1841 / 224 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Zucker⸗Fabrieation.

C. 6. Auf die verschiedenen im Interesse der inlaändischen Industrie uͤberhaupt und der Ruͤben⸗Zucker⸗Fabrication insbeson⸗ Dere ausgesprochenen Wuͤnsche, geben Wir Unseren getreuen Staͤn⸗ den Folgendes zu erkennen:

Zu 1. Wir haben Uns bereits Handels-Vertrag mit dem Königreich Januar 1839, imgleichen die mit den freien Hansestädten Ham⸗ durg und Bremen wegen gegenseitiger Verkehrs-Erleichterungen, resß. unterm 3. Dezember 1839 und 4. Juli 1810 geschlossenen Uebereinkuͤnfte nur unter angemessenen, auch die Besteuerung des auslaͤndischen Zuckers betreffenden Modisikationen zu erneuern, und dieserhalb Eröffnungen an die Regierungen der gedachten Staaten gelangen lassen. Der hierauf gerichtete Antrag Unserer getreuen Stande hat hierdurch seine Erledigung gefunden.

Zu 2. und 3. Ueber die Frage wegen Abaͤnderung der auf dem auslaͤndischen Zucker gegenwartig ruhenden Zollsaͤtze, so w uͤber den Zeitpunkt, von welchem ab eine solche Aenderung a ordnen seyn moͤchte, sind Unterhandlungen unter allen zum Zoll— verein verbundenen Staaten eingeleitet, bei denen Wir Unsexrer—

seits auf ein der inlaͤndischen Zucker-Fabrikation guͤnstiges Resul tat hinzuwirken suchen werden.

Zu 4. Die Besteuerung des Ruͤbenzuckers ist bereits Gegen stand gemeinsamer Berathung und Vereinbarung unter den Zoll— vereins-Regierungen gewesen, und das Resultat dieser Verein— barung wird zu seiner Zeit zur offentlichen Kunde gelangen.

Zu 5. Mit der Aeußerung, daß die von einigen Seiten be antragte Feststellung der Eingangs-⸗Zollsaͤtze auf einen mehr als dreijaͤhrigen Zeitraum bedenklich erscheine, sind Wir um so mehr einverstanden, als sich die gesetzliche Bestimmung, nach welcher der Zoll-Tarif alle drei Jahre gepruͤft und berichtigt wird, bisher als zweckmaͤßig bewahrt hat.

Anlangend den Antrag wegen Einziehung des stäaͤndischen Beiraths bei Erneuerungen des Zolltarifs und anderen auf indirekten Steuern bezuͤglichen Angelegenheiten, so behalten Uns vor, bei den dieserhalb stattfindenden Vorberathungen Stimme der Provinz insoweit zu vernehmen, als es Uns in sicht auf provinzielle Interessen angemessen erscheint, und den durch den Zollverein herbeigefuͤhrten Verhaͤltnissen vertraͤglich ist.

veranlaßt gefunden, den der Niederlande vom 21.

ö 22 Gzono N . Hegenstande, anlangt

1

Was endlich die Antraͤge hinsichtlich einiger d

bei welchen staͤndische Mitwirkung und Kontrolle eintritt,

so geben Wir denselben Folgendes zu erkennen: Landtags-Lokal.

PD. 1. Da Unsere getreuen Staͤnde einstimmig darauf ange— tragen haben, daß die Summe von 700 Rthlre, welche dieselben zur wuͤrdigen Ausstattung des von des hochseligen Königs M zestat dem Landtage zu seinen Versammlungen geschenkten Hauses fuͤr nothwendig ansehen, nicht, wie im Landtags-Abschiede vom 17. Mai 1827 vorgeschrieben ist, von jedem Stande nach Ver— haͤltniß der ihm zustehenden Stimmen, sondern, weil es sich hier um die Einrichtung eines der ganzen Provinz gemeinsamen Ei— genthums handle, ohne Unterschied des Standes, nach der Be vblkerung aufgebracht werde, so genehmigen Wir hiermit, unter Bezeigung Unseres

242 (61

Beifalls uͤber die auch bei dieser Gelegenheit von den Standen bewährte Eintracht und Gesinnung, daß die gedachte Summe auf die Regierungs-Bezirke und Kreise nach der Bevoͤlkerung vertheilt den Kreisstaͤnden aber die weitere Ver— theilung auf die Kommunen und einzelnen Besitzungen uͤberlassen und unter der erforderlichen Aufsicht dem aufgestellten Plane gemaͤß verwandt werde.

Fuͤr die Zukunft behält es jedoch bei der wegen Aufbringung ahnlicher Kosten im Landtags-Abschiede vom 17ten Mai 1827. unter J. 1. g. enthaltenen Bestimmung sein Bewenden.

Reglement fuͤr die Zwangsarbeits-Anstalt zu Groß

D. 2) Die Reorganisation der Zwangsarbeits-Anstalt zu Groß-Salza und die Entwerfung eines neuen Reglements fuͤr dieselbe ist bis zum Erscheinen der Gesetze uͤber die Verpflichtung der Communen zur Aufnahme neu anziehender Personen und zur Armenpflege ausgesetzt worden, weil sich erst dadurch der Umfang und die Einrichtungen ergeben koͤnnen, die diesem Provinzial— Institute kuͤnftig zu geben seyn werden. Da die Anstalt durch Ünfere Regierung zu Magdeburg ordnungsmaͤßig verwaltet wird, die anderweite Einrichtung derselben auch zum Theil von der Er klaͤrung der Altmark wegen ihres Beitritts zu dem Verbande ab— haͤngig bleibt, so erachten Wir es auch jetzt fuͤr angemessen, daß der Reorganisation der gedachten Anstalt, so wie der Entwerfung eines neuen Reglements bis zum Erscheinen der erwähnten Ge setze Anstand gegeben werde. Den staͤndischen Deputirten bleibt jedoch unbenommen, sich von dem Zustande und der Verwaltung der Anstalt genau zu unterrichten und uͤber Aenderungen oder Verbesserungen die sie etwa wuͤnschen mochten, mit der Regierung zu verhandeln. .

