1841 / 219 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

mn n

sorgniß und Unruhe zu erregen, diejenigen Ausbesserungen und Erneuerungen vorzunehmen, welche der Verlauf der

Zeit oder veraͤnderte Umstaͤnde in wuͤnschenswerth gemacht haben duͤrften.“

MNachdem der Courier die letzten Nachrichten aus den Ver— einigten Staaten mit der aufregenden Erklärung eingeleitet hatte, daß Mac Leod ganz gewiß werde gehaͤngt werden, gesteht er nun selbst ein, es sey, nach den ihm zugegangenen Korrespondenzen, in New- York die Meinung verherrschend, daß diese Angelegenheit kein Mißverständniß zwischen der Amerikanischen Union und Großbritanien zur Folge haben werde. „Die Regierung der Ver⸗ einigten Staaten,“ fuͤgt das genannte Blatt hinzu, soll sicht haben, von dem Papste Erplicationen uͤber. die Verhaftung

eines Amerikaners in den Paͤpstlichen Staaten zu fordern, und

man glaubt, dieser Handel werde, sobald er in den Vereinigten .

Staaken aligemeiner bekannt sey, eine groͤßere Aufregung hervor— rufen, als die Mac Leodsche Sachz. ; ;

Die Morning Chroniele bemerkt uͤber denselben Gegen— stand: „Wir gestehen, daß wir ein anderes Resultat von der Ap— pellation Mac Leod's an den hoöchsten Gerichtshef des Staats New⸗ York erwarteten. Nicht sowohl auf unsere eigene Ansicht von der Anwendbarkeit des Gesetzes auf diesen Fall verließen wir uns hierbei, sondern auf die in folgender Stelle des Websterschen Schreibens an Herrn Fox enthaltene Versicherung: „„Die Re— glerung der Vereinigten Staaten zweifelt nicht, daß, nachdem jener Akt (die Zerstoͤrung der „Caroline“ solchergestalt als ein von den Britischen Behörden gutgeheißener und unternommener Akt aner— kannt worden, die dabei betheiligten Individuen, den Grundsaͤtzen des Staatsrechts und dem allgemeinen Gebrauch eivilisirter S taaten ge— maß, nicht persoͤnlich fuͤr ihre Theilnahme daran vor den gewbhnlichen Gerichten zur Verantwortung zu ziehen sind. Und der Praͤsident glaubt,

zu sagen, das das Amerikanische Volk, seiner Macht, öffentliche Unbil⸗ den durch oͤffentliche Mittel zu vergelten, keinesweges mißtrauend, die Bestrafung von Individuen nicht wuͤnschen kann, wenn der Akt, uͤber welchen Beschwerde gefuͤhrt wird, erklaͤrtermaßen ein Akt der Regierung selbst gewesen ist. „Dennoch, dieser Ansicht zum Trotz, die aber so sehr dem gesunden Menschenverstande wie den Grundsaͤtzen des Boͤlkerrechts und der Doktrin und Praxis der Amerikanischen Nation selbst entspricht, versucht ein Staats Gerichtshof ausfuhrlich darzuthun, daß er das Recht habe, üuͤber eine Frage zu entscheiden, die als eine staatsrechtliche anerkannt ist. Dieser Entscheidung ungeachtet glauben wir doch, daß Mac Leod keinen Prozeß zu bestehen haben wird. Der Obergerichts hof der Verei⸗ nigten Staaten wird die Sache ohne Zweifel der Jurisdiction des Lokal-Gerichtshofes entziehen und im Sinne der Versicherung des Herrn Webster erklären, daß diese Frage zwischen den Regie⸗ rungen der beiden Nationen abzumachen sey. Bis dahin wollen wir es uns aufsparen, die Grundsaͤtze des Richters Cowan zu er— brtern, der Piraten fuͤr frei erklärt, sobald sie im Stande gewe— sen, auf ein nominell neutrales, in der That aber feindliches Ge⸗ biet zu entkommen.“ Bekanntlich wurde das Dampfboot „Karo⸗ ine“, welches den Kanadischen Rebellen und ihren Amerikanischen Huͤlfsgenossen auf Navy-Island im Niagara-Strom Proviant und Munition zugefuͤhrt hatte, von einem Britischen Miliz-Trupp, unter welchem sich angeblich auch Mac Leod befunden haben Hol überfallen und in Brand gesteckt, als es bei dem Amerikanischen Fort Schlosser vor Anker lag, also, auf einem

unserer alten Institutionen

soll die Ab⸗

*

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2.

Aus Lissabon hat man Nachrichten bis zum 26. Juli er— halten, die aber nichts von Wichtigkeit bringen. Es wurde in

Portugal mit den Gerichts-Reformen fortgefahren. Das Kloster

San Camillo in der Stadt Villa de Moura war zu einem Fin— delhause eingerichtet worden. eine Feuersbrunst das Dorf Caparica ganz zerstoört; die Regierung ließ es an Unterstuͤtzung der obdachlosen und all ihrer Habe be⸗ raubten Einwohner nicht fehlen. .

Am gestrigen Getraidemarkt wurden, da das Wetter schoöͤn war, fuͤr Englischen Weizen nur mit Widerstreben hoͤhere Preise als am Montage vor acht Tagen gezahlt, indeß am Ende ging doch Alles, was am Markt war, 1 bis 2 Shilling theurer ab. Verzollter fremder Weizen wurde ebenfalls zu verhältnißmäßig höheren Preisen verkauft, nach unverzolltem aber war der Begehr

In der Nacht des 14. Juli hatte

schen Krieges werden auf 12 Millionen Pfd. St. angeschlagen, die den Finanzen der Ostindischen Compagnie eine schwere Last sind; auch stellen sich die Subskribenten zu der in den drei Praͤ⸗ sidentschaften mit 5 pCt. eroͤffneten neuen Anleihe nur langsam und mit Zögern ein.

Da ich einmal von Indischen Angelegenheiten spreche, so will ich nicht unerwaͤhnt lassen, daß uͤber die Sache des Radscha von Sattara fuͤnf Tage lang in einer Versammlung von Eigenthuͤmern der Ostindischen Compagnie mit Warme gestritten worden ist. Es scheint, daß dieser Fuͤrst von dem ehemaligen Gouverneur von Bombay, Sir James Earnac, aus Gruͤnden, welche nie recht klar geworden sind, ganz willkuͤrlich abgesetzt und auf das haͤrteste be⸗ handelt worden ist. Der Radscha ward beschuldigt, er stehe mit dem Portugiesischen Gouverneur von Goa zu dem Zwecke in ge⸗

3 eri 3 e für . * k 51 so . . z 7 nur gering, und es waren dafuͤr nicht hoͤhere Preise als am vo- heimen Verbindungen, die Britische Macht in Indien zu vernich⸗

rigen Freitag zu erhalten.

