1841 / 220 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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so wuͤrden die obwaltenden Schwierigkeiten nach den Vorgaͤngen te r and ; vom 39. Juli ganz gewiß zu einer beunrühigenden Größe angeschwellt Ein Abgeordneter der Stadt⸗ Gemeinden billigt die Distine⸗ werden. Zwar steht nicht zu bezweifeln, daß der geseßtzliche Mangel

tion des Antragstellers zwischen der anonymen und pseudonymen der die Aufloͤsung der Toulouser Municipalitaͤt aussprechenden Schriftstellerei einerseits, und der autonymen andererseits, und Ordonnanz durch ein bloßes Versehen entstanden sey, allein der daß mithin der anonymen Schriftstellerei nicht die Gunst zuzu⸗ Widerstand der Mairie gegen das Aufloͤsungsdecret wird darum wenden sey, welche die autonyme in Anspruch nehmen duͤrfe. von der vorherrschenden Meinung fur nicht weniger recht⸗ und (Fortsetzung folgt.) pflichtmaͤßig gehalten. Wenn diese Ansicht sich bis jetzt nicht

mit einer besonders starken Energie ausspricht, so ist dies nur der oben angedeuteten Ursache zuzuschreiben; haͤtten die Toulouser bloß gegen das Ministerium geeifert, statt auch gegen die uͤbertriebene Spannung der Centralgewalt zu argu⸗ mentiren, man wuͤrde sich hier ihrer Sache mit einem ganz an— dern Feuer annehmen. Bestaͤtigt sich, wie dies im höͤchsten Grade wahrscheinlich ist, das vom Monitenr pa risien ausgegangene Geruͤcht der Verhaftung der HH. Arzac, Gasc und Roaldes, so erhält die Toulouser Angelegenheit dadurch eine weitere Ver⸗ wickelung, deren Loͤsung zum Vortheile der Regierung ziemlich problematisch ist. Eine Verurtheilung dieser Männer wegen ihrer Protestation gegen die Ordonnanz vom 24. Juli würde zwar den großen Vortheil fuͤr die Regierung haben, die Kandidatur derselben

alle Parteien gleich sey, d. h. daß in dieser Beziehung keiner Klasse der Staatsbürger mehr Rechte als der anderen zugestanden werden.

Zeitungs Nachrichten.

Ausland.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 3. Aug. Durch ein Kaiserliches Ma⸗ uifest vom 12ten E(24sten) v. M. ist angeordnet, daß die einjäh⸗ rige Rekruten⸗Aushebung, zu fuͤnf Mann von je tausend Seelen, in den ö stlichen Gouvernements stattfinden soll, wobei zu be⸗ sonderer Ausgleichung, das Gouvernement Orel, welches bisher zu den westlichen gezählt wurde, auch unter die oͤstlichen Gouver⸗ nements gerechnet und auf diejenigen Distrikts, die fruͤher mit Mißwachs zu kämpfen hatten, eine billige Ruͤcksicht genommen werden soll.

Se. Majestaͤt der Kaiser haben dem Israelitischen Prediger, Dr. Philippson in Magdeburg, mit Ruͤcksicht auf das von dem⸗ selben herausgegebene Bibelwerk, die große goldene Medaille mit bem Bildnisse Sr. Masestäͤt zustellen lassen.

bei der in drei Monaten vorzunehmenden Wahl einer neuen Muniei— palitaͤt zu beseitigen, allein diese Verurtheilung wird von tuͤchti— gen Kennern des Gesetzes fuͤr unmoͤglich gehalten. Man muß sich also darauf gefaßt machen, die widerspaͤnstigen Chefs der vorigen Munieipalität von den Tribunalen freigesprochen, und nach diesem Siege mit desto lauterem Triumph der Regierung als Mitglieder der neuen Municipalitäͤt aufgedrüngen zu sehen. J

Die hiesigen Journale sind heftig in Harisüsch daruber gerathen, daß sich die Deutsche Presse erlaubt, die Mdee eines Franzoͤsisch⸗Belgischen Zollvereins vom Standpunkte der Deutschen Interessen aus zu betrachten und zu würdigen. Darüber nur die eine Bemerkung. Wenngleich das Recht Frankreichs, jeden beliebigen Zollvertrag mit Belgien zu schließen, unbestritten ist, so darf man sich doch dabei nicht auf die Bildung des Deutschen Zollvereins als ein Beispiel berufen. Denn in diesem

; Frankreich.

Paris, 1. Aug. Der Messager schweigt heute ganzlich in Bezug auf Toulouser Nachrichten, woraus man folgert, daß keine gänstigen eingelaufen sind. (S. unten: Börse) Der Moniteunr parisien enthalt, ohne Anfuͤhrung eines Datums, folgende Nachrichten; „Es wird versichert, daß die Mitglieder haben fich nur die Elemente derselben Nation und desselben Staats⸗ ber Toulouser Munizipalität, die Herren Arzac, Roaldes und Basc, verbandes enger aneinander geschlossen, waͤhrend der Franzoͤsisch⸗ verhaftet worden wären, und wegen ihrer Protestationen vor das Belgische Zollverein ein fremdes, ein mehr als halb Germanisches Zuchtpolizeigericht gestellt werden sollen, und zwar kraft des Ge- Volk, und einen durchaus selbststaͤndigen Staat, dessen Neutra— setzes von 183, welches fuͤr das Vergehen, dessen sie angeschuldigt litaͤt ein Europaͤisches Gesetz ist, zum Vortheil Frankreichs in sich sind, eine Gefangniß⸗Strafe von 1 bis 2 Jahren und den Verlust aufnehmen wurde. ber Ausäbung aller buͤrgerlichen Rechte waͤhrend fuͤnf Jahren verhängt.“

Der Gazette des Tribunagaux wird aus Toulouse ge⸗ schrieben, daß man dafselbst neue Unruhen am Montag E. August) befürchte.

Grosibritanien und Irland.