Dem Antrage Unserer getreuen Stände:

die Altmark von dem Verbande mit der Anstalt zu Salza gaͤnz⸗

lich auszuschließen, können Wip nicht willfahren, weil von Uns jenem Landestheile der Beitritt zu bem gedachten Verbande vorbehalten worden ist. Per Kommunal-Landtag der Altmark ist jedoch bei Mittheilung der vorliegenden Denkschrift schon aufgefordert worden, seine Erklaͤrung über den Beitritt zu dem Verbande der Anstalt von Groß Salza zu beschleunigen.

Dem Beschlusse, daß die schon von dem vorigen Landtage gewahlten Deputirten als solche bis zum naͤchsten Landtage beibe— halten werden mbchten, wird die gewuͤnschte Bestaͤtigung hier— durch ertheilt. Die Gewährung des vom Landtage unterstüͤtzten Antrags der Abgeordneten der beiden Jerichowschen Kreise daß der Landarmen-Fonds dieser beiden Kreise, welcher bis jetzt bei der Regierung zu Magdeburg verwaltet worden ist, den benann— ten Kreisen zur eigenen Verwaltung uͤbergeben und denselben uͤber⸗ sassen werde, künftig fuͤr ihre Landarmen, die bis jetzt in die An⸗ stalt von Groß Salza aufgenmmen worden sind, anderweit selbst zu sorgen, wollen Wir von der Fuͤhrung des Nachweises abhaͤn— gig machen, daß die se Kreise durch anderweite Einrichtungen fuͤr diese Verpflegung ihrer Landarmen hinreichend gesorgt haben.

Feuer ⸗Sozietaͤt fuͤr das platte Land des Herzogthums Sachsen.

D. 3. Dem Antrage Unserer getreuen Stande gemäß ge— nehmigen Wir hiermit, daß zur Forderung der Angelegenheiten der Feuer-Sozietaͤt des platten Landes, in der Zwischenzeit von einem Landtage zum anderen, ein von jedem Landtage neu zu er—

Salza.

waäͤhlender aus 1 Mitgliedern bestehender ständischer Ausschuß be⸗

e erde, welcher alle diejenigen auf. die Feuer-Societät fuͤr 1 Land 9 He 3 Sachsen Bezug habenden Ge⸗ schaͤfte zu besorgen hat, deren Erledigung der Bestimmung des Reglements vom 18. Februar 1838 zufolge, den zum Provinzial⸗ Landtage versammelten Vertretern des platten Landes uͤberlassen ist. Auch haben Wir gegen die von Unsern getreuen Staͤnden zu Mitgliedern des betreffenden ständischen Aussschusses resp. zu deren Stellvertretern, gewahlten Personen nichts zu erinnern.

988 Freitisch⸗ Fonds.

PD. 4. Dem von Unseren getreuen Staͤnden ausgesprochenen Wunsche gemäß haben Wir dem Minister der geistlichen, Unter— richts und Medizinal-Angelegenheiten die Anweisung ertheilt, die alteren Akten uͤber das Kollatur-Recht der aus Fundationen im Herzogthum Magdeburg, einschließlich des Saalkreises und der Grafschaft Mansfeld herruͤhrenden Freitische bei der Universitaͤt Halle aufsuchen, und wenn dergleichen sich noch vorfinden sollten, dem Buͤrgermeister Treuding in Groß-Salze, als erwaͤhltem

Mitaliede des Landtages zur Ermittelung der stattfindenden Ver- ges 3

haͤltnisse mittheilen zu lassen.

Wir haben angeordnet, daß von demjenigen, was in Verfolg obiger Entschließungen weiter verfuͤgt werden wird, dem Landtage bei seiner naͤchsten Zusammenkunft Nachricht ertheilt werde, und verbleiben Unsern getreuen Staͤnden in Gnaden gewogen.

Gegeben Sans souci, den 6. August 1811. J

(gez. Friedrich Wilhelm.

inz von Preußen.

von Boyen. Rother. von

von

von Rochow. sle ben. von Graf zu

von Ladenberg Werther. Eichhorn Stolberg.

eitungs - Nachrichten.

Ausland.

Da m m m, , n Frant reich.

Paris, 8. August. Gestern fand hier eine Versammlung der Chefs der angesehensten hiesigen Banquier-Haͤuser statt, die wie es heißt, Herrn Humann neue und vortheilhaftere Vorschlaͤge zur Uebernahme der Anleihe machen wollen.

Die Entwaffnung der Toulouser National-Gande geht, den letzten Nachrichten zufolge, auch ferner ruhig von statten, und sollte am 10. August beendigt seyn. Es herrschte die vollkommenste Ruhe. Herr Raulet, Gerant der „Emancipation“, ist bereits we— gen der gegen ihn erhobenen Beschuldigungen verhoͤrt worden.

Der General-Lieutenant St. Michel hat der Redaktion des in Toulouse erscheinenden Blattes „Utilitaire“ folgendes Schrei— ben uͤbersandt:

„Mein Herr Redakteur! In der letzten Nummer Ihres Blattes habe ich gelesen, daß Sie in Ihrem Buͤreau eine Sub— seription eroͤffnet haben, um mir einen Ehren-Degen zu uͤberrei— chen. Ich bitte Sie, dieser Subscription unverzuͤglich Einhalt zu

tes aufnehmen zu wollen. Genehmigen Sie u. s. w. Toulon, 3. Aug. 1841. Der General-Lieutenant St.

Der Mm h.

Briefen aus Bordeaux zufolge ist der Präfekt der Gironde von Libourne dorthin zurückgekehrt. Die Ordnung war in der letzteren Stadt voͤllig wieder hergestellt.

Der Widerstand gegen die Ausfuͤhrung der Volkszählung greift immer mehr um sich. Außer dem Arrondissements-Conseil hat auch das Munizipal-Conseil in Moissac den Maire aufgefor dert, daß er selbst uud nur mit Zuziehung des Controlleurs die zur Anfertigung des Verzeichnisses der Steuerpflichtigen nöͤthige Zahlung vornehmen möge. Auch in Bordeaux, Dijon, Tours sind Kömmissionen ernannt worden, um den Munizipal-Conseils Berichte uͤber die von Herrn Humann angeordnete Zaͤhlung ab— zustatten.

