1841 / 229 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

An der Boͤrse herrschte heute ein panischer Schrecken, indem einer der ersten Wechsel-Agenten sich fuͤr zahlungsunfaͤhig erklaͤrte. Türkei.

Konstantin opel, 20. Juli. (Journ. de Smyrne) Die Nachrichten, welche täglich aus den Provinzen und namentlich aus denjenigen eintreffen, wo in der letzten Zeit Unruhen ausgebrochen waren, lauten sehr zufriedenstellend. Auf allen Punkten herrscht die vollkommenste Ruhe, und die Keime der Aufregung, welche Uebelwollende zu erhalten suchten, sind uͤberall erstickt. Auch sind die friedlichen Bewohner jener Gegenden vollig beruhigt und er— kennen mit dem lebhaftesten Danke die zu ihrem Schutze von der Pforte ergriffenen Maßregeln an.

Nach den neuesten, durch außerordentliche Gelegenheit aus Konstantinopel in Wien eingegangenen Nachrichten vom 1. Aug. hatte die Pforte die offizielle Anzeige von der Beilegung der Un— ruhen in Kandia erhalten. Durch einen zwischen Mustapha Pa— scha und dem Groß-Admiral Tahir Pascha koömbinirten Angriff, in Folge dessen Ersterer mit einem Theil seiner Streitkräfte gegen Sfakia vorruͤckte, waͤhrend Letzterer mit der Tärkischen Escadre diesen Platz von der Seeseite bedrohte, sahen die Sfakioten sich genbthigt, sich ohne Schwertstreich zu unterwerfen.

Diese Nachricht (bemerkt der Oest. Beob.) wird durch

1014

Briefe aus Ancona vom 3. August bestäͤtigt, wohin dieselbe durch das Englische Kriegs-Dampfboot „Cyclops“ gebracht worden war.

Aegypten.

Alerandrien, 16. Juli. (Journ. de Smyrne,) Die Re— gierung befolgt in jeder Beziehung dasselbe politische Uund admi— nistrative System wie fruͤher, was sich mit der Annahme des Hattischerifs vom 1. Juni schwer vereinigen laͤßt. Es ist nicht nur bis jetzt keine einzige Maßregel ergriffen worden, um die in jenem Dokumente vorgeschriebenen Modificationen auszufuͤhren, sondern man kehrt sich auch gar nicht an die Hauptbestimmun— gen und thut, als ob sie gar nicht vorhanden waͤren; die Ruͤstun—⸗ gen, die Aushebungen, die militcirischen Arbeiten gehen ihren Gang, und man moͤchte sagen, Mehmed Ali wolle diejenigen Luͤgen strafen, welche die Srientalische Frage fuͤr geloͤst halten, und ihnen beweisen, daß man seinen Versprechungen nicht zu sehr trauen duͤrfe. Man arbeitet fortwaͤhrend mit einer bisher uner— hoͤrten Thätigkeit, um die Armee und Marine nach Europaͤischer Weise zu organisiren; Mehmed Ali und Ibrahim Pascha bekuͤm— mern sich um die geringste Kleinigkeit und beleben Alles durch ihre Gegenwart. Das prachtvolle Hospital Ras el Tin, welches zur Zeit der Blokade in eine Kaserne verwandelt, seit der Na— pierschen Convention aber seiner ersten Bestimmung wiedergege— ben wurde, ist abermals in eine befestigte und kasemattirte Ka—

Bekanntmachungen.

Die dem Ephraim Noͤtzel und seiner Ehefrau Jo hanne Euphrosine, geborne Kopp, gehoͤrige Erbpachts gerechtigkeit der im Kirchspiel Heinrichswalde belegenen ehemaligen Unterfoͤrsterei Urbanspindt von 137 Morgen 70 MRuthen Preußisch, nebst einer dem Erbpaͤchter zum freien Eigenthum verliehenen Weide-Abfindung von 91 Morgen 49 IRuthen in der Schnekenschen Forst, zusammen auf 9576 Thlr. 5 sgr. gerichtlich ab geschanf, sollen in nothwendiger Sübhastation in dem

en 24. Novem ber L., Vormittags 11 uhr, vor dem Herrn Qber⸗Landesgerichts⸗-Assessor Marensky aufdem hiesigen Ober⸗Landesgerichte anberaumten Ter

Tagen vom

zu leisten.

tungsbogen

tem Termine geltend zu machen. ger Friedrich Daniel Kopp, Marie Henriette Kopp

zu diesem Termin vorgelgden und ihnen vei etwa— niger Unbekanntschaft die Justiz⸗Ko Collin und der Kriminal-Rath H Vertretung in Vorschlag gebracht. Insterburg, den 23. Maͤrz 18461. Civil⸗Senat des Koͤnigl. Ober⸗Landesgerichts.

R n m g /

Alle diejenigen unbekannten Glaͤubiger, welche an den Nachlaß des weiland regierenden Herrn Grafen Joseph zu Stolberg-⸗Stolberg Anspruͤche ma⸗ chen sollten, werden hierdurch aufgefordert, diesel ben spaͤtestens bis zum 1. November d. J. bei dem unterzeichneten Kommissarius, unter Beibringung der forderlichen Beweismittel, anzumelden.

Bei Nichtinnehaltung dieses Termins werden sie es sich selbst beizumessen haben, wenn die Feststel⸗ Di lung ihrer Anspruͤche zum Prozeß verwiesen werden muß und ihre Befriedigung auf Schwierigkeiten stͤßt, die in den rechtlichen Verhaͤltnissen der ver schiedenen Bestandtheile des Graͤflichen Nachlasses ihren Grund haben.

Stolberg, den 15. Juli 1841.

„fugt ist.

. Tschirner, 9. ö Koͤnigl Regierungs Rath und Kommissarius fuͤr die Regulirung des Graͤflichen Nachlasses.

Königl. Preuß. staats- und landwirth-⸗— schaftliche Akademie Eldena bei Greifs⸗ wald.