Nach dem Boͤrsen-Bericht der heutigen Times soll ein Londoner Haus neuere Nachrichten aus China erhalten haben, die in Singapore im Augenblicke des Abganges der Post eingegangen waͤren, und denen zufolge der fruͤhere GSber-Commissair Kischin, so wie der Capitain eines Britischen Kauffahrteischiffes, auf Be—

; fehl des Kaisers strangulirt seyn sollen, eine Nachricht, die, ob⸗ ; gleich nicht allgemein geglaubt, doch zu so bedeutenden tionen in Thee gefuͤhrt hat, daß der Preis desselben um 2 bis * Pence das Pfund gestiegen ist.

Spe kula⸗

Die Bank von Glasgow ist in diesen Tagen bedeutend be—

stohlen worden.

II. London, 3. Aug. Ungeachtet der wichtigen politischen Ereignisse, die neuerdings stattgefunden oder dem gegenwartigen Zustande der Ruhe bald folgen werden, geht der Zwischenakt zwi⸗ schen den Wahlen und der Zusammenkunft des Parlaments in der groͤßten Stille voruͤber. Das Publikum sieht mit Gleichguͤl—⸗ tigkelt einem Kampfe zu, wobei die Wahrscheinlichkeit des Sieges auf einer Seite gewesen ist; und der Fall des Ministeriums wird von der Nation im Ganzen mit ebenso großer Gleichguͤltigkeit aufgenommen, wie der Tod eines abgelebten und unbeliebten Ber— wandten. Auch hat die konservative Partei uͤber das Resultat, welches ihre Anstrengnngen gekroͤnt hat, weder ein lautes Geschrei erhoben, noch einen uͤbermäßigen Enthusiasmus blicken lassen. Die Fuͤhrer der siegreichen Opposition sind mehr darauf bedacht gewe— sen, den Forderungen der Zeit zu entsprechen, indem sie ihre eifri⸗ geren Anhänger im Zaume hielten und sich des Erfolges, welcher der Vernunft und Erfahrung des Volkes zuzuschreiben ist, lieber mit Maͤßigung bedienen, als durch das voruͤbergehende Aufre— gungsmittel populairer Versprechungen ihren T riumph erhöhen wollten. Die Versuche zu großen Darlegungen politischer Gesin— nungen sind daher saͤmmtlich von der besiegten Partei ausgegan⸗ gen und das Stillschweigen in den Reihen der Konservativen ist kaum unterbrochen worden. Lord FJohn Russel's Adresse an die Waͤhler von London ist von den Whigs mit unbegraͤnztem Bei fall aufgenommen worden, und sie macht ihm Ehre, wenn man seinem Versprechen Glauben schenken darf, daß er der Regierung seiner Nachfolger keine laͤstige Opposition entgegensetzen werde Dasselbe Versprechen gab auch Herr Thiers dem Herrn Guizot bei der Bildung des Kabinets vom 29. Oktober, und wo es Par— tei-Politik betrifft, setze ich nicht mehr Vertrauen in die Versiche⸗

. j Di sto IIchos o 97Inerike or für i 253 Wassergebiet an der Kuͤste, welches die Amerikaner fuͤr Amerika-⸗ rungen Lord John Russell's, als in die des Herrn Thiers. Sir

nisches und folglich fuͤr neutrales Gebiet erklären, die Englaͤnder aber, selbst in dem Fall, daß dies Wassergebiet als Amerikanisches angesehen wuͤrde, doch in diesem Fall nicht als neutral betrachtet wissen wollen, weil die Amerikanischen Behoͤrden zu jener Zeit über jenes Gebiet und namentlich uͤber den Ort Schlosser, keine Gewalt ausgeübt, da sie nicht hatten verhindern koͤnnen, daß die Amerikanischen Vagabunden sich dort sammelten und von da aus Waffen aus Amerikanischen Zeughaͤusern nach Navy-Island hin—

dung

Leodschen

rika werde her

bereits durch das Organ

Hypothese anerkannt, als werde das Amerikanische V Maäac-Leod wegen einer Handlung bestrafen wollen, deren ganze Perantwortlichkeit die Behbrden, die ihm den Befehl dazu gege— ben, auf sich genommen haͤtten; offenbar bloß von diesen Behoͤr⸗ den und nicht von Herrn Mac Leod wurde der Staat New-York eine Genugthuung fordern muͤssen, wenn hier eine solche uͤberhaupt verlangt werden könne; der Staat New-NYork aber werde nicht S66ne die Autorisation und den Beistand der Unions-Central-Ge— walt Krieg gegen England fuuͤhren konnen; und absurd waͤre es, wollte man annehmen, daß es einer gewissen Partei der Amerika—⸗ nischen Bevblkerung gelingen koͤnnte, die ganze Union einem frem⸗ den Staate gegenuͤber zu kompromittiren. Ueber jede vöͤlkexrrecht⸗ liche Frage müsse es offenbar einen Rekurs an die Unions⸗Regie⸗ rung geben. Diese Regierung, welche in der That fur die Hand— lungen der Staaten dem Auslande gegenuͤber verantwortlich sey, koͤnne jene Handlungen der Lokal-Behöͤrden verhindern, wenn sie eine National-Provöcation seyen. Der Unions⸗-Regierung komme es zu, uͤber diefen Punkt Richter zu seyn, und es wäre wider— sinnig, in solchen Fallen ihr Interventions-Recht zu leugnen.

Eine große Anzahl Einwohner von Quebek, meistens Franzb— sischen Ursprungs, haben eine Bittschrift an die Königin aufge— setzt, worin sie um eine völlige und gaͤnzliche Amnestie fuͤr alle bei den Unruhen von 1837 und 1838 betheiligten Individuen ersuchen.