X Paris, 8. August. Die Nachrichten aus Toulouse lau— ten fuͤr die Regierung sehr guͤnstig. Nicht nur die Entwaffnung der National-Garde geht, wie der Messager sagt, ohne den mindesten Widerstand vor sich, sondern auch diejenigen, welche den Aufstand organisirt zu haben angeklagt sind, unterwerfen sich unn ohne Weiteres den gerichtlichen Untersuchungen. Wie ruhig sich aber die Bevölkerung bei denselben verhalt, zeigte sich auf das auffallendste bei der Verhaftung der Geranten der drei Journale l'Fmancipation, l'Aspic und l'Auxiliaire, welche am meisten die Bevblkerung zum Widerstand aufgeregt hatten. Die Journalisten dieser genannten Blätter, denen die Verhaftung eigends zuvor angekuͤndigt worden war, begaben sich in ein Easfé, welches auf dem belrbtesten Markte der Stadt liegt. Hier, im Angesichte des Volkes, dessen Beistand sie sicher zu seyn glaub— ten, hofften sie die gerichtlich gegen sie verhaͤngten Maßregeln zu vereiteln; und in der That sahen sie sich auch bald von einer Masse Menschen umgeben, welche die Neugier zur Stelle getrie⸗ ben hatte. Mittags aber sandte Herr Maurice Du val drei oder vier Polizei-Commissairs, welche die Verhaftung vollzogen, ohne vom Volke, das unbeweglich geblieben war, auch nur im mindesten gestoͤrt zu werden.

Da nun die Untersuchungen durchweg so ruhig abgehen, so findet man darin den Beweis fuͤr die Schwaͤche der entlassenen Behörden und tadelt mit Grund das Benehmen des alten Mu— nizipal-Raths. Es haben sich daher diejenigen geirrt, welche in den Ereignissen von Toulouse einen föͤrmlichen Emancipations— Versuch der Departements von der Central-Gewalt sahen. Es giebt in Frankreich keine Departemental-Stadt, in der eine Fa— milie lebte, die nicht einen ihrer Verwandten unter der Bevblke— rung von Paris zahlte. Diese besteht zur Haͤlfte aus der soge— nannten beweglichen, d. h. aus Einwohnern, die täglich aus der Provinz kommen und wieder dahin zuruͤckkehren. Man kennt also Frankreich wenig, wenn man von einem gewissermaßen all— gemeinen Antagonismus redet, der zwischen Paris und den De— partements herrsche. Wie eigen, ja fast komisch ist es, wenn die legitimistische Presse sich jetzt ganz besonders und mit einer an⸗ geblichen Liebe der Ausbildung derselben Munizipal⸗Verfassung annimmt, die sie unter der Restauration mit allen Kräften be⸗ kaͤmpfte und fuͤr ein großes Ungluͤck fuͤr die Einheit des Staa— tes ausgab! . ;

Die Rede des Herrn Ledru Rollin ist wegen ihrer hohlen Phrasen und Gemeinplaͤtze selbst von den meisten Oppositions⸗ Blättern laͤcherlich gemacht worden, was um so auffallender war, als der Mann, der sie hielt, Garnier Pages ersezen soll, einen Mann, der so taktvoll, klug, gemessen und so kenntnißreich war. Der Tadel kann die Waͤhler von Mans nur weniger. treffen, da kein anderer Konkurrent, als Herr Ledru Rollin vorhanden war, und sie der Ehre wegen schon Garnier Pages durch einen Mann ersetzen mußten, der sich zu radikalen Gründsaͤtzen bekenne. Er hatte sich vor kurzem noch zur Partei Barrot gehalten und wurde daher vom Natidnal für zu gemaͤßigt gehalten, als daß dieses Blatt seine Kandidatur besprochen hätte. Da glaubte nun Herr Ledru Rollin durch feine radikalen Bekenntnisse sich die Billigung

dieses Blattes verschaffen zu muͤssen, und that es in einer Weise, die recht auffallend zeigte, wie wenig er den Mann ersetzen koͤnne, an dessen Stelle er in die Kammer treten soll.

Grosibritanien und Irland.

London, 7. Aug. Ministeriellen Blattern zufolge, wuͤrde das Melbournesche Ministerium dem neuen Parlamente die be— absichtigten Handels-Reformen noch einmal vorlegen und erst, so— bald dieses sich ebenfalls dagegen ausgesprochen habe, seine Ent— lassung einreichen; die Koͤnigin werde dann Sir R. Peel berufen und, wenn dieser ihr spaͤter ähnliche Maßregeln vorlege, ihn wie— der entlassen und ihre jetzigen Minister von Neuem ans Ruder berufen, um jene Maßregeln durchzufuͤhren; sollte das Unterhaus dann dieselben verwerfen, so könne und muͤsse zum zweitenmale zu einer Parlaments-Aufloͤsung geschritten werden, weil eine solche Verweigerung der besagten Maßregeln als eine rein factiöͤse Op⸗ position gegen das Whig-⸗-Ministeriüm erscheinen wuͤrde, wenn Sir R. Peel doch so ziemlich dieselben Reformen haͤtte vorschlagen wollen.

Die Morning Chronicle will behaupten, es sey eine bloße Machination der Spanischen Moderados, daß sie Schiffe ihrer Nation mehrmals hinter einander mit Englischen in Kolli— sion gebracht, indem sie es nur darauf abgesehen hatten, England in Spanien verhaßt zu machen.

Das Schiff „St. George“, Eigenthum der Herren Fletcher und Soͤhne zu Cower Schadwell, welches am 29. April von Lon— don nach New⸗Orleans fuhr, ist in der Nacht des 17. Juni an den Kuͤsten von Florida nntergegangen. Von 290 darauf befind— lichen Personen konnten sich nur 3 retten. Schiff und Ladung werden auf 12,000 Pfd. St. geschäͤtzt.

