesige Kaufmann Reinhold Eduard Roͤpenack um Nachgabe eines Proclamatis ad

J. zu publizirende Praͤklusiv⸗Sentenz damit fuͤr Ti ' ; d d , . ö. Firma R. E. Roͤpenack bestehenden Handlung nachge— immer werden ausgeschlossen und abgewiesen werden. Iich! diesem Pente auch deferirt und , . 33 Datum Greifswald, den 29. Juni 1841. Erhalt der Ausfertigun Direktor und ö Stadtgerichts verwiesen worden, als werden von dem Voigteill⸗ f Höfer. ;

an das Voigteiliche Gericht

chen Gerichte Alle und Jede, welche aus irgend einem Grunde an vorbenannten hiesigen Kaufmann Reinhold

v. M. verbffentlichten Fahrylan

Berlin-Anhaltische Eisenbahn.

171en und 20sten haben wir zwar, felbigen unter Bei Wünschen nach⸗ Sechz Monatch a dat,

sz dahin an den Wochenta⸗ vember 1841 ö. , , . zen sattgefundenen Vor. und, Nachmittagsfahrten, 57 entweder in Person oder durch rechts= h c 2 uhr Nachmittags von hier

um den uns mehrseitig geäußerten

Edugrd Röͤpenack, so wie dessen allhier unter der Firma R. E. Röyenack bestehende Handlung , ,. und Anspruͤche zu haben vermeinen, desmittelst zuk dena praeclusi et ,, silentii angewiesen, sich mit

gigunj 6 n Belege innerhalb

paͤtestens bis z5u m 2. No⸗

guͤltige Bevollmaͤchtigte beim Voigteilichen Gerichte zu

2 5 8 sy j 7 vember y ? j 8 . 5 1 P ( ine Fah rt um . Id . . 28 j Ner— . z bei Vermeidung der Praͤklusion, womit am 21. Ser er, Vormittags 10 uhr, auf dem Land- noch eine Fah Jul r dogl ahn ebend, eingelegt. melden, unter der ausdrücklichen Verwarnung, daß sie

tember er. verfahr aufgefordert.

ni ert Hreifs versehenen Stellvertreter Haram im Königl. Hofgericht n n ,,. den verlingen nan ed ür et ec

19. Juni 1841.

Praeses.

Alle diejenigen Personen, welche

oder durch einen mit Vollmacht

erdeh wird, auch hiermit und. Stadtgerscht vor dent Direktor Knauff persßnlich und um 45 Uwmpr von Fut j * . en w . ) h und . Da dieselbe aber auf. den kr , des aus nicht weiter mit ihren eiwanigen Ansprnchen ge zu erscheinen, ü ihre For- Oberbauch auf. der weitern ö re 9 von Jüäter- hört und admittirt werden, sondern ipso sacio praͤklu⸗ zinfen vollstaͤndig zu liqui⸗ bog bis Wittenberg von welcher die Eröffnung zirt seyn sollen diren und die zur Fesistellung derselöeh dienenden Be- der, ganzen Bahn abhängt e nothwendigen Mate— J weismittel anzuzeigen, wideigenfalls die Ausbleiben rialien Transport weit stͤrender einwirkt, als vor—⸗ den mit ihren Ansprüchen an bie Masse präͤkludirt gusgesctzt werden durfte, so sehen wir uns veran⸗ und ihnen gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges laßt, 15 An das im Hhpotheken-Buch des Grundstuͤcks Stillschweigen auferlegt werden wird. Zugleich wird 4. August ab wieder aufhbren zu lassen.

diese vorgedachte Fahrt vom Mittwoch den

nach Ablauf sothaner praͤklusivischer Meldungsftist durch⸗

Riga Rathhaus, den 2. Magi 484. J. A. Lang, Jud. Praet. Imp. fld. Rig. Serrs,

Inhalt. St. Petersburg.

Amtl. Nachr.

Nußland und Polen. pel⸗Abgaben.