Die Vorlesungen bei der hiesigen Akademie wer—

und sich auf folgende Gegenstaͤnde beziehen:

stark. 2) Landwirthschaftliche Betriebslehre, ein

y,

3) Forstbenutzung und Forsttaxation; Mineralogie

, , . monstrationen; Mechanik und Maschinenlehre, Dr. hierorts Schulze. 5) Hoͤhere Arithmetik, 6) Zeichnen und Bau⸗Constructionslehre, Bau-In⸗ spektor Menzel. 7) Anatomie und . n und Geburtshuͤlfe,

5 . Haubner. 8) Landwirthschafts (L. S.) recht, Prof. Dr. Puͤtter. ö öschaf .

zahlungen mit 5 Sgr. auf jeden derselben, in den 1ꝗsten bis x mit Ausnahme der Sonntage, in unserem Buͤregu, Linden Nr. 19, zu haben: Oberwallstraße Nr. 3,

Diese Zahlung von 10 pCt., wird auf dem Quit sel bst Stellvertreter und scheinigt, weshalb die Actionaͤre ersucht werden, die Quittungsbogen unter Beifuͤgung dop⸗ . . pelter, nach den Nummern geordneter, so mehr das militairische Publikum aufmerksam zu die Pol nische Sprache machen wir auf folgende, mit der Namensunterschrift versehener Verzeichnisse, in ! J unserem Buͤreau mit der Zahlung einzureichen mine verkguft werden. Die Taxe und der neueste Hy⸗ wogegen sofort das eine Verzeichniß, mit der Unter zweckmaͤßiger Vorschlaͤge zur Abhuüͤlfe gefuͤhlter Maͤn pothekenschein sind in unserer Registratur einzasehen. schrift des oben genannten Rendanten Thimm und gel und ÜUebelstaͤnde an der Bekleidung, Bewaff Zugleich werden alle etwanigen unbekannten In- unserem Stempel versehen, zuruͤckgegeben wird und nung, Ausruͤstung u. s. w. von Offizieren und Sol teressenten, welche an die gedachte Weide⸗-Abfindung dem Einzahler als Interimsbescheinigung etwa Real-Anspruͤche haben mochten, aufgefordert, Bei der Zuruüͤckgabe dieses bescheinigten Verzeichnis⸗ neue Idee daruber zu dieselben bei Vermeidung der Praͤklusion in gedach⸗ ses, welches von dem Inhaber zu quittiren ist, sind ü Auch werden die die Quittungsbogen gehoͤrig vollzogen nach acht Ta- ihrem Aufenthalte nach unbekannten Real-Glaͤubi- gen zurück zu nehmen,. / . Die Aetionaäͤre werden auf die in den Quittungs und Kgroline Kopp zur Wahrnehmung ihrer Rechte bogen gogedruckten S8. 6. 9. 10. nen richtlich vollzogenen und von Sr. Majestaͤt dem mmisaxien Cruse, nige mittelst Bestaͤtigungsurkunde vom 15. Mai c. assenstein zu ihrer genehmigten Gesellschaftstatuts aufmerksam gemacht, wo es namentlich 38. „Zahlt ein Actionaͤr einen eingeforderten Ein „schuß nicht spaäͤtestens an dem letzten Zahlungs- „tage, so verfaͤllt er fuͤr jeden Quittungsbogen, „bei welchem der Verzug eintritt, in eine Con- „ventional⸗Strafe von „schaft außer der ruͤckstaͤndigen Rate und den ge „setzlichen Verzugszinsen von ihm einzuziehen be Es steht ihr aber auch frei, den Aetio⸗ „naͤr ohne prozessuglisches Verfahren seines Rechts „aus dem Quittungsbogen fuͤr verlustig zu erklk⸗ Be „ren, letzteren von ihm zuruͤck zu fordern und nach erschienen und in allen Buchhandlungen des „erfolgter Ablieferung zu kassiren u. s. w.“ Berlin, den 10. August 1841. e Direction der Berlin-Frankfurter Eisenbahn⸗ L. Gesellschaft

In einer freundlichen Gebirgsstadt Nieder-Schle— siens ist eine Apotheke zu verkaufen. / 2 Dem Kaͤufer kann nach Belieben auch ein laͤnd liches Grundstuͤck nebst Scheuer uͤberlassen

Die näheren Bedingungen sind im Koͤnigl. In⸗— telligenz⸗Comtoir hier zu ersehen.

Das Koͤniglich Bayerische Kreis

Stadtgericht Muͤnchen.

Den 20 Juli 1841. Am 25. Oktober vor. Is. starb dahier Maria Vie den im naͤchsten Semester am 26. Oktober beginnen toria Heckler, pensionirte Herzoglich Leuchtenberg . sche Kammerdienerin, Tochter des Kurfuͤrstlichen wak, 1) Wirthschafts (Gewerbs⸗) Polizei; uͤber den Leibkutschers Franz Heckler zu Mannheim und dessen Preußischen Behoͤrden-Organismus und Konversa- Ehefrau, Dorothea gebornen Matutscheck zu Wein torium uͤber Nationalökonsmie, Prof. Dr. Baum- heim im Großherzogthum Baden.

Der von den als Erben aufgetretenen Geschwister schließlich der Buchhaltung; Lehre von der Werth- kindern dieser Heckler vorgelegte Stammbaum ent- des Bodens; Allgemeine Hausthierzucht haͤlt mehrere Verwandte der Erblasserin, uͤber d und Schafzucht; landwirthschaftliche Demonstratio⸗ Aufenthalt oder Tod hierorts nichts bekannt ist oder pen, 3 nen und Konversatorien, Direktor Prof. Dr. Pabst. nichts nachgewiesen werden konnte. ; . Es werden demnach alle diejenigen, welchen aus Karte d und Geognosie; Zoologie, insbesondere land und dem Grunde der naheren oder gleich nahen Ver forstwirthschaftliche Entomologie, Hr. Grebe. 4) Or- wandtschaft Erbschafts-Ansprüche an den Ruͤcklaß ganische Chemie, mit besonderer Nuͤcksicht auf land- der Victorig Heckler zustehen, hiermit aufgefordert, Technologie nebst praktischen De⸗ diese Anspruͤche um so gewisser binnen 66 nachzuweisen und geltend zu machen, als hen, Prof, Dr. Grunert. außerdessen ohne weitere Ruͤcksichtnahme auf sie in Eine ; Verhandlung und Vertheilung des Victorig Heckler- v.