Ueber die neue Expedition, welche unter Sir G. Bremer von Ostindien nach China abgegangen ist, bemerkt der Globe: „Man glaubt, daß diese zahlreichen Berstärkungen aus Indien gegen Anfang Julis in Canton angelangt seyn werden; doch konnte ihre Ankunft hier, da der Südwest⸗-Monsun eingetreten war, der das Segeln durch das Chinesische Meer sehr er— schwert, wohl bis zu Ende des Monats sich verzögern. Die spaͤte Jahreszeit wird vielleicht dieser Expedition in die— sem Jahre nicht mehr gestatten den Peihs, hinaußßufahren. Indeß werden die Commandeure nicht mäßig bleiben, wenn der Raiser bei seinem unsinnigen Widerstande beharren und dadurch zu entscheidenden Feindseligkeiten noͤthigen sollte. Unsere Truppen könnten Tschusan wieder in Besitz nehmen und die Dampfschiffe dazu verwendet werden, die noͤrdlichen Hafen zu untersuchen und so die Wirksamkeit den Anfang des Fruͤhjahrs 1842 zu beginnen— pen Operationen vorbereiten.

Die Besetzung Herat's durch Britische Truppen, die nach Ostindischen Berichten ven dem dortigen Schach oder vielmehr von dem ihr beherrschenden Premier Minister gestattet worden seyn soll, wird vom Globe fuͤr eine Maßregel erklart, welche die Ruhe in dem Lande zwischen Kabul und Kandahar sichern, auch zur Pacifizirung von Sind sehr viel beitragen, und Intriguen an die Englisch⸗Ostindische Herrschaft daselbst verhindern und England zugleich in den Stand setzen wuͤrde, Persiens Bewegun⸗ gen scharf zu bewachen.

Robert Peel glaubte auf jene Adresse bei einem Diner antwor ten zu muͤssen, das er den Tory-Waͤhlern von Tamworth gab; er sagte indeß nichts weiter, als daß er entschlossen sey, jenes vorsichtige Verfahren zu beobachten, welches soroohl seiner Stel lung als seinem Charakter angemessen sey.

Die so eben angekommene Indische Post bringt keine wich— tigen Nachrichten aus China. Die Operationen der Britischen Streitkräfte scheinen in der That nach der Wegnahme der Bocca Tigris gaͤnzlich suspendirt zu seyn, in der Hoffnung, daß der Waffenstillstand den Hong⸗Kaufleuten gestatten wurde, eine Quan— titaͤt Thee heimlich nach Europa zu senden. Ich glaube, daß die neuliche Entfaltung der Britischen Macht auf dem Kanton-Flusse auf einige der vornehmsten Chinesischen Staatsmaͤnner einen gro— ßen Eindruck gemacht hat, aber dies ist durchaus nicht mit dem Kaiser der Fall gewesen. Sein Glaube an seine eigene himmlische Armee scheint noch ganz unerschuͤttert zu seyn, obgleich er in sei— nen letzten Edikten zugiebt, daß die Kaiserlichen Offiziere der suͤd— lichen Provinzen vollig unvorbereitet waren, um seinem Einfall zu widerstehen. Aher er schließt damit, daß sehnelle Maßregeln ergriffen werden muͤssen, um die Englaͤnder gaͤnzlich auszurotten und daß „die eine oder die andere Macht fallen muß.“ Hiernach wird schon zugegeben, daß es fuͤr die Chinesen ein Kampf auf Leben und Tod, waͤhrend er fuͤr England nicht einmal bedeutend genug ist, um das lebhafte Interesse ihrer Staatsmaͤnner in Anspruch zu nehmen.

; Sir Gordon Bremer ist mit Verstaͤrkungen nach Kalkutta zuruͤckgekehrt. Sir Henry Pottinger ist bereits lange unterweges, um den Eapitain Elliot zu ersetzen, dessen Benehmen sowohl in England als in Indien allgemein getadelt wird. Die Militair macht in Ching wird bis auf 5066 Bajonette vermehrt werden: das naͤchste Unternehmen wird wahrscheinlich die Besitznahme einer der maritimen Provinzen, so wie eine Expedition den Peiho hin— auf bis Peking seyn. Man meint jedoch, daß die Jahreszeit be— reits zu weit vorgeruͤckt sey, um in diesem Jahre noch etwas un— ternehmen zu koͤnnen.

Die Folgen, welche, wie laͤngst vorauszusehen war, der un— ruhige Zustand des Pendschab nach sich ziehen mußte, sind nun zum Theil eingetroffen. Die Armee ist seit dem Tode des Rund⸗ schid Sing und seines ungluͤcklichen Sohnes in einen Zustand schmachvoller Anarchie verfallen, über welche der gegenwartige Herr oder Regent des Landes nichts vermag. Eine Bande Ma⸗ raudeurs, unter den Befehlen eines Franzoͤsischen Ofsiziers, welcher dem Schicksal seiner Kameraden, die von ihren eigenen Truppen ermordet wurden, entgangen zu seyn scheint, griff ein Englisches Corps an, welchem 125 Weiber aus dem Harem des Schah Sudscha zur Be— deckung diente. Das Corps war 100 Mann stark; und nahm eine vortreffliche Stellung am Fluß Alttock ein, welche es drei Tage zu behaupten wußte, bis es Verstaͤrkung erhielt. Dieser Vorfall kann dazu beitragen, den Marsch der wohlausgeruͤsteten Armee von 254009 Mann, welche jetzt zwischen Feruspur und Multan zusammengezogen worden ist, durch das Sudledsch zu beschleunigen; denn der Unruhige Zustand des Gebietes von Sikh ist jetzt noch das einzige Hinderniß der Herstellung des allgemeinen Friedens in Central-Asien. Dost Mahommed, der ehemalige Herr der Sin⸗ ders von Candahar und Gegner von Schah Sudscha, ist in Kal= kutta wohl aufgenommen worden und wird eine Pension von zwei Lack Rupien erhalten ). Die Gesammtkosten des Afghani⸗ o go e e . drückt im , 66 6. , . odel er wa de dn ni chn mn n 234 e nl 9 6 oꝰ fund Siering. Fr. gerechnet, giebt dies eine mme 2, f

ten; und man gab vor, er hoffe die Macht der Mahrattas mit Huͤife von 30, 6) Mann Portugiesischer Truppen wieder herzu— stellen. Auf diese laͤcherlichen Beschuldigungen hin wurde Se Hoheit als Gefangener nach Benares gebracht. Es ist zu bekla⸗ gen, daß dergleichen unverantwortliche Dinge von Britischen Beamten veruͤbt werden können; und man muß es wenigstens fuͤr ein Gluͤck halten, daß ein Britisches Volk existirt, welches sie wieder gut machen kann. Viele der einflußreichsten Direktoren der Ostindischen Compagnie geben die feierlichste Versicherung, daß sie den Radscha fuͤr unschuldig halten, und da Sir James Car nac jetzt im Begriff ist, nach England zuruͤckzukehren, so kann nichts eine vollständige parlamentarische Untersuchung der ganzen Sache verhindern. ; ;