* 2 1 2 . Deutsche Bundesstaaten. ö Darmstadt, 10. Aug. Gerern starb hier unser Finanz— Minister, Freiherr von Hofmann. Der Verstorbene war am 28. April 1770 zu Nidda in der Provinz Ober-Hessen geboren, wo sein Vater als Amtmann angestellt war. 1827 wurde derselbe in den Freiherrnstand erhoben. Seit Grolmanns Tode war er Praͤsident des Staats-Raths, und 1837 erfolgte seine Beförderung zum Finanz-Minister. ,

; Detmold, 8. Aug. CHannov. 3). Der Erzbischof von Koͤln, Freiherr von Droste-Vischering, besindet sich seit einigen Ta— gen in dem benachbarten Bade Lippspringe. Bei der Unzugäng lichkeit von angemessenen Wohnungen am Badeorte selbst bewohnt der Erzbischof einen Hof in der Nähe von Lippspringe, welcher „der Hoͤvelhof“ genannt wird. ; .

Frankfurt a. M., 5. Aug. In einer der letzten Sitzun— gen unseres gesetzgebenden Koͤrpers wurde der Verlängerung der Zollvereins-Vertraͤge auf den Zeitraum vom 1. Januar 1842 bis zum 31. Dez. 1853 die Zustimmung ertheilt. In derselben Siz— zung wurde der Antrag eines Mitglieds der Versammlung, den Senat zu ersuchen, zur Abhuͤlfe des Nothstandes der Gewerbe, und um dem mißbraͤuchlichen Hereinbringen unbestellter, zum De— tail-Verkauf und Hausiren bestimmter Arbeiten zu steuern, Be stellzettel einzuführen ꝛc. abgelehnt. .

Berichtigung. Nr. 3. 3

27

Spalte 2, Seite 979, muß es siatt Februar 1841.

Zeitung heißen

JI Den 13. August 1841.

. n. Pr. (Cour. ; .

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St. Schuld- Sch. 101 1032 Aceien. Pr. Eugl. 0Obl. 30. 4 101 1017 kel. Pots. Eisenb.“ Präm. Sch. der do. da. Prior. Act. Seehandlun. 79 Meęd I. pz. Eisenb. Kurm. Schuldv. 3 102! do. do. Prior. Let. Ben, mn, l, o 1035 werl. Anh. Eisenb. Ellinger 0. ö 100 J do. do. Prior Act. Danz. do. in Th. 18 PDiss. Elb Risenb. Westp. Pfandbr. 35 102 do. do. Prior. At Grossh. Pos. do. 1 106 K Eisenb. Ostpr. Pfandbr = 102

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Loose 723 G. 59 23 3 Holl. 507. 502.

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Preuss. PFräm. 45, gd C. Partial - Obl. —. Preuss. Präm. Sch. 79 C.

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Basel 250 Be.

Germain —. Versailles

München- Aussburg —. Strassburg Köln- Aachen 99 G. 1I. Aug. Bank- Actien 1575. Aux. Cons. 353 893. Bel. —. Sch. 99. 23 Ul. 52. 5 5 ort. Columb. 202. Mex. 251. Peru 3 Met. 39. IIamb. do. 200 FI.

do. linkes —.

Dresden 99 6. IIamburg, London, 7.

Engl. Russ. 108.

Neue Anl. 20.

298. 35 173. Chili —.

Paris 110.

Passive 45. Ausg. Engl. Russ. . Bras. 67.

Peters bu rg. 6. Au. Lond. Poln. à Par. 300 FI. 6847. do. 500 FI. 732.

33.

Ränigliche Schauspiele.

Sonnabend, 14. Aug. Im Schauspielhause: Griseldis. (Fraͤul. Eh. von Hagn wird in der Rolle der Griseldis wieder auftreten.)

Königsstädtisches Theater.

Sonnabend, 14. Aug. (Italienische Opern-Vorstellung.) Zum erstenmale: La prova di un' opera seria (Die Opernprobe). Opera bufsa in 2 Alti. Musica del Maestro Francesco Gneceo.

Preise der Plätze: Ein Platz in der Orchester-Loge 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. u. s. w.

Textbuͤcher in Italienischer und Deutscher Sprache sind am Abend der Vorstellung bei der Kasse zu haben.

Der Anfang der Italiänischen Opern-Vorstellungen ist um

halb 7 Uhr. Dle Kasse wird um halb 6 Uhr gebffnet. Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckeret. Beilage

Beilage zur Allgemeinen

.

Großbritanien und Irland. 4 London, 7. Aug. Unter dem Vorsitz Sir FS. Burdett 6s fand am 2ten d. in Derby ein Diner zu Ehren der kon servativen ,, e, Mitglieder fuͤr Suͤd-Derbyshire statt. Als das . diobert Peebs und der konservativen Mitglieder des Unterhauses ausge bracht wurde, nahm der Graf von Lincoln, ,, . . glieder des vorigen Parlaments, das Wort, um, ssmnch, nut, ü, 2 l ltälsleße', Sir Robert Peels Verfahren mit zusprechen und zu gleicher Zeit Sir n är, en, Daffelbe chat Sir dem der gegenwaͤrtigen Minister zu . I ö * 5 3 9 2149 . * Francis Burdett, der unter ane , größerer Begierde erwartet, „Das naͤchste Parlament zorrzyrt seit der denkwürdigen Revolu als irgend eine Versammlung en fr uur großen Freude, daß wir in tion von 1688, und es geen umsaͤnden so fehr gewachsenen Staats Sir Robert Peel einen dehr nnn, unvergleichbar in der besonderen Art mann besitzen 26. u ünterhause erfordert wird einen Mann, von Talent, welch ig hen schaften eines Staatsmannes sich entschie der in allen großen irgend ein Stgatsmann, dessen ich zu geden⸗ dener bewaͤhrr 4. hege die feste Zuversicht, daß wir jetzt endlich eines ,, ald los seyn werden, welches nur aus Werkzeugen des Ninist e nnmnengesetzt ist, welches nicht das Ministerium des Volkes For fon dern sich im Amte haͤlt, ohne Macht zu besitzen, welches die Königlichen Praͤrogaliven zu seinen selbstsüuͤchtigen Zwecken gemiß braucht, durch die Benutzung des Namens der Koͤnigin auf eine durchaus nicht zu rechtfertigende Weise ein Parlament nach seinem Sinne zusammengebracht und dann dieses Parlament abgenutzt hat, durch Darlegung der iammerlichsten Schwache und Aufopferung der Ehre, des Ruhmes und Rufes, der sich bisher mit dem Namen Eng and verknuͤpfte. Die Minister sind Maͤnnern im Amte gefolgt, die nachdem sie einen langen und ruhmvollen Krieg glorreich zu Ende gefuͤhrt hatten, trotz aller sie umlagernden Schwierigkeiten, dem fort währenden Geschrei nach Sparsamkeit insoweit Gehdr zu geben ver standen, daß sie einen Ueberschuß im Staatsschatze hinterließen. Die ser Ueberschuß betrug Millionen, als die jetzigen Minister ins Amt traten; aber ihre schlechte Verwaltung brachte sehr bald die Fi nanjen in Verwirrung, und ich behaupte, daß sie in sieben Jahren jeben Jahrhunderte Britischer Ehre Macht und Ruhmes