Die Hofzeitung meldet die Ernen— nung Sir Charles Augustus Fitzroy's zum Gouvernçur und Das Journal des Däbats bemerkt uͤber den Widerstand Ober-Befehlshaber der Inseln Antigua, Montserrat, Barbuda, des provisarischen Munijipal⸗Rathes von Toulouse: „Der Wi⸗ St. Christoph, Nevis, Anguilla, Dominica und der Jungfern— derstand der Munizipalitat gruͤndete sich darauf, daß der Zeitpunkt Inseln. der Wiedererwählung nicht angegeben worden war. Wir wissen In den Klubs wird versichert, das Parlament werde nicht nicht, was die nach Toulouse gesandte Abschrift der Königlichen vor dem Monat Oktober zusammentreten. Der Standard Ordonnanz enthielt; gewiß ist es aber, daß der in den „Moniteur“ erwähnt eines Geruͤchtes, dem zufolge die Minister die Absicht

eingerůͤckte offizielle Text der Ordonnanz jenen Zeitpunkt festsetzt, haͤtten, das Budget, das seinem wefentlichen Bestandtheile nach

London, 4. Aug.

wogon sich Jedermann überzeugen kann. Uebrigens war es vor bekanntlich von dem vorigen Parlamente verworfen worden ist, allen Dingen die Pflicht der Munizipalitat, zu gehorchen; dann dem neuen Parlamente nech einmal vorzulegen. Das Tory⸗Blatt konnte sie, wenn das Gesetz verletzt worden ist, bei dem Staats- giebt sich das Anschen, als glaube es an dies Geruͤcht, und will Rathe oder selbst bei den Kammern reklamiren. Wir beschranken in einem solchen Schritte einen Grund zu förmlicher Anklage der uns für heute auf diefe Bemerkung; wir glaubten heute im Minister erblicken Messager“ die Explicatlonen der Regierung über diese ganze An⸗ Unter den Tories scheint man wegen der Sprecher⸗Wahl gelegenheit zu sinden. Der, Messager“ beobachtet indeß gaͤnzliches noch keinesweges einig zu seyn. Man mochte glauben, daß Sir Stilkschweigen. Der Eoéurrier frangais enthaͤlt Folgendes: Robert Peel geneigt ist, Herrn & haw Lefebvre beizubehalten; die „Man darf es sich nicht verhehlen, daß die Dinge in Mehrzahl der Konservativen sedoch besteht darauf, daß es ganz Toulouse eine sehr ernste Wendung nehmen. Das „Journal de wider alles Herkommen sey, das hoͤchste Amt im Parlamente Toulouse“, ein sehr gemaͤßigtes Blatt, meldet. bei der Bericht⸗ durch ein Mitglied der Minoritaäͤt vertreten zu lassen. ö erstattung über den Widerstand der Munizipalitãt, daß die Ruhe Der Spectator, ein Blatt, welches, in radikalem Geist nicht gestöͤrt worden, daß aber die Aufregung groß sey; dies deu⸗ redigirt, doch von den Whigs stets fuͤr einen geheimen Bundes⸗ tet Besorgnisse fuͤr die Zukunft an. 106060 Mann von allen genossen der Tories gehalten wurde, weil es diese weit glimpflicher Waffen⸗ Gattungen besetzen die Stadt, und so achtunggebietende beurtheilte, als jene, ja segar eine gewisse Vorliebe fuͤr dieselben Streitkräfte werden ohne Zweifel selbst dem Gedanken an einen 6fters durchblicken ließ, enthaͤlt jekt folgende Bemerkung uͤber Sir Kampf in den Straßen vorbeugen. Was aber soll man von ei— R. Peel s Stellung: Die Whigs behaupten. daß die Orangisten nem Zustand der Dinge denken, in welchem der bffentliche Frie- und Hochkirchlichen Sir R. Peel stuͤrzen würden. Das ist moͤg⸗ den nur von dem Schrecken abhängt, den eine Armee einflößt? lich, aber kaum wahrscheinlich. Sehen wir auf Sn. R. Peel' s Die Einwohner von Toulouse werden keine Barrikaden mehr er⸗ Stellung, so darf man die Zusammensetzung der gegnerischen Streit⸗ richten; aber der Widerwille gegen die Regierung gaͤhrt in der kraͤfte nicht vergessen, denn dort sind die Elemente der Uneinigkeit eben so Tiefe der Herzen; man kann eine Franzoͤsische Stadt nicht be— allgemein, wie in seinem eigenen Lager; Lord J. Russell's Adresse an seine stãndig misstairisch besetzt halten. Es bedarf nur noch irgend ei— Waͤhler athmet die Gesinnungen einer gemessenen und gemaͤtzigten nes Ereignisses, irgend einer Gelegenheit, um Touloufe den Fein⸗ Opposition, deren Kriegsfuͤhrung auf freiem Handel beruht. Aber den der jetzigen Monarchie und der Revolution zu uͤberkiefern.“ in diesem wichtigen Punkt der Frage werden mehrere Whigs Sir In Toulou se ist eine Subscription eröffnet worden, deren Robert Peel unterstüͤtzen; und wird Herr Roebuck mit einigen Ertag zu einem Ehren-Saͤbel fuͤr den General-Lieutenant anderen. üÜltra⸗Radikalen es sich gefallen lassen, daß man ihnen St. Michel bestimmt ist. Das Minimum des Beitrags ist auf wegen ihrer Fragen einen Maulkorb anlege, um der Taktik eines Fr. festgesetzt worden. Mannes zu gehorchen, den sie nicht als ihren Fuhrer. anzuerkennen Die Ilg strirunz in Paris geht ohne die allermindeste Stö- brauchen? Wenn das Land nicht durch seiue Schwache getaͤuscht, rung und fast unbemerkt Sor sich, wie es wohl uͤberall der Fall oder durch einen Versuch der alten strengen Tory⸗Regierung er—⸗ . seyn würde, wenn man überall dieselben milden Formen nungen der Opposition belebt werden,

Die Zahlung wird ausschließlich von dann kann diese Opposition eben so leicht zerstieben, wie die kon⸗ Mairie-⸗Beamten vorgenommen und man enthalt sich aller der servative, Viele alte Whigs werden zuerst keine Partei⸗Opposition in dem Cirkular des Finanz⸗Ministers r r e Fragen,

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gegen Sir Robert Peel bilden, sie werden nur an Haupt⸗Schlacht⸗

um sich lediglich auf die Zählung der Einwohner zu beschraͤnken. tagen herankommen, und auch dann nicht immer; und zuletzt, wenn sie, Der National meldet; „Es haben unter den Soldgten funden; uͤber

h he ö bittert wird, so daß die Hoff wie hier beobachtet hatten.

wie sie sagen, der unverschamten Sprache O'Connell's und seiner der hiesigen Garnison zahlreiche Verhaftungen stattgef Anhaͤnger überdruͤssig und durch die extremen Ansichten des Herrn Den Anläß dazu erfährt man durchaus nichts.“ Von anderen Roebuck und seiner Begleiter beleidigt werden, werden sie sich ru⸗ Seilen vernimmt man, daß jene Verhaftungen dadurch veranlaßt hig in die konservativen Reihen begehen, mit denen ihre Neigun—⸗ worden Korn, daß viele Soldaten und Unterofsiziere sich weiger⸗ gen sich natürlich mehr vereinigen. Es ist eben so wahrscheinlich, ten, an den Befestigungswerken zu arbeiten. daß Sir Robert Peel seine Majoritaͤt vermehrt durch die Diffe—