Physiologie der schen Ruͤcklasses vorgeschritten wurde. Der Koͤnigliche Direktor

eiger für die Prenstzi

incl. den 15. Sept. c., eben und ist bei F. Du mmler

Ideen datenbekleidung und Aus

Morgens von 9 bis 12 Uhr

durch er

einen der Direktoren od unsern b

Rendanten Thimm deutschen Offizier.“ Preis geh. Eine Schrift, auf die als zeitg

machen uns erlauben, als dieselbe, den genannten Tagen in sung auf die in den meisten Europ bestehenden Formen und Einrichtung

dient. daten aller Waffen enthaͤlt

. Tage bringt.

Friedrich Wundermann sche in Muͤnster.

Bei George Westermann in

und 16. des ge⸗

(Behrenstraße Nr. 44): 22 . d . Roͤmische Gesch vom Verfall der Republik bis dung der Monarchie unter K

9. heißt:

auf Verfassung und Verwaltung von R.

5 Thlr., welche die Gesell⸗ Dr.

I. Bd. 1. Abth. gr. 8. Preis 25 Thlr.

Duncker, Koͤnigl. Hofbuchhaͤndler,

con sortable Ma 2 Appendice aux voyages historiques, artistiques en Italie par M. ö. . werden. Mm) e au Palais de Versailles 6k 6 vol. 1J2mo. Baris 1811.1 Atlanten , , din i,

soliden Buch

und und Kunsthandlungen:

dess. enth. 3 Thlr., jede Kreiskarte ein Eine große „Thlr.

Atlas d. Reg. Bez. Frankfurt v. 16 ben, 16 Kreise desselben, einzeln,“ Thlr. Atlaß d. Reg. Bez. eren die Karte d. Reg. 37 Thlr., jede Atlas d. Reg. Bez.

. eb

Magdeburg vo

t . nebst dem Polizei-Revier jede

die 11 Ke n von Berl Karte daraus einzeln, 3 Thlr. Tagen die Karte d. Reg. Bez. u. die 16 K 6 Thlr., jede Karte daraus einze große Spezialkarte Boͤhm, 13 Thlr.

Atlas des Preuß. Staats in 9 Justiz⸗Verwaltungs-Bezirken , .

mit dazu geh. Tabelle einzeln 3 Thlr.

Der Eintretende hat amtlich beglaubigte Zeug— nisss, über, sittliche Aufführung unk die enn der Aeltern enthaltend, Behufs der Immatricula' tion bei der Universitaͤt Greifswald, beizubringen Spezielle Studienplaͤne und naͤhere der Erfordernisse, welche bezuglich der Vorbi die zum Eintritt sich Meldenden zu stellen sind, so wie jede anderweite Auskunft, ist der Unterzeichnete stets abzugeben bereit. Eldena, im August 1841.

Das

Regen

Literarische Anzeigen. Bei Karl Göpel in Stuttgart ist so eben er Angabe der schienen und in allen Buchhandlungen zu haben, in

und welches, als vorzuͤgliches

Provinzial⸗- Atlas d. Preuß. Staat Bez. u. Kreisen in 9 Bl. v. dems., vinz nebst den

sn, Thlr. ,

Stur 3 bad, d. Regierung s⸗Bezirke, 15 Thlr.

Der Hirektor der Kpnigi. stagts und landwirth- Be chr ds Län g s mittel der Gesund-héit, schwarz, 2 Thlr, illun. 3 Thlr.

schaftlichen Akademie. Pabst.

geringen

den Abrechnun 65. Sept.

Leipzig. Mit einer

Berlin⸗Frankfurter Eisenbahn. Die Aetionaͤre der Berlin⸗Frankfurter Eisenbahn⸗ Gesellschaft werden hierdurch aufgefordert, die

der Zinsen à2 5 pCt. vom 16. Aug. bis s44 auf die schon geleisteten vier Ein⸗

etrag der ö Quittungsbogen, nach

sowähl auf Relse' als zu Hause, im Sommer wie im Winter, auf die bequemste Weise benutzt und mit

Kosten hergestellt werden kann; erfunden

und beschrieben von

Kein um das leibliche Wohl der Sei sorgter , ö. in . . 8 der Seinen besorgter n fte nzahlung von zehn Prozent auf lassen; die Wichtigkeit der Erfindun aber

und beson ders da anerkannt werd ö

Zeichnung. 8. eleg. geh. Preis r

auf Leinwand 37 Thlr. S. Gutmann, Zahnarzt in Postkarte v. Europa mit Angabe d.

11 Sgr. wand im Etuis 15 Thlr. land u. Belgien, 16 Bl. v. Maj.

ine Schrift unbeachtet tel / 3X f ee; ben, schwarz. 6 Thlr., illum. 63 Thlr.

en, wo eine bequeme Erxempl. 5 Thlr.

In der unterzeichneten Buchhandlung erschien so

und Betrachtungen uͤber

und auch manche ganz

ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen Deutschlands zu haben, in Berlin be

Mit vorzuͤglicher Ruͤcksic Professor der ,

des 1sten Bandes erscheint im Herbste d. Bei Jules Rengugrd C Comp. in Paris ist und Auslandes zu haben, Berlin durch Ale vander

Franz. Str. 21:

11 11 *

1

. gr. 8 24. Ces Voyages et des Voyages 6n Corsè, 41 2 8 ; se d'kElbe et en Sardaigne, Bibliothécaire du Roi eine zehnjaͤhrige Hauptuͤbersicht des Verkehrs der

und Karten im Verlage von Carl den Oesterreichischen Verkehr mit dem in Berlin und zu beziehen durch alle und der damit in engster Verbindung stehenden In—

Atlas des Reg. Bez. Bromberg, die 9 Kreise nnngen sowohl fuͤr das Zoll

Spezialkarte dies. Reg. Bez. v. No

enth., die Karte d. Reg. Bez. u. die der Verzehrung

Atlas d. Reg. Bez. Gumbinnen von dems, enth. win ne an

bellen v. Geh. Rath Starke, 4 Thlr

Karte des Preuß. Staats und die jeder Pro angrenzenden Laͤnd if; , , g. ; . 6 , ö . J ldung an Berlin bei E. S. Mittler (Stechbahn 3): Hand - Atlas d. Preuß. Staats mit einer ge⸗ nauen Karte d. Preuß. Staats und 25 Karten

serne umgeschaffen worden; vor derselben hat man eine Batterie von acht Z6pfuͤndigen Kanonen errichtet.