Frankreich. Paris. Juli⸗ Feier. Toulouser Haͤndel. Algier: ungünstige Gerüchte über Abd el Kader. Das Journal des Debats uber den Verkauf der Inseln Fernando Po und Anna— bon an England. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London. Sir R. Peel's Rede bei dem Festmahle in Tamworth und Bemerkung der ministeriellen Presse daruber. Aussichten und Vorschlaͤge fuͤr ein konservgtives Ministe⸗ rium. Getraidemarkt. Zahlung Suͤd⸗Amerikanischer Dividen den. Einwanderung Afrikanischer Arbeiter in Guiana. Fort dauernde Differenzen am La Plata. Vermischtes. Schreiben aus London. (Zur Charakteristik der Schwierigkeiten, welche die Tories zu uͤberwinden haben duͤrften.)

Niederlande. Amsterdam. Rückkehr des Königs.

Belgien. Bruüͤssel. Hollaͤndischer und Belgischer Handelsgeist.

Dänemark. Kopenhagen. Professor Hornemann P.

Deutsche Bundesstaaten. München. Nachdruck. Dobbe⸗

Erhohung der Stem⸗

ran. Bade ⸗Nachrichten. Detmold. Hermans-Denkmal. Frankfurt a. M. Bundestag. Oesterreich. Wien. Reise des Koͤnigs von Sachsen. Schrei—⸗

ben aus Marienbad.

Schweiz. Freiburg. Orkan vsm 15. Juli. Italien. Rom. Witterungs⸗Erscheinungen,; ürkei. Konstantinopel. Mehmed Ali's neuer Einfluß.

Vermehrung der Truppen in der Hauptstadt.

Nord⸗Amerika. Kongreß⸗Verhandlungen. Mac Leod wird den gewohnlichen Gerichten uͤbergeben. n enn Vermischtes.

Inland. Berlin. Universitaͤts⸗-Feierlichkeit zum Gedaͤchtniß an den 3. August.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Theater. Gastrollen in der Oper.

Berlin. Koͤnigliches

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnädigst geruht: ͤ

Den bisherigen außerordentlichen Gesandten und bevollmach⸗ tigten Minister am Königl. Großbxitanischen Hofe, Wirklichen Geheimen Rath, Freiherrn von. B üuͤlow, von dort abzuberufen und zu Allerhbͤchstihrem bevollmächtigten Minister bei der Deut⸗ schen Bundes⸗Versammlung in Frankfurt a. M. ;

Den bisherigen Ober-Landesgerichts-Rath Steinbeck zu Frankfurt a. S. O. zum Direktor des Land- und Stadtgerichts zu Brandenburg; und

Den bisherigen Justiz-Amtmann, jetzigen Land- und Stadt— richter Abel zu Liebenwalde, zum Justizrath zu ernennen.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm Adalbert ist nach Magdeburg abgereist.

Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗A1ssessor Griß ner ist zum Justiz⸗Kommissarius bei dem Land- und Stadtgericht zu Sorau ünd zugleich zum Notarius im Departement des Ober⸗Landesge⸗ richts zu Frankfurt a. d. O. bestellt worden.

Der Justiz-Kommissarius Wolff zu Inowraclaw ist zugleich

zum Notarius im Departement des Ober⸗-Landesgerichts zu Brom— ber nannt worden. ö Justiz⸗ Kommissarius Gottlieb Au gu st Friedrich Kersfen zu Heringen ist auf sein Ansuchen von dem Amte als Justiz⸗Kommissarius, mit Vorbehalt des Wiedereintritts in den Justiz-⸗Dienst und Beibebaltung des Notariats, entlassen und an dessen Stelle der Ober⸗Landesgerichts⸗-Referendar Friedrich Gustav Kersten zum Justiz-Kommissarius fuͤr den Bezirk des Gräflich Stolbergschen Landgerichts zu Roßla und der Justiz— Kanzlei zu Stolberg, mit Anweisung des Wohnsitzes zu Herin— gen, ernannt worden.