Man baut in diesem Augenblicke einige neue Gefaͤngnisse in renzen unter der Spposition, als daß die Opposition das Ministe⸗ Paris, von denen eines nach dem Zellen⸗System eingerichtet wird. rium durch konservative Meinungs-Verschiedenheit stuͤrzt. Unter

Der Herzog von Aumale ist von Algier in Marseille einge- gewoͤhnlichen Umstaͤnden kann alfo Sir Robert Peel gewiß dar— troffen. auf rechnen, daß er das nächste Parlament hindurch im Amte

Man schreibt gus Tulle, daß Madame Laffarge entschlossen bleibt, wenn er sich auch auf wenig mehr als auf die Verwal⸗ eh den Denis Barbier, wegen falscher Zeugen ⸗Aussagen ge⸗ tung der Regierung beschraͤnkt; legt er sich aber gar thaͤtig richtlich * belangen. Wenn eine solche Anklage zugelafsen wird, darauf, jene praktischen Maßregeln zu beschleunigen und. durch— 9 muß, den Gesetzen gemäß, die Ausführung des gegen Madame zufüͤhren, welche mit der Partei⸗-Politik nicht in Verbindung

La 36. gefällten Urtheils verschoben werden, und wenn der An⸗ stehen, so durfte er fuͤr Zeitlebens die Macht behalten. Allein

. wegen falscher Dela stungs Jig sagen verurtheilt wird, so er ist von Schwierigkeiten umringt, der Noth des Landes und nuß das gegen Madam Laffarge gefällte Urthell annullirt, und dem Defizit in den Einkuͤnften. Das genannte Blatt weist nun ihr Prozeß einem andern Assisen⸗Hofe zugewiesen werden. Der die Roth des Landes nach und zeigt. daß die schlechten Aerndten wegen falscher Aussagen verurtheilte Zeuge kann in dem neuen mehrerer Jahre, die dadurch entstandene Theuerung, die Ausfuhr Prözesse licht vernsmmhen wenden. . e Crelded und die kleinen Kriege in Kanada, Süd-Amęeritg Sy⸗ Börse oom 4. Augu 1 Rente war zu Anfang der rien und Ehina das Handels-System des Landes in Unordnung Boͤrse ziemlich. fest und ee nd; 95 3 Uhr aber fand ein ziem- brachten; dann heißt es: Wenn Sir Rohert Peel diese Noth nicht lich rasches Sinken der Course statt. wꝛil sich allgemein das Se. lindern oͤder vielmehr keine Hoffnung, der Linderung gewähren rächt Herbreltetes es waren nenne Unruhen in Toulsuse ausgebrochen kann, so wird sein Ministerinm verhaßt seyn, obgleich, insofern die lind die Stadt sey in Velagerungs⸗Zustand versetzt. Die 3ptoc. Regierung dabei betheiligt ist, seine Vorgänger dafür verantwort⸗ Rente fiel von 77. 50 aüf 77. 20. lich seyn müßten. Schwieriger durfte Sir Rebert Peel's Stel= . r 66 nung, durch das z, 0h Pfd. ‚hetragend; Defizit werden, das

Paris, 4. Aug. Die Toulouser Ereignisse haben eine durch ungünstige Umstaͤnde sehr leicht auf. 4000 000 Pfd. anwach⸗

kbse . genommen. Hatte der in denfelben hervorgetzettne sen könnte. Als Kinzig mögliche Aushllfe durfte sich hier nur Provinzialgeist nicht die Theilnahme der Pariser Opposition erkaͤltet, eine Einkommens-Steuer und eine Revifion des Tarifs erweisen,“

Die zur Niger-Expedition gehörenden Schiffe sind am 3. Juni in Porte-Grande auf St. Vincent angekommen, nachdem sie Madeira und Teneriffa beruͤhrt hatten. Sie sollten am 16ten nach Sierra Leone absegeln.

Die Westindischen Berichte, welche das Packetschiff „Crane“ äberbracht hat, melden, daß auf St. Christoph, St. Lucia und Jamaika das gelbe Fieber nnter den Europäern stark um sich zu greifen angefangen hatte. Im Fort Augustus starben durchschnittlich vier Soldaten an jedem Tage. Der Gouverneur der Windward⸗Inseln, General⸗Major Sir Evan Mac Gregor, war gestorben und vorlaäͤusig durch den Oberst Darling, Gouver⸗ neur von Tabago, ersetzt worden.

Die Kolonlal-Versammlung von Jamaika, welche bis zum 22. Juni prorogirt gewesen war, hatte der Gouverneur, Sir Charles Metcalfe, weiter bis zum 22. Juli vertagt. Man klagte in Jamaika sehr über Mangel an Kredit, und es fanden viele Fallissements statt. In Demera ra hatte das Haus Troughton und Compagnie mit 120,90) Pfd. fallirt und dem geringeren Handels-Staände der Kolonie großen Schaden zugefuͤgt.

Nach Berichten aus Hayti war es den Individuen, welche sich in eine Verschwoͤrung gegen das Leben des Praͤsidenten Boyer eingelassen hatten, gelungen, von Port-au-⸗Prince aus auf fremden Schiffen zu entkommen,

Aus Mexiko erfaͤhrt man, daß General Samara mit 1500 Mann Foöͤderalisten in der Naͤhe von Vera-Kruz geruͤckt war. Ein vereinigtes Corps von Texlanern und Campechlanern hatte sich des Forts und der Barre von Tampiko bemächtigt. Am 29. April traf eine Kondukta mit 1,200, 00 Piastern aus dem Innern in Vera⸗Kruz ein, wo aller Handel danieder lag. Ein heftiger Sturm hatte an der Mexikanischen Küäste großen Scha— den angerichtet. Ein Texianisches Kriegsschiff ist mit Mann und Maus untergegangen. .

Der Morning-Herald enthaͤlt einen längeren Artikel zum Lobe der Uneigennuͤtzigkeit der Franzoͤsischen Politik und der Eh renhaftigkeit des Herrn Guizet, den dieses Blatt auf Kosten sei⸗ nes Vorgängers und Lord Palmerstons sehr herausstreicht. Er wird aufgefordert, nicht allein die Englisch⸗Franzoͤsische Allianz zu erneuern, sondern auch dieselbe durch engere kommerzielle Verbin— dungen fester knüpfen.