Es wird eine neue Expedition nach Hedschas vorbereitet, doch wird kein Aegyptisches Regiment daran Theil nehmen, vieimehr sind 15,000 Albanesen zu diesem Zwecke angeworben worden. Das Kommando der Expedition wird Selim Pascha uͤbernehmen, der den Feldzug in Syrien mitmachte.

Der Haß, den die Regierung auf alle Weise gegen die Eu— ropäer zu erregen sucht, faͤngt an, seine Fruͤchte zu tragen. Vor einigen Tagen drangen Soldaten der Garde in das Landhaus eines Franzoͤsischen Kaufmanns ein, pluͤnderten den Garten, zer— schlugen die Hausthuͤr und begingen noch eine Menge anderer Excesse; Prahim Pascha, hiervon in Kenntniß gefetzt, sandte so— gleich 2900 Mann ab, um die Uebelthäter zu verhaften und ihnen den Kopf abzuschlagen; allein trotz dieser Drohung sind sie mit dreltaͤgigem Gefaͤngniß davongekommen. Aehnliche Unordnungen sind im Griechi⸗ schen Kloster ebenfalls durch Garde⸗-Soldaten veruͤbt worden. Der Pa⸗ triarch beschwerte sich zwar deshalb bei dem Griechischen Konsul, der aber, aus Furcht, die Gunst seines Herrn zu verlieren, die Sache nicht zur Sprache brachte. Einige Tage zuvor wurde ein Grieche von ei— nem Araber mit einem Messer verwundet, und obgleich alle An— wesende bezeugten, daß der Araber der Angreifende gewesen sey, so that doch der Konsul keinen Schritt; so sehr vermeidet es Je— der, sich den Unwillen des Herrn zuzuziehen. ö

Kreiskarten von Schlesisen (Kreis Glogau

in Berlin, U. d. Breslau Oppeln) à * Thlr.

Nach den besten und neuesten Materialien be— Sol- arbeitet, sind diese Karten in Bezug auf Genauig— /.

ruͤstumg, mit keit und Richtigkeit ausgezeichnet zu nen—

besonderer Berücksichtigung, gege nwaäͤrtiger nen, nicht minder sind Stich, Illumination e Verhaͤltnisse und Beduͤrfnisse und mit Bezie und Ausstattung sehr sauber und diese Blatter e hung auf projektirte Reformen; von einem nord- darum mit Recht uͤberall gesucht und geschätzt.

75 Sgr. . ö. ;

emäß wir um . . Bei dem jetzt aufs neue angeregten Interesse fuͤr

unter Hinwei- in unserem Verlage erschienene Lehrbuͤcher aufmerk— aischen Armeen sam, welche durch alle Buchhandlungen, in Berlin en, eine Menge bei E. S. Mittler (Stechbahn 3), zu haben sind:

Grammatik der Polnischen Sprache in Tabellen, Regeln und Beispielen von Johann Severin Vater. 145 Sgr.

Grammaire abrégée de la langue Polonaise consi- stant en tableaux, règles et exemples, Par Jean SScverin Vater. 15 Sgr.

Nowa Grammatyka Nie miecka podlug nay- lepszyeh pisarz s, w tablicach z prawidsami i praykladami, i Polska Grammatyka podtug VV. X. Kopczynskiego takot w tablicach ufotone przer Jana Seweryna Vatera, a tlumaczone przez Adamalgnacego Zabellewicza. (Va- ters neue Grammatik der Deutschen Sprache fuͤr Polen.) 1 Thlr.

Halle, Juli 18414. Gebauersche Buchhandl.

Buchhandlung

Braunschweig ö

ĩ ch .

zur Vollen onstantin. ht

des Reichs So eben erschien in unserm Verlage und ist in

allen Buchhandlungen zu haben: Naumann, Dr., M. E. A. Pathog Fortsetzung. gr. S8. 26 6gr. Rücker C PDüchlen, Berlin, Neu- Köln a. W. No. 19

eni e. Erste

2te Abth. *

Die

In Unterzeichnetem ist so eben erschienen und an In. alle Buchhandlungen versandt worden: G 1 eng der Oesterreichischen Monarchie mit dem Auslande wahrend der Jahre 1829 bis 1838, dargestellt von Dr. Siegfried Becher. . brochirt. Preis 2 Rthlr. Der Herr Verfasser giebt in gegenwaͤrtiger S chrift

littéraires et

ö DOesterreichischen Monarchie mit dem Auslande auf k Grundlage der Merkantil-Tabellen.

; Sie soll als Anhaltspunkt genommen werden, um Auslande

dnstrie, der darauf bezuͤglichen gesetzlichen Anord— als Tarifswesen zu Dese Uebersicht dient zur Grundlage der Beurtheilung, ob der Oesterrei⸗ chische Handel ein vortheilhafter sey oder nicht, wo⸗ durch und wie sehr er es sey, wie sich die innere . der dem Staate noch mangelnden Be— Karte daraus duͤrfnisse, wie sich das Steigen und Fallen der in—

nern Beschaͤftigung und das Gelingen, einheimische n dems., enth. Erzeugnisse nach dem Auslande zu bringen, ver—

zeln s Thlr. beurtheilen und zu bestimmen.