Eines der merkwuͤrdigsten Resultate der Verbindungen mit telst der Dampfschifffahrt, ist in unseren Tagen das große Inter esse, welches das Britische Publikum an den Angelegenheiten und dem Wohle Indiens nimmt. Dieser praͤchtige Theil unserer Be sitzungen ist unseren Augen nicht mehr durch die eifersuüͤchtige Po— litik seiner kaufmännischen Herren entruͤckt, nicht mehr von uns durch eine endlose Reise zur See getrennt. In fuͤnf Wochen hat man in London Nachrichten aus Bombay, und der zunehmende Verkehr Englands mit dieser ungeheuren Bevölkerung, welche es so lange regiert und noch so wenig gekannt hat, gewinnt Kraft durch die Eröffnung neuer kommerzieller Communicationswege und durch die Befestigung der allgemeinen politischen Interessen des Britischen Reiches.

Z London, 3. Aug. Daß die letzte Indische Post aber mals keine Nachrichten von China mitgebracht hat, als hoöͤchstens die Paar wuthschnaubenden Auszuͤge aus den Kaiserlichen Re skripten, ist verdaͤchtig. Selbst wenn wahrend der langen Abwe— senheit des Commodore Bremer zu Kalkutta alle unsere Streit⸗ kraͤfte muͤßig gelegen haben, so haͤtte der Interims-⸗Besehlshaber, sollte man meinen, dem Statthalter von Indien auch von dieser Unthaͤtigkeit Nachricht geben muͤssen. Es kann wohl Niemand zweifeln, daß England mit seinen unerschoͤpflichen Huͤlfsmitteln und im Frieden mit der ubrigen Welt wohl im Stande seyn werde, am Ende auch dem Mittelreich Bedingungen vorzuschrei ben. Aber man fuͤrchtet, daß, wenn auch die Verslaͤrkungen, welche neulich von Indien abgegangen sind, dazu hinreichen soll ten, solche wahrscheinlich zu spät anlangen wuͤrden, um diesen Sommer noch in den Pei-ho einzudringen, oder gar gegen Peking selbst zu operiren, welches unerlaͤßlich scheint. So durfte es, bei dem besten Erfolge anderthalb Jahre dauern, ehe die Wiederer oͤffnung des Handels uns mit neuen Zuführen von Thee versorgt, wovon kaum mehr fuͤr ein Jahr Vorrath in England ist; ang nommen auch, wir ersetzen dieses kostbare Beduͤrfniß eine Zeit lang durch Kaffee oder dergleichen, woher soll der Schatz die drei Millionen nehmen, die ihm jene Blaͤtter jaͤhrlich an Zoll abwerfen? Das Schlimmste an der Sache aber ist, daß die Indischen Voͤl— ker so lange das Schauspiel eines gluͤcklichen Widerstandes gegen unsere sonst von ihnen für unuͤbermwindlich gehaltene Macht dor Augen haben und sich hierdurch in der hohen Meinung, die sie

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den Ching hegen gestat fuͤhlen, Die nur halb gedemuthigten Birmanen und die noch nicht uͤberwundenen tapferen Gurkas, welche Letzteren, besonders seit einiger Zeit, viel Unruhe blicken lassen, duͤrften sich hierdurch leicht versucht fuͤhlen, aufs neue den Kampf der Unabhaͤngigkeit zu wagen. Graͤnzen sie ja doch an die Ehinesen, und wer weiß, welche Mittel der Hof zu Peking in Bewegung fetzt, um sie gegen uns aufzuregen. Ein solcher Aus bruch wäre natuͤrlich um so unbequemer in diesem Augenblick, wo Afghanistan einen so großen Theil unserer Indischen Streit kräfte in Anspruch nimmt, und die Gaͤhrungen in Pendschab uns ĩ ein bedeutendes Heer an den Graͤnzen jenes Landes zu

mit der täglichen Moͤglichkeit, zur Besetzung desselben ge

zu werden. Denn dies ist eben der Fluch, welcher eine erobernde Macht, besonders Völkern von geringerer und fremdar tiger Kultur gegenuber, verfolgt, daß sie, gern oder ungern, im mer weiter um sich greifen muß, bis die bloße Lasi ihrer Erwer bungen sie zu Boden reißt.

Nur eine schnelle und schlagende D emuͤthigung Chinas ver mag es, noch zu verhindern, daß wir in einen allgemeinen furcht— baren Kampf mit all unsern Indischen Gränzlaͤndern verwickelt werden. Wenn auch unsere Blätter den Gegenstand fast nie be sprochen, so beweist dieß keinesweges, daß man das Mißliche un— serer dortigen Verhaͤltnisse nicht erkannt hat; da man aber ein sieht, daß durch eine naͤhere Beleuchtung die Krise nur beschleu— nigt werden konnte, so ist man so patriotisch und schweigt, um so mehr, da beide große politische Parteien fuͤrchlen, auch Indien in den Strudel der Partei-Kämpfe hineinzuziehen, was in der neue ren Zeit wenigstens gluͤcklich unterblieben ist und nur verderblich wirken koͤnnte. Das neue Ministerium wird allerdings einen anderen General-Gouverneur hinschicken, besonders da Lord Auk land schon laͤngst seine Zuruͤckberusung gewuͤnscht hat; aber da das dor

tige Regierungs-System immer vorzuͤglich von den Direktoren der Ost indischen Compagnie geleitet wird, deren Zusammensetzung durchaus von dem Kabinette unabhaͤngig isi, so wird dies ke inen merklichen Unter— schied darin hervorbringen.

Ueber unseren Zwist mit den Vereinigten Staaten beob— achten unsere Blaͤtter in diesem kritischen Augenblick eben— salls ein kluges Schweigen, ausgenommen der „Morning He— rald“, welches Blatt, seitdem es ihm gelungen, einige Staats— Schriften uͤber die Levantischen Angelegenheiten sruͤher mit— theilen zu können, als andere, über auswaͤrtige Angélegenhei⸗ ten immer das große Wort fuͤhrt, wenn auch nicht allezeit ein kluges, und die hierin auch etwas zu vorlaute Morning Post.“ Das Englische Volk sieht ein, daß der souveraine Pöbel dort nun einmal zu viel Macht hat, und da es ihm gar nicht darum zu thun ist, sich ohne Noth in einen Krieg zu stuͤrzen, so sieht es gern, daß man von hier aus nicht Oel auf die Flamme gieße und nicht Leidenschaften anrege, deren Ausbruch es den dortigen Staats⸗ männern, welche gern das Rechte thun und den Frieden zwischen beiden Nationen erhalten möchten, unmoglich machen wurde, den Gefangenen der Volkswuth zu entreißen.