In Manchester hat wieder ein großer Fabrikant seine Zah— lungen eingestellt, welches den schon seit einigen Monaten im Nor den von England herrschenden Druck in den Geschaͤften noch ver— mehren wird. Die armen Arbeiter sind jetzt nicht nur auf ge

ringeren Lohn gestellt, sondern sollen auch ihre Lebensmittel noch

thelterer bezahlen und sehen daher bei der unzulaͤnglichen Aerndte, die jetzt fast ündermeidlich scheint, einem hoöchst traurigen Winter entgegen.

Der fuͤr die Stadt Bath gewahlte Herr Roebuck soll ernst lich erkrankt und in Folge dessen Herr Hume von der dortigen liberalen Waͤhlerschaft als eventueller Ersatzmann eingeladen seyn.

Der Handels-Minister, Herr Labouchere, befindet sich jetzt im Bade Kissingen.

A London, 3. Aug. Es kann van keinem noch so erbitter— ten Parteimanne geleugnet werden, daß der nahende Niedergang der elfjaͤhrigen gn, erschaft mit einem Glanze geschieht, der durch deren Verlauf und Fuͤhrung nicht immer verdient wurde. In der äußeren Politik ist das zwar kuͤhne, aber doch besonnene, Jon den erwuͤnschtesten äußeren Erfolgen gekrͤnte Auftreten Lord Palmerston's, eines Zoͤglings und Ueberläufers von der alten Pitt— Grenville-Liverpoolschen Schule, mindestens wahrend der letzten anderthalb Jahre der Art gewesen, daß auch der eigensinnigste Staatsmann nichts daran auszusetzen finden wird. Der endliche Rücktritt des so lange schimollenden Frankreichs in den Bund der vier anderen großen Maͤchte ist erfolgt, und demselben neben einer sehr vermehrten Schuldenlast und nicht ganz unzweideutigen Be⸗ festigungen doch eine weit zahlreichere Flotte, ein reiches, durch die er⸗ laubte Pferde-Ausfuhr des Deutschen Bundes noch vervoll⸗ staͤndigtes Kriegs ⸗— Material und ein sich dem Kriegsfuße burrchäus gleichstellendes Kriegsheer zurückgeblieben. Im Hinter grunde dieser stets bereiten AÄngriffswaffe, lauert die durch ge— kränkte Eitelkeit geschärfte Kriegslust der Nation, ja sogar sammt⸗ lichet Prinzen von Gebluüͤt, der nür die Besonnenheit und Welt fahrung des Koͤniges und seiner Gemahlinn, mit Muͤhe die Wage hält. Es bei solchen Elementen im Frieden, der den der Welt gestoͤrt haben würde, festgehalten zu haben, bleibt Lord Pal merston's wie seiner unermuüͤdeten Thätigkeit, großes Berdienst, das seine Nachfolger im Kabinette gewiß am dankbarsten anerken⸗ nen werden. Denn ihnen bleiben in der Stimmung der Franzosen, in dem Chinestschen Kriege und in den Verwickelungen, zu denen das unverantwortliche Benehmen des New⸗Norker Gerichtshofes gegen Mac Leod leicht fuͤhren kann, doch noch genug Aufgaben, an denen Lord Aberdeen seine Geschäftsgewandtheit uͤben und erhär— ten kann.

Wie demnach die äußere Lage Englands durch die Whigs glaͤnzend genug erscheint, so ist ihnen auch durch den eben beende— ken Umzug der Kbnigin und ihres Hofes durch die Schloͤsser der vornehmsten Lords ihrer Partei, diese Darlegung der persöͤn⸗ lichen Gesinnungen der Herrscherin, ein Triumph bereitet worden, der freilich im eigenthüͤmlichen Gegensatze zur nahenden Kata⸗ strophe steht. Dieser wird sich aber um so mehr in der naͤchsten Zeit kund geben, da es unlaͤugbar bleibt, daß den meist jugend⸗ lichen Personen aller amtlichen und hoͤfischen Umgebungen der Königin, eine Liebensswuͤrdigkelt beiwohnt, die man an den alteren Tories ungern vermissen durfte.

Im Innern freilich können alle eben geschilderten gůnstigen Seiten, die eigentliche Krankheit nicht verdecken, an der das Land siecht, und gegen welche, wie zu befürchten steht, beiden Partheien kein Universalmittel zu Gebote steht. Der mehrjährige, durch manche unuͤberlegte Maaßregel muthwillig vermehrte Aut⸗ fall in dem Gleichgewichte der Staats-Ausgaben und Ein— nahmen, der durch den ungeheuer kostbaren. Chinesischen Krieg, noch betraͤchtlich gesteigért werden muß, die zweifelhafte Lage Irlands, des warnenden Strafgerichtes fuͤr die sechs Jahr⸗ hunderte alten Sünden dieses Landes, und die truͤben Aussichten fuͤr die bevorstehende Getraide⸗Aerndte, sind Aufgaben der schwierigsten Art, die das neue Ministerium zu löͤsen haben wird. und fuͤr welche dem Anscheine nach, kaum Rath zu sinden sein duͤrfte. Denn bei einem, wie versichert wird, nur noch auf sechs Wochen auslangendem Kornvorrathe, gestattet der Mangel an reifender Sonne und das wieder haͤusigere Regenwetter das Schneiden des Getraides nicht, und es muß sich zwisehen dem heutigen Tage und dem 19. dieses, an welchem das Parlament

zusammentrikt, deutlich entscheiden, ob und wie viel Korn wir ge—

zwungen seyn werden, vom Auslande zu erkaufen und theuer zu bezahlen. Dlese Entscheidung, von der meines Erachtens, ein großer Theil unserer ganzen naͤchsten Geschichte abhaͤngt, wird noch vor der Bildung des neuen Ministeriums erfolgen, so wie vor der wahrscheinlich im Oktober stattfindenden Entbindung der Königin.

Großes Aufsehen und Freude hat hier die Ueberfahrt des

*

hofft man, daß dies keine ernstlicheren Folgen f

wird daher, und zwar kostenfrei,

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neuesten Dampfschiffes von Halifax nach Liverpool, „Britannig“,

in J Tagen 19 Stunden, mal eine Königliche, natü

Wogen durchschneidende segelnde Fregatte die Fahrt in elf Tagen hi st. hierher zuruͤckkehren.

vollbracht hat.

gemacht, wenngleich schon fruher ein⸗ rlich leichter als ein Dampfschiff die

Der Bildhauer Professor Kiß aus Berlin ist hier angelangt

und mit Beschauung der schaͤftigt.