Die Ziehung der 2ten Klasse 8lster Königl. Klassen-Lotterie wird den 12. August d. J. Morgens 7 Uhr, im Ziehungs⸗ Saale des Lotterie⸗Hauses ihren Anfang nehmen.

Berlin, den 5. August 1841.

Königl. Preußische General-Lotterie-Direction.

Heute wird das 13e Stuͤck der Gesetz-Sammlung ausgege— ben, welches enthaͤlt: unter Nr. 2181. die Allerhoͤchste Kabinets-Ordre vom 8 Januar v. J, die Bestrafung der Uebertretungen des Verbots einer Ueberladung der Rheinschiffe betreffend;

2182. die Allerhoͤchste Kabinets-Ordrę vom 17. September

v. J., in Betreff der bei entzuͤndlichen oder ätzenden Stoffen auf dem Rheine zu beobachtenden Vorsichts— maßregeln und der Bestrafung von Uebertretungen derselben;

2183. das Gesetz wegen Erleichterung der Abloͤsung gewerb—

licher u. s. w. auf dem Grundbesitz haftender Leistun— gen. Vom 30. Juni d. J.;

2184. die Allerhöchste Kabinets-Srdre vom 30. Juni l. J., die Verpflichtung diesseitiger Unterthanen, betreffend, eine Zeit lang auf einer Landes- Universitaät zu studi⸗ ren; und

2185. die Verordnung wegen Besteuerung des Ruͤbenzuckers. Vom 30. Juli c.

*

Angekommen: Der General-Major und Kommandant von Schweidnitz, Graf Henckel von Donnersmarck, von Schweidnitz.

v s) ei: Der Minister-Resident der Hansestaͤdte am Köb— nigl. Daäͤnischen Hofe, Pauli, nach Hamburg.

Allgemeine

Preußische Staats-⸗3

9

.

Zeitungs Nachrichten.

Ausland.

Rusland und Polen.

St. Petersburg, 29. Juli. Durch Kaiserlichen Ukas vom 4ten (16ten) v. M. sind die Stempel-Abgaben erhoͤht wor— den, indem angeordnet wird, daß alle Gesuche an mittlere oder hoͤhere Instanzen, oder an Personen eines gewissen Ranges, auf Stempel-Papier geschrieben werden muͤssen, das um einen Grad hoͤher ist, als das bisher dazu verwandte, so daß z. B., wo bis jetzt Stempel-Papier von 30 Kopeken Silber genommen wurde, nunmehr dergleichen von 60 Kopeken Silber angewandt werden muß. Aufenthalts-Scheine fuͤr Auslaͤnder, die bisher auf Stem— pel-Papier von 15 Kop. S. geschrieben wurden, sind fortan auf dergleichen von 2 Rubel S. zu schreiben.

Frankreich.

Paris, 30. Juli. Der elfte Jahrestag der Juli-Revolu— tion ging eu. bereits gemeldet) in Paris in der groͤßten Ruhe voruͤber. Von saͤmmtlichen oͤffentlichen Lustbarkeiten des gestrigen Tages ist nichts Besonderes zu melden. Es war Alles eine ge— naue Wiederholung der Dinge, wie sie in den vorhergehenden Jahren stattgefunden haben. Die Feuerwerke zeichneten sich nicht sehr aus; ein Theil mißgluͤckte, und was losbrannte, machte nicht viel Effekt. Mit noch nie gesehener Pracht aber war die Illu— mination in den Elysaͤlschen Feldern angeordnet; Guirlanden von farbigen Lampen verbanden eine großartig angelegte und illumi— nirte Säulen-Halle, deren Glanz das Auge blendete; die Arkaden an beiden Seiten des Hauptzuganges waren mit nicht weniger als 300,000 Lampen bedeckt. Das Anzuͤnden der Lampions dau— erte, obgleich uͤber 890 Menschen damit beschaͤftigt waren, länger als eine Stunde. Die Zahl der Privat-Illuminationen war sehr gering. Der „Constitutionnel“ war das einzige von den Journalen der Hauptstadt, das die Fagaden seines Hau— ses illuminirt hatte. Kurz vor 7 Uhr Abends ward unter den Fenstern des Tuilerieen-Schlosses von mehreren Musikcorps ein großes Konzert ausgefuhrt. Der Koͤnig, die Köͤ— nigin und alle in Paris anwesenden Mitglieder der Königlichen Familie, so wie die Königin Marie Christine, zeigten sich dabei auf dem Balkon, verweilten aber wegen der kuͤhlen Witterung nicht lange. Auf den von vielen Seiten ertbnenden Ruf nach der Marfeillaise ward dieselbe gespielt und vom Volke unter gro— ßem Beifall gesungen.