Ma.. v. Witz

Bez. U. die 14 Kreise dessel halte, ob die inlaͤndischen Urstoffe in hoͤherem Werthe Karte daraus einzeln,“ Thlr. in das Ausland versendet werden, ob die vom Aus— Potsdam von de

ms., enth. die lande bezogenen Beduͤrfnisse vom inlaͤndischen Kunst— ise desselben, fleiße ersetzt werden koͤnnen, ob andere inlaͤndische in, 4 Thlr, Rohprodukte oder Fabrikate durch Knnstfleiß ver⸗—

edelt, in hoͤherem Werthe und mit groͤßerem Ge⸗ das Ausland verkauft, ob die auslaͤndi reise dessel-schen Urstoffe fuͤr die inlaͤndische Beschaͤftigung be⸗ ln, „z Thlr. zogen werden koͤnnen, durch welche Artikel dies be—

dieses Regier. Bezirks reits erreicht wurde und noch zu erreichen moͤglich

werde. . Wer die Schwierigkeiten, solche Uebersichten aus Ta- zuverlaͤssigen Quellen zusammenzustellen, kennt, ihren Karte Werth und ihre Wichtigkeit erfaßt, wird das Ver— dienst dieser Arbeit, namlich die treue Zusammenstel— s nach Reg. lung allgemein noch nicht gekannter Zahlen und 3 Thlr., die glaubhaften Nachweisungen zur Wuͤrdigung und Beurtheilung des Verkehrs Oesterreichs mit dem einzeln, Auslande und seiner gewerblichen Thaͤtigkeit nicht in Abrede stellen. Die Hauptabschnitte des Inhalts sind folgende: 1. Waaren-Einfuhr, mit Beibehaltung der alpha— betischen Ordnung des Zolltarifs, waͤhrend der Jahre

Karten nach und 16 jede

ern

Karte v. Deutschland v. Maj. Kurts in 16 B1. 1829 18338. II. Waaren-Ausfuhr, mit Beibehaltung

der alphabetischen Ordnung des Zolltarifs, waͤhrend

Karte v. Preuß. Stagte us den angrenz, Laͤn⸗ der Jahre 1829 1838. III. Waaren-Ein- und Aus⸗ dern Norddeutschl. von Maj. Rau. 4B1. 2 Thlr, fuhr von einigen vorzuͤglichen Artikeln uber die an—

Argnzenden Stagten und Oesterreichischen Hafenplaͤtze Meilen Ent⸗ wahrend der Jahre 1836, 1837 und 1838. IV. Uue—⸗

fern., Eisenb. Frachtfaͤtze . v. Kliewer, auf Lein- bersicht der Oesterreichischen Handelsmarine waͤhrend

der Jahre 1835 1839. V. Vergleichende Uebersicht

Karte v. Nord⸗Ost⸗Frankre, Süd - Hol- der Waaren⸗-Ein- und Ausfuhr wahrend der Jahre

v. Witz le⸗1829 1838, auf Grundlage der Kapitalswerthe. In Berlin vorraͤthig bei Ferd. Duüͤmmler, Linden

Karte d. Europ. Staaten nach Ritterschen An⸗ Rr. 19. Gelegenheit zum taͤglichen Flußbade mangelt. ichen v. Llechtenstern, groß Folio

1 hir. 149 Stuttgart und Tübingen, Juli 18141.

J. G. Cotta scher Verlag.

Preußische Stagts

Inhalt.

Autliche Nachrichten. Tann g gs, ri ge eh heiten. staͤndischen Ausschußß. . Rußland und Polen, . , burg.

Reglemem. 6 n,, Belgische Handels Verein. Der un⸗ Frankreich. ha 33 Bordeaur. Der Prozeß Laffarge tritt aber⸗ fall des Herzosßen*ähhafe ein. S Vermischles. Brief aus Paris. mals in ika d! die Dynassie Orleans.) ö, Legitimisten ünd die Dunastie Qcleans. . . . r itunien und Irland. London. Baron Neumann's i = Anempfehl ung nochmaliger Parlaments- Auflösung; 6 Dberhand der Liberalen in den Eng ischen Staͤdten , . legenheiten. Arbeiter⸗Unruhen zu Brilston;. Getraide 3 . Vollendung des Themse⸗Tunnel. Englisch⸗ und Franzdsische Poluüik in der Spanischen Angelegenheit,. Begünstigung de? Sklavenhandels in Brasilien. Vermischtes. , ,. gen. Wiederherstellung der Ruhe in Brilston. Wider ung dez Geruͤchts von Mac Leod's gewaltsamer Befreiung. An he der Vereinigten Staaten. Expedition von Tergs nach 8 Mersto. Schreiben aus London,. (Die Versammlung der Geistlichen zu Manchester; die Wesleyschen Methodisten; geistli che Gerichtsbarkeit; . und Lastung 34. ö i k. Kopenhagen. Sund. Aerndte. ö , Munchen. Denkmal des verstorbe⸗ nen Bischofs von Regensburg. Schreiben aus Leipzig. hr A Wolf; Statistik der Universitat. Gdttingen. Pro— fissor Herbart . Kiel. Gesellen⸗Verbindungen. ; Obslerrcich. Wien. Militair-Befoͤrderungen. Preßburg. Evangelischer Senioral Konvent. Italien. Mailand. Thorwaldsen. . Spanien. Pedro Chacon Ober- Befehlshaber der Garde. Jonische Inseln. Korfu. Naͤheres uͤber die Beilegung der Un— ruhen auf Kandia. . . Moldau und Wallachei. Unruhen in Braila. Aegypten. Alexandrien. Handels Bericht. . Bräsilien. Anerkennung der Wittwe Dom Pedro ß und ihrer Toch ter als Brasilianische Pprinzessinnen. Handels und Finanz Geschaͤfte. Juland.

Rhein-Provinz. Wahlen zum

Neues Quarantaine

Ankunft des Prinzen August.

ü sseldorf.

Aussicht auf die Wasserleitung in Berlin.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruht: Den Schulzen Hosang zu Sommersdorf, Sch erenhor st zu Siersleben und Stiemerling zu Morsleben das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen; ferner Dem Geheimen Hofrath W ede eg von des Koͤnigs von Hannover Meals en,, zweiter Klasse, . . Berg. Amts-Registrator Scholinus zu Tarnowitz die n. . ihm von des Königs von Griechenland Majestäͤt verliehenen Mi— tair-Denkzeichens zu gestatten; ,,, j dittergutsbesier Bernha rd von Bismark auf Jarchlin zum Landrath des Naugardter Kreises, im Regierungs⸗Bezirk Stettin, zu ernennen; . . Dem Maler und Zeichnenlehrer Aan der Provinzial . und Baugewerks⸗Schule zu Breslau, Jo seph Raabe, das Praͤ— dikat eines Professors beizulegen.