Um inzwischen ihre Leser nicht ohne Aufregung zu lassen, han⸗

e e Jour ; n 26 2 Yen fem bestehen R bald über dessen mut * liche Politik. Der Herald welcher so kuͤhn . ein 2 . sßiges Programm mitzutheilen, schloß den talentvol len n, hurst von der Kanzlerschaft aus, theilte ihm aber dag gen en . sandtschasts⸗ Posten in Paris zu. Hiermit schienen . 933 alle Tory⸗Journale zufrieden; seitdem aber hat der edle . bei der „Times“ wenigstens wieder Gnade nn, . dieses Blatt hat ihn bereits aus der beabsichtigten Ver han

Mürsckaerufen. Zu den Maßregeln einer konservativen nung zurückg . , Polttik, welche ehen dieses X latt Sir Robe 66 schreibt, gehört zuvbrderst die Ab schaffung des een , ne Systems, obgleich Peel selbst, Wellington und die ü rigen e n reichen Tories sich feierlich zu dessen Aufrechthall ung weit ns . haben; ferner die Reform des Wahlen Regi. r nnd ü n dem Irland nach dem bekannten Stanleyschen Pin, unvermeidliche heutigen Blatt der „Times“ die is ann i, was gewiß sehr Verstärkung des Heeres in jenem ar ei, ,. zunehmenden Be⸗ billig, Maßregeln zur Unterdrückung a, wien die Times“ zu stechlings⸗Systems bei den 263hlengend ist, als bei den Whigs, so giebt, bei den Tories chen ) hen ff lieder im Unterhause finden daß man vielleicht nicht zehn? taten Waͤhlern dahln gesandt durfte, welche gan iich Wh Chung der Kirche und Ueberlassung worden, waͤrenz 9 9. geistlichen Rechten zaͤhlen mag an . gin, ,, ch die ungebundene Wahl der nach den Kolo—

2 opIlbe M 7 n, sendenden neuen Bischoͤfe. V . nie en, z. g., Jsurnalisten erwarten von dem Ministerium, von che , tanley nothwendig ein Haupt-⸗Mitglied seyn muß, k des durch eben diesen Lord in Irland so beharrlich * ,. gemeinen Schul-Systems, die Wiedereinsetzung ain gel n h u durch ihn eingezogenen zehn protestantischen Bis⸗ 6 n . jenem Lande und zugleich die Einziehung der Shot Br n die seit der Union der Staat, jährlich dem katholischen Seminar zu Maynooth Whlt, welches ubrigens so . seyn soll daß man so eben seine & ommer-Ferien von einem Monate auf zwei ausgedehnt hat; Einige wenige erwarten sogar nichts Ge ringeres, als die Widerrusung des Emancipatisns-Gesckes und somit Ausschließung aller Katholiken vom Parlamente und, von jedem Antheil an der Landes⸗Verwaltung. Sollte O'Connell sich der parlamentarischen Formen bedienen, wollen, um solche zur Un— terdruͤckung seiner Glaubensgenossen führenden Maßregeln zu er schweren, so soll das Haus, meinen diese Wenigen, mittelst seiner Mehrheit ene Formen abschaffen und somit allen Widerstand nie derschlagen. Das Peel'sche Ministerium durfte hiernach mehr zu thun haben, dnung zu halten. Die Klagen uͤber Bestechung und andere rechtswidrige

ten Wahlen werden in der nachsten Session zahlreicher

alisten hald 6 das Persongl. auß ngchem

15 2835 1 Gegner in

um seine Freunde, als um seine

X 7 1 NMeittel

bei den letz seyn, als je. Niederlande.

Aus dem Hang, 2. Aug. Das Resultat der Wah⸗ len fuͤr die Generalstaaten der Niederlande ist vollstandig bekannt; Alles ist beendigt. Die Mehrheit ist auf Seiten der Konstitutio nellen. Sieben Mitglieder sind wiedergewählt worzen, und man bemerkt unter ihnen Männer von Verdienst. Fuͤnf Mitglieder sind durch Andere ersetzt worden; sie waren Anhaͤnger des alten, heutzutage ganzlich gestuͤrzten Systems. . Die Provinzial-Staaten von Limburg sind noch nicht konsti tuirt; die Verwaltung dieses Herzogthums ist noch nicht vollstan dig geordnet, doch soll dies bis zum naͤchsten 1. Oktober geschehen. Die Notabeln dieses Herzogthums bedauern es jeden Tag, daß sie im Jahre 1839 keine Deputation an den Koͤnig der Niederlande geschickt haben, um eine gleiche Verwaltung wie Luxemburg nach zu suchen. Es ist dies ein Versehen der Limburger, die in dem k . an die 2Absicht hatte, sie mit den Nie— Augenblick schliefen, als man die derlanden zu vereinigen; sie blie zu thun oder ein Wort zu sprechen. 1 sie die Lasten Hollands muͤssen tragen helfen. ist eine vollbrachte Thatsache. Die Finanzen des Landes falt und der S parsamkeit des Ministers, Er wird keine neue Anleihe kontrahiren, shn nicht die absolute Nothwendigkeit dazu zwingt; en . den Augenblick nicht einmal von der ihm gegebenen Vollmacht brauch machen. Er wird den April 1842 abwarten und rage entscheiden, ob die Anleihe noch länger aufgeschoben wer Wenn die bevorstehende Vorlegung des Budgets

kann. daß die Anleihe nicht nothwendig ist, so wird dies vortheil

ben unthaͤtig, ohne einen chritt Nun beklagen sie sich, daß Ihre Vereinigung verbessern sich, Dank der Serg der diesen ehrenvollen

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dann die

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haft auf die Fonds wirken.