Der Koͤnig und die Königliche Familie werden noch heute nach dem Schlosse Eu abreisen, wo sie etwa 14 Tage verweilen werden. Man erwartet daselbst auch den König und die Koͤni— gin der Belgier, wenn der Gesundheits-Zustand des jungen Her— zogs von Brabant der Koͤnigin die Reise gestattet.

Der in Toulouse erscheinende Utilitaire enthalt in seiner neusten Nummer folgenden Artikel. „Wir nehmen keinen An— stand, zu erklaren, daß, inmitten der kritischen Umstände, in welche sich unsere Stadt durch das unvorsichtige Benehmen der Regie— rung versetzt sieht, das Verfahren des Munizipal-Rathes und des General-Conseils, der unvorzuͤglich zusammen berufen werden wird, im Voraus vorgeschrieben worden ist. Zuvoͤrderst darf er dem Koͤniglichen außerordentlichen Kommissarius nur dann seine Mit— wirkung zusichern, wenn die Unabhaͤngigkeit der Stadt erlangt, d. h. wenn sie von den Truppen, die sie ein schließemhefreit worden ist. Der Munizipal-Rath muß die feste Stuͤtze der Stadt bleiben und mit einem Prokonsul nur dann verhandeln, wenn er ohne das Zwangsmittel der bewaffneten Macht auftritt.“ Dasselbe Blatt enthaͤlt eine Proclamation des provisorischen Maire, Herrn von Arzac, worin er das Programm wegen der Juli— Feierlichkeiten veroffentlicht und mit denselben die Feier des 14. Juli, als des Jahrestages der Erstuͤrmung der Bastille, vereinigt.

Der Courrier frangais enthaͤlt ein Schreiben aus Al— gier vom 19ten d., worin es unter Anderm heißt: „Es eirkuli— ren in den Stammen unguͤnstige Geruͤchte in Bezug auf Abd el Kader. Man behauptet, daß seine Herrschaft sich ihrem Ende nahe, und daß dies durch eine aus Mekka gekommene Prophe— zeihung verkuͤndet wuͤrde; man giebt sogar die naͤheren Umstaͤnde und den Zeitpunkt des Falls des Emir an. Man sagt, daß es an dem Tage um seine Macht geschehen sey, wo die Kinder 9s— man-Bey's mit den Tuͤrken und Kuluglis nach Maskara zuruͤck— kehren wurden. Jene Soͤhne Osman's besinden sich gegenwaͤrtig in Mostaganem, wo der suͤngste, Ibrahim, Maire ist. Der aͤl⸗ teste, Mustapha, der erst 35 Jahr alt ist, hat wirklichen Einfluß im Lande, weil er eine sehr alte und angesehene Familie repraͤ— sentirt. Ich glaube nicht sehr an Prophezeihungen; aber es waͤre zu wuͤnschen, daß die obige sich allgemein unter den Stammen verbreitete. Abd el Kader leitet die Araber, indem er auf ihre Ein— bildungskraft wirkt, und es waͤre sehr gluͤcklich fuͤr uns, wenn

das Werkzeug, welches gegenwartig seine Staͤrke ausmacht, sich

gegen ihn wendete.“ .