Schweden

Stockholm, 3. Aug.

Kunstwerke und Ateliers bereits be⸗

1 und Norwegen. Se. Masestaͤt der König haben den

bishersgen Legations⸗ Sęeretair bei der diesseitigen Gefandtschaft

in Berlin, Herrn Sterky, Kabinet ernannt. Deutsche

München, 1. Aug. eine interessante Feier statt.

Verein fur Baiern das Fest seines 25jaäͤhr igen

sem Ende war eine Genere und Ehrenmitglieder Pildniß Sr. Maj. des K Fraunhofers, Ußschneiders, blemen der Industrie sinnre rungsrath : Vereins, trug in ge des Vereins seit seinem der Verdienste, Hebung der Industrie und worben, wobei der B benden, welche anwesend we mitglieder aͤberreicht wurden lytechnischen S chule, Univer und gediegene Worte über pfes, des Zollvereins, der Industrie und der Civilisati

drängte

den von der Versammlung i w re, Der Saal war gedrängt Minister, hbhere Beamte, so ine 1

e

im Odeon veranstaltet,

Freiherr von Welden,

e Vereinsstifter ehrend gedacht und den noch Le—

? ene r gf zöͤniglichen zum ersten Secretair im Konig

Bundesstaaten. . (2. 3.) Diesen Vormittag hatte hier Es 15 ing nämlich der polytechnische 2 Bestehens. Zu die⸗ s. . scher ordentlicher lier sammlung sammtlichs woe n ö dessen Saal mit dem und den Buüsten Senefelders,

bnigs,

Reiche nbachs ꝛc. geziert, so wie mit Em⸗

ich dekorirt war. Der Königl. Regie— seit fuͤnf Jahren erster Vorstand des r Kürze eiue Skizze von dem, Wirken

Euntstehen vor, mit besonderer uͤrdigung welche einzelne Mitglieder desselben sich um der

*

hervorragend wichtige Erfindungen ijren, die Diplome als Ehren⸗Ausschuß⸗ Hierauf sprach der Rektor der po sitäͤtsprofessor Dr. Desberger treffende

den Einfluß der Benutzung des Dam Lisenbahnen rc.

auf die Entwicklung der on uberhaupt. Beide Vorträge wur nit lauter Acelamation aufgenommen. Staatsraͤthe un ihlreich repräsentirte Ge—

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werbstand beurkundeten durch ihre Theilnahme das gemeinnützige

Wirken des Vereins.

X Leipzig, 7. Aug.. ein Unternehmen, welches naͤ von welchem man sich, wen bet ünd mit Umsicht geleitet darf.

2 21

Das hiesige Tageblatt berichtet uͤber chstens hier ins Leben treten soll, und nes auf einer soliden Basis ;

wird, mehrfache Vortheile versprechen

egrün

Es ist dies ein „Institut fuͤr Schriftsteller und Verleger“,

welches eine hiesige Buchhandlung zu errichten beabsichtigt. Dei Zweck die ses Instituts soll seyn, die Beziehungen zwischen Schrift stellern und Verlegern zu vermitteln und zu erleichtern, den Schrift stellern Verleger fuͤr ihre Manuskripte, den Verlegern Verlags— Artikel, welche sich fuͤr sie besonders eignen, zuzuweisen, die dazu

noͤthlgen Unterhandlungen ei u. s. w. Zu diesem Zwecke.

nzuleiten, die Vertraͤge abzuschließen wird mit dem besagten Institute ein

„Generalblatt fuͤr Verleger und Schriftsteller“ verbunden werden,

wovon wöchentlich eine Nummer erscheinen soll.

Die ses Gene⸗

ralblatt soll dazu dienen, Manuskripte, welche fuͤr den Druck vor⸗ bereitet sind, der Verlegerwelt bekannt zu machen, und so deren

gewöhnlich so schwierige und

mit so vielen Unannehmlichkeiten fur

den Schrfftsteller verbundene Unterbringung zu erleichtern. Es

Titel, Inhalt, Bogenzahl u. kannt machen, dadurch die 3 selben lenken und stitute die weiteren geeigneter In ungefähr 8 Tagen w blattes, zugleich mit dem ar

‚. 2320a60be 3pde tut, gratis durch alle Buchhandlungen ausgegeben werden.

Die zahlreichen Mitthei mannigfache technische Anwe

die nöͤthigen Notizen ühzer . den handschriftlichen Werke be⸗ (ufmerksamkeit der Verleger auf die⸗

diesen die Gelegenheit verschaffen, von dem In—

Mittheilungen darüber zu erlangen. ird die erste Nummer die ses General⸗ 16fuͤhrlichen Berichte uber das Insti— * 826 I lungen der Deütschen Blaͤtter uͤber ndungen der Göalvanoplastik an ver

schiedenen Orten Deutschlands veränlassen mich, auch einer solchen

Erwähnung zu thun, welche

hier schon seit langerer Zeit stattfin⸗

det, ohne daß darüͤber gerade oͤffentlich etwas verlautet, hat. In der Schriftgießerei von Breitkopf und Härtel wird namlich das

galo anoplastische Verfahren benutzt, wieder Matrizen Behufs des

Auf diese Weise werden die sischen Lettern mit Leichtigkei det, da es nur des Ankaufs diefelben, vermoͤge des beka

dadurch gebildeten Matrizen, ganzen Scharfe und Vollkommenheit des Originals. der Offizin machen von der

um von vorhandenen Lettern z Güsses neuer Lettern zu gewinnen. vortrefflichen Englischen und Franzoͤ— t und ohne große Kesten nachgebil⸗ eines Exemplaärs derselben bedarf, um unten galvanischen Prozesses und der zu vervielfaͤltigen, und zwar in der . Die Be si zer doch erfordert

Sache kein Hehl;

die Anwendung derselben gewisse besondere Vorkehrungen, welche

von ihnen zuerst entdeckt wo geheim gehalten werden,

rden sind, und daher auch, wie billig,

Der Mechaniker Stohrer, der Erfinder der elektromagnet!

schen Maschine, von welcher seit geraumer Zeit von 12 Pferdekraft fuͤr dei bahn zu erbauen. Die au

ich Ihnen fruͤher berichtete, ist schon

beschaͤftigt, eine solche Maschine im Großen

1 Dienst der Leipzig-Dresdner Eisen⸗ ßerordentlichen Vortheile, welche die

Anwendung derartiger Maschinen, an der Stelle der Dampfma—

schinen, fuͤr das gef leuchtend, und alle Anerkenu

ammte Eisenbahnwesen haben mußte, sind ein

ung verdient daͤher der Eifer, womit

die Leipzig-Dresdner Compagnie sich jener wichtigen Erfindung

bemächtigt und dem Erft

im Gyoßen gewahrt hat. L 2 XI. 1 c

vanischen Kraft im größeren

inder die Mittel für einen solchen Versuch

eider scheint die Anwendung der gal— Maßstabe auf ein bedeutendes Hin—

derniß zu stoßen, auf ein Mißverhaͤltniß nämlich der Krasftver mehrung zu der Vergrbößerung des Apparates, wodurch also, um

nur eine irgend bedeutendere luminbses und doch auch wird. Indeß darf man sich unermuͤdliche und durch den terstůtzte Technik werde aue wissen.