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veraeudet vergeudet

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In diesem Tone sprach Sir Francis Burdett Zeit, und die ihm nachfolgenden Redner stimmten so ziemlich in denselben ein. Daß ubrigens Geschlecht in ) t, beweist der sich 1000 Frauen am 3ten in der Grafschafts-Halle zu Derby versammelten, um itglieder suͤr die Grafschaft bei einer Tasse Thee zu feiern. ; Konservativen terbury am 2ten die Wahl beiden Tory-Mitglied Stadt. in befand sich hier Herr gin mit der Jesabel verglich, sehr verhaßt gemacht hat. nichtsdestoweniger jetzt zum Parlaments-Mitgliede fuͤr Canterb gewaͤhlt worden und erklärte in der Rede, in welcher . J ; 93 als Kandidat aufgetreten sey, um Mitbuͤrgern Verdikt daruͤber zu erhalten, ob sie seine Loyalität in Zweifel 7 E 5

haben.“ l auch das weibliche Derby den Ministern nicht hold ist, Umstand, die Wahl der Parlaments-Mitg Wie in Derby, so feierten die sich bekanntlich bei einer fruͤheren Gelegenheit, wo er sein Wohl ausgebrachten Toast erwiderte, daß er eigens . gen oder n r warf dann den Ministern besonders ihre aus— schließliche Bevorzugung der Mitglieder ihrer Partei Besetzung Aller Stellen vor und erklaͤrte schließlich, servativen, 8 . RK zur Regierung gelangt, Irlaͤnder nicht 12 ö. r ,, Ser ga- z auch nslemals von den katholischen Priestern in vorschreiben lassen wurden. Auch der bekannte Ultra- orh Edward Knatchbull nahm das Wort, begnügte sich jedoch damit, seine Freunde aufzufordern sie jetzt nach ihrem Siege nicht aufhdren möchten in ihren Anstrengungen, damit ihnen der auch bleibe. Lord Howick zubringen; bekanntlich ist

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Ultra-Tory Sir

ker ckon die bedruͤcken,

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will mit seiner Gemahlin zwei Kontinent derselbe durchgefallen. Zir James Graham gab in diesen Tagen zu Waͤhlern ein glaͤnzendes Festmahl, wobei er zunsten des Ackerbau⸗Interesses aussprach. Dänemark. Helsingör, 7. Aug. (Böxsen⸗-H.) ist hier die zur Regulirung der Angelegenheiten des nedergesetzte Kommission zusammengetreten. Sie besteht ten Daͤnemarks aus dem Konferenzrath Holten, Direktor der Oeresunds-Zoll-Kammer, dem zwei Mitglieder derselben, die Her— Wessel und Olrik, beigegeben worden, und von Englischer Seite aus Herrn Mac Gregor, Königl. Großbritanischem K sul in Daäͤnemark; von S chwedischer S eite haben sich dersel angeschlossen Herr Ewerlof, Königl. Schwedischer General Konsul zu Helsingbr, und Herr Kommerzlenrath Rosenblad von Stockholm. Wie verlautet, werden die Hauptgegenstaͤnde ihrer Wirksam— keit unter anderen die folgenden seyn: Revision der Oeresund— Zoll-Rolle und Herabsetzung der Zölle mehrerer Artikel, insofern dieselben nicht im Tarife von Christianopel verzeichnet stehen oder nicht bereits in London herabgesetzt worden; die Mittel vor zubereiten, den im Sunde klarirenden 8 chiffen eine schnelle Expe— dition zu sichern; das ganze ystem uberhaupt von allen veralte⸗ ten, unnoͤthigen Formalitaͤten zu befreien und. dasselhe moͤglichst zu vereinfachen; mehrere fuͤr die Schifffahrt, laͤstige Abgaben ah— zuschaffen, so wie auch den Betrag der künftig von den Zoll— Beamten im Sunde zu erhebenden Sporteln zu bestimmen. Ueber⸗ dies durften wahrscheinlich noch verschiedene Gegenstaände zur Sprache gebracht werden, die zwar nicht in unmittelbarer Bezie⸗ hung zum Sundzolle stehen, aber doch fuͤr die Fahrt durch den Sund' von der höchsten Bedeutung sind, wie z. B, die Ver besse⸗ rung der bestehenden Quarantaine-Einrichtungen und die Einxich— tung mehrerer Leuchtfeuer zur Sicherung der Schifffahrt im Kat—

tegat und im Sunde.

Deutsche Bundesstaaten.

München, J. Aug. Ihre Majestäͤt die regierende Koͤni⸗ gin reist morgen fruͤh halb 6 Uhr mit den Prinzessinnen Adel⸗ gunde, Hildegarde und Alexandra und dem Prinzen Adalbert nach Berchtesgaden ab. .

Der beruͤhmte Orientalist und Geschichtsforscher, Herr von Hammer-Purgstall von Wien, wird demnaͤchst hier eintreffen und, wie verlautet, bei der am 265sten d. M. stattfindenden offentlichen Sitzung unserer Akademie der Wissenschaften, deren auswaͤrtiges Mätglied er ist, einen Vortrag halten.

Vom . bis 31. Juli sind auf der Eisenbahn 26,8604 Personen gefahren; 28,032 Fl. 55 Kr.