Die finanziellen Verwickelungen mit beendigt und es laͤßt sich auch noch nicht Frage, um die es sich bei uns handelt, ist, ob sahrlichen Betrag der Schuld erhalten werde,

Belgien sind noch nicht das absehen. Die das Land bald den der Belgien auser legt worden ist, und den es durch Unterzeichnung des Friedens Traktes uͤbernommen hat. Belgien scheint bis zur Erledigung dieser Differenzen die regelmäßige Zahlung von fuͤnf Millionen

Gulden zurückhalten zu wollen, ünd diese Verzoͤgerung uͤbt einen 3 Berl ande aus Niederlande als.

nachtheillgen Einfluß auf den db entlich en Schatz der Ni den flußerdem passirt nichts Neues in unserem Lande. Der Kö— Reich vollendet. Ec wurde sich mit jedem R

nig hat seine Reise durch das ganze fiberall mit Enthusiasmus empfangen, er macht Tage beliebter; er durchreist seine Provinzen, wie ein e seiner Unterthanen, wie ein Freund seines Volks; er begnadigt die wegen politischen Vergehen Verurtheilten und erweist allen Glaubens-Bekenntnissen ohne Unterschied Gunstbezeigungen Er die Guten und sucht die Anderen durch unermuͤdliche Wie viel Grund, um geliebt zr werden!

aten

belohnt Guͤte zu bessern. Deutsche Bundesstaaten.

München, 2. Aug. galvanoplastische Arbeiten des werrn stellt und uns damit der außerordentliche fuͤr die Kunst des Erzgusses deutlich vor Augen gelegt,

Inspektor Stiglmaier ausge

Umstaͤndlichkeit und Kosispieligkeit des gewohnlichen Verfahrens kennt, wird einem neuen seinen Beifall nicht versagen (önnen, e von Zeit und Mitteln

auf dem mit viel geringerem Auswand

aller Art nicht nur etwa das gleiche, sondern ein viel guͤnstige⸗ Die ausgestellten Reliefs, die zeigen eine Voll⸗ endung, bei der keine Ciselirung einzutreten braucht. Der Mei⸗ ster überzeugt uns durch die ausgestellten Gegenstände, daß in gleicher Vollkommenheit Erzguͤsse hergestellt werden, in denen die ursprüngliche Form aus Gyps oder anderem Stoff als Kern ein— geschlossen ist und wobei er die zarten Gebilde von wirklichen Blu⸗ men und Laub und die feinsten Insekten-Gliede rungen wie durch Zauber in Metall verwandelt hat, als auch selche, die er in der hohlen Form gießt, wobei es nicht den mindesten Unterschied des Gelingens macht, ob das Relief flach oder ganz erhaben ist.

res Ergebniß gewonnen wird.

zum Theil von betraͤchtlichen Dimensionen sind,

(A. 3.) Auf dem Kunstverein sind

he Vortheil dieser Er sindung Wer die

Werk, Peg Stig thai, a n er muten . h ses c, erf left st von Schönnthalen.

2 8574 j r Stuttgart, 4. Aug. Sz. Meqestäts König sn Pen ßen haͤben dem Erbauer des. Königlichen Theaters in Cannstatt, Architekten Ludwig Zanth in Stuttgart, für die Uebersendung der, das Innere und Aeußere des Theaters darstellenden, Zeich nungen neben einem huldvollen Schreiben eine kosibare Tabatirre zustellen lassen.

Ems, 3. Aug. Se. Majestät der König von Hannover ist heute zum Gebrauche unserer Bäder hier angekommen.

SISraukfurt a4. M., 5. Aug. Se, Ercellenz der Koͤnigl. Preußische Wirkliche Geheimerath und Bundestags-Gesandter, Freiherr von Buͤlow, ist geslern hier eingetroffen. Oesterreich. X Kirchberg, 30. Juli. Vorgestern ritt der Herzog ven

Bordeaux von hier nach Schrems, und zwar hatte Se. K. H. ein junges Pferd bestiegen, was erst kuͤrzlich gekauft worden war. Stiere, die scheu geworden waren, erschreckten das Pferd, das

nicht weiter vorwärts wollte. Der Prinz spornte das Thier an; dieses bäumte sich jedoch, strzte und fiel mit seiner ganzen Schwere auf den Herzog, dem dadurch am Gelenk das Schen⸗ keibein gebrochen wurde. Se. K. H. blieb eine Stunde lang auf der Straße liegen, wahrend man bemüht war, Huͤlfe herbeizu— holen. Nachdem man fünf Stunden unter großen Muͤhseligkeiten auf dem Wege zugebracht, kam der Prinz Abends um neun Uhr auf einem Wagen im Schlosse an. Pr. Battman, der aus Wien angekommen und dem Kranken den Streck-Apparat angelegt, giebt die Versicherung, daß die Herstellung vollstaͤndig stattfinden werde

Spanien.

. Madrid, 27. Juli. Der „Castellano“ und sonst wohl unterrichtetes Blatt, enthielt solgenden Artikel:

„Es scheint, daß Ihre Majestaͤt die Königin Marie Chri

stine eine Protestation gegen die Beschluͤsse der Cortes in Bezug auf die Vormundschaft ihrer erlauchten Töchter abgefaßt hat. Man behauptet, dlese Protestation ware vorgestern dem Regen ten des Reichs durch den Vertreter Frankreichs uͤbergeben wor— den. Auch sagt man, es waͤre ein Dokument des Königs Lud wig Philipp vorhanden, welcher in dieser Angelegenheit Partei nahme, und die Beschluͤsse der Cortes als einen Eingriff in das semeinschaftliche Recht der Köͤnige betrachte.“ Der „Correo Nacional“ von heute wiederholt diesen Artikel, und fuͤgt hinzu: „Auch sagt man, daß an dem selben Tage, an welchem diese Mittheilung eingegangen waͤre, die Minister ein Con seil gehalten, und diesem, dem Vernehmen nach, der Englische Ge⸗ sandte Herr Aston, und der General Linage beigewohnt hatten.“

Da der Artikel des „Castell ano“ vermuthlich in die Franzoͤsi⸗ schen Blaͤtter uͤbergehen wird, so halte ich nicht fur aͤberfluͤssig, den Inhalt desselben, so weit ich es fuͤr jetzt vermag, zu be richtigen. .