Ueber den Verkauf der Inseln Fernando Po und Anno— bon an England aͤußert sich heute das Journal des Débats in einer Weise, die dem Englischen National-Stolz nur schmeicheln und als ein Beweis gelten kann, wie viel milder

man seit der gewissen Aussicht auf ein Tory⸗Ministerium, in

den hoheren politischen Regionen gegen England gesinnt ist. Es heißt in dem Artikel des Journal des Débats unter Ande— rem: „Wir wissen nicht, wie die Spanischen Cortes jenen Plan

aufnehmen werden, der schon hier einen Sturm von Recrimina⸗ tionen gegen den Alles an sich reißenden Geist der Englaͤnder

erregt hat. Was uns betrifft, so hat jene Aussicht auf Vergrößerung, welche England im Auge hat, keine solche Gefuͤhle bei uns erregt. England ist ehrgeizig, ünd es hat Recht; es ist dies sicherlich von allen politischen Fehlern derjenige, der einer großen Nation am besten kleidet, und vorausgesetzt, daß jener Ehrgeiz sich nicht auf unsere Kosten, auf Kosten der Gerechtigkeit und Menschlichkeit zu befriedigen sucht, glauben wir nicht, daß irgend Jemand ein Recht hat, sich daruber zu beschweren. Daß wir England im Mittel—

l .

1841.

harrlichkeit, die die ganze Welt verbreitet; sein Kolonial- und Schiffahrts⸗-System

Flotten, seine Schaͤtze, es weiß Alles fuͤr einen Zweck zu verwen⸗ den, gleichviel ob ungewiß, wenn er nur groß ist; die Leitung der

ab, der es bestaͤndig beschaͤftigt. Die Angelegenheiten im Orient, in Afghanistan, in China, die Emancipation der Sklaven in 19 seiner Kolonieen, di das Gewicht ei

1.

nes Desizit-Budgets lassen England

Zeit und Willen, beinahe ? Millionen Fr. an die abenteuerlichen Chancen der Niger-Expedition zu wenden und mit Spanien we⸗ gen Abtretung der oben erwahnten Inseln zu unterhandeln. Wir bekennen aufrichtig, daß wir in uns nicht die Kraft fuͤhlen, Uebles von einem Ehrgeize zu sagen, der mit solcher Groͤße und mit sol⸗ cher Gewandtheit zu Werke geht. Es waͤre nuͤtzlicher, glauben wir, wenn wir ein fuͤr allemal auf jenes kleinliche Begeiferungs⸗ System verzichteten, und unsere Pruͤfung und unsere Strenge ge⸗ gen uns selbst richteten. Ist es Englands Schuld, wenn wir seit jehn Jahren in Algier kein System zu versuchen und mit Beharrlichkeit durchzufuͤhren gewußt haben? Ist es Englands Schuld, wenn wir die kleine Anzahl von Kolonieen, die wir noch besitzen, zu Grunde gehen lassen; weun wir aus Martinique nichts zu machen wissen, wel⸗ ches so vortrefflich gelegen ist, um zum Entrepot fuͤr den Franzoͤ⸗— sischen Handel im Mexikanischen Meerbusen zu dienen; wenn wir keine einzige Niederlassung im ganzen Indischen Ocean haben; wenn es der Insel Bourbon an einem Hafen fehlt; wenn wir keine Dampfschiffe auf dem Rothen Meere haben; wenn wir den Wohl— stand des Senegal nicht zu entwickeln wissen? Man sieht, daß, wenn aus den Plaͤnen, welche England auf die Afrikanische Kuͤste hat, eine Folgerung, eine Moral zu ziehen ist, dieselbe nicht darin besteht, daß England eine eroberungsgierige Macht, eine Feindin des Menschengeschlechtes, sondern daß es eine umsichtige und aus— dauernde Nation ist, und daß ihre Nachbarn, statt sie zu laͤstern, in vielen Fällen weit besser thun wuͤrden, ihr Verfahren nach— zuahmen.“