Wirkung zu erzielen, ein aͤußerst vo—⸗ kossspieliges Material noͤthig gemacht

der Hoffnung hingeben, unsere so Befitz so wichtiger Entdeckungen un⸗ h uͤber diese Schwierigkeit obzusiegen

Die Nachwirkungen der Wiener Fallissements machten sich

doch auch auf hiesigem Platz

e beim Monatsschlusse fuͤhlbar, wenn

schon nur durch eine augenblickliche Berlegenheit, indem naͤmlich di h gen (em missair⸗ auswaͤrtiger, bei den Wiener Bankerotten betheiligter Häuser, besonders vieler Brody'er, die auf sie gestellten

Anweisungen zu realisiren

Weise mehr als tausend Wechsel protestirt worden seyn.

Handel haben wird.

Frankfurt a.

Es sollen auf diese Doch uͤr den hiesigen

sich weigerten.

M., 5. Atig. Der neue Koͤniglich

vpe 1066 7 e = Preunisch Vundestags-Gesandte, Herr Baron von Vuͤow, traf vorge stern Abend in Unserer Stadt ein, dinirte gestern bei dem

Herrn Grafen von Muͤnch⸗

Bellinghausen und wohnte heute der

letzten Sitzung der Bunde

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s⸗Versammlung bei. Die Ferien der

Die J

Bundes- Versammlung haben nun begonnen und werden bis zum

Dezember andauern. Herr

Bern, 29. Juli. die Tagsatzung die Wied

e Baron von Buͤlow wird sich, wie wir

' e hören, vorerst nach Berlin zuruͤckbegeben, in einigen Wochen aber

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Schweiz. In der Sitzung am 26. Juli behandelte

l ererstattung des Vorschusses, welchen

der Vorort seiner Zeit an Basel⸗Landschaft machte, um den be—

rächtigten Wahlschen Handel mit Frankreich auszumachen.

Es

stimmten 11 Staͤnde fur Nachlaß, 3 Stande fuͤr Beharren auf

der Einforderung. stand und Ausrüstung des Vertheidigungg⸗Mittel⸗ bera über die Einführung der P satzung nahme saͤmmtlicher Kosten Kriegsrath zu beauftragen,

aber die Staͤnde einzuladen, keine c 12 33 7 ö . 2 ) die Einfuhrung soll allgemein und gleich

Sitzung am 25. Juli behg

den Militair-Gesetze und R 4 .

gendoͤssischen Kriegsraths.

an dessen Stelle Praͤsident des Kriegsraths Bern, 3. Aug. In beendigte Bundesrevision. gemeine Umfrage eröffnet. Uri, Schwyz, Unterwalden zell J. Rh., Bern wiederho der Berathung nehmen. „Appenzell A. Rh., St.

man die Berathung Ueber

2

Dann wurden die Artikel 13. und 14., Be—

Bundesheeres und Verbesserung der then. In Betreff der wichtigen Frage erkussions-Gewehre beschloß die Tag⸗

1 t. 25 . 9 ) die grundsaͤtzliche Einfuͤhrung derselben, 2) die Ueber—

durch die Eidgenossenschaft, 3) den das Modell zu bestimmen, indessen Anschaffungen zu machen,

zeitig seyn. In der Revision der bestehen—

ndelte man die ) Erganzung des eid⸗

eglements und di

* ö inzi d

; ; An die Stelle des verstorbenen Ober—

sten Herzog waͤhlte man den Obersten Hirzel,

austretenden Obersten Rilliet-Constant den Ob ve .

den Oberst Ruüͤttimann zum

an die Stelle des rsten Maillardoz, Zuppleanten. Vice wurde Oberst Zimmerli.

der gestrigen Sitzung der Tagsatzung über die vorgeschlagene partielle

die Materie selbst wird nun die all—

In derselben sprechen sich die Staͤnde „Zug, Freiburg, Solothurn, Appen⸗ lt dahin aus, daß sie keinen Antheil Fuͤr Anhoͤren, Referiren erklaren sich

Gallen, Aargau, Neuenburg, und Ba—

R selland behält sich das Protokoll offen. Fuͤr den Mehrheitsautrag

äußern sich Zuͤrich, Glarus mit stadt, Schaffhausen, Wallis

Linie, die meisten mit Abänderungsantraͤgen; fuͤr die

aber Tessin und Waadt.

mehreren Abaͤnderungsantraͤgen, Basel— 1.2.

„Genf, Thurgau, Graubuͤnden in J. Minoritaͤt

Nachdem die von Glarus in Antrag

gebrachte Kommission zu Pruͤfung der verschiedenen Antraͤge nicht

beliebt worden, und sich ar

ergeben schien, so wurde be

ich voraussichtlich keine Mehrheit zu schlossen, den ganzen Gegenstand mit

. . 1 ö . n. 5 den gefallenen Antraͤgen in den Abschied zu verweisen

Spanien.

Madrid, 28. del Comercio“

Juli.

In der heutigen Nummer des „Eco

liest man: „Wir haben von einer glaubwürdigen

Person vernommen, daß das Ministerium Depeschen der Franzoͤsi—

schen Regierung erhalten hat

, welche darin zwar anfuͤhrt, daß sie

von der Protestaͤtion der Königin Mutter Kenntniß gehabt, zu—

gleich aber auf die foͤrmlichste und

bestimmteste Weise erklärt,

daß sie sich in keiner Weise in diese Angelegenheit eingemischt

habe. Die Franzoͤsische Regi nicht den geringsten Antheil. Sie betrachtet sie als eine schließlichen Competenz der

erung nimmt an dieser Angelegenheit Si hat kein Interesse an derselben. rein Spanische, als eine zur aus—⸗ legislativen Köͤrperschaften gehörige,

als eine den politischen Beziehungen zwischen den beiden Laͤn—

dern durchaus fremde. Es. legung jener falschen Gerü mit so großer

Zuversicht von

ist dies eine niederschlagende Wider⸗ chte, welche gestern an der, Boͤrse Männern verbreitet wur—

den, die zu versichern sich bemühten, daß die Protestationen der Königin Mutter durch die Französische Legation und alle übrigen

Besal dschaften an unserem Hofe unterstüͤtzt werden,

statlon ist ohne Kraft. Sie

Die Prote⸗ kann nicht im entferntesten die Gül

tigkeit eines Aktes beeinträchtigen, welcher der Anerkennung von 2 3 1 7 t * 9 . 3 . wem es auch sey, nicht bedarf, da er mit aller nur erforderlichen

Authenticität bekleidet ist.