Karlsruhe, 7. Aug. Ihre KH. die Prinzessin von Wasa, sind gestern

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Muͤnchen-Augsburger— die Einnahme betrug

Hoheiten, der Prinz und Abend, von Ems kom⸗

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mend und nach Baden gehend, in Karlsruhe eingetrof Großherzoglichen Schlosse abgestiegen.

Schweiz. Basel, J. Aug. (B. 3) Auf Anregun Jesutten haben die jungen Landpfarrer im reiburg es zu stiften, deren Ver— en, wenn die . der Corpora— tions- und Sektenge diese Gesellschaften, welche eben so viele Kirchen in der Kirche bilden und deren Einfluß in allen öffentlichen und Privat-Ange— legenheiten der Gemeinden sich geltend macht. Die Mitglieder vom weiblichen Geschlechte bei dieser Gesellschaft tragen ein Kreuz als Erkennungszeichen. In Sales, einem Dorfe bei Gr wi⸗ dersetzte sich die Congregation der Frauen nd Linsetzung eines neuen Pfarrers. Es fehlt an einer Menge anderer Beschuldi⸗ gungen nicht, welche dem Treiben der Jesuiten beigemessen werden.

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der its⸗Secreta Bruͤhl einen Gegenbesuch. Vorgestern hatte der wuͤrdige, Geistliche, Herr Dr. Smets, die Ehre,. Sr. Heiligkeit aufzuwarten. hr huldreich empfangen, und der Papst war nicht von ihm zu vernehmen er in seinem Abriß , ichte der Paäͤpste auch Frage uͤber den Primat Petri eine Abhandlung gewidmet habe. Der nte Geistliche verlaͤßt schon morgen un uͤber Flor in seine Heimath

zuruͤckzukehren.

hier allgemein geachtete

Uns

———

Wwisllenschalt, Kunst und Literatur.

Denkmale von Trier und seiner

Umgegend.

Ueber die Nömer⸗

Oe ruck, den die Roͤmer⸗Denkmale von Trier und seiner Umgegend auf den Reisenden machen, ist in hohem Grade ergreifend; mit uͤberzeugender Gewalt treten uns diese Reste als die Kunden jener glaͤnzenden und ungemein großartigen Kultur, die uch hier im Norden ihre festen Wurzeln geschlagen hatte, entgegen. Doch bei weitem hoͤher noch steigert sich dieser Eindruck, wenn wir mit wissenschaftlicher Forschung naͤher auf die Bedeutung und auf die Eigenthuͤmlichkeit dieser Denkmale eingehen, wenn wir uns das, was nur als Stuͤckwerk erhalten ist, wiederum zum Ganzen ausbil— den, und wenn wir nach dem Maßstabe, den uns diese riesigen Fragmente an die Hand geben, das Bild der ganzen Stadt und ihrer Umgegend, wie dasselbe etwa zu den Zeiten Konstantins erschie⸗ nen war, vor unsern Gedanken neu erstehen lassen. Dann fuͤhlen wir es deutlich, daß Weltherrscher einst an dieser Stelle ihren kai serlichen Sitz aufgeschlagen hatten, daß dieses schöͤne Thal einst von welthistorischem Leben ecfuͤllt war. Freilich stimmt es uns zugleich zu tiefer Trauer, wenn wir all diese Herrlichkeit untergegangen se— hen und wenn wir bedenken, wie Vieles sogar erst in den letzten zahrhunderten, und bis in die nahe Vergangenheit herab, vernich fet, verloren, zerstreut worden ist. Um so eifriger jedoch moͤge das Interesse heutigen Tages auf die treuliche Erhaltung dessen, was fuͤr uns

insere Nachkommen gerettet ist, bedacht seyn, um so emsiger Wissenschaft, die den Stolz unserer Tage ausmacht, sich vollkommen abschließenden Durchforschung Fast alle Reste, die wir hier erhalten sehen, haben ihre ganz eigenthüͤmliche Bedeutung in dem gesamm ten Vorrath der Denkmaͤler des klassischen Alterthums, und vieles Wichtige mag noch unter dem schuͤtzenden Boden, den die Jahr hunderte um dieselben aufgehäͤuft, verborgen seyn. Sey es mir vergoͤnnt, hier an die bedeütendsten der erhaltenen Denkmale zu erinnern und einige Bemerkungen uͤber dieselben vorzulegen.

Ich nenne zuerst das Amp hitheater, suͤdoͤstlich oberhalb der Stadt belegen und urspruͤnglich ohne Zweifel in die betraͤchtlich uUmfassenderen Ringmauern derselben eingeschlossen. Dies Monu⸗ ment hat vorzugsweise bedeutende Zerstoͤrung erlitten; von dem, was andere Amphitheater zunaͤchst auszeichnet, von seiner Umfassungs Mauer, sehen wir fast nichts mehr, doch mag von dieser noch Man— ches unter den Rebenhuͤgeln, die das Denkmal umgeben, versteckt seyn. Die nicht eben kleine Arena, die aufgedeckt vor uns liegt, l 'die ausgedehnten Dimensionen des eigentlichen Baues sch die bedeutsame Einrichtung der Thore, auf ber Rord- und Suͤdseite, deren Reste noch kastellartig dastehen, Die Anordnung der Eingaͤnge, welche durch diese Thore theils auf die Arena, theils zu den Kreisen der Sitzplaͤtze fuͤhrten, sind dem Amphitheater von Trier ganz eigenthuͤmlich; weitere Aufgrabungen die freilich durch die Weinberge erschwert werden) duͤrften vielleicht fur die genauere Kenntniß des Monumentes nicht erfolglos seyn.

Auf das Amphitheater folgen, in der Suͤdost-Ecke der heutigen Stadt, die umfangreichen Ruinen der Thermen. In großartig malerischer Wirkung steigen ihre Truͤmmer vor unsern Augen empor, einer ausfuͤhrlichen Restauration zal lreiche Anknuͤpfungspunkte dar⸗

1

des

und moge die einer gruͤndlichen dieser Denkmale zuwenden.