Der Franzoͤsische Geschaͤftstraͤger hat von seiner Regierung keinerlei auf die Vormundschafts-Angelegenheit Bezug habende Mittheilung erhalten. Dagegen verlautet, daß am 24Isten dieses allerdings an die diesseitige Regierung eine von Seiten Ihrer Majestät der Köͤnigin Marie Christine gegen den Beschluß der

Lortes, durch welchen ihr die Vormundschäft entzogen und dem Herrn Arguälles uͤbertragen wird, gerichtete Protestation, einge⸗ gangen isf. Ob diese an den Herzog de la Victoria, an den Mi—⸗ nister-Praͤsidenten, oder an die Spaͤnische Nation gerichtet war, vermag ich nicht mit Bestimmtheit zu ermitteln, indem die Re gierung hieruͤber, so wie uber den Inhalt der Protestation selbst, bis jetzt das strengste Stillschweigen beobachtet. Man vermuthet, daß die Minister sich damit beschaftigen, eine Gegen⸗ Erklärung ab⸗ zufassen, und beabsichtigen, diese mit jenen zugleich zu verdͤsfent zichen. Mit demselben Courier, so sagt man, erhielt der Regent mweigenhaͤndiges, in strengen Ausdrücken abgefaßtes Schreiben er Königin Marie Christine, welches die Aufschrift hatte: n Don Baldomero Espartero, Herzog de la Victoria und von Mo— (ohne Beifuͤgung des Regenkentitels), und zur Erwiederung Seiten des Herzogs an die Koͤnigin Chrisiine ge— freiwillig der Vormundschaft zu entsagen,

ein unparteiisches

gestern Abend

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ella“ eine von Aufforderung, diente. ö Daß die verwittwete Koͤnigin im Angesicht von Europa thue, was sie dem Andenken ihres verstorbenen Gemahls, ihren Kin⸗ dern und sich selbst schuldig ist, durfte wohl nicht zu verwundern seyn. Daß aber der Konig der Franzosen es fur angemessen ge⸗ funden haben sollte, grade jetzt einen Schritt zu thun, der die, Ei— genliebe der hier herrschenden Partei auf das tiefste verletzen mützte, erscheint mir solange als zweifelhaft, bis erwiesene Thatsachen vorliegen. Daß ein Ministerium, welches die Unabhängigkeit des Landes als seinen Wahlspruch aufgestellt hat, den Gesandten einer fremden Macht in seine berathschlagende Versammlungen zuziehen sollte, scheint endlich eine von jnuͤgten ersundene Satire zu seyn. Gewiß ist, daß Herr Aston am Tage nach dem Ein treffen der erwähnten Protestation einen Courier nach London ab— fertigte. . ö. Vorgestern hielten beide Kammern eine gemeinschaftliche Sitzung, in welcher Herr Arguälles als Vormund beeidigt wurde. Der Minister Praͤsident hatte zuvor allen Mitgliedern des diplo— matischen Corps angezeigt, daß diese Feierlichkeit stattfinden wurde. Es erschienen jedoch nur einige zur Englischen Gesandtschaft ge hoͤrende Personen und der Nord-⸗Amerikanische Geschaͤftstrager. Herr Argunlles ist nun gesonnen, eine Wohnung im Koͤniglichen Palast zu beziehen, um uͤber die Personen und Güter der seiner Obhut anvertrauten Waisen mit der größten Sorgsalt wachen u foͤnnen. Zu diesem Behufe werden die Königlichen Gemaͤcher so eingerichtet, daß niemand imn dieselben aus- oder eingehen kann,

ohne von dem Vormund oder dessen Stellvertreter wahrgenom—

men zu werden. blick ihr Werk einzustellen, und ganzen Tag beschaͤstigt.

Vor einigen Tagen ließ der einer großen Kaserne sich versammeln, Adjutanten begleitet, zu ihnen, Worte an sie, und ließ jedem münze) verabreichen, Einwohner, in großer Uniform, tanten, und mit einer Bedeckung von dem Thore, verweilte eine Manzanares, durchritt dann seine Wohnung.

Abends. Buens eine Interpellation an

Soldaten einige Cuartos (Kupfer

Heute richtete im Kongresse der Deputirte Muno

Ehristine und des Königs Ludwig Philipp Bezug haben.

Die Arbeiter sind angewiesen, keinen Augen⸗ waren selbst am Sonntage den

Regent die hiesigen Truppen in verfuͤgte sich, von einigen richtete als „alter Kamerad“ einige

Vorgestern ritt er, zum Erstaunen aller begleitet von seinen sechs Adju⸗ 560 Mann Kavallerie, aus halbe Stunde lang an den Ufern des den Prado, und begab sich wieder in

das Ministerium in Betreff de

; Wahn, die auf die Protestation der Königin befallen, wovon die zen angegebenen Geruͤchte, die auf die Protestation der Königin efallen. wor . oben angege Der mitäts⸗-Behbrde bereits todt waren,

Mini ter. Pra sid eng er birtzz 1 g ar ge n s n , , ,, , 7. . i cht, a. ö König der . ang. dine 9 Alt . Vormundschafts⸗ Angelegenhelt an die &pantlfche Meg ung Jerich tet habe, sey durchaus unwahr. Damit begnügte sich der Kongreß.

Dle Iffizier-Corps aller Regimenter richten Adreffen an das in Barcelona befindliche zweite ( arde⸗Regiment, um ihr Einver⸗ ständniß mit den von diesem bffentlich ausgedruckten Gesinnungen auszusprechen. Der durchgeprfͤgelte Redakteur des „Frai Ge⸗ rundio“ hat seinen Gegner beim Gerichte verklagt, das aber ge⸗ gen diesen, da er Deputirter ist, nicht einschreiten kann.

Türkei. .

Die neueste nach Berlin gekommene Nummer der Tuͤrkischen Zeitung Takwimi Wakaji vom 23. Dschemasi 1 (18. Juli) berichtet zunaͤchst, daß der Großherrliche Hattischerif, welcher dem Pascha von Aegypten die Erblichkeit seiner Würde zusichert, durch den Mußteschar Said Muhib Efendi nach Alexandrien gebracht worden fey daß Mehmed Ali dieses Dokument nebst dem Ni⸗ schan der Wesir-Würdeé und dem mit Diamanten besetzten Feß aus den Händen des erwahnten Wuͤrdenträgers huldigend empfan⸗ ben habe, daß er den Orden umgehaͤngt, mit dem Feß sein Haupt gedeckt und sofort den Ferman im Beiseyn aller Ulema's, Emire f. s. w. vorlefen lassen. Zum Schlusse wurde ein Gebet fuͤr das Leben und die Herrlichkeit des Sultans gesprochen, dem ein all gemeiner Kanonendonner und ein Abbrennen von Feuerwerken solgten. Da nun der Mußteschar solchergestalt seines Auftrags sich erledigt hatte und nichts mehr zu thun blieb, was seine fer⸗ nere Anwesenheit „in Alexandrien noöͤthig gemacht haͤtte, so be⸗ stieg er mit dem Danksagungsschreiben des Pascha's, worin dieser verfichert, daß er hinfuͤhro im Interesse des Sultans sein Leben „zu opfern bereit sei“' ein Dampfschiff und ist bereits mit sei⸗ nen Begleitern in der Quarantaine-Anstalt vor Konstantinopel angelangt.