Der König der Franzosen hat bei die—

sem Anlasse seine politische Gewandtheit bewährt, indem er es anerkannte, daß fuͤr die mächtigsten Europaͤischen Staaten die Freundschaft und die guten Beziehungen mit Spanien nicht gleich—

guͤltige Dinge sind.“

Die „Hofzeitung“ veroͤffentlicht

und Einfuhr der Insel Cuba

die Uebersicht der Ausfuhr

im Jahre 1849. Die Einfuhr be—

trug 24,700, 189 Realen; davon kommen auf Spanien 6,684,718,

auf die Vereinigten Staaten „437,199, auf Frankreich 61

Amerika's 5,564,125, auf England 3461.

2539414783 Realen; davon kommen auf Spanien 201,141, auf

die Vereinigten Staaten 2

lmerika's 5,660,739, auf England

6.749, 138, und auf Frankreich 908,605 Realen.

Portugal.

Lissab on, 26. Juli. eine abermalige Ministerial⸗ durch die Meinungsverschiede

Man haͤlt es fuͤr wahrscheinlich, daß

Veraͤnderung bevorstehe, veranlaßt nheit, welche in Betreff der Kapita—

sisirung der schwebenden Schuld zwischen dem Herzoge von Pal— mella und den ubrigen Mitgliedern der Finanz-Kommission einer— seits und dem Finanz-Minister, Herrn Avila, andererseits obwalten soll; es heißt, der Herzog habe die Absicht, selbst ein neues Ministerium

zu bilden. Der Finanzminister

hat am 22. in der Deputirtenkammer

sich weitlaͤuftig uͤber die traurige finanzielle Lage des Landes aus—

gelassen und mit Hinweisung

auf die nächsten dringenden Beduͤrf⸗

nisse des Staatsschatzes, besonders zur Bezahlung des demnaͤchst faͤllig werdenden Termins der Britischen Entschaͤdigungs forderungen, darauf angetragen, daß der Finanz-Ausschuß der Kammer seinen Bericht nicht fo lange aussetzen solle, bis derselbe das ganze Bud⸗

get seiner Berathung unterzo

gen habe, sondern daß der Ausschuß

h . ö * I * . über jeden einzelnen Abschnitt, sobald er gehdrig gepruͤft sey, be⸗

richten solle. Die Kammer

hat diesen Antrag genehmigt. 1 j

Das Diario do Governo vom 20. hat das Gesetz wegen

freier Ausfuhr der Orchilla gegen Erlegung von 30 Reis Zoll fuͤr

das Pfund publizirt.

Ein Agent des Kaisers von Marokko ist in Lissabon angekom⸗

men, um wegen Bezahlung

C2.

der von dem Portugiesischen Konsul

in Fez, Herrn Colagö, fuͤr sich und Namens seiner Regierung ge⸗

machten Schulden, zum Bela

ufe von 18,40 Pfd., zu unterhandeln.

Gestern hat ein graͤßlicher Mord in Lissabon stattgefunden;

eine Frau nebst ihrer funfzehr

zjaͤhrigen Tochter, ihrem zwoͤlfjährigen

Sohn und einer Magd wurden von einem Vetter des Hause, der bei ihr gastfreundliche Aufnahme gefunden hatte, ermordet. Der Mörder hatte es auf den Raub einer Anzahl Noten der Bank von Ports abgesehen, ist indeß durch die noch einige Stunden am Leben gebliebene Tochter angegeben und verhaftet worden, ehe er

sich und seinen Raub in Si Die Schifffahrt auf der

garbien hat ganz aufgehoͤrt,

den Ufern jenes Stromes un

cherheit bringen konnte.

n Fluß Guadiang in der Prsvinz Al⸗ so unsicher ist dieselbe durch die an nherschweifenden Guerillas geworden.

Die Ausfuhr belief sich auf

Türkei.

Kreta. Im Verfelg der vorgestern bereits mitgetheilten Tachrichten uͤber Kandia sagt das Journal de Smhrne: „Die Griechen, welche sich in die Berge von Sfakig urůuckgezogen machen von dort zahlreiche Ausfälle quf alle eingelng Detasche⸗ ments der Osmanischen Armee, die in Ihrer Nähe vorüber zichen, und morden auch die ungläcklichen Tärkischen Berbohner der Insel auf. unbarmherzige Weise. Nachdem sie diese Expeditionen aus⸗ gefuͤhrt, ziehen sie sich wieder in ihre Schlupfwinkel zurück, wo ihnen sehr schwer beizuükemmen ist. Man glaubt indeß, daß Tahir Pascha Anstalten treffe, um sie dort anzugreifen.

* 2. d i Tagen haben zwei lebhafte Gefechte stattgefunden; das Erste zei Pidiada im Distrikt Kandia, das zweite am 1. Juli im Distrikt Kanea. In beiden Gefechten sind die Griechen ge⸗ zwungen werden, die Flucht zu ergreifen. In Folge des ersten Gefechts haben die Türken, welche von den Käubercien der In⸗ surgenten, an die sich einige irregulaire Albaneset angeschlossen. viel zu leiden hatten, die tadelnswerthesten Exzesse begangen, was den Göuverneür der Inse, Mustapha Pascha, bewog, eine Pro⸗ lamation zu erlassen. Aber wie tadelnswerth diese Exzesse auch seyn mögen, so sind sie doch von den Personen, welche die Fackel des Bürgerkrieges in diesem unglücklichen Lande entzuͤndet haben, noch übertrieben worden, und es wurden den Vi g der fremden S eemachte und den Repräͤsentanten der mit Griechenland derblindeten Mächte die kläglichsten Erzaͤhlungen berichtet, um das Mitleid Europa's zu erregen und es fuͤr die Insurrection zu ge⸗ winnen. Um die Genguigkeit dieser Erzählungen zu pruͤfen, ist zas Englische Linienschiff in aller Eile vom Piräus nach Kandia abgesandt worden, wo es am 36. Juni ankam. Der Commandeur desselben. Capitain Stewart, gab sich alle nur erdenkliche Muͤhe, um die Wahrheit herauszubringen, und das Resultat seiner Nach⸗ for chungen war ein glänzendes Zeugniß, das er dem loyalen, menschlichen und klugen Benehmen Tahir Pascha's und den Be⸗ höoͤrden der Insel ausstellte. .