Man versichert, die verwitwete Königin von Spanien habe seit kurzem die Unterhandlungen wieder angeknüpft, welche man schon zur Zeit, als Don Carlos sich in Spanien befand, eingelei tet hatte, um eine Vermählung zwischen dem Prinzen von Astu— rien, aältesten Sohn des Praͤtendenten, und der Koͤnigin Isabella 11. zu Stande zu bringen. Es heißt, der kleine Hof zu Bourges sey nicht ganz abgeneigt, auf die desfallsigen Propositionen einzugehen. Der Courrier francais enthaͤlt Folgendes: „Man mel— det, daß Sir Stratford Canning an die Stelle des Lord Pon— sonby nach Konstantinopel gehen werde. Frankreich wurde nichts dabei verlieren. Es ist abermals ein erbitterter Feind unserer

iteressen und unseres gerechten Einflusses, den man nach dem ient sendet.“

Herr Emil von Girardin hat gestern seine Reise nach Deutsch— land angetreten.

Boͤrse vom 30. Juli. Die von dem „Moniteur parisien“ mitgetheilte Nachricht von der definitiven Vertagung der Anleihe hat heute an der Boͤrse zu zahlreichen Ankaͤufen Anlaß gegeben. Es hieß, der Schatz habe Kapitalien im Ueberfluß und werde des— halb den Zinsfuß der Schatz-Bons von 4 auf 33 pCt. herabsetzen. Die Eisenbahn-Actien gingen etwas in die Höͤhe. Man sprach von neuen Unterhandlungen zwischen den Gesellschaften der beiden Versailler Bahnen, um eine Vereinigung der beiden Unternehmun— gen zu Stande zu bringen.

* Ir Or

D XV

Großbritanien und Irland.

London, 30. Juli. In der erwaͤhnten Rede, welche Sir R. Peel am Mittwoch bei einem Festmahle zu Tamworth hielt welches ihm von etwa zweihundert seiner Konstituenten gegeben wurde, berief derselbe sich zu Anfang auf die Erklärungen, welche er uͤber seine Prinzipien im Allgemeinen in der bei Gelegenheit der Wahl selbst gehaltenen Rede gegeben hatte, und fuhr dann fort:

Ich werde mir nicht herausnehmen, welche Muthmaßungen auch von Anderen in Bezug auf die Majoritaͤt, mit der die konservative Partei bei Eroͤffnung des Parlaments auftreten wird, aufgestellt wer den, Vermuthungen daruͤber kundzugeben in welcher Weise Ihre Majestaͤt es fuͤr geeignet halten moͤchte, ihre Praͤrogative auszuüden. Ich be harre bei meiner Ansicht, daß kein Ministerium in diesem Lande die Leitung der offentlichen Angelegenheiten behalten darf, wenn es das Vertrauen des Parlamentes nicht besitzt. Aber bei aller Achtung vor diesem constitutionellen Grundsatze achte ich doch die Praͤrogative der Krone nicht minder, und es darf einem einzelnen Individuum nicht zustehen, auf die Art und Weise der Ausuͤbung dieser Praͤrogative einwirken zu wollen. Man richtet fortwährend die Frage an mich, welche Vorschlaͤge ich zu machen beabsichtige, im Falle ich zur Leitung der Geschaͤfte berufen werde. Diese Frage, meine Herren, werde ich beantworten, wenn ich in jenem Falle bin. Fuͤr jetzt ist mein Rath nur der: man entlasse diejenigen, die sich jetzt im Amte befinden. Sie haben nicht das Vertrauen des Par⸗ laments, und sie haben nicht das Vertrauen des Volkes. Man ver⸗ aͤndere den Arjt, der Patient hat kein Vertrauen zu ihm. Sie ha— ben ihn bei voller Gesundheit angenommen und verlassen ihn jetzt krank; und nun verlangen sie von mir, zu wissen, was ich ihm ver= schreiben werde. Aber ich werde warten, bis man mich in gehoͤriger Weise zu Rathe zieht.“ ;

Nachdem Sir Robert Peel darauf verschiedene, von den mi⸗ nisterlellen Blattern verbreitete Gerüchte faͤr durchaus un grün⸗ det erklärt hatte, insbesondere das Gerücht von fing Absicht eine Reise näch dem Kontinent zu machen, um dem Andrangen