Dieselbe Tuͤrkische Zeitung enthaͤlt folgenden den Auf stand in Bulgarien betreffenden Artikel: „Die Urheber der in Nisch Nissa) und den umliegenden Distrikten ausgebrochenen Empb⸗ rung waren zwar, wie bereits mehrmals in diesen Blattern ge⸗ meldet, eine Anzahl charakter- und sittenloser Raja's gewesen; aber bei Gelegenheit der Dampfung und Beschwichtigung des Aufruhrs hatten Soldaten von schlech ter und. roher Sinnesart gegen den Willen Sr. Hoheit geplündert, Dörfer in Asche gelegt und andere sträfliche Exzesse begangen. Der gewesene Ferik Ssabri Pascha war unfaͤhig gewesen, diese Leute zu zuͤgeln und ihrem frevelhaften Beginnen Einhalt zu thun. Damit nun die friedlichen Raja's beruhigt und versohnt wurden und mit Ruͤckstellung der geraubten Habe und Losgebung der Gefangenen Ruhe und Wohlstand in jenen Distrikten wieder einkehren, hat Se. Hoheit den Bevollmachtigten in. Deissa Gnadengeschenke zur Vertheilung unter die unschuldigen Raja's, welche in das Unheil, so die Empbrer getraff n, mit verwickelt worden, zu übermachen geruht und dadurch Anspruͤche auf Die brünstigsten Segenswuͤnsche der Unglücklichen sich erworben. In— dessen sind von Jakub Pascha und Teff ik Bei offizielle Schreiben eingegangen, worin sie uber die von ihnen getrossenen Maßregeln Belicht erstatten. Die waͤhrend des unseligen Kampfes ergriffenen und in Haft gebrachten Individuen, welche keines Verbrechens schuldig befunden, haben ihre Freiheit wieder erhalten eine Anzahl Kinder, Gesinde und Vieh, die von den Soldaten fortgeschleppt wor— den, sind dlesen wieder genommen und in der Festung wohluntergebracht, wo man sie ihren sich meldenden resp. Eltern, Herren und Eigenthuͤmern zuruͤckstellt. Eben so werden die uͤbrigen gepluͤnderten, nach allen Seiten verzettelten Habseligkeiten gesammelt und ihren rechtmaßi⸗ gen Besitzern wieder abgeliefert.“ Es wird noch hinzugeset⸗ das die bffentliche Verlesung des erhabenen von Teffik Bei mitgebrach⸗ ten Fermans, welcher den gekraͤnkten Raja's so vielen Schutz und so große Satisfaction verheißt, einen außerordentlich en Eindruck Beide Bevollmaͤchtigte haben die wiederholte Ein⸗

gemacht habe. n ; ł schaͤrfung erhalten, dafuͤr zu sorgen, daß alle zersprengten Raja s wieder in ihre Wohnorte kommen, und daß mit Einziehung und Ruͤck⸗ erstattung des geraubten Gutes gewissenhaft fortgefahren werde. Die Uebelthaͤter auf beiden Seiten sollen von dem obersten Justiz Kollegium nach vorgaͤngiger genauer Untersuchung ihr Urtheil empsangen.

Konstantinopel, 21. Juli, (Oesterr. Beob.) Der Amedschi Mumtaz Efendi ist zur Wurde eines Musteschar erhoben, und der Sohn Arif Pascha's, Praͤsidenten des Reichs-Conseils, Atif Bei, provisorisch zu dem Amte eines Charidschie Kiatibie, Seerctairs im Departement der auswärtigen Angelegenheiten, an Nedim Efendi's Stelle, welcher Reschid Pascha nach Paris beglei⸗ tet, ernannt worden.

Wösewohl sich in der Quarantaine von Kuleli abermals zwei Pestfaͤlle, in Folge der bekanntlich aus Alexandrien angekommenen verpesteten Kauffahrtheischiffe, ereignet haben, so ist doch der öffentliche Gesundheits-Zustand in der Hauptstadt dadurch nicht gefaͤhrdet voor— den. In der Umgegend von Erzerum haben neuerlich einige Pestfaͤlle stattgefunden, welche die Sanitaäͤts-Behoͤrde zur unver— züͤglichen Ergreifung der noͤthigen Reinigungs- und Vorsichts Maßregeln veranlaßten. Die aus Trapezunt ankommenden Dampfschiffe werden demzufolge einer strengen Untersuchung un— terzogen.

Aegypten.

Alerandrien, 19. Juli. (A. 3.) Der Auftrag des Sul tans an Mehmed Ali, Truppen auf seine (des Sultans) Kosten nach dem Hedschas zur Pacification jener Gegenden zu senden erregte hier einige Sensation. Man sieht es als einen neuen Beweis an, daß die Englische Diplomgtie in Konstantinopel von der einer andern Macht wieder uͤberflügelt wird. Nichts konnte den ehrgeizigen Absichten des Vice⸗ Königs erwänschter kommen. Er erhielt zügleich die Erlaubniß, sich fuͤr seine Ausgaben aus dem Schatz der Pforte bezahlt zu machen, was auch bereits mit dem letzten Franzoͤsischen Dampfboot fuͤr die Summe von 2 Millio⸗ nen Piaster geschah. Kurschid Pascha durfte als Leiter des Un⸗ ternehmens bezeichnet werden. Die Nachricht ven Said Bey's glaͤnzender Aufnahme in Konstantinopel versetzte sowohl den Hof als die ganze Stadt in freudige Bewegung. Drollig genug wa— ren die Gerüchte, die deshalb in Umlauf kamen: z. B. der Vice⸗ Koͤnig sey vom Großherrn nach Konstantinopel berufen worden, um die Zügel der Regierung zu ergreifen und durch seine Energie den morschen Bau des sinkenden Reichs zu unterstuͤtzen. Oberst Napier besindet sich fortwährend hier, ohne bis jekt etwas aus⸗ gerichtet u haben. Ibrahim is chene ng 7 hiec. nber 1819 Es liegt ein genauer S tatus der von Mitt 35 e on e. z bis Ende vergangenen Junius in Alexandrien und 6e t r tirten Pestfälle vor uns: 14835 Personen wurden . z 6 Hasste, namlich 742, bei Anzeige a bie & von den uͤbrigen 713, welche