Se. Majestaͤt der

cke in Berlin die Anlegung Majestaäͤt ihm verliehenen

Mit Genehmigung des K oͤnigl. hohen Ministeriums. der geist⸗ lichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten ist die Kbnigh. Bibliothek, wegen der in derselben vorzunehmenden baulichen ö. richtungen und Behufs der Reinigung aàmmtlicher Sale und Bucher, vom 23sten d. M. bis zum J das Publikum geschlossen.

Berlin, den 14. Augus 1811.

Der Koͤnigl. Bibliothekar. Spiker.

Dem Sch losser . Meister, Steinhoͤffel zu Zielenzig ist unter em 14. A 1841 ein Patent: . . durch ö und Beschreibung erläuterte

Maschine zum Streichen der Dachziegel, seweit sie in Hinsicht der. Vorrichtung zum Formen derselben fuͤr neu und eigenthuͤmlich erachtet worden, . auf Fuͤnf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und fuͤr den Um— worden.

fang der Monarchie ertheilt Angekommen: Der General⸗Major, au jerordentliche Ge⸗

sandte und bevollmächtigte Minister am Kbnigl. Hannoverschen

Hofe, Freiherr von Canitz und Dallwitz, von Hannover.

Candtags - Angelegenheiten.

Rhein ⸗-Provinz.

Düsseld orf, 21. Juli. Nach Verlesung des Protokolls der gestern Nachmittag stattgefundenen Plenar-Sitzung, worin die Wahl von zwei Mitgliedern des ersten und von vier Mitgliedern des zweiten, dritten und vierten Standes und deren Stellvertre— ter zu dem permanenten ständischen Ausschuß vorgenommen wor— den war, verlangte ein Abgeordneter des zweiten Standes das Wort und legte gegen die in diesem Stande vollzogene Wahl, auf den Grund des Gesetzes vom 27. Marz 1824, F. 38, in eige— nem und im Namen von sechs anderen Mitgliedern des Ritter— standes, welche bei dem Wahl Termin nicht gegenwartig gewesen waren, aus dem Grunde Einspruch ein, weil die zu einer gäͤlti— gen Beschlußnahme erforderlichen drei Viertel jedes Ständes dabei nicht anwesend gewesen seyen. Von einem andern

Allgemeine

Donnerstag den

I19ten Au gu st

6

Abgeordneten des zweiten Standes wird. hiergegen bemerkt, daß die Einladung zu der Wahl -⸗Sitzung von Seiten des Herrn Landtags-Marschalls an die versammelten Stände er— gangen sey, das Wegbleiben von mehr als einem Viertel dieses Standes mithin nur als absichtlich und willkuͤrlich, deshalb aber die vorgenommene Wahl nicht als nichtig betrachtet werden koͤnne, indem in dieser Weise es von dem Belieben weniger sich zuruͤck= ziehender Mitglieder lediglich abhangen wuͤrde, ob uͤberhaupt eine Wahl zu Stande kommen solle oder nicht, was der Absicht des Gesetzgebers unmoglich entsprechen kbune. Der Opponent erwie— dert: der §. 38 setze uͤberhaupt fest, daß zur Fassung guͤltiger staͤn— discher Beschluaͤsse die Anwesenheit von wenigstens drei Vierthei— len der Abgeordneten eines jeden Standes nothwendig sey; finde dieser 5. da Anwendung, wo der Landtag als Einheit beschließe, so muͤsse dies bei einer itio in partes um so mehr stattsinden, wo das durch die Abwesenheit von mehr als einem Viertheil sich ergebende Mißverhäͤltniß zum Nachtheil des einzelnen

beschließen⸗ den Standes noch schaͤrfer hervortrete. Durch den Schlußsatz

. 2 . 32 268 * ᷣᷣ. des §. 16 koͤnne jene Bestimmung in keiner Weise beruͤhrt wer—