1515 und

I1S6e jedocl 1 läßt jedoch aus

jließen; fast mehr noch .

bietend, im Grundylane, so weit die Aufgrabung bis jetzt vorgeschrit völlig klar. Nach meiner Ansicht ist es keinem Zweifel unter worfen, daß wir hier wirklich Anlage von Thermen vor uns haben, sofern man bei diesem rte nur den Römischen Begriff . großartigen en Vergnügungsortes, in dem sich beilaͤufig aber keinesweges als alleiniger Zweck auch Baͤ der befanden) festhaͤlt. Auch hier bieten viele Punkte der Anlage ein eigenthuͤmliches Interesse;

wesentlich aber duͤrfte dasselbe erhoht und der gesammten archaͤologischen Wissenschaft gewiß manch ein nicht unerhebliches Foͤrderniß gewaͤhrt werden, wenn man. die be goönnenen und durch nichts behinderten Aufgrabungen, fortsetzte. Hierbei mag zugleich bemerkt werden, daß die Thermen uͤberall die Fundorte namhafter Kunstschaͤtze gewesen sind, daß somit auch hier joch manch ein wichtiges Werk zu finden seyn durfte, .

Den Thermen nahe fleht der Palast, dessen einer Fluͤgel in ein kolossales Romisches Gebäude hineingebaut ist. Letzteres war un zweifelhaft eine Basilika. Der machtige halbrunde Bau des Tri⸗ bunals (im Innern auch ungeheure Bogen, der dasselbe an seiner Vorderseite uͤberwölbte) und die eine Außenmguer stehen noch fast vollstaͤndig aufrecht; die gesammte, sehr eigenthuͤmliche Fenster⸗ Architektur ist, trotz der spaͤtẽren Vergnderungen, noch aufs deut⸗ sichste zu erkennen. Dieser Baurest ist fr die Kenntniß der anti— ken Arihitektur von der allerhoͤchsten Wichtigkeit, da wir einzig und allein durch ihn von der aͤußeren Beschaffenheit Roͤmischer Basili— ken und zugleich auch vyn dem Kolosalen ihrer Anlage eine deut liche Auschauung gewinnen. In Italien ist in diesem Bezuge kaum eine andere als die Basilika von Pompen anzufuͤhren, die aber nur eine verhaäͤltnißmaßig kleine Dimen ton kind guch keinesweges die eigentlich Römische eẽscheinbar mehr eine Griechische) Anlage hatte.

Ein zweiter basiliken artiger Bau, aus Rodͤmischer Zeit, vielleicht jedoch bereits fuͤr christlich-kirchliche Zwecke errichtet, ist in dem viel⸗ fach umgewandelten Dom g eb de enthalten. Die urspruͤngliche Anlage dieses Gebäudes und die spaͤteren Bauveraͤnderungen dessel⸗ ben sind mit so scharfsinniger und geistreicher, wie unantastbarer Kritik bereits vollstandig in dem schͤnen. Werke des Herrn Architek⸗ ten Schmidt, Baudenkmale in Trier und seiner Umgebung (Lief. 2), entwickelt worden; ich habe somit nicht noͤthig, eine naͤhere Andeu⸗ tung hieruͤber zu geben.

ten

ö. cin ed

der

Sodann ist die Porta nigra zu nennen, kastellartige Thor, welches den Reisenden, der vom zuerst begrüßt. In seinen Haupttheilen wohl erhalten, keines daußeren Schutzes bedürftig, steht dasselbe noch ge da; die urspruͤngliche Einrichtung ist in seinem Innern, cher Veranderung aus den Zeiten, da nutzt ward,

M 2

jenes maͤchtige, feste, Norden kommt, stark und genwaͤrtig trotz man⸗ das Gebäude als Kirche be⸗

noch deutlich zu erkennen. Man schreibt dasselbe ge⸗

genwaͤrtig der Konstantinischen Periode zu; fruͤher setzte man seinen

Ursprung, veranlaßt, in eine halb mythische Vorz

die bereits barbarisirende Formenbildung

durch dun eit zurück. Es lag hierin

wohl

allerdings etwas Wahres; nur haͤtte aus dieser Entartung der For⸗ men nicht auf einen Zustand urthümlicher Rohheit, sondern auf den einer verlornen Kultür, einer neu beginnenden Barbarei, geschlos⸗ sen werden sollen. Nach meinem Dafuͤrhalten kann die Porta nigra nur in den Zeiten der Merowingischen Herrschaft errichtet seyn; den naͤheren Beweis dafuͤr denke ich an einem anderen Orte zu fuhren. Hier will ich nur bemerken, daß Aufgrabungen des Terrains um

die

Porta

nigra, und vornehmlich eine sorgfaͤltige Untersuchung

der verschiedenen Fußboden und Schuttschichten, die (wie wir wissen); in demselben verborgen sind, fuͤr die Zeitbestimmung ebenfalls nicht unwichtige Fingerzeige geben duͤrften.

Noch weniger rühren, nach meiner Ueberzeugung, die beiden

sogenannten Propugnacula, in der Dietrichsgasse und im Re⸗

gierungsgebaͤude aus Roͤmischer Zeit her.

deren fruͤher noch mehrere vorhanden waren),

Sie scheinen dem eilften Jahrhundert an⸗

zugehbren und waren vermuthlich die festen Haͤuser maͤchtiger Ge⸗ schlechter, deren man in jenen Zeiten haͤufig bedurfte und denen ahnliche in Italienischen Staͤdten (wie z. B. das Haus des Cres⸗ centius, der Tor de' Conti u. A. zu Rom) nicht selten vorkommen. Dagegen denke ich die sehr bedeutsamen Reste eines andern, echt Roͤmischen Monumentes in hiesiger Gegend gefunden zu haben Dies sind die Korinthischen Kapitaͤler auf den Saͤulen der im eilf⸗ ten Fahrhundert erbauten Stiftskirche des unfern von Trier bele⸗ genen Echternach. Ihre Behandlung ist (obgleich statt der Akanthus⸗ blaͤtter bereits einfache Schilfblaͤtter angewandt sind) noch durchaus klas⸗ sisch, ihre Form auf eine durchaus gesetzliche und regelmaͤßige Weise wie⸗ derholt, Beides in einer Art, daß sie fuͤr das Mittelalter und zumal fuͤr die

Zeit des eilften Jahrhunderts, durchaus unerhoͤrt seyn wuͤrde.