6

Fregatte, einer Korwette, einer Bri mit Truppen an Bord,

da 7

rung des

Pascha gegen die Insurgenten vorbereitet.

9 Die. oben erwahnte Proclamation Mustapha Pascha's an die Muselmannische Bevblkerung der Insel Kreta lautet folgender⸗ maßen:

„Da die bestaͤndige Sorgfalt unserez sehr angesehenen Souve rains, des Sultans, keinen anderen Zweck hat, als die Ruhe und das Gluͤck aller seiner Voͤlker ohne Unterschied, und da es sein Wille ist daß Niemand, wer es auch sey, auf eine ungerechte und un gefetzliche Weise die geringste Schmach erleide, so haben Se. Excellenz der Kg pudan Paschg des Osmanischen Reichs und ich selbst nicht verfehlt bei allen Gelegenheiten die Bewohner dieser Insel von den wohl wol⸗ lenden und väterlichen Absichten Sr. Hoheit in Kenntniß zu setzen Wir erfahren jedoch mit großem Bedauern daß in den Distrikten Kandia und Kanea, grausame Menschen, welche vergessen, was sie

selbst schuldig sind und die Rechte friedlicher Unterthanen unseres er habenen Souvergins verkennen, sich Handlungen gegen die Ruhe und die Ehre derselben erlaubt haben. Ungeachtet des Geheimnisses, welches die Urheber dieser barbarischen Handlungen bewahrt haben, und ra ne Dunkels, wodurch sie ihr schaͤndliches Benehmen zu verdecken suchten, werde ich dennoch dergleichen Handlungen, und waͤren sie auch noch unedler, ans Licht ziehen und, kraft der mir von Sr. Hoheit e Sultan uͤbertragenen Gewalt, die Verbrecher und ihre Milschuldigen mit dem Tode bestrafen. Wer sich daher, ob Groß oder Klein, in Zukunft erlaubt, das Leben, die Ehre oder das Vermögen del jenigen anzugreifen, die unter den Schutz unseres erhabenen Souverains ge— stellt sind, wer, durch welche; Mittel es auch sey, das Eigenthum der insurgirten Christen zu beschaͤdigen oder die friedlichen Verwandten derselben an ihrer Ehre zu kränken sucht, wird ohne den geringsten Anfschub streng bestraft. und damit Niemand sich mit der ünkennt⸗ niß unseres gegenwaͤrtigen Beschlusses entschuldigen koͤnne, wird diese Proclamation in allen Staͤdten dieser Insel bekannt gemacht werden Gegeben zu Keramia, am 28. Juni 184. ö - Mustapha Pa sch a.“

Aegypten.

Alexandrien, 6. Juli. (Journal de Smyrne.) Den ei⸗ gentlichen Grund des Aufenthalts Ibrahim Pascha's in Alexandrien huͤllt man in das tiefste Geheimniß ein; sein Vater hat dem Herrn von Rohan und dem Befehlshaber der „Cornaline“ geantworte! daß der Generalissimus nach Alexandrien gekommen sey, u m Seh der zu nehmen. Obgleich die Gesundheit Ibrahim s sehr zerruͤttet sein Bart grauer als der seines Vaters ist und die tiefen Jur⸗ chen in seinem Gesicht beweisen, was er in den vier letzten Kriegs— Jahren erduldet hat, so ist es doch bekannt genug, wie abgehãr⸗ set er gegen Anstrengungen und wie wenig er um die Erhaltung seiner Person besorgt ist, um zu glauben, daß er der Seebaͤder wegen sich hier aufhalte. Diejenigen, welche gut unterrichtet zu seyn vorgeben, wollen wissen, daß Ibrahim Pascha sich nur hier befinde, um sich mit seinem Vater uͤber neue AdministratisMaß— regeln zu berathen. Er beschaͤftigt sich auch viel mit der Marine hat persoͤnlich mehrere Linienschiffe besichtigt und sammtliche Commandeure haben ihm detaillirte Berichte uber den Zustand ihrer Schiffe, die Ausbildung ihrer Mannschaften . s. w. ab⸗ statten muͤssen. Er soll sehr unzufrieden mit der Flotte seyn, die man ihm stets als gut disziplinirt und mit trefflichen Seeleuten versehen, geschildert hat. In einem großen Kriegs⸗Rath, dem er prasidirte, hat er unumwunden seine Unzufriedenheit mit dem Zustande der Seemacht ausgesprochen.

Ostindien.

Boubatz, 19. Juni, Aus Afghanistan wird gemeldet, daß zu Kandahar ein Fort erbaut und daselbst eine starke Vrigabe Englischer Truppen in Garnison gelegt werden soll. Lieutenant Shakespeare wird sich als Gesandter nach Chiwa begeben, wo dig Englaͤnder und Russen jetzt im besten Vernehmen stehen. Fuͤnf Infanterie-Regimenter und zwei bedeutende Abtheilungen Artillerie werden nach Kandahar zu stehen kommen. Gueltah Kelat, Kandahar und Kabul bilden von nun an Hauptstationen zwischen Kandahar und Kabul, zu Kelat und Gisni und auf der anderen Seite von Kabul beim Uebergang von Kybur und zu Dschellalabad werden ebenfalls Posten aufgestellt. Die Britische Stellung erhaͤlt dadurch einen festen Stand. 366

Man hat guͤnstige Nachrichten von Oberst Stoddart's Befin= den in Buchara; es wird gemeldet, daß seine Leiden wenigstens seinen Geist nicht angegriffen haben.

Aus dem Dekkan ist die Nachricht eingegangen, daß ein Haufen Insurgenten, theilweise aus Arabern bestehend, aus dem Gebiete des Nisam hervorgekommen war und sich eines Forts, Namens Budarny, bemaͤchtigt hatte. Es waren zu ihrer Ver⸗ treibung Truppen aus Bolarum abgesandt, denen noch mehrere aus anderen Orten folgen sollten.

Lapitain Harris ist mit seinen Begleitern, &gpitgin Gra⸗ ham, Lieutenant Horton und Br. Kirk nebst 17 Militair: Persoꝛ