den, da dieser uͤberhaupt nur das Verhaͤltniß der Stimmenzahl, jenachdem die Berathungs-Gegenstaͤnde verschiedener Gattung seyen, feststelle, waͤhrend der F. 38 uͤber die unter allen Umstaͤnden er— forderliche Anzahl der Stimmenden sich klar und bestimmt aus— spreche. Der 5. 38 enthalte daher Bestimmungen subjektiver, und der §. 46 objektiver Natur, die mit einander nichts gemein haben. Wuͤrde andererseits behauptet, daß, wenn man dem 5. 38. eine solche Auslegung geben wolle, hiedurch eine Willkuͤr eingeraumt werde, die jede staͤndische Beschlußnahme unmoglich machen konne, so muͤsse er sich dieser Ansicht vollstaͤndig anschließen. Diese Will⸗ kuͤr scheine ihm durch den bezuͤglichen F. nicht nur gesetzlich be— gruͤndet, sondern es sey seines Erachtens sogar Pflicht, davon Ge— brauch zu machen, da, wo dieses das einzige Mittel ware, einem ungesetzlichen Verfahren entgegenzutreten, welches durch die An⸗ wesenheit der Minorität nicht sanktionirt werden duͤrfe. Als ein solches ungesetzliches Verfahren betrachte die Minoritaͤt die am Abende vor dem Wahltage von der Majoritaͤt vollzogene Vorwahl. Hier habe, wie ihm und seinen Freunden mehrere der dabei anwesenden Mitglieder versichert, die er zu nennen be⸗ reit sey, und welche diese Aussage gewiß nicht in Abrede stellen würden, die Wahl faktisch stattgefunden, indem jeder der dabei mitwirkenden Waͤhler sich verpflichtet habe, gemäß dem sich erge⸗ benden Resultate bei der wirklichen Wahl zu verfahren. Die wirkliche Wahl sey hierdurch ihrer nothwendigsten Eigenschaften, der Wahlfreiheit, beraubt, zu einer leeren Form geworden. Um diese Wahlfreiheit bei einer fuͤr das Land so wichtigen Angelegen⸗ heit in ihrer ganzen Reinheit zu erhalten und die Einwirkungen aller perfoͤnlichen und Partei⸗Interessen ganzlich zu beseitigen, habe die Minoritaͤt, wie er hiermit auf das bestimmteste versichern konne, sich jeder, auch der leisesten, Verabredung enthalten und auf diese Weise das Interesse, welches dem Landtage in allen Beziehungen zu vertreten obliege, auf eine seinen gemeinsamen Verpflichtungen entsprechende Weise im Auge gehalten. . ö. Zur Rechtfertigung der geschehenen Wahl wird gegenseits geeaͤußert: bei allen Wahl-Verhandlungen seyen vorherige Bespre⸗ chungen oder Verabredungen uͤblich und noͤthig, damit die Wahl sich nicht ins Ungewisse und Endlose verlaufe. Es koͤnne deshalb nur auf die gestrige Wahl selbst provozirt werden, wo, nachdem in dem dritten oder vierten Stande die Wahlen drei⸗ bis viermal wiederholt worden und immer zu keinem Resultate gefuͤhrt hätten, der Herr Vorsitzende selbst sich zu der Bemerkung veranlaßt ge— sehen, daß, wenn nicht eine Besprechung und Verstaͤndigung unter den Herren Waͤhlern eintrete, die Wahl⸗Verhandlungen wohl bis zur Mitternacht waͤhren wuͤrden. Auch sey es bekanntlich bei allen fruͤheren Wahlen zu den Landtagen, zur Huldigungs⸗ Feier u. dgl. in aͤhnlicher Weise gehalten worden, woruͤher noͤthigenfalls die Skrutinlen noch den Beweis wurden liefern koͤnnen, aus wel⸗ chen zu ersehen, daß sich meistens alle Stimmen auf einen oder hoͤchstens zwei Kandidaten vereinigt haͤtten. Von einer absolut bindenden Vereinbarung sey aber, wie dies behauptet werde, in der vorliegenden, nicht mehr noch weniger als in den fruͤhe⸗ ren, nie als ungesektzlich bestrittenen. Wahlen die Rede ge⸗ wesen. Eben so wenig habe ein Abschließen der Majoritãt statt⸗ gefunden, indem die Besprechung an einem offentlichen Orte ge⸗ schehen, wo die Herren Abgeordneten häufig zu erscheinen pflegen und wo der Zutritt jedes Einzelnen nicht nur unverwehrtz, sond rn sogar gern gesehen gewesen seyn wurde, damit in dieser Art, ö. desto allgemeinere Auswechselung der Ansichten hatte stattfinden koͤnnen. Haͤtte indessen die Minoritaͤt sich dennoch fuͤr irgend in ihrem Rechte gekraͤnkt erachten mogen so wurde, es um so mehr angemessen gewesen seyn, bei dem Wahl-Termine zu erscheinen und dort ihre Einspruͤche geltend zu machen, statt nachträglich die geschehene Wahl als nichtig anzugreifen. Der erste edner : flaͤrt, er wolle nicht in Abrede stellen, daß durch eine vorlausige Besprechung das Wahl⸗-⸗Verfahren selbst bel enn nt. werden koͤnne; er wolle auch nicht behaupten, daß solche . esprechun⸗ gen an und fuͤr sich ungesehlich seyen; er gebe überdies zu, daß sie auch bei fruͤheren Wahlen stattgefunden haben; allein er behaupte, daß sie nur alsdann gesetzlich und , wenn ein jeder der Waͤhler, oder wenigstens die gröͤhte tehrzahl derselben, wisse, daß sie stattfinde, und wenn vor Allem Keiner durch eine solche Besprechung sich fur gebunden erachten musse, und der eigentliche Wahlakt mit der nothwendigen re belt voll⸗ zogen werden könne. Selbst bei solchen fruheren Wahlen, wo eine Vereinbarung in Folge von Besprechungen nicht zu Stande gekommen, und wo die gegenwartige Minoritaͤt, weil sie damals die Majoritaͤt gebildet, das Resultat in hren Han en gehabt, Habe sie doch immer die Sache und das Wohl des Landes im Auge behalten und von der. gegenwaͤrtigen Majorität stets gleichzeitig solche Manner mitgewaͤhlt, die, ihr geg ant geschienen, das Inter⸗ esse' des Landes auf eine würdige Weise zu vertreten, Hier⸗ von gebe die Anwesenheit von vielen Mitgliedern der heu⸗ tigen Majorität ein redendes Zeugniß⸗ indem die selben ihre gegenwartige Anwesenheit ausschließlich solchen Wahlen ver—

dankten, bei denen die gegenwärtige Minorität die absolute Ma—

Zeitung.

8

joritaͤt gebildet. Letztere Angabe wird, als so unbedingt richtig, von der Gegenseite in Zweifel gezogen, und was das Bindende der vorläͤusigen Besprechungen betrifft, bemerkt, daß, wenn diesel⸗ ben nicht uberhaupt fuͤr unnuͤtz und zwecklos gehalten werden soll⸗ ten, der einzelne Theilnehmer sich dadurch auch einigermaßen für gebunden oder verpflichtet erachten muͤsse, obgleich Brief und Sie⸗ gel darüber weder verlangt noch gegeben worden sey. Bei einer Vereinbarung pflege unter redlichen Mannern das Wort zu ge— nuͤgen. Ein anderes Mitglied des zweiten Standes haͤlt dafür, daß die Wahl gesetzlich vorgenommen worden und nicht vernich—⸗ tet werden kbnne, indem auf diese Weise, wie schon bemerkt, jede Wahl durch die Minoritaͤt verhindert werden konne. Die Einladung zur Wahl sey allgemein gewesen; die Fehlen⸗ den haben sich freiwillig ausgeschlessen; wolle man die. geschehene Wahl aufheben, so“ liege darin ein Vorwurf fuͤr die ordnungsmäßig Erschienenen, daß naͤmlich etwas ge—