Ohne

Zweifel sind diese Kapitaͤler (wie bei den mittelalterlich Italienischen Bauten so unzählige Beispiele vorkommen) von einem vorzuͤglichen

1 Denk

nale des Alterthums, vielleicht von einem Tempel, entnommen.

Das Gebaͤude, in welchem sie gegenwaͤrtig verwandt sind, hat die Form mittelalterlicher Basiliken, in ihrer edelsten Ausbildung; viel leicht ist dasselbe als die schoͤnste der Basiliken des Deutschen Mittel⸗

alters zu bezeichnen. D mstaͤnde den sehr lebhaften Wunsch, daß die Kirche, die gege ein Fabrik⸗Gebaͤude umgewandelt ist, in ihr

Diese Umstaͤnde rechtfertigen, wie es scheint, nwaͤrtig leider in er uͤrspruͤnglichen Be⸗

schaffenheit, als eine vorzuͤgliche Zierde des Landes, wiederhergestellt

werden möge. Schließlich

Glanz Monumente

den

die Reste Bittburg, wohlerhaltenen M

habe ich noch zwei Denkmale zu erwähnen, die des Romischen Privatlebens, wie die vorgenannten den des dSͤffentlichen Lebens, bekunden. Das eine sind die neuerdings bei Fliessem, unfern von

entdeckt worden ist, und die namentlich durch ihre schoͤnen und tosaik-Fußboͤden große Beruͤhmtheit erlangt hat.

jener Villa,

Aber auch, was man hier an Saͤulen Fragmenten und dergl. gefunden hat, deutet auf die edelste Geschmacks-Bildung, die selbst in diesen

rauhen Bergen

ihre Stätte gefunden hatte. Auch hier waͤre eine

vollslaͤndige Aufgrabung, um von dem Ganzen der Anlage einen ge— nügenden Begriff zu erhalten, hoͤchst wünschenswerth. Das andere ist das vielbesprochene, maͤchtige Grab⸗Monument der Seecundiner zu Igel.

gleichwohl erkennt man in ihnen

Seine Skulpturen sind viel beschaͤdigt und viel verwittert; joch heute den edeln Styl der letz⸗

ten Bluͤthezeit Roͤmischer Kunst, des Zeitalters der Antoninez; noch sieht man in diesen Bildern das Leben jener Familie Industrie,

Handel und Landbesitz

dargestellt, noch das heiter verklaͤrende Licht,

welches daruͤber und uͤber die einzelnen Verhaͤltnisse ihres Lebens durch die Gestalten der alten Mythe ausgegossen war. Einsam und schwei⸗ gend ragt das Monument uͤber die Strohdaͤcher des Doͤrfchens em— por; und dennoch spricht es eine Sprache, die, ruͤhrend und ergrei⸗

fend, der

von

uns von der ewigen Heiterkeit der antiken Poesie

erzaͤhlt,

Kraft, mit welcher dieselbe auch die schlichten und einfach

bürgerlichen Lebensverhaͤltnisse zu begeistigen und zu durchleuchten vermochte, von dem wunderbaren Zauber, den sie einst auch an die Ufer und in die Waldungen des Germanischen Landes heruͤberge⸗ tragen hatte.

Dies sind aber nur die wichtigeren Denkmale der klassischen

Zeit, die der heutigen Zeit in Trier und seinen Umgebungen erhal⸗ ten sind; von Vielen ist uns nur eine schriftliche Kunde geblieben;

vieles Einzelne,

merkwuͤrdige Architektur⸗Fragmente, reiche Muͤnz⸗=

schaͤtze, große Massen des verschiedenartigsten Geraͤthes u. dergl.,

findet män in den Sammlungen zerstreut.

Sollte es gelingen, in

Trier dem Deutschen Rom einen archaäologischen Ver⸗

ein, der etwa das archaͤologische

Institut von Rom zu seinem Vor—

bilde naͤhme, ins Leben zu rufen, so wuͤrden von demselben ohne Zweifel die erfreulichsten Resultate, nicht bloß fuͤr die naͤchsten Lo—⸗ fal- Interessen, sondern fuͤr die gesammte archäologische Wissenschaft, zu erwarten seyn. z

Trier, im Juli 1841.

F. Kugler.

Stern schn uppen.

Es sind am 10. August zwischen 95 und 117 Uhr Abends 123

Sternschnuppen an verschiedenen Stellen des nur im Zenith recht

klaren Himmels beobachtet worden.

Die Mehrzahl wurde in der

durch die Sternbilder Kassiopeig, Andromeda, Schwan, Pegasus, Delphin, Leier bestimmten Gegend sichtbar. Die Richtung der Milch straße von der Kassiopeia zum Schwan wurde fast von allen in dieser

Gegend erscheinenden angenommen. genauere Beobachtung der Zeit, angestellt worden, deren Ergebniß folgendes ist: 14. =

ü.

Nr.

Nr.

im Schwan zwischen und

18. 51. 64. 66.

80. 64.

Ueber die letzten 80 ist eine etwas Berliner mittlere) und des Ortes 100 16 Nr. 36. 100 30 16 30 37 ; 36 63 11 35 39 64. 9 40. 3 ; 66.

48 44 34 . 68.

21 2. ö . 96g.

53

Nr. 60. 100 *

2

S 2 35

19 . 32 . 46 46. 5 . 29 49. 4 2509. 50 51 51 58. 66 2 . 7 59.

1 1 J

ö

in der Richtung 6

in der Richtung „Delphin zu Adler.

bei 5 Fuͤllen, parallel mit 9. Delohin.

R Pegasus bis 11 zwischen g und 6 hindurch. . bei 20 Herkules in der Richtung “Leier auf 72 Poniatowski. Stier.

» Pegasus nach H Fischen, ö ließ inen andauernden Lichtstreif als Spur zurück, einem ans Fenster Tretenden noch geseben wurde/ Sternschnuppe felbst nicht beobachtet hatte.

n

die von der die