schehen sey, was Annullirung verdiene. Diese könnten sich da⸗

durch auch ihrerseits veranlaßt sehen, einer ferneren Wahl, die

mithin unmöglich werden wurde, auszuweichen. Endlich sey auch

die Wahl durch den Herrn Vorsitzenden fuͤr guͤltig erklart und

proklamirt worden, indem er selbst vorher bemerkte, das Weg⸗

bleiben mehrerer Waͤhler koͤnne die Wahl nicht auf halten. Ein

Mitglied des dritten Standes kommt auf eine fruͤhere Bemer⸗

kung zuruͤck und glaubt die Ueberzeugung aussprechen zu muͤssen,

daß das Resultat der Wahl im dritten und vierten Stande, voͤl⸗

lig dem Sinne des Gesetzes entsprechend, der Erguß der pflicht⸗

mäßigen Ueberzeugung gäwesen sey. Er rechne es sich zu einer

großen Ehre, auf diese Weise gewaͤhlt worden zu seyn, und wurde

weniger Werth darauf legen, wenn die einzelnen Mitglieder bei

der Wahl durch eine Vorwahl und durch Wort gebunden gewe⸗

sen wären. Da aber seder Stand nach Allerhöchster Bestimmung far sich wählen muͤffe, so halte er den Landtag ohne besondere Aufforde⸗ rung zu einer Aeußerung uͤber die vorliegende Einsprache nicht für lom petent. Uebrigens verstehe er den §. 38 des Gesetzes vom?) Maͤrz 1824 dahin, daß die Worte: „des zweiten, dritten und vierten Stan— des“, so zu nehmen seyen, daß aus jedem der genannten Stände die Anwesenheit von drei Viertheilen erforderlich sey. Ein anderes Mitglied des zweiten Standes schlaͤgt vor, eine neue Wahl vor⸗ zunehmen. Der erste Opponent aber traͤgt darauf an, daß uͤber die Rechtsbestaͤndigkeit der eingereichten Protestation entweder durch den Landtag selbst, oder durch den Herrn Landtags⸗ Kommissar, oder durch des Koöͤnigs Majestaͤt erkannt werden moge. Da⸗ gegen wird aus dem Ritterstande erwiedert: die vier Staͤnde des Landtages seyen durchaus inkompetent, uͤber die Wahl, die in einem einzelnen Stande vorgenommen sey, zu erkennen. Auch dem Herrn Landtags-Kommissar duͤrfte wohl ein solches Recht nicht zustehen. Der König habe sich vielmehr die Bestaͤtigung aller Wahlen vorbehalten; ihm sey daher das Wahl-Protokoll und der Einspruch derer, welche sich davon ausgeschlossen, zur Allerhoͤchsten Entschei⸗ dung, Genehmigung oder Verwerfung der Wahl vorzulegen. Noch bemerkt ein Abgzeordneter desselben Standes: die Majoritaͤt habe allerdings eine Verabredung getroffen, ganz so, wie dies bei fruͤhe⸗ ren Wahlen geschehen und nöͤthigenfalls noch nachgewiesen werden könne. Allein die Minoritaͤt habe es offenbar eben so gehalten, denn wie moͤchte sie sonstgemeinschaftlich aus der Wahl⸗Versammlung weggeblie⸗ ben feyn? Der Vorsitzende äußert sich resumirend uber die vorlie⸗ gende Verhandlung dahin, es scheine ihm allerdings bedauerlich, daß die bei der gestrigen Wahl abwesenden Mitglieder durch ihre Abwe⸗ senheit absichtlich einen Zweifel uͤber die Rechtsbestaͤndigkeit der Wahl herbeigeführt haͤtten und auf Grund dieses Zweifels heute gegen das Resultat der Wahl Einspruch zu thun, sich veranlaßt saͤhen. Eine vorlaͤufige Besprechung faͤnde in der Regel bei Wahlen statt, erleichtere und beschleunlge die Verhandlungen und koͤnne wohl von Niemandem als ungeselich bezeichnet werden. Ungesetzlich erscheine ihm nur, wenn eine für die Theilnehmer positiv bindende Vereinbarung aus jenen Besprechungen ent⸗ staͤnde. Daß eine solche allgemein bindende Vereinbarung aus den fraglichen Besprechungen wirklich hervorgegangen sey, glaube er, nach den gemachten Aeußerungen nicht annehmen zu koͤn— nen, vielmehr muͤsse er es einen Irrthum betrachten, wenn einzelne bei jener Besprechung anwesend gewesene Mit— glieder der Ritterschaft sich als gebunden betrachtet haͤtten. Endlich habe er den §. 38 J. c. nur als fuͤr die Einheit des Landtages bindend erachtet, und sey es ihm daher angenehm, die von den abwesend gewesenen Mitgliedern eingereichte Eingabe dem Wortlaute nach nur als eine Einsprache, nicht aber als eine foͤrmliche Protestation betrachten zu durfen. Jedenfalls glaube er, daß dem Landtage eine Entscheidung uͤber die angeregte Frage nicht zustehe. Der Herr Opponent bemerkt, daß er sich stets der mildesien Worte zu bedienen bemüht sey und hierzu um so mehr in dem vorliegenden Falle durch dessen zarte Natur sich ver— anlaßt gesehen habe; daß jedoch der Zweck seiner Eingabe hier— durch nicht beeinträchtigt werden duͤrfe, welcher allerdings der sey, gegen die vollzogene Wahl in aller Form zu protestiren. Der Voͤrsitzende entscheidet hierauf fuͤr die Verweisung des Gegenstan— des an den Herrn Landtags-Kommissarius und erklaͤrt die Ver⸗ handlungen uͤber denselben fuͤr geschlossen.

als U118

Zeitungs Nachrichten. Ausland. Nusiland und Polen.

St. Petersburg, 12. Aug. Se. Majestaͤt der Kaiser haben den General-Major Maximowitsch zum interimistischen Commandeur der Reserve des detaschirten Corps vom Kaukasus ernannt. . ö Der General-Lieutenant Mikulin und der General⸗Major Riesemann sind mit Tode abgegangen.

Unterm ten (16ten) v. M. haben Sc ein neues Quarantaine-Reglement bestaͤtigt, nats-Zeitung publizirt wird.

Majestaͤt der Kaiser welches in